[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln
in festem Aggregatzustand, wobei die Strahlmittel in mindestens einer Strahlanlage
in mindestens einen Gasstrom eindosiert, mit dem Gasstrom zu einer Strahlvorrichtung
gefördert und auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden Die Erfindung betrifft
ferner eine Vorrichtung zum Bestrahlen eines Werkstucks mit Strahlmitteln in festem
Aggregatzustand umfassend mindestens eine Strahlanlage mit Mitteln zum Eindosieren
der Strahlmittel in mindestens einen Gasstrom, einen oder mehrere Strahlschläuche,
die von einer Strahlanlage zu einer Strahlvorrichtung führen, aus welcher die Strahlmittel
auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden.
[0002] Das Strahlen als Behandlungsverfahren mit Strahlmitteln ist in zahlreichen industriellen
Anwendungen bekannt. Die bekannten Strahlbehandlungsverfahren kann man im Hinblick
auf die verwendeten Strahlmittel in zwei Gruppen einteilen.
[0003] Die erste Gruppe betrifft das Strahlen mit konventionellen Strahlmitteln wie insbesondere
Quarzsand (Sandstrahlen), aber auch mit anderen konventionellen Strahlmitteln wie
beispielsweise Stahlkies, Hartgußkies, Drahtkorn und Korund. Diese konventionellen
Strahlmittel besitzen die gemeinsame Eigenschaft, daß die Strahlmitteln bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegen Sie wirken in der Regel abrasiv. Mit der Strahlbehandlung
unter Einsatz von herkömmlichen, abrasiven Strahlmitteln geht überlicherweise eine
starke Staubentwicklung (aus dem abprallenden Strahlmitteln und dem abgestrahlten
Material) einher. Diese starke Staubentwicklung ist meistens unerwünscht. Außerdem
entstehen durch die notwendige Entsorgung des mit abgestrahltem Material kontaminierten
Strahlmittels hohe Kosten.
[0004] Als Strahlmittel für die trockene Abrasivstrahlbehandlung können auch andere anorganische
oder organische Strahlmittel oder Strahlmittel auf pflanzlicher Basis Verwendung finden.
[0005] Neben den trockenen herkömmlichen Abrasivstrahlbehandlungen gibt es auch nasse Strahlbehandlungen
mit herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln unter Zugabe von Wasser. Durch diese Zugabe
von Wasser erreicht man zwar in der Regel eine Staubbindung, allerdings wird der Effekt
der Staubbindung mit großen Abwassermengen erkauft, die aufwendig gefaßt und entsorgt
werden müssen.
[0006] Außer diesen herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln ist eine zweite Gruppe von Strahlmitteln
für Strahlbehandlungen bekannt, die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem
Aggregatzustand vorliegen.
[0007] Diese Strahlmittel sind in der Regel weicher als die konventionellen Strahlmittel
und gewährleisten daher eine Strahlbehandlung mit geringere Abrasivtät im Vergleich
zu Strahlbehandlungen mit konventionellen bei Normalbedingung im festen Aggregatzustand
vorliegenden Strahlmitteln. Als Vertreter der Gruppe der bei Normalbedingungen in
fluider Form vorliegenden Strahlmitteln ist insbesondere Trockeneis (CO
2) zu nennen, welches sich in zahlreichen Anwendungen bewährt hat.
[0008] Verfestigtes Kohlendioxid bietet aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wesentliche
Vorteile bei der Verwendung als Strahlmittel zur Strahlbearbeitung wie das Strahlreinigung
von Oberflächen: Kohlendioxid in festem Aggregatzustand (Trockeneis) besitzt eine
Temperatur von etwa -78 °C. Bei Erwärmung sublimiert Kohlendioxid. Bei der Sublimation
des Kohlendioxids tritt eine explosionsartige Volumenvergrößerung etwa um den Faktor
600 auf, was die Strahlreinigung wirksam unterstützt. Die Bearbeitung mit Kohlendioxid
in festem Aggregatzustand verläuft rückstandsfrei, da das sublimierte gasförmige Kohlendioxid
problemlos entweichen kann. Eine Strahlmittelaufbereitung oder Strahlmittelentsorgung
ist daher für Kohlendioxid nicht erforderlich. Bevorzugt wird festes Kohlendioxid
in Form von CO
2-Pellets eingesetzt. Das Strahlreinigen mit CO
2-Pellets ist beispielsweise im eigenen Magazin für Kunden und Geschäftspartner
· Know How, "Strahlreinigen nach Maß mit Cryoclean ®", Dr. H.-J. Diehl, Linde AG, Werksgruppe
Technische Gase, 2/96, 1996, Seiten 1 bis 5,
beschrieben.
[0009] Aufgrund der im Vergleich zu herkömmlichen Abrasivstrahlmitteln, die bei Normalbedingungen
im festen Aggregatzustand vorliegen, eröffnen die "weicheren" bei Normalbedingungen
in fluider Form vorliegenden Strahlmittel Anwendungen, bei denen ein Abtrag von Material
nicht notwendig oder gar nicht erwünscht ist.
[0010] Es gibt Anwendungsfälle bei der Strahlbehandlung mit bei Normalbedingungen in fluider
Form vorliegenden Strahlmitteln, wobei die "Reinigungskraft" beispielsweise bei der
Strahlreinigung mit Trockeneis als Strahlmittel größer ausfallen dürfte, um die Reinigungsergebnisse
im Hinblick auf die Reinigungsgeschwindigkeit und die erzielte Sauberkeit wirtschaftlicher
gestalten zu können. Daneben gibt es zahlreiche Anwendungsfälle, bei denen eine geringe
Abrasivität nicht schaden würde, die zu bestrahlende Oberfläche aber aufgrund ihrer
Elastizität einen Materialabtrag erschwert oder aber sogar unmöglich macht.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, durch die eine abrasive
Strahlbehandlung mit Strahlmitteln aufgezeigt werden soll, bei welcher die abrasive
Wirkung der Strahlmittel zwischen der von bei Normalbedingungen in fluider Form vorliegenden
Strahlmitteln und der bei Normalbedingung in festem Aggregatzustand vorliegenden Strahlmitteln
liegt. Eine andere Aufgabe besteht darin, auch bei elastischen Oberflächen einen Materialabtrag
zu ermöglichen und im gewünschten Maße erreichen zu können. Eine weitere Aufgabe besteht
schließlich darin, der beim herkömmlichen Abrasivstrahlen mit bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden Strahlmitteln entstehenden starken Staubentwicklung
mit einer effektiven Staubbindung zu begegnen.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Strahlmittel sowohl bei
Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegende erste
Strahlmittel als auch bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegende
zweite Strahlmittel umfassen.
[0013] Mit Vorteil wird dabei als bei Normalbedingungen im gasförmigen Aggregatzustand vorliegendes
erste Strahlmittel Trockeneis (CO
2) aufgrund seiner vorteilhaften Materialeigenschaften (siehe oben) eingesetzt. Als
unter Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegende Strahlmittel können
grundsätzlich alle dafür geeigneten Abrasivstrahlmittel wie beispielsweise Sand oder
jedes andere anorganische, auf Pflanzenbasis bestehende oder organische Strahlmittel
verwendet werden.
[0014] Durch das erfindungsgemäße Bestrahlen mit einer Mischung aus im Hinblick auf den
bei Normalbedingung vorliegenden Aggregatzustand verschiedenartigen Strahlmitteln
kann bezüglich der Abrasivität der Strahlbehandlung ein kontinuierliches Spektrum
zur Verfügung gestellt werden. Dabei kann durch Wahl des Massenverhältnisses von den
bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten
Strahlmitteln zu den bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmitteln der Grad der Abrasivität der Bearbeitung bestimmt werden.
[0015] Die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden
ersten Strahlmittel müssen für den Einsatz als Strahlmittel in festem Aggregatzustand
gekühlt werden. Durch das Bestrahlen mit den unter Normalbedingungen in fluider Form
vorliegenden ersten Strahlmitteln wird daher auf die bestrahlte Werkstückoberfläche
Kälte übertragen. Diese führt zur Versprödung der Werkstückoberfläche und/oder der
Anhaftungen auf der Oberfläche. Damit wird durch das erfindungsgemäße Verfahren auch
eine effektive Strahlbehandlung von elastischen Werkstückoberflächen möglich, da zusätzlich
herkömmliche Abrasivstrahlmittel zum Einsatz kommen. Außerdem kann durch die mit der
Abkühlung der Oberfläche einhergehende Versprödung der Oberfläche bzw. der Anhaftungen
auf der Oberflache bei der Strahlreinigung eine Steigerung der Reinigungsgeschwindigkeit
und/oder eine Reduzierung des Strahlmittelverbrauchs pro Fläche bzw. pro Zeiteinheit
erreicht werden.
[0016] Die Kälte der bei Normalbedingungen in Fluidform vorliegenden ersten Strahlmittel
hat aber auch einen anderen Effekt: Durch die Kälte des aus der Strahldüse der Strahlvorrichtung
austretenden, aus Kaltluft und Strahlmittel bestehenden Strahles kommt es spontan
zu einer Nebelbildung. Dabei entstehen Kondensattröpfchen. Die ersten Strahlmittel
wirken folglich als Kühlmittel und erzeugen die Kondensattröpfchen, die wiederum eine
Staubbindung ermöglichen. Die Erfindung gewahrleistet somit auch eine effektive Staubbindung
und zwar auf einfache Art und Weise
[0017] In Ausgestaltung der Erfindung sind bis zu einem massenbezogenen Anteil der bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel in Höhe von 30 % an der
Gesamtmasse der Strahlmittel - bevorzugt bis zu 50 % - her-kömmliche aus der Strahlbearbeitung
mit bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln
bekannte Strahlschläuche und/oder Strahlvorrichtungen einsetzbar. Auf diese Weise
kann der apparative Einsatz gering gehalten werden. Als Strahlvorrichtungen eignen
sich insbesondere Strahlpistolen oder Strahllanzen. Bei einer massenbezogenen Substituierung
von beispielsweise etwa 30 % (bevorzugt sind 10 bis 70 %) des bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden herkömmlichen Abrasivstrahlmittels beispielsweise
durch Trockeneis findet nur eine relativ moderate Abkühlung des Strahlschlauches statt.
Dies ermöglicht es, die im Vergleich zu dem beim Trockeneisstrahlen verwendeten relativ
preiswerten Strahlschläuche für das Abrasivstrahlen gesamt entsprechender bewährter
Düsentechnik zu verwenden.
[0018] In Weiterbildung der Erfindung kann eine Vermischung der bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel mit den
bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln
in einer Strahlanlage stattfinden. In diesem Fall können die beiden Strahlmittelkomponenten
in einem gemeinsamen Vorratsbehälter entsprechend gemischt werden.
[0019] Alternativ kann die Vermischung der ersten und zweiten Strahlmittel auch durch die
Hintereinanderschaltung von zwei Strahlanlagen stattfinden, wobei für jede Strahlmittelkomponente
(erste und zweite Strahlmittel) eine eigene Strahlanlage vorgesehen ist. Dies kann
beispielsweise so bewerkstelligt werden, daß in der ersten Strahlanlage das bei Normalbedingungen
in Fluidform vorliegende erste Strahlmittel in einem Druckluftstrom eindosiert wird
und nachgeschaltet mit einer weitgehend herkömmlichen Strahlanlage - d.h. einer Strahlanlage
für bei Normalbedingungen feste Abrasivmitteldie Zudosierung des zweiten Strahlmittels
erfolgt Die beim herkömmlichen Abrasivstrahlen verwendeten Strahldrücke (meist maximal
6 bis 8 bar) und Volumenströme (selten mehr als 6 bis 8 m
3/min) liegen in der Regel deutlich unterhalb der technischen Daten der verfügbaren
Strahlanlagen für bei Normalbedingungen in Fluidform vorliegenden ersten Strahlmitteln
(beispielsweise Trockeneistrahlanlagen).
[0020] In einer weiteren Aklternative kann die Vermischung der bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel und der
bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel
in der Strahlvorrichtung stattfinden. In diesem Fall sind mindestens zwei Strahlschläuche
zur Strahlvorrichtung erforderlich. Dabei kann über den mit höherem Druck betriebenen
Strahlschlauch das abrasive zweite Strahlmittel gefördert werden und über einen zweiten,
mit niedrigerem Druck betrieben Strahlschlauch das erste Strahlmittel (z.B. Trockeneis)
in der Strahlpistole zugemischt werden. Der Vorteil der Variante mit zwei Strahlschläuchen
zur Stahlvorrichtung liegt darin, daß das Mischungsverhältnis zwischen erstem und
zweitem Strahlmittel praktisch beliebig gewählt werden kann, da hierbei keine Rücksicht
auf eine zu starke Abkühlung des Strahlschlauches genommen werden muß. Dieser Vorteil
dürfte auch den weniger bedeutenden Nachteil einer etwas eingeschränkten Handhabung
aufgrund der beiden Strahlschläuche kompensieren.
[0021] Bei einer Vermischung der ersten und zweiten Strahlmittel in der Strahlvorrichtung
können die ersten Strahlmittel in einer ersten Strahlanlage in einen Gasstrom und
die zweiten herkömmlichen Strahlmitteln in einer zweiten Strahlanlage in einen Gasstrom
eindosiert werden. Es ist aber auch möglich, daß aus einer gemeinsamen Strahlanlage
jeweils ein Strahlschlauch für die ersten und für die zweiten Strahlmittel zur Strahlvorrichtung
geführt wird.
[0022] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine einzige Strahlanlage mit einem gemeinsamen
Vorratsbehälter und/oder mit jeweils einem Vorratsbehälter für die ersten Strahlmittel
und für die zweiten Strahlmittel umfassen. Alternativ kann die Vorrichtung eine Strahlanlage
mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in Fluidform vorliegenden
ersten Strahlmittel und eine Strahlanlage mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen
in fester Form vorliegenden zweiten Strahlmittel aufweisen.
[0023] Die Erfindung eröffnet neue Anwendungsbereiche für die Strahltechnik. Sie bietet
insbesondere beim Strahlreinigen wesentliche Vorteile. Als herkömmliches bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegendes zweites Strahlmittel können dabei alle bekannten
Strahlmittel zum Einsatz kommen. Bevorzugte Anwendungsbereiche sind die Oberflächenreinigung,
insbesondere die Entfernung von Beschichtungen oder Anhaftungen, die Entlackung, Fassadenreinigung
und dergleichen.
[0024] Im folgenden soll die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung anhand von
in Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
[0025] Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Strahlanlage nach dem Zwei-Schlauch-Prinzip,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Strahlanlagen in Parallelsehaltung und
- Figur 3
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Hintereinanderschaltung von zwei Strahlanlagen.
[0026] In den Ausführungsbeispielen werden als unter Normalbedingungen gasförmiges erstes
Strahlmittel Trockeneis und als Gas für den Fördergasstrom Druckluft verwendet.
[0027] Die in
Figur 1 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt eine Strahlanlage 1 mit einer Druckluftversorgung
2. In der Strahlanlage 1 sind zwei Vorratsbehälter enthalten, wobei ein Vorratsbehälter
für das Trockeneis und ein separater Vorratsbehalter 4 für das bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegende zweite Strahlmittel 4 vorgesehen sind. Die Vorrichtung
enthält ferner eine Strahlvorrichtung in Gestalt einer Strahlpistole 5. Das Trockeneis
3 wird über einen Strahlschlauch 6 und die zweiten Strahlmittel 4 über einen zweiten
Strahlschlauch 7 in die Strahlpistole 5 gefördert und dort miteinander vermischt.
[0028] Alternativ zu der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung könnte auch in einer nicht dargestellten
Variante der Erfindung die Strahlanlage 1 einen gemeinsamen Vorratsbehälter für Trockeneis
3 und zweite Strahlmittel 4 aufweisen, von dem ein für beide Strahlmittelkomponenten
vorgesehener Strahlschlauch zur Strahlpistole 5 führt.
[0029] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit zwei Strahlanlagen 11 und 12 in Parallelschaltung.
Die Vorrichtung umfaßt eine erste Strahlanlage für das Trockeneis 3 und eine zweite
Strahlanlage 2 für die konventionellen, abrasiven zweiten Strahlmittel 4. Im Ausführungsbeispiel
wird die Druckluftversorgung auf die Strahlanlagen 11 und 12 aufgeteilt, wobei ein
Teilstrom der Druckluft über Leitung 2 zur Strahlanlage 11 und ein Teilstrom 2a zur
Strahlanlage 12 führt. Von der Strahlanlage 11 wird Trockeneis über den Strahlschlauch
6 zur Strahlpistole 5 gefördert. Die über den Strahlschlauch 7 von der Strahlanlage
12 zur Strahlpistole 5 geführten bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmittel 4 werden in der Strahlpistole mit dem Trockeneis 3 vermischt.
[0030] In
Figur 3 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Hintereinanderschaltung von zwei Strahlanlagen
dargestellt. Die aus der Druckluftversorgung über Leitung 2 zugeführte Druckluft wird
zunächst in eine erste Strahlanlage 13 geführt, wo der Druckluftstrahl das Trockeneis
3 aus dem Vorratsbehälter der Strahlanlage 13 aufnimmt und über Leitung 9 in eine
zweite Strahlanlage 14 gegeben wird. In dieser zweiten Strahlanlage 14 werden dem
beispielsweise mit CO
2-Pellets 3 angereicherten Druckluftstrom abrasive Strahlmittel 4 aus dem Vorratsbehälter
der Strahlanlage 14 zugemischt und über den Strahlschlauch 8 in die Strahlpistole
5 geleitet.
1. Verfahren zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln (3, 4) in festem Aggregatzustand,
wobei die Strahlmittel (3, 4) in mindestens einer Strahlanlage (1; 11, 12; 13, 14)
in mindestens einen Gasstrom (2, 2a) eindosiert, mit dem Gasstrom zu einer Strahlvorrichtung
(5) gefördert und auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlmittel (3, 4) sowohl bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem
Aggregatzustand vorliegende erste Strahlmittel (3) als auch bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegende zweite Strahlmittel (4) umfassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Trockeneis (CO2) als bei Normalbedingungen in gasförmigem Aggregatzustand vorliegendes erstes Strahlmittel
(3) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Wahl des Massenverhältnis von den bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem
Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmitteln (3) zu den bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln (4) der Grad der Abrasivität
der Bearbeitung bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu einem
massenbezogenen Anteil der bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmittel (4) in Höhe von 30 % an der Gesamtmasse der Strahlmittel (3,
4), bevorzugt bis zu 50 %, herkömmliche aus der Strahlbearbeitung mit bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmitteln (4) bekannte Strahlschläuche
(7; 8) und/oder Strahlvorrichtungen (5) einsetzbar sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vermischung
der bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden
ersten Strahlmittel (3) und der bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmittel (4) in einer Strahlanlage (1; 14) stattfindet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vermischung
der bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden
ersten Strahlmittel (3) und der bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmittel (4) in der Strahlvorrichtung (5) stattfindet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die bei Normalbedingungen in
gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3) in
einer ersten Strahlanlage (11; 13) in einen Gasstrom (2) und die bei Normalbedingungen
in festem Aggregatzustand vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) in einer zweiten Strahlanlage
(12; 14) in einen Gasstrom (2a; 9) eindosiert werden.
8. Vorrichtung zum Bestrahlen eines Werkstücks mit Strahlmitteln (3, 4) in festem Aggregatzustand
umfassend mindestens eine Strahlanlage (1; 11, 12; 13, 14) mit Mitteln zum Eindosieren
der Strahlmittel (3, 4) in mindestens einen Gasstrom (2, 2a), einen oder mehrere Strahlschläuche
(6, 7; 8, 9), die von einer Strahlanlage zu einer Strahlvorrichtung (5) führen, aus
welcher die Strahlmittel (3, 4) auf das zu bearbeitende Werkstück gestrahlt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Mittel (1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 14) zum Strahlen
von bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand vorliegenden
ersten Strahlmitteln (3) und bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand vorliegenden
zweiten Strahlmitteln (4) umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung Mittel (1;
5) zum Vermischen von bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand
vorliegenden ersten Strahlmitteln (3) und bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegenden zweiten Strahlmitteln (4) umfaßt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine einzige
Strahlanlage (1) mit einem gemeinsamen Vorratsbehälter und/oder mit jeweils einem
Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder flüssigem Aggregatzustand
vorliegenden ersten Strahlmittel (3) und für die bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Strahlanlage
(11; 13) mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in gasförmigem oder
flüssigem Aggregatzustand vorliegenden ersten Strahlmittel (3) und eine Strahlanlage
(12; 14) mit einem Vorratsbehälter für die bei Normalbedingungen in festem Aggregatzustand
vorliegenden zweiten Strahlmittel (4) umfaßt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Strahlschläuche (6, 7) mit einer Strahlvorrichtung (5) verbunden sind.
13. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 zum Strahlreinigen von
Oberflächen.