[0001] Feuerlöschfahrzeuge der verschiedenen Typen und Größen sind standardisiert und mit
jeweils genormter Ausstattung und Ausrüstung versehen. Die entsprechenden Fahrzeuge
sind so konzipiert und baulich eingeteilt, daß die vorgesehene Ausrüstung zweckentsprechend
untergebracht werden kann.
[0002] Ausgangspunkt der Erfindung ist die Tatsache, daß durch das deutsche Patent 196 46
562 ein vom Benutzer an Ort und Stelle nachfüllbares Wasser-Hochdruck-Löschgerät zur
Verfügung steht, mit welchem ein fein zerstäubter Wasserstrahl erzeugt werden kann
und womit die dort im einzelnen erläuterten Vorteile erreichbar sind.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, übliche standardisierte Löschfahrzeuge mit
einem solchen Wasser-Hochdrucklöschgerät auszustatten. Die diesem Vorhaben entgegenstehende
Problematik besteht darin, daß bei den genormten Feuerlöschfahrzeugen für ein solches
weiteres Gerät, das doch einen entsprechenden Platzbedarf hat, kein Platz vorgesehen
ist und alle vorhandenen Räume bereits für die standardisierte und vorgeschriebene
Ausrüstung und Ausstattung in Anspruch genommen sind. Es wäre keine gute Lösung, ein
solches Wasser-Hochdrucklöschgerät auf Kosten des Verzichts auf andere standardmäßig
vorgesehene Ausrüstungsteile unterzubringen. Denn die Normung und Standardisierung
der Feuerlöschfahrzeuge hat den Zweck, daß Feuerwehreinsatzpersonal bei jedem genormten
Löschfahrzeugtyp genau weiß, welche Ausrüstung dieses Fahrzeug mit sich führt, und
darauf muß sich das Einsatzpersonal auch unbedingt verlassen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, standardisierte Feuerlöschfahrzeuge mit einem
ausreichend großen Hochdrucklöschgerät auszustatten, ohne auf irgendeine andere zum
Fahrzeug gehörende standardisierte Ausrüstung zu verzichten, und ohne daß ein wesentlicher
Umbau am Fahrzeug erforderlich ist.
[0005] Die Erreichung dieses Ziels ist wünschenswert, da dies für die Feuerwehren eine weitere
Steigerung an Einsatzeffizienz und Schlagkraft bedeuten würde. Für Klein- und Kleinstbrände
sowie für Fahrzeugbrände kann mit einem solchen Hochdrucklöschgerät schnellstens vorgegangen
werden. Der dadurch erreichbare Zeitvorteil ist enorm. Gerade für Feuerwehrfahrzeuge,
die standardmäßig über keinen Wassertank verfügen wie beispielsweise die Typen TSF,
LF8, würde dies eine wesentliche Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten bedeuten.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein am Fahrzeug standardmäßig
vorgesehener Einbauraum für eine C-Schlauchhaspel, der bei allen Feuerwehrfahrzeugtypen
vorgesehen und auch bei allen Fahrzeugtypen immer gleich bemessen ist, zur Unterbringung
des Hochdrucklöschgeräts gewählt wird und die in dem Einbauraum normalerweise vorgesehene
C-Schlauchhaspel so modifiziert wird, daß sie bei gleichem Schlauchfassungsvermögen
neben dem Hochdrucklöschgerät in dem vorhandenen standardmäßigen Einbauraum Platz
findet.
[0007] Im einzelnen gelingt dies dadurch, daß der standardmäßige Einbauraum, dessen Querschnittsform
einem liegenden Rechteck entspricht, zur einen Hälfte zur Aufnahme des Hochdrucklöschgeräts
dient und mit der anderen Hälfte eine modifizierte Schlauchhaspel mit auf etwa die
Hälfte reduzierter axialer Länge, aber entsprechend vergrößertem Durchmesser unter
voller Ausnutzung der Lichtmaße des Einbauraums aufgenommen wird. Die standardmäßige
C-Schlauchhaspel in dem standardisierten Einbauraum ist üblicherweise mit 5 C-Schläuchen
und C-Kupplung ausgestattet. Die axial nur etwa halb so breite, aber im Durchmesser
vergrößerte modifizerte C-Schlauchhaspel fast ebenfalls 5 C-Schläuche.
[0008] Das in der einen Hälfte des Einbauraums unterzubringende Hochdrucklöschgerät kann
ein Fassungsvermögen von 35 Litern haben, wobei der Wasserbehälter des Hochdrucklöschgeräts
in Kugelform ausgebildet ist. Das Hochdrucklöschgerät ist auf einem Schlitten sitzend
angebracht, so daß es während des Einsatzes je nach Bedarf im Fahrzeug verbleiben
oder auch entnommen werden kann. Die modifizierte C-Schlauchhaspel sitzt auf einem
parallel angeordneten Schlitten, so daß sie unabhängig vom Hochdrucklöschgerät herausgezogen
werden kann. Dabei ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß die Schlauchhaspel
weiter herausgezogen werden kann als das Hochdrucklöschgerät. Das bringt den Vorteil,
daß die Haspel ohne Schwierigkeiten auch dann leicht entnommen werden kann, wenn das
Hochdrucklöschgerät bereits herausgezogen ist.
[0009] Auf diese Weise wird durch bessere Ausnutzung des Einbauraums das Hochdrucklöschgerät
untergebracht, ohne daß auf eine mit 5 Schläuchen ausgestattete C-Schlauchhaspel verzichtet
werden muß, so daß die normmäßige Beladung des Fahrzeugs durch die zusätzliche Unterbringung
des Hochdrucklöschgeräts nicht verändert wird und die jeweilige Fahrzeugbesatzung
die normmäßige Ausrüstung auch an gewohntem Platz vorfindet.
[0010] Bei Fahrzeugen, die über mehrere Einbauräume für eine C-Haspel verfügen, können in
gleicher Weise mehrere Hochdrucklöschgeräte untergebracht werden, nämlich in jedem
Einbauraum ein Hochdrucklöschgerät. Genauso ist es möglich, in einen standardmäßigen
Einbauraum zwei modifizierte Schlauchhaspeln unterzubringen, wodurch die Zuladekapazität
für andere Ausrüstungsgegenstände erhöht wird.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den anliegenden Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- In Seitenansicht ein Feuerlöschfahrzeug mit einem Geräteraum auf der in Fahrtrichtung
linken Fahrzeugseite, wobei ein Standard-Einbauraum dargestellt ist, der mit einem
Hochdrucklöschgerät und einer modifizierten C-Schlauchhaspel ausgestattet ist, und
- Fig. 2
- eine in größerem Maßstab gehaltene Darstellung eines den Einbauraum mit Hochdrucklöschgerät
und modifizierter C-Schlauchhaspel umfassenden Ausschnittdarstellung des Feuerwehrfahrzeugs.
[0012] Fig. 1 zeigt in Seitenansicht (linke Fahrzeugseite) ein Feuerlöschfahrzeug insgesamt.
Innerhalb des auf dieser Fahrzeugseite hinten vorgesehenen Geräteraums ist ein üblicher
Standard-Einbauraum 1 schematisch dargestellt, wie er zur Aufnahme einer C-Schlauchhaspel
genormt ist.
[0013] Erfindungsgemäß ist dieser Einbauraum 1 nutzungsmäßig in einen linken Teilraum 11
und einen rechten Teilraum 12 unterteilt, wobei der linke Teilraum 11 ein Hochdrucklöschgerät
2 und der rechte Teilraum 12 eine modifizierte C-Schlauchhaspel 3 aufnimmt. Eine körperliche
Unterteilung des Einbauraums 1 in die beiden Teilräume 11 und 12, beispielsweise durch
eine Trennwand oder dergleichen, ist selbstverständlich nicht nötig und auch nicht
sinnvoll.
[0014] In Fig. 2 ist der Einbauraum 1 mit den darin untergebrachten Geräten mehr im einzelnen
dargestellt. Die Aufteilung des Einbauraums 1 in die beiden Teilräume 11 und 12 ist
wiederum durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
[0015] Im linken Teilraum 11 befindet sich das Hochdrucklöschgerät 2, dessen Einzelheiten
in Fig. 2 deutlicher erkennbar sind. Demnach besteht das Hochdrucklöschgerät 2 aus
einem kugelförmigen Wassertank 21 mit einem mittels eines Deckels verschließbaren
Wassereinfüllstutzens 22 an seiner Oberseite und einem unten angeordneten Auslaßstutzen
23 mit Schnellkupplung zum Anschluß eines Hochdruckschlauches mit Sprühpistole (nicht
dargestellt), zwei Druckgasflaschen 24 mit Ventilen 25, und einem Armaturenblock 26,
um das Innere des Wassertanks 21 mit dem Druckgas bzw. der Druckluft aus den Druckgasflaschen
24 druckzubeaufschlagen und im Einsatzfall das Wasser mit Hochdruck herauszupressen,
um es in der Sprühpistole in Form eines fein zerstäubten Wasserstrahls zum Einsatz
zu bringen.
[0016] Die technischen Einzelheiten des Hochdrucklöschgeräts ergeben sich aus dem Patent
196 46 562. Der kugelige Wassertank 21 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel faßt
35 Liter. Das Gerät sitzt auf einem Schlitten und ist aus dem Einbauraum ausziehbar,
wie durch die Rollen 27 angedeutet ist.
[0017] Zum Gebrauch wird der Hochdruckschlauch an den Auslaßstutzen 23 angekuppelt, und
das Ventil 25 einer oder beider Druckgasflaschen 24 wird geöffnet. Zum Gebrauch kann
das Hochdrucklöschgerät 2 auf dem ausgezogenen Schlitten verbleiben, oder es kann
heruntergehoben und zum Einsatzort gebracht werden. Das Gerät kann von zwei Feuerwehrmännern
leicht getragen werden.
[0018] Die im anderen Teilraum 12 untergebrachte C-Schlauchhaspel 3 hat eine entsprechend
verkürzte axiale Länge und einen vergrößerten Durchmesser unter voller Ausnutzung
des verfügbaren Lichtraums, so daß die Schlauchhaspel ebenso wie die Standard-Schlauchhaspel
5 C-Schläuche aufnehmen kann. Sie ist ebenfalls aus dem Einbauraum ausziehbar, in
dem sie auf einem bei 31 angedeuteten Schlitten gelagert ist. Die Schlauchhaspel 3
kann mittels des Schlittens 31 etwas weiter aus dem Einbauraum herausgezogen werden
als das Hochdrucklöschgerät 3, so daß die Schlauchhaspel im herausgezogenen Zustand
auch dann, wenn auch das Hochdrucklöschgerät 3 herausgezogen ist, von zwei Feuerwehrmännern
leicht vom Schlitten heruntergehoben und zum Einsatzort gebracht werden kann, wenn
dies notwendig ist.
[0019] Die modifizierte Schlauchhaspel mit der um mindestens die Hälfte verkürzten axialen
Länge gegenüber einer Standard-Schlauchhaspel hat noch den erheblichen Vorteil, daß
die modifizierte Schlauchhaspel in schmalen Räumen in Gebäuden, beispielsweise in
Treppenhäusern und Türöffnungen, wesentlich bequemer getragen werden kann als eine
Standard-Schlauchhaspel.
[0020] Der Auslaßstutzen 23 des Wassertanks 21 des Hochdrucklöschgeräts ist vorteilhafterweise
so ausgebildet, daß zum einen der Hochdruckschlauch über einen Schnellkupplung angeschlossen
werden kann und außerdem über einen zweiten Anschluß, gegebenenfalls über ein Adapterstück,
ein normaler C-Schlauch angeschlossen werden kann, um den Wassertank 21 nach dem Entleeren
wiederbefüllen zu können. Entsprechende bzw. Ventile zur zweckentsprechenden Steuerung
des Betriebs sind dann selbstverständlich vorgesehen.
[0021] Es kann auch vorgesehen sein, die Druckgasflaschen nach Entleeren über einen fahrzeugeigenen
Luftkompressor, der den notwendigen Druck erzeugt, wieder zu befüllen. Die notwendigen
Ventileinrichtungen können im Ventilblock 26 vorgesehen sein.
1. Feuerwehrfahrzeug mit Standard-Einbauraum für eine Standard-C-Schlauchhaspel, wobei
der eine Querschnittsform in Gestalt eines liegenden Rechtecks aufweisende Einbauraum
(1) nutzungsmäßig in zwei etwa gleich große Teilräume (11, 12) unterteilt ist, die
nebeneinander liegen und von denen der eine Teilraum (11) zur Aufnahme eines Hochdrucklöschgeräts
(2) und der andere Teilraum (12) zur Aufnahme einer modifizierten Schlauchhaspel (3)
dient,
das Hochdrucklöschgerät (2) einen Wassertank (21) mit verschließbarem Wassereinfüllstutzen
(22) und einem Auslaßstutzen (23) zum Anschluß eines Hochdruckschlauchs mit Sprühpistole,
und mindestens einem damit kuppelbaren Druckgasbehälter (24) zur Hochdruckbeaufschlagung
des Wassertanks aufweist,
die modifizierte Schlauchhaspel (3) eine gegenüber einer Standard-Schlauchaspel verkürzte
und der verfügbaren Breite des entsprechenden Teilraums (12) entsprechende axiale
Länge und einen gegenüber dem Durchmesser einer Standard-Schlauchhaspel vergrößerten
Durchmesser unter voller Ausnutzung des Lichtraums des Teilraums (12) aufweist,
und das Hochdrucklöschgerät (2) und die modifizierte Schlauchhaspel (3) jeweils auf
einem Schlitten (27, 31) aus dem betreffenden Teilraum (11, 12) herausziehbar montiert
ist.
2. Feuerwehrfahrzeug nach Anspruch 1, wobei der Wassertank (21) des Hochdrucklöschgeräts
als Kugeltank ausgebildet ist.
3. Feuerwehrfahrzeug nach Anspruch 2, wobei das Hochdrucklöschgerät (2) zwei Druckgasflaschen
(24) als Druckgasbehälter aufweist, die über einen Ventilblock (26) mit dem Wassertank
(21) gekuppelt sind.
4. Feuerwehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der bzw. jeder Druckgasbehälter
(24) über eine Schnellkupplung lösbar mit dem übrigen Gerät kuppelbar ist.
5. Feuerwehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Wassertank (21) des
Hochdrucklöschgeräts (2) vorzugsweise am Auslaßstutzen (23) einen Zusatzanschluß aufweist,
über welchen gegebenenfalls über ein Adapterstück ein C-Schlauch zum Wiederbefüllen
des entleerten Wassertanks anschließbar ist.
6. Feuerwehrfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Schlauchhaspel (2) mittels
ihres Schlittens (21) weiter aus dem betreffenden Teilraum (12) ausziehbar ist als
das Hochdrucklöschgerät (2).