[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verschießen einer Mehrzahl
von Wirkkörpern sowie eine diese verwendende Wurfanlage.
[0002] Insbesondere zur Realisierung von Schutzmaßnahmen ist es häufig notwendig, eine Vielzahl
von Wirkkörpern zu verschießen. Dabei dienen die Wirkkörper meist dem gezielten Erzeugen
eines künstlichen Nebels über eine bestimmte Zeitdauer hin als wichtige Maßnahme zur
Tarnung militärischer Ziele oder Täuschung von diese Ziele angreifenden Objekten.
Beispielsweise in der EP 0 588 015 A1 ist ein Tarnverfahren zum Schützen eines mit
einem Wärmebildgerät ausgerüsteten Panzers gegen einen feindlichen, ebenfalls mit
einem Wärmebildgerät ausgerüsteten weiteren Panzer bekannt, bei dem ein einseitig
transparenter, infraroter Nebel erzeugt wird, so daß der zu schützende Panzer von
dem angreifenden Panzer durch eine Tarnwand getrennt ist, die lediglich vom zu schützenden
Panzer aus durchsichtig ist.
[0003] Schaltanordnungen zum Verschießen von Scheinzielsubkörpern in einer frei wählbaren
Zeitabfolge aus einem Patronenrohr durch Zünden von jeweils über einen elektrischen
Anzünder mit einem Zündkreis und jeweils mit einer Submunition verbundenen Ausstoßladungen
sind ebenfalls gut bekannt. So offenbart, beispielsweise, die US 5,429,052 eine solche
Schaltanordnung mit automatischer, sukzessiver Zündimpulsweiterschaltung.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Abschuß einer Vielzahl von Wirkkörpern
kaliberunabhängig mit vereinfachter Kontaktführung und reduziertem Montageaufwand
zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Verschießen einer Vielzahl
von Wirkkörpern gelöst, die einen Adapter, der eine Steuereinheit umfaßt und in einem
Abschußrohr eines Wurfbechers lösbar fixierbar ist, und ein Wirkkörperpaket, das die
Wirkkörper umfaßt und mit dem Adapter lösbar, mechanisch sowie elektrisch, verbindbar
ist, aufweist, wobei im zusammengebauten Zustand, in dem das Wirkkörperpaket mit dem
Adapter verbunden ist, Wirkkörper aus dem Wirkkörperpaket über die Steuereinheit des
Adapters einzeln in Sequenz, wobei der Zeitabstand zwischen dem Verschuß von zwei
aufeinander folgenden Wirkkörpern jeweils einstellbar ist, oder zumindest zum Teil
gleichzeitig verschießbar sind.
[0006] Dabei kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß die Steuereinheit eine Batterie,
Kontaktringe, zumindest eine Platine für einen elektronischen Schaltkreis sowie, vorzugsweise
federnde, Kontaktstifte umfaßt und in ein Adaptergehäuse einsetzbar und dort dicht
sowie lösbar befestigbar ist.
[0007] Außerdem wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Wirkkörperpaket mit dem Adapter
mechanisch über eine Klemmverbindung, Schnappverbindung oder dergleichen verbindbar
ist, und durch das mechanische Verbinden des Wirkkörperpakets mit dem Adapter automatisch
ein elektrischer Schaltkreis zwischen dem Wirkkörperpaket und dem Adapter schließbar
ist.
[0008] Ferner kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, daß das Wirkkörperpaket elektrisch
mit dem Adapter durch Kontaktieren der Kontaktstifte der Steuereinheit des Adapters
mittels dazu komplementären Kontaktstellen des Wirkkörperpakets verbindbar ist, und
die Kontaktstellen in elektrischer Verbindung mit zumindest einem Mittel zum Austreiben
von Wirkkörpern aus dem Wirkkörperpaket stehen.
[0009] Weiterhin ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Wirkkörperpaket zumindest ein
Abschußrohr umfaßt, und in jedem Abschußrohr zwei oder mehr Wirkkörper in Abschußrichtung
in Reihe angeordnet sind, wobei vier Wirkkörper pro Abschußrohr bevorzugt sind.
[0010] Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß jedem Wirkkörper eine Treibladung
mit einem Anzünder, wie einer Zündpille oder dergleichen, in Verbindung mit der Steuereinheit
des Adapters im zusammengebauten Zustand von Wirkkörperpaket und Adapter, zugeordnet
ist.
[0011] Dabei kann vorgesehen sein, daß die Treibladungen für die Wirkkörper eines jeden
Abschußrohrs innerhalb des betreffenden Abschußrohrs angeordnet sind, und die Anzünder
der Treibladungen außerhalb des betreffenden Abschußrohrs angeordnet sind.
[0012] Als dazu alternative Weiterentwicklung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Treibladungen samt Anzünder für die Wirkkörper eines jeden Abschußrohrs des Wirkkörperpakets
in einer gemeinsamen Treibladungsleiste angeordnet sind, und über die Treibladungsleiste
ein elektrischer Kontakt der Anzünder zur Steuereinheit des Adapters aufbaubar ist,
vorzugsweise unter Zwischenschaltung zumindest einer Platine für einen elektronischen
Schaltkreis mit den Kontaktstellen.
[0013] Dabei ist es bevorzugt, daß die einem Abschußrohr des Wirkkörperpakets zugeordnete
Treibladungsleiste außerhalb und parallel zu der Längsmittelachse dieses Abschußrohrs
verläuft und mit demselben lösbar verbindbar ist, und Treibladungsgase über seitliche
Bohrungen im Abschußrohr des Wirkkörperpakets in dasselbe zum Verschießen von Wirkkörpern
eintreten können.
[0014] Gemäß der Erfindung kann dabei auch vorgesehen sein, daß jede seitliche Bohrung in
dem Abschußrohr des Wirkkörperpakets in einen Gasraum unterhalb eines Wirkkörpers
in diesem Abschußrohr mündet.
[0015] Erfindungsgemäß bevorzugt ist ferner, daß in jedem Abschußrohr des Wirkkörperpakets
eine Sensorik, vorzugsweise im Bereich des zuletzt aus diesem Abschußrohr zu verschießenden
Wirkkörpers, angeordnet und mit der Steuereinheit des Adapters elektrisch verbindbar
ist.
[0016] Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, daß zwei oder mehr Abschußrohre parallel
zueinander in einem Wirkkörperpaket angeordnet sind, und die Abschußrohre über eine
gemeinsame Platte, auf der sich für eine elektrische Verbindung der Abschußrohre vorzugsweise
die zumindest eine Platine für einen elektrischen Schaltkreis mit den Kontaktstellen
befindet, miteinander verbindbar sind.
[0017] Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß vier
Abschußrohre pro Wirkkörperpaket vorgesehen sind, wobei vorzugsweise jeweils zwei
Abschußrohre nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind.
[0018] Dabei wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Wirkkörper Abschußrohr für Abschußrohr
verschießbar sind.
[0019] Ferner liefert die Erfindung eine Wurfanlage mit zumindest einem Wurfbecher, die
durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gekennzeichnet ist.
[0020] Dabei kann vorgesehen sein, daß die Wirkkörper außerhalb des Abschußrohrs des Wurfbechers
angeordnet sind, wenn der Adapter in dem Wurfbecher und das Wirkkörperpaket an dem
Adapter befestigt sind.
[0021] Schließlich wird erfindungsgemäß auch vorgeschlagen, daß der Adapter im Abschußrohr
des Wurfbechers verklemmbar ist, wie über eine Schraubverbindung, und zu Wartungszwecken
oder zum Verschuß herkömmlicher Munition aus dem Abschußrohr des Wurfbechers zu entfernen
ist.
[0022] Der Erfindung liegt somit die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß durch Zwischenschaltung
eines Adapters zwischen einen Wurfbecher und ein Wirkkörperpaket erstens das für zu
verschießende Wirkkörper zur Verfügung stehende Volumen erheblich vergrößert werden
kann, zweitens eine Kaliberabhängigkeit mit überwunden wird, drittens keine Verschmutzung
im Bereich des Kontaktkopfes innerhalb der Wurfanlage auftritt und viertens die Handhabung
sowie die Verkabelung vereinfacht wird. Dies führt insgesamt zu erheblichen Kosteneinsparungen,
nämlich insbesondere durch Einsparungen der Notwendigkeit der Verwendung unterschiedlicher
Wurfbecher zum Verschuß einer bestimmten Anzahl und/oder einer bestimmten Art von
Wirkkörpern und durch Reduktion von Wartungskosten. Auch wird der Einsatzbereich einer
erfindungsgemäßen Wurfanlage aufgrund ihrer Modularität vergrößert, was taktisch und
strategisch besonders vorteilhaft ist.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen
im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung mit Adapter und darauf aufgesetztem
Wirkkörperpaket gemäß der Erfindung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf das Wirkkörperpaket gemäß Figur 1 von dem dem Adapter abgewandten
Ende aus;
- Figur 3
- eine Teilschnittansicht von Figur 1;
- Figur 4
- eine Teilschnittansicht durch den Adapter von Figur 1; und
- Figur 5
- eine Teilschnittansicht durch das Wirkkörperpaket von Figur 1.
[0024] Wie Figur 1 zu entnehmen ist, umfaßt die erfindungsgemäße Vorrichtung als wesentliche
Elemente einen Adapter 10 und ein Wirkkörperpaket 20, die elektrisch sowie mechanisch
miteinander lösbar verbindbar sind.
[0025] Dabei ist der Adapter 10 gemäß Figur 4 wie folgt aufgebaut:
[0026] Innerhalb eines Adaptergehäuses 11 ist eine Steuereinheit über Befestigungsschrauben
17a, 17b, 17c fixierbar, wie auch in Figur 3 angedeutet. Die Steuereinheit besteht
ihrerseits aus federnden Kontaktstiften 12 auf einem Kontaktstiftträger 13 in Kontakt
mit einer elektronischen Steuerung auf Platinen 14a, 14b, 14c, die ihrerseits mit
einer Batterie 16 elektrisch verbunden sind.
[0027] Die Steuereinheit ist zudem über ihre Kontaktringe 15a, 15b von außen über einen
Wurfbecher 1 ansteuerbar. Zu diesem Zweck ist der Adapter 10 in das Abschußrohr des
Wurfbechers 1 derart von unten einsetzbar, daß die Steuereinheit, abgesehen von den
Kontaktstiften 12 auf dem Kontaktstiftträger 13, innerhalb des Abschußrohrs des Wurfbechers
1 angeordnet ist, nämlich in dem Bereich zwischen den Punkten A und B von Figur 4.
Dabei ist der Adapter 10 in dem Abschußrohr des Wurfbechers 1 klemmend fixierbar,
nämlich über eine Adapterschraube 18.
[0028] Das erfindungsgemäße Wirkkörperpaket 20 ist gemäß Figur 5 wie folgt aufgebaut:
[0029] Ein Wirkkörperpaketgehäuse 21 weist eine Klemmnut 22 für eine mechanische Verbindung
mit dem Adaptergehäuse 11 auf, wobei in Figur 1 und 3 der zusammengebaute Zustand
von Adapter 10 und Wirkkörperpaket 20 dargestellt ist.
[0030] Innerhalb des Wirkkörpergehäuses 21 sind vier Abschußrohre 23, 23', 23", 23"' in
zwei Reihen parallel zueinander angeordnet, siehe Figur 2, von denen in Figur 5 nur
eines in Schnittansicht zu sehen ist.
[0031] Innerhalb jedes Abschußrohrs 23 sind in Abschußrichtung hintereinander vier Wirkkörper
24a, 24b, 24c, 24d jeweils mit einem darunter angeordneten Gasraum 25a, 25b, 25c,
25d eingesetzt. Unterhalb des untersten Gasraumes 25d ist das Abschußrohr 23 über
einen Bodendeckel 26 verschlossen. Der Bodendeckel 26 steht mit einer Platine 27 in
Verbindung, auf der ein elektrischer Schaltkreis und Kontaktstellen 28 für einen elektrischen
Kontakt mit den Kontaktstiften 12 auf dem Kontaktstiftträger 13 des Adapters 10 aufgebracht
sind.
[0032] Jedes Abschußrohr 23 weist im Bereich der Gasräume 25a, 25b, 25c, 25d eine seitliche
Bohrung 30a, 30b, 30c, 30d auf, um eine Verbindung zu einer Treibladungsleiste 29
zu liefern, die parallel zum Abschußrohr 23 verläuft und mit demselben über eine Vielzahl
von Gewindebolzen 33a, 33b, 33c, 33d verbunden ist. In der Treibladungsleiste 29 sind
für jeden Wirkkörper 24a, 24b, 24c, 24d in dem Abschußrohr 23 eine Treibladung 31a,
31b, 31c, 31d samt Zündpille 32a, 32b, 32c, 32d angeordnet. Die Zündpillen 32a, 32b,
32c, 32d stehen ihrerseits über die Platine 27 und die Kontaktstellen 28 des Wirkkörperpakets
20 mit der Steuereinheit innerhalb des Adapters 10 in zusammengebautem Zustand von
Adapter 10 und Wirkkörperpaket 20 in elektrischer Verbindung, wie in Figur 3 angedeutet.
[0033] Schließlich weist das Wirkkörperpaket 20 noch einen Temperaturfühler 34 im Bereich
des zuletzt aus dem Abschußrohr 23 zu verschießenden Wirkkörpers 24 d auf. Dieser
Temperaturfühler 34 ist auch über die Platine 27 samt den Kontaktstellen 28 mit der
Steuereinheit in dem Adapter 10 elektrisch verbindbar, wenn das Wirkkörperpaket 20
auf dem Adapter 10 in der in Figur 3 gezeigten Weise aufgesetzt ist.
[0034] Eine erfindungsgemäße Wurfanlage mit der voranstehend beschriebenen Vorrichtung ist
beispielsweise wie folgt für den Verschuß einer Vielzahl von Wirkkörpern aufbaubar:
[0035] Die Steuereinheit 12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b, 16 wird, in den Figuren 3 und
4 von unten, in das Adaptergehäuse 11 eingeschoben und dort mittels der drei Befestigungsschrauben
17a, 17b, 17c fixiert. Die Dichtigkeit innerhalb des Adaptergehäuses 10 gegenüber
Umwelteinflüssen wird dabei durch nicht gezeigte O-Ringe gewährleistet. Das Adaptergehäuse
11 wird in das Abschußrohr des Wurfbechers 1 eingefügt und abschließend wird die Anordnung
des Adapters 10 innerhalb des Wurfbechers 1 über das Festziehen der Adapterschraube
18 fixiert. Der so montierte Adapter 10 muß aus dem Wurfbecher 1 nur zu regelmäßigen
Wartungszwecken oder zum Verschuß herkömmlicher Munition wieder entfernt werden.
[0036] In das Wirkkörperpaketgehäuse 21 werden die vier Abschußrohre 23, 23', 23", 23"'
mit jeweils daran angebrachter Treibladungsleiste 29 und darin geladenen Wirkkörpern
24a, 24b, 24c, 24d eingesetzt. Dabei sind die vier Abschußrohre 23, 23', 23", 23"'
über die die Platine 27 tragenden Bodendeckel 26 des Wirkkörperpakets 20 miteinander
verbunden.
[0037] Auf den Adapter 10 in dem Wurfbecher 1 wird das Wirkkörperpaket 20, in Figur 1 und
3 von oben, aufgesteckt, bis die Klemmnut 22 für eine feste mechanische Verbindung
sorgt und die Kontaktstellen 28 des Wirkkörperpakets 20 die Kontaktstifte 12 des Adapters
10 kontaktieren. Dabei ist die Anordnung der Kontakte 12, 28 relativ zur Klemmnut
22 derart gewählt, daß eine falsche Kontaktierung nicht möglich ist.
[0038] Somit sind über einen einzigen Wurfbecher 1 durch die Vergrößerung des Raumes für
die Wirkkörper 24a, 24b, 24c, 24d aufgrund der Zwischenschaltung des Adapters 10 nunmehr
sechzehn Wirkkörper 24a, 24b, 24c, 24d aus vier Abschußrohren 23, 23', 23", 23"' wählbar
verschießbar, um, beispielsweise, eine erwünschte Tarnwand in einem gewählten Abstand
über eine ausgewählte Zeitdauer aufzubauen.
[0039] Ist zum Beispiel ein Verschuß der Wirkkörper 24a, 24b, 24c, 24d lediglich des Abschußrohres
23 in einem ersten Schritt geplant, so wird ein entsprechendes Signal den Kontaktringen
15a, 15b des Adapters 10 zugeführt und über die elektronische Steuerung desselben
und die Platine 27 des Wirkkörperpakets 20 an die entsprechenden Zündpillen 32a, 32b,
32c, 32d weitergeleitet. Durch Initiieren einer Zündpille, beispielsweise der Zündpille
32a, läßt sich die entsprechende Treibladung 31a zünden, so daß Treibladungsgas über
die entsprechende Bohrung 30a in den zugeordneten Gasraum 25a eintritt und sich ein
Überdruck aufbaut, bis schließlich der Wirkkörper 24a in Abschußrichtung oberhalb
dieses Gasraums 25a aus dem Abschußrohr 23 verschossen wird. Entsprechendes gilt für
den Verschuß der drei übrigen Wirkkörper 24b, 24c, 24d. Der Ladezustand des Abschußrohres
23 ist während des Verschusses über den Temperaturfühler 34 überprüfbar.
[0040] Selbstverständlich können auch die vier Abschußrohre 23, 23', 23", 23"' nacheinander,
in einem bestimmten zeitlichen Abstand zueinander, gruppenweise oder simultan zum
Verschießen ihrer jeweiligen Wirkkörper 24a, 24b, 24c, 24d angesteuert werden, so
daß erstmals die Möglichkeit besteht, selbst über mehrere Sekunden eine zum Tarnen
beziehungsweise Schützen notwendige Nebelwand aufzubauen.
[0041] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Wurfkörper
- 10
- Adapter
- 11
- Adaptergehäuse
- 12
- Kontaktstift
- 13
- Kontaktstiftträger
- 14a, 14b, 14c
- Platine
- 15a, 15b
- Kontaktring
- 16
- Batterie
- 17a, 17b, 17c
- Befestigungsschraube
- 18
- Adapterschraube
- 20
- Wirkkörperpaket
- 21
- Wirkkörperpaketgehäuse
- 22
- Klemmnut
- 23, 23', 23", 23"'
- Abschußrohr
- 24a, 24b, 24c, 24d
- Wirkkörper
- 25a, 25b, 25c, 25d
- Gasraum
- 26
- Bodendeckel
- 27
- Platine
- 28
- Kontaktstelle
- 29
- Treibladungsleiste
- 30a, 30b, 30c, 30d
- Bohrung
- 31a, 31b, 31c, 31d
- Treibladung
- 32a, 32b, 32c, 32d
- Zündpille
- 33a, 33b, 33c, 33d
- Gewindebolzen
- 34
- Sensor
1. Vorrichtung zum Verschießen einer Vielzahl von Wirkkörpern,
gekennzeichnet durch
einen Adapter (10), der eine Steuereinheit (12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b, 16) umfaßt
und in einem Abschußrohr eines Wurfbechers lösbar fixierbar ist, und
ein Wirkkörperpaket (20), das die Wirkkörper (24a, 24b, 24c, 24d) umfaßt und mit dem
Adapter (10) lösbar, mechanisch sowie elektrisch, verbindbar ist,
wobei im zusammengebauten Zustand, in dem das Wirkkörperpaket (20) mit dem Adapter
(10) verbunden ist, Wirkkörper (24a, 24b,24c, 24d) aus dem Wirkkörperpaket (20) über
die Steuereinheit (12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b, 16) des Adapters (10) einzeln
in Sequenz, wobei der Zeitabstand zwischen dem Verschuß von zwei aufeinander folgenden
Wirkkörpern (24a, 24b, 24c, 24d) jeweils einstellbar ist, oder zumindest zum Teil
gleichzeitig verschießbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit eine Batterie
(16), Kontaktringe (15a, 15b), zumindest eine Platine (14a, 14b, 14c) für einen elektronischen
Schaltkreis sowie, vorzugsweise federnde, Kontaktstifte (12) umfaßt und in ein Adaptergehäuse
(11) einsetzbar und dort dicht sowie lösbar befestigbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkkörperpaket
(20) mit dem Adapter (10) mechanisch über eine Klemmverbindung, Schnappverbindung
oder dergleichen verbindbar ist, und durch das mechanische Verbinden des Wirkkörperpakets
(20) mit dem Adapter (10) automatisch ein elektrischer Schaltkreis zwischen dem Wirkkörperpaket
(20) und dem Adapter (10) schließbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Wirkkörperpaket
(20) elektrisch mit dem Adapter (10) durch Kontaktieren der Kontaktstifte (12) der
Steuereinheit des Adapters (10) mittels dazu komplementären Kontaktstellen (28) des
Wirkkörperpakets (20) verbindbar ist, und die Kontaktstellen (28) in elektrischer
Verbindung mit zumindest einem Mittel (25a, 25b, 25c, 25d, 31a, 31b, 31c, 31d, 32a,
32b, 32c, 32d) zum Austreiben von Wirkkörpern (24a, 24b, 24c, 24d) aus dem Wirkkörperpaket
(20) stehen.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wirkkörperpaket (20) zumindest ein Abschußrohr (23, 23', 23", 23"') umfaßt, und in
jedem Abschußrohr (23) zwei oder mehr Wirkkörper (24a, 24b, 24c, 24d) in Abschußrichtung
in Reihe angeordnet sind, wobei vier Wirkkörper (24a, 24b, 24c, 24d) pro Abschußrohr
(23) bevorzugt sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem
Wirkkörper (24a, 24b, 24c, 24d) eine Treibladung (31a, 31b, 31c, 31d) mit einem Anzünder,
wie einer Zündpille (32a, 32b,32c, 32d) oder dergleichen, in Verbindung mit der Steuereinheit
(12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b, 16) des Adapters (10) im zusammengebauten Zustand
von Wirkkörperpaket (20) und Adapter (10), zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibladungen für die
Wirkkörper eines jeden Abschußrohrs innerhalb des betreffenden Abschußrohrs angeordnet
sind, und die Anzünder der Treibladungen außerhalb des betreffenden Abschußrohrs angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibladungen (31a, 31b,
31c, 31d) samt Anzünder (32a, 32b, 32c, 32d) für die Wirkkörper (24a, 24b, 24c, 24d)
eines jeden Abschußrohrs (23) des Wirkkörperpakets (20) in einer gemeinsamen Treibladungsleiste
(29) angeordnet sind, und über die Treibladungsleiste (29) ein elektrischer Kontakt
der Anzünder (32a, 32b,32c, 32d) zur Steuereinheit (12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b,
16) des Adapters (10) aufbaubar ist, vorzugsweise unter Zwischenschaltung zumindest
einer Platine (27) für einen elektronischen Schaltkreis mit den Kontaktstellen (28).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die einem Abschußrohr (23)
des Wirkkörperpakets (20) zugeordnete Treibladungsleiste (29) außerhalb und parallel
zu der Längsmittelachse dieses Abschußrohrs (23) verläuft und mit demselben lösbar
verbindbar ist, und Treibladungsgase über seitliche Bohrungen (30a, 30b, 30c, 30d)
im Abschußrohr (23) des Wirkkörperpakets (20) in dasselbe zum Verschießen von Wirkkörpern
(24a, 24b, 24c, 24d) eintreten können.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jede seitliche Bohrung (30a,
30b, 30c,30d) in dem Abschußrohr (23) des Wirkkörperpakets (20) in einen Gasraum (25a,
25b, 25c, 25d) unterhalb eines Wirkkörpers (24a, 24b, 24c, 24d) in diesem Abschußrohr
(23) mündet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem
Abschußrohr (23) des Wirkkörperpakets (20) ein Sensor (34), vorzugsweise im Bereich
des zuletzt aus diesem Abschußrohr (23) zu verschießenden Wirkkörpers (24d),angeordnet
und mit der Steuereinheit (12, 13, 14a, 14b, 14c, 15a, 15b, 16) des Adapters (10)
elektrisch verbindbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei oder mehr Abschußrohre (23, 23', 23", 23"') parallel zueinander in einem Wirkkörperpaket
(20) angeordnet sind, und die Abschußrohre (23, 23', 23", 23"') über eine gemeinsame
Platte, auf der sich für eine elektrische Verbindung der Abschußrohre (23, 23', 23",
23"') vorzugsweise die zumindest eine Platine (27) für einen elektrischen Schaltkreis
mit den Kontaktstellen (28) befindet, miteinander verbindbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß vier Abschußrohre (23, 23',
23", 23"') pro Wirkkörperpaket (20) vorgesehen sind, wobei vorzugsweise jeweils zwei
Abschußrohre (23, 23', 23", 23"') nebeneinander in einer Reihe angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkkörper (24a,
24b, 24c, 24d) Abschußrohr (23, 23', 23", 23"') für Abschußrohr (23, 23', 23", 23"')
verschießbar sind.
15. Wurfanlage mit zumindest einem Wurfbecher und einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche.
16. Wurfanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkkörper (24a, 24b,
24c, 24d) außerhalb des Abschußrohrs des Wurfbechers (1) angeordnet sind, wenn der
Adapter (10) in dem Wurfbecher (1) und das Wirkkörperpaket (20) an dem Adapter (10)
befestigt sind.
17. Wurfanlage nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter (10)
im Abschußrohr des Wurfbechers (1) verklemmbar ist, wie über eine Schraubverbindung,
und nur zu Wartungszwecken und zum Verschuß herkömmlicher Munition aus dem Abschußrohr
des Wurfbechers (1) zu entfernen ist.