(19)
(11) EP 1 034 927 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2000  Patentblatt  2000/37

(21) Anmeldenummer: 00103781.1

(22) Anmeldetag:  23.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 33/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.03.1999 DE 29904511 U

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Bayer, Harald
    63110 Rodgau (DE)
  • Augsberg, Gerhard
    63500 Seligenstadt (DE)
  • Herzan, Georg
    61440 Oberursel/Taunus (DE)
  • Kemmerer, Klemens
    63500 Seligenstadt/Main (DE)

   


(54) Einrichtung zur Qualitätskontrolle für eine Bogendruckmaschine


(57) Beschrieben wird eine Einrichtung zur Qualitätskontrolle für eine Bogendruckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, mit einem einen Auslegerstapel aufweisenden Ausleger und einer dem Ausleger zugeordneten Auflagefläche, auf der dem Ausleger entnommene Probebogen ablegbar sind. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine solche Einrichtung zur Qualitätskontrolle derartig weiterzubilden, so daß bei geringem bautechnischen Aufwand eine ergonomisch günstige Möglichkeit zur Bogeninspektion vorliegt. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß die Auflagefläche (5) in einer von einer durchschnittlich großen Bedienperson bequem einsehbaren Höhe oberhalb des Auslegerstapels (3) angeordnet ist.




Beschreibung

[Stand der Technik]



[0001] Bogenoffsetdruckmaschinen sind häufig Bedien- bzw. Abstimmpulte zugeordnet, auf denen ein Probebogen aufgelegt und visuell kontrolliert werden kann. Diese Pulte weisen meist eine gegen die Horizontale geneigt verlaufende Unterlage auf, so daß ein darauf aufgelegter Probebogen von einer Bedienperson begutachtet werden kann. Bei größeren Bogenoffsetdruckmaschinen sind derartige Abstimmpulte meist dem Leitstand der Maschine zugeordnet und befinden sich in der Nähe des Auslegers. Ein der Auslage entnommener Probebogen kann so unmittelbar auf das Pult aufgelegt und begutachtet werden. Dem Pult können zusätzlich Bedienelemente für die Fernverstellung verschiedener Einrichtungen der Druckmaschine zugeordnet sein, insbesondere die Farbzonenfernverstellung. Wird der Probebogen durch beispielsweise verstellbare Anschläge entsprechend der zonalen Anordnung auf das Pult aufgelegt, so kann die Bedienperson die in den jeweiligen Farbdosierzonen vorzunehmenden Färbungsänderungen direkt ausführen.

[0002] Aus der DE 42 26 842 C1 ist eine Vorrichtung zum Steuern einer Offsetdruckmaschine bekannt, wobei dem Ausleger ein in eine Bedien- und eine Parkposition verbringbares Bedienfeld zugeordnet ist. Dieses Bedienfeld umfaßt Einrichtungen für die Fernsteuerung, insbesondere für die zonale Farbfernsteuerung. In der Arbeitsposition weist das Bedienfeld eine Höhe auf, die etwa der Oberseite des Auslegerstapels entspricht. Wird das Bedienfeld nicht mehr benötigt, so wird es heruntergeklappt und befindet sich in Bogenlaufrichtung gesehen hinter dem Auslegerstapel.

[0003] Nachteilig bei dieser vorbekannten Einrichtung ist, daß die Zugänglichkeit zum Auslegerstapel beeinträchtigt wird. Gerade bei kleinformatigen Bogenoffsetdruckmaschinen, auf denen vorwiegend geringe Auflagen gedruckt werden, weist der Auslegerstapel und somit der gesamte Ausleger keine große Höhe auf, so daß ein in dieser Weise angeordnetes Bedienfeld als Probebogenablage nicht in einer ergonomisch günstigen Höhe angeordnet werden kann.

[0004] Aus der EP 0 213 439 B1 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine mit Kettenausleger und einem Steuerpult bekannt, wobei das Steuerpult mit einer Auflage für Probebogen direkt in Bogenlaufrichtung hinter dem Auslegerstapel angebracht ist. Durch eine entsprechend ausgebildete Probebogenentnahmevorrichtung können die zu inspizierenden Bogen direkt auf der Oberseite des Pultes abgelegt werden. Das Pult weist ebenfalls Einrichtungen zur Fernverstellungen, insbesondere für die Farbzonenfernverstellung auf.

[0005] Nachteilig ist hierbei, daß wie bei der vorgenannten Einrichtung die Zugänglichkeit zum Auslegerstapel beeinträchtigt wird. Der Auslegerstapel kann nicht mehr in Richtung des Bogentransportes gewechselt werden. Auch vergrößert sich durch diese Anordnung die Baulänge der Maschine.

[Aufgabe der Erfindung]



[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur Qualitätskontrolle für eine Bogendruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so daß bei geringem bautechnischen Aufwand eine ergonomisch günstige Möglichkeit zur Bogeninspektion vorliegt.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[Beispiele]



[0008] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß oberhalb des Auslegerstapels in einer von einer durchschnittlich großen Bedienperson bequem einsehbaren Höhe eine Fläche zur Aufnahme von darauf ablegbaren Bogen angebracht ist. Die Fläche in Form einer Unterlage weist dabei eine Größe auf, so daß auch das größte auf der Maschine verarbeitbare Bogenformat auflegbar ist.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Fläche eine Neigung gegenüber der Horizontalen aufweist, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise zwischen 30° und 45° liegt. Bei einer derartigen Ausführungsform der Erfindung sind an der Unterseite diese Auflagefläche Anschläge bzw. eine Anschlagschiene angebracht, so daß ein aufgelegter Bogen an dieser Anschlagschiene ausgerichtet werden kann.

[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dieser Fläche wenigstens ein weiteres verstellbares Anschlagmittel zugeordnet, so daß der auf der Auflagefläche aufgelegte Bogen entsprechend seinem Format bzgl. der zonalen Farbdosierung ausrichtbar ist. Diese Ausführungsform der Erfindung wird bevorzugt dann gewählt, wenn an der Unterseite der Auflagefläche für die Probebogen Einrichtungen für die zonale Farbzonenfernverstellung angebracht sind. Eine Bedienperson kann dann, nachdem ein Probebogen im Ausleger unterhalb der Auflagefläche entnommen und auf der Auflagefläche abgelegt wurde die Färbung kontrollieren und durch gezielte Eingriffe in den entsprechenden Farbdosierzonen korrigieren.

[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der oberhalb des Auslegerstapels angeordneten, vorzugsweise gegenüber dem Betrachter geneigt verlaufenden Auflagefläche eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet, durch welche sich eine blend- und reflexionsfreie Begutachtung des abgelegten Bogens ergibt.

[0012] Die vorliegende Erfindung ermöglicht gerade bei sogenannten Tiefstapelauslegern (Ausleger mit geringer Stapelhöhe) eine einfache und bequeme Begutachtungsmöglichkeit für Probebogen. Die oberhalb des Auslegerstapels angebrachte Auflagefläche ist vorzugsweise in einer Höhe von etwa 1m oberhalb des Bodens und vorzugsweise unter einem Winkel zwischen 30° und 45° gegenüber der Horizontalen angeordnet. Eine durchschnittlich große Bedienperson kann so in einfacher Weise einen unterhalb der Auflagefläche in der Auslage ankommenden Bogen als Probebogen entnehmen und auf der Auflagefläche ablegen. Durch das entsprechend dem Bogenformat auf der Auflagefläche einstellbare Ausrichtelement wird der Probebogen gemäß den Farbdosierzonen innerhalb der Maschine ausgerichtet. Sind der Auflagefläche neben den vorzugsweise vorgesehenen Bedienelementen für die Farbzonenfernverstellung weitere Bedien- und Anzeigeelemente zugeordnet, so kann nahezu der gesamte Druckprozeß vom Ausleger aus überwacht und gesteuert werden. Dadurch, daß die Auflagefläche für Probebogen erfindungsgemäß oberhalb des Auslegerstapels angeordnet ist, vergrößert sich auch nicht die Baulänge der Maschine, was sich günstig auf mögliche Aufstellungsorte auswirkt. Bei der vorzugsweise vorgesehenen Neigung der Auflagefläche für Probebogen können in dem so zwischen Auflagefläche und dem Kettensystem des Auslegers befindlichen Raum elektrische und/oder mechanische Komponenten der Maschine bzw. Zusatzeinrichtungen untergebracht werden.

[0013] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1
den Ausleger einer Bogenoffsetdruckmaschine mit der erfindungsgemäßen Einrichtung, und
Fig. 2
die Anordnung gemäß Figur 1 in einer Darstellung von oben.


[0014] Figur 1 zeigt das letzte Druckwerk einer Bogendruckmaschine 1. Durch ein Kettensystem 4 werden die bedruckten Bogen vom Gegendruckzylinder des letzten Druckwerkes entnommen und auf der Oberseite eines Auslegerstapels 3 im Ausleger 2 abgelegt. An Ausleger 2 oberhalb des Auslegerstapels 3 und oberhalb des Kettensystemes 4 ist eine geneigt gegenüber der Horizontalen verlaufende Auflagefläche 5 für Probebogen 11 (Fig. 2) angeordnet, auf der durch nicht dargestellte und an sich bekannte Einrichtungen des Auslegers 2 gezogene Probebogen ablegbar sind. An der Unterseite der geneigt gegenüber der Horizontalen verlaufenden Auflagefläche 5 sind Bedienelemente 6 vorzugsweise in Form von Tastenpaaren angeordnet, wobei diese Bedienelemente 6 vorzugsweise der Farbfernverstellung dienen. Durch die Bedienelemente 6 können die fernverstellbaren Elemente der Farbdosierung 7 in den einzelnen Druckwerken angesteuert werden. Die Figur 1 zeigt hierbei die Farbdosierung 7 am letzten Druckwerk.

[0015] Figur 2 zeigt die Anordnung gemäß Figur 1 in einer Ansicht von oben. Beiderseits der Auflagefläche 5 sind weitere Bedienelemente 8, 9 angeordnet, über welche sich die Druckmaschine 1 und weitere fernverstellbar ausgeführte Einrichtungen der Maschine steuern lassen. Den Bedienelementen 8, 9 können zusätzlich auch Anzeigeelemente zugeordnet sein, durch welche Einstellwerte anzeigbar sind bzw. Einstellungen menügeführt vorgenommen werden können. Die Bedienelemente 6 für die einzelnen Farbdosierzonen der Farbdosierung 7 sind an der Unterseite der geneigt verlaufenden Auflagefläche 5 angebracht und dienen gleichzeitig als Anschlag für den auf der Auflagefläche 5 abgelegten Probebogen 11. Weiterhin ist der Auflagefläche 5 ein verstellbares Ausrichtelement 10 zugeordnet, so daß der auf der Auflagefläche 5 abgelegte Probebogen 11 entsprechend seinem Format den Dosierzonen der Maschine zugeordnet werden kann. So kann eine an einer bestimmten Stelle des Probebogens 11 festgestellte und zu korrigierende Färbung direkt der entsprechenden Dosierzone zugeordnet und durch Betätigen eines Tasters der Bedienelemente 6 korrigiert werden.

[Bezugszeichenliste]



[0016] 
1
Bogendruckmaschine
2
Ausleger
3
Auslegerstapel
4
Kettensystem (Ausleger 2)
5
Auflagefläche
6
Bedienelemente
7
Farbdosierung (Farbdosierelemente)
8
Bedienelemente
9
Bedienelemente
10
Ausrichtelement
11
Probebogen



Ansprüche

1. Einrichtung zur Qualitätskontrolle für eine Bogendruckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, mit einem einen Auslegerstapel aufweisenden Ausleger und einer dem Ausleger zugeordneten Auflagefläche, auf der dem Ausleger entnommene Probebogen ablegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (5) in einer von einer durchschnittlich großen Bedienperson bequem einsehbaren Höhe oberhalb des Auslegerstapels (3) angeordnet ist.
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (5) in einem Winkel zur Horizontalen verlaufend angeordnet ist.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen 30° und 45° beträgt.
 
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) Bedienelemente (6, 7, 8) zugeordnet sind.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bedienelemente (6) für die fernansteuerbare Farbdosierung (7) an dem zur Bedienperson gerichteten Ende der Auflagefläche (5) angebracht sind.
 
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) ein einen aufgelegten Probebogen (11) in eine der zonalen Farbdosierung entsprechende Position verbringendes Ausrichtelement (10) zugeordnet ist.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausrichtelement (10) als verschiebbarer Anschlag ausgebildet ist.
 
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht