[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inbetriebnahme der elektrischen Betriebsmittel
eines Beleuchtungssystems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
I. Technisches Gebiet
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren ist vorgesehen für ein Beleuchtungssystem, das eine
Vielzahl von elektrischen Leuchten, mindestens eine Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung
dieser Leuchten und Bedienungselemente zur Bedienung und Programmierung des Beleuchtungssystems
besitzt. Üblicherweise sind alle elektrischen Betriebsmittel an eine Steuerleitung
angeschlossen, die wiederum mit den Steuerungsschnittstellen aller Steuerungseinrichtungen
des Beleuchtungssystems verbunden ist. Bei den Betriebsmitteln handelt es sich beispielsweise
um elektronische Transformatoren zum Betrieb von Niedervolt-Halogenglühlampen oder
um Phasenanschnittsdimmer oder um elektronische Vorschaltgeräte für Niederdruckentladungslampen.
Mit Hilfe der Bedienungselemente, die beispielsweise als Schalter oder Regler ausgebildet
sind, können einzelne oder gruppenweise zusammengefaßte Leuchten über die Steuerungseinrichtungen
durch Betätigen eines Schalters oder Reglers geschaltet oder geregelt werden. Die
Bedienungselemente dienen aber zusätzlich auch zur Programmierung der Betriebsmittel
über die Steuerungseinrichtungen. Insbesondere werden mit Hilfe der Bedienungselemente
einzelne Leuchten zu einer simultan schaltbaren bzw. regelbaren Gruppe zusammengefaßt.
Zuvor muß allerdings sichergestellt werden, daß die Steuerungseinrichtungen die ihnen
zugeordneten Leuchten identifizieren können. Zu diesem Zweck wird vor oder während
der erstmaligen Inbetriebnahme des Beleuchtungssystems eine Initialisierung des Systems,
das heißt, ein Verfahren zur Identifizierung der einzelnen elektrischen Betriebsmittel
durch die entsprechenden Steuerungseinrichtungen durchgeführt. Dieses Verfahren ist
Voraussetzung dafür, daß die Steuerungseinrichtungen die ihnen zugeordneten Betriebsmittel
erkennen und ansteuern können. Üblicherweise wird die Identifizierung der Betriebsmittel
durch die Steuerungseinrichtungen mittels einer Codierungseinrichtung an jeder Leuchte
gewährleistet.
II. Stand der Technik
[0003] Die europäische Offenlegungsschrift EP 0 639 938 A1 beschreibt ein Verfahren zur
Ansteuerung eines Beleuchtungssystems gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere offenbart diese Schrift ein Verfahren zur Zuordnung von Gruppenadressen
an die Leuchten bzw. elektrischen Verbraucher des Beleuchtungssystems. Auf welche
Weise die Identifizierung der einzelnen Leuchten durch die Steuerungseinrichtungen
erfolgt, ist in der Offenlegungsschrift EP 0 639 938 A1 nicht beschrieben.
III. Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben, das während einer Inbetriebnahmephase
des Beleuchtungssystems mit einfachen Mitteln eine Identifizierung jedes einzelnen,
einer Steuerungseinrichtung zuzuordnenden elektrischen Betriebsmittels durch diese
Steuerungseinrichtung ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Inbetriebnahme eines Beleuchtungssystems, das
mehrere mit Lampen und Betriebsmitteln zum Betreiben dieser Lampen bestückte elektrische
Leuchten, mindestens eine Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung der elektrischen Betriebsmittel
und Bedienungselemente zur Bedienung und Programmierung der mindestens einen Steuerungseinrichtung
besitzt, weist während einer Inbetriebnahmephase des Beleuchtungssystems Verfahrensschritte
zur Zuordnung von Adressen an die elektrischen Betriebsmittel durch die mindestens
eine Steuerungseinrichtung auf. Erfindungsgemäß werden zur Zuweisung von individuellen
Adressen an die elektrischen Betriebsmittel folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
a) Anlegen der Versorgungsspannung an die von der mindestens einen Steuerungseinrichtung
anzusteuernden elektrischen Betriebsmittel,
b) Senden eines die Adressenzuweisung initiierenden Steuerbefehls von der mindestens
einen Steuerungseinrichtung an die von dieser Steuerungseinrichtung anzusteuernden
elektrischen Betriebsmittel,
c) Selektieren eines von der mindestens einen Steuerungseinrichtung anzusteuernden
elektrischen Betriebsmittels durch Unterbrechen und Wiederherstellen des elektrischen
Kontaktes zu einer Lampe dieses elektrischen Betriebsmittels,
d) Rückmelden der Kontaktunterbrechung von dem selektierten elektrischen Betriebsmittel
an die mindestens eine Steuerungseinrichtung,
e) Übertragen einer Adresse aus einem noch ungenutzten Adressenvorrat der mindestens
einen Steuerungseinrichtung an das selektierte elektrische Betriebsmittel,
f) Speicherung der dem selektierten elektrischen Betriebsmittel zugewiesenen Adresse
in einem nicht-flüchtigen Speicher des Betriebsmittels und Aufheben der Selektion,
g) Wiederholen der Schritte c) bis f) für die übrigen Leuchten, deren elektrische
Betriebsmittel von der mindestens einen Steuerungseinrichtung angesteuert werden und
denen Adressen zugeordnet werden müssen.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt mit einfachen Mitteln eine individuelle Adressenzuweisung
an jede Leuchte beziehungsweise an jedes Betriebsmittel durch die entsprechende Steuerungseinrichtung.
Durch kurzzeitiges Unterbrechen des elektrischen Kontaktes zwischen dem zu adressierenden
Betriebsmittel und einer von diesem Betriebsmittel zu betreibenden Lampe wird dieses
Betriebsmittel bzw. diese Leuchte für die entsprechende Steuerungseinrichtung erkennbar
selektiert, da das zu dieser Leuchte gehörende Betriebsmittel bei nicht angeschlossener
Lampe eine Meldung an die Steuerungseinrichtung sendet. Die dem zu adressierenden
Betriebsmittel zugeordneten Lampen müssen dafür nicht unbedingt in Betrieb genommen
werden. Vorteilhafterweise wird der elektrische Kontakt zwischen dem Betriebsmittel
und der Lampe durch ein kurzzeitiges Lösen der elektrischen Verbindung zwischen Lampenfassung
und Lampensockel herbeigeführt. Bei stabförmigen Leuchtstofflampen genügt beispielsweise
eine Vierteldrehung der Lampe um ihre Achse, um den elektrischen Kontakt zwischen
Lampenfassung und Lampe zu unterbrechen. Die Steuerungseinrichtung reagiert während
der Inbetriebnahmephase auf die kurzzeitige Unterbrechung des elektrischen Kontaktes
mit der Übertragung einer Adresse an diese Leuchte bzw. an das zu dieser Leuchte gehörende,
die Lampe betreibende Betriebsmittel und anschließender Aufhebung der Selektion dieses
Betriebsmittels. Das Betriebsmittel speichert die ihm zugewiesene Adresse in einem
nicht-flüchtigen Speicher. Die erfindungsgemäße Art der Adressenzuweisung erfordert
keine Codierungsschalter an den Betriebsmitteln. Insbesondere müssen die Betriebsmittel,
die üblicherweise in der Leuchte versteckt angeordnet sind, für das Initialisierungsverfahren
nicht zugänglich gemacht werden. Außerdem ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Initialisierungsverfahrens kein Fachpersonal erforderlich.
IV. Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
[0008] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die Figur zeigt ein schematisiertes Blockschaltbild eines Beleuchtungssystems
anhand dessen das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft näher erläutert wird. Das
Beleuchtungssystem besitzt eine Vielzahl von elektrischen Leuchten L1, L2, L3, L4,
L5, L6, von denen in der Figur nur sechs schematisch abgebildet sind. Jede dieser
Leuchten L1 bis L6 besteht aus einem Betriebsgerät B1, B2, B3, B4, B5, B6 und mindestens
einer daran angeschlossenen Lampe LP1, LP2, LP3, LP4, LP5, LP6, LP7, LP8. Die Lampen
sind jeweils in eine Lampenfassung (nicht abgebildet) der entsprechenden Leuchte eingesetzt.
An die Betriebsgeräte B1 bis B3 ist beispielsweise jeweils eine Leuchtstofflampe LP1
bis LP3 angeschlossen, während an dem Betriebsgerät B4 beispielsweise zwei in Serie
geschaltete Leuchtstofflampen LP4, LP5 betrieben werden. Das Betriebsgerät B5 dient
beispielsweise zum Betreiben einer Niedervolt-Halogenglühlampe LP6, während an das
Betriebsgerät B6 beispielsweise zwei Niedervolt-Halogenglühlampe LP7, LP8 angeschlossen
sind. Zur Ansteuerung der elektrischen Leuchten L1 bis L6 ist eine Steuerungseinrichtung
100 vorgesehen, die über eine zweiadrige Steuerleitung 102 mit dem Betriebsgerät B1
bis B6 jeder von dieser Steuerungseinrichtung St anzusteuernden Leuchte L1 bis L6
verbunden ist. Die Kommunikationsschnittstelle jedes dieser Betriebsgeräte B1 bis
B6 ist mit den Adern der zweiadrigen Steuerleitung 102 verbunden. Ferner weist das
Beleuchtungssystem Bedienungselemente S zur Bedienung und zur Programmierung der Steuerungseinrichtung
St auf, die beispielsweise als Schalter, Taster oder Regler ausgebildet sind.
[0009] Während der erstmaligen Inbetriebnahme des Beleuchtungssystems muß eine Initialisierung
des Systems durchgeführt werden, damit die Steuerungseinrichtung St die ihr zuzuordnenden
Betriebsgeräte B1 bis B6 identifizieren kann. Zu diesem Zweck werden zunächst sämtliche
Betriebsgeräte B1 bis B6, die der Steuerungseinrichtung St zugeordnet werden sollen,
eingeschaltet. Für diesen Einschaltvorgang ist die Steuerungseinrichtung St nicht
erforderlich. Anschließend wird durch Betätigen eines oder mehrerer Bedienungselemente
S das programmgesteuerte Initialisierungsverfahren eingeleitet. Die Steuerungseinrichtung
St schaltet daraufhin in den Initialisierungsmodus und sendet über die Steuerleitung
102 an sämtliche daran angeschlossenen Betriebsgeräte B1 bis B6 den Startbefehl des
Initialisierungsverfahrens. Anschließend überprüft die Steuerungseinrichtung St in
periodisch wiederkehrenden Zeitabständen, ob eine Leuchte L1 bis L6 bzw. ein Betriebsgerät
B1 bis B6 einer Leuchte L1 bis L6 selektiert wurde. Um beispielsweise das Betriebsgerät
B4 zu selektieren, wird die elektrische Verbindung zu einer der an dieses Betriebsgerät
B4 angeschlossenen Lampe LP4 oder LP5 unterbrochen. Dazu genügt es, den elektrischen
Kontakt zwischen der Lampe LP4 oder LP5 und der ihr zugeordneten Lampenfassung kurzzeitig
zu unterbrechen. Das Betriebsgerät B4 reagiert während der Initialisierungsphase auf
das Unterbrechen des elektrischen Kontaktes zur Lampe LP4 oder LP5 mit einer Rückmeldung
an die Steuerungseinrichtung St. Durch diese Rückmeldung ist das Betriebsgerät B4
selektiert. Die Steuerungseinrichtung St überträgt daraufhin eine noch ungenutzte
Adresse aus ihrem Adressenvorrat an das selektierte Betriebsgerät B4. Das selektierte
Betriebsgerät B4 speichert diese ihm zugewiesene Adresse in einem nicht-flüchtigen
Speicher des Betriebsgerätes B4 als seine Geräteadresse und die Selektion des Betriebsgerätes
B4 bzw. der Leuchte L4 wird aufgehoben. Mit den übrigen der Steuerungseinrichtung
St noch zuzuordnenden Betriebsgeräten bzw. Leuchten wird auf dieselbe Weise verfahren.
Nachdem allen Betriebsgeräten auf diese Weise eine Geräteadresse zugewiesen wurde,
wird die Initialisierungsphase durch Eingabe des entsprechenden Befehls über die Bedienungselemente
S beendet. Jede der Leuchten L1 bis L6 bzw. jedes der Betriebsgeräte B1 bis B6 verfügt
am Ende der Initialisierungsphase über eine individuelle Geräteadresse, die eine Identifizierung
jeder dieser Leuchten L1 bis L6 durch die Steuerungseinrichtung St erlaubt.
[0010] Durch die Zuordnung von Geräteadressen werden die Betriebsgeräte bzw. Leuchten unterscheidbar.
Dadurch wird eine nachfolgende Zusammenfassung einzelner Betriebsgeräte bzw. Leuchten
zu Gruppen möglich. Sie ist allerdings für das Funktionieren des Beleuchtungssystems
nicht erforderlich.
[0011] Das erfindungsgemäße Inbetriebnahmeverfahren kann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt
nach der erstmaligen Inbetriebnahme des Beleuchtungssystems nochmals durchgeführt
werden, wenn beispielsweise weitere elektrische Betriebsmittel beziehungsweise Leuchten
zum Beleuchtungssystem hinzugefügt werden.
1. Verfahren zur Inbetriebnahme der elektrischen Betriebsmittel eines Beleuchtungssystems,
das mehrere mit Lampen (LP1; LP2; LP3; LP4, LP5; LP6; LP7, LP8) und Betriebsmitteln
(B1; B2; B3; B4; B5; B6) zum Betreiben dieser Lampen bestückte elektrische Leuchten
(L1; L2; L3; L4; L5; L6), mindestens eine Steuerungseinrichtung (St) zur Ansteuerung
der elektrischen Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6) und Bedienungselemente (S)
zur Bedienung und Programmierung der mindestens einen Steuerungseinrichtung (St) aufweist,
wobei während der Inbetriebnahmephase des Beleuchtungssystems den elektrischen Betriebsmitteln
(B1; B2; B3; B4; B5; B6) durch die mindestens eine Steuerungseinrichtung (St) Adressen
zugewiesen werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Zuweisung von Adressen an die elektrischen
Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6) folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
a) Anlegen der Versorgungsspannung an die von der mindestens einen Steuerungseinrichtung
(St) anzusteuernden elektrischen Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6),
b) Senden eines die Adressenzuweisung initiierenden Steuerbefehls von der mindestens
einen Steuerungseinrichtung (St) an die von dieser Steuerungseinrichtung (St) anzusteuernden
elektrischen Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6),
c) Selektieren eines von der mindestens einen Steuerungseinrichtung (St) anzusteuernden
elektrischen Betriebsmittels (B1; B2; B3; B4; B5; B6) durch Unterbrechen und Wiederherstellen
des elektrischen Kontaktes zu einer Lampe (LP1; LP2; LP3; LP4, LP5; LP6; LP7, LP8)
dieses elektrischen Betriebsmittels (B1; B2; B3; B4; B5; B6),
d) Rückmelden der Kontaktunterbrechung von dem selektierten elektrischen Betriebsmittel
(B1; B2; B3; B4; B5; B6) an die mindestens eine Steuerungseinrichtung (St),
e) Übertragen einer Adresse aus einem noch ungenutzten Adressenvorrat der mindestens
einen Steuerungseinrichtung (St) an das selektierte elektrische Betriebsmittel (B1;
B2; B3; B4; B5; B6),
f) Speicherung der dem selektierten elektrischen Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5;
B6) zugewiesenen Adresse in einem nicht-flüchtigen Speicher des Betriebsmittels und
Aufheben der Selektion,
g) Wiederholen der Schritte c) bis f) für die übrigen Leuchten (L1; L2; L3; L4; L5;
L6), deren Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6) von der mindestens einen Steuerungseinrichtung
(St) angesteuert werden und denen Adressen zugeordnet werden müssen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterbrechung des elektrischen
Kontaktes zwischen der Lampe (LP1; LP2; LP3; LP4, LP5; LP6; LP7, LP8) und dem selektierten
elektrischen Betriebsmittel (B1; B2; B3; B4; B5; B6) durch Unterbrechen des elektrischen
Kontaktes zwischen der Lampe (LP1; LP2; LP3; LP4, LP5; LP6; LP7, LP8) und ihrer Lampenfassung
erfolgt.