[0001] Die Erfindung betrifft eine Längstransportvorrichtung für Rundholz, insbesondere
als seitlich beschickbarer Rundholzzuführer für Hochleistungssägewerke, mit zumindest
einem antreibbaren, das in Längsrichtung aufeinanderfolgende Rundholz aufnehmenden
Fördermittel.
[0002] Insbesondere Hochleistungssägewerke stellen hohe Anforderungen an ihre Rundholzbeschickung,
von der Transportgeschwindigkeiten von bis zu über 200 m/min. gefordert werden. Die
Rundholzabschnitte werden dabei vor den Einschnittstraßen aus einer Querbewegung seitlich
in die Transportvorrichtung eingeworfen, die die Holzabschnitte dann in eine Längsbewegung
beschleunigen muß, um sie den Bearbeitungsanlagen dicht an dicht in Längsrichtung
hintereinander zuzuführen. Aus der vorstehend genannten Transportgeschwindigkeit ergeben
sich dabei Stückzahlen von über 40 Abschnitten ä 5 m pro Minute. Die hierfür aufzubringende
hohe Beschleunigung der Rundholzabschnitte führt bei den herkömmlichen Transportvorrichtungen
zu Problemen.
[0003] Mit den bekannten, durch einen endlosen Fördergurt gebildeten Längstransportvorrichtungen
lassen sich aufgrund der geringen Reibwerte zwischen Fördergurt und Rundholzabschnitt
nur geringe Beschleunigungen erreichen. Diese Ausführungsform ist überdies sehr witterungsabhängig,
da bei Nässe, Eis und Schnee der Reibwert und somit die Beschleunigungswirkung rapide
abnehmen. Durch fehlende Seitenführungskräfte ergibt sich eine nur geringe Zentrierwirkung
auf die Rundholzabschnitte, die bei ihrem Längs-transport zum Pendeln nach rechts
und links neigen und dadurch die Fördergeschwindigkeit verringern.
[0004] Bekannt sind auch Längstransportvorrichtungen in Form von Blockzügen. Die Fördermittel
bestehen hier aus Mitnehmern, die durch eine endlose Kette miteinander verbunden sind.
Diese Konstruktion ist verschleißanfällig und erfordert einen hohen Wartungsaufwand
bei einem hohen Schmierstoffbedarf der Förderketten. Die Zentrierwirkung der Mitnehmer
ist ähnlich gering wie bei einem Förderband. Die Gleitreibung der Mitnehmer erfordert
einen hohen Energieaufwand. Bei sehr hohen Vorschubgeschwindigkeiten können sich Rundholzabschnitte
aufstellen, so daß es zu einem Formschluß zwischen Mitnehmer und Rundholz kommen kann,
was eine hohe Unfallgefahr darstellt.
[0005] Bekanntgeworden sind ferner Kegelrollengänge, die aneinandergereihte, sich drehende
kegelige Transportrollen aufweisen. Die Transportrolle setzt sich aus zwei spiegelbildlich
ausgebildeten Kegelstümpfen zusammen, die im Bereich ihrer kleinsten Durchmesser miteinander
verbunden sind. Da der größte Kegeldurchmesser im Außenbereich liegt, trifft der Rundholzabschnitt
bei seitlicher Beschickung auf die maximale Umfangsgeschwindigkeit, die mit dem Einrollen
des Rundholzes in den mittleren Förderbereich abnimmt. Hohe Beschleunigungswerte lassen
sich dadurch kaum erreichen. Extrem schlechte Beschleunigungen ergeben sich bei Nässe
oder frisch entrindetem, rutschigem Holz. Bei steigenden Transportgeschwindigkeiten
läßt die Zentrierwirkung der Kegelrollen durch Einsetzen des Pendelns der Rundholzabschnitte
nach.
[0006] Der mechanische Aufwand bei dieser Konstruktion ist besonders hoch.
[0007] Bei allen vorbekannten Systemen wird das Rundholz - im Querschnitt betrachtet - nur
an einem Punkt bzw. - in Draufsicht gesehen - nur auf einer Linie geführt. Die Rundholzabschnitte
haben dadurch keine definierte Führung.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber den vorbekannten Ausführungsformen
verbesserte Längstransportvorrichtung zu entwickeln.
[0009] Ausgehend von der eingangs beschriebenen Längstransportvorrichtung wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Fördermittel durch zwei sich gegenüberliegende
Reihen gegenläufig antreibbarer Rollen gebildet ist, die dachförmig so angeordnet
sind, daß die Mantelflächen der sich gegenüberliegenden Rollen eine V-förmige Holzaufnahmerinne
bilden. Dabei können die sich gegenüberliegenden Rollen auch versetzt zueinander angeordnet
sein.
[0010] Die mit ihren Mantelflächen eine V-förmige Holzaufnahmerinne bildenden Rollen ermöglichen
im Vergleich zu allen vorbekannten Ausführungsformen eine höhere Beschleunigung der
Rundholzabschnitte für alle Durchmesserbereiche. Der Rundholzabschnitt liegt auf seinen
Förderelementen stets mit zwei Kontaktpunkten (im Querschnitt gesehen) bzw. zwei Linien
(in Draufsicht gesehen) auf. Dadurch erhält der Rundholzabschnitt bei jedem Durchmesser
stets eine definierte sichere Führung über seine ganze Länge.
[0011] Der erfindungsgemäße Rollengang ist nicht nur für Sägewerksbeschickungen, sondern
für alle Rundholzlängstransporte in allen Anlagen, z.B. auch Rundholzsortieranlagen,
geeignet und kann als Beschleunigungsrollengang in einen Längstransport integriert
werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die Rundholzabschnitte beidseitig quer in
die Längstransportvorrichtung einzuwerfen. Die Rundhölzer rollen dabei an der Lauffläche
der einwurfseitigen Transportrolle ab und prallen anschließend auf die Lauffläche
der gegenüberliegenden Rolle. Diese hohe Aufschlagenergie wirkt bei einer 90°-Stellung
der Rollen-Reihen zueinander senkrecht auf die Lauffläche der dem seitlichen Einwurf
gegenüberliegenden Rolle. Hieraus resultiert eine hohe Kontaktkraft zwischen Rundholzabschnitt
und Transportrolle, so daß die hohen Auftreffkräfte direkt in lineare Beschleunigungsenergie
umgesetzt werden können. Über die weiteren Rollenpaare werden die Rundholzabschnitte
dann weitertransportiert, wobei die V-förmige Holzaufnahmerinne beim Längs-transport
der Rundholzabschnitte eine sichere seitliche Führung gewährleistet, wobei die Seitenführungskräfte
wesentlich höher sind als bei allen vorbekannten Systemen.
[0012] Sind die Rollen zylindrisch ausgebildet, erhält man an jeder Stelle des Transportsystems
eine konstante Geschwindigkeit. Dies unterstützt eine definierte Holzführung und verhindert
ein Pendeln der Rundholzabschnitte bei ihrem Längstransport.
[0013] Es kann aber auch zweckmäßig sein, daß die Rollen im Bereich der seitlichen Rundholzbeschickung
konusförmig ausgebildet sind mit sich nach außen verjüngendem Konus. Dadurch wird
die Umfangsgeschwindigkeit der Transportrollen im unmittelbaren Einwurfbereich herabgesetzt;
beim Abrollen an den Laufflächen der dem Einwurfbereich zugewandten Transportrollen
kommt es nicht mehr zu Beschädigungen der Stammoberfläche; ein schonendes Beschleunigen
der Rundholzabschnitte ist gewährleistet.
[0014] Um alle Antriebselemente vor Verschmutzung zu schützen, ist es zweckmäßig, wenn der
die Rollen tragende und deren Lagerung und Antrieb aufnehmende Unterbau in geschlossener
Kastenkonstruktion mit den V-Winkel der Holzaufnahmerinne bestimmenden Dachschrägen
ausgeführt ist.
[0015] In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch eine Längstransportvorrichtung und
- Figur 2
- die Darstellung gemäß Figur 1 in Draufsicht.
[0016] Dargestellt ist eine Längstransportvorrichtung für Rundholz 1, das - nur in Figur
1 - gepunktet angedeutet ist. Die Förderrichtung des in seiner Längsrichtung vorgeförderten
Rundholzes 1 ist in Figur 2 mit dem Pfeil 2 gekennzeichnet.
[0017] Die Längstransportvorrichtung umfaßt zwei sich gegenüberliegende Reihen 3, 4 gegenläufig
antreibbarer Rollen 5, deren jeweilige Drehrichtung durch den Pfeil 6 symbolisiert
ist. Die Rollen 5 sind dachförmig so angeordnet, daß die Mantelflächen der sich gegenüberliegenden
Rollen eine V-förmige Holzaufnahmerinne 7 bilden. Dabei beträgt in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel der von den Mantelflächen der sich gegenüberliegenden Rollen-Reihen
3, 4 eingeschlossene Winkel a etwa 90°. Bei dieser Ausführungsform stehen dann die
Drehachsen 8 der Rollen 5 senkrecht aufeinander.
[0018] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rollen 5 zylindrisch ausgebildet.
Sie können aber insbesondere im Bereich der seitlichen Rundholz-Beschickung, die in
Figur 1 durch Pfeile 9 angedeutet ist, konusförmig ausgebildet sein mit sich nach
außen verjüngendem Durchmesser.
[0019] Der die Rollen 5 tragende und deren Lagerung und Antrieb aufnehmende Unterbau 10
ist in geschlossener Kastenkonstruktion mit den Winkel α der Holzaufnahmerinne 7 bestimmenden
Dachschrägen 10a ausgeführt.
[0020] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Holzaufnahmerinne 7 hat das Rundholz 1
im Querschnitt gesehen immer zwei Kontaktpunkte 11, 12 an den Mantelflächen der sich
gegenüberliegenden Rollen 5 bzw. in Draufsicht gesehen zwei entsprechende Kontaktlinien,
die eine definierte Führung der Rundholzabschnitte sicherstellen.
1. Längstransportvorrichtung für Rundholz (1), insbesondere als seitlich beschickbarer
Rundholzzuführer für Hochleistungssägewerke, mit zumindest einem antreibbaren, das
in Längsrichtung aufeinanderfolgende Rundholz (1) aufnehmenden Fördermittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel durch zwei sich gegenüberliegende Reihen (3, 4) gegenläufig
antreibbarer Rollen (5) gebildet ist, die dachförmig so angeordnet sind, daß die Mantelflächen
der sich gegenüberliegenden Rollen (5) eine V-förmige Holzaufnahmerinne (7) bilden.
2. Längstransportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Mantelflächen der sich gegenüberliegenden Rollen-Reihen (3, 4) eingeschlossene
Winkel (a) etwa 90° beträgt.
3. Längstransportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (5) zylindrisch ausgebildet sind.
4. Längstransportvorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (5) im Bereich der seitlichen Rundholzbeschickung (9) konusförmig
ausgebildet sind mit sich nach außen verjüngendem Konus.
5. Längstransportvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der die Rollen (5) tragende und deren Lagerung und Antrieb aufnehmende Unterbau
(10) in geschlossener Kastenkonstruktion mit den V-Winkel (a) der Holzaufnahmerinne
(7) bestimmenden Dachschrägen (10a) ausgeführt ist.