[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss an einem Pressring mit mehreren gelenkig
miteinander verbundenen Pressbakkenelementen, mit einem Kupplungsorgan, mit dem die
einer Schliesstelle benachbarten und jeweils einen Kupplungsbolzen für eine Schliesseinrichtung
aufweisenden Pressbakkenelemente provisorisch verbindbar sind.
[0002] Ein Verschluss dieser Art ist im Stand der Technik aus der EP 0671984 bekannt geworden.
Dieser weist ein Kupplungsorgan auf, das eine mit einem Pressbackenelement gelenkig
verbundene erste Kupplungslasche und eine zweite mit dem anderen Pressbackenelement
verbundene zweite Kupplungslasche besitzt. Diese beiden Kupplungslaschen sind über
einen in beide eingreifenden Kupplungsbolzen verbindbar, der zum Schliessen des Kupplungsgliedes
verdreht werden muss. In gekuppeltem Zustand ist das Kupplungsglied nachgiebig ausgebildet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss der genannten Art zu schaffen,
der einfacher und kostengünstiger herstellbar und zudem einfacher handhabbar ist.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Verschluss dadurch gelöst, dass das Kupplungsorgan
ein Bügel ist, der an seinem einen Ende schwenkbar am Kupplungsbolzen des einen Pressbackenelementes
gelagert ist und der mit seinem anderen Ende mit dem anderen Pressbackenelement verbindbar
ist, derart, dass dieses andere Ende in der gekuppelten Stellung am anderen Pressbackenelement
verschieblich gelagert ist.
[0005] Beim erfindungsgemässen Verschluss ist das Kupplungsorgan ein Bügel, der an seinem
schwenkbaren Ende in der Verschlussposition am Pressring verschieblich gelagert ist.
Beim Schliessen des Pressringes findet eine Verschiebung zwischen dem Bügel und dem
einen Pressbackenelement des Pressringes statt. Dies hat den wesentlichen Vorteil,
dass das Kupplungsorgan nicht nachgiebig ausgebildet sein muss. Aufwendige Gelenke
können damit vermieden werden. Der Bügel kann sehr einfach aus einem starren Draht
hergestellt werden. In einer bevorzugten Ausführung ist der Bügel ein Drahtbügel,
der in radialer Richtung des Pressringes gesehen im wesentlichen U-förmig ausgebildet
ist. Der Bügel kann somit sehr einfach aus einem Drahtstück hergestellt werden. Auch
die Handhabung des erfindungsgemässen Verschlusses ist sehr einfach. Zum provisorischen
Verschliessen des Pressringes muss lediglich der Bügel in die Verschlussposition eingeschwenkt
werden. Zum Öffnen ist eine Verschwenkung in der Gegenrichtung auszuführen.
[0006] Die Herstellung ist dann besonders einfach, wenn der Bügel an den für die Schliesseinrichtung
vorgesehenen Kupplungsbolzen gelagert ist. Der eine dieser Kupplungsbolzen dient mit
seinen vorstehenden Enden aus Gelenkbolzen für den Bügel und der andere Kupplungsbolzen
in Zusammenarbeit mit einer Biegung des Bügels dazu, die Öffnungsweite des Pressringes
in der gekuppelten Position zu bestimmen.
[0007] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens ein der Schliesstelle benachbartes
Pressbackenelement wenigstens einen Ansatz auf, mit dem der Bügel in seiner Schliesstellung
verrastet ist. Beim Schliessen des Pressringes gleitet der Bügel an diesem Ansatz
entlang. Der Bügel bleibt somit beim Schliessen des Pressringes fixiert und kann nach
dem Pressvorgang durch ein Verschwenken gelöst werden. Ein solcher Ansatz kann beispielsweise
als vergleichsweise kurzer angeformter Nocken sehr kostengünstig realisiert werden.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht eines Pressringes mit einem erfindungsgemässen Verschluss,
- Figur 2
- schematisch eine Ansicht einer an sich bekannten Schliesseinrichtung,
- Figur 3
- eine weitere Ansicht des Pressringes mit einem erfindungsgemässen Verschluss, wobei
der Pressring um ein hier abschnittsweise gezeigtes Rohr gelegt ist,
- Figur 4
- eine Ansicht eines Pressringes mit dem erfindungsgemässen Verschluss sowie einer an
die Kupplungsbolzen angelegte Schliesseinrichtung gemäss Figur 2,
- Figur 5
- eine weitere Ansicht entsprechend Figur 3, jedoch mit geschlossenem Pressring und
- Figur 6
- eine Ansicht entsprechend Figur 4, jedoch nach geschlossenem Pressring.
[0010] Der in Figur 1 gezeigte Pressring 2 weist ein mittleres Pressbackenelement 6 auf,
das mit zwei Gelenkbolzen 8 in symmetrischer Anordnung mit zwei weiteren Pressbackenelementen
5 und 7 schwenkbar verbunden ist. Die Pressbakkenelemente 5 und 7 besitzen jeweils
einen Kupplungsbolzen 9 bzw. 10, an denen zum Schliessen des Pressringes 2 die in
Figur 2 gezeigte Schliesseinrichtung 25 ansetzbar ist.
[0011] Die Schliesseinrichtung 25 ist ein bekanntes handelsübliches Produkt und weist zwei
Hebel 26 auf, die an einem Teil 27 gelagert sind und um Gelenkbolzen 29 mittels eines
hier nicht gezeigten Antriebes verschwenkbar sind. Hierbei liegen die beiden Hebel
26 mit Ausnehmungen 32 an den Kupplungsbolzen 9 und 10 aussenseitig an. Die in den
Figuren 4 und 6 angedeuteten Rollen 30 des Antriebes greifen an geneigten Flächen
28 der beiden Hebel 26 an und verschwenken dadurch die beiden Hebel 26 derart, dass
die Ausnehmungen 32 bzw. die Gelenkbolzen 9 und 10 gegeneinander bewegt werden. Die
Figuren 3 und 4 zeigen den Pressring 2 auf einem Rohr 31 und vor dem Verschliessen
bzw. Verpressen des Rohres 31. Zwischen den beiden Pressbackenelementen 5 und 7 befindet
sich ein Zwischenraum bzw. eine Schliesstelle 4. Die Figuren 5 und 6 zeigen den Pressring
2 in geschlossener Stellung. Das Rohr 31 bzw. ein hier nicht gezeigter Pressfitting
ist nach dem Schliessvorgang um seinen ganzen Umfang verpresst. Stirnseiten 18 und
19 der beiden Pressbakkenelemente 5 und 7 sind in Berührung, wie die Figuren 5 und
6 zeigen.
[0012] Ist der Pressring 2 wie in Figur 3 und 4 gezeigt zum Verpressen sattelartig auf das
Rohr 31 aufgelegt, so wird dieser an den unteren Enden der beiden Pressbackenelemente
5 und 6 mittels eines Verschlusses 1 provisorisch verschlossen. Damit wird vermieden,
dass der massive aus Metall hergestellte und vergleichsweise schwere Pressring 2 nicht
gehalten werden muss und somit beide Hände zum Bedienen der Schliesseinrichtung frei
sind. Der Verschluss 1 besteht im wesentlichen aus einem Bügel 3, der vorzugsweise
ein Drahtbügel ist. Wie die Figur 3 zeigt, ist der in radialer Ansicht des Pressringes
2 im wesentlichen U-förmig und besitzt zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden
Schenkeln 15 sowie einen Steg 16. Die Enden der Schenkel 15 umgreifen jeweils mit
einer Umschlingung 14 ein vorstehendes Ende 9a des Kupplungsbolzens 9. Die Umschlingung
und der Kupplungsbolzen 9 bilden ein Gelenk, das ein begrenztes Verschwenken des Bügels
3 um den Kupplungsbolzen 9 ermöglicht.
[0013] In der Figur 1 ist der Pressring 2 offen und kann zum Verpressen eines hier nicht
gezeigten Pressfittings sattelartig auf ein Rohr 31 aufgelegt werden. Durch ein Schwenken
des Bügels 3 in die in den Figuren 3 und 4 gezeigte Position kann der Schliessring
2 provisorisch geschlossen werden, wobei zwischen den Pressbackenelementen 5 und 7
eine Schliesstelle 4 besteht, die wie oben erläutert mit der Verschlusseinrichtung
25 geschlossen wird. Wie die Figuren 3 und 4 deutlich zeigen, ist der Bügel 3 in der
Ansicht gemäss der Figur 4 etwa Z-förmig und insbesondere winkelförmig. In der Schliesstellung
liegt der Bügel 3 mit zwei im wesentlichen 90° Biegungen 20 an vorstehenden Enden
10a des Kupplungsbolzen 10 an. Im Abstand zum Kupplungsbolzen 10 sind am Pressbackenelement
jeweils aussenseitig zwei vergleichsweise kurze Ansätze 17 angeformt an denen der
Bügel 3 anliegt. Die Ansätze 17 bilden Rastnocken, welche der Bügel 3 durch federelastisches
Ausreichen bei Ein- und Ausschwenken überspringen kann. Die Positionen, an denen die
Ansätze 17 am Bügel 3 anliegen sind in Figur 3 mit A bezeichnet. Die Positionen A
bilden zusammen mit Positionen B Raststellen, die durch Ausbiegungen 15c der Schenkel
15 gebildet werden.
[0014] Wird nun der Pressring 2 geschlossen, gleiten die beiden Schenkel 15 jeweils zwischen
einem Kupplungsbolzen 10 und einem Ansatz 17 am Pressbackenelement 7 entlang und bleiben
hierbei in der verrasteten Position. Nach dem Pressvorgang liegen die Ansätze 17 an
den mit B bezeichneten Position des Bügels an. Zwischen den beiden Position A und
B weist der Bügel 3 eine Biegung auf. Nach dem Schliessen des Pressringes ist dieser
somit weiterhin durch den Bügel 3 geschlossen und kann damit nicht vom Rohr 31 abgleiten.
Die Schliesseinrichtung 25 wird nach dem Pressvorgang vom Pressring 2 abgenommen.
Durch Verschwenken des Bügels 3 im Gegenuhrzeigersinn kann der Pressring 2 wieder
geöffnet und vom Rohr 21 abgenommen werden. Der Pressring 2 ist nun für einen weiteren
Pressvorgang bereit.
[0015] Der Bügel 3 überragt gemäss Fig. 6 mit seinem schwenkbaren Ende 3a den Pressring
2 und kann an diesem Ende 3a sicher gefasst werden.
1. Verschluss an einem Pressring mit mehreren gelenkig miteinander verbundenen Pressbackenelementen
(5 bis 7), mit einem Kupplungsorgan (3), mit dem die einer Schliesstelle (4) benachbarten
und jeweils einen Kupplungsbolzen (9, 10) für eine Schliesseinrichtung (25) aufweisenden
Pressbackenelemente (5 bis 7) provisorisch verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass das Kupplungsorgan ein Bügel (3) ist, der an seinem einen Ende schwenkbar am
Kupplungsbolzen (9) des einen Pressbackenelementes (5) gelagert ist und der mit seinem
anderen Ende (3a) mit dem anderen Pressbackenelement (7) verbindbar ist, derart, dass
dieses andere Ende (3a) in der gekuppelten Stellung am anderen Pressbackenelement
(7) verschieblich gelagert ist.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (3) radial zum
Pressring (2) gesehen im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (3) achsial
zum Pressring (2) gesehen winkel- oder Z-förmig ausgebildet ist.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel
(3) ein Drahtbügel ist und gegenüberliegende Enden (14) des Bügels (3) jeweils ein
Ende (9a) des genannten Kupplungsbolzens (9) umgreifen.
5. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein der Schliesstelle (4) benachbartes Pressbackenelement (7) wenigstens einen Ansatz
(17) aufweist, mit dem der Bügel (3) in seiner Schliesstellung verrastet ist.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz
(17) ein vergleichsweise kurzer Nocken auf einer Seitenfläche des Pressbackenelementes
(7).
7. Verschluss nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ansatz (17) im
Abstand zum benachbarten Kupplungsbolzen (10) angeordnet ist und der Bügel (3) in
seiner Schliesstellung mit einem Schenkel (15) an diesem Ansatz (17) und an einem
seitlich vorragenden Ende (10a) dieses Kupplungsbolzens (10) anliegt und zwischen
dem Ansatz (17) und dem vorragenden Ende (10a) beim Schliessen des Pressringes (2)
verschieblich geführt ist.
8. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel
(3) an seinem kuppelbaren Ende (3a) einen Griffteil (16) aufweist, der den Pressring
(2) wesentlich überragt und an dem der Bügel (3) zwischen der Schliesstellung und
der Offenstellung verschwenkbar ist.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er im wesentlichen
starr ausgebildet ist.
10. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel
(3) mit einer Hand verschwenkbar ist.