[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur kontinuierlichen Behandlung von Stahlbändern,
insbesondere zum Beizen, mit einem Behandlungsbehälter.
[0002] Derartige Anlagen sind z.B. aus der US 5,566,694 bekannt. Hier wird zwischen zwei
Endkammern mit Abquetschwalzen ein Beizbehälter eingehängt. Bei Ausführung in Kunststoff
kann dabei durch das große Gewicht der Beizsäure und die verwendeten Temperaturen
ein Durchhang des Beizbehälters auftreten. Wird die Endkammer ebenfalls aus Kunststoff
gefertigt, kann es bei der Aufhängung zu Verformungen und damit zu Problemen speziell
der Abdichtung kommen. Ein Aufstauen der Beizflüssigkeit ist praktisch nicht möglich,
da in diesem Fall unter anderem der Flüssigkeitsspiegel über der Labyrinthdichtung
zwischen Beizbehälter und Endkammer liegen würde.
[0003] Ziel der Erfindung ist es eine Anlage zur Behandlung von Stahlbändern zu schaffen,
bei der das Flüssigkeitsniveau ohne Probleme, insbesondere bei der Abdichtung, angepaßt
werden kann.
[0004] Die Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Behandlungsbehälters
Abquetschwalzen vorgesehen sind, die in einem vom Behandlungsbehälter getrennten Behälter
angeordnet sind. Dadurch kann der Hauptstrom des Säurekreislaufes im Behandlungsbehälter
erfolgen und eine Abdichtung ist nur gegenüber geringen Flüssigkeitsmengen erforderlich.
[0005] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Behandlungsbehälter und der Behälter der Abquetschwalzen mit einem Verbindungsschacht
verbunden sind. Damit kann definiert ein Dehnungsausgleich erreicht werden. Weiters
kann sich der Behandlungsbehälter frei ausdehnen, da keine festen Verbindungen zu
anderen Bauteilen bestehen. Auch sind keine komplizierten Dichtungen erforderlich.
[0006] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einem Ende des Behandlungsbehälters ein Ablauf vorgesehen ist. Dadurch wird ermöglicht,
daß die Hauptmenge des Behandlungsmediums, beispielsweise der Beizsäure, im Behandlungsbehälter
zirkuliert und nur eine geringe Menge zu den Abquetschwalzen gelangt.
[0007] Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsbehälter
aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen (PP) besteht. Durch die Ausführung aus
Kunststoff ergibt sich einerseits ein geringeres Gewicht, andererseits eine bessere
Beständigkeit gegenüber dem Korrosionsangriff der Behandlungsflüssigkeit, z.B. der
Beizflüssigkeit.
[0008] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsbehälter
in einer Tasse aus Kunststoff angeordnet und vorzugsweise in der Mitte mit dieser
fest verbunden ist. Dadurch kann sich der Behandlungsbehälter nach beiden Seiten hin
frei ausdehnen, ohne Probleme einer allfälligen Aufwölbung des Bodens.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Verbindungsschacht bis an die Abquetschwalzen heranreicht, wobei der Verbindungsschacht
an den Abquetschwalzen abgedichtet sein kann. Mit dieser Variante kann ein höherer
Flüssigkeitsspiegel im Behandlungsbehälter eingesetzt werden, wodurch sich die Behandlungslänge
des Bandes auf die Distanz zwischen den Abquetschwalzensätzen erhöht. Damit können
bei sonst gleichbleibender Ausführung auch höhere Bandgeschwindigkeiten und damit
eine höhere Produktion erreicht werden.
[0010] Eine günstige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einem Ende des Behandlungsbehälters ein Überlauf vorgesehen ist. Damit kann das maximale
Badniveau im Behandlungsbehälter günstig fixiert werden.
[0011] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen beispielhaft beschrieben,
wobei Fig. 1 eine Variante der Erfindung und Fig. 2 eine weitere Variante der Erfindung
darstellt.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Behandlungsbehälter 1, dessen Boden 2 mittels Stützen 3 auf der
durchgehende Tasse 4 aus Kunststoff abgestützt ist.
[0013] Das Stahlband 5 läuft in Richtung A innerhalb der Behandlungsflüssigkeit 6 mit einem
Flüssigkeitsniveau 7. Am Ende des Behandlungsbehälters 1 ist ein Auslaufschacht 8
vorgesehen, in den die Flüssigkeit abrinnt und über ein seitlich angebrachtes Auslaufrohr
9 abgeführt wird. Zur besseren Einstellung des Flüssigkeitsniveaus 7 ist eine, vorteilhafterweise
herausnehmbare, Schutzleiste 10 vorgesehen. Die Schutzleiste 10 ist so ausgeführt,
daß das Band etwa oberhalb der Wand 11 des Auslaufschachtes 8 aus der Flüssigkeit
austaucht. Die gegenüberliegende Wand 12 kann sich durch die Dehnung in Richtung des
Pfeiles D in der Tasse 4 verschieben.
[0014] Getrennt vom Behandlungsbehälter 1 ist ein Behälter 13 vorgesehen, in dem sich die
Abquetschwalzen 14, 14' befinden. Dieser Behälter kann auch oben geschlossen sein.
Ein gleichartiger Behälter 13 samt Abquetschwalzen 14, 14' ist am anderen Ende des
Behandlungsbehälters 1 vorgesehen. Die Verbindung von Behälter 1 und Behälter 13 wird
durch einen Verbindungs- oder Zwischenschacht 15 hergestellt.
[0015] Durch diesen Schacht 15 wird das Band 5 geführt. Bei der vorliegenden Variante gelangen
nur geringe Flüssigkeitsmengen, wenn überhaupt, in den Verbindungsschacht 15. Die
vom Band abtropfende Flüssigkeit wird dabei vom Verbindungsschacht 15 aufgefangen.
[0016] Der Verbindungsschacht 15 ist an seinem Ende 16 fest mit dem Behandlungsbehälter
1 verbunden. Die Verbindung kann eine Steck- oder auch Flanschverbindung sein. Eine
freie Bewegung des Verbindungsschachtes 15 in Richtung zu den Abquetschwalzen 14,
14' ist möglich, so daß ein Längenausgleich in einfacher Weise erfolgen kann.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Variante der Erfindung, die auch als Staubottich bezeichnet werden
kann. Sie ist für hohe Bandgeschwindigkeiten, vorzugsweise ab 150 m/min, geeignet.
Gleiche Bauteile weisen dieselben Bezugsziffern auf wie in Fig. 1. Anstelle des Verbindungsschachtes
15 der Fig. 1 ist hier ein Teleskopschacht 17 zur Verbindung des Behandlungsbehälters
1 mit dem Behälter 13 vorgesehen, wobei dieser an seinem Ende 18 an der Wand 12 des
Behälters 1 angeflanscht ist. Der Teleskopschacht 17 wird an seinem anderen Ende in
einem Dichtstück 19 angebrachten Schlitzen 20 geführt. So kann in einfacher Weise
die Dehnung des Behälters 1 aufgefangen werden. Der Schlitz 20 wirkt dabei mit dem
Ende des Teleskopschachtes 17 als Labyrinthdichtung. Statt des Teleskopschachtes 17
kann z.B. auch ein rechteckiger Faltenbalg verwendet werden, der die Dehnung aufnimmt.
Durch teilweises oder vollständiges Absperren des Ablaufrohres 9 kann die Ablaufmenge
verringert werden, wodurch ein Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels im Behälter 1 von
7 auf 7' erfolgt. Um das maximale Flüssigkeitsniveau festzulegen, kann seitlich ein
Sicherheitsüberlauf 21 vorgesehen sein. Durch diese Ausführung verlängert sich die
Behandlungslänge des Bandes beidseitig von den Wänden 11 bis zu den Abquetschwalzen
14, 14', wodurch auch bei höheren Bandgeschwindigkeiten ausreichende Behandlungszeiten
erreicht werden. Ein Teil der Behandlungsflüssigkeit, z.B. Beizsäure, wird hier durch
den Teleskopschacht 17 in den Behälter 13 geführt, von wo die Flüssigkeit wieder in
den Kreislauf zurückgeführt wird. Trotz des hohen Flüssigkeitsniveaus 7' ist nur eine
Abdichtung des Behälters 13 gegen geringe Flüssigkeitsmengen erforderlich, da das
Flüssigkeitsniveau im Behälter 13 wesentlich unterhalb des Bereiches der Dehnungsaufnahme
liegt.
1. Anlage zur kontinuierlichen Behandlung von Stahlbändern, insbesondere zum Beizen,
mit einem Behandlungsbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden des Behandlungsbehälters
(1) Abquetschwalzen (14, 14') vorgesehen sind, die in einem vom Behandlungsbehälter
(1) getrennten Behälter (13) angeordnet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsbehälter (1) und
der Behälter (13) der Abquetschwalzen (14, 14') mit einem Verbindungsschacht (15,
17) verbunden sind.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ende
des Behandlungsbehälters (1) ein Ablauf (8, 9) vorgesehen ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungsbehälter
(1) aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen (PP) besteht.
5. Anlage nach einem der Ansprüche der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behandlungsbehälter (1) in einer Tasse (4) aus Kunststoff angeordnet und vorzugsweise
in der Mitte mit dieser fest verbunden ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsschacht
(17) bis an die Abquetschwalzen (14,14') heranreicht.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsschacht (17) an
den Abquetschwalzen (14, 14') abgedichtet ist.
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ende
des Behandlungsbehälters (1) ein Überlauf (21) vorgesehen ist.