[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnvorrichtung zur Herstellung mehrerer Fäden gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von Fäden durch Schmelzspinnen unterscheidet man zwischen ungefärbten,
einfarbigen und mehrfarbigen Fäden, die unterschiedliche Spinnvorrichtungen erfordern.
Insbesondere bei der Herstellung von mehrfarbigen Teppichgarnen werden Vorrichtungen
eingesetzt, die in einer Spinnstelle mehrere Filamentbündel unterschiedlicher Farbe
extrudieren und anschließend diese Filamentbündel zu einem Faden zusammenführen. Eine
derartige Vorrichtung ist beispielsweise in der EP 0 485 871 beschrieben. Bei der
bekannten Vorrichtung wird zu jeder Farbe ein entsprechender Schmelzestrom mittels
eines Extruders erzeugt. Zu jeder Farbe wird ein Filamentbündel in der Spinnstelle
erzeugt, wobei alle Filamentbündel der Spinnstelle zu dem mehrfarbigen Faden zusammengefaßt
werden. Der Spinnstelle sind somit mehrere Extruder zugeordnet. In der Praxis ist
eine Vielzahl von Spinnstellen nebeneinander angeordnet. Dabei werden die Schmelzeströme
der Extruder durch mehrere Verteilerpumpen auf die einzelnen Spinnstellen aufgeteilt.
In Abhängigkeit von der Ausführung der Verteilerpumpe werden mehrere Spinndüsen gleichzeitig
durch eine Verteilerpumpe versorgt, wobei die Spinndüsen jeweils einer Spinnstelle
zugeordnet sind. Derartige Spinnvorrichtungen sind somit entsprechend der Anzahl der
Farben zur Herstellung eines mehrfarbigen Faden pro Spinnstelle ausgelegt.
[0003] In der Praxis besteht jedoch der Wunsch, mit einer derartigen Spinnvorrichtung auch
einfarbige Fäden herzustellen. Es ist jedoch bekannt, daß einfarbige Fäden einen kleineren
Fadentiter aufweisen als mehrfarbige Fäden. Somit ist eine Herstellung einfarbiger
oder ungefärbter Fäden mit der bekannten Vorrichtung nur mit erheblich geringerer
Produktionsleistung oder bei zu kleinen Fadentitern gar nicht mehr möglich.
[0004] Des weiteren ist es erforderlich, daß alle über die Schmelzeführung verknüpften Spinnstellen
einen gleichfarbigen und gleichartigen Faden herstellen. Insbesondere bei einem Farbwechsel
ergeben sich somit hohe Produktionsverluste, bis alle mit der Schmelzeführung verknüpften
Spinnstellen auf die neue Farbe umgestellt sind.
[0005] Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, eine Spinnvorrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß mehrfarbige, einfarbige oder ungefärbte Fäden mit im
wesentlichen unveränderter Produktionsleistung herstellbar sind. Ein weiteres Ziel
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung mit flexibler, auf den jeweils hergestellten
Faden angepaßte Schmelzeführung und Fadenführung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spinnvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0008] Eine erste Lösung der Aufgabe ist dadurch gegeben, daß die Spinndüsen der benachbarten
Spinnstellen derart nebeneinander angeordnet sind, daß zumindest ein Filamentbündel
der einen Spinnstelle mit zumindest einem Filamentbündel der anderen Spinnstelle zu
einem Faden zusammenfaßbar sind. Der besondere Vorteil dieser Erfindung liegt darin,
daß die Anzahl der Filamentbündel, die zu einem Faden zusammengefaßt werden, variiert
werden kann. Somit besteht die Möglichkeit, bei der Herstellung eines mehrfarbigen
Fadens eine größere Anzahl von Filamentbündeln zu einem Faden zusammenzuführen und
bei der Herstellung eines einfarbigen oder eines ungefärbten Fadens eine geringere
Anzahl von Filamentbündeln oder nur ein Filamentbündel zusammenzuführen. Damit kann
bei gleicher Produktionsleistung sowohl ein mehrfarbiger Faden mit großem Fadentiter
als auch ein einfarbiger Faden mit kleinem Fadentiter hergestellt werden. Als Beispiel
lassen sich bei einer Spinnvorrichtung mit zwei Spinnstellen, die jeweils drei Spinndüsen
aufweisen, wahlweise drei Fäden durch jeweils Zusammenfassen zweier Filamentbündel
oder zwei Fäden durch Zusammenfassen von drei Filamentbündeln herstellen. Es ist jedoch
auch möglich, die Filamentbündel ohne Zusammenfassen jeweils zu einem Faden zu spinnen.
[0009] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 ist besonders vorteilhaft, um mehrere
Fäden parallel nebeneinander gleichzeitig herzustellen.
[0010] Um zumindest einen Faden herzustellen, der durch Zusammenfassen von zwei Filamentbündeln
benachbarter Spinnstellen erzeugt wird, ist die Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 3 besonders vorteilhaft. Dabei ist der Abstand zwischen einer am Rand der
Spinnstelle angeordneten Spinndüse zu einer benachbarten Spinndüse der anderen Spinnstelle
gleich oder unwesentlich größer als der Abstand zwischen zwei benachbarten Spinndüsen
einer der Spinnstellen. Damit ist gewährleistet, daß der Abstand zwischen den Spinndüsen
und den Konvergenzpunkten der Fäden für jeden Faden gleich ist. Damit können Fadenführungseinrichtungen
der Spinnvorrichtung sowohl bei der Herstellung von mehrfarbigen Fäden als auch bei
der Herstellung von einfarbigen Fäden gleichermaßen eingesetzt werden.
[0011] Für den Fall, daß mehrere Filamentbündel benachbarter Spinnstellen zu einem Faden
zusammengefaßt werden, ist es vorteilhaft, wenn der Abstand zwischen zwei Spinndüsen
benachbarter Spinnstellen kleiner ausgeführt ist als der Abstand der Spinndüsen einer
der Spinnstellen. Eine derartige Ausbildung der Spinnvorrichtung ermöglicht auch das
Zusammenfassen der Filamentbündel in mehreren Ebenen.
[0012] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ist mit Anspruch 5 gegeben.
Hierbei weist jede der Spinnstellen drei in Reihe angeordnete Spinndüsen auf. Bei
der Herstellung von mehrfarbigen Fäden wird in jeder Spinndüse einer Spinnstelle ein
Filamentbündel bestimmter Farbe extrudiert, so daß ein dreifarbiger Faden herstellbar
ist. Bei der Herstellung einfarbiger oder ungefärbter Fäden werden in den drei Spinndüsen
einer Spinnstelle jeweils gleichfarbige Filamentbündel erzeugt. In diesem Fall werden
pro Spinnstellenpaar gleichzeitig drei Fäden hergestellt. Diese Weiterbildung ist
besonders vorteilhaft, um bei entsprechender Weiterbehandlung der Fäden BCF-Garne
herzustellen.
[0013] Die besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 6 zeigt den besonderen
Vorteil, daß in einer Spinnstelle bei der Herstellung eines einfarbigen oder eines
ungefärbten Fadens die Schmelze eines Extruders verarbeitet wird. Damit lassen sich
Fäden mit hoher Gleichmäßigkeit in ihrer Zusammensetzung herstellen. Die Extruder
und die Verteilerpumpen sind dabei durch eine Ventileinheit miteinander verbunden,
die mehrere Schaltstellungen aufweist. In einer der Schaltstellungen der Ventileinheit
ist jeder Spinnstelle ein Extruder zugeordnet. So besteht die Möglichkeit, daß die
Spinnstellen in der Spinnvorrichtung mit unterschiedlich gefärbten Filamentbündeln
zur Erzeugung farbiger Fäden betrieben werden können. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
liegt darin, daß Farbwechsel in der Spinnstelle schnell und ohne große Produktionsverluste
durchführbar sind.
[0014] In der zweiten Schaltstellung der Ventileinheit ist jeder der Verteilerpumpen einer
Spinnstelle einer der Extruder zugeordnet, so daß die Spinndüsen der Spinnstelle die
Polymerschmelzen mehrerer Extruder extrudieren. In dieser Einstellung werden vorteilhaft
mehrfarbige Fäden erzeugt.
[0015] Selbstverständlich könnte die Ventileinheit durch einen bekannten stationären Verteilerblock
gebildet werden, der bei Bedarf gegen einen zweiten Verteilerblock ausgetauscht wird.
Es wäre auch möglich den Verteilerblock mit mehreren Platten auszuführen, so daß zum
Umstellen der Schmelzführung nur eine oder ein Teil der Platten auswechselbar ausgeführt
ist.
[0016] Die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung nach Anspruch 9 erhöht die
Flexibilität der Vorrichtung wesentlich. Hierbei ist eine Aufwickelvorrichtung mit
mehreren Wickelstellen zum Aufwickeln der Fäden zu jeweils einer Spule vorgesehen,
bei welcher die Anzahl der Wickelstellen größer ist als die Anzahl der vorgeordneten
Spinnstellen. Damit läßt sich bei Herstellung mehrfarbiger Fäden zu jeder Spinnstelle
eine Wickelstelle zuordnen. Die Wickelstellen, die zwischen zwei benachbarten Spinnstellen
angeordnet sind, bleiben in diesem Fall außer Betrieb. Erst bei der Herstellung einfarbiger
Fäden wird in jeder Wickelstelle eine Spule gewickelt.
[0017] Zum Zusammenfassen der Filamentbündel wird eine Fadenbehandlungseinrichtung vorgeschlagen,
die mehrere Behandlungsstationen aufweist. Die Anzahl der Behandlungsstationen ist
größer als die Anzahl der vorgeordneten Spinnstellen. Damit sind bei Umstellung der
Herstellungsverfahren keine Umbauten der Vorrichtungen erforderlich, um die entsprechende
Anzahl von Fäden zu erzeugen. Bei der Herstellung einfarbiger Fäden wird in jeder
Behandlungsstation ein Faden behandelt.
[0018] Die Behandlungsstationen sind vorteilhaft als Texturierdüsen ausgebildet, so daß
ein gekräuselter Faden herstellbar ist.
[0019] Es ist jedoch auch möglich, das Zusammenführen der Filamentbündel durch eine Verwirbelungsdüse
innerhalb der Behandlungsstation auszuführen. Zur Erzeugung der Kräuselung in dem
Faden werden hierbei die Filamentbündel vor Einlauf in die Verwirbelungsdüsen texturiert.
[0020] Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich besonders durch ihre
große Flexibilität in der Herstellung von Fäden aus. Mit der Verwendung der Vorrichtung
ist es gelungen, qualitativ hochwertige Fäden in einfarbiger oder mehrfarbiger Version
herzustellen.
[0021] Weitere Vorteile sind anhand einiger Ausführungsbeispiele im folgenden unter Hinweis
auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
[0022] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Spinnvorrichtung;
- Fig. 2
- schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung;
- Fig. 3
- schematisch ein Ausführungsbeispiel der Schmelzeführung einer erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung.
[0023] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Spinnvorrichtung
schematisch dargestellt. Zur Erzeugung mehrerer Schmelzeströme aus einem Kunststoff
sind die Extruder 1.1, 1.2 und 1.3 vorgesehen. Der Extruder 1.1 ist am Ausgang über
eine Schmelzeleitung 2.1 mit einer Ventileinheit 3 verbunden. Ebenso sind die Extruder
1.2 und 1.3 jeweils über eine Schmelzeleitung 2.2 und 2.3 an der Ventileinheit 3 angeschlossen.
Die Ventileinheit 3 wird an anderer Stelle der Beschreibung näher erläutert. Die Ventileinheit
3 besitzt drei Schmelzeausgänge, die über die Schmelzeleitungen 6.1, 6.2 und 6.3 jeweils
mit einer Verteilerpumpe 4.1, 4.2 und 4.3 verbunden sind. Die Verteilerpumpe 4.1 ist
durch einen Antrieb 5.1 steuerbar angetrieben. Ebenso werden die Verteilerpumpen 4.2
und 4.3 durch die Antriebe 5.2 und 5.3 angetrieben.
[0024] Die Verteilerpumpen 4.1, 4.2 und 4.3 sind jeweils als Zweifachpumpen ausgeführt,
so daß jede Pumpe zwei Pumpenausgänge aufweist und den über die Schmelzeleitung 6
zugeführten Schmelzestrom in zwei gleiche Teilströme teilt. Die Verteilerpumpe 4.1
ist mit einem Pumpenausgang über die Verteilerleitung 7.1 mit einer ersten Spinndüse
9.1 verbunden. Die Spinndüse 9.1 ist in einer Spinnstelle 8.1 enthalten. Mit dem zweiten
Pumpenausgang ist die Verteilerpumpe 4.1 durch die Verteilerleitung 7.2 mit einer
Spinndüse 9.4 verbunden, die in einer zweiten Spinnstelle 8.2 angeordnet ist.
[0025] Die Vorrichtung in Fig. 1 ist beispielhaft mit zwei Spinnstellen 8.1 und 8.2 dargestellt.
In der Praxis werden bis zu acht oder zehn Spinnstellen nebeneinander in einer Vorrichtung
gleichzeitig betrieben.
[0026] Die Spinnstellen 8.1 und 8.2 weisen jeweils drei Spinndüsen auf. Die zur Spinndüse
9.1 benachbarte Spinndüse 9.2 der ersten Spinnstelle 8.1 ist durch die Verteilerleitung
7.3 mit einem Pumpenausgang der Verteilerpumpe 4.2 verbunden. Die dritte Spinndüse
9.3 der Spinnstelle 8.1 ist über die Verteilerleitung 7.5 mit einem Pumpenausgang
der Verteilerpumpe 4.3 gekoppelt.
[0027] Die Spinndüsen 9.1, 9.2 und 9.3 der Spinnstelle 8.1 sind in einer Reihe hintereinander
angeordnet, wobei jeder Spinndüse eine der Verteilerpumpen zugeordnet ist. Die Spinndüsen
9.4, 9.5 und 9.6 der zweiten Spinnstelle 8.2 sind ebenfalls in einer Reihe angeordnet,
wobei die Spinnstellen 8.1 und 8.2 in gleicher Ebene und auf gleicher Höhe in der
Vorrichtung befestigt sind. Die Spinndüsen 9.4, 9.5 und 9.6 der Spinnstelle 8.2 sind
über die getrennt verlaufenden Verteilerleitungen 7.2, 7.4 und 7.6 jeweils mit einer
der Pumpen verbunden.
[0028] Hierbei ist die Verteilerpumpe 4.1 der Spinndüse 9.4, die Verteilerpumpe 4.2 der
Spinndüse 9.5 und die Verteilerpumpe 4.3 der Spinndüse 9.6 zugeordnet. In jeder der
Spinndüsen 9.1 bis 9.6 wird ein Filamentbündel 10.1 bis 10.6 erzeugt. Das Filamentbündel
besteht aus einer Vielzahl von strangförmigen Filamenten, die aus Düsenbohrungen der
Spinndüse extrudiert werden. Die Filamentbündel 10.1 bis 10.6 durchlaufen eine Kühlstrecke,
so daß die Filamente der Filamentbündel erstarren. Anschließend werden die Einzelfilamente
des Filamentbündels 10 über einen Fadenführer 11 gebündelt. In Fadenlaufrichtung folgt
sodann eine Fadenbehandlungseinrichtung 12. Die Fadenbehandlungseinrichtung besitzt
mehrere Arbeitsstationen, die jeweils durch eine Texturierdüse 13 gebildet wird. In
Fig. 1 weist die Fadenbehandlungseinrichtung 12 insgesamt drei Arbeitsstationen auf.
In der ersten Arbeitsstation, die durch die Texturierdüse 13.1 gebildet ist, werden
die Filamentbündel 10.1 und 10.2 eingeführt. Innerhalb der Texturierdüse 13.1 werden
die Filamentbündel 10.1 und 10.2 zu einem gemeinsamen Fadenstopfen aufgestaut. Anschließend
wird der Fadenstopfen zu einem Faden 15.1 aufgelöst. Der Faden 15.1 wird durch eine
Aufwickelstation 16 aus dem Stopfen abgezogen und in einer Wickelstelle 17.1 zu einer
Spule 20.1 aufgewickelt.
[0029] In der zweiten Bearbeitungsstation 13.2 werden die Filamentbündel 10.3 und 10.4 zusammen
eingeführt. Das Filamentbündel 10.3 wird in der ersten Spinnstelle 8.1 durch die Spinndüse
9.3 erzeugt. Das zweite Filamentbündel 10.4 wird in der zweiten Spinnstelle 8.2 in
der Spinnstelle 9.4 erzeugt. Beide Filamentbündel werden durch die Texturierdüse 13.2
zu einem Faden 15.2 zusammengeführt. Hierzu sind die Spinnstellen 8.1 und 8.2 derart
zueinander angeordnet, daß die außenliegenden Spinndüsen 9.3 und 9.4 einen Abstand
zueinander haben, der im wesentlichen gleich dem Abstand ist, der sich zwischen den
Spinndüsen der Spinnstelle 8.1 oder der Spinnstelle 8.2 eingehalten ist. Somit läßt
sich der Faden 15.2 durch Zusammenfassen der benachbarten Filamentbündel 10.3 und
10.4 der beiden Spinnstellen 8.1 und 8.2 mit gleicher Fadenführung wie bei den benachbarten
Arbeitsstationen herstellen. Der Faden 15.2 wird in einer Wickelstelle 17.2 der Aufwickelstation
16 zu einer Spule 20.2 aufgewickelt.
[0030] Die dritte Arbeitsstation wird durch die Texturierdüse 13.3 gebildet. In der Texturierdüse
13.3 werden die Filamentbündel 10.5 und 10.6 der Spinnstelle 8.2 zu einem Faden 15.2
zusammengeführt. Hierbei werden ebenfalls die Filamentbündel 10.5 und 10.6 zu einem
Fadenstopfen in der Texturierdüse aufgestaucht und anschließend zu dem Faden 15.3
aufgelöst.
[0031] Die Aufwickelstation 16 weist zu jeder Arbeitsstation eine Wickelstelle auf, so daß
insgesamt drei Wickelstellen 17.1, 17.2 und 17.3 vorgesehen sind. Zu den Wickelstellen
17.1 bis 17.3 weist die Aufwickelstation 16 eine lang auskragende Spulspindel 22 auf
Die Spulspindel 22 ist einseitig gelagert und über den Antrieb 21 antreibbar. Auf
der Spulspindel 22 ist in jeder Wickelstelle 17.1 bis 17.3 eine Hülse 19 aufgespannt.
Die Hülse 19 dient zur Aufnahme der Spule. Der Faden 15 läuft jeweils über einen Kopffadenführer
18 der Aufwickelstation 16 zu. Zum Ablegen des Fadens auf der Spule wird der Faden
durch eine Changiereinrichtung entlang der Spulenlänge hin- und hergeführt. Auf die
Darstellung der Changiereinrichtung wurde hierbei verzichtet.
[0032] Bei der in Fig. 1 dargestellten Spinnvorrichtung können der Fadenbehandlungseinrichtung
12 weitere Einrichtungen zur Fadenführung, zum Verstrecken, zur thermischen Behandlung
oder zur Verwirbelung vor- oder nachgeschaltet sein. So können beispielsweise die
Filamentbündel 10.1 bis 10.6 durch ein Lieferwerk von den Spinndüsen 9.1 bis 9.6 abgezogen
werden.
[0033] In Fig. 1 ist die Verwendung der Vorrichtung zur Herstellung von einfarbigen oder
ungefärbten Fäden dargestellt. Die Extruder 1.1, 1.2 und 1.3 erzeugen eine einfarbige
oder eine ungefärbte Polymerschmelze eines vorgegebenen Polymers. Somit wird über
die Verteilerpumpen 4.1 bis 4.3 jeder Spinndüse der Spinnstellen 8.1 und 8.2 die gleiche
Polymerschmelze zugeführt. Jede der Spinndüsen 9.1 bis 9.6 erzeugt somit ein gleichartiges
Filamentbündel. Das Zusammenfassen der Filamentbündel in den Texturierdüsen 13.1,
13.2 und 13.3 führt somit zu einem in seiner Zusammensetzung gleichartigen Faden.
[0034] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch dargestellt. Die Spinnvorrichtung nach Fig. 2 unterscheidet sich jedoch
nur in der Art der Behandlung der Filamentbündel sowie in der Zusammenfassung der
Filamentbündel zu Fäden. Die Schmelzeführung bis zur Erzeugung der Filamentbündel
ist identisch zu der Vorrichtung aus Fig. 1. Insoweit wird an dieser Stelle auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen.
[0035] Bei der in Fig. 2 dargestellten Spinnvorrichtung sind zwischen der Aufwickelstation
16 und den Spinnstellen 8.1 und 8.2 mehrere Texturierdüsen 23 nebeneinander angeordnet.
Zu jeder Spinndüse 9.1 bis 9.6 der Spinnstellen 8.1 und 8.2 ist eine Texturierdüse
23 in der Fadenlaufebene der erzeugten Filamentbündel 10.1 bis 10.6 angeordnet. Zwischen
den Texturierdüsen 23 und der Aufwickelstation 16 ist die Fadenbehandlungseinrichtung
12 zum Zusammenfassen der Filamentbündel angeordnet. Die Fadenbehandlungseinrichtung
weist insgesamt zwei Arbeitsstationen auf, die jeweils durch eine Verwirbelungsdüse
14.1, 14.2 und 14.3 gebildet ist.
[0036] Bei der in Fig. 2 dargestellten Situation wird die Vorrichtung verwendet, um einen
mehrfarbigen Faden herzustellen. Hierzu wird in jedem der Extruder 1.1, 1.2 und 1.3
eine Schmelze bestimmter Farbe erzeugt. Über die Ventileinheit 3 wird der Schmelzestrom
eines Extruders einer der Verteilerpumpen 4 zugeführt. So kann beispielsweise der
Extruder 1.1 mit der Verteilerpumpe 4.1, der Extruder 1.2 mit der Verteilerpumpe 4.2
und der Extruder 1.3 mit der Verteilerpumpe 4.3 verbunden sein. Jede Verteilerpumpe
führt nun eine andersfarbige Polymerschmelze. Durch die Verteilerleitungen 7.1 bis
7.6 erfolgt eine Aufteilung der Teilschmelzeströme derart, daß in jeder Spinnstelle
8.1 und 8.2 drei unterschiedlich farbige Filamentbündel erzeugt werden. Die Filamentbündel
10.1 und 10.6 durchlaufen jeweils eine Texturierdüse und werden dabei zu einem Stopfen
aufgestaucht und anschließend zu einem gekräuselten Filamentbündel aufgelöst. Die
gekräuselten Filamentbündel 10.1, 10.2 und 10.3 einer Spinnstelle 8.1 werden sodann
in der Verwirbelungsdüse 14.1 zu einem Faden 24.1 zusammengeführt. Der Faden 24.1
wird in der Wickelstelle 17.1 der Aufwickelstation 16 zu der Spule 20.1 aufgewickelt.
Die Filamentbündel 10.4, 10.5 und 10.6 der zweiten Spinnstelle 8.2 werden nach der
Texturierung durch die Verwirbelungsdüse 14.3 zu einem Faden 24.2 zusammengeführt.
Der Faden 24.2 wird in der Wickelstelle 17.3 der Aufwickelstation 16 zu der Spule
20.3 gewickelt. Die mittlere Arbeitsstation der Fadenbehandlungseinrichtung 12 sowie
die mittlere Wickelstelle 17.2 der Aufwickelstation 16 bleiben außer Betrieb bzw.
befinden sich im Leerlauf. Bei der Herstellung mehrfarbiger Fäden wird vorteilhaft
pro Spinnstelle ein Faden erzeugt, so daß die Arbeitsstation bzw. die Wickelstelle
zwischen zwei Spinnstellen außer Betrieb bleiben. Es ist jedoch auch möglich, Fadenbehandlungseinrichtungen
und Aufwickelstationen bei der Herstellung von mehrfarbigen Fäden mit der Anzahl von
Arbeitsstationen und Wickelstellen vorzusehen, die der Anzahl der Spinnstellen entspricht.
Ebenso ist es möglich, für jede Spinndüse einer Spinnstelle eine Behandlungseinrichtung
und eine Wickelstelle vorzusehen.
[0037] In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel einer Schmelzeführung bei der erfindungsgemäßen
Spinnvorrichtung schematisch dargestellt. Hierbei wurde auf die Darstellung der Zusammenführung
sowie der Weiterbehandlung der Filamentbündel und der Fäden verzichtet. In Fig. 3.1
ist die Schmelzeführung zur Herstellung von mehrfarbigen Fäden dargestellt. In Fig.
3.2 ist die Schmelzeführung bei der Herstellung von einfarbigen oder ungefärbten Fäden
gezeigt. Die nachfolgende Beschreibung gilt - insoweit nichts anderes gesagt ist -
für beide Figuren.
[0038] Zur Erzeugung der Polymerschmelzen sind zwei Extruder 1.1 und 1.2 vorgesehen. Die
Extruder 1.1 und 1.2 sind am Ausgang über die Schmelzeleitungen 2.1 und 2.2 mit einer
Ventileinheit 3 verbunden. Die Ventileinheit ist manuell verstellbar und kann zwischen
zwei Schaltstellungen verstellt werden. Durch die Ventileinheit 3 werden die Schmelzeleitungen
2.1 und 2.2 entsprechend einer der gewählten Schaltstellungen mit den Schmelzeleitungen
6.1, 6.2, 6.3 und 6.4 verbunden. Die Schmelzeleitungen 6.1 bis 6.4 sind jeweils am
Pumpeneingang einer Verteilerpumpe 4 angeschlossen. So führt die Schmelzeleitung 6.1
zu der Verteilerpumpe 4.1, die Schmelzeleitung 6.2 zu der Verteilerpumpe 4.3, die
Schmelzeleitung 6.3 zu der Verteilerpumpe 4.2 und die Schmelzeleitung 6.4 zu der Verteilerpumpe
4.4. Die Verteilerpumpen 4.1 bis 4.4 sind jeweils als Zweifachpumpe ausgebildet, so
daß sie zwei Pumpenausgänge aufweisen. Der Schmelzestrom wird durch die Verteilerpumpe
4 in zwei gleichgroße Teilströme aufgeteilt und über die jeweiligen Pumpenausgänge
an die angeschlossenen Verteilerleitungen 7.1 bis 7.8 weitergeführt. Die Verteilerpumpen
4.1 bis 4.4 versorgen über die Verteilerleitungen 7.1 bis 7.8 insgesamt vier Spinnstellen
8.1 bis 8.4 mit jeweils zwei Spinndüsen 9. Somit ergibt sich eine Vorrichtung, die
vier nebeneinander angeordnete Spinnstellen 8.1 bis 8.4 mit den Spinndüsen 9.1 bis
9.8 aufweist. In jeder der Spinndüsen 9.1 bis 9.8 wird ein Filamentbündel 10.1 bis
10.8 erzeugt. Die Zuordnung der Verteilerpumpen zu den Spinnstellen sieht vor, daß
die Verteilerpumpe 4.1 und 4.2 die Spinnstellen 8.1 und 8.2 versorgen. Hierbei ist
die Spinndüse 9.1 der Spinnstelle 8.1 und die Spinndüse 9.3 der Spinnstelle 8.2 der
Verteilerpumpe 4.1 zugeordnet. Die Spinndüse 9.2 der Spinnstelle 8.1 und 9.4 der Spinnstelle
8.2 ist der Verteilerpumpe 4.2 zugeordnet. Dementsprechend wird die Versorgung der
Spinnstellen 8.3 und 8.4 durch die Verteilerpumpen 4.3 und 4.4 in gleicher Weise vorgenommen,
so daß die beiden Spinndüsen einer Spinnstelle jeweils einer Verteilerpumpe zugeordnet
sind.
[0039] In Fig. 3.1 ist die Ventileinheit 3 mit der Schaltstellung 1 gezeigt. Hierbei wird
der Schmelzestrom des Extruders 1.1 zu den Verteilerpumpen 4.1 und 4.3 geführt. Der
Schmelzestrom des Extruders 1.2 wird zu den Verteilerpumpen 4.2 und 4.4 geführt. Damit
wird erreicht, daß in jeder Spinnstelle 8.1 und 8.4 ein Filamentbündel aus dem Schmelzestrom
des Extruders 1.1 und ein Filamentbündel aus dem Schmelzestrom des Extruders 1.2 erzeugt
wird. Diese Schmelzeführung ist somit insbesondere geeignet, um mehrfarbige Fäden
herzustellen. Dabei wird in dem Extruder 1.1 beispielsweise eine blau eingefärbte
Schmelze und in dem Extruder 1.2 eine gelb eingefärbte Schmelze erzeugt. In den Spinnstellen
8.1 bis 8.4 werden somit jeweils ein blaues und ein gelbes Filamentbündel erzeugt,
die zu einem Blau-Gelb-Faden zusammengeführt werden.
[0040] Bei der in Fig. 3.2 gezeigten Situation befindet sich die Ventileinheit in der Schaltstellung
II. In dieser Schaltstellung wird der Schmelzestrom des Extruders 1.1 zu den Verteilerpumpen
4.1 und 4.2 geführt. Der Schmelzestrom des Extruders 1.2 wird zu den Verteilerpumpen
4.3 und 4.4 geleitet. Damit wird erreicht, daß in den Spinnstellen 8.1 und 8.2 nur
die Schmelze des Extruders 1.1 verarbeitet wird und in den Spinnstellen 8.3 und 8.4
nur die Schmelze des Extruders 1.2. Diese Schmelzeführung ist insbesondere geeignet,
um einfarbige oder auch nicht eingefärbte Fäden herzustellen. Hierbei ist es möglich,
daß in den Spinnstellen 8.1 und 8.2 beispielsweise zwei blaue Fäden und in den Spinnstellen
8.3 und 8.4 zwei gelbe Fäden erzeugt werden.
[0041] Die in Fig. 3 dargestellte Ventileinheit läßt sich ohne weiteres auch in eine Spinnvorrichtung
nach Fig. 1 oder Fig. 2 einsetzen. Hierzu wird die Spinnvorrichtung nach Fig. 1 oder
Fig. 2 um vier Spinnstellen erweitert, wobei jeweils zwei Spinnstellen durch drei
Verteilerpumpen versorgt würden. Demgemäß wäre einer Extruderschmelzeleitung in einer
der Schaltstellungen der Ventileinheit insgesamt drei Verteilerpumpen zugeordnet.
Die Ventileinheit 3 hätte demnach drei Anschlüsse für die Extruder und neun Anschlüsse
für die Verteilerpumpen. Betrachtet man nun die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung, so
würde sich in diesem Fall die Ventileinheit 3 in einer Schaltstellung befinden, in
welcher die Verteilerpumpen 4.1, 4.2 und 4.3 gleichzeitig von dem Extruder 1.1 versorgt
werden. Die Schmelzeströme der Extruder 1.2 und 1.3 würden zu den benachbarten Spinnstellen
geführt.
[0042] Bei der in Fig. 2 gezeigten Spinnvorrichtung wäre die Ventileinheit vorteilhaft in
einer Schaltstellung untergebracht, in welcher die Verteilerpumpe 4.1 dem Extruder
1.1, die Verteilerpumpe 4.2 dem Extruder 1.2 und die Verteilerpumpe 4.3 dem Extruder
1.3 zugeordnet ist.
[0043] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere geeignet, um BCF-Garne beispielsweise
aus Polyester, Polyamid oder Polypropylene herzustellen.
[0044] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Vorrichtungen sind beispielhaft. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung kann auch mit mehreren Spinnstellen ausgeführt sein, die jeweils nur eine
Spinndüse enthalten und von nur einem Extruder versorgt werden. Bei einer derartige
Spinnvorrichtung lassen sich somit pro Spinnstelle aus einem Filamentbündel ein Faden
spinnen oder durch Kombination zwei benachbarter Spinnstellen aus zwei Filamentbündeln
ein Faden spinnen. Damit wird eine hohe Flexibilität bei der Herstellung der Fäden
erreichen.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Extruder
- 2
- Schmelzeleitung
- 3
- Ventileinheit
- 4
- Verteilerpumpe
- 5
- Antrieb
- 6
- Schmelzeleitung
- 7
- Verteilerleitung
- 8
- Spinnstelle
- 9
- Spinndüse
- 10
- Filamentbündel
- 11
- Fadenführer
- 12
- Fadenbehandlungseinrichtung
- 13
- Texturierdüse
- 14
- Verwirbelungsdüse
- 15
- Faden
- 16
- Aufwickelstelle
- 17
- Wickelstelle
- 18
- Kopffadenführer
- 19
- Hülse
- 20
- Spule
- 21
- Spindelantrieb
- 22
- Spulspindel
- 23
- Texturierdüse
- 24
- Faden
1. Spinnvorrichtung zur Herstellung mehrerer Fäden (15; 24), die jeweils aus mehreren
Filamentbündeln (10) gebildet sind, mit einem oder mehreren Extrudern (1) zur Erzeugung
mehrerer Schmelzeströme, mit mehreren Verteilerpumpen (4) zur Aufteilung der Schmelzeströme
auf zumindest zwei nebeneinander angeordneten Spinnstellen (8), welche jeweils eine
oder mehrere Spinndüsen (9) aufweisen, wobei jeder Spinndüse (9) ein Teilschmelzestrom
einer Verteilerpumpe (4) zugeführt wird und wobei die Spinndüse (9) den Teilschmelzestrom
zu einem aus einer Vielzahl von strangförmigen Filamenten bestehenden Filamentbündel
(10) extrudiert, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarten Spinnstellen (8) mit
ihren Spinndüsen (9) derart nebeneinander angeordnet sind, daß zumindest ein Filamentbündel
(10.3) der einen Spinnstelle (8.1) mit zumindest einem Filamentbündel (10.4) der anderen
Spinnstelle (8.2) zu einem Faden zusammenfaßbar sind.
2. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinndüsen (9) der
benachbarten Spinnstellen (8) in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind.
3. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
einer am Rand der Spinnstelle (8.1) angeordneten Spinndüse (9.3) zu einer benachbarten
Spinndüse (9.4) der anderen Spinnstelle (8.2) gleich oder unwesentlich größer ist
als der Abstand zwischen zwei benachbarten Spinndüsen (9) einer der Spinnstellen (8).
4. Spinnvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
einer am Rand der Spinnstelle (8.1) angeordneten Spinndüse (9.3) zu einer benachbarten
Spinndüse (9.4) der anderen Spinnstelle (8.2) kleiner ist als der Abstand zwischen
zwei benachbarten Spinndüsen (9) einer der Spinnstellen (8).
5. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spinnstellen (8) jeweils drei in einer Reihe angeordnete Spinndüsen (9) aufweisen,
so daß die benachbarte Spinnstellen (8) insgesamt sechs Filamentbündel zur Herstellung
von wahlweise zwei Fäden (24) durch Zusammenfassen von drei Filamentbündel oder drei
Fäden (15) durch Zusammenfassen von zwei Filamentbündel erzeugen.
6. Spinvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Extruder (1) und die Verteilerpumpen (4) durch eine Ventileinheit (3) miteinander
verbunden sind, daß die Ventileinheit (3) mehrere Schaltstellungen (I, II) aufweist
und daß in einer der Schaltstellungen (II) der Ventileinheit (3) die zu einer Spinnstelle
(8) zugeordneten Verteilerpumpen (4) mit einem der Extruder (1) verbunden sind, so
daß die Spinndüsen (9) der Spinnstelle (8) die Polymerschmelze eines Extruders (1)
extrudieren.
7. Spinnvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in einer zweiten Schaltstellung
(I) der Ventileinheit (3) jeder der Verteilerpumpen (4) einer Spinnstelle (8) einer
der Extruder (1) zugeordnet ist, so daß die Spinndüsen (9) der Spinnstelle (8) die
Polymerschmelzen mehrerer Extruder (1) extrudieren.
8. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventileinheit (3) manuell verstellbar ist.
9. Spinnvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Aufwickelvorrichtung (16) mit mehreren Wickelstellen (17) zum Aufwickeln der
Fäden (15, 24) zu jeweils einer Spule (20) vorgesehen ist, bei welcher die Anzahl
der Wickelstellen (17) größer ist als die Anzahl der vorgeordneten Spinnstellen (8).
10. Spinnvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Fadenbehandlungseinrichtung (12) mit mehreren Behandlungsstationen (13, 14) zum Zusammenfassen
der Filamentbündel zu jeweils einen Faden vorgesehen ist, bei welcher die Anzahl der
Arbeitsstationen (13, 14) größer ist als die Anzahl der vorgeordneten Spinnstellen
(8).
11. Spinnvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsstationen
jeweils durch eine Texturierdüse (13) gebildet sind.
12. Spinnvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsstationen
jeweils durch eine Verwirblungsdüse (14) gebildet sind.
13. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von
einfarbigen Fäden, welche durch Zusammenfassen von mehreren einfarbigen Filamentbündeln
einer Spinnstelle oder durch Zusammenfassen von mehreren einfarbigen Filamentbündeln
benachbarter Spinnstellen erzeugt werden.
14. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung von
ungefärbten Fäden, welche durch Zusammenfassen von mehreren ungefärbten Filamentbündeln
einer Spinnstelle oder durch Zusammenfassen von mehreren ungefärbten Filamentbündeln
benachbarter Spinnstellen erzeugt werden.
15. Verwendungnach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden aus unterschiedlich
eingefärbten Filamentbündeln einer Spinnstelle erzeugt werden.