[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, das insbesondere
zur Reinigung der Außenflächen von Fahrzeugen in Waschanlagen eingesetzt werden kann.
Es ist besonders geeignet zur lackschonenden Reinigung der Fahrzeugoberflächen, da
auf den Einsatz mechanischer Reinigungshilfen wie beispielsweise Bürsten verzichtet
werden kann. Der Reinigungseffekt beruht teilweise darauf, daß das Reinigungsmittel
Zellulosefasern, enthält. An diese binden sich Schmutz- und Staubpartikel auf der
Außenfläche der Fahrzeuge und werden so beim Abspülen des Reinigungsmittels mit Wasser
schonend entfernt, ohne daß Kratzer im Lack entstehen.
[0002] Heutzutage ist es üblich, Fahrzeuge wie beispielsweise Personenkraftwagen, Lieferund
Lastwagen, Busse oder Schienenfahrzeuge in automatischen Waschanlagen zu reinigen.
Häufig sind diese Waschanlagen mit mechanischen Reinigungshilfen ausgestattet, die
sich über die in der Regel lackierte Fahrzeugoberfläche bewegen und hierdurch Schmutz-
und Staubpartikel abstreifen. Solche mechanischen Reinigungshilfen sind beispielsweise
rotierende Bürsten oder sich bewegende Textil-, Kunststoff- oder Gummibänder oder
-lappen. Beim mechanischen Abstreifen von Schmutz- und Staubpartikeln durch solche
Reinigungshilfen läßt es sich kaum vermeiden, daß die oft sehr harten Partikel über
den Lack streifen und hierbei zu Kratzern im Lack führen. Bei Verwendung konventioneller
Reinigungsmittel sind solche mechanischen Reinigungshilfen jedoch in der Regel notwendig,
da ohne deren Mithilfe Schmutz und Staub von den Fahrzeugoberlfächen im allgemeinen
nicht befriedigend entfernt werden.
[0003] Daher besteht ein Bedarf an Reinigungsmitteln und Reinigungsverfahren, die Schmutz-
und Staubpartikel von Oberflächen entfernen können, ohne daß Kratzer im Lack entstehen.
Die WO 94/19441 offenbart ein Reinigungsmittel, das vorzugsweise in Form eines Schaums
auf die zu reinigende Oberfläche aufgebracht und anschließend ohne mechanische Hilfe
mit Wasser abgespült wird. Hierdurch wird die Kratzerbildung deutlich reduziert. Als
essentielle Komponente enthält das Reinigungsmittel ein wasserlösliches Zellulosederivat.
Es wird unmittelbar vor der Anwendung mit einer zweiten alkalischen Reinigungskomponente
vereinigt und auf die Oberfläche aufgesprüht. Fakultativ kann die vereinigte Reinigungsmischung
zusätzlich Fasern wie beispielsweise Zellulosefasern enthalten. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird jedoch nach dem Aufbringen des faserfreien Reinigungsmittels
auf die Oberfläche zusätzlich eine Fasersuspension auf die Oberfläche aufgesprüht.
Dieses Verfahren hat zum einen den Nachteil, daß neben den üblichen reinigungsaktiven
Komponenten ein wasserlösliches Zellulosederivat bereitgestellt werden muß. Dessen
Herstellung ist energieaufwendig, ggf. umweltbelastend und erhöht die Kosten des Reinigungsmittels.
Weiterhin ist das Reinigungsverfahren apparativ aufwendig, da mindestens 2, bei getrenntem
Einsatz einer Fasersuspension mindestens 3 Produktbehältnisse bereitgestellt werden
müssen. Weiterhin sind Leitungen und Dosiereinrichtungen erforderlich, um die einzelnen
Komponenten vor der Applikation zu mischen bzw. nacheinander auf die Fahrzeugflächen
aufzubringen.
[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Reinigungverfahren für harte Oberflächen
von Fahrzeugenaußenflächen zur Verfügung zu stellen, mit denen Schmutz- und Staubpartikel
schonend von den Oberflächen entfernt werden können. Das Reinigungsmittel soll preiswert
erhältliche Komponenten enthalten und als Ein komponentensystem vertrieben und eingesetzt
werden kann.
[0005] Die Erfindung betrifft eine Verwendung eines Reinigungsmittel für harte Oberflächen,
in Form eines Einkomponentsystems, enthaltend Wasser und
a) 0,1 bis 20 Gew.-% chemisch modifizierte oder unmodifizierte pflanzliche Zellulosefasern
mit einer Länge zwischen 0,5 und 5 mm,
b) 0,05 bis 5 Gew.-% Verdickungsmittel,
c) erforderlichenfalls soviel Alkalisierungsmitttel, daß der pH-Wert im Bereich von
7 bis 14 liegt,
zur Reinigung der Aubenflächen von Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Reinigungsmittel im Verhältnis 1:1000 bis 1:6 mit Wasser verdünnt, die so erhaltene
Mishung mit einem Druck zwischen 1 und 100 bar auf die Außenflächen von Fahrzeugen
aufspritzt und nach einer Einwirkzeit im Bereich von 5 Sekunden und 5 Minuten mit
Wasser abspült.
[0006] Als Alkalisierungsmittel c) kommen beispielsweise Alkalimetallhydroxide, -carbonate,
-phosphate und/oder -silicate in Betracht. Vorzugsweise liegt der pH-Wert im Bereich
von 8 bis 11.
[0007] Das Verdickungsmittel b) stabilisiert die Fasersuspension und verzögert bzw. verhindert
das Absetzen der Fasern. Beispielsweise sind Verdickungsmittel auf Acrylatbasis geeignet.
Vorzugsweise wird als Verdickungsmittel jedoch Xanthangummi eingesetzt. Xanthangummi
ist ein wasserlösliches Polymer auf Basis eines Polysaccharids. Die bevorzugte Konzentration
des Verdickungsmittels liegt im Bereich von 0,1 bis 1 Gew.-%.
[0008] Das Reinigungsmittel kann zusätzlich etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% nichtionische Tenside
enthalten. Vorzugsweise weist es einen Tensidgehalt im Bereich von 0,5 bis 2 Gew.-%
auf. Die Art des nichtionischen Tensids ist nicht kritisch. Aus Umweltgründen wählt
man vorzugsweise solche nichtionischen Tenside, die biologisch abbaubar sind. Alkoxylate
von Fettalkoholen sind bevorzugt. Beispielsweise können die Tenside ausgewählt werden
aus Ethoxylaten, Propoxylaten und Ethoxylaten/Propoxylaten von Alkoholen mit einer
Kettenlänge von 9 bis 14 Kohlenstoffatomen im Alkohol mit mindestens 2 Alkoxylateinheiten.
Die Obergrenze der Ethoxylat- und/oder Propoxylateinheiten liegt bei 20.
[0009] Für längere Lagerzeiten ist es vorzuziehen, daß das Reinigungsmittel zusätzlich 0,01
bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,02 bis 0,1 Gew.-% eines Konservierungsmittels enthält.
Die Auswahl des Konservierungsmittels ist nicht kritisch, muß sich jedoch nach der
lokalen Gesetzgebung richten. Als Konservierungsmittel sind beispielsweise Parabene
oder die sogenannten
"Kathontypen" wie beispielsweise Methylchloroisothiazolinon oder Methylisothiazolinon
geeignet.
[0010] Die Zellulosefasern a) können beispielsweise in Form von Holz-, Zellstoff-, Baumwolle-
oder Papierbrei vorliegen. Derartige Breie werden im angelsächsichen Sprachgebrauch
als
"pulp" bezeichnet. Im weiteren wird für derartige Aufschlußbreie pflanzlicher Zellulosefasern
der Ausdruck "Pulpe" gebraucht. Die aus ggf. modifizierten pflanzlichen Zellulosefasern
und Wasser bestehende Pulpe kann beispielsweise zermahlenes Holz, halbchemische Pulpe,
Sulfit- oder Sulfatpulpe, die aus einem chemischen Holzaufschluß hervorgehen, sowie
thermomechanische Pulpe darstellen. Die Verwendung der Fasern einer thermomechanischen
Pulpe ist besonders bevorzugt, da diese auf einfache und ökonomische Weise erhältlich
ist. Sie besteht aus einer Holzfaserdispersion und ist dadurch erhältlich, daß Holz
in kleine Stücke geschnitten wird und diese in Wasser bei hohen Temperaturen aufgeschlossen
werden.
[0011] Vorzugsweise haben die Fasern eine Lände im Bereich von 1,5 bis 3 mm und insbesondere
zwischen 2 und 2,5 mm. Der Anteil der Fasern in dem Reinigungsmittel liegt vorzugsweise
im Bereich von 2 bis 10 Gew.%.
[0012] Das Reinigungsmittel kann vor oder nach dem Verdünnen mit Wasser mit weiteren Reinigungskomponenten
versetzt werden.
[0013] Beispiele derartiger zusätzlicher Reinigungskomponenten sind Komplexbildner, weitere
nichtionische, ggf. auch anionische, zwitterionische oder kationische Tenside, zusätzliche
Builderkomponenten wie beispielsweise Alkalimetallcarbonate, -borate, -phosphate oder
-silicate, Carbonsäuren oder Carbonsäureanionen mit Kettenlängen im Bereich von 6
bis 12 Kohlenstoffatomen sowie Alkanolamine. Die anwendungsfertige wasserverdünnte
Zubereitung des Reinigungsmittels, die ggf. die vorstehend beschriebenen weiteren
Reinigungskomponenten enthalten kann, stellt man vorzugsweise auf einen pH-Wert im
Bereich von 8 bis 11 ein, erforderlichenfalls mit Alkalimetallhydroxiden. Die Verwendung
wasserlöslicher Zellulosederivate gemäß der Lehre der WO 94/19441 ist für die erfindungsgemäße
Verwendung nicht erforderlich. Aus ökonomischen Gründen verzichtet man vorzugsweise
auf diese Komponente.
[0014] Vorzugsweise verwendet man das mit Wasser verdünnte Reinigungsmittel in Waschanlagen
für Fahrzeuge, wobei keine mechanischen Reinigungshilfen eingesetzt werden. Bei den
Waschanlagen für Fahrzeuge kann es sich um Waschanlagen für Personenkraftwagen, Liefer-
und Lastwagen, Busse oder Schienenfahrzeuge handeln. Dadurch, daß auf mechanische
Reinigungshilfen wie beispielsweise rotierende Bürsten oder bewegte Textil-, Kunststoff-
oder Gummilappen verzichtet wird, wird die Gefahr eines Verkratzens lackierter Oberflächen
deutlich vermindert.
[0015] Die Verwendung des Reinigungsmittels hat also den unmittelbaren Vorteil, daß lackierte
Oberflächen wesentlich mehr geschont werden als bei der konventionellen Verwendung
von Reinigungsmitteln in Verbindung mit mechanischen Reinigungshilfen. Das Reinigungsmittel
kann als Einkomponentensystem zur Verfügung gestellt werden, so daß es mit geringem
apparativen Aufwand eingesetzt werden kann. Ein zusätzlicher Nebeneffekt der Verwendung
pflanzlicher Zellulosefasern liegt darin, daß diese Schwermetallionen binden können.
Bei einer anschließenden Wasserbehandlung, bei der die Fasern zusammen mit unlöslichem
Schmutz als Schlamm abgetrennt werden, werden Schwermetalle vornehmlich im Schlamm
immobilisiert. Die in eine biologische Kläranlage abzugebende Wasserphase ist dadurch
deutlich weniger mit Schwermetallionen belastet als bei Reinigungsmitteln, die keine
pflanzlichen Zellulosefasern verwenden.
[0016] Ein Reinigungsmittel zur Reinigung der Aubenflächen von Fahrzeugen kann beispielsweise
zusammengesetzt sein aus:
98,35 Gew.-% thermomechanische Pulpe mit 4 % Feststoffanteil,
1 Gew.-% nichtionisches Tensid,
0,3 Gew.-% Xanthangummi und
0,05 Gew.-% Konservierungsmittel (Kathon CG).
Der pH-Wert wird mit KOH auf 8 bis 9 eingestellt.
1. Verwendung eines Reinigungsmittel für harte Oberflächen in Form eines Einkomponentensystems,
enthaltend Wasser und
a) 0,1 bis 20 Gew.-% chemisch modifizierte oder unmodifizierte pflanzliche Zellulosefasem
mit einer Länge zwischen 0,5 und 5 mm,
b) 0,05 bis 5 Gew.-% Verdickungsmittel,
c) erforderlichenfalls soviel Alkalisierungsmitttel, daß der pH-Wert im Bereich von
7 bis 14 liegt,
zur Reinigung der Außenflächen von Fahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Reinigungsmittel im Verhältnis 1 : 1000 bis 1 : 6 mit Wasser verdünnt, die
so erhaltene Mischung mit einem Druck zwischen 1 und 100 bar auf die Außenflächen
von Fahrzeugen aufspritzt und nach einer Einwirkzeit im Bereich von 5 Sekunden und
5 Minuten mit Wasser abspült.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel zusätzlich 0,01 bis 5 Gew.-% nichtionische Tenside enthält.
3. Verwendung nach einem oder beiden der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel zusätzlich 0,01 bis 1 Gew.-% Konservierungsmittel enthält.
4. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern durch thermomechanischen Holzaufschluß erhalten werden.
5. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasem eine Länge im Bereich von 1,5 bis 3 mm haben.
6. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reinigungsmittel und/oder seine mit Wasser verdünnte Mischung mit weiteren
Reinigungskomponenten versetzt.
7. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsmittel oder seine mit Wasser verdünnte Mischung frei ist von wasserlöslichen
Zellulosederivaten.
8. Verwendung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 in Waschanlagen für Fahrzeuge,
wobei keine mechanischen Reinigungshilfen eingesetzt werden.
1. The use of a cleaning composition for hard surfaces in the form of a one-component
system containing water and
a) 0.1 to 20% by weight of chemically modified or unmodified vegetable cellulose fibres
with a length of 0.5 to 5 mm,
b) 0.05 to 5% by weight of thickeners,
c) if necessary, alkalizing agent in such a quantity that the pH is in the range from
7 to 14
for cleaning the outer surfaces of motor vehicles,
characterized in that the cleaning composition is diluted with water in a ratio of 1:1,000 to 1:6, the
mixture obtained is sprayed onto the outer surfaces of motor vehicles under a pressure
of 1 to 100 bar and, after a contact time of 5 seconds to 5 minutes, is rinsed off
with water.
2. The use claimed in claim 1, characterized in that the cleaning composition additionally contains 0.01 to 5% by weight of nonionic surfactants.
3. The use claimed in one or both of claims 1 and 2, characterized in that the cleaning composition additionally contains 0.01 to 1% by weight of preservative.
4. The use claimed in one or more of claims 1 to 3, characterized in that the fibres are obtained by thermomechanical pulping of wood.
5. The use claimed in one or more of claims 1 to 4, characterized in that the fibres have a length of 1.5 to 3 mm.
6. The use claimed in one or more of claims 1 to 5, characterized in that other cleaning components are added to the cleaning composition and/or to the water-diluted
mixture.
7. The use claimed in one or more of claims 1 to 6, characterized in that the cleaning composition or the water-diluted mixture is free from water-soluble
cellulose derivatives.
8. The use claimed in one or more of claims 1 to 7 in car washes, no mechanical cleaning
aids being used.
1. Utilisation d'un produit de nettoyage pour surfaces dures, sous la forme d'un système
à un composant, contenant de l'eau et
a) de 0,1 à 20 % en poids de fibres cellulosiques végétales, modifiées chimiquement
ou non, ayant une longueur comprise entre 0,5 et 5 mm,
b) de 0,05 à 5 % en poids d'épaississant,
c) si nécessaire une quantité d'agent alcalinisant suffisante pour établir un pH compris
entre 7 et 14,
destiné au nettoyage de la surface extérieure des véhicules,
caractérisée en ce que le produit de nettoyage est dilué avec de l'eau dans un rapport de 1:1000 à 1:6,
le mélange ainsi obtenu étant pulvérisé sur la surface extérieure des véhicules sous
une pression de 1 à 100 bars et éliminé par rinçage avec de l'eau après une durée
d'action de 5 secondes à 5 minutes.
2. Utilisation selon la revendication 1, caractérisée en ce que le produit de nettoyage contient en outre de 0,01 à 5 % en poids de tensioactif non
ionique.
3. Utilisation selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisée en ce que le produit de nettoyage contient en outre de 0,01 à 1 % en poids d'agent conservateur.
4. Utilisation selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les fibres sont obtenues par désintégration thermomécanique du bois.
5. Utilisation selon une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les fibres présentent une longueur de 1,5 à 3 mm.
6. Utilisation selon une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que l'on ajoute au produit de nettoyage et/ou à son mélange dilué avec de l'eau d'autres
composants de nettoyage.
7. Utilisation selon une ou plusieurs des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que le produit de nettoyage ou son mélange dilué avec de l'eau est dépourvu de dérivés
cellulosiques hydrosolubles.
8. Utilisation selon une ou plusieurs des revendications 1 à 7 dans des stations de lavage
de voitures où l'on n'utilise aucun moyen auxiliaire de nettoyage mécanique.