(19)
(11) EP 1 035 270 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.2000  Patentblatt  2000/37

(21) Anmeldenummer: 00103281.2

(22) Anmeldetag:  17.02.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 19/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.03.1999 DE 29904645 U

(71) Anmelder:
  • Wulf, Cornelius, Dipl.-Ing.
    56727 Mayen (DE)
  • Krämer, Josef
    56727 Mayen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wulf, Cornelius, Dipl.-Ing.
    56727 Mayen (DE)
  • Krämer, Josef
    56727 Mayen (DE)

(74) Vertreter: Grommes, Karl F., Dr. 
Mehlgasse 14-16
56068 Koblenz
56068 Koblenz (DE)

   


(54) Rahmen mit einer lösbaren Abdeckung zur Verwendung in geklebten Fliesenflächen


(57) Es soll ein Rahmen mit einer lösbaren Abdeckung zur Verwendung in geklebten Fliesenflächen dahingehend weitergebildet werden, daß er sich im Zuge der Fliesenarbeiten ohne besondere Mühe und Veränderungen am Untergrund verankern läßt. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Rahmen 10 von im wesentlichen L-förmigen Profilelementen 11 bis 14 begrenzt ist, die einen aufrecht stehenden Steg 15 bis 18, dessen Höhe maximal Fliesen-Stärke hat, und einen auswärts vom Stegunterrand vorstehenden, mit Aussparungen 23 versehenen Auflageschenkel 19 bis 22 aufweisen, dessen Stärke maximal Klebebett-Stärke hat. Vorteilhaft ist, daß die von den aufrecht stehenden Stegen 15 bis 18 definierte Fläche einem Fliesenformat oder einem Vielfachen davon entspricht.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft einen Rahmen mit einer lösbaren Abdeckung zur Verwendung in geklebten Fliesenflächen mit Fliesen, die gängiges Fliesenformat haben und in einem Klebebett fixiert sind.

Stand der Technik



[0002] Rahmen dieser Art werden beispielsweise vor Revisionsöffnungen in Wänden oder im Boden, vor Lüftungsöffnungen in Wand- und Deckenflächen sowie zur Abdeckung von Bodeneinläufen benötigt.

[0003] Es ist bisher gängige Praxis, Rahmen von frei gewählter Form und Stärke individuell anzufertigen und vor dem Verfliesen zu setzen, d.h. in der Regel einzudübeln bzw. mit vorhandenen Laschen, etwa in den Estrich, einzumörteln. Dieser vorläufige Arbeitsgang setzt genaue Kenntnisse von der Höhe des später fertigen Bodens voraus und muß sorgfältig ausgeführt werden. Meist geschieht dies durch einen anderen Handwerker als den Fliesenleger, beispielsweise durch einen Schlosser.

[0004] Dem Fliesenleger fällt später die Aufgabe zu, den Fliesenbelag an den Rahmen heranzuführen und die Fliesen entsprechend dem Rahmen zuzurichten. Dies alles ist verhältnismäßig aufwendig und birgt mitunter die Gefahr von Maßabweichungen in sich. Bei einer nachträglichen Verfliesung kann dies Grund dafür sein, auf einen Rahmen und bodengleichen Einlauf zu verzichten und einfach eine Aussparung über einem vorhandenen Bodenablauf in Kauf zu nehmen. Eine derartige Aussparung bildet aber Schmutzecken und Stolperkanten.

Darstellung der Erfindung



[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Rahmen der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, der sich im Zuge der Fliesenarbeiten ohne besondere Mühe und Veränderungen am Untergrund verankern läßt.

[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0007] Im einzelnen ist der erfindungsgemäße Rahmen von aufrechtstehenden Stegen begrenzt, an die sich nach außen Auflageschenkel anschließen, welche durch angrenzend zu verlegende Fliesen abgedeckt werden. Die Stärke der Auflageschenkel entspricht dabei maximal der Stärke des Kleberbetts. Durch diese Maßnahmen können Fliesen unmittelbar angrenzend am Rahmen verlegt werden, ohne in diesem Bereich aus der Oberfläche (Ebene) der Verfliesung vorzustehen. Die Höhe der aufrechtstehenden Stege des Rahmens entspricht maximal der Stärke der Fliesen. Dadurch wird erreicht, daß die Stege entweder bündig mit den Oberflächen der Fliesen abschließen oder gar unter diesen Oberflächen zu liegen kommen.

[0008] Im übrigen sind die Auflageschenkel mit Aussparungen versehen. Aufgrund dieser Aussparungen vermag Material des Kleberbetts durch die Auflageschenkel hindurch nach oben zu dringen und den Rahmen zu fixieren sowie gleichzeitig die an den Rahmen angrenzenden Fliesen auch im Bereich dieser Bestandteile des Rahmens zu fixieren.

[0009] Vorteilhafterweise sind die Abmessungen des Rahmens auf ein Fliesenformat oder ein Vielfaches davon abgestellt, so daß der Rahmen ähnlich wie eine Fliese im Zuge der Fliesenarbeiten im Kleberbett positioniert und fixiert werden kann, bevor die unmittelbar an den Rahmen angrenzenden Fliesen verlegt werden. Damit läßt sich der erfindungsgemäße Rahmen im Zuge der Fliesenarbeiten ohne besondere Mühe und Veränderungen am Boden oder in der Wand verankern.

[0010] Im Zuge des Erfindungsgedankens sind zum Innern des Rahmens hin Auflageelemente für die Abdeckung, die bevorzugt plattenförmig gebildet ist, ausgebildet, beispielsweise in Form seitlich eingedrückter Fahnen, Sicken und dergleichen. Außerdem können diagonal in den Ecken des Rahmens horizontal verlaufende Stege vorgesehen sein.

[0011] Die Abdeckung, die bevorzugt als Abdeckplatte gebildet ist, kann an den Auflageelementen verschraubt sein, um eine Manipulation durch unbefugte Dritte zu erschweren. Für ein gutes Anhaften der Abdeckung am Rahmen können auch Magnete sorgen. Damit ist der Rahmen auch für Wand- und Deckenflächen geeignet. Im übrigen kann die Abdeckung auch als Klappe oder Tür ausgebildet sein. Ferner kann die Abdeckung aus einer Kombination einer bevorzugt metallischen Abdeckplatte, als Tragplatte, und einer aufgeklebten Fliese, als Sichtplatte, ausgebildet sein.

[0012] Als Material für den Rahmen kommen vorteilhafterweise unter anderem Kunststoff und Metall, wie Edelstahl, Messing und Aluminium, aber auch eine Kombination aus unterschiedlichen Werkstoffen in Betracht.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmens,
Fig. 2
eine Schnittansicht des Rahmens von Fig. 1 entlang der Linie A-A und
Fig. 3
eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Abdeckplatte für den Rahmen von Fig. 1.


[0014] In Fig. 1 und Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmens allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Der Rahmen 10 hat quadratische Form entsprechend einem gängigen Fliesenformat. Alternativ hierzu kann der Rahmen 10 u. a. auch länglich rechteckige Form aufweisen. Begrenzt ist der Rahmen 10 durch vier identisch ausgebildete, allgemein L-förmige Profilelemente 11, 12, 13 und 14, die im Bereich der Ecken des Rahmens 10 miteinander verbunden oder von vornherein einstückig, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall oder einer Kombination dieser Werkstoffe, gebildet sind.

[0015] Jedes Profilelement 11 bis 14 besteht aus einem aufrechtstehenden Steg 15, 16, 17, 18 und einem Auflageschenkel 19, 20, 21, 22, der von der Unterseite des jeweiligen Stegs 15 bis 18 auswärts vorspringt. Jeder Steg 15 bis 18 hat eine Stärke, die maximal der Stärke von zu verlegenden Fliesen entspricht. Die Starke jedes Auflageschenkels 19 bis 22 entspricht maximal der Starke eines nicht gezeigten Kleberbetts für die zu verlegenden Fliesen.

[0016] Wie in Fig. 1 gezeigt, sind die Auflageschenkel 19 bis 22 nicht massiv sondern mit Durchbrüchen bzw. Aussparungen versehen, von denen eine Aussparung beispielhaft für die anderen Aussparungen mit der Bezugsziffer 23 versehen ist. Die Aussparungen sind bei der dargestellten Ausführungsform identisch quadratisch gebildet. Es kommt jedoch auch jegliche andere Gestalt für die Aussparungen in Betracht, beispielsweise kreisförmige, dreieckige und andere Aussparungen. Zweck der Aussparungen ist es, daß beim Verlegen (Positionieren) des Rahmens 10 Material der Kleberschicht durch die Auflageschenkel bis zur Oberseite hindurchtreten kann, was sowohl der Fixierung des Rahmens als auch der angrenzenden Fliesen dient.

[0017] An der Innenseite von jedem Steg 15 bis 18 ist ein Auflageelement 24, 25, 26, 27, 28 vorgesehen. Die Auflageelemente 24 bis 28 sind mittig an der Innenseite der Stege 15 bis 18 angebracht bzw. einstückig mit diesen gebildet und erstrecken sich bei der dargestellten Ausführungsform lediglich über einen Teil der Länge der Stege 15 bis 18. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Auflageelemente 24 bis 28 im Querschnitt L-förmig gebildet, wobei sich der kürzere Schenkel des jeweiligen L-förmigen Auflageelements 24 bis 28 mit einer vorbestimmten Distanz unterhalb des oberen Rands der Stege 15 bis 18 befindet und zwar derart, daß eine auf diese Schenkel von außen aufgelegte Abdeckplatte 29, die in Fig 3 in Draufsicht gezeigt ist, entweder mit diesem Rand fluchtet oder unterhalb von diesem liegt.

[0018] Wie in Fig. 3 gezeigt, ist die Abdeckplatte 29 mit einer in Kreuzmuster angeordneten Vielzahl von kreisförmigen Durchbrüchen versehen, von denen eine beispielhaft für die anderen mit der Bezugsziffer 30 bezeichnet ist. Zur lösbaren Fixierung der Abdeckplatte 29 auf den Auflageelementen 24 bis 28 können beispielsweise (hier nicht näher gezeigte) Magnete oder eine nicht gezeigte Schraubverbindung vorgesehen sein.

[0019] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann bei der dargestellten Ausführungsform der Außenrand des Rahmens 10 bzw. der Außenrand seiner Stege 15 bis 18 durch einen Wulst 31 verstärkt sein, was jedoch nicht grundsätzlich erforderlich ist.

[0020] Der wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäß ausgebildete Rahmen ist dazu geeignet, im Zuge von Fliesenarbeiten ohne besondere Mühe und Veränderungen an einem Untergrund, beispielsweise am Boden oder einer Wand verankert zu werden. Zu diesem Zweck wird der Rahmen 10 in das Kleberbett für die Fliesen ähnlich wie Fliesen verlegt, worauf die sich unmittelbar an den Rahmen 10 seitlich anschließenden Fliesen im Kleberbett und allseitig an den Rahmen angrenzend verlegt werden können.

Bezugszeichenliste



[0021] 
10
Rahmen
11
Profilelement
12
Profilelement
13
Profilelement
14
Profilelement
15
Steg
16
Steg
17
Steg
18
Steg
19
Auflageschenkel
20
Auflageschenkel
21
Auflageschenkel
22
Auflageschenkel
23
Aussparung
24
Auflageelement
25
Auflageelement
26
Auflageelement
27
Auflageelement
28
Auflageelement
29
(Rahmen-) Abdeckung, Abdeckplatte
30
Durchbruch
31
Wulst



Ansprüche

1. Rahmen mit einer lösbaren Abdeckung (21) zur Verwendung in geklebten Fliesenflächen, dadurch gekennzeichnet, daß er von im wesentlichen L-förmigen Profilelementen (11 bis 14) begrenzt ist, die einen aufrecht stehenden Steg (15 bis 18), dessen Höhe maximal Fliesen-Stärke hat, und einen auswärts vom Stegunterrand vorstehenden, mit Aussparungen (23) versehenen Auflageschenkel (19 bis 22) aufweisen, dessen Stärke maximal Kleberbett-Stärke hat.
 
2. Rahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den aufrecht stehenden Stegen (15 bis 18) definierte Fläche einem Fliesenformat oder einem Vielfachen davon entspricht.
 
3. Rahmen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite der Stege (15 bis 18) Auflageelemente (24 bis 28) für die Abdeckung (29) des Rahmens vorgesehen sind.
 
4. Rahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Befestigungsmittel zum lösbaren Befestigen der Rahmen-Abdeckung (29) an den Auflageelementen vorgesehen sind.
 
5. Rahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel Schraubverbindungen umfassen.
 
6. Rahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel Magnethaftelemente umfassen.
 
7. Rahmen nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen-Abdeckung (29) eine Abdeckplatte umfaßt.
 
8. Rahmen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (29) als am Rahmen (10) angelenkte Klappe ausgebildet ist.
 
9. Rahmen nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (29) als Tragplatte für eine Fliese gebildet ist.
 
10. Rahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß seine Bestandteile aus Kunststoff und/oder Metall bestehen.
 
11. Rahmen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß er bzw. seine Bestandteile ein Spritzgußteil ist bzw. Spritzgußteile sind.
 




Zeichnung