(19)
(11) EP 1 034 898 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2000  Patentblatt  2000/37

(21) Anmeldenummer: 00104027.8

(22) Anmeldetag:  26.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B25H 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.03.1999 DE 19909601

(71) Anmelder: Dinzl Ordnungstechnik GmbH
91583 Schillingsfürst (DE)

(72) Erfinder:
  • Dinzl, Peter
    91583 Schillingsfürst (DE)

(74) Vertreter: Patentanwalts-Partnerschaft Rotermund + Pfusch 
Waiblinger Strasse 11
70372 Stuttgart
70372 Stuttgart (DE)

   


(54) Bausatz für eine Blechbox


(57) Die Seitenwände sowie die Decken- und Bodenwände der Blechbox lassen sich miteinander durch Steckverbindungen zusammenfügen, welche in der zusammengesteckten Endlage eine Verrastung bzw. Verkeilung bewirken, welche durch zusätzliche Schrauben gesichert sein kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz für eine Blechbox, insbesondere für Sortimentskoffer bzw. Schubladen od.dgl. zur Aufnahme von Werkzeugen und/oder Werkstücken, mit einer Bodenwand, einer Deckenwand und zwei zwischen Boden- und Deckenwand einsetzbaren Seitenwänden.

[0002] Entsprechende Blechboxen sind auf dem Markt erhältlich. Bei diesen Blechboxen sind die Wände miteinander durch Punktschweißung verbunden.

[0003] Grundsätzlich ist es ohne weiteres möglich, die Wände der Blechbox als Bausatz auszuliefern und den Zusammenbau der Box durch den Kunden vornehmen zu lassen.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Bausatz zu schaffen, welcher eine weitestgehend werkzeuglose Montage der Blechbox ermöglicht.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wände miteinander über an ihnen angeordnete Steckelemente miteinander zusammenfügbar und die miteinander zusammenwirkenden Steckelemente in ihrer zusammengesteckten Endlage miteinander spielfrei verrastet oder verkeilt sind, wobei zur Sicherung dieser Endlagen Verschraubungen zwischen den Wänden vorgesehen sein können.

[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Wände der Blechbox miteinander durch Steckverbindungen zu einem stabilen, selbsttragenden Verbund zusammenzufügen, so daß eventuell zusätzlich vorgesehene Verschraubungen lediglich als Sicherungen ohne tragende Funktion vorgesehen sein können.

[0007] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, miteinander zusammenwirkende Steckteile und damit zusammenwirkende Aufnahmeteile durch Stanzung bzw. Prägung an den Wänden bzw. an Wandteilen herzustellen, d.h. die Elemente zur Verbindung der Wände miteinander sind einstückig mit den Wänden ausgeformt.

[0008] Im übrigen wird bezüglich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben werden.

[0009] Dabei zeigt
Fig. 1
eine Draufsicht auf den Zuschnitt einer Boden- bzw. Deckenwand,
Fig. 2
ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie II-II in Fig. 1, wobei in Fig. 1 zur Abkantung vorgesehene Bereiche abgekantet dargestellt sind,
Fig. 3
eine Einzelheit der Fig. 1 und 2,
Fig. 4
eine Draufsicht auf die Innenseite des Zuschnittes der linken Seitenwand,
Fig. 5
eine Ansicht dieser Seitenwand in Richtung des Pfeiles V in Fig. 4, wobei die zur Abkantung vorgesehenen Bereiche des Zuschnittes der Fig. 4 abgekantet dargestellt sind, und
Fig. 6
ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie VI-VI in Fig. 4.


[0010] Boden- und Deckenwand der erfindungsgemäßen Blechbox besitzen jeweils den gleichen Zuschnitt 1, wobei außerhalb der strichliert dargestellten Falzlinien F verbleibende streifenförmige Bereiche 2 bis 5 des Zuschnittes 1 senkrecht zur Zeichnungsebene nach oben abgekantet sind, wie Fig. 2 erkennen läßt. Dabei verbleiben an den Eckbereichen der Boden- bzw. Deckenwand zwischen den den Vorderrand der Boden- bzw. Deckenwand bildenden abgekanteten Bereich 2 und den die Seitenränder der Boden- bzw. Deckenwand bildenden abgekanteten Bereichen 3 und 4 relativ schmale Spalte 6. Dagegen sind zwischen den den rückseitigen Rand der Boden- bzw. Deckenplatte bildenden abgekanteten Bereich 4 und den seitlichen abgekanteten Bereichen 3 und 5 breite Spalte 7 vorgesehen.

[0011] Im die eigentliche Boden- bzw. Deckenwand bildenden Zentralbereich des Zuschnittes 1 sind Löcher 8 zur Aufnahme von Schrauben angeordnet. Weitere Löcher 9 und 10 für Schrauben sind in den streifenförmigen Bereichen 2 und 4 vorhanden.

[0012] Im übrigen sind in den streifenförmigen Bereichen 3 und 5 U-förmige Öffnungen vorgesehen, welche in Fig. 3 näher dargestellt sind. Die Öffnungen 11 besitzen einen im wesentlichen rechteckförmigen Bereich 11' mit relativ großem Querschnitt sowie zwei daran anschließende schlitzförmige Bereiche 11'', die voneinander durch eine Zunge 12 getrennt sind, welche sich in der Ebene des streifenförmigen Bereiches 3 bzw. 5 erstreckt. Die Zunge 12 verbreitert sich keilförmig im Bereich der Zungenwurzel, so daß die Schlitze 11'' in diesem Bereich entsprechend verengt werden.

[0013] Die zum Anschluß an den linken abgekanteten Bereich 5 der Boden- bzw. Deckenwand dienende linke Seitenwand besitzt, von der Innenseite aus gesehen, einen Zuschnitt 13 gemäß Fig. 4, wobei nach außen an die Falzlinien F anschließende streifenförmige Bereiche 14 und 15 senkrecht zur Zeichnungsebene nach oben abgekantet sind, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist. Die nicht dargestellte rechte Seitenwand besitzt einen zum Rand 13' des Zuschnittes 13 spiegelsymmetrischen Zuschnitt.

[0014] Innerhalb der jeweiligen Seitenwand sind vordere und hintere Laschen 14 und 15 ausgeschnitten, deren Endbereiche oberhalb der Zeichnungsebene und parallel zur Zeichnungsebene erstreckt sind, wobei die freien Enden der Laschen 14 und 15 einander zugewandt sind. Diese Laschen 14 und 15 dienen zur Halterung nicht dargestellter, vorzugsweise teleskopierbarer Schienen zur Halterung von Zwischenböden, Sortimentskoffern u.dgl.

[0015] Diese Schienen werden zweckmäßigerweise angeordnet, bevor die Seitenwände mit den Boden- und Deckenwänden verbunden werden.

[0016] In den abgekanteten Streifen 14 und 15 sind Löcher 9' angeordnet, die im montierten Zustand der Seitenwände mit den Löchern 9 der Boden- bzw. Deckenwand fluchten, wenn die Seitenwände mit den Boden- bzw. Deckenwänden verbunden sind.

[0017] In entsprechender Weise besitzt der abgekantete Streifen 15 Löcher 10', die im montierten Zustand der Blechbox mit den Löchern 10 in den abgekanteten Streifen 4 von Boden- bzw. Deckenwand fluchten.

[0018] Am unteren und oberen Rand des Zuschnittes 13 sind jeweils abgekröpfte Zungen 18 ausgestanzt, wie in Fig. 6 näher dargestellt ist. Dabei können die freien Enden der Zungen 18 in Fig. 4 sowohl am oberen als auch unteren Rand des Zuschnittes 13 jeweils abwechselnd und unten und oben weisen.

[0019] Die Abstände der Zungen 18 in Längsrichtung der benachbarten Kanten des Zuschnittes 13 entsprechen den Abständen der U-förmigen Öffnungen 11 im abgekanteten Randstreifen 3 bzw. 5 der Boden- bzw. Deckenwand. Die Größe der Zungen 18 ist derart bemessen, daß sich diese in die Bereiche 11' der U-förmigen Öffnungen 11 einrücken lassen.

[0020] Dazu wird die vom Zuschnitt 13 gebildete Seitenwand von außen an den Randstreifen 5 der Boden- bzw. Deckenwand angelegt, derart, daß die Zungen 18 jeweils durch die Bereiche 11' der Öffnungen 11 des Randstreifens 5 zur Innenseite des jeweiligen Randstreifens 5 hindurchragen. In dieser Lage der vom Zuschnitt 13 gebildeten Seitenwand ragt deren abgekanteter Randstreifen 15 in den Spalt 7 der Boden- bzw. Deckenwand hinein, während der abgekantete Randstreifen 14 der vom Zuschnitte 13 gebildeten linken Seitenwand vor - d.h. in Fig. 2 unterhalb - des abgekanteten Randstreifens 2 der vom Zuschnitt 1 gebildeten Boden- bzw. Deckenwand liegt. Nunmehr wird die vom Zuschnitt 13 gebildete Seitenwand längs des abgekanteten Seitenstreifens 5 der Boden- bzw. Deckenwand verschoben, derart, daß die Zungen 18 die Zungen 12 auf deren Innenseite zwischen den Schlitzen 11'' überlappen, wobei bei dieser Verschiebung eine zunehmende Verklemmung und Verkeilung der Zungen 18 in den von ihnen durchsetzten Schlitzen 11'' auftritt. Dies wird durch die sich an der Zungenwurzel verbreiternde Kontur der Zungen 12 bewirkt. Da die Zungen 18 mit ihren freien Enden abwechselnd in einander entgegengesetzte Richtungen weisen, wird eine besonders feste Verklemmung an den Zungen 12 gewährleistet.

[0021] In der verkeilten bzw. verklemmten Endlage liegen die abgekanteten Randstreifen 14 und 15 der vom Zuschnitt 13 gebildeten Seitenwand außen- bzw. innenseitig an den abgewinkelten Randstreifen 2 und 4 der vom Zuschnitt 1 gebildeten Boden- bzw. Deckenwände an, wobei die aneinander anliegenden Randstreifen durch Schrauben, die in die miteinander fluchtenden Bohrungen 9 und 9' bzw. 10 und 10' eingesetzt werden, miteinander sichernd verbunden werden können, so daß die verklemmten Steckverbindungen zwischen den Zungen 18 und 12 unlösbar zusammengehalten werden.

[0022] Abweichend von den dargestellten Zungen 18 können auch bügelförmige Streifen am Zuschnitt 13 ausgestanzt sein, so daß Ösen mit zur Ebene des Zuschnittes 13 paralleler Öffnungsachse gebildet werden. Diese ösenförmigen Bügel lassen sich ebenfalls in die Bereiche 11' der U-förmigen Öffnungen 11 eindrücken. Bei entsprechender Verschiebung der jeweiligen Seitenwand werden dann die Zungen 12 auf deren Innenseite von den Ösenöffnungen aufgenommen, wobei wiederum eine Verklemmung bzw. Verkeilung an der sich verbreiternden Zungenwurzel der Zungen 12 auftritt.

[0023] Sobald die Blechbox durch Verbindung der Boden- und Deckenwände mit den Seitenwänden hergestellt worden ist, kann eine gleichartige Blechbox auf die jeweils andere Blechbox aufgesetzt werden, wobei die beiden übereinander angeordneten Blechboxen miteinander durch Schrauben verbindbar sind, die sich in die Löcher 8 der Deckenwand der jeweils unteren sowie der Bodenwand der jeweils oberen Blechbox einsetzen lassen.

[0024] Darüber hinaus können die Löcher 8 auch dazu dienen, die fertige Blechbox mit der Unterseite einer Werktischplatte zu verschrauben.

[0025] Im übrigen kann die fertige Blechbox mit den Öffnungen 20 an den abgekanteten Randstreifen 15 der Seitenwände an Befestigungsschrauben an einer Wand aufgehängt werden.

[0026] Die Zuschnitte 1 und 13 der Boden-, Decken- bzw. Seitenwände können aus verzinktem Stahlblech hergestellt sein, dessen Stärke bei 0,75 mm liegen kann. Diese Stärke ist gut ausreichend für Blechboxen, deren Kantenlänge in der Größenordnung von 400 mm liegt.


Ansprüche

1. Bausatz für eine Blechbox, insbesondere für Sortimentskoffer, Schubladen od.dgl. zur Aufnahme von Werkzeugen und/oder Werkstücken, mit einer Bodenwand, einer Deckenwand und zwei zwischen Boden- und Deckenwand einsetzbaren Seitenwänden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände miteinander über an ihnen angeordnete Steckelemente (12,18) miteinander zusammenfügbar und die miteinander zusammenwirkenden Steckelemente in ihrer zusammengesteckten Endlage miteinander spielfrei verrastet oder verkeilt sind.
 
2. Bausatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckteile (18) einer Wand in Öffnungen (11) einer Abkantung (3,5) einer anderen Wand senkrecht zur Ebene der Abkantung einsteckbar und in der Öffnung parallel zu den Ebenen der beiden Wände unter Verkeilung verschiebbar sind.
 
3. Bausatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Abkantung einer Wand angeordnete Steckteile in Öffnungen einer anderen Wand senkrecht zur Ebene der anderen Wand einsteckbar und in den Öffnungen parallel zu den Ebenen der beiden Wände unter Verkeilung verschiebbar sind.
 
4. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der verkeilte Zustand durch Verschraubung der miteinander zusammengefügten Wände sicherbar ist.
 
5. Bausatz nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckteile als Ösen mit zur Ebene der die Steckteile tragenden Wand oder Abkantung paralleler und in Verschieberichtung ausgerichteter Ösenachse ausgebildet sind.
 
6. Bausatz nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckteile als hakenförmig abgekröpfte Zungen (18) mit zur Ebene der die Steckteile tragenden Wand oder Abkantung parallelen und senkrecht zur Verschieberichtung erstreckten Zungenenden ausgebildet sind.
 
7. Bausatz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freien Enden der hakenförmig abgekröpften Zungen (18) abwechselnd in einander entgegengesetzte Richtungen weisen.
 
8. Bausatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckteile in Öffnungen (11') einsetzbar und in an diese Öffnungen anschließende Schlitze (11'') einschiebbar sind.
 
9. Bausatz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß U-förmige Öffnungen (11) vorgesehen sind, bei denen ein mittlerer Öffnungsbereich (11') beidseitig einer Zunge (12) in zwei Schlitze (11'') fortgesetzt ist.
 
10. Bausatz nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zungen (12) der Öffnungen (11) im zusammengesetzten Zustand der Blechbox von den abgekröpften Zungen (18) bzw. den Ösen umfaßt bzw. aufgenommen sind.
 




Zeichnung