ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
[0001] Zerkleinerungsvorrichtungen für Papier-Dokumente sind bekannt. Die DE 41 09 467 C2
zeigt ein Schneidwerk in einem solchen Dokumentenvernichter, bei dem Schneidscheiben,
die jeweils in axialem Abstand voneinander von Schneidwellen hervorragen, ineinander
eingreifen und das dazwischen hindurchgeführte Schriftgut schneiden. Durch Ausnehmungen
in den Schneidscheiben, die Schneidzähne bilden, wird das Material auch in Querrichtung
geschnitten bzw. zerrissen, so daß Partikel in Form kurzer Streifenabschnitte entstehen.
[0002] Aus der DE 21 64 566 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Kunststoffgranulat
aus Kunststoffabfällen bekannt geworden. Dort wird, da das Material schwer zu zerkleinern
ist, dieses mit einer Art Scherenschnitt erst längs geschnitten und schließlich von
einer Art Fräse in einzelne Granulatpartikel zerkleinert.
[0003] Datenträger für elektronische Medien können zwar gelöscht werden, um die Vertraulichkeit
sicherzustellen, aber es ist mit besonderen Methoden dennoch möglich, darauf enthaltene
Informationen wieder abzurufen. Das gilt insbesondere für Disketten, bei denen meist
nur die Adressierung gelöscht wird, während die eigentlichen Informationen erhalten
bleiben. Dies gilt für Aufzeichnungen auf magnetischer Basis.
[0004] Bei optischen Datenträgern, wie Compact Disks (CD's) ist häufig eine Löschung überhaupt
nicht möglich. Man kann zwar die Oberfläche beschädigen und damit die Datensätze in
normalen Geräten unabspielbar machen, aber auch dort ist mit entsprechendem Aufwand
eine Entschlüsselung möglich.
AUFGABE UND LÖSUNG
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zerkleinerungsvorrichtung und ein Entsorgungssystem
für Datenträgerscheiben zu schaffen, die eine höchste Sicherheitsstufe gegen mißbräuchliche
Datenverwertung sicherstellt und das wirtschaftlich und umweltverträglich arbeitet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 7 gelöst.
[0007] Die Zerkleinerungsvorrichtung hat ein Schneidwerk von der Bauart mit zwei gegenläufig
angetriebenen Schneidwalzen, deren Schneidscheiben ineinander eingreifen und mit ggf.
Zähne bildenden Ausnehmungen versehen sind. Der Zuführkanal für das Zerkleinerungsgut,
nämlich Datenträgerscheiben, insbesondere CD's begrenzt vorzugsweise die Beschickung
so, daß nur eine bestimmte Art von Datenträgerscheiben zerkleinert werden. Die Schneidscheiben
können eine relativ große Dicke von über 5 mm, vorzugsweise wesentlich darüber, haben.
[0008] Das Material, aus dem CD's bestehen, ist relativ hart und auch wesentlich dicker
als Papier. Dementsprechend ist der Zerkleinerungsdurchlaß für diese Dicke ausgebildet
und die Schneidwalzen sind so zueinander synchronisiert, daß im Zerkleinerungsdurchlaß
jeweils eine Ausnehmung einer Schneidscheibe auf dem zwischen zwei in Umfangsrichtung
aufeinanderfolgenden Ausnehmungen liegenden Umfangsbereich der ihr benachbarten Schneidscheiben
der anderen Schneidwalze trifft.
[0009] Dadurch kann mit relativ geringen Überlappungen bzw. Überschneidungen zwischen den
einander gegenüberliegenden Schneidscheiben gearbeitet werden, die meist für das Schneiden
von Papier nicht ausreichen würden.
[0010] Es ist erfindungsgemäß ermittelt worden, daß die Schneidwalzen, d.h. das gesamte
Schneidwerk zur Erreichung eines einwandfreien Schneidergebnisses mit geringem Bau-
und Kraftaufwand eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen sollten:
- der äußere Umfangsbereich der Schneidscheiben ist mit einer Aufrauhung, vorzugsweise
mit einer Rändelung, versehen;
- die Schneidscheibendicke bzw. Schnittbreite liegt zwischen 5 und 15 mm, vorzugsweise
bei 8 mm;
- die außerhalb der Ausnehmungen liegende Umfangsfläche der Schneidscheiben hat eine
umlaufende, vorzugsweise flach V-förmige Nut;
- die Tiefe t der Ausnehmungen beträgt mehr als 1 mm, vorzugsweise 2,25 mm;
- die Überschneidung der Schneidscheiben beider Schneidwalzen miteinander beträgt:
- bezogen auf die Umfangsflächen: Überschneidung s gleich Schneidscheibenaußendurchmesser
D minus Achsabstand a beider Schneidwellen zwischen 5% und 20%, vorzugsweise ca. 10%
des Schneidwalzendurchmessers D, vorzugsweise ca. 4 mm;
- das Verhältnis der Tiefe t der Ausnehmungen zur Überlappung 1 liegt zwischen 40% und
60%, vorzugsweise bei 55%;
- bezogen auf das Zusammenwirken von Ausnehmung und Umfangsfläche: Überlappung 1 gleich
Schneidscheibenaußendurchmesser D minus Achsabstand a beider Schneidwellen minus Tiefe
t der Ausnehmung 33 zwischen 3% und 10%, vorzugsweise ca. 4% bzw. ca. 1,7 mm;
- der Durchlaß w zwischen den Schneidwalzen, d.h. der Abstand der Schneidscheibenumfangsfläche
vom Grund des Ringraums, in den die Schneidscheibe eingreift, beträgt w gleich Achsabstand
a minus der Hälfte der Summe des Schneidscheibenaußendurchmessers D und des Schneidscheibeninnendurchmessers
d, also w gleich a minus (D + d)/2, liegt zwischen 2 mm und 6 mm, vorzugsweise bei
ca. 3,5 mm;
- das Verhältnis des Abstandes a der Längsachsen der Schneidwalze zum Schneidscheibendurchmesser
D liegt zwischen 85% und 95%, vorzugsweise bei 90%, insbesondere größer als 90%.
[0011] Um gleichzeitig den Einzug der Datenträgerscheiben in das Schneidwerk zu gewährleisten
und nicht nur einen Längsschnitt, sondern auch eine Zerkleinerung in einzelne Stücke
zu erzielen, können die Schneidwellen mit mehreren Nuten bzw. Ausnehmungen versehen
sein, beispielsweise sechs am Umfang. Ferner kann zur Verbesserung des Einzugs die
Umfangsfläche der Schneidscheiben mit einer Rändelung oder anderen Aufrauhung versehen
sein. Die einzelnen Schneidscheiben sollten in Umfangsrichtung verlaufende V-förmige
Nuten haben, die im Zusammenwirken mit den Ausnehmungen Doppel-Zähne bilden, die einen
guten Partikelquerschnitt gewährleisten.
[0012] Bei den elektronischen Datenträgern ist zwar zum Vermeiden unbefugten Lesens eine
Zerkleinerung in zu kleine Partikel nicht notwendig, weswegen die Schnittbreite auch
relativ groß sein kann, jedoch ist die Packungsdichte des anfallenden zerkleinerten
Gutes auch von einer möglichst kompakten Form der Partikel abhängig. Das Schneidwerk
nach der Erfindung ermöglicht es vor allem auch, die teilweise recht zähen Kunststoffscheiben
oder ihre Umhüllung zu zerkleinern, ohne sie wesentlich zu verformen oder gar Materialbrücken
zwischen ihnen stehen zu lassen, die die Packungsdichte wesentlich verringern würden.
[0013] Die Schneidwerksgeometrie ist so ausgelegt, daß möglichst folgende Kriterien erfüllt
werden:
[0014] Die Überlappung der Schneidscheiben im Schneidspalt sollte möglichst minimiert werden.
Die Tiefe der Ausnehmungen ist so gewählt, daß gerade noch ein Abriß (Partikelschnitt)
erzeugt wird. Die Wellenaußendurchmesser sind dabei minimiert, um hohe Schnittkraft
bei vorhandenem moderaten Drehmoment und außerdem geringen Schneidwerksdimensionen
zu erreichen. Die Welleninnendurchmesser sollten unter den obigen Voraussetzungen
möglichst groß sein, um eine geringe Aufbiegung der Schneidwellen bei der durch die
teilweise über ein bis zu mehreren Millimeter dicken Datenträgerscheiben erzeugten
Schnittkräfte sicherzustellen und trotzdem einen ausreichenden Durchlaß zu gewährleisten.
[0015] Die Erfindung schafft ferner ein System zur Entsorgung von Datenträgerscheiben aus
Kunststoff. Es enthält
- eine Zerkleinerungsvorrichtung zur Zerkleinerung der Datenträgerscheiben in nicht
mehr elektronisch oder optisch lesbare, aber nicht zu kleine Partikel, vorzugsweise
kurzstreifenförmige Partikel;
- Mittel zur Beschränkung einer Einführung der Datenträgerscheiben auf bestimmte vorgegebene
Arten;
- einen Auffangbehälter zum Auffangen der Datenträgerpartikel;
- Mittel zum versandfertigen Verschließen des Auffangbehälters;
- ggf. Mittel zum Erleichtern des Transports wie z.B. Handgriffe an dem Auffangbehälter
und
- Mittel zum Entleeren des Auffangbehälters in einer Kunststoffwiederverwertungsanlage.
[0016] Dieses System geht davon aus, daß das Trägermaterial, insbesondere von CD-Rom's,
und zwar sowohl von bei ihrer Herstellung beschriebenen, als auch vom Benutzer beschreibbaren
oder wiederbeschreibbaren Compakt Disks fast ausschließlich aus recyclebarem, relativ
wertvollem Kunststoff besteht. Das System ist so konzipiert, daß die Datenträger zerkleinert
werden, wobei der Auffangbehälter der Zerkleinerungsvorrichtung gleichzeitig der Versandbehälter
ist. Er braucht dann nur noch geschlossen zu werden. Das System beinhaltet die Beauftragung
eines Courier- oder sonstigen Transportdienstes, der auf Anforderung die Behälter
abholt und sie dem Wiederaufarbeitungsunternehmen bringt. Die Kosten für den Transport
können aus dem Wert des Materials getragen werden, d.h. das Transportunternehmen kann
seine Kosten unmittelbar dem Recyclingunternehmen berechnen.
[0017] Durch die Zerkleinerungsvorrichtung nach der Erfindung ist die Packungsdichte in
diesen Auffang- und Transportbehältern so groß, daß z.B. ein Wellpappkarton mit Seitenmaßen
zwischen 30 cm und 40 cm 25 kg bis 30 kg Partikel aufnehmen kann. Bei entsprechenden
Transporthilfen, wie beispielsweise Handgriffen o. dgl. ist der Karton dann gerade
noch von einem Benutzer zu transportieren.
[0018] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Zerkleinerungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine teilweise schematische Seitenansicht der Zerkleinerungsvorrichtung ohne den den
Auffangbehälter enthaltenen Ständer,
- Fig. 3
- die Seitenansicht einer Schneidwalze,
- Fig. 4
- die beiden ineinander eingreifenden Schneidwalzen eines Schneidwerks und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Auffang- und Versandbehälters.
BESCHREIBUNG DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
[0020] Fig. 1 zeigt einer Zerkleinerungsvorrichtung 11, die insbesondere zur Zerkleinerung
von Datenträgerscheiben vorgesehen und ausgebildet ist, insbesondere von CD's. Wenn
allerdings keine Materialidentität (Artenreinheit) bei den erzeugten Partikeln angestrebt
wird, können auch andere Datenträgerscheiben, beispielsweise Disketten oder Kassetten,
zerkleinert werden.
[0021] Die Zerkleinerungsvorrichtung 11 enthält einen Ständer in Form eines oben offenen
Schrankes 12 mit einer Tür 13. Auf der oberen Öffnung sitzt die Zerkleinerungseinheit
17, die ein Schneidwerk und einen dieses über ein Getriebe antreibenden Motor enthält.
Zu dem Schneidwerk führt ein Zuführkanal 15, der an der Oberseite der Zuführeinheit
mit schräg nach unten verlaufender Zuführrichtung angeordnet ist.
[0022] Für die zerkleinerten Partikel ist in dem Schrank 12 ein Auffangbehälter 16 eingestellt,
der als Ganzes entnehmbar ist und gleichzeitig einen Versandbehälter bildet.
[0023] Fig. 2 zeigt einen schematischen Schnitt durch die Zerkleinerungseinheit 14. Ihr
oberes Gehäuseteil 17, das aus Kunststoff besteht, fällt in Richtung auf den Einlaß
des Zuführkanals 15 ab. Davor ist eine transparente Abdeckung 18 um eine Schwenkachse
19 schwenkbar angeordnet, die normalerweise den Zuführkanal abdeckt und lediglich
einen schmalen Einführschlitz 20 freiläßt, der beispielsweise der Größe von CD-Rom's
angepaßt ist, wenn die Zerkleinerungsvorrichtung für diese Datenträgerart vorgesehen
ist. Die Abdeckung ist jedoch wegschwenkbar, um auch andere Gegenstände einzuführen,
was dann jedoch bewußt geschehen muß.
[0024] In dem Gehäuse oder Rahmen 21 unterhalb der oberen Gehäuseabdeckung 17 ist das Schneidwerk
22 angeordnet. Der Antriebsmotor 23 und das Getriebe, das auch Synchronräder für den
gegenläufig synchronen Antrieb der Schneidwalzen 24 des Schneidwerks 22 enthält, ist
nur angedeutet. Die beiden Schneidwalzen 24 des Schneidwerks 22 verlaufen parallel
zueinander so, daß sie ineinander eingreifen. Dies wird später noch näher erläutert
werden. Sie sind in einer gegenüber der Horizontalen geneigten Ebene angeordnet, um
mit ihrem Durchlaß w im wesentlichen fluchtend zu dem schrägen Zuführkanal zu liegen.
In Ringräume zwischen Schneidscheiben der Schneidwalzen greifen Abstreifer 25 ein,
die beispielsweise aus einzelnen Blechsegmenten bestehen können. Sie umfassen die
Wellen 26 um ca. 180° und bilden insbesondere auf der Einlaßseite durch vorspringende
Nasen 27 eine Verlängerung des Zuführkanals 15.
[0025] Fig. 3 zeigt eine Schneidwalze 24. Sie ist einstückig aus zumindest im Oberflächenbereich
der Schneidscheiben gehärtetem Stahl hergestellt. Anschließend an die zur Lagerung
und zum Antrieb vorgesehenen Wellenzapfen 28 verläuft die Schneidwelle 26, von der,
einstückig mit ihr hergestellt, Schneidscheiben 29 hervorragen, die in einem axialen
Abstand voneinander angeordnet sind, der bis auf genau tolerierte Schneidspalte der
Schneidscheibendicke entspricht und einen Ringraum 46 bildet. Die Schneidscheiben
sind an ihrem Außenumfang mit einem V-förmigen Einstich oder einer Nut 30 versehen.
Dieser Einstich schließt beispielsweise einen Winkel von 120° ein und reicht nicht
ganz bis an die Umfangskanten 31 heran, so daß dort (siehe Detail) jeweils ein schmaler
Umfangsbereich 32 entsteht, der mit einer Rändelung oder anderen Aufrauhung versehen
ist.
[0026] In den Schneidwalzen sind Ausnehmungen 33 vorgesehen, die in Fig. 3 nur stellenweise
angedeutet sind. Diese Ausnehmungen, die in Fig. 4 besser zu erkennen sind, verlaufen
mit einer Schräge gegenüber der Mittelachse 34 der Schneidwalze.
[0027] Fig. 4 zeigt, daß die Ausnehmungen relativ flach und in Umfangsrichtung langgestreckt
sind und Flanken aufweisen, die unter einem Winkel Alpha zur jeweiligen Radialrichtung
verlaufen. Dadurch bilden sich jeweils an einer Seitenflanke 35 jeder Ausnehmung 33
Schneidzähne 36, die in die Drehrichtung der Schneidwalze weisen und an der in Drehrichtung
hinteren Flanke der Ausnehmung 33 vorgesehen sind.
[0028] Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Abmessungen und deren Relationen
besonders auf das Schneiden von CD-Rom's angepaßt und wie folgt:
[0029] Bei einem Schneidwalzenaußendurchmesser (Durchmesser der Schneidscheiben) von 42
mm ist der Durchmesser d des durchgehenden Wellenabschnitts 26 gleich 27 mm. Der Achsabstand
a beider Schneidwellen beträgt 38 mm und die Tiefe der Ausnehmungen t beträgt 2,25
mm. Daraus ergibt sich eine gegenseitige Überschneidung s zwischen den jeweiligen
Außenumfängen der Schneidscheiben 29 von 4 mm.
[0030] Infolge der Tatsache, daß die beiden Schneidwalzen durch ihr Synchrongetriebe so
miteinander synchronisiert sind, daß jeweils eine Ausnehmung auf den zwischen zwei
Ausnehmungen liegenden Umfangsabschnitt der benachbarten und gegenüberliegenden Schneidscheiben
trifft, tritt diese Überschneidung in der Praxis allerdings nicht auf. Unter Berücksichtigung
der Nuttiefe t ergibt sich beim gegenseitigen Eingriff der Schneidscheiben eine wirkliche
Überlappung 1, die um die Nuttiefe t geringer ist, d.h.

. Der Durchlaß w, der sich zwischen dem Außenumfang 32 der Schneidscheiben und den
Grund der Ringräume 46 (Fig. 3) zwischen den Schneidscheiben 29 bildet, d.h. dem Außendurchmesser
der Wellen 26 beträgt

. Dieser muß wesentlich größer sein als bei Shreddern für Papier, da die Schneidscheiben
schon recht erhebliche Dicke haben. So beträgt beispielsweise die Dicke einer CD-Rom
ca. 1,2 mm und die einer Diskette mit ihrem Diskettengehäuse 3,2 mm.
[0031] Die relativ kleine wirkliche Überlappung 1 reicht bei den relativ dicken und harten
Materialien der Datenträgerscheiben 37, die zu zerkleinern sind, aus.
[0032] Ein bevorzugter Auffangbehälter 16 ist in Fig. 5 dargestellt. Er besteht aus starker
Wellpappe und ist generell rechteckig mit Basismaßen von beispielsweise 400 mm x 300
mm und einer Höhe von etwa 560 mm. Der Boden ist als sogenannter "Automatikboden"
ausgeführt und schließt sich beim Aufrichten des Kartons aus einem flachgelegten Transportformat
automatisch. Klebebänder sind in diesem Bereich nicht erforderlich.
[0033] An den oberen Öffnungskanten 39 des Behälters 16 sind die Seitenwände des Kartons
um beispielsweise 100 mm nach innen umgeschlagen, um dort eine Doppelwand zur Versteifung
des oberen Randbereichs zu bilden. An den beiden längsten Seitenwänden 40 sind Handgriffe
41 angebracht. Hierbei kann es sich um Kunststoffteile handeln, die einen Griffbügel
und einen relativ großflächigen Befestigungsteil aufweisen, der durch die Seitenwand
hindurchgreift und durch eine Gegenplatte im Inneren gesichert ist. Diese kann durch
Schnapp- oder Schraubverbindung angebracht sein. Mit diesen Handgriffen ist es möglich,
den Behälter aus dem Schrank 12 nach Öffnen der Tür 13 herauszuziehen und abzutransportieren.
[0034] Es ist ein Deckel 42 vorgesehen, der aus dem gleichen Material bestehen kann. Die
Ränder 43 des Deckels 42 weisen ebenfalls eine Doppelung auf, d.h. an den unteren
Kanten des Deckels vorstehende Laschen sind nach innen geschlagen. Die Oberfläche
des Deckels kann eine vorgedruckte Adressierung zu einem Entsorgungs- oder Recyclingunternehmen
aufweisen.
FUNKTION
[0035] Zur Entsorgung von Datenträgerscheiben 37, beispielsweise CD-ROM's, aber auch Audio-CD's,
werden diese durch den Schlitz 20 in der Abdeckung 18 geschoben. Sie gelangen so in
den Zuführkanal 15 zum Schneidwerk 22. Im Bereich dieses Zuführkanals kann z.B. durch
eine Lichtschranke eine automatische Schaltvorrichtung vorgesehen sein, die bei Beschickung
den Motor in Gang setzt. Die Schneidwalzen drehen sich gegenläufig und ziehen die
CD in den Durchlaß w ein. Dabei werden sie einerseits von den aufgerauhten Umfangskanten
32 und andererseits von den Zähnen 36 ergriffen und sicher in das Schneidwerk eingezogen.
[0036] Die Abdeckung 18 dient sozusagen als Schablone für die Art der einzuschiebenden Datenträgerscheiben,
so daß eine artenreine Entsorgung ermöglicht wird und andererseits schützt sie den
Benutzer vor eventuellen Splittern, die bei sehr harten Kunststoffmaterialien, wie
sie bei CD-ROM's oft verwendet werden, auftreten können.
[0037] Im Schneidwerk findet ein Partikelschnitt statt. Die Zähne 36 graben sich in das
Material ein, durchstoßen es und danach wird entlang der Seitenkanten 31 der Schneidscheiben
ein Längsschnitt ausgeführt. Die Länge der Umfangsabschnitte der Schneidscheiben zwischen
den Ausnehmungen bestimmt also die Partikellänge. Im vorliegenden Beispiel sind sechs
Ausnehmungen am Umfang vorgesehen, die eine Breite von etwa 7 mm haben, so daß zwischen
ihnen jeweils ca. 15 mm lange Umfangsabschnitte der Schneidscheiben stehen bleiben.
Die Partikel laufen während des Schnittes durch den Durchlaß w hindurch und fallen
anschließend in den Auffangbehälter 16, der im Schrank 12 steht.
[0038] Übliche Sicherheitseinrichtungen können den Füllstand des Behälters und die Schließung
der Tür 13 überwachen. Nach Füllung des Auffangbehälters, der ggf. mit seinem Boden
in dem Deckel stehen kann, wird dieser herausgezogen, der Deckel aufgesetzt und ggf.
mit Klebeband o. dgl. verschlossen. Es sind auch andere, bereits am Behälter vorgesehene
Schließmechanismen möglich.
[0039] Anschließend kann ein Abholdienst, beispielsweise ein Courierdienst, informiert werden,
der den Behälter entgegennimmt und zu einer Recyclingfirma transportiert.
1. Zerkleinerungsvorrichtung mit einem Zuführkanal (15) für das Zerkleinerungsgut (37),
der zu einem Schneidwerk (22) führt, das zwei über ein Synchrongetriebe gegenläufig
angetriebene Schneidwalzen (24) aufweist, die zwischen sich einen Zerkleinerungsdurchlaß
(w) abgrenzen und die mehrere in axialem Abstand zueinander angeordnete Schneidscheiben
(29) aufweisen, die in zwischen den Schneidscheiben (29) einer benachbarten Schneidwalze
(24) liegende Ringräume (46) eingreifen, wobei die Schneidscheiben (29) an ihrem Umfang
mit je wenigstens einer Ausnehmung (33) versehen sind, die mit der Umfangsfläche der
Schneidscheiben (32) mindestens einen Schneidzahn (36) bilden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zuführkanal (15) und das Schneidwerk (22) für Datenträgerscheiben (37), wie
CD's oder Disketten, bzw. Datenträger-Kassetten ausgebildet sind, daß die Schneidscheiben
(29) eine Dicke von 5 mm oder darüber haben und daß die Schneidwalzen (24) über das
Synchrongetriebe so synchron angetrieben sind, daß im Zerkleinerungsdurchlaß (w) jeweils
eine Ausnehmung (33) einer Schneidscheibe (29) auf den zwischen zwei in Umfangsrichtung
aufeinanderfolgenden Ausnehmungen (33) liegenden Umfangsbereich (32) der benachbarten
Schneidscheiben (29) der anderen Schneidwalze (24) trifft.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zerkleinerungsdurchlaß
(w) ein Zuführkanal (15) vorgeschaltet ist, der durch eine ggf. wegbewegbare, insbesondere
transparente Abdeckung (18) teilweise verschließbar ist, die eine Einführöffnung (20)
abgrenzt, die dem Einführprofil der Datenträgerscheiben (37), vorzugsweise von bestimmten
Arten davon, angepaßt ist.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ausschließlich für Compakt Disks (CD's) ausgebildet und vorgesehen ist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidscheiben (29) mehr als vier, aber weniger als zwölf, vorzugsweise sechs
Ausnehmungen (33) am Umfang haben, die vorzugsweise wenigstens eine gegenüber einer
Radialrichtung schräg verlaufende Seitenflanke (35) aufweisen, insbesondere im wesentlichen
zwei parallel zueinander verlaufende Seitenflanken, und daß die Ausnehmungen (33)
am Umfang eine Breite zwischen 30% und 70% der zwischen zwei Ausnehmungen (33) liegenden
Schneidscheibenumfangsabschnitte (32) einnehmen.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneidwalzen (24) wenigstens eines der folgenden Merkmale aufweist:
5.1 der äußere Umfangsbereich (32) der Schneidscheiben ist mit einer Aufrauhung, vorzugsweise
mit einer Rändelung, versehen;
5.2 die Schneidscheibendicke bzw. Schnittbreite liegt zwischen 5 und 15 mm, vorzugsweise
bei 8 mm;
5.3 die außerhalb der Ausnehmungen (33) liegende Umfangsfläche der Schneidscheiben
hat eine umlaufende, vorzugsweise flache V-förmige Nut (30);
5.4 die Tiefe (t) der Ausnehmungen beträgt mehr als 1 mm, vorzugsweise 2,25 mm;
5.5 die Überschneidung der Schneidscheiben (29) beider Schneidwalzen (24) miteinander
beträgt:
5.5.1 bezogen auf die Umfangsflächen: Überschneidung (s) gleich Schneidscheibenaußendurchmesser
(D) minus Achsabstand (a) beider Schneidwellen zwischen 5% und 20%, vorzugsweise ca.
10% des Schneidwalzendurchmessers (D), vorzugsweise ca. 4 mm;
5.5.1.1 das Verhältnis der Tiefe (t) der Ausnehmungen (33) zur Überlappung (1) liegt
zwischen 40% und 60%, vorzugsweise bei 55%;
5.5.2 bezogen auf das Zusammenwirken von Ausnehmung (33) und Umfangsfläche: Überlappung
(1) gleich Schneidscheibenaußendurchmesser (D) minus Achsabstand (a) beider Schneidwellen
minus Tiefe (t) der Ausnehmung 33 zwischen 3% und 10%, vorzugsweise ca. 4% bzw. ca.
1,7 mm;
5.6 der Durchlaß (w) zwischen den Schneidwalzen (24), d.h. der Abstand der Schneidscheibenumfangsfläche
(32) vom Grund des Ringraums (46), in den die Schneidscheibe (29) eingreift, beträgt
(w) gleich Achsabstand (a) minus der Hälfte der Summe des Schneidscheibenaußendurchmessers
(D) und des Schneidscheibeninnendurchmessers (d), also w gleich a minus

, liegt zwischen 2 mm und 6 mm, vorzugsweise bei ca. 3,5 mm;
5.7 das Verhältnis des Abstandes (a) der Längsachsen der Schneidwalze zum Schneidscheibendurchmesser
(D) liegt zwischen 85% und 95%, vorzugsweise bei 90%, insbesondere größer als 90%.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ihr ein Auffangbehälter (16) für das Zerkleinerungsgut zugeordnet ist, der als
Transport- und Versandbehälter ausgebildet ist und Verschlußelemente (42) sowie ggf.
Handgriffe (41) aufweist.
7. System zur Entsorgung von Datenträgerscheiben (37) aus Kunststoff, gekennzeichnet
durch
7.1 eine Zerkleinerungsvorrichtung (11) zur Zerkleinerung der Datenträgerscheiben
(37) in nicht mehr elektronisch oder optisch lesbare, aber nicht zu kleine Partikel,
vorzugsweise kurzstreifenförmige Partikel;
7.2 Mittel zur Beschränkung einer Einführung der Datenträgerscheiben (37) auf bestimmte
vorgegebene Arten;
7.3 einen Auffangbehälter (16) zum Auffangen der Datenträgerpartikel;
7.4 Mittel zum versandfertigen Verschließen des Auffangbehälters (16);
7.5 ggf. Mittel zum Erleichtern des Transports wie z.B. Handgriffe (41) an dem Auffangbehälter
(16) und
7.6 Mittel zum Entleeren des Auffangbehälters in einer Kunststoffwiederverwertungsanlage.