[0001] Die Erfindung betrifft einen Bedienplatz für ein Röntgenprüfgerät nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Herkömmliche Bedienplätze von Röntgenprüfgeräten weisen handelsübliche Stühle und
Tische auf; die eine individuelle Anpassung an Körpergröße und Körperhaltung des Bedienpersonals
nicht zulassen. Dies führt u.a. neben Schmerzen auch zu einer schnellen Ermüdung des
Bedienpersonals.
[0003] Hieraus stellt sich die Aufgabe der Erfindung, einen Bedienplatz aufzuzeigen, der
mit einem Röntgenprüfgerät verbunden, ergonomisch angepasst ist.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Dabei liegt der Erfindung die Idee zugrunde, mit verstellbaren Mitteln eine Einheit
zum Sitzen als Steheinheit auszuführen, diese Sitz/Steheinheit sowie einen Monitor
höhenverstellbar am Röntgenprüfgerät anzubringen, den Monitor in seiner horizontalen
Ebene um eine Achse drehbar zu lagern und ein Bedienfeld am Monitor klappbar zu befestigen.
Dadurch ist es möglich, dass das Bedienpersonal sich den Bedienplatz individuell einrichten
bzw. einstellen kann.
[0006] Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0007] So weist die Sitz/Steheinheit ein Abstützteil auf, das höhenverstellbar geführt wird
und mit dem Röntgenprüfgerät über eine Führung direkt verbunden ist. Das Abstützteil
dient als Sitz- und Stehhilfe für das Bedienpersonal. Auch ist die Sitz/Steheinheit
getrennt vom Röntgenprüfgerät aufbaubar, wobei die Sitz/Steheinheit dann zwei Stütz-
und Führungsteile aufweist, in die das Abstützteil eingreift. Das Abstützteil selbst
ist innerhalb der Sitz/Steheinrichtung derart gelagert, dass es neben der Höhenverstellung
auch vor- und zurückverstellbar ist. Der Monitor ist an einer Höhenverstelleinheit
befestigt, die wiederum auf einem Standfuß direkt am Röntgenprüfgerät angeordnet ist.
Dabei ist der Monitor um seine eigene Achse bzw. um die Längsachse der Höhenverstelleinheit
drehbar befestigt. Dies hat den Vorteil, dass die Bedienperson beim Verlassen der
Sitz/Steheinheit den Monitor wegschwenken und somit einfach aufstehen kann. Das Bedienfeld
ist am Monitor vorzugsweise in einzelnen Rastschritten klappbar befestigt und weist
eine Handballenauflage auf Die Höhenverstelleinheit kann manuell, motorisch oder hydraulisch
betätigt werden.
[0008] Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
[0009] Es zeigt:
- Figur 1
- Einen Bedienplatz mit einem Röntgenprüfgerät in Vorderansicht;
- Figur 2
- Eine Sitz/Steheinheit des Bedienplatzes;
- Figur 3
- Den Bedienplatz mit Röntgenprüfgerät aus Figur 1 in Seitenansicht;
- Figur 4
- Eine perspektivische Draufsicht auf ein Bedienfeld;
- Figur 5
- Eine Vorderansicht einer separaten Bedienpultausführung des Bedienplatzes.
[0010] In Figur 1 ist ein ergonomisch aufgebauter Bedienplatz 1 eines Röntgenprüfgerätes
2 mit einer Sitz/Steheinheit 3 und einem Monitor 4 mit Bedienfeld 5 dargestellt. Die
Sitz/Steheinheit 3 sowie der Monitor 4 sind höhenverstellbar, vorzugsweise direkt
mit dem Röntgenprüfgerät 2 verbunden. Der Monitor 4 ist in der Ebene um eine Höhenverstelleinheit
6 drehbar gelagert. Die Höhenverstelleinheit 6 ist auf einem Standfuß, der vorzugsweise
mit dem Röntgenprüfgerät 2 verbunden ist angebracht. Das Bedienfeld 5 ist klappbar
am Monitor 4 ausgeführt.
[0011] In Figur 2 ist die Sitz/Steheinheit 3 detaillierter aufgezeigt. Die Sitz/Steheinheit
3 weist ein Stütz- und Führungsteil 11 auf, in das ein Abstützteil 8 höhenverstellbar
geführt ist. Das Stütz- und Führungsteil 11 kann dabei durch teleskopartige Füsse
selber höhenverstellbar gestaltet sein. Am Abstützteil 8 ist an einer Seite eine Einrastmechanik
10, beispielsweise ein federnd gelagerter Bolzen, angeordnet, der bei einer Höhenverstellung
h1 innerhalb des Stütz- und Führungsteiles 11 in ein zugehöriges Einrastloch (nicht
näher dargestellt) einrastet. Eine weitere Einrastmechanik 7, die sich an der anderen
Seite des Abstützteils 8 befindet, wird in einer Führung 9 am Röntgenprüfgerät 2 geführt
und gelagert, so dass das Abstützteil 8 bei der Höhenverstellung h1 im zugehörigen
Einsatzloch 9.1 der Führung 9 einrastet. In vorteilhafter Art und Weise weisen beide
Einrastmechaniken 7 und 10 einen ähnlichen Einrastmechanismus auf, wodurch beide Einrastmechaniken
7, 10 über eine gemeinsame Betätigungseinrichtung, beispielsweise einen Hebel (nicht
näher dargestellt) bedienbar sind. Es ist aber auch möglich, die Höhenverstellung
h1 motorisch oder hydraulisch vorzunehmen. In einer weiteren vorteilhaften Ausführung
lässt sich auch das Abstützteil 8 innerhalb der Sitz/Steheinheit 3 verstellen. Diese
Verstellung um einen Winkel γ1 bewirkt, dass eine Bedienperson 12 (siehe Figur 3)
einmal näher zum Monitor 4 und auch entfernter zum Monitor 4 am Röntgenprüfgerät 2
arbeiten kann, wodurch auch die unterschiedlichen Armlängen der Bedienpersonen 12
berücksichtigt werden können.
[0012] Wie in Figur 3 erkennbar, ist der Monitor 4 höhenverstellbar und in der Ebene schwenkbar
bzw. drehbar gelagert ausgeführt. Durch die Höhenverstelleinheit 6, die beispielsweise
manuell, motorisch oder hydraulisch als Hubvorrichtung betätigt werden kann, wird
der Monitor 4 individuell an die Blickhöhe der Bedienperson 12 angepasst, da die Blickhöhe
auch abhängig von der Körpergröße der Bedienperson 12 ist. Zur Anpassung an weitere
örtliche Gegebenheiten und die gewünschte Arbeitsposition relativ zur Bandlaufrichtung
B, ist der Monitor 4 mit Bedienfeld 5 um einen Winkel γ2 von ca. 180° um seine eigene
Achse drehbar gehalten. Dabei ist der Monitor 4 beispielsweise auf einer drehbar gelagerten
Scheibe 15 angebracht. Ist der Scheibendurchmesser der Scheibe 15 größer als der Monitor
4, kann dieser Monitor 4 auch in einem Vollkreis gedreht werden. Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Monitor 4 in einem Winkel γ3 um die Längsachse der Höhenverstelleinrichtung
6 zu schwenken, so daß die gesamte Scheibe 15 mit Monitor 4 bewegt wird, wobei bei
gleicher Höhe von Monitor 4 und Röntgenprüfgerät 2 der Monitor 4 uni einen Winkel
γ3 bis 180° geschwenkt werden kann. Ist der Monitor 4 bis oberhalb des Röntgenprüfgerätes
2 durch die Höhenverstelleinheit 6 ausgefahren, kann der Monitor 4 auch hier in einem
Vollkreis gedreht werden.
[0013] Des weiteren ist das Bedienfeld 5 vorzugsweise um 50° aus der eigentlichen Bedienebene,
die vorzugsweise 105° zum Monitor 4 beträgt, abklappbar gelagert, wodurch auch unterschiedliche
Bedienhöhen des Bedienfeldes 5 einstellbar sind. Das Bedienfeld 5 ist in verschiedenen
Winkelstellungen γ4 schrittweise und dadurch individuell einrastbar, wobei der Rastmechanismus
13 beispielsweise auf der einen Seite des Bedienfeldes 5 als Stiftrastung ausgeführt
ist, vorzugsweise mit zwei Stiften, die in vorgegebene Löcher einrasten. Auf der anderen
Seite des Bedienfeldes 5 ist eine Art Kugelschnapper (nicht näher dargestellt) angebracht,
wodurch die Rastposition der Stifte auf der gegenüberliegenden Seite vorgegeben wird.
[0014] Wie in Figur 4 dargestellt, verfügt das Bedienfeld 5 über eine Handballenauflage
14 zur Abstützung der Handflächen der Bedienperson 12 bei der Bedienung.
[0015] Durch den ergonomischen Bedienplatz 1 am Röntgenprüfgerät 2 kann auf jedes individuelle
Merkmal der Bedienperson 12 eingegangen werden, wobei gesundheitliche und physisch/
psychologische Aspekte Berücksichtigung finden.
[0016] Im Rahmen der erfinderischen Idee sind Änderungen möglich. So können die Sitz/Steheinheit
3 sowie der Monitor 4 mit Bedienfeld 5 auch separat vom Röntgengerät 2 aufgestellt
sein. Die Sitz/Steheinheit 3 besitzt dazu ein zweites Stütz- und Führungsteil 11,
in dem das Abstützteil 8 gleichfalls geführt und arretiert wird.
[0017] In Figur 5 ist die separate Ausführung des Monitors 4 mit Bedienfeld 5 dargestellt.
In einer vorteilhaften Variante können auf dem Bedienpult 16 als Stehsäule zwei Monitore
4 angebracht sein. Die Höhenverstelleinrichtung 6 kann beide Monitore 4 gleichzeitig
höhenverstellen oder ist für jeden Monitor 4 einzeln installiert (nicht näher dargestellt).
Die Schwenkmöglichkeit der einzelnen Monitore 4 ist jedoch dann eingeschränkt, wenn
beide separat gedreht werden sollen und beide Monitore 4 zu dicht zueinander aufgebaut
sind. Zum Schwenken bzw. Verdrehen der Monitore 4 als Ganzes können beide Monitore
4 auf einer gemeinsamen drehbar gelagerten Scheibe (nicht näher dargestellt) befestigt
sein.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Bedienplatz
- 2
- Röntgenprüfgerät
- 3
- Sitz/Steheinheit
- 4
- Monitor
- 5
- Bedienfeld
- 6
- Höhenverstelleinheit
- 7
- Einrastmechanik
- 8
- Abstützteil
- 9
- Führung
- 9.1
- Einrastloch
- 10
- Einrastmechanik
- 11
- Stütz- und Führungsteil
- 12
- Bedienperson
- 13
- Rastmechanismus
- 14
- Handballenauflage
- 15
- Scheibe
- 16
- Stehsäule
1. Bedienplatz für ein Röntgenprüfgerät, aufweisend eine Einheit zum Sitzen, einen Monitor
sowie ein Bedienfeld, dadurch gekennzeichnet, dass die Einheit zum Sitzen als Sitz/Steheinheit (3) ausgeführt ist, die Sitz/Steheinheit
(3) sowie der Monitor (4) mit einem daran befestigten Bedienfeld (5) höhenverstellbar
zum Röntgenprüfgerät (2) angebracht sind, der Monitor (4) in der horizontalen Ebene
um eine Achse drehbar gelagert ist und das Bedienfeld (5) am Monitor (4) klappbar
befestigt ist, wodurch ein ergonomischer Bedienplatz (1) geschaffen wird.
2. Bedienplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitz/Steheinheit (3) ein Stütz- und Führungsteil (11) aufweist, in das ein
Abstützteil (8) höhenverstellbar geführt wird, am Abstützteil (8) zwei Einrastmechaniken
(7, 10) angebracht sind, wobei eine Einrastmechanik (7) in eine Führung (9) am Röntgenprüfgerät
(2) und die andere Einrastmechanik (10) in den Stütz- und Führungsteil (11) der Sitz/Steheinheit
(3) eingreift, wodurch eine Arretierung des Abstützteiles (8) bei Höhenverstellung
(h1) erfolgt.
3. Bedienplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sitz/Steheinheit (3) zwei parallel zueinander stehende Stütz- und Führungsteile
(11) aufweist, in denen ein Abstützteil (8) höhenverstellbar geführt wird, am Abstützteil
zwei Einrastmechaniken (10) angebracht sind, die in die Stütz- und Führungsteile (11)
eingreifen, wodurch eine Arretierung des Abstützteiles (8) bei Höhenverstellung (h1)
erfolgt.
4. Bedienplatz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstützteil (8) innerhalb der Sitz/Steheinheit (3) in einem Winkel (γ1)
lagenverstellbar zum Stütz- und Führungsteil (11) angebracht ist.
5. Bedienplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Monitor (4) an einer Höhenverstelleinheit (6) und dabei um seine eigene
Achse in einem Winkel (γ2) von 0 - 180° drehbar gelagert befestigt ist.
6. Bedienplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Monitor (4) an einer Höhenverstelleinheit (6) und um die Längsachse der
Höhenverstelleinrichtung (6) in einem Winkel (γ3) von 0 - 360° drehbar befestigt ist.
7. Bedienplatz nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienfeld (5) eine Handballenauflage (14) aufweist.
8. Bedienplatz nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Monitor (4) mit dem Bedienfeld (5) auf einer separaten Stehsäule (16) installiert
ist, in der die Höhenverstelleinheit (6) integriert ist.