[0001] Die Erfindung betrifft einen Träger als Element eines feuerwiderstandsfähigen Daches
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein solcher Träger ist aus der Veröffentlichtung

Durchblick" 2/94 Dezember der Firma J. Eberspächer in Esslingen bekannt. Der Unterträger
ist bei jener Ausführung mit wärmeisolierendem Material ummantelt.
[0003] Ein ähnlicher Träger, jedoch ohne einen mit einer feuerwiderstandsfähigen Ummantelung
verkleideten Unterträger ist aus EP 0 384 418 B1 bekannt. Dort besteht der Unterträger
aus einem unteren, im Querschnitt geschlossenen Kastenprofil und einem den aufzunehmenden
Fülltafeln zugewandten U-förmigen Aufsatzteil. Bei diesem U-förmigen Aufsatzteil sind
die freien U-Schenkel stegartig nach innen abgebogen. Um eine Entwässerung und Belüftung
der Fuge zwischen den von dem Träger getragenen Fülltafeln zu gewährleisten, befindet
sich in dem U-förmigen Aufsatzteil des Unterträgers ein Trennprofilteil, das auf den
den Fülltafeln zugewandten, nach innen gebogenen Schenkeln des U-förmigen Aufsatzteiles
aufliegt. Zwischen diesem Trennprofilteil und der jeweils angrenzenden Fülltafel ist
ein wärmewiderstandsfähiges, unter Wärme quellendes Dichtmaterial vorgesehen. Dieses
Dichtmaterial ist zu den seitlichen Außenwänden des Unterträgers hin frei, das heißt
unabgedeckt auslaufend ausgebildet.
[0004] Aus DE 39 19 914 A1 ist ein gattungsähnlicher Träger bekannt, der sich aus einem
Ober- und Unterträger, die miteinander unter Einschluß der zu lagernden Fülltafeln
miteinander verschraubt sind, bekannt. Bei dieser Konstruktion besitzt der Oberträger
eine Tragfähigkeit für die an diesem gelagerten Fülltafeln, die in einem Brandfalle
bei einem Wegfall der Tragfähigkeit des Unterträgers noch eine ausreichende Stabilität
des Daches gewährleistet. Bei diesem Träger ist die zwischen den in dem Träger anliegenden
Fülltafeln bestehende Fuge mit einem sich unter Wärme stark ausdehnenden Füllmaterial
ausgefüllt. Ein solches Füllmaterial wird als intumeszierendes Material bezeichnet.
[0005] Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, die Feuerwiderstandsfähigkeit eines
gattungsgemäßen Trägers im Dichtungsbereich der Fülltafeln gegenüber dem Unterträger
zu verbessern.
[0006] Eine Lösung dieses Problems zeigt ein gattungsgemäßer Träger mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1 auf.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, das zwischen dem
Unterträger und den Fälltafeln liegende Dichtmaterial weitestgehend in einer von dem
Unterträger gebildeten Kammer vorzusehen, in der die Dichtung zum Kammerboden und
ggf. zu den Kammerseitenwänden hin mit einem intumeszierenden Material unter- bzw.
belegt ist, das im Brandfalle ein beispielsweise verkokungsbedingtes Zusammenfallen
des Dichtungsmaterials wirksam ausgleichen kann.
[0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und
werden nachfolgend noch näher erläutert werden.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
[0010] In dieser zeigen jeweils ein Querschnitt
Fig. 1 einen Träger mit in diesem gelagerten Fülltafeln,
Fig. 2 einen Träger nach Fig. 1 mit einer alternativen Ausführung des Unterträgers.
[0011] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind zwei mit Abstand aneinander stoßende
Glasscheiben als Fülltafeln 1 in einem Träger eingespannt, der aus einem Oberträger
2 und einem Unterträger 3 besteht. Der Träger und die Fülltafeln 1 sind Elemente eines
feuerwiderstandsfähigen Daches, bei dem mehrere dieser Träger ein Rahmenwerk bilden
und die Fülltafeln 1 des Daches tragen.
[0012] Der Ober- und Unterträger 2, 3 sind über ein Verbindungselement 4, das durch den
Raum zwischen den beiden mit Abstand aneinanderliegenden Fülltafeln 1 hindurchgreift,
miteinander verschraubt.
[0013] Das Material des Ober- und Unterträgers 2, 3 ist beispielsweise jeweils Stahl. Zwischen
dem Unterträger 3 und den Fülltafeln 1 befindet sich ein U-Profilelement 5, das aus
Stahl besteht. Dieses U-Profilelement 5 liegt mit seinem geschlossenen Boden auf dem
Unterträger 3 auf, während die freien Enden der seitlichen U-Schenkel den Fülltafeln
1 zugewandt sind. Durch diese Anordnung und Ausbildung des U-Profilelementes 5 entsteht
eine zu den Füllelementen 1 hin offene und von diesen teilweise verdeckte Kammer.
Ausgefüllt ist diese Kammer im wesentlichen mit einer Profildichtung 6, die als U-förmiger
Strang ausgebildet ist. Der geschlossene Boden dieser Profildichtung 6 ist dem Boden
des U-Profilelementes 6 zugekehrt, während die Enden der seitlichen U-Schenkel als
Auflager für die Fülltafeln 1 dienen. Durch diese Profildichtung 6 wird im Zusammenhang
mit dem zwischen den in dem Träger gehaltenen Fülltafeln 1 liegenden Freiraum die
bei Fülltafeln 1 bzw. Glasdächern übliche zweite Entwässerungsebene gebildet. In dieser
zweiten Entwässerungsebene kann innerhalb der Profildichtung 6 dorthin eingedrungenes
Wasser in bekannter Weise abgeführt werden.
[0014] Zu den Wänden des U-Profilelementes 5 hin ist die Profildichtung 6 jeweils vollständig
durch intumeszierendes, feuerwiderstandsfähiges Material ummantelt. Dadurch ist umlaufend
um die Profildichtung 6 ein zwischen dieser Profildichtung 6 und dem U-Profilelement
5 verlaufender, von intumeszierendem Material 7 ausgefüllter Raum vorhanden.
[0015] Das Verbindungselement 4 liegt an seinem dem Unterträger 3 zugewandten Ende auf der
Profildichtung 6 an und ist über eine Kopfschraube 8 mit dem Unterträger 3 verschraubt.
Dabei durchgreift die Kopfschraube 8 mit ihrem Schaft eine dem Durchmesser des Schraubenschaftes
angepaßte Bohrung im Boden des U-Profilelementes 5.
[0016] Zwischen dem Oberträger 2 und den Fülltafeln 1 ist einerseits eine Schicht 9 aus
intumeszierendem Material und andererseits elastisches Dichtmaterial 10 vorgesehen.
Auch das intumeszierende Material, das zu beiden Seiten der Fülltafeln 1 vorgesehen
ist, weist eine gewisse Elastizität auf.
[0017] Die Tragfähigkeit der Ober- und Unterträger 2 und 3 kann im Verhältnis zueinander
derart ausgelegt sein, daß im Brandfalle eine ausschließlich von den Oberträgern 2
ausgeübte Tragfunktion für die Stabilität des Daches ausreicht.
[0018] Im Brandfalle hat die von dem U-Profilelement 5 zusammen mit den Fülltafeln 1 gebildete
Kammer folgende Funktion.
[0019] Das feuerwiderstandsfähige intumeszierende Material 7 wirkt zum einen gegenüber der
Profildichtung 6 wärmeisolierend und zum anderen dehnt sich dieses Material aufgrund
seiner entsprechenden Eigenschaft derart aus, daß ein durch Verkokung der Profildichtung
6 erfolgendes Zusammenfallen dieser Dichtung durch das sich ausdehnende intumeszierende
Material raummäßig ausgeglichen wird. Ein solcher Ausgleich ist wichtig, damit die
Fülltafeln 1 auch noch im Brandfalle eine sichere Einspannung zwischen dem Oberträger
2 und dem U-Profilelement 5 besitzen.
[0020] Teilweise kann es ausreichend sein, wenn die Profildichtung 6 lediglich nach unten
gegenüber dem Boden des U-Profilelementes 6 auf einer Schicht aus intumeszierenden
Material 7 aufliegt, während die Seitenbereiche mit Abstand vor den Seitenwänden des
U-Profilelementes 5 enden und der verbleibende Zwischenraum ein ausschließlich luftbeaufschlagter
Freiraum ist. Dieser Freiraum wirkt in diesem Falle bei einer Beaufschlagung durch
Feuer wärmeisolierend.
[0021] Die Ausführung nach Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 lediglich
dadurch, daß der Unterträger 13 aus Aluminium besteht, während der Oberträger 2 wiederum
ein Stahlträger ist.
[0022] Um bei der Ausführung nach Fig. 2 im Brandfalle eine noch ausreichend feste Verbindung
zwischen dem U-Profilelement 5 und dem an dieses angeschraubten Verbindungselement
4 sicher zu gewährleisten, ist die dortige Kopfschraube 11 gleichzeitig in den Boden
des U-Profilelementes 5 und in den Unterträger 3 eingeschraubt.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Fülltafeln
- 2
- Oberträger
- 3
- Unterträger
- 4
- Verbindungselement
- 5
- U-Profilelement
- 6
- Profildichtung
- 7
- intumeszierendes Material
- 8
- Kopfschraube
- 9
- Schicht
- 10
- Dichtmaterial
- 11
- Kopfschraube
1. Träger als Element eines feuerwiderstandsfähigen Daches, bei dem
- mehrere dieser Träger ein Rahmenwerk bilden, das dieses ausfüllende Fülltafeln (1),
insbesondere feuerwiderstandsfähige Glasscheiben, trägt,
- die Träger jeweils die Ränder benachbarter Fülltafeln (1) tragen,
- zwischen den Rändern der an einem Träger angrenzenden Fülltafeln (1) eine Fuge vorgesehen
ist, die einzelnen Träger jeweils als ein Verbund aus einem Ober- und einem Unterträger
(2 bzw. 3) ausgebildet sind,
- der Verbund zwischen Ober - und Unterträger (2 bzw. 3) durch mechanische Verbindung,
insbesondere eine Verschraubung gegeben ist,
- die Fülltafeln (1) über Dichtmittel an den angrenzenden Bereichen des Trägers anliegen,
- der Ober- und Unterträger (2 bzw. 3) über ein die Fuge zwischen den Fülltafeln (1)
durchgreifendes starres Verbindungselement (4) gegeneinander verspannt sind,
- das Verbindungselement (4) in der Fuge zwischen den benachbarten Fülltafeln (1)
einen jeweils an diese Fülltafeln (1) angrenzenden, über deren Höhe durchgehenden
Freiraum beläßt,
- der in der Fuge vorhandene Freiraum mit einem im Anlagebereich der Fülltafeln (1)
an den Unterträger (3) längs der Fuge zur Entwässerung und Belüftung der Fuge vorgesehenen
Kanal kommuniziert,
- der an die Fuge angrenzende Kanal gegenüber dem Unterträger (3) durch eine elastische,
gegenüber den Fülltafeln (1) dicht anliegende Profildichtung (6) begrenzt ist,
- die Profildichtung (6) durch ein U-Profilelement (5) aus einem feuerwiderstandsfähigen
Metall mit dem Unterträger (3) zugewandtem Boden ummantelt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest zwischen dem Boden des U-Profilelementes (5) und der Profildichtung
(6) eine Füllung mit einer hitzebeständigen intumeszierenden Masse (7) vorgesehen
ist.
2. Träger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungselement (4) mit dem Ober- und Unterträger (2 bzw. 3) durch jeweils
separate Schrauben (8) verbunden ist.
3. Träger nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch die Merkmale
- bei dem Unterträger (3) ist das U-Profilelement (5) aus einem gegenüber dem übrigen
Material des Unterträgers (3) feuerwiderstandsfähigeren Material ausgebildet,
- zumindest zwischen dem U-Profilelement (5) und dem Verbindungselement (4) besteht
eine kraftschlüssige Verschraubung.
4. Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die seitlichen U-Schenkel des U-Profilelementes (5) die Profildichtung (6) mit
Abstand umfassen und der hierdurch gebildete Zwischenraum ein ausschließlich luftbeaufschlagter
Freiraum ist.