[Stand der Technik]
[0001] Bogenoffsetdruckmaschinen sind häufig Bedien- bzw. Abstimmpulte zugeordnet, auf denen
ein Probebogen aufgelegt und visuell kontrolliert werden kann. Diese Pulte weisen
meist eine gegen die Horizontale geneigt verlaufende Unterlage auf, so daß ein darauf
aufgelegter Probebogen von einer Bedienperson begutachtet werden kann. Bei größeren
Bogenoffsetdruckmaschinen sind derartige Abstimmpulte meist dem Leitstand der Maschine
zugeordnet und befinden sich in der Nähe des Auslegers. Ein der Auslage entnommener
Probebogen kann so unmittelbar auf das Pult aufgelegt und begutachtet werden. Dem
Pult können zusätzlich Bedienelemente für die Fernverstellung verschiedener Einrichtungen
der Druckmaschine zugeordnet sein, insbesondere die Farbzonenfernverstellung. Wird
der Probebogen durch beispielsweise verstellbare Anschläge entsprechend der zonalen
Anordnung auf das Pult aufgelegt, so kann die Bedienperson die in den jeweiligen Farbdosierzonen
vorzunehmenden Färbungsänderungen direkt ausführen.
[0002] Aus der DE 42 26 842 C1 ist eine Vorrichtung zum Steuern einer Offsetdruckmaschine
bekannt, wobei dem Ausleger ein in eine Bedien- und eine Parkposition verbringbares
Bedienfeld zugeordnet ist. Dieses Bedienfeld umfaßt Einrichtungen für die Fernsteuerung,
insbesondere für die zonale Farbfernsteuerung. In der Arbeitsposition weist das Bedienfeld
eine Höhe auf, die etwa der Oberseite des Auslegerstapels entspricht. Wird das Bedienfeld
nicht mehr benötigt, so wird es heruntergeklappt und befindet sich in Bogenlaufrichtung
gesehen hinter dem Auslegerstapel.
[0003] Nachteilig bei dieser vorbekannten Einrichtung ist, daß die Zugänglichkeit zum Auslegerstapel
beeinträchtigt wird. Gerade bei kleinformatigen Bogenoffsetdruckmaschinen, auf denen
vorwiegend geringe Auflagen gedruckt werden, weist der Auslegerstapel und somit der
gesamte Ausleger keine große Höhe auf, so daß ein in dieser Weise angeordnetes Bedienfeld
als Probebogenablage nicht in einer ergonomisch günstigen Höhe angeordnet werden kann.
[0004] Aus der EP 0 213 439 B1 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine mit Kettenausleger und
einem Steuerpult bekannt, wobei das Steuerpult mit einer Auflage für Probebogen direkt
in Bogenlaufrichtung hinter dem Auslegerstapel angebracht ist. Durch eine entsprechend
ausgebildete Probebogenentnahmevorrichtung können die zu inspizierenden Bogen direkt
auf der Oberseite des Pultes abgelegt werden. Das Pult weist ebenfalls Einrichtungen
zur Fernverstellungen, insbesondere für die Farbzonenfernverstellung auf.
[0005] Nachteilig ist hierbei, daß wie bei der vorgenannten Einrichtung die Zugänglichkeit
zum Auslegerstapel beeinträchtigt wird. Der Auslegerstapel kann nicht mehr in Richtung
des Bogentransportes gewechselt werden. Auch vergrößert sich durch diese Anordnung
die Baulänge der Maschine.
[Aufgabe der Erfindung]
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zur Qualitätskontrolle
für eine Bogendruckmaschine gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig weiterzubilden,
so daß bei geringem bautechnischen Aufwand eine ergonomisch günstige Möglichkeit zur
Bogeninspektion vorliegt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[Beispiele]
[0008] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß oberhalb des Auslegerstapels in einer von
einer durchschnittlich großen Bedienperson bequem einsehbaren Höhe eine Fläche zur
Aufnahme von darauf ablegbaren Bogen angebracht ist. Die Fläche in Form einer Unterlage
weist dabei eine Größe auf, so daß auch das größte auf der Maschine verarbeitbare
Bogenformat auflegbar ist.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Fläche
eine Neigung gegenüber der Horizontalen aufweist, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise
zwischen 30° und 45° liegt. Bei einer derartigen Ausführungsform der Erfindung sind
an der Unterseite diese Auflagefläche Anschläge bzw. eine Anschlagschiene angebracht,
so daß ein aufgelegter Bogen an dieser Anschlagschiene ausgerichtet werden kann.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dieser Fläche
wenigstens ein weiteres verstellbares Anschlagmittel zugeordnet, so daß der auf der
Auflagefläche aufgelegte Bogen entsprechend seinem Format bzgl. der zonalen Farbdosierung
ausrichtbar ist. Diese Ausführungsform der Erfindung wird bevorzugt dann gewählt,
wenn an der Unterseite der Auflagefläche für die Probebogen Einrichtungen für die
zonale Farbzonenfernverstellung angebracht sind. Eine Bedienperson kann dann, nachdem
ein Probebogen im Ausleger unterhalb der Auflagefläche entnommen und auf der Auflagefläche
abgelegt wurde die Färbung kontrollieren und durch gezielte Eingriffe in den entsprechenden
Farbdosierzonen korrigieren.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der oberhalb des
Auslegerstapels angeordneten, vorzugsweise gegenüber dem Betrachter geneigt verlaufenden
Auflagefläche eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet, durch welche sich eine blend-
und reflexionsfreie Begutachtung des abgelegten Bogens ergibt.
[0012] Die vorliegende Erfindung ermöglicht gerade bei sogenannten Tiefstapelauslegern (Ausleger
mit geringer Stapelhöhe) eine einfache und bequeme Begutachtungsmöglichkeit für Probebogen.
Die oberhalb des Auslegerstapels angebrachte Auflagefläche ist vorzugsweise in einer
Höhe von etwa 1m oberhalb des Bodens und vorzugsweise unter einem Winkel zwischen
30° und 45° gegenüber der Horizontalen angeordnet. Eine durchschnittlich große Bedienperson
kann so in einfacher Weise einen unterhalb der Auflagefläche in der Auslage ankommenden
Bogen als Probebogen entnehmen und auf der Auflagefläche ablegen. Durch das entsprechend
dem Bogenformat auf der Auflagefläche einstellbare Ausrichtelement wird der Probebogen
gemäß den Farbdosierzonen innerhalb der Maschine ausgerichtet. Sind der Auflagefläche
neben den vorzugsweise vorgesehenen Bedienelementen für die Farbzonenfernverstellung
weitere Bedien- und Anzeigeelemente zugeordnet, so kann nahezu der gesamte Druckprozeß
vom Ausleger aus überwacht und gesteuert werden. Dadurch, daß die Auflagefläche für
Probebogen erfindungsgemäß oberhalb des Auslegerstapels angeordnet ist, vergrößert
sich auch nicht die Baulänge der Maschine, was sich günstig auf mögliche Aufstellungsorte
auswirkt. Bei der vorzugsweise vorgesehenen Neigung der Auflagefläche für Probebogen
können in dem so zwischen Auflagefläche und dem Kettensystem des Auslegers befindlichen
Raum elektrische und/oder mechanische Komponenten der Maschine bzw. Zusatzeinrichtungen
untergebracht werden.
[0013] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- den Ausleger einer Bogenoffsetdruckmaschine mit der erfindungsgemäßen Einrichtung,
und
- Fig. 2
- die Anordnung gemäß Figur 1 in einer Darstellung von oben.
[0014] Figur 1 zeigt das letzte Druckwerk einer Bogendruckmaschine 1. Durch ein Kettensystem
4 werden die bedruckten Bogen vom Gegendruckzylinder des letzten Druckwerkes entnommen
und auf der Oberseite eines Auslegerstapels 3 im Ausleger 2 abgelegt. An Ausleger
2 oberhalb des Auslegerstapels 3 und oberhalb des Kettensystemes 4 ist eine geneigt
gegenüber der Horizontalen verlaufende Auflagefläche 5 für Probebogen 11 (Fig. 2)
angeordnet, auf der durch nicht dargestellte und an sich bekannte Einrichtungen des
Auslegers 2 gezogene Probebogen ablegbar sind. An der Unterseite der geneigt gegenüber
der Horizontalen verlaufenden Auflagefläche 5 sind Bedienelemente 6 vorzugsweise in
Form von Tastenpaaren angeordnet, wobei diese Bedienelemente 6 vorzugsweise der Farbfernverstellung
dienen. Durch die Bedienelemente 6 können die fernverstellbaren Elemente der Farbdosierung
7 in den einzelnen Druckwerken angesteuert werden. Die Figur 1 zeigt hierbei die Farbdosierung
7 am letzten Druckwerk.
[0015] Figur 2 zeigt die Anordnung gemäß Figur 1 in einer Ansicht von oben. Beiderseits
der Auflagefläche 5 sind weitere Bedienelemente 8, 9 angeordnet, über welche sich
die Druckmaschine 1 und weitere fernverstellbar ausgeführte Einrichtungen der Maschine
steuern lassen. Den Bedienelementen 8, 9 können zusätzlich auch Anzeigeelemente zugeordnet
sein, durch welche Einstellwerte anzeigbar sind bzw. Einstellungen menügeführt vorgenommen
werden können. Die Bedienelemente 6 für die einzelnen Farbdosierzonen der Farbdosierung
7 sind an der Unterseite der geneigt verlaufenden Auflagefläche 5 angebracht und dienen
gleichzeitig als Anschlag für den auf der Auflagefläche 5 abgelegten Probebogen 11.
Weiterhin ist der Auflagefläche 5 ein verstellbares Ausrichtelement 10 zugeordnet,
so daß der auf der Auflagefläche 5 abgelegte Probebogen 11 entsprechend seinem Format
den Dosierzonen der Maschine zugeordnet werden kann. So kann eine an einer bestimmten
Stelle des Probebogens 11 festgestellte und zu korrigierende Färbung direkt der entsprechenden
Dosierzone zugeordnet und durch Betätigen eines Tasters der Bedienelemente 6 korrigiert
werden.
[Bezugszeichenliste]
[0016]
- 1
- Bogendruckmaschine
- 2
- Ausleger
- 3
- Auslegerstapel
- 4
- Kettensystem (Ausleger 2)
- 5
- Auflagefläche
- 6
- Bedienelemente
- 7
- Farbdosierung (Farbdosierelemente)
- 8
- Bedienelemente
- 9
- Bedienelemente
- 10
- Ausrichtelement
- 11
- Probebogen
1. Einrichtung zur Qualitätskontrolle für eine Bogendruckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine,
mit einem einen Auslegerstapel aufweisenden Ausleger und einer dem Ausleger zugeordneten
Auflagefläche, auf der dem Ausleger entnommene Probebogen ablegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (5) in einer von einer durchschnittlich großen Bedienperson
bequem einsehbaren Höhe oberhalb des Auslegerstapels (3) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflagefläche (5) in einem Winkel zur Horizontalen verlaufend angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen 30° und 45° beträgt.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) Bedienelemente (6, 7, 8) zugeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bedienelemente (6) für die fernansteuerbare Farbdosierung (7) an dem zur Bedienperson
gerichteten Ende der Auflagefläche (5) angebracht sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) ein einen aufgelegten Probebogen (11) in eine der zonalen
Farbdosierung entsprechende Position verbringendes Ausrichtelement (10) zugeordnet
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausrichtelement (10) als verschiebbarer Anschlag ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auflagefläche (5) eine Beleuchtungseinrichtung zugeordnet ist.