[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufschäumen eines aus mindestens
einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden
Halbzeugs, das gegebenenfalls mit zumindest einer Deckschicht verbunden wird, wobei
das Halbzeug in einen Raum eingebracht und zu dessen Aufschäumen erwärmt wird. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Aufschäumen eines aus mindestens
einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden
Halbzeugs, das gegebenenfalls mit einer Deckschicht versehen ist, umfassend ein den
Pressling aufnehmenden von einer Wandung begrenzten Raum sowie eine Wärmequelle zur
ein Aufschäumen des Presslings bewirkenden thermischen Behandlung des Presslings in
dem Raum.
[0002] Aus der DE 44 26 627 C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
metallischen Verbundwerkstoffen aus einer oder mehreren Deckschichten aus massivem
Material und aus einem zwischen diesen befindlichen Kern bekannt, der durch Verdichten
einer Mischung aus mindestens einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden
Treibmittelpulver gebildet ist. Ein so gebildeter Verbund wird sodann in einen Kammerofen
bei einer Temperatur von 850 °C eingebracht. Bei dieser Temperatur schäumt der Pressling
in erforderlichem Umfang auf, ohne dass die Deckschichten schmelzen.
[0003] Das Erwärmen erfolgt demzufolge durch Wärmeübertragung derart, dass zunächst über
den Ofen über ein Schaumwerkzeug indirekt die Wärme auf den Pressling übertragen wird.
Ein solches Verfahren ist energetisch ungünstig und führt häufig zu einer Überhitzung
des Schaumes, so dass die hergestellten Verbundwerkstoffe nicht die erforderliche
Güte aufweisen. Ferner ist es kaum möglich, in das Halbzeug gezielt Wärme derart einzuleiten,
dass reproduzierbar Bereiche des Presslings unterschiedlich aufgeschäumt werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass mit hoher Effizienz und energetisch
günstig Presslinge aufgeschäumt werden können, wobei zusätzlich die Möglichkeit gegeben
sein soll, unterschiedliche Bereiche des Presslings unterschiedlich zu erwärmen bzw.
gegebenenfalls das Aufschäumen zu beobachten, um gezielt eingreifen zu können.
[0005] Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass das Halbzeug
durch von außen in den Raum eingekoppelte Strahlungsenergie aufgeschäumt wird. Abweichend
vom vorbekannten Stand der Technik erfolgt keine Wärmeübertragung von dem den Pressling
aufnehmenden Raum selbst, sondern von außen in den Raum eingekoppelte Energie. Hierbei
handelt es sich insbesondere um Strahlungsenergie im mittleren bzw. fernen Infrarotbereich.
Auch Strahlung im Mikrowellenbereich kommt in Frage.
[0006] Insbesondere wird der Pressling in einem Raum erwärmt, der von einer für die einzukoppelnde
Strahlung transparenten bzw. semitransparenten bzw. translucenten Wandung begrenzt
ist, die raumseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren Pressling und der gegebenenfalls
vorhandenen Deckschicht chemisch inerten gegenüber der eingekoppelten Strahlungsenergie
durchlässigen oder im Wesentlichen durchlässigen Schutzschicht versehen wird. Als
Wandung des den Pressling aufnehmenden Raums, auf die die Schutzschicht aufgebracht
wird, kommt insbesondere Quarzglasmaterial oder solches enthaltendes in Frage.
[0007] Die Verwendung eines semitransparenten Materials hat den Vorteil, dass das aufzuschäumende
Material nicht durch die anderenfalls wie ein kalter Pol wirkende Wandung "geschockt"
wird.
[0008] Als Schutzschicht kann Al
2O
3 und/oder Si
3N
4 und/oder BN und/oder SiO
2/Al
2O
3 und/oder Mischungen dieser verwendet werden. Dabei kann die Schutzschicht auf die
Innenflächen der Wandung, gegebenenfalls über eine Haftvermittlerschicht, durch PVD-Verfahren
aufgebracht werden. Insbesondere Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern,
kathodische Lichtbogenverdampfung oder Plasmaimmersions-Ionenimplantation kommen in
Frage.
[0009] Insbesondere ist vorgesehen, dass die die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht
über zumindest eine gradierte Zwischenschicht insbesondere aus Silicium- und Aluminiumoxid
an die Wandung wie das Quarzglasbauteil angekoppelt wird, insbesondere die Schutzschicht
wie Aluminiumoxidschicht durch physikalische Abscheidung aus der Dampfphase und/oder
durch chemische Abscheidung aus der Gasphase abgeschieden wird und vorzugsweise das
Aluminiumoxid durch Nachoxidation einer Aluminiumschicht mittels Plasmabehandlung
und/oder thermische Oxidation bzw. Reaktion mit SiO
2 ausgebildet wird.
[0010] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch aus, dass die Wand
aus gegenüber in den Raum einkoppelbarer Strahlungsenergie der Energiequelle transparent
oder zumindest translucent ist und rauminnenseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren
Material chemisch inerten und gegenüber der Strahlungsenergie transparenten oder translucenten
Schutzschicht abgedeckt ist. Dabei ist die Wandung selbst insbesondere auf Quarzglasbasis
aufgebaut. So kann die Wandung aus einzelnen Glasbausteinen bestehen, wodurch ein
modularer Aufbau des Raumes möglich ist, so dass dessen Innengeometrie problemlos
an die Endgeometrie des aufzuschäumenden Körpers anpassbar ist.
[0011] Die Dicke D der Wandung selbst sollte im Bereich zwischen 5 und 25 mm, insbesondere
etwa 15 mm betragen.
[0012] Bei der Wärmequelle selbst handelt es sich vorzugsweise um IR-Strahler, wobei die
Strahlungsenergie derart einkoppelbar ist, dass sich in dem aufzuschäumenden Körper
Wärmesenken ausbilden können. Hierdurch kann eine gezielte Aufschäumgeometrie und
gezielte Dichtegradiente erreicht werden.
[0013] Bezüglich der Schutzschicht, bei der es sich erwähntermaßen um ein Al
2O
3 oder Si
3N
4 oder BN-Material oder dieses enthaltendes handeln kann, ist anzumerken, dass deren
Dicke im Bereich zwischen 20 nm und 2 µm.
[0014] Durch die erfindungsgemäßen Lehren ist mit konstruktiv einfachem Aufbau eine Strahlungswärme
in den aufzuschäumenden Pressling bzw. Körper einkoppelbar, wobei sich im Vergleich
zu konventionellen Verfahren, bei denen eine Wärmeübertragung mittels von den Ofenwandungen
abgegebener Wärme erfolgt, eine erhebliche Energieeinsparung und insbesondere ein
Zeitgewinn von bis zu 50 % ergibt. Das Überhitzen des Schaumes ist ausgeschlossen.
Auch erfolgt kein Nachheizen, wodurch die Taktzeiten des Aufschäumens anderenfalls
nachteilig beeinflusst werden würden.
[0015] Durch die einkoppelbare Strahlungsenergie ergibt sich auch der Vorteil, dass Bereiche
des aufzuschäumenden Halbzeuges gezielt mit Wärme beaufschlagt werden können, so dass
erwähntermaßen bereits durch das Aufschäumen eine gewünschte Geometrieausbildung erfolgen
kann.
[0016] Durch die Verwendung von Quarzglasmaterial zur Ausbildung der Wandungen, die den
aufzuschäumenden Pressling umgeben, gelangen mechanisch beanspruchbare langzeitstabile
Materialien zum Einsatz, die kostengünstig hergestellt und benutzt werden können.
Dabei stellt das Quarzglas sicher, dass Wärmestrahlung insbesondere im Infrarotbereich
bis zu 2 µm und im Bereich zwischen 3 und 3,5 µm bei einem Transmissionskoeffizienten
zwischen 0,8 und 0,9 einkoppelbar ist. Ferner ergibt sich bei der Verwendung von Quarzglas
die Möglichkeit einer visuellen Beobachtung beim Aufschäumen, so dass ein steuerndes
Eingreifen beim Aufschäumen möglich ist.
[0017] Bevorzugterweise kann die Wandung aus Quarzglasbauteilen bestehen. Quarzglas ist
wegen seines hohen Schmelzpunktes und der hohen Transparenz im infraroten und im sichtbaren
Spektralbereich zur Einkopplung von Wärmestrahlung in heiße, flüssige und gasförmige
Medien sowie zur Beobachtung der Prozesse selbst geeignet. Beim Kontakt mit chemisch
aggressiven Medien wie etwa flüssigem Aluminium treten jedoch Reaktionen auf, die
Quarzglasteile bzw. hieraus hergestellte Bauteile binnen kurzer Zeit zerstören.
[0018] Für Kokillen, Reaktionsgefäße oder Rohrleitungen, die mit flüssigem Aluminium in
Kontakt gelangen, werden verschiedene Keramiken wie z. B. Si
3N
4 in Form von Sinterbauteilen verwendet. Allerdings sind entsprechende Materialien
weder im infraroten noch im sichtbaren Spektralbereich strahlungsdurchlässig, so dass
eine Erwärmung der Materialien selbst allein über Wärmeleitung erfolgt. Eine visuelle
Beobachtung von Prozessen selbst innerhalb entsprechender Geräte ist ebenfalls nicht
möglich.
[0019] Um Quarzglas hierfür zu verwenden, ohne dass die Gefahr einer unerwünschten chemischen
Reaktion mit aggressiven Medien erwächst, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
der transparente Glasbaustein auf seiner dem Werkstoff zugewandten Seite chemisch
passiviert und mit einer Schutzschicht aus Aluminiumoxid versehen ist. Dabei kann
diese eine Dicke zwischen 20 nm und 2 µm aufweisen. Insbesondere ist vorgesehen, dass
die Aluminiumoxidschicht über eine gradierte Zwischenschicht aus Silicium- und/oder
Aluminiumoxid an das Grundmaterial angekoppelt ist.
[0020] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die insbesondere aus
Quarzglasformteilen modular aufgebaute Form in einer Trägeraufnahme zur Strahlenquelle
hin- bzw. von dieser wegtransportiert wird, wodurch ein Chargieren bzw. eine Handhabung
der aufschäumbaren bzw. aufgeschäumten Materialien erleichtert wird.
[0021] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Herstellen eines aufschäumbaren metallischen Werkstoffes und
- Fig. 2
- eine beschichtete Quarzglasplatte.
[0023] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 dargestellt, bei der ein Halbzeug 12, das auf gegenüberliegenden
Seiten mit aus Metall bestehenden Deckschichten 14, 16 versehen ist, aufgeschäumt
werden soll, um einen metallischen Verbundwerkstoff geringen Gewichts, jedoch hoher
Festigkeit herzustellen. Entsprechende Verbundwerkstoffe bilden leistungsfähige Leichtbaustrukturen,
die z. B. in der Verkehrstechnik zum Einsatz gelangen. Solche Verbundwerkstoffe zeichnen
sich durch niedrige Dichte bei relativ hoher Steifigkeit aus.
[0024] Das Halbzeug 12 kann aus einer Mischung aus Aluminiumpulver und z. B. 12 Gewichts-%
Siliziumpulver und 0,8 Gewichts-% Titanhydridpulver als gasabspaltendes Treibmittelpulver
zusammengesetzt sein, die vermischt sodann zu einem Barren vorkompaktiert werden.
Dieser kann offen- oder geschlossenporig sein. Sodann ist der Pressling 12 mit den
Deckschichten 14, 16 durch Walzen abgedeckt worden. Sofern der Pressling 12 offenporig
war, wird bei diesem Verfahrensschritt eine notwendige Geschlossenporigkeit erzielt.
Die Temperatur beim Walzen selbst beträgt in etwa 400 °C.
[0025] Der so gebildete Sandwichkörper wird sodann in einen Raum 18 eingebracht, der von
einer Wandung 20 begrenzt ist, die aus Quarzglasmaterial besteht. Im Ausführungsbeispiel
wird der Raum von einem topfförmigen Unterteil 22 und einem diesen abschließenden
Deckelteil 24 gebildet. Rauminnenseitig sind die Wandungen mit einer Schutzschicht
26, 28 versehen, die gegenüber in den Raum 18 einzukoppelnder Strahlung durchlässig
ist. Die Dicke der Wandung 20 selbst ist ebenfalls so gewählt, dass diese gegenüber
einer einkoppelbaren Strahlung transparent bzw. translucent ist.
[0026] Die Aufnahme ist im Ausführungsbeispiel umfangsseitig von Infrarotstrahlern umgeben,
die beispielhaft mit den Bezugszeichen 30, 32 versehen sind.
[0027] Bei der Schutzschicht 26 handelt es sich vorzugsweise um eine solche aus Al
2O
3, Si
3N
4, BN oder SiO
2/Al
2O
3 oder diese Materialien enthaltend. Die Schutzschicht ist gegenüber dem aggressiven
Material des Presslings, also insbesondere bei Verwendung von Aluminiumpulver gegenüber
diesem chemisch inert, so dass das ansonsten von Aluminium angreifbare Quarzmaterial
geschützt ist. Die Dicke der Schutzschicht 26, 28 ist jedoch so gewählt, dass diese
ebenfalls gegenüber einzukoppelnder Strahlung transparent bzw. translucent ist. Somit
kann im erforderlichen Umfang von außen in den Raum 18 hinein Strahlung eingekoppelt
werden, um den Pressling 12 auf eine Temperatur zu erhitzen, die ein Aufschäumen ermöglicht.
Die Infrarotstrahler 30, 32 können dabei derart um den Raum 18 angeordnet werden,
dass sich in dem Pressling 12 Wärmesenken ausbilden können, wodurch beim Aufschäumen
gezielte Geometrieausbildung und/oder Dichtegradienten erreichbar sind.
[0028] Der Raum 18 kann des Weiteren eine Innengeometrie aufweisen, die der Endgeometrie
des aufzuschäumenden Werkstücks entsprechen soll. Um eine einfache Geometrieanpassung
zu ermöglichen, können die Wandungen 20 modular aufgebaut werden, so dass mit einfachen
Maßnahmen eine Veränderung möglich ist.
[0029] Die Schutzschichten 26, 28 werden vorzugsweise durch PVD-Verfahren, insbesondere
durch Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern, Lichtbogenverdampfung oder
Plasmaimmersions-Ionenimplantation aufgebracht.
[0030] Damit die Schutzschicht 26, 28 das Quarzglasmaterial hinreichend schützt, sollte
deren Dicke zwischen 5 und 25 nm, insbesondere im Bereich von 10 nm liegen. Die Wandung
selbst weist eine Dicke D von 15 mm auf.
[0031] Von den Strahlern 30, 32 wird vorzugsweise Licht im mittleren Infrarotbereich emittiert.
Unabhängig davon sollte jedoch die Wellenlänge auf das Material der Wandung und der
Schutzschicht abgestimmt sein, um einen hohen Transmissionsgrad sicherzustellen.
[0032] In Fig. 2 ist rein prinzipiell eine z. B. für eine Kokillenanordnung bestimmte Bodenplatte
34 aus Quarzglas dargestellt, die z. B. Abmessung von 180x80x5 mm
3 aufweist. Die Platte 34 weist auf ihrer kokilleninnenseitiger Fläche 36 eine in etwa
1 µm dicke und haftfeste Schicht 38 aus Al
2O
3 auf. Als Beschichtungsverfahren kann die Elektronenstrahlverdampfung aus einer Al
2O
3-Schmelze eingesetzt werden. Dabei erfolgt die Beschichtung bei einem Restgasdruck
von in etwa 1 x 10
-4 mbar.
[0033] Die entsprechende Platte 34 kann in einer nicht dargestellten Kokille mit der Schicht
38 dem Innenraum zugewandt eingesetzt werden. Sowohl beim Eingießen flüssigen Aluminiums
als auch beim Erschmelzen eines Aluminiumbleches mittels Infrarotstrahlung, die durch
die transparente Platte 36 eingekoppelt wird, konnte eine Reaktion mit der Quarzglasplatte
34 flüssigem Aluminium nicht festgestellt werden. Nach dem Abkühlen konnte ein erstarrtes
Aluminiumteil ohne Schwierigkeiten von der beschichteten Quarzglasplatte 34 entfernt
werden.
[0034] Die Kokille selbst kann in einer Trägeraufnahme angeordnet sein, um einen Transport
zu einer Wärmequelle wie Infrarotstrahlern bzw. von diesen weg zu erleichtern. Hierdurch
erfolgt eine Vereinfachung des Chargierens bzw. der Handhabung der aufzuschäumenden
bzw. aufgeschäumten Materialien.
1. Verfahren zum Aufschäumen eines aus zumindest einem Metallpulver und zumindest einem
gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden Halbzeugs, das gegebenenfalls mit zumindest
einer Deckschicht verbunden wird, wobei das Halbzeug in einem Raum eingebracht und
zu dessen Aufschäumen erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halbzeug durch von außen in den Raum eingekoppelte Strahlungsenergie aufgeschäumt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressling in einem Raum erwärmt wird, der von einer transparenten, semitransparenten
bzw. translucenten Wandung begrenzt ist, die zumindest rauminnenseitig mit einer gegenüber
dem aufschäumbaren Pressling und der gegebenenfalls vorhandenen Deckschicht chemisch
inerten, gegenüber der angekoppelten Strahlungsenergie durchlässigen oder im Wesentlichen
durchlässigen Schutzschicht versehen wird.
3. Verfahren nach zumindest Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressling mit einer Strahlung einer Wellenlänge λ mit 700 nm < λ < 4 µm,
insbesondere mit 3,0 < λ < 3,5 µm, oder mit einer Strahlung im mittleren Infrarot
oder mit einer Strahlung, die im fernen Infrarot liegt, oder mit einer Strahlung im
Mikrowellenbereich erwärmt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Wandung des den Pressling aufnehmenden Raums in Bezug auf die einzukoppelnde
Strahlung transparentes bzw. semitransparentes Formmaterial wie Quarzglasmaterial
oder solches enthaltendes verwendet wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Schutzschicht Al2O3 und/oder Si3N4 und/oder Al2O3/SiO2 und/oder BN oder diese enthaltendes Material verwendet wird, wobei vorzugsweise die
Schutzschicht mit einer Dicke d mit 8 nm ≤ d ≤ 2 µm, insbesondere d in etwa 20 um
bis 500 nm versehen wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht durch PVD-Verfahren, durch Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern,
Lichtbogenverdampfung oder Plasmaimmersions-Ionenimplantation aufgebracht wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strahlungsenergie derart angekoppelt wird, dass sich im Pressling Wärmesenken
bilden.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht (38) über zumindest eine gradierte
Zwischenschicht insbesondere aus Silicium- und Aluminiumoxid an die Wandung wie das
Quarzglasbauteil (34) angekoppelt wird, dass insbesondere die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht
durch physikalische Abscheidung aus der Dampfphase und/oder durch chemische Abscheidung
aus der Gasphase abgeschieden wird und dass vorzugsweise das Aluminiumoxid durch Nachoxidation
einer Aluminiumschicht mittels Plasmabehandlung und/oder thermische Oxidation bzw.
Reaktion mit SiO2 ausgebildet wird.
9. Vorrichtung zum Aufschäumen eines aus zumindest einem Metallpulver und zumindest einem
gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden Halbzeugs (12), das gegebenenfalls mit
zumindest einer Deckschicht (14, 16) verbunden ist, umfassend einen den Pressling
aufnehmenden von einer Wandung (20) begrenzten Raum (18) sowie eine Wärmequelle zum
Aufschäumen des Presslings durch thermische Behandlung des Presslings in dem Raum,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandung (20, 22, 24) gegenüber in dem Raum (18) einkoppelbarer Strahlungsenergie
der Energiequelle (30, 32) transparent oder zumindest translucent ist und zumindest
rauminnenseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren Material chemisch inerten und
gegenüber der Strahlungsenergie transparenten oder translucenten Schutzschicht (26,
28) abgedeckt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandung (20, 22, 24) auf Quarzglasbasis, insbesondere in Form von Quarzglasbausteinen
aufgebaut ist, wobei die Wandung (20, 22, 24) gegebenenfalls modular aufgebaut ist,
und dass die Wandung vorzugsweise eine Dicke D mit 5 mm ≤ D ≤ 25 mm, insbesondere
mit D in etwa 15 mm aufweist.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht (26, 28) aus Al2O3 und/oder SiO2/Al2O3 und/oder Si3N4 und/oder BN besteht oder dieses enthält und vorzugsweise eine Dicke d mit 20 nm ≤
d ≤ 2 µm aufweist.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmequelle (30, 32) insbesondere zumindest ein IR-Strahler ist und dass
vorzugsweise die Wärmequelle derart außerhalb des Raumes (18) angeordnet ist, dass
in dem Pressling (12) Wärmesenken ausbildbar sind.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressling in einer von den Wandungen (20, 22, 24) gebildeten Kokille anordbar
ist, die in einer Trägeraufnahme angeordnet ist.