(19) |
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(11) |
EP 1 036 615 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.05.2005 Patentblatt 2005/21 |
(22) |
Anmeldetag: 13.03.2000 |
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(54) |
Verfahren zum Aufschäumen eines metallischen Werkstoffes
Process for foaming metallic articles
Procédé pour le moussage d'articles métalliques
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
(30) |
Priorität: |
13.03.1999 DE 19911228 15.11.1999 DE 19954755
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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20.09.2000 Patentblatt 2000/38 |
(73) |
Patentinhaber: SCHUNK SINTERMETALL GMBH |
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D-35452 Heuchelheim (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Rother, Bernd
01277 Dresden (DE)
- Mucha, Andreas
01728 Bannewitz (DE)
- Siegert, Lothar
01809 Maxen (DE)
- Baumgärtner, Frank
35435 Wettenberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Stoffregen, Hans-Herbert, Dr. Dipl.-Phys. |
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Patentanwalt,
Friedrich-Ebert-Anlage 11b 63450 Hanau 63450 Hanau (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 726 127 DE-A- 4 413 423
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AT-B- 406 558 DE-A- 19 734 394
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 005, no. 174 (M-096), 10. November 1981 (1981-11-10)
& JP 56 099683 A (MARUZEN KK), 11. August 1981 (1981-08-11)
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufschäumen eines aus mindestens
einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden
Presslings, der gegebenenfalls mit zumindest einer Deckschicht verbunden wird, wobei
der Pressling in einen Raum angeordnet und zu dessen Aufschäumen erwärmt wird. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer Vorrichtung zum Aufschäumen eines
Presslings.
[0002] Aus der DE 44 26 627 C2 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
metallischen Verbundwerkstoffen aus einer oder mehreren Deckschichten aus massivem
Material und aus einem zwischen diesen befindlichen Kern bekannt, der durch Verdichten
einer Mischung aus mindestens einem Metallpulver und mindestens einem gasabspaltenden
Treibmittelpulver gebildet ist. Ein so gebildeter Verbund wird sodann in einen Kammerofen
bei einer Temperatur von 850 °C eingebracht. Bei dieser Temperatur schäumt der Pressling
in erforderlichem Umfang auf, ohne dass die Deckschichten schmelzen.
[0003] Das Erwärmen erfolgt demzufolge durch Wärmeübertragung derart, dass zunächst über
den Ofen über ein Schaumwerkzeug indirekt die Wärme auf den Pressling übertragen wird.
Ein solches Verfahren ist energetisch ungünstig und führt häufig zu einer Überhitzung
des Schaumes, so dass die hergestellten Verbundwerkstoffe nicht die erforderliche
Güte aufweisen. Ferner ist es kaum möglich, in das Halbzeug gezielt Wärme derart einzuleiten,
dass reproduzierbar Bereiche des Presslings unterschiedlich aufgeschäumt werden.
[0004] Aus der DE 197 34 394 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung von
Metallschaum bekannt. Dabei wird in einer Schäumzelle aufzuschäumendes Material erwärmt,
das die Schäumzelle über eine Austrittsöffnung verlässt und dabei vor, während oder
nach dem Austreten aufschäumt. Das Erwärmen kann durch eine Induktionsheizung erfolgen.
[0005] Die DE 44 13 423 A1 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufschluss von Substanzen.
Eine zu analysierende Substanz kann dabei in ein aus Quarzglas bestehendes Gefäß eingebracht
sein, das substanzsseitig mit einer Schutzschicht z. B. aus Bornitrid versehen ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, mit hoher Effizienz und energetisch
günstig Presslinge aufzuschäumen, wobei zusätzlich die Möglichkeit gegeben sein soll,
unterschiedliche Bereiche des Presslings unterschiedlich zu erwärmen bzw. gegebenenfalls
das Aufschäumen zu beobachten, um gezielt eingreifen zu können.
[0007] Erfindungsgemäß wird das Problem im Wesentlichen dadurch gelöst, dass der Pressling
durch von außen in den Raum eingekoppelte Strahlungsenergie aufgeschäumt wird, wobei
der Raum von einer transparenten, semitransparenten bzw. translucenten Wandung begrenzt
ist, die zumindest rauminnenseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren Pressling
und der gegebenenfalls vorhandenen Deckschicht chemisch inerten, gegenüber der eingekoppelten
Strahlungsenergie durchlässigen oder im Wesentlichen durchlässigen Schutzschicht versehen
wird. Abweichend vom vorbekannten Stand der Technik erfolgt keine Wärmeübertragung
von dem den Pressling aufnehmenden Raum selbst, sondern von außen in den Raum eingekoppelte
Energie. Hierbei handelt es sich insbesondere um Strahlungsenergie im mittleren bzw.
fernen Infrarotbereich. Auch Strahlung im Mikrowellenbereich kommt in Frage.
[0008] Als Wandung des den Pressling aufnehmenden Raums, auf die die Schutzschicht aufgebracht
wird, kommt insbesondere Quarzglasmaterial oder solches enthaltendes in Frage.
[0009] Die Verwendung eines semitransparenten Materials hat den Vorteil, dass das aufzuschäumende
Material nicht durch die anderenfalls wie ein kalter Pol wirkende Wandung "geschockt"
wird.
[0010] Als Schutzschicht kann Al
2O
3 und/oder Si
3N
4 und/oder BN und/oder SiO
2/Al
2O
3 und/oder Mischungen dieser verwendet werden. Dabei kann die Schutzschicht auf die
Innenflächen der Wandung, gegebenenfalls über eine Haftvermittlerschicht, durch PVD-Verfahren
aufgebracht werden. Insbesondere Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern,
kathodische Lichtbogenverdampfung oder Plasmaimmersions-Ionenimplantation kommen in
Frage.
[0011] Insbesondere ist vorgesehen, dass die die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht
über zumindest eine gradierte Zwischenschicht insbesondere aus Silicium- und Aluminiumoxid
an die Wandung wie das Quarzglasbauteil angekoppelt wird, insbesondere die Schutzschicht
wie Aluminiumoxidschicht durch physikalische Abscheidung aus der Dampfphase und/oder
durch chemische Abscheidung aus der Gasphase abgeschieden wird und vorzugsweise das
Aluminiumoxid durch Nachoxidation einer Aluminiumschicht mittels Plasmabehandlung
und/oder thermische Oxidation bzw. Reaktion mit SiO
2 ausgebildet wird.
[0012] Ferner bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer Vorrichtung mit einem
von einer Wandung begrenzten Raum sowie einer Strahlungsenergie in den Raum einkoppelnden
Energiequelle, wobei die Wandung gegenüber der einkoppelbaren Strahlungsenergie transparent
oder zumindest translucent ist und zumindest rauminnenseitig mit einer gegenüber dem
aufschäumbaren Material chemisch inerten und gegenüber der Strahlungsenergie transparenten
oder translucenten Schutzschicht abgedeckt ist, zum Aufschäumen eines in dem Raum
angeordneten aus zumindest einem Metallpulver und zumindest einem Gas abspaltenden
Treibmittelpulver beste-henden Presslings.
[0013] Die Dicke D der Wandung selbst sollte im Bereich zwischen 5 und 25 mm liegen insbesondere
etwa 15 mm betragen.
[0014] Bei der Wärmequelle selbst handelt es sich vorzugsweise um IR-Strahler, wobei die
Strahlungsenergie derart einkoppelbar ist, dass sich in dem aufzuschäumenden Körper
Wärmesenken ausbilden können. Hierdurch kann eine gezielte Aufschäumgeometrie und
gezielte Dichtegradiente erreicht werden.
[0015] Bezüglich der Schutzschicht, bei der es sich erwähntermaßen um ein Al
2O
3 oder Si
3N
4 oder BN-Material oder dieses enthaltendes handeln kann, ist anzumerken, dass deren
Dicke im Bereich zwischen 20 nm und 2 µm, liegen sollte.
[0016] Durch die erfindungsgemäßen Lehren ist mit konstruktiv einfachem Aufbau eine Strahlungswärme
in den aufzuschäumenden Pressling bzw. Körper einkoppelbar, wobei sich im Vergleich
zu konventionellen Verfahren, bei denen eine Wärmeübertragung mittels von den Ofenwandungen
abgegebener Wärme erfolgt, eine erhebliche Energieeinsparung und insbesondere ein
Zeitgewinn von bis zu 50 % ergibt. Das Überhitzen des Schaumes ist ausgeschlossen.
Auch erfolgt kein Nachheizen, wodurch die Taktzeiten des Aufschäumens anderenfalls
nachteilig beeinflusst werden würden.
[0017] Durch die einkoppelbare Strahlungsenergie ergibt sich auch der Vorteil, dass Bereiche
des aufzuschäumenden Halbzeuges gezielt mit Wärme beaufschlagt werden können, so dass
erwähntermaßen bereits durch das Aufschäumen eine gewünschte Geometrieausbildung erfolgen
kann.
[0018] Durch die Verwendung von Quarzglasmaterial zur Ausbildung der Wandungen, die den
aufzuschäumenden Pressling umgeben, gelangen mechanisch beanspruchbare langzeitstabile
Materialien zum Einsatz, die kostengünstig hergestellt und benutzt werden können.
Dabei stellt das Quarzglas sicher, dass Wärmestrahlung insbesondere im Infrarotbereich
bis zu 2 µm und im Bereich zwischen 3 und 3,5 µm bei einem Transmissionskoeffizienten
zwischen 0,8 und 0,9 einkoppelbar ist. Ferner ergibt sich bei der Verwendung von Quarzglas
die Möglichkeit einer visuellen Beobachtung beim Aufschäumen, so dass ein steuerndes
Eingreifen beim Aufschäumen möglich ist.
[0019] Bevorzugterweise kann die Wandung aus Quarzglasbauteilen bestehen. Quarzglas ist
wegen seines hohen Schmelzpunktes und der hohen Transparenz im infraroten und im sichtbaren
Spektralbereich zur Einkopplung von Wärmestrahlung in heiße, flüssige und gasförmige
Medien sowie zur Beobachtung der Prozesse selbst geeignet. Beim Kontakt mit chemisch
aggressiven Medien wie etwa flüssigem Aluminium treten jedoch Reaktionen auf, die
Quarzglasteile bzw. hieraus hergestellte Bauteile binnen kurzer Zeit zerstören.
[0020] Für Kokillen, Reaktionsgefäße oder Rohrleitungen, die mit flüssigem Aluminium in
Kontakt gelangen, werden verschiedene Keramiken wie z. B. Si
3N
4 in Form von Sinterbauteilen verwendet. Allerdings sind entsprechende Materialien
weder im infraroten noch im sichtbaren Spektralbereich strahlungsdurchlässig, so dass
eine Erwärmung der Materialien selbst allein über Wärmeleitung erfolgt. Eine visuelle
Beobachtung von Prozessen selbst innerhalb entsprechender Geräte ist ebenfalls nicht
möglich.
[0021] Um Quarzglas hierfür zu verwenden, ohne dass die Gefahr einer unerwünschten chemischen
Reaktion mit aggressiven Medien erwächst, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass
der transparente Glasbaustein auf seiner dem Werkstoff zugewandten Seite chemisch
passiviert und mit einer Schutzschicht aus Aluminiumoxid versehen ist. Dabei kann
diese eine Dicke zwischen 20 nm und 2 µm aufweisen. Insbesondere ist vorgesehen, dass
die Aluminiumoxidschicht über eine gradierte Zwischenschicht aus Silicium- und/oder
Aluminiumoxid an das Grundmaterial angekoppelt ist.
[0022] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die insbesondere aus
Quarzglasformteilen modular aufgebaute Form in einer Trägeraufnahme zur Strahlenquelle
hin- bzw. von dieser wegtransportiert wird, wodurch ein Chargieren bzw. eine Handhabung
der aufschäumbaren bzw. aufgeschäumten Materialien erleichtert wird.
[0023] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Herstellen eines aufschäumbaren metallischen Werkstoffes und
- Fig. 2
- eine beschichtete Quarzglasplatte.
[0025] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 dargestellt, bei der ein Pressling 12, der auf
gegenüberliegenden Seiten mit aus Metall bestehenden Deckschichten 14, 16 versehen
ist, aufgeschäumt werden soll, um einen metallischen Verbundwerkstoff geringen Gewichts,
jedoch hoher Festigkeit herzustellen. Entsprechende Verbundwerkstoffe bilden leistungsfähige
Leichtbaustrukturen, die z. B. in der Verkehrstechnik zum Einsatz gelangen. Solche
Verbundwerkstoffe zeichnen sich durch niedrige Dichte bei relativ hoher Steifigkeit
aus.
[0026] Der Pressling 12 kann aus einer Mischung aus Aluminiumpulver und z. B. 12 Gewichts-%
Siliziumpulver und 0,8 Gewichts-% Titanhydridpulver als gasabspaltendes Treibmittelpulver
zusammengesetzt sein, die vermischt sodann zu einem Barren vorkompaktiert werden.
Dieser kann offen- oder geschlossenporig sein. Sodann ist der Pressling 12 mit den
Deckschichten 14, 16 durch Walzen abgedeckt worden. Sofern der Pressling 12 offenporig
war, wird bei diesem Verfahrensschritt eine notwendige Geschlossenporigkeit erzielt.
Die Temperatur beim Walzen selbst beträgt in etwa 400 °C.
[0027] Der so gebildete Sandwichkörper wird sodann in einen Raum 18 eingebracht, der von
einer Wandung 20 begrenzt ist, die aus Quarzglasmaterial besteht. Im Ausführungsbeispiel
wird der Raum von einem topfförmigen Unterteil 22 und einem diesen abschließenden
Deckelteil 24 gebildet. Rauminnenseitig sind die Wandungen mit einer Schutzschicht
26, 28 versehen, die gegenüber in den Raum 18 einzukoppelnder Strahlung durchlässig
ist. Die Dicke der Wandung 20 selbst ist ebenfalls so gewählt, dass diese gegenüber
einer einkoppelbaren Strahlung transparent bzw. translucent ist.
[0028] Die Aufnahme ist im Ausführungsbeispiel umfangsseitig von Infrarotstrahlern umgeben,
die beispielhaft mit den Bezugszeichen 30, 32 versehen sind.
[0029] Bei der Schutzschicht 26 handelt es sich vorzugsweise um eine solche aus Al
2O
3, Si
3N
4, BN oder SiO
2/Al
2O
3 oder diese Materialien enthaltend. Die Schutzschicht ist gegenüber dem aggressiven
Material des Presslings, also insbesondere bei Verwendung von Aluminiumpulver gegenüber
diesem chemisch inert, so dass das ansonsten von Aluminium angreifbare Quarzmaterial
geschützt ist. Die Dicke der Schutzschicht 26, 28 ist jedoch so gewählt, dass diese
ebenfalls gegenüber einzukoppelnder Strahlung transparent bzw. translucent ist. Somit
kann im erforderlichen Umfang von außen in den Raum 18 hinein Strahlung eingekoppelt
werden, um den Pressling 12 auf eine Temperatur zu erhitzen, die ein Aufschäumen ermöglicht.
Die Infrarotstrahler 30, 32 können dabei derart um den Raum 18 angeordnet werden,
dass sich in dem Pressling 12 Wärmesenken ausbilden können, wodurch beim Aufschäumen
gezielte Geometrieausbildung und/oder Dichtegradienten erreichbar sind.
[0030] Der Raum 18 kann des Weiteren eine Innengeometrie aufweisen, die der Endgeometrie
des aufzuschäumenden Werkstücks entsprechen soll. Um eine einfache Geometrieanpassung
zu ermöglichen, können die Wandungen 20 modular aufgebaut werden,so dass mit einfachen
Maßnahmen eine Veränderung möglich ist.
[0031] Die Schutzschichten 26, 28 werden vorzugsweise durch PVD-Verfahren, insbesondere
durch Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern, Lichtbogenverdampfung oder
Plasmaimmersions-Ionenimplantation aufgebracht.
[0032] Damit die Schutzschicht 26, 28 das Quarzglasmaterial hinreichend schützt, sollte
deren Dicke zwischen 5 und 25 nm, insbesondere im Bereich von 10 nm liegen. Die Wandung
selbst weist eine Dicke D von 15 mm auf.
[0033] Von den Strahlern 30, 32 wird vorzugsweise Licht im mittleren Infrarotbereich emittiert.
Unabhängig davon sollte jedoch die Wellenlänge auf das Material der Wandung und der
Schutzschicht abgestimmt sein, um einen hohen Transmissionsgrad sicherzustellen.
[0034] In Fig. 2 ist rein prinzipiell eine z. B. für eine Kokillenanordnung bestimmte Bodenplatte
34 aus Quarzglas dargestellt, die z. B. Abmessungen von 180x80x5 mm
3 aufweist. Die Platte 34 weist auf ihrer kokilleninnenseitiger Fläche 36 eine in etwa
1 µm dicke und haftfeste Schicht 38 aus Al
2O
3 auf. Als Beschichtungsverfahren kann die Elektronenstrahlverdampfung aus einer Al
2O
3 -Schmelze eingesetzt werden. Dabei erfolgt die Beschichtung bei einem Restgasdruck
von in etwa 1 x 10
-4 mbar.
[0035] Die entsprechende Platte 34 kann in einer nicht dargestellten Kokille mit der Schicht
38 dem Innenraum zugewandt eingesetzt werden. Sowohl beim Eingießen flüssigen Alumimiums
als auch beim Erschmelzen eines Aluminiumbleches mittels Infrarotstrahlung, die durch
die transparente Platte 36 eingekoppelt wird, konnte eine Reaktion mit der Quarzglasplatte
34 flüssigem Aluminium nicht festgestellt werden. Nach dem Abkühlen konnte ein erstarrtes
Aluminiumteil ohne Schwierigkeiten von der beschichteten Quarzglasplatte 34 entfernt
werden.
[0036] Die Kokille selbst kann in einer Trägeraufnahme angeordnet sein, um einen Transport
zu einer Wärmequelle wie Infrarotstrahlern bzw. von diesen weg zu erleichtern. Hierdurch
erfolgt eine Vereinfachung des Chargierens bzw. der Handhabung der aufzuschäumenden
bzw. aufgeschäumten Materialien.
1. Verfahren zum Aufschäumen eines aus zumindest einem Metallpulver und zumindest einem
gasabspaltenden Treibmittelpulver bestehenden Presslings, der gegebenenfalls mit zumindest
einer Deckschicht verbunden wird, wobei der Pressling in einem Raum angeordnet und
zu dessen Aufschäumen erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressling durch von außen in den Raum eingekoppelte Strahlungsenergie aufgeschäumt
wird, wobei der Raum von einer transparenten, semitransparenten bzw. translucenten
Wandung begrenzt ist, die zumindest rauminnenseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren
Pressling chemisch inerten, gegenüber der eingekoppelten Strahlungsenergie durchlässigen
oder im Wesentlichen durchlässigen Schutzschicht versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Schutzschicht verwendet wird, die gegenüber der gegebenenfalls vorhandenen Deckschicht
chemisch inert ist.
3. Verfahren nach zumindest Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pressling mit einer Strahlung einer Wellenlänge λ mit 700 nm < λ < 4 µm, insbesondere
mit 3,0 < λ < 3,5 µm, oder mit einer Strahlung im mittleren Infrarot oder mit einer
Strahlung, die im fernen Infrarot liegt, oder mit einer Strahlung im Mikrowellenbereich
erwärmt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Wandung des den Pressling aufnehmenden Raums in Bezug auf die einzukoppelnde
Strahlung transparentes bzw. semitransparentes Formmaterial wie Quarzglasmaterial
oder solches enthaltendes verwendet wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Schutzschicht Al2O3 und/oder Si3N4 und/oder Al2O3/SiO2 und/oder BN oder diese enthaltendes Material verwendet wird, wobei vorzugsweise die
Schutzschicht mit einer Dicke d mit 8 nm ≤ d ≤ 2 µm, insbesondere d in etwa 20 nm
bis 500 nm versehen wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht durch PVD-Verfahren, durch Elektronenstrahlverdampfung, Magnetron-Sputtern,
Lichtbogenverdampfung oder Plasmaimmersions-lonenimplantation aufgebracht wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Strahlungsenergie derart angekoppelt wird, dass sich im Pressling Wärmesenken
bilden.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht (38) über zumindest eine gradierte Zwischenschicht
insbesondere aus Silicium- und Aluminiumoxid an die Wandung wie das Quarzglasbauteil
(34) angekoppelt wird, dass insbesondere die Schutzschicht wie Aluminiumoxidschicht
durch physikalische Abscheidung aus der Dampfphase und/oder durch chemische Abscheidung
aus der Gasphase abgeschieden wird und dass vorzugsweise das Aluminiumoxid durch Nachoxidation
einer Aluminiumschicht mittels Plasmabehandlung und/oder thermische Oxidation bzw.
Reaktion mit SiO2 ausgebildet wird.
9. Verwendung einer Vorrichtung mit einem von einer Wandung begrenzten Raum sowie einer
Strahlungsenergie in den Raum einkoppelnden Energiequelle, wobei die Wandung gegenüber
der einkoppelbaren Strahlungsenergie transparent oder zumindest translucent ist und
zumindest rauminnenseitig mit einer gegenüber dem aufschäumbaren Material chemisch
inerten und gegenüber der Strahlungsenergie transparenten oder translucenten Schutzschicht
abgedeckt ist, zum Aufschäumen eines in dem Raum angeordneten aus zumindest einem
Metallpulver und zumindest einem Gas abspaltenden Treibmittelpulver bestehenden Presslings.
10. Verwendung der Vorrichtung noch Anspruch 9, wobei die Wandung auf Quarzglasbasis,
insbesondere in Form von Quarzglasbausteinen aufgebaut ist, wobei die Wandung gegebenenfalls
modular aufgebaut ist, und daß die Wandung vorzugsweise Dicke D mit 5 mm ≤ D ≤ 25
mm, insbesondere mit D in etwa 15 mm aufweist.
11. Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Schutzschicht aus Al2O3 und/oder SiO2/Al2O3 und/oder Si3N4 und/oder BN besteht oder dieses enthält und vorzugsweise eine Dicke d mit 20 nm ≤
d ≤ 2 µm aufweist.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei die Wärmequelle
insbesondere zumindest ein IR-Strahler ist und dass vorzugsweise die Wärmequelle derart
außerhalb des Raumes angeordnet ist, dass in dem Pressling Wärmesenken ausbildbar
sind.
1. A method for foaming of a pressed part comprising at least one metal powder and at
least one gas-separating propellant powder and if necessary connected to at least
one cover layer, where said pressed part is arranged inside a space and heated in
order to foam it,
wherein
the pressed part is foamed by a radiation energy injected from the outside into the
space, the latter being limited by a transparent, semi-transparent or translucent
wall which is at least on the inside of the space provided with a protective layer
chemically inert to the foamable pressed part and permeable or substantially permeable
for the injected radiation energy.
2. Method according to Claim 1,
wherein
a protective layer is used that is chemically inert to the cover layer where provided.
3. Method according to at least Claim 1 or Claim 2,
wherein
the pressed part is heated with a radiation of a wavelength λ at 700 nm < λ < 4 µm,
in particular at 3.0 < λ < 3.5 µm, or with a mid infrared radiation or with a far
infrared radiation or with a radiation in the microwave range.
4. Method according to at least one of the previous claims,
wherein
transparent or semi-transparent shaped material such as quartz glass material or containing
such material is used as the wall of the space receiving the pressed part relative
to the radiation to be injected.
5. Method according to at least one of the previous claims,
wherein
Al2O3 and/or Si3N4 and/or Al2O3/SiO2 and/or BN or material containing the latter is used as the protective layer, where
said protective layer is preferably provided with a thickness d of 8 nm ≤ d ≤ 2 µm,
in particular d approximately 20 nm to 500 nm.
6. Method according to at least one of the previous claims,
wherein
the protective layer is deposited by PVD process, by electron beam evaporation, magnetron
sputtering, arc evaporation or plasma immersion ion implantation.
7. Method according to at least one of the previous claims,
wherein
the radiation energy is injected such that heat sinks are formed in the pressed part.
8. Method according to at least one of the previous claims,
wherein
the protective layer such as aluminium oxide layer (38) is connected via at least
a graduated intermediate layer, in particular of silicon and aluminium oxide, to the
wall such as the quartz glass component (34), wherein in particular the protective
layer such as the aluminium oxide layer is deposited by physical deposition from the
vapour phase and/or by chemical deposition from the gas phase, and wherein the aluminium
oxide is preferably formed by post-oxidation of an aluminium layer by means of plasma
treatment and/or thermal oxidation or reaction with SiO2.
9. Use of a device with a space limited by a wall and of an energy source injecting radiation
energy into said space, where the wall is transparent or at least translucent to the
injectable radiation energy and is covered at least on the inside of the space with
a protective layer chemically inert to the foamable material and transparent or at
least translucent to the radiation energy, for foaming of a pressed part arranged
inside the space and comprising at least one metal powder and at least one gas-separating
propellant powder.
10. Use of a device according to Claim 9, where the wall is designed on a quartz glass
basis, in particular in the form of quartz glass modules, where the wall is designed
modular if necessary, and where the wall preferably has a thickness D of 5 mm ≤ D
≤ 25 mm, in particular with D approximately 15 min.
11. Use of a device according to Claim 9, where the protective layer comprises Al2O3 and/or SiO2/Al2O3 and/or Si3N4 and/or BN or material containing the latter and preferably has a thickness d of 20
nm ≤ d ≤ 2 µm.
12. Use of a device according to one of Claims 9 to 11, where the heat source is in particular
at least one IR heater and where the heat source is preferably arranged outside the
space such that heat sinks can form indcside the pressed part.
1. Procédé pour le moussage d'une pièce moulée composée d'au moins une poudre métallique
et d'au moins une poudre moussante divisant par gaz, cette même pièce moulée étant
le cas échéant reliée à au moins une couche de surface, sachant que la pièce moulée
est placée dans une chambre et chauffée pour le moussage,
caractérisé en ce que
le moussage de la pièce moulée est réalisé par énergie radiante introduite de l'extérieur
dans la chambre, sachant que la chambre est limitée par une paroi transparente, semi-transparente
et/ou translucide qui présente au moins sur le côté intérieur de la chambre une couche
protectrice chimiquement inerte par rapport à la pièce moulée à faire mousser, et
perméable ou en grande partie perméable à l'énergie radiante introduite.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
est utilisée une couche protectrice chimiquement inerte par rapport à la couche de
surface éventuellement présente.
3. Procédé selon au moins la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
la pièce moulée est chauffée par un rayonnement d'une longueur d'ondes λ de 700 nm
< λ < 4 µm, en particulier de 3,0 < λ < 3,5 µm, ou par un rayonnement infrarouge moyen
ou par un rayonnement infrarouge lointain ou par un rayonnement hyperfréquence.
4. Procédé selon au moins une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
est utilisé, en tant que paroi de la chambre abritant la pièce moulée, un matériau
moulé transparent ou semi-transparent par rapport au rayonnement introduit, tel qu'un
matériau en verre de silice ou en contenant.
5. Procédé selon au moins une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
est utilisé, en tant que couche protectrice, de l'Al2O3 et/ou du Si3N4 et/ou de l'Al2O3/SiO2 et/ou du BN ou un matériau en comprenant, sachant que de préférence la couche protectrice
présente une épaisseur d de 8 nm ≤ d ≤ 2 µm, en particulier d d'environ 20 nm à 500
nm.
6. Procédé selon au moins une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la couche protectrice est déposée par un procédé en phase vapeur, par évaporation
par faisceau d'électrons, pulvérisation par magnétron, évaporation par arc électrique
ou implantation ionique par immersion plasma.
7. Procédé selon au moins une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'énergie radiante est introduite de telle manière que des puits de chaleur se forment
dans la pièce moulée.
8. Procédé selon au moins une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la couche protectrice, telle qu'une couche d'oxyde d'aluminium (38), est couplée à
la paroi telle que la pièce en verre de silice (34) au moyen d'au moins une couche
intermédiaire concentrée par évaporation en particulier en oxyde de silicium et d'aluminium,
qu'en particulier la couche protectrice telle qu'une couche d'oxyde d'aluminium est
appliquée par déposition physique issue de la phase vapeur et/ou par déposition chimique
issue de la phase gazeuse et que de préférence l'oxyde d'aluminium est formé par oxydation
subséquente d'une couche d'aluminium au moyen d'un traitement plasma et/ou d'une oxydation
thermique ou d'une réaction avec du SiO2.
9. Utilisation d'un dispositif avec une chambre limitée par une paroi ainsi qu'une source
d'énergie introduisant une énergie radiante dans la chambre, sachant que la paroi
est transparente ou au moins translucide par rapport à l'énergie radiante devant être
introduite et est recouverte au moins sur le côté intérieur de la chambre d'une couche
protectrice chimiquement inerte par rapport au matériau à faire mousser et transparente
ou translucide par rapport à l'énergie radiante, pour le moussage d'une pièce moulée
placée dans la chambre et constituée d'au moins une poudre métallique et d'au moins
une poudre moussante divisant par gaz.
10. Utilisation du dispositif selon la revendication 9, sachant que la paroi est formée
sur la base du verre de silice, en particulier sous forme d'élément de verre de silice,
sachant que la paroi a le cas échéant une structure modulaire et que la paroi présente
de préférence une épaisseur D de 5 mm ≤ D ≤ 25 mm, en particulier D d'environ 15 mm.
11. Utilisation d'un dispositif selon la revendication 9, sachant que la couche protectrice
est constituée d'Al2O3 et/ou de SiO2/Al2O3 et/ou de Si3N4 et/ou de BN ou en contient et présente de préférence une épaisseur d de 20 nm ≤ d
≤ 2 µm.
12. Utilisation d'un dispositif selon une des revendications 9 à 11, sachant que la source
de chaleur est en particulier au moins un projecteur infrarouge et que de préférence
la source de chaleur est disposée à l'extérieur de la chambre de telle manière que
des puits de chaleur puissent se former dans la pièce moulée.
