[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz eines Sicherheitsmoduls, gemäß der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art, und eine Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens, gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs 10 angegebenen Art. Ein solcher
postalischer Sicherheitsmodul ist insbesondere für den Einsatz in einer Frankiermaschine
bzw. Postbearbeitungsmaschine oder Computer mit Postbearbeitungsfunktion geeignet.
[0002] Moderne Frankiermaschinen, wie die aus der US 4.746.234 bekannte Thermotransfer-Frankiermaschine,
setzen eine vollelektronische digitale Druckvorrichtung ein. Damit ist es prinzipiell
möglich, beliebige Texte und Sonderzeichen im Frankierstempeldruckbereich und ein
beliebiges oder ein einer Kostenstelle zugeordnetes Werbeklischee zu drucken. So hat
zum Beispiel die Frankiermaschine T1000 der Anmelderin einen Mikroprozessor, welcher
von einem gesicherten Gehäuse umgeben ist, das eine Öffnung für die Zuführung eines
Briefes aufweist. Bei einer Briefzuführung übermittelt ein mechanischer Briefsensor
(Mikroschalter) ein Druckanforderungssignal an den Mikroprozessor. Der Frankierabdruck
beinhaltet eine zuvor eingegebene und gespeicherte postalische Information zur Beförderung
des Briefes. Die Steuereinheit der Frankiermaschine nimmt eine Abrechnung softwaremäßig
vor, übt eine Überwachungsfunktion ggf. bezüglich der Bedingungen für eine Datenaktualisierung
aus und steuert das Nachladen eines Portwertguthabens.
[0003] Für die oben genannte Thermotransfer-Frankiermaschine wurde bereits in US 5,606,508
(DE 42 13 278 B1) und in US 5,490,077 eine Dateneingabemöglichkeit mittels Chipkarten
vorgeschlagen. Eine der Chipkarten lädt neue Daten in die Frankiermaschine und ein
Satz an weiteren Chipkarten gestattet durch das Stecken einer Chipkarte eine Einstellung
entsprechend eingespeicherter Daten vorzunehmen. Das Datenladen und die Einstellung
der Frankiermaschine kann damit bequemer und schneller als per Tastatureingabe erfolgen.
Eine Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut, ist mit einem Drucker zum Drucken
des Postwertstempels auf das Postgut, mit einer Steuerung zum Steuern des Druckens
und der peripheren Komponenten der Frankiermaschine, mit einer Abrecheneinheit zum
Abrechnen von Postgebühren, mit mindestens einem nichtflüchtigen Speicher zum Speichern
von Postgebührendaten, mit mindestens einem nichtflüchtigen Speicher zum Speichern
von sicherheitsrelevanten Daten und mit einer Kalender/Uhr ausgestattet. Der nichtflüchtige
Speicher der sicherheitsrelevanten Daten und/oder die Kalender/Uhr wird gewöhnlich
von einer Batterie gespeist. Bei bekannten Frankiermaschinen werden sicherheitsrelevante
Daten (kryptografische Schlüssel u.ä.) in nichtflüchtigen Speichern gesichert. Diese
Speicher sind EEPROM, FRAM oder batteriegesicherte SRAM. Bekannte Frankiermaschinen
verfügen oft auch über eine interne Echtzeituhr (Real Time Clock) RTC, die von einer
Batterie gespeist wird. Bekannt sind z.B. vergossene Module, die integrierte Schaltkreise
und eine Lithium-Batterie enthalten. Diese Module müssen nach Ablauf der Lebensdauer
der Batterie im Ganzen ausgetauscht und entsorgt werden. Aus wirtschaftlichen und
ökologischen Gesichtspunkten ist es günstiger, wenn nur die Batterie ausgetauscht
werden muß. Dazu muß jedoch das Sicherheitsgehäuse geöffnet und anschließend wieder
verschlossen und gesiegelt werden, denn die Sicherheit gegenüber Betrugsversuchen
beruht im Wesentlichen auf dem gesicherten Gehäuse, welches die gesamte Maschine umschließt.
Seitens der Anmelderin wurde in EP 660 269 A2 (US 5,671,146) bereits ein geeignetes
Verfahren zur Verbesserung der Sicherheit von Frankiermaschinen vorgeschlagen, in
welchem zwischen einem authorisierten und unauthorisierten Öffnen des Sicherheitsgehäuses
unterschieden wird.
[0004] Eine eventuell erforderliche Reparatur einer Frankiermaschine ist dann vor Ort nur
schwer möglich, wenn der Zugang zu den Bauteilen erschwert oder eingeschränkt ist.
Bei größeren Postverarbeitungsmaschinen oder sogenannten PC-Frankierern wird zukünftig
das gesicherte Gehäuse auf das sogenannte postalische Sicherheitsmodul reduziert werden,
was die Zugänglichkeit zu den übrigen Bauteilen verbessern kann.Zum wirtschaftlichen
Austauschen der Batterie des Sicherheitsmoduls wäre es außerdem wünschenswert, daß
sich diese auf relativ einfachem Wege auswechseln läßt. Dazu muß sich die Batterie
außerhalb des Sicherheitsbereichs der Frankiermaschine befinden. Wenn die Batterieklemmen
aber von außen zugänglich gemacht werden, ist ein möglicher Angreifer in der Lage,
die Batteriespannung zu manipulieren. Bekannte batteriegespeiste SRAM und RTC haben
bzgl. ihrer geforderten Betriebsspannung unterschiedliche Anforderungen. Die notwendige
Spannung zum Halten von Daten von SRAM liegt unterhalb der geforderten Spannung zum
Betrieb von RTC. Daß bedeutet, daß ein Verringern der Spannung unter einen bestimmten
Grenzwert zu einem unerwünschten Verhalten der Komponenten führt: Die RTC bleibt stehen,
die Uhrzeit - gespeichert in SRAM-Zellen - und die Speicherinhalte des SRAM bleiben
erhalten. Wenigstens eine der Sicherheitsmaßnahmen, beispielsweise Long Time Watchdogs,
wären dann auf der Frankiermaschinenseite unwirksam. Unter Long Time Watchdogs wird
folgendes verstanden: Die enifernte Datenzentrale gibt einen Zeitkredit bzw. eine
Zeitdauer, insbesondere eine Anzahl von Tagen, oder einen bestimmten Tag vor, bis
zu welchem sich die Frankiereinrichtung per Kommunikationsverbindung melden kann.
Nach erfolglosen Ablauf des Zeitkredits oder der Frist wird das Frankieren verhindert.
Unter dem Titel: Verfahren und Anordnung zur Erzeugung und Überprüfung eines Sicherheitsabdruckes
wurde bereits in der EP 660 270 A2 (US 5,680,463) ein Verfahren vorgeschlagen, die
voraussichtliche Zeitdauer bis zur nächsten Guthabennachladung zu ermitteln, wobei
seitens einer Datenzentrale diejenige Frankiermaschine als suspekt gilt, welche sich
nicht fristgemäß meldet. Suspekte Frankiermaschinen werden der Postbehörde mitgeteilt,
welche den Poststrom nach von suspekten Frankiermaschinen frankierten Briefen überwacht.
Ein Ablauf des Zeitkredits oder der Frist wird bereits auch von der Frankiereinrichtung
ermittelt. Der Benutzer wird aufgefordert die überfällige Kommunikation durchzuführen.
Diese Frankiereinrichtung besitzt jedoch kein separates Sicherheitsmodul.
[0005] Sicherheitsmodule sind von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen her bereits bekannt.
Zum Schutz vor Einbruch in eine elektronische Anlage wird in EP 417 447 B1 bereits
eine Sperre vorgeschlagen, welche Stromversorgungsmittel- und Signalerfassungsmittel
sowie Abschirmmittel im Gehäuse umfaßt. Das Abschirmmittel besteht aus Einkapselungsmaterial
und Leitungsmitteln, an welchen die Stromversorgungs- und Signalerfassungsmittel angeschlossen
sind. Letzteres reagiert auf eine Veränderung des Leitungswiderstandes des Leitungsmittels.
Außerdem enthält das Sicherheitsmodul eine interne Batterie, einen Spannungsumschalter
von Systemspannung auf Batteriespannung, ein Power Gate und einen Kurzschlußtransistor
sowie weitere Sensoren. Wenn die Spannung eine bestimmte Grenze unterschreitet, reagiert
das Power Gate. Wenn der Leitungswiderstand, die Temperatur oder die Strahlung verändert
ist, reagiert die Logik. Mittels des Power Gate oder mittels der Logik wird der Ausgang
des Kurzschlußtransistor auf L-Pegel umgeschaltet, wodurch ein im Speicher gespeicherter
kryptographischer Schlüssel gelöscht wird. Jedoch ist die Lebensdauer der nicht auswechselbaren
Batterie und damit des Sicherheitsmoduls für den Einsatz in Frankiereinrichtungen
bzw. Postverarbeitungsmaschinen zu klein.
[0006] Eine größere Postverarbeitungsmaschine ist beispielsweise die JetMail®. Ein Frankierdruck
wird hier mittels einem stationär angeordneten Tintenstrahldruckkopf bei einem nichtwaagerechten
annähernd vertikalen Brieftransport erzeugt. Eine geeignete Ausführung für eine Druckvorrichtung
wurde bereits in der DE 196 05 015 C1 vorgeschlagen. Die Postverarbeitungsmaschine
hat ein Meter und eine Base. Soll das Meter mit einem Gehäuse ausgestattet werden,
so daß Bauteile leichter zugänglich sind, dann muß es durch ein postalisches Sicherheitsmodul
vor Betrugsversuchen geschützt werden, welches mindestens das Abrechnen der Postgebühren
durchführt. Um Einflüsse auf den Programmverlauf auszuschließen, wurde bereits in
der EP 789 333 A2 unter dem Titel: Frankiermaschine vorgeschlagen, ein Sicherheitsmodul
mit einer Anwenderschaltung (Application Specific Integrated Circuit) ASIC auszustatten,
die eine Hardware-Abrecheneinheit aufweist. Die Anwenderschaltung steuert außerdem
die Druckdatenübertragung zum Druckkopf.
[0007] Letzteres wäre nur dann nicht erforderlich, wenn für jedes Poststück einzigartige
Abdruke erzeugt werden. Ein geeignetes Verfahren und Anordnung zur Erzeugung und Überprüfung
eines Sicherheitsabdruckes ist beispielsweise in den US 5,680,463, US 5,712,916 und
US 5,734,723 vorgeschlagen worden. Dabei wird eine spezielle Sicherheitsmarkierung
elektronisch generiert und in das Druckbild eingebettet.
[0008] Weitere Maßnahmen zum Schutz eines Sicherheitsmodul vor einem Angriff auf die in
ihm gespeicherten Daten wurden auch in den nicht vorveröffentlichten deutschen Anmeldungen
198 16 572.2 und 198 16 571.4 vorgeschlagen. Bei einer Vielzahl von Sensoren steigt
der Stromverbrauch und ein nicht ständig von einer Systemspannung versorgter Sicherheitsmodul
zieht dann den für die Sensoren benötigten Strom aus seiner internen Batterie, was
letztere ebenfalls frühzeitig erschöpft. Die Kapazität der Batterie und der Stromverbrauch
beschränken somit die Lebensdauer eines Sicherheitsmoduls.
[0009] Frankiermaschinen sind wie viele andere Produkte ebenfalls modular aufgebaut. Diese
Modularität ermöglicht den Austausch von Modulen und Komponenten aus verschiedenen
Gründen. So können z.B. defekte Module ausgetauscht und durch überprüfte, reparierte
oder neue Module ersetzt werden. Da eine höchste Sorgsamkeit beim Austausch von Baugruppen
erforderlich ist, die sicherheitsrelevante Daten enthalten, erfordert der Austausch
in der Regel den Einsatz eines Service Technikers und Maßnahmen, die bei unsachgemäßem
Gebrauch bzw. unauthorisierten Austausch eines Sicherheitsmoduls dessen Funktionsweise
unterbinden. Letzteres ist aber sehr aufwendig.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem Aufwand den Schutz vor einem
unbefugt manipulierten Sicherheitsmodul zu gewährleisten, wenn das Sicherheitsmodul
austauschbar angeordnet ist. Der Austausch soll von jederman auf möglichst einfache
Weise möglich sein.
[0011] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Verfahrens nach Anspruch 1 und mit den Merkmalen
der Anordnung nach Anspruch 10 gelöst.
[0012] Die Erfindung geht davon aus, mittels Funktionseinheiten den Austausch, die Manipulation
und den Gebrauch eines Sicherheitsmoduls einer Frankiermaschine, Postverarbeitungseinrichtung
oder ähnlichen Gerätes festzustellen, um den Benutzern der verschiedenen Geräte eine
Gewährleistung über die korrekte Funktionsweise des Sicherheitsmoduls und damit des
gesamten Gerätes bieten zu können. Ein Austauschen oder Beschädigen des Sicherheitsmoduls
wird mindestens detektiert und ggf. nachträglich als Zustand signalisiert, wenn der
Sicherheitsmodul wieder gesteckt ist und mit einer Systemspannung versorgt wird. Die
Veränderungen des Zustandes des Sicherheitsmoduls werden mittels einer ersten Funktionseinheit
und mittels einer Detektionseinheit erfaßt, welche eine rücksetzbare Selbsthaltung
aufweist und von einer Batterie versorgt wird. Die erste Funktionseinheit kann den
jeweiligen Zustand auswerten, wenn sie wieder mit Systemspannung versorgt wird. Die
Vorteile liegen in einer schnellen Reaktion auf Veränderungen des Zustandes des Sicherheitsmoduls
und in einem geringem Batteriestromverbrauch der Detektionseinheit auch während der
Nichtversorgung mit der Systemspannung.
[0013] Eine zweite Funktionseinheit kann die Batteriespannung gegebenenfalls daraufhin überwachen,
ob deren Kapazität erschöpft ist. Ein erforderlicher Batteriewechsel wird signalisiert,
wobei natürlich eine Versorgung durch die Systemspannung gesichert sein muß. Es ist
mindestens dann von einem unsachgemäßem Gebrauch eines Sicherheitsmoduls bei dem Austausch
auszugehen, bei welchen nicht nur die Systemspannung fehlt, sondern auch die austauschbar
angeordnete Batterie entfernt wird. Damit der Austausch von möglichst gering qualifiziertem
Personal und in Zukunft gar durch den Benutzer ausgeführt werden kann, übernimmt die
zweite Funktionseinheit die Überwachung auf Spannungsausfall beim Austausch der Batterie,
wobei die erste Funktionseinheit erforderlichenfalls zunächst sensitive Daten löscht
und damit den weiteren Gebrauch des Sicherheitsmoduls einschränkt oder gar unterbindet.
Nach einer vor-Ort-Inspektion des Sicherheitsmoduls durch einen Service, kann bei
intaktem Gehäuse, der ursprüngliche Funktionsumfang wiederhergestellt werden. Die
erste Funktionseinheit erzwingt bei einer späteren Wiederinbetriebnahme eine Kontaktaufnahme
des Sicherheitsmoduls mit einer entfernten Datenzentrale zum Freischalten mindestens
einer Funktionseinheit. Falls ohne Batteriewechsel der ganze Sicherheitsmodul ausgetauscht
wurde, werden zunächst durch die zweite Funktionseinheit ebenfalls sensitive Daten
gelöscht, jedoch können bei der Wiederinbetriebnahme die sensitiven Daten reinitialisiert
werden. Zur Kontaktaufnahme sind Verfahren mit einer digitalen oder analogen Übertragungsstrecke
einsetzbar. Ebenfalls wird eine Inspektion des Sicherheitsmoduls dann durch einen
Service veranlaßt. Der Sicherheitsmoduls kann verschiedene Zustände signalisieren.
So kann beispielsweise unterschieden werden, ob der letzte Kontakt zur Datenzentrale
solange zurückliegt, daß dies bereits verdächtig erscheint oder zulange, daß eine
Reinitialisierung nicht mehr gestattet wird. Die erste Funktionseinheit wertet ständig
einen ersten Tageskredit aus. Wenn letzterer erschöft ist, wird der suspekte Zustand
signalisiert. Durch Kontaktaufnahme mit der Datenzentrale kann der nor-male Arbeitszustand
wiederhergestellt werden, ohne daß eine Inspektion vor Ort durch einen Service erforderlich
wird. Der Zeitkredit kann variabel und von Sicherheitsgerät zu Sicherheitsgerät unterschiedlich
sein. Der Zeitkredit kann von der Datenzentrale vorgegeben und bei der Installation
in einen Speicher des Sicherheitsgerätes geladen werden. Die erste Funktionseinheit
wertet ständig einen zweiten Tageskredit aus. Wenn letzterer erschöft ist, wird der
Zustand

LOST" signalisiert. Im letzteren Fall wird ebenfalls eine Inspektion des Sicherheitsmoduls
durch einen Service vor Ort erforderlich.
[0014] Das Verfahren zum Schutz eines Sicherheitsmoduls beinhaltet die folgenden Schritte:
- Überwachung des Zustandes, des sachgemäßen Gebrauchs oder Austausches des Sicherheitsmoduls
mindestens mittels zweier Funktionseinheiten,
- Signalisieren mindestens eines Zustandes gesteuert mittels einer ersten Funktionseinheit,
- Löschen von sensitiven Daten aufgrund eines unsachgemäßen Gebrauchs oder Austausches
mindestens mittels einer zweiten Funktionseinheit.
[0015] Dann erfolgt ein weiterer Verfahrensablauf mit den Schritten:
- Reinitialisieren mittels der ersten Funktionseinheit von zuvor gelöschten sensitiven
Daten nach sachgemäßem Gebrauch oder Austausch des Sicherheitsmoduls,
- Wiederinbetriebnahme durch Freischalten der Funktionseinheiten des Sicherheitsmodules.
[0016] Gegebenenfalls muß ein Austausch des Sicherheitsmoduls vorgenommen werden. Mittels
einer dritten Funktionseinheit kann sowohl ein Austausch- als auch ein Zerstörungszustand
nach einem mechanischen oder chemischen Angriff detektiert werden, mit dem Schritt:
- Sperren der Funktionalität mittels der dritten Funktionseinheit aufgrund eines Austausches
des Sicherheitsmoduls oder aufgrund eines Zerstörungszustandes nach einem Angriff.
[0017] Es ist vorgesehen, daß das Reinitialisieren in Verbindung mit einer Kommunikation
mittels einer entfernten Datenzentrale von der ersten Funktionseinheit vorgenommen
wird, nachdem eine dynamische Gestecktsein-Detektion erfolgreich durchgeführt wurde,
wobei während der Detektion von der ersten Funktionseinheit über eine Stromschleife
der Interfaceeinheit Informationen ausgetauscht werden, deren fehlerfreie Übermittlung
den Beweis für den sachgemäßen Einbau des Sicherheitsmodules erbringt. Das Freischalten
von Funktionseinheiten des Sicherheitsmodules erfolgt durch deren Rücksetzen. Die
erste Funktionseinheit ist ein mit den anderen Funktionseinheiten verbundener Prozessor,
welcher programmiert ist, den jeweiligen Zustand festzustellen. Die zweite Funktionseinheit
ist eine Spannungsüberwachungseinheit mit rücksetzbarer Selbsthaltung und die dritte
Funktionseinheit ist eine Detektionsschaltung mit rücksetzbarer Selbsthaltung, die
einen vorhergegangenen Ungestecktsein-Zustand und ebenso einen Zerstörungszustand
nach einem mechanischen oder chemischen Angriff detektieren kann. Für diese statische
Detektion ist die Vergußmasse mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet, welche das Sicherheitsmodul
bei einem Angriff warnen und ggf. schützen.
[0018] Die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens hat ein Sicherheitsmodul, mit einer
Logik mit Mitteln zur Versorgung des Sicherheitsmoduls mit einer Systemspannung oder
mit einer Spannung aus einer Batterie und mit einer Anzahl an Überwachungsmitteln.
Sie ist gekennzeichnet durch mindestens eine erste und zweite Funktionseinheit sowie
durch Mittel zum Laden mindestens eines von der Datenzentrale vorgegebenen Zeitkredits
und durch ein Signalmittel, welches mit einer ersten Funktionseinheit verbunden ist,
wobei das Laden bei der Installation und beim Nachladen in einen Speicher des Sicherheitsgerätes
vorgenommen wird, und wobei die erste Funktionseinheit einen Tageskredit auf Zeitablauf
auswertet und das Signalmittel ansteuert, mindestens um den Zeitablauf zu signalisieren,
sowie durch Mittel der zweiten Funktionseinheit zum Löschen von sensitiven Daten im
Speicher aufgrund eines unsachgemäßen Gebrauchs oder Austausches des Sicherheitsmoduls.
[0019] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Figur 1, Blockbild und Interface des Sicherheitsmoduls,
Figur 2, Blockschaltbild der Frankiermaschine,
Figur 3, Perspektivische Ansicht der Frankiermaschine von hinten,
Figur 4, Blockschaltbild des Sicherheitsmoduls (zweite Variante),
Figur 5, Schaltbild der Detektionseinheit,
Figur 6, Seitenansicht des Sicherheitsmoduls (1 .Variante),
Figur 7, Draufsicht auf das Sicherheitsmodul (1 .Variante),
Figur 8a, Ansicht des Sicherheitsmoduls von rechts (1 .Variante),
Figur 8b, Ansicht des Sicherheitsmoduls von links (1 .Variante),
Figur 9, Tabelle für Statussignalisierung,
Figur 10, Darstellung der Prüfungen im System für statische und dynamisch änderbare
Zustände,
Figur 11, Seitenansicht des Sicherheitsmoduls (2.Variante),
Figur 12, Draufsicht auf das Sicherheitsmodul (2.Variante),
Figur 13a, Ansicht des Sicherheitsmoduls von rechts (2.Variante),
Figur 13b, Ansicht des Sicherheitsmoduls von links (2.Variante).
[0020] In der Figur 1 ist ein Blockbild des Sicherheitsmoduls 100 mit den Kontaktgruppen
101, 102 zum Anschluß an ein Interface 8 sowie mit den Batteriekontaktklemmen 103
und 104 eines Batterieinterfaces für eine Batterie 134 dargestellt. Obwohl das Sicherheitsmodul
100 mit einer harten Vergußmasse vergossen ist, ist die Batterie 134 des Sicherheitsmoduls
100 außerhalb der Vergußmasse auf einer Leiterplatte auswechselbar angeordnet. Die
Leiterplatte trägt die Batteriekontaktklemmen 103 und 104 für den Anschluß der Pole
der Batterie 134. Mittels der Kontaktgruppen 101, 102 wird das Sicherheitsmodul 100
an ein entsprechendes Interface 8 der Hauptplatine (Motherboard) 9 gesteckt. Die erste
Kontaktgruppe 101 steht mit dem Systembus einer Steuereinrichtung in Kommunikationsverbindung
und die zweite Kontaktgruppe 102 dient der Versorgung des Sicherheitsmoduls 100 mit
der Systemspannung. Über die Pins P3,P5-P19 der Kontaktgruppe 101 laufen Adreßund
Datenleitungen 117, 118 sowie Steuerleitungen 115. Die erste und/oder zweite Kontaktgruppe
101 und/oder 102 sind/ist zur statischen und dynamischen Überwachung des Angestecktseins
des Sicherheitsmoduls 100 ausgebildet. Über die Pins P23 und P25 der Kontaktgruppe
102 wird die Versorgung des Sicherheitsmodul 100 mit der Systemspannung der Hauptplatine
9 realisiert und über die Pins P1, P2 bzw. P4 wird eine dynamische und statische Ungestecktsein-Detektion
durch das Sicherheitsmodul 100 realisiert. Letztere erfordert eine Detektionseinheit
13, welche über über eine Leiterschleife 192, 194 mit dem Pin P4 der Kontaktgruppe
102 verbunden ist. Die Leiterschleife kann als Bestandteil des besonders zu sichernden
Teils des Sicherheitsmoduls 100 ausgebildet und in Vergußmasse so eingebettet sein,
das bei einem mechanisch oder chemischen Angriff auf den vorgenannten Teil des Sicherheitsmoduls
100 der Kontakt zum Pin P4 unterbrochen wird.
Das Sicherheitsmodul 100 weist in an sich bekannter Weise einen Mikroprozessor 120
auf, der einen - nicht gezeigten - integrierten Festwertspeicher (internal ROM) mit
dem speziellen Anwendungsprogramm enthält, was für die Frankiermaschine von der Postbehörde
bzw. vom jeweiligen Postbeförderer zugelassen ist. Alternativ kann an den internen
Datenbus 126 ein üblicher Festwertspeicher ROM oder FLASHSpeicher angeschlossen werden.
Das Sicherheitsmodul 100 weist in an sich bekannter Weise eine ResetSchaltungseinheit
130, einen Anwenderschaltkreis ASIC 150 und eine Logik PAL 160 auf, die für den ASIC
als Steuersignalgenerator dient. Die Reset-Schaltungseinheit 130 bzw. der Anwenderschaltkreis
ASIC 150 und die Logik PAL 160 sowie eventuell weitere - nicht gezeigte - Speicher
werden über die Leitungen 191 bzw. 129 mit Systemspannung Us+ versorgt, welche bei
eingeschalteter Frankiereinrichtung von der Hauptplatine 9 geliefert wird. In der
EP 789 333 A2 wurden bereits die wesentlichen Teile eines postalischen Sicherheitsmoduls
PSM erläutert, die die Funktionen Abrechnen und Absichern der Postgebührendaten realisieren.
[0021] Die Systemspannung Us+ liegt außerdem über eine Diode 181 und die Leitung 136 am
Eingang der Spannungsüberwachungseinheit 12 an. Am Ausgang der Spannungsüberwachungseinheit
12 wird eine zweite Betriebsspannung Ub+ geliefert, welche über die Leitung 138 zur
Verfügung steht. Bei ausgeschalteter Frankiereinrichtung steht nicht die Systemspannung
Us+, sondern nur die Batteriespannung Ub+ zur Verfügung. Die am negativen Pol liegende
Batteriekontaktklemme 104 ist mit Masse verbunden. Von der am positiven Pol liegenden
Batteriekontaktklemme 103 wird Batteriespannung über eine Leitung 193, über eine zweite
Diode 182 und die Leitung 136 an den Eingang der Spannungsüberwachungseinheit geliefert.
Alternativ zu den beiden Dioden 181, 182 kann ein handelsüblicher Schaltkreis als
Spannungsumschalter 180 eingesetzt werden.
[0022] Der Ausgang der Spannungsüberwachungseinheit 12 ist über eine Leitung 138 mit einem
Eingang für diese zweite Betriebsspannung U
b+ des Prozessors 120 verbunden, welcher mindestens auf einen RAMSpeicherbereich 122,
124 führt und dort eine nichtflüchtige Speicherung solange garantiert, wie die zweite
Betriebsspannung U
b+ in der erforderlichen Höhe anliegt. Der Prozessor 120 enthält vorzugsweise einen
internen RAM 124 und eine Echtzeituhr (RTC) 122.
[0023] Die Spannungsüberwachungseinheit 12 im Sicherheitsmodul weist eine rücksetzbare Selbsthaltung
auf, die vom Prozessor 120 über eine Leitung 164 abgefragt und über eine Leitung 135
zurückgesetzt werden kann. Für eine Rücksetzung der Selbsthaltung weist die Spannungsüberwachungseinheit
12 Schaltungsmittel auf. Die Rücksetzung ist erst auslösbar, wenn die Batteriespannung
über die vorbestimmte Schwelle angestiegen ist. Die Leitungen 135 and 164 sind je
mit einem Pin (Pin1 und 2) des Prozessors 120 verbunden. Die Leitung 164 liefert ein
Statussignal an den Prozessor 120 und die Leitung 135 liefert ein Steuersignal an
die Spannungsüberwachungseinheit 12.
[0024] Die Leitung 136 am Eingang der Spannungsüberwachungseinheit 12 versorgt zugleich
eine Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 mit Betriebsoder Batteriespannung. Die Ungestecktsein-Detektionseinheit
13 gibt auf der Leitung 139 ein Statussignal an einen Pin 5 des Prozessors 120 ab,
das eine Aussage über den Zustand der Schaltung gibt. Vom Prozessor 120 wird der Zustand
der Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 über die Leitung 139 abgefragt. Der Prozessor
kann mit einem vom Pin 4 des Prozessors 120 über die Leitung 137 abgegebenen Signal
die Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 zurücksetzen. Nach dem Setzen wird eine statische
Prüfung auf Anschluß durchgeführt. Dazu wird über eine Leitung 192 Massepotential
abgefragt, welches am Anschluß P4 des interfaces 8 des postalischen Sicherheitsmoduls
PSM 100 anliegt und nur abfragbar ist, wenn der Sicherheitsmodul 100 ordnungsgemäß
gesteckt ist. Bei gesteckten Sicherheitsmodul 100 wird Massepotential des negativen
Pols 104 der Batterie 134 des postalischen Sicherheitsmoduls PSM 100 auf den Anschluß
P23 des Interfaces 8 gelegt und ist somit am Anschluß P4 des Interfaces 8 über die
Leitung 192 von der Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 abfragbar.
[0025] An den Pins 6 und 7 des Prozessors 120 liegt eine Leitungsschleife, welche über die
Pins P1 und P2 der Kontaktgruppe 102 des Interfaces 8 zum Prozessor 120 zurückgeschleift
wird. Zur dynamischen Prüfung des Angeschlossenseins des postalischen Sicherheitsmoduls
PSM 100 an der Hauptplatine 9 werden vom Prozessor 120 wechselnde Signalpegel in ganz
unregelmäßigen Zeitabständen an die Pin's 6, 7 angelegt und über die Schleife zurückgeschleift.
Das postalische Sicherheitsmodul PSM 100 ist mit einer Long-LiveBatterie bestückt,
welches auch eine Überwachung des Gebrauchs ermöglicht, ohne das das Sicherheitsmodul
an einer Systemspannung eines Postverabeitungseinrichtung liegt. Der sachgemäße Gebrauch,
Betrieb, Installation oder Einbau in der geeigneten Umgebung sind solche von den Funktionseinheiten
des Sicherheitsmoduls zu prüfende Eigenschaften. Eine Erstinstallation wird vom Hersteller
des postalischen Sicherheitsmoduls vorgenommen. Es ist also nach dieser Erstinstallation
zunächst lediglich zu prüfen, ob das postalische Sicherheitsmodul von ihrem Einsatzfeld
(Postverabeitungseinrichtung) getrennt wird, wobei dies in der Regel bei einem Austausch
erfolgt.
Die Überwachung dieses Zustandes wird von der UngestecktseinDetektionseinheit 13 vorgenommen.
Hierbei wird über die Masseverbindung am Pin 4 der interfaceeinheit 8 ein Spannungspegel
überwacht. Beim Austausch der Funktionseinheit wird diese Masseverbindung unterbrochen
und die Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 registriert diesen Vorgang als Information.
Da bei einem mechanisch oder chemischen Angriff auf das Sicherheitsmodul 100 und für
jede Trennung des Sicherheitsmoduls 100 von der Interfaceeinheit 8, die Speicherung
dieser Information durch den speziellen batteriegetriebenen Schaltungsaufbau gewährleistet
ist, kann eine Auswertung dieser Information zu jeder Zeit erfolgen, falls eine Wiederinbetriebnahme
gewünscht ist. Die regelmäßige Auswertung dieses Trennungs- bzw. Ungestecktsein-Signals
auf der Leitung 139 der Detektionseinheit 13 ermöglicht es dem Prozessor 120 sensitive
Daten zu löschen, ohne jedoch damit die Abrechnungs- und Kundendaten in den NVRAM-Speichern
zu verändern. Der momentane Zustand des postalischen Sicherheitsmoduls mit den gelöschten
sensitiven Daten kann als Wartungszustand aufgefaßt werden, in welchem in der Regel
der Austausch, eine Reparatur oder sonstiges vorgenommen wird. Da die sensitiven Daten
der Funktionseinheit gelöscht sind, ist ein Fehler aufgrund einer unsachgemäßen Handhabung
des postalischen Sicherheitsmoduls ausgeschlossen. Die sensitiven Daten sind beispielsweise
kryptographische Schlüssel. Der Prozessor 120 verhindert im Wartungszustand eine Kernfunktionalität
des postalischen Sicherheitsmoduls, welche beispielweise in der Abrechnung und/oder
Berechnung eines Sicherheitscodes für die Sicherheitsmarkierung in einem Sicherheitsabdruck
besteht.
[0026] Zur Wiederinbetriebnahme wird das postalische Sicherheitsmodul PSM zunächst gesteckt
und elektrisch mit der entsprechenden Interfaceeinheit 8 eines Postbearbeitungsgerätes
verbunden. Anschließend wird das Gerät eingeschaltet und somit das postalische Sicherheitsmodul
wieder mit Systemspannung Us+ versorgt. Aufgrund des speziellen Zustandes muß nun
der sachgemäße Einbau des postalischen Sicherheitsmoduls durch ihre Funktionseinheit
erneut geprüft werden. Hierfür wird eine zweite Stufe einer Prüfung (dynamische Gestecktsein-Detektion)
vorgesehen. Über eine zwischen der ersten Funktionseinheit (Prozessor 120) und der
Stromschleife 18 der Interfaceeinheit 8 hergestellten operative Verbindung werden
Informationen ausgetauscht, deren fehlerfreie Übermittlung den Beweis für den sachgemäßen
Einbau erbringt. Dies ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederinbetriebnahme.
[0027] Für den Zustandswechsel in den normalen Betriebszustand ist nun noch eine Reinitialisierung
der sensitiven Daten erforderlich. Zwischen dem postalischen Sicherheitsmodul und
einer dritten Instanz wird eine Kommunikation vorgenommen, wobei letztere diese sensitiven
Daten übermittelt. Nach erfolgreicher Übermittlung wird die UngestecktseinDetektionseinheit
13 zurückgesetzt und das postalische Sicherheitsmodul nimmt wieder seinen normalen
Betriebszustand ein. Die Wiederinbetriebnahme ist abgeschlossen.
[0028] Die Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild einer Frankiermaschine, die mit einer Chipkarten-Schreib/Leseeinheit
70 zum Nachladen von Änderungsdaten per Chipkarte und mit einer Druckeinrichtung 2,
welche von einer Steuereinrichtung 1 gesteuert wird, ausgestattet ist. Die Steuereinrichtung
1 weist eine mit einem Mikroprozessor 91 mit zugehörigen Speichern 92, 93, 94, 95
ausgestattete Hauptplatine 9 auf.
[0029] Der Programmspeicher 92 enthält ein Betriebsprogramm mindestens zum Drucken und wenigstens
sicherheitsrelevante Bestandteile des Programms für eine vorbestimmte Format-Änderung
eines Teils der Nutzdaten.
Der Arbeitsspeicher RAM 93 dient zur flüchtigen Zwischenspeicherung von Zwischenergebnissen.
Der nichtflüchtige Speicher NVM 94 dient zur nichtflüchtigen Zwischenspeicherung von
Daten, beispielsweise von statistischen Daten, die nach Kostenstellen geordnet sind.
Der Kalender/Uhrenbaustein 95 enthält ebenfalls adressierbare aber nichtflüchtige
Speicherbereiche zur nichtflüchtigen Zwischenspeicherung von Zwischenergebnissen oder
auch bekannten Programmteilen (beispielsweise für den DES-Algorithmus). Es ist vorgesehen,
daß die Steuereinrichtung 1 mit der Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70 verbunden ist,
wobei der Mikroprozessor 91 der Steuereinrichtung 1 beispielsweise dazu programmiert
ist, die Nutzdaten N aus dem Speicherbereich einer Chipkarte 49 zu deren Anwendung
in entsprechende Speicherbereiche der Frankiermaschine zu laden. Eine in einen Einsteckschlitz
72 der Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70 eingesteckte erste Chipkarte 49 gestattet
ein Nachladen eines Datensatzes in die Frankiermaschine für mindestens eine Anwendung.
Die Chipkarte 49 enthält beispielsweise die Portogebühren für alle üblichen Postbefördererleistungen
entsprechend des Tarifs der Postbehörde und ein Postbefördererkennzeichen, um mit
der Frankiermaschine ein Stempelbild zugenerieren und entsprechend des Tarifs der
Postbehörde die Poststücke freizustempeln.
[0030] Die Steuereinrichtung 1 bildet das eigentliche Meter mit den Mitteln 91 bis 95 der
vorgenannten Hauptplatine 9 und umfaßt auch eine Tastatur 88, eine Anzeigeeinheit
89 sowie einen anwendungsspezifischen Schaltkreis ASIC 90 und das Interface 8 für
das postalische Sicherheitsmodul PSM 100. Das Sicherheitsmodul PSM 100 ist über einen
Steuerbus mit dem vorgenannten ASIC 90 und dem Mikroprozessor 91 sowie über den parallelen
µC-Bus mindestens mit den Mitteln 91 bis 95 der Hauptplatine 9 und der mit Anzeigeeinheit
89 verbunden. Der Steuerbus führt Leitungen für die Signale CE, RD und WR zwischen
dem Sicherheits-modul PSM 100 und dem vorgenannten ASIC 90. Der Mikroprozessor 91
weist vorzugsweise einen Pin für ein vom Sicherheitsmodul PSM 100 abgegebenes Interruptsignal
i, weitere Anschlüsse für die Tastatur 88, eine serielle Schnittstelle SI-1 für den
Anschluß der ChipkartenSchreib/Lese-Einheit 70 und eine serielle Schnittstelle SI-2
für den optionalen Anschluß eines MODEMs auf Mittels des MODEMs kann beispielsweise
das im nichtflüchtigen Speicher des postalischen Sicherheitsmittels PSM 100 gespeicherte
Guthaben erhöht werden.
[0031] Das postalische Sicherheitsmittel PSM 100 wird von einem gesicherten Gehäuse umschlossen.
Vor jedem Frankierabdruck wird im postalischen Sicherheitsmodul PSM 100 eine hardwaremäßige
Abrechnung durchgeführt. Die Abrechnung erfolgt unabhängig von Kostenstellen. Das
postalische Sicherheitsmittel PSM 100 kann intern so ausgeführt sein, wie in der europäischen
Anmeldung EP 789 333 A3 näher beschrieben wurde. Es ist vorgesehen, daß der ASIC 90
eine serielle Schnittstellenschaltung 98 zu einem im Poststrom vorschalteten Gerät,
eine serielle Schnittstellenschaltung 96 zu den Sensoren und Aktoren der Druckeinrichtung
2, eine serielle Schnittstellenschaltung 97 zur Drucksteuerelektronik 16 für den Druckkopf
4 und eine serielle Schnittstellenschaltung 99 zu einem der Druckeinrichtung 20 im
Poststrom nachgeschalteten Gerät aufweist. Der DE 197 11 997 ist eine Ausführungsvariante
für die Peripherieschnittstelle entnehmbar, welche für mehrere Peripheriegeräte (Stationen)
geeignet ist. Sie trägt den Titel: Anordnung zur Kommunikation zwischen einer Basisstation
und weiteren Stationen einer Postbearbeitungsmaschine und zu deren Notabschaltung.
[0032] Die Schnittstellenschaltung 96 gekoppelt mit der in der Maschinenbasis befindlichen
Schnittstellenschaltung 14 stellt mindestens eine Verbindung zu den Sensoren 6, 7,
17 und zu den Aktoren, beispielsweise zum Antriebsmotor 15 für die Walze 11 und zu
einer Reinigungs- und Dichtstation RDS 40 für den Tintenstrahldruckkopf 4, sowie zum
Labelgeber 50 in der Maschinenbasis her Die prinzipielle Anordnung und das Zusammenspiel
zwischen Tintenstrahldruckkopf 4 und der RDS 40 sind der DE 197 26 642 C2 entnehmbar,
mit dem Titel: Anordnung zur Positionierung eines Tintenstrahldruckkopfes und einer
Reinigungs- und Dichtvorrichtung.
Einer der in der Führungsplatte 20 angeordneten Sensoren 7, 17 ist der Sensor 17 und
dient zur Vorbereitung der Druckauslösung beim Brieftransport. Der Sensor 7 dient
zur Briefanfangserkennung zwecks Druckauslösung beim Brieftransport. Die Transporteinrichtung
besteht aus einem Transportband 10 und zwei Walzen 11,11'. Eine der Walzen ist die
mit einem Motor 15 ausgestattete Antriebswalze 11, eine andere ist die mitlaufende
Spannwalze 11'. Vorzugsweise ist die Antriebswalze 11 als Zahnwalze ausgeführt, entsprechend
ist auch das Transportband 10 als Zahnriemen ausgeführt, was die eindeutige Kraftübertragung
sichert. Ein Encoder 5, 6 ist mit einer der Walzen 11, 11' gekoppelt. Vorzugsweise
sitzt die Antriebswalze 11 mit einem Inkrementalgeber 5 fest auf einer Achse. Der
Inkrementalgeber 5 ist beispielsweise als Schlitzscheibe ausgeführt, die mit einer
Lichtschranke 6 zusammen wirkt, und gibt über die Leitung 19 ein Encodersignal an
die Hauptplatine 9 ab.
Es ist vorgesehen, daß die einzelnen Druckelemente des Druckkopfes innerhalb seines
Gehäuses mit einer Druckkopfelektronik verbunden sind und daß der Druckkopf für einen
rein elektronischen Druck ansteuerbar ist. Die Drucksteuerung erfolgt auf Basis der
Wegsteuerung, wobei der gewählte Stempelversatz berücksichtigt wird, welcher per Tastatur
88 oder bei Bedarf per Chipkarte eingegeben und im Speicher NVM 94 nichtflüchtig gespeichert
wird. Ein geplanter Abdruck ergibt sich somit aus Stempelversatz (ohne Drucken), dem
Frankierdruckbild und gegebenfalls weiteren Druckbildern für Werbeklischee, Versandinformationen
(Wahldrucke) und zusätzlichen editierbaren Mitteilungen. Der nichtflüchtige Speicher
NVM 94 weist eine Vielzahl an Speicherbereichen auf. Darunter sind solche, welche
die geladenen Portogebührentabellen nichtflüchtig speichern.
Die Chipkarten-Schreib/Leseeinheit 70 besteht aus einem zugehörigen mechanischen Träger
für die Mikroprozessorkarte und Kontaktiereinheit 74. Letztere gestattet eine sichere
mechanische Halterung der Chipkarte in Lese-Position und eindeutige Signalisierung
des Erreichens der Leseposition der Chipkarte in der Kontaktierungseinheit. Die Mikroprozessorkarte
mit dem Mikroprozessor 75 besitzt eine einprogrammierte Lesefähigkeit für alle Arten
von Speicherkarten bzw. Chipkarten. Das Interface zur Frankiermaschine ist eine serielle
Schnittstelle gemäß RS232-Standard. Die Datenübertragungsrate beträgt min. 1,2 K Baud.
Das Einschalten der Stromversorgung erfolgt mittels einem an der Hauptplatine angeschlossenen
Schalter 71. Nach Einschalten der Stromversorgung erfolgt eine Selbsttestfunktion
mit Bereitschaftsmeldung.
[0033] In der Figur 3 ist eine perspektivische Ansicht der Frankiermaschine von hinten dargestellt.
Die Frankiermaschine besteht aus einem Meter 1 und einer Base 2. Letztere ist mit
einer Chipkarten-Schreib/ Leseeinheit 70 ausgestattet, die hinter der Führungsplatte
20 angeordnet und von der Gehäuseoberkante 22 zugänglich ist. Nach dem Einschalten
der Frankiermaschine mittels dem Schalter 71 wird eine Chipkarte 49 von oben nach
unten in den Einsteckschlitz 72 eingesteckt. Ein zugeführter auf der Kante stehender
Brief 3, der mit seiner zu bedruckenden Oberfläche an der Führungsplatte anliegt,
wird dann entsprechend der Eingabedaten mit einem Frankierstempel 31 bedruckt. Die
Briefzuführöffnung wird durch eine Klarsichtplatte 21 und die Führungsplatte 20 seitlich
begrenzt. Die Statusanzeige des auf die Hauptplatine 9 des Meters 1 gesteckten Sicherheitsmoduls
100 ist von außen durch eine Öffnung 109 sichtbar.
[0034] Die Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild des postalischen Sicherheitsmoduls PSM 100
in einer bevorzugten Variante. Der negative Pol der Batterie 134 ist auf Masse und
einen Pin P23 der Kontaktgruppe 102 gelegt. Der positive Pol der Batterie 134 ist
über die Leitung 193 mit dem einen Eingang des Spannungsumschalters 180 und die Systemspannung
führende Leitung 191 ist mit dem anderen Eingang des Spannungsumschalters 180 verbunden.
Als Batterie 134 eignet sich der Typ SL389/P für eine Lebensdauer bis zu 3,5 Jahren
oder der Typ SL-386/P für eine Lebensdauer bis zu 6 Jahren bei einem maximalen Stromverbrauch
durch das PSM 100. Als Spannungsumschalter 180 kann ein handelsüblicher Schaltkreis
vom Typ ADM 8693ARN eingesetzt werden. Der Ausgang des Spannungsumschalters 180 liegt
über die Leitung 136 an der Batterieüberwachungseinheit 12 und der Detektionseinheit
13 an. Die Batterieüberwachungseinheit 12 und die Detektionseinheit 13 stehen mit
den Pins 1, 2, 4 und 5 des Prozessors 120 über die Leitungen 135, 164 und 137, 139
in Kommunikationsverbindung. Der Ausgang des Spannungsumschalters 180 liegt über die
Leitung 136 außerdem am Versorgungseingang eines ersten Speichers SRAM an, der durch
die vorhandene Batterie 134 zum nichtflüchtigen Speicher NVRAM einer ersten Technologie
wird.
Das Sicherheitsmodul steht mit der Frankiermaschine über den Systembus 115,117, 118
in Verbindung. Der Prozessor 120 kann über den Systembus und ein Modem 83 in Kommunikationsverbindung
mit einer entfernten Datenzentrale eintreten. Die Abrechnung wird vom ASIC 150 vollzogen
und vom Prozessor 120 überprüft. Die postalischen Abrechnungsdaten werden in nichtflüchtigen
Speichern unterschiedlicher Technologie gespeichert.
Die Systemspannung liegt am Versorgungseingang eines zweiten Speichers NV-RAM 114
an. Bei letzterem handelt es sich um einen nichtflüchtigen Speicher NVRAM einer zweiten
Technologie, (SHADOWRAM). Diese zweiten Technologie umfaßt vorzugsweise ein RAM und
ein EEPROM, wobei letzteres die Dateninhalte bei Systemspannungsausfall automatisch
übernimmt. Der NVRAM 114 der zweiten Technologie ist mit den entsprechenden Adress-
und Dateneingängen des ASIC's 150 über einen internen Adreß- und Datenbus 112, 113
verbunden.
[0035] Der ASIC 150 enthält mindestens eine Hardware-Abrecheneinheit für die Berechnung
der zu speichernden postalischen Daten. In der Programmable Array Logic (PAL) 160
ist eine Zugriffslogik auf den ASIC 150 untergebracht. Der ASIC 150 wird durch die
Logik PAL 160 gesteuert. Ein Adreß- und Steuerbus 117, 115 von der Hauptplatine 9
ist an entsprechenden Pins der Logik PAL 160 angeschlossen und die PAL 160 erzeugt
mindestens ein Steuersignal für das ASIC 150 und ein Steuersignal 119 für den Programmspeicher
FLASH 128. Der Prozessor 120 arbeitet ein Programm ab, das im FLASH 128 gespeichert
ist. Der Prozessor 120, FLASH 28, ASIC 150 und PAL 160 sind über einen modulinternen
Systembus miteinander verbunden, der Leitungen 110,111,126,119 für Daten-, Adreß-
und Steuersignale enthält.
Der Prozessor 120 des Sicherheitsmoduls 100 ist über einen modulinternen Datenbus
126 mit einem FLASH 128 und mit dem ASIC 150 verbunden. Der FLASH 128 wird mit Systemspannung
Us+ versorgt. Er ist beispielsweise ein 128 Kbyte- FLASH-Speicher vom Typ AM29F0I0-45EC.
Der ASIC 150 des postalischen Sicherheitsmoduls 100 liefert über einen modulinternen
Adreßbus 110 die Adressen 0 bis 7 an die entsprechenden Adreßeingänge des FLASH 128.
Der Prozessor 120 des Sicherheitsmoduls 100 liefert über einen internen Adreßbus 111
die Adressen 8 bis 15 an die entsprechenden Adresseingänge des FLASH 128. Der ASIC
150 des Sicherheitsmoduls 100 steht über die Kontaktgruppe 101 des Interfaces 8 mit
dem Datenbus 118, mit dem Adreßbus 117 und dem Steuerbus 115 der Hauptplatine 9 in
Kommunikationsverbindung.
[0036] Es ist vorgesehen, daß der Prozessor 120 Speicher 122, 124 aufweist, an welche über
die Leitung 138 eine Betriebsspannung Ub+ von einer Spannungsüberwachungseinheit 12
zugeführt wird. Insbesondere eine Echtzeituhr RTC 122 und der Speicher RAM 124 werden
von einer Betriebsspannung über die Leitung 138 versorgt. Die Spannungsüberwachungseinheit
(Battery Observer) 12 liefert außerdem ein Statussignal 164 und reagiert auf ein Steuersignal
135. Der Spannungsumschalter 180 gibt als Ausgangsspannung auf der Leitung 136 für
den Battery Observer 12 und Speicher 116 diejenige seiner Eingangsspannungen als Versorgungsspannung
weiter, die größer als die andere ist. Durch die Möglichkeit, die beschriebene Schaltung
in Abhängigkeit von der Höhe der Spannungen Us+ und Ub+ automatisch mit der größeren
von beiden zu speisen, kann während des Normalbetriebs die Batterie 134 ohne Datenverlust
gewechselt werden.
[0037] Die Batterie 134 des Sicherheitsmoduls 100 speist in den Ruhezeiten außerhalb des
Normalbetriebes in vorerwähnter Weise die Echtzeituhr (RTC) 122 mit Datums und/oder
Uhrzeitregistern und/oder den statischen RAM (SRAM) 124, der sicherheitsrelevante
Daten hält. Sinkt die Spannung der Batterie während des Batteriebetriebs unter eine
bestimmte Grenze, so wird von der Spannungsüberwachungseinheit 12 der Speisepunkt
für die RTC und SRAM bis zum Rücksetzen mit Masse verbunden. Die Spannung an der RTC
und am SRAM liegt dann bei 0V. Das führt dazu, daß der SRAM 124, der z.B. wichtige
kryptografische Schlüssel enthält, sehr schnell gelöscht wird. Gleichzeitig werden
auch die Register der RTC 122 gelöscht und die aktuelle Uhrzeit und das aktuelle Datum
gehen verloren. Durch diese Aktion wird verhindert, daß ein möglicher Angreifer durch
Manipulation der Batteriespannung die frankiermaschineninterne Uhr 122 anhält, ohne
daß sicherheitsrelevante Daten verloren gehen. Somit wird verhindert, daß der Angreifer
Sicherheitsmaßnahmen, wie beispielsweise Long Time Timer oder Watchdogs umgeht. Die
vorgenannten Sicherheitsmaßnahmen werden anhand der Figuren 9 und 10 ausführlich erläutert.
[0038] Die RESET-Einheit 130 ist über die Leitung 131 mit dem Pin 3 des Prozessors 120 und
mit einem Pin des ASIC's 150 verbunden. Der Prozessor 120 und das ASIC 150 werden
bei Absinken der Versorgungsspannung durch eine Resetgenerierung in der RESET-Einheit
130 zurückgesetzt.
[0039] Gleichzeitig mit der Indikation der Unterspannung der Batterie wechselt die beschriebene
Schaltung in einen Selbsthaltezustand, in dem sie auch bei nachträglicher Erhöhung
der Spannung bleibt. Beim nächsten Einschalten des Moduls kann der Prozessor den Zustand
der Schaltung abfragen (Statussignal) und damit und/oder über die Auswertung der Inhalte
des gelöschten Speichers darauf schließen, daß die Batteriespannung zwischenzeitlich
einen bestimmten Wert unterschritten hat. Der Prozessor kann die Überwachungsschaltung
zurücksetzen, d.h. "schart" machen.
[0040] Die Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 hat zur Messung der Eingangsspannung eine
Leitung 192, die über den Stecker des Sicherheitsmoduls und Interface 8, vorzugsweise
über einen Sockel auf der Mutterplatine 9 der Frankiermaschine mit Masse verbunden
ist. Diese Messung dient zur statischen Überwachung des Gesteckseins und bildet die
Grundlage für eine Überwachung auf einer ersten Stufe. Es ist vorgesehen, daß die
Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 Schaltungsmittel für eine rücksetzbare Selbsthaltung
aufweist, wobei die Selbsthaltung ausgelöst wird, wenn der Spannungspegel auf einer
Meßspannungsleitung 192 von einem vorbestimmten Potential abweicht. Zugleich umfaßt
die AuswerteLogik den mit den anderen Funktionseinheiten verbundenen Prozessor 120,
welcher programmiert ist, den jeweiligen Zustand des Sicherheitsmoduls 100 festzustellen
und zu verändern. Der Zustand der Selbsthaltung ist über die Leitung 139 vom Prozessor
120 des Sicherheitsmoduls 100 abfragbar. Das Meßspannungspotential auf der Leitung
192 entspricht Massepotential, wenn der Sicherheitsmodul 100 ordnungsgemäß gesteckt
ist. Auf der Leitung 139 liegt Betriebsspannungspotential. Massespannungspotential
liegt auf der Leitung 139 an, wenn der Sicherheitsmodul 100 ungesteckt ist. Der Prozessor
120 weist einen fünften Pin5 auf, an welchem die Leitung 139 angeschlossen ist, um
den Zustand der Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 abzufragen, ob sie auf Massepotential
mit Selbsthaltung geschaltet ist. Um den Zustand der Selbsthaltung der Ungestecktsein-Detektionseinheit
13 über die Leitung 137 zurückzusetzen, weist der Prozessor 120 einen vierten Pin
4 auf.
[0041] Weiterhin ist eine Stromschleife 18 vorgesehen, die die Pins 6 und 7 des Prozessors
120 ebenfalls über den Stecker des Sicherheitsmoduls und über den Sockel auf der Hauptplatine
9 der Frankiermaschine miteinander verbindet. Die Leitungen an den Pins 6 und 7 des
Prozessors 120 sind nur bei einem an die Hauptplatine 9 gesteckten PSM 100 zu einer
Stromschleife 18 geschlossen. Diese Schleife bildet die Grundlage für eine dynamische
Überwachung des Angestecktseins des Sicherheitsmoduls auf einer zweiten Stufe.
[0042] Der Prozessor 120 weist intern eine Verarbeitungseinheit CPU 121, eine Echtzeituhr
RTC 122 eine RAM-Einheit 124 und eine Ein/Ausgabe-Einheit 125 auf Der Prozessor 120
ist mit Pin's 8, 9 zur Ausgabe mindestens eines Signals zur Signalisierung des Zustandes
des Sicherheitsmoduls 100 ausgestattet. An den Pins 8 und 9 liegen I/O-Ports der Ein/AusgabeEinheit
125, an welchen modulinterne Signalmittel angeschlossen sind, beispielsweise farbige
Lichtemitterdioden LED's 107, 108, welche den Zustand des Sicherheitsmoduls 100 signalisieren.
Die Sicherheitsmodule können in ihrem Lebenszyklus verschiedene Zustände einnehmen.
So muß z.B. detektiert werden, ob das Modul gültige kryptografische Schlüssel enthält.
Weiterhin ist es auch wichtig zu unterscheiden, ob das Modul funktioniert oder defekt
ist. Die genaue Art und Anzahl der Modulzustände ist von den realisierten Funktionen
im Modul und von der Implementierung abhängig.
[0043] Anhand der Figur 5 wird das Schaltbild der Detektionseinheit 13 erläutert. Es ist
vorgesehen, daß die Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 einen Spannungsteiler aufweist,
der aus einer Reihenschaltung von Widerständen 1310, 1312, 1314 besteht und zwischen
einem von einem Kondensator 1371 abgreifbaren Versorgungsspannungspotential und einem
Meßspannungspotential auf der Leitung 192 gelegt ist. Die Schaltung wird über die
Leitung 136 mit der System- oder Batteriespannung versorgt. Die jeweilige Versorgungsspannung
von der Leitung 136 gelangt über eine Diode 1369 auf den Kondensator 1371 der Schaltung.
Ausgangsseitig der Schaltung liegt ein Negator 1320, 1398. Im Normalzustand ist der
Transistor 1320 des Negators gesperrt und die Versorgungsspannung wird über den Widerstand
1398 auf der Leitung 139 wirksam, welche deshalb logisch '1', d.h. H-Pegel im Normalzustand
führt. Ein L-Pegel auf der Leitung 139 ist vorteilhaft als Statussignal für ein Ungestecktsein,
weil dann in den Pin 5 des Prozessors 120 kein Strom hineinfließt, was die Batterielebensdauer
erhöht. Die Diode 1369 sorgt vorzugsweise in Zusammenhang mit einem Elektrolytkondensator
1371 dafür, daß die dem Negator vorgeschaltete Schaltung über einen relativ langen
Zeitraum (>2 s) mit einer Spannung versorgt wird, bei der deren Funktion gewährleistet
ist, obwohl die Spannung auf der Leitung 136 bereits abgeschaltet wurde.
Der Spannungsteiler 1310, 1312, 1314 weist einen Abgrift 1304 auf, an welchem ein
Kondensator 1306 und der nichtinvertierende Eingang eines Komparators 1300 angeschlossen
sind. Der invertierende Eingang des Komparators 1300 ist mit einer Referenzspannungsquelle
1302 verbunden. Der Ausgang des Komparators 1300 ist einerseits über den Negator 1324,1398
mit der Leitung 139 und andererseits mit dem Steuereingang eines Schaltmittels 1322
für die Selbsthaltung verbunden. Das Schaltmittel 1322 ist zum Widerstand 1310 des
Spannungsteilers parallel geschaltet und das Schaltmittel 1316 für eine Rücksetzung
der Selbsthaltung ist zwischen dem Abgriff 1304 und Masse geschaltet. Der Abgriff
1304 des Spannungsteilers liegt am Verbindungspunkt der Widerstande 1312 und 1314.
Der zwischen dem Abgriff 1304 und Masse geschaltete Kondensator 1306 verhindert Schwingungen.
Die Spannung am Abgriff 1304 des Spannungsteilers wird im Komparator 1300 mit der
Referenzspannung der Quelle 1302 verglichen. Ist die zu vergleichende Spannung am
Abgriff 1304 kleiner als die Referenzspannung der Quelle 1302, 50 bleibt der Komparatorausgang
auf L-Pegel geschaltet und der Transistor 1320 des Negators ist gesperrt. Dadurch
erhält die Leitung 139 nun Betriebsspannungspotential und das Statussignal führt logisch
'1'. Der Spannungsteiler ist so dimensioniert, daß bei Massepotential auf der Leitung
192 der Abgriff 1304 eine Spannung führt, welche sicher unterhalb der Schaltschwelle
des Komparators 1300 liegt. Wird die Verbindung unterbrochen und die Leitung 192 ist
nicht mehr mit Masse verbunden, weil das Sicherheitsmodul 100 vom Sockel auf der Hauptplatine
9 bzw. Interfaceeinheit 8 der Frankiermaschine gelöst wurde, so wird die Spannung
am Abgriff 1304 über die Spannung der Referenzspannungsquelle 1302 gezogen und der
Komparator 1300 schaltet um. Der Komparatorausgang wird auf H-Pegel geschaltet und
folglich ist der Transistor 1320 durchgeschaltet. Dadurch wird die Leitung 139 mit
Massepotential verbunden und das Statussignal führt logisch '0. Mit Hilfe eines Transistors
1322, welcher dem Widerstand 1310 des Spannungsteilers parallelgeschaltet ist, wird
eine Selbsthalteschaltung der Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 realisiert. Der
Steuereingang des Transistors 1322 wird vom Komparatorausgang auf H-Pegel geschaltet.
Dadurch schaltet der Transistor 1322 durch und überbrückt den Widerstand 1310. Infolgedessen
wird der Spannungsteiler nur noch durch die Widerstände 1312 und 1314 gebildet. Dadurch
wird die Umschaltschwelle so weit erhöht, daß der Komparator auch im geschalteten
Zustand bleibt, wenn die Leitung 192 wieder Massepotential führt, weil das Sicherheitsmodul
wieder gesteckt wurde.
Der Zustand der Schaltung kann über das Signal auf der Leitung 139 vom Prozessor 120
abgefragt werden.
Es ist vorgesehen, daß die Ungestecktsein-Detektionseinheit 13 als Schaltungsmittel
eine Leitung 137 und ein Schaltmittel 1316 für eine Rücksetzung der Selbsthaltung
aufweist, wobei die Rücksetzung vom Prozessor 120 über ein Signal auf der Leitung
137 auslösbar ist. Der Prozessor 120 kann jederzeit über einen Anwenderschaltkreis
ASIC 150, über eine erste Kontaktgruppe 101, über einen Systembus der Steuereinrichtung
1 und beispielsweise über den Mikroprozessor 91 per Modem 83 den Kontakt zu einer
entfernten Datenzentrale aufnehmen, welche die Abrechnungsdaten überprüft und gegebenenfalls
weitere Daten an den Prozessor 120 übermittelt. Der Anwenderschaltkreis ASIC 150 des
Sicherheitsmoduls 100 ist mit dem Prozessor 120 über einen modulinternen Datenbus
126 verbunden.
Der Prozessor 120 kann die Ungestecktsein-Detektionseinheit zurücksetzen, wenn mittels
der übermittelten Daten eine Reinitialisation erfolgreich abgeschlossen werden konnte.
Dazu wird über das Rücksetzsignal auf der Leitung 137 der Transistor 1316 durchgeschaltet
und somit die Spannung am Abgriff 1304 unter die Referenzspannung der Quelle 1302
gezogen und die Transistoren 1320 und 1322 sperren. Ist der Transistor 1322 im Normalzustand
gesperrt, so bilden die Widerstände 1310 und 1312 in Serie den oberen Teil des oben
genannten Spannungsteilers und die Umschaltschwelle wird wieder auf den Ursprungszustand
abgesenkt.
[0044] Die Figur 6 zeigt zeigt den mechanischen Aufbau des Sicherheitsmoduls in Seitenansicht.
Das Sicherheitsmodul ist als Multi-Chip-Modul ausgebildet, d.h. mehrere Funktionseinheiten
sind auf einer Leiterplatte 106 verschaltet. Das Sicherheitsmodul 100 ist mit einer
harten Vergußmasse 105 vergossen, wobei die Batterie 134 des Sicherheitsmoduls 100
außerhalb der Vergußmasse 105 auf einer Leiterplatte 106 auswechselbar angeordnet
ist. Beispielsweise ist es so mit einem Vergußmaterial 105 vergossen, daß Signalmittel
107, 108 aus dem Vergußmaterial an einer ersten Stelle herausragen und daß die Leiterplatte
106 mit der gesteckten Batterie 134 seitlich einer zweiten Stelle herausragt. Die
Leiterplatte 106 hat außerdem Batteriekontaktklemmen 103 und 104 für den Anschluß
der Pole der Batterie 134, vorzugsweise auf der Bestückungsseite oberhalb der Leiterplatte
106. Es ist vorgesehen, daß zum Anstecken des postalischen Sicherheitsmoduls PSM 100
auf die Hauptplatine des Meters 1 die Kontaktgruppen 101 und 102 unterhalb der Leiterplatte
106 (Leiterbahnseite) des Sicherheitsmoduls 100 angeordnet sind. Der Anwenderschaltkreis
ASIC 150 steht über die erste Kontaktgruppe 101 - in nicht gezeigter Weise - mit dem
Systembus einer Steuereinrichtung 1 in Kommunikationsverbindung und die zweite Kontaktgruppe
102 dient der Versorgung des Sicherheitsmoduls 100 mit der Systemspannung. Wird das
Sicherheitsmodul auf die Hauptplatine gesteckt, dann ist es vorzugsweise innerhalb
des Metergehäuses dergestalt angeordnet, so daß das Signalmittel 107, 108 nahe einer
Öffnung 109 ist oder in diese hineinragt. Das Metergehäuse ist damit vorteilhaft so
konstruiert, daß der Benutzer die Statusanzeige des Sicherheitsmoduls trotzdem von
außen sehen kann. Die beiden Leuchtdioden 107 und 108 des Signalmittels werden über
zwei Ausgangssignale der I/O-Ports an den Pin 8, 9 des Prozessors 120 gesteuert. Beide
Leuchtdioden sind in einem gemeinsamen Bauelementegehäuse untergebracht (Bicolorleuchtdiode),
weshalb die Abmaße bzw. der Durchmesser der Öffnung relativ klein bleiben kann und
in der Größenordnung des Signalmittels liegt. Prinzipiell sind drei unterschiedliche
Farben darstellbar (rot, grün, orange). Zur Zustandsunterscheidung werden die LED's
auch blinkend benutzt, so daß 8 verschiedene Zustandsgruppen unterschieden werden
können, die durch folgende LED-Zustände charakterisiert werden: LED grün leuchtend,
LED rot leuchtend, LED Orange leuchtend, LED rot blinkend, LED grün blinkend, LED
orange blinkend, LED rot leuchtend und orange blinkend sowie LED grün leuchtend und
orange blinkend.
[0045] In der Figur 7 ist eine Draufsicht auf das postalische Sicherheitsmodul dargestellt.
[0046] Die Figuren 8a bzw. 8b zeigen eine Ansicht des Sicherheitsmoduls jeweils von rechts
bzw. von links. Die Lage der Kontaktgruppen 101 und 102 unterhalb der Leiterplatte
106 wird aus den Figuren 8a und 8b in Verbindung mit Figur 6 deutlich.
[0047] Gemäß einer in der Figur 9 gezeigten - sich selbst erläuternden - Tabelle für Statussignalisierung
geht eine Vielzahl möglicher Zustandsanzeigen hervor. Eine grün leuchtende LED 107
signalisiert einen OK-Zustand 220, aber eine leuchtende LED 108 signalisiert einen
Fehler-Zustand 230 im Ergebnis eines mindestens statischen Selbsttestes. Das Ergebnis
eines solchen an sich bekannten Selbsttestes kann wegen der direkten Signalisierung
über die LED's 107,108 nicht verfälscht werden. Beispielsweise für den Fall, daß zwischenzeitlich
die im Sicherheitsmodul gespeicherten Schlüssel verlohren gingen, würde die laufende
Überprüfung im dynamischen Betrieb den Fehler feststellen und als den Zustand 240
mit orange leuchtenden LED's signalisieren. Nach einem Aus/Einschalten ist ein Booten
erforderlich, da anderenfalls keine andere Operation mehr ausgeführt werden kann.
Der Fall, daß bei der Herstellung die Installation eines Schlüssels vergessen wurde,
wird als Zustand 260 beispielsweise mit einer grün blinkenden LED 107 signalisiert.
Die erste Funktionseinheit ist der Prozessor 120. Dieser wertet ständig einen zweiten
Tageskredit daraufhin aus, ob letzterer erschöft ist. Das ist der Fall, wo ein long
time Timer abgelaufen ist. Der long time Timer ist abgelaufen, wenn eine zu lange
Zeit die Datenzentrale nicht mehr kontaktiert wurde, beispielsweise dazu um ein Guthaben
nachzuladen. Als Zeitkredit können von der Datenzentrale beispielsweise 90 Tage vorgegeben
und bei der Installation oder beim Nachladen in einen Speicher 124 des Sicherheitsgerätes
geladen werden. Nach Ablauf dieser 90 Tage wird ein

LOST" -Zustand 250 durch eine rot blinkende LED signalisiert. Der long time Timer
ist vorzugsweise ein Rückwärtszähler, der im Prozessor 120 realisiert wird. Da bei
Zeitablauf der Zählerstand Null erreicht wird bleibt der Zustand 250 ebenfalls bestehen,
wenn das Sicherheitsmodul vom Meter getrennt wurde, nachdem der

LOST"Zustand erreicht wurde. Wenn der letzte Kontakt zur Datenzentrale solange zurückliegt,
daß dies bereits verdächtig erscheint, wird der suspekte Zustand 270 signalisiert,
vorzugsweise ein Rückwärtszähler, der ebenfalls im Prozessor 120 realisiert ist, der
ständig einen ersten Tageskredit von beispielsweise 30 Tagen daraufhin auswertet,
ob letzterer erschöft ist.
[0048] Weitere Zustandsanzeigen für die Zustände 280 und 290 sind optional für verschiedene
weitere Prüfungen vorgesehen. Dazu können weitere Funktionseinheiten, insbesondere
ein Temperaturfühler, im Sicherheitsmodul vorgesehen sein. Wurde zum Beispiel eine
Temperatur überschritten, welche zu Schäden im Sicherheitsmodul führen konnte, so
kann dieser Zustand 280 mit den LED's 107, 108 signalisiert werden, die rot leuchten
und orange blinken und somit die Gesamtwirkung des abwechselnd rot/orange Blinkens
hervorrufen. Die zweite Funktionseinheit kann die Batteriespannung gegebenenfalls
daraufhin überwachen, ob deren Kapazität erschöpft ist. Vorteilhaft kann ein Zustand
290 für einen erforderlichen Batteriewechsel mit den LED's 107, 108 signalisiert werden,
die grün leuchten und orange blinken und somit die Gesamtwirkung des abwechselnd grün/orange
Blinkens hervorrufen.
[0049] Die Figur 10 zeigt eine Darstellung der Prüfungen im System für statisch und dynamisch
änderbare Zustände. Ein ausgeschaltetes System im Zustand 200 geht nach dem Einschalten
über die Transition Start 201 in den Zustand 210 über, in welchem vom Sicherheitsmodule
ein statischer Selbsttest durchgeführt wird sobald die Betriebsspannung anliegt. Bei
der Transition 202, bei der der Selbsttest ein OK bei ordnungsgemäßem Ergebnis ergibt,
wird der Zustand 220 mit LED 107 grün leuchtend erreicht. Ausgehend von letzterem
Zustand sind bei Bedarf ein wiederholter statischer Selbsttest, ein dynamischer Dauer-Test,
mindestens ein periodischer Zeitkredit-Test und andere Teste durchführbar. Eine solche
Tests veranschaulichende Transition 203 führt zurück auf den Zustand 220 LED grün
bei OK. Eine Transition 206 führt auf den Zustand 240 und die LED's leuchten orange
bei einem während des dynamischen Selbsttest festgestellten Fehler. Letzterer ist
durch einen Recover-Versuch evtl. durch Ausschalten (Transition 211) und Wiedereinschalten
des Gerätes (Transition 201) behebbar. Statische Fehler sind aber nicht behebbar.
Vom Zustand 210, in welchem das eingeschaltete Gerät einen statischen Selbsttest ausführt,
existiert bei einem Fehler eine Transition 204 zum Zustand 230 und die LED 108 leuchtet
rot. Zu jeder Zeit, wenn sich das Gerät im Zustand 220 (LED grün) befindet, kann ein
on demand ausgeführter statischer Selbsttest bei einem Fehler über eine Transition
205 zum Zustand 230 (LED rot) führen. Ausgehend vom Zustand 220 (LED grün) führen
weitere Transitionen 207, 208, 209 zu den weiteren Zuständen 270, 250, 260. Im Zustand
270 wird mit orange blinkenden LED's 107, 108 signalisiert, daß die Verbindung zur
Datenzentrale aufgenommen werden soll, da das Sicherheitsgerät bereits als suspekt
gilt. Über die Transition 212, die das Nachladen ergibt, wird wieder der Zustand 210
erreicht.
Im Zustand 250 wird mit der rot blinkenden LED 108 der Zustand

LOST" signalisiert. Bei der Transition 209 bei der ein weiterer Selbsttest des Prozessors
120 ein Erfordernis des Nachladens eines Schlüssels ergibt, wird der Zustand 260 mit
LED 107 grün blinkend erreicht.
Ausgehend vom Zustand 220 (LED 107 grün) können optionale weitere Transitionen entweder
zu dem weiteren Zustand 280 mit rot leuchtend/orange blinkenden LED's oder dem Zustand
290 mit grün leuchtend/orange blinkenden LED's führen. Bei der ersten optionalen Transition
ergibt eine Temperaturmessung ein Erfordernis des Auswechseins des ganzen Sicherheitsmoduls.
Bei der letzteren Transition ergibt eine Kapazitätsmessung der Batterie ein Erfordernis
des Batteriewechselns.
[0050] Die Figur 11 zeigt zeigt den mechanischen Aufbau des Sicherheitsmoduls nach einer
zweiten Variante in Seitenansicht. Das Sicherheitsmodul ist wieder als Multi-Chip-Modul
ausgebildet und mit einer harten Vergußmasse 105 vergossen, wobei die Batterie 134
des Sicherheitsmoduls 100 außerhalb der Vergußmasse 105 auf einer Leiterplatte 106
auswechselbar angeordnet ist. Aus Kostengründen erfolgt der Verguß an einer ersten
Stelle so mit einem Vergußmaterial 105, dass das Signalmittel 107, 108 und die gesteckte
Batterie 134 extern vom Vergußmaterial an einer zweiten Stelle auf der Oberseite der
Leiterplatte 106 montiert sind. Die Leiterplatte 106 hat wieder Batteriekontaktklemmen
103 und 104 für den Anschluß der Pole der Batterie 134, vorzugsweise auf der Bestückungsseite
oberhalb der Leiterplatte 106. Die beiden Leuchtdioden 107 und 108 des Signalmittels
sind bei dieser Variante separate Bauelemente. Die beiden Leuchtdioden 107 und 108
des Signalmittels werden über zwei Ausgangssignale der I/O-Ports an den Pin 8, 9 des
Prozessors 120 gesteuert. Zur Zustandsunterscheidung können die LED's wiederum auch
blinkend gesteuert werden, so daß verschiedene Zustandsgruppen unterschieden werden
können. Das Metergehäuse ist ebenfalls wieder so konstruiert, daß der Benutzer die
Statusanzeige des Sicherheitsmoduls von außen, beispielsweise durch ein Sichtfenster
oder eine Öffnung 109 sehen kann.
Es ist ebenfalls vorgesehen, dass zum Anstecken des postalischen Sicherheitsmoduls
PSM 100 auf die Hauptplatine des Meters 1 die Kontaktgruppen 101 und 102 unterhalb
der Leiterplatte 106 des Sicherheitsmoduls 100 angeordnet sind. Vorteilhaft enthält
ein Verbinder 127 die Kontaktgruppen 101 und 102, wobei ein Verbinder 127 auf der
Leiterbahnseite der Leiterplatte 106 angeordnet ist.
[0051] In der Figur 12 ist eine Draufsicht auf das postalische Sicherheitsmodul der zweiten
Variante dargestellt. Die Vergußmasse 105 umgibt quaderförmig den ersten Teil der
Leiterplatte 106, während der zweite Teil der Leiterplatte 106 für die beiden Leuchtdioden
107 und 108, die auswechselbar angeordnete Batterie 134 und für den Verbinder 127
(hier nicht sichtbar) frei von Vergußmasse bleibt. Die Batteriekontaktklemmen 103
und 104 werden in der Figur 12 von der Batterie verdeckt, sind aber ebenso wie der
Verbinder 127 in der Seitenansicht nach Fig.13a sichtbar.
[0052] Der Verguß des ersten Teils der Leiterplatte 106 zeigt weder Öffnungen noch Erhebungen
und bietet somit weniger Angriffspunkte für ein Manipulation in krimineller Absicht.
Das Vergußmaterial 105 ist vorzugsweise ein Zweikomponenten-Epoxitharz oder Polymer
bzw. Kunststoff. Geeignet ist eine Vergußmasse aus STYCAST ®2651-40 FR von der Firma
EMERSON & CUMING mit vorzugsweise CATALYST 9 als zweite Komponente. Bei der Herstellung
des Vergusses werden beide Komponenten gemischt und auf beide Seiten der Leiterplatte
106 in deren ersten Teil aufgebracht. Letzteres kann beispielsweise durch Eintauchen
in die frische Mischung erfolgen. Nun kann eine - nach einem abschließend äusserem
Verguß von aussen nicht sichtbare - Schutz-und/oder Sensorschicht angebracht werden,
welche während des Aushärtens des Vergußmaterials 105 mit letzterem eine feste Verbindung
eingeht. Nach dem abschließenden äusseren Verguß härtet die Vergussmasse zu dem festen
undurchsichtigen Vergußmaterials 105 aus.
[0053] Die Figuren 13a bzw. 13b zeigen eine Ansicht des Sicherheitsmoduls der zweiten Variante
jeweils von rechts bzw. von links. Die Lage des Verbinders 127 mit den Kontaktgruppen
101 und 102 unterhalb der Leiterplatte 106 wird aus den Figuren 13a und 13b in Verbindung
mit Figur 12 deutlicher sichtbar.
Alternativ kann beispielsweise ein Verbinder 127 - in nicht gezeigter Weise - auf
der Oberseite des zweiten Teils der Leiterplatte 106 angebracht werden.
[0054] Prinzipiell kann natürlich auch ein anderes Signalmittel in Verbindung mit einem
postalischen Gerät eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß ist das postalische Gerät, insbesondere eine Frankiermaschine. Das
Sicherheitsmodul kann dann als postalisches Sicherheitsgerät PSD (POSTAL SECURITY
DEVICE) durch die jeweilige Postbehörde zugelassen werden.
[0055] Das Sicherheitsmodul bzw. PSD auch eine andere Bauform aufweisen, die es ermöglicht,
daß es beispielsweise auf die Hauptplatine eines Personalcomputers gesteckt werden
kann, der als PC-Frankierer einen handelsüblichen Drucker ansteuert.
[0056] Die Erfindung ist nicht auf die vorliegenden Ausführungsform beschränkt, da offensichtlich
weitere andere Anordnungen bzw. Ausführungen der Erfindung entwickelt bzw. eingesetzt
werden können, die - vom gleichen Grundgedanken der Erfindung ausgehend - von den
anliegenden Ansprüchen umfaßt werden.
1. Verfahren zum Schutz eines Sicherheitsmoduls, mit den folgenden Schritten:
• Überwachung des Zustandes, des sachgemäßen Gebrauchs oder Austausches des Sicherheitsmoduls
mindestens mittels zweier Funktionseinheiten (120, 12, 13),
• Signalisieren mindestens eines Zustandes (220, 230, 240, 250, 260, 270, 280, 290)
gesteuert mittels einer ersten Funktionseinheit (120) und
• Löschen von sensitiven Daten aufgrund eines unsachgemäßen Gebrauchs oder Austausches
mindestens mittels einer zweiten Funktionseinheit (12).
2. Verahren, nach Ansprunch 1,
gekennzeichnet dadurch, daß mittels der ersten Funktionseinheit (120) ein Zeitablauf detektiert wird und
daß zur Wiederherstellung der Funktionen ein weiterer Verfahrensablauf erfolgt, mit
den Schriften:
• Reinitialisieren mittels der ersten Funktionseinheit (120) von zuvor gelöschten
sensitiven Daten nach sachgemäßem Gebrauch oder Austausch des Sicherheitsmoduls, und
• Wiederinbetriebnahme durch Freischalten der Funktionseinheiten (12, 13) des Sicherheitsmodules
(100).
3. Verfahren, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß mittels der zweiten Funktionseinheit (12) eine Überwachung des sachgemäßen Einsatzes
oder Zustandes der Batterie (134) vorgenommen wird.
4. Verfahren, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß ein Sperren der Funktionalität mittels einer dritten Funktionseinheit (13) aufgrund
eines Austausches des Sicherheitsmoduls oder aufgrund eines Zerstörungszustandes nach
einem Angriff erfolgt.
5. Verfahren, nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß mittels der dritten Funktionseinheit (13) ein Zerstörungszustand nach einem
mechanischen oder chemischen Angriff detektiert wird
6. Verfahren, nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß die erste Funktionseinheit ständig einen ersten Tageskredit auswertet, wobei
ein suspekter Zustand signalisiert wird, wenn der Tageskredit erschöft ist.
7. Verfahren, nach Anspruch 6, gekennzeichnet dadurch, daß durch eine Kontaktaufnahme mit der Datenzentrale der normale Arbeitszustand
wiederhergestellt werden, ohne daß eine Inspektion vor Ort durch einen Service erforderlich
wird.
8. Verfahren, nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Zeitkredit variabel und von Sicherheitsgerät zu Sicherheitsgerät unterschiedlich
ist und bei der Installation in einen Speicher des Sicherheitsgerätes geladen werden
kann.
9. Verahren, nach Anspruch 2,
gekennzeichnet dadurch, daß die erste Funktionseinheit (120) ständig einen zweiten Tageskredit auswertet,
welcher länger als der erste Tageskredit läuft, wobei der Zustand

LOST" signalisiert wird, wenn der zweite Tageskredit erschöft ist.
10. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei ein Sicherheitsmodul,
mit einer Logik (120, 150, 160), Mitteln zur Versorgung des Sicherheitsmoduls mit
einer Systemspannung oder mit einer Spannung aus einer Batterie (134) und mit einer
Anzahl an Überwachungsmitteln ausgestattet ist, gekennzeichnet durch mindestens eine erste (120) und zweite Funktionseinheit (12) sowie durch Mittel
zum Laden mindestens eines von der Datenzentrale vorgegebenen Zeitkredits und durch
ein Signalmittel (107, 108), welches mit einer ersten Funktionseinheit (120) verbunden
ist, wobei das Laden bei der Installation und beim Nachladen in einen Speicher (124)
des Sicherheitsgerätes vorgenommen wird, und wobei die erste Funktionseinheit (120)
einen Tageskredit auf Zeitablauf auswertet und das Signalmittel (107, 108) ansteuert,
mindestens um den Zeitablauf zu signalisieren, sowie durch Mittel der zweiten Funktionseinheit
(12) zum Löschen von sensitiven Daten im Speicher (124) aufgrund eines unsachgemäßen
Gebrauchs oder Austausches des Sicherheitsmoduls.
11. Anordnung, nach Anspruch 10, gekennzeichnet dadurch, daß die zweite Funktionseinheit (12) eine Spannungsüberwachungseinheit (12) ist,
welche über eine Leitung (136) mit Mitteln zur Versorgung des Sicherheitsmoduls mit
einer Systemspannung oder mit einer Batteriespannung verbunden ist, wobei die die
zweite Funktionseinheit (12) über eine Leitung (138) eine Betriebsspannung an einen
Speicher (122, 124) abgibt.
12. Anordnung, nachAnspruch 10, gekennzeichnet dadurch, daß eine dritte Funktionseinheit (13) eine Detektionseinheit mit Schaltungsmitteln
(1310, 1316, 1322, 1324) für eine rücksetzbare Selbsthaltung vorhanden ist, wobei
die Selbsthaltung ausgelöst wird, wenn der Spannungspegel auf einer Meßspannungsleitung
(192) von einem vorbestimmten Potential abweicht und daß der mit den Funktionseinheiten
(12, 13) verbundene Prozessor (120) programmiert ist, den jeweiligen Zustand des Sicherheitsmoduls
(100) festzustellen und zu signalisieren.
13. Anordnung, nach den Ansprüchen 10 bis 12, gekennzeichnet dadurch, daß der Prozessor (120) Speicher (122, 124) aufweist, an welche über die Leitung
(138) eine Betriebsspannung Ub+ von einer Spannungsüberwachungseinheit (12) geführt
wird, daß der Prozessor (120) mit Systemspannung Us+ versorgt wird und einen vierten
Anschluß (Pin 4) aufweist, um den Zustand der Selbsthaltung der Detektionseinheit
(13) über die Leitung (137) zurückzusetzen und einen fünften Anschluß (Pin 5) aufweist,
an welchem die Leitung (139) angeschlossen ist, um den Zustand der Detektionseinheit
(13) abzufragen.
14. Anordnung, nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet dadurch, daß das Sicherheitsmodul (100) mit einer harten Vergußmasse (105) vergossen ist,
daß die Batterie (134) des Sicherheitsmoduls (100) außerhalb der Vergußmasse (105)
auf einer Leiterplatte (106) auswechselbar angeordnet ist, daß die Leiterplatte (106)
die Batteriekontaktklemmen (103 und 104) für den Anschluß der Pole der Batterie (134)
und eine zweite Kontaktgruppe (102) zur Versorgung des Sicherheitsmoduls (100) mit
der Systemspannung aufweist und daß die Vergußmasse mit Mitteln ausgestattet sind,
welche des Sicherheitsmodul (100) vor einem Angriff warnen und ggf. schützen sowie
daß mindestens eine der Kontaktgruppen (101, 102) zur statischen und dynamischen Überwachung
des Angestecktseins und des Angegriffenseins des Sicherheitsmoduls (100) ausgebildet
ist.
15. Anordnung, nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet dadurch, daß der Prozessor (120) des Sicherheitsmoduls mit Anschlüssen (Pin's 8, 9) zur Ausgabe
mindestens eines Signals zur Signalisierung des Zustandes des Sicherheitsmoduls (100)
ausgestattet ist.
16. Anordnung, nach Anspruch 15, gekennzeichnet dadurch, daß an den I/O-Ports einer Ein/Ausgabe-Einheit (125) des Prozessors (120) modulinterne
Signalmittel (107,108) angeschlossen sind.