[0001] Die Erfindung betrifft einen Leitungssucher zum Orten von Leitungen in einer Wand,
insbesondere zum Orten von Wasserleitungen, elektrischen Leitungen oder dgl., nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Leitungssucher sind an sich bekannt und dienen dem Absuchen einer Wand
nach Leitungen, bevor an vorgesehenen Stellen Löcher mit einer Bohrmaschine oder einem
Bohrhammer oder Nuten mit einem Nutfräser gesetzt werden. Diese Leitungssucher haben
sich in der Praxis bewährt und sind insbesondere dort unentbehrlich, wo der Verlauf
oder die Anordnung von Leitungen unbekannt ist.
[0003] Der Leitungssucher ist ein von der Bohrmaschine getrenntes Gerät und muß zusätzlich
zur Bohrmaschine vor Ort zur Verfügung gehalten werden. In der Praxis hat sich gezeigt,
daß der Leitungssucher oft vergessen wird, so daß dann auf Verdacht die notwendigen
Bohrungen in einer Wand vorgenommen werden. Dies kann zu erheblichen Schäden führen,
wenn eine Wasserleitung oder eine elektrische Leitung angebohrt wird. Meist muß dann
die Wand in einem großen Bereich aufgestemmt werden, um den Schaden zu beheben.
[0004] Zum Schutz des Benutzers einer Bohrmaschine vor elektrischem Schlag ist auch schon
vorgeschlagen worden, bei elektrischem Kontakt der Bohrspitze mit einer stromführenden
Leitung eine im Motorgehäuse der Bohrmaschine angeordnete Schutzschaltung zu aktivieren,
die ein Abschalten der Bohrmaschine bewirkt. Eine derartige Anordnung schützt aber
nicht vor Schäden an den in der Wand verlegten Leitungen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leitungssucher der gattungsgemäßen
Art derart zu gestalten, daß er jederzeit vor Ort verfügbar ist und vom Benutzer vorzugsweise
auch während des Betriebes der Bohrmaschine verwendet werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Die Integration des Leitungssuchers in dem dem Werkzeug benachbarten vorderen Handgriff
einer Werkzeugmaschine stellt sicher, daß - bevor z.B. eine Bohrung oder Nut gesetzt
wird - mittels des Leitungssuchers im Bereich des beabsichtigten Bohrloches verlaufende
Leitungen erkannt werden. Der Bohrvorgang wird daher bei Ansprechen des im Handgriff
der Bohrmaschine integrierten Leitungssuchers gar nicht erst begonnen, so daß sowohl
Schäden an elektrischen Leitungen als auch Schäden der Wand vermieden sind.
[0008] Bevorzugt wird zur Spannungsversorgung des Leitungssuchers eine im Handgriff angeordnete
Batterie oder ein Akku-Pack verwendet; es kann auch zweckmäßig sein, eine Verbindung
zum Spannungsnetz der Bohrmaschine vorzusehen.
[0009] Die Sensorik des Leitungssuchers liegt vorteilhaft in einem nasenförmigen Gehäusevorsprung
des freien Endes des Handgriffes, so daß durch den nasenförmigen Gehäusevorsprung
ein geringer Abstand zur Wand gegeben ist, was die Funktionssicherheit erhöht.
[0010] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung liegen die Sensorik, die Elektronik und
die Spannungsquelle innerhalb eines Innengehäuses des Handgriffes, welches von einem
äußeren Griffgehäuse umgeben ist. Dabei ist das Innengehäuse zusammen mit dem Leitungssucher
zweckmäßig als axial in das Griffgehäuse einschiebbares Modul ausgebildet, welches
bevorzugt auch außerhalb des Griffgehäuses betriebsfertig ist und eingesetzt werden
kann.
[0011] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung, in der nachfolgend ein im einzelnen beschriebenes Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Seitenansicht einen an einer Bohrmaschine festgelegten erfindungsgemäßen Handgriff
mit integriertem Leitungssucher,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des vorderen Handgriffs nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Frontansicht des Handgriffes nach Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 3,
- Fig. 6
- einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 4.
[0012] Der mit einem integrierten Leitungssucher versehene Handgriff 1 wird nahe dem Spannfutter
31 einer Bohrmaschine 32 (Fig. 1) an einem zylindrischen Befestigungsabschnitt 33
maschinenfest fixiert.
[0013] Der Handgriff 1 besteht im wesentlichen aus einem etwa zylinderförmigen, vorteilhaft
im Schnitt elliptischen Griffgehäuse 7 (Fig. 5, 6), welches an einem Ende 3 eine im
Durchmesser erweiterte Ringschulter 8 zeigt. Die Ringschulter 8 trennt den Handgriff
1 von einem Geräteanschluß 9, mit dem der Handgriff 1 an dem Befestigungsabschnitt
33 der Bohrmaschine 32 eines Bohrhammers oder dgl. montiert wird. Der Geräteanschluß
9 besteht im wesentlichen aus einer zylindrischen, geschlitzten Schelle 2, die über
einen Sockel 10 starr mit dem Ende 3 des Handgriffes 1 verbunden ist. Der Klemmschlitz
der Schelle 2 wird von einer Klemmschraube 5 überbrückt, welche in den Sockel 10 eingreift.
Mittels der Klemmschraube 5 wird die Schelle 2 auf dem zylindrischen Befestigungsabschnitt
33 in einer gewünschten Lage kraftschlüssig festgelegt.
[0014] Der zylindrische Mantel 4 der Schelle 2 hat eine Längsmittelachse 6, welche bei an
der Bohrmaschine, dem Bohrhammer oder dgl. Werkzeugmaschine montiertem Handgriff 1
gleichachsig mit der Drehachse 34 des Werkzeuges ist.
[0015] Der Sockel 10 hat etwa rechteckförmige Gestalt und weist - wie die Fig. 2 und 4 zeigen
- in Richtung der Längsmittelachse 6 eine axiale Erstreckung auf, die der Breite der
Schelle 2 entspricht. Aus Fig. 3 ist zu entnehmen, daß der Sockel 10 eine Breite aufweist,
die geringfügig kleiner als der Außendurchmesser der Schelle 2 ist.
[0016] Das Griffgehäuse 1 hat ausweislich der Fig. 5 und 6 einen ovalen Querschnitt, wobei
die größere Achse A des Querschnittes in gleicher Richtung wie die Längsmittelachse
6 der Schelle 2 orientiert ist und parallel zu dieser Längsmittelachse 6 liegt. Ausweislich
Fig. 4 ist das Griffgehäuse 7 hohl ausgebildet und an seinem der Manschette 2 abgewandten
Ende 11 offen. Das Griffgehäuse 7 weist - wie die Fig. 2 und 3 zeigen - eine bevorzugt
nach vorne gewandte Riffelung 12 zur Erhöhung der Griffigkeit auf. Es kann zweckmäßig
sein, die Riffelung 12 über den gesamten Umfang des Griffgehäuses 7 vorzusehen.
[0017] In das Griffgehäuse 7 ist ein im Querschnitt etwa rechteckiges Innengehäuse 13 axial
einzuschieben, wobei das Innengehäuse 13 mit seinen vorzugsweise gerundeten Längskanten
14 an der Wandung des Griffgehäuses 7 anliegt und dadurch im wesentlichen spielfrei
im Innenraum 15 des Griffgehäuses 7 gehalten ist. Das Innengehäuse 13 ragt mit einem
nasenförmig gestalteten Ende 16 aus dem Griffgehäuse 7 heraus, wobei die offene Stirnseite
des Endes 11 auf einer Ringschulter 17 des nasenförmigen Endes 16 aufliegt. Dadurch
ist der Innenraum 15 des Griffgehäuses 7 weitgehend staub- und flüssigkeitsdicht verschlossen.
[0018] Wie aus den Schnittdarstellungen Fig. 5 und 6 zu ersehen, entspricht die Außenkontur
des nasenförmigen Endes 16 bis auf die Nasen 18 im Querschnitt der elliptischen Kontur
des Griffgehäuses 7; die Nase 18 steht in Richtung der großen Längsachse A über den
mit Riffelung 12 versehenen vorderen Mantelabschnitt 19 des Griffgehäuses 7 über,
so daß die Nase 18 im wesentlichen in Richtung der Längsmittelachse 6 der Schelle
2 in Richtung zum Spannfutter 31 zeigt.
[0019] Das Innengehäuse 13 dient der Aufnahme der Bauteile eines Leitungssuchers 20, mit
dem Leitungen, insbesondere Wasserleitungen, elektrische Leitungen oder dgl., in einer
Wand geortet werden können.
[0020] Der Leitungssucher 20 besteht im wesentlichen aus einer Sensorik 21 aus einem oder
mehreren Sensoren, die in dem nasenförmigen Ende 16 des Innengehäuses 13 angeordnet
ist. Die Sensorik 21 liegt dabei in der in Richtung auf die Wand orientierte Nase
18, wodurch ein ausreichend geringer Abstand zur Wand gegeben ist, was eine ordnungsgemäße
Funktion des Leitungssuchers sicherstellt. Die in der Nase 18 liegende Sensorik 21
des Leitungssuchers 20 ist mit einer die Sensorsignale auswertenden Elektronik 22
verbunden, welche zweckmäßig benachbart zum Sensor 11 im Bereich des offenen Endes
11 des Griffgehäuses 7 im Innengehäuse 13 liegt. Die Elektronik 22 steuert eine Anzeige,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel eine akustische Anzeige in Form eines Summers
23 sein kann. Zweckmäßig ist auch eine optische Anzeige an geeigneter Stelle.
[0021] Das Innengehäuse 13 ist an seinem inneren Ende 24 zur Aufnahme einer Spannungsquelle
25 offen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Batterie in Form eines 9-Volt-Blocks
oder ein Akku-Pack sein kann. Die Batterie bzw. der Akku-Pack dient der Spannungsversorgung
der Elektronik 22 sowie der Anzeige in Form des Summers 23.
[0022] Es kann zweckmäßig sein, die Batterie 25 mittels einer Feder 27 in einer Außerbetriebsstellung
zu halten, in der ihre Kontakte 28 mit Abstand zu den Kontakten 26 der Elektronik
22 liegen. Beim Einschieben des modulartigen Innengehäuses 13 in das Griffgehäuse
7 gelangt die Batterie auf den Boden 29 des Griffgehäuses unter Zwischenschaltung
einer Feder 40 zur Anlage und wird gegen die Kraft der schwächeren Feder 27 in das
Innengehäuse 13 eingeschoben, bis ihre Kontakte 28 auf den Kontakten 26 zur Anlage
kommen. Der elektrische Stromkreis der Elektronik 22 ist geschlossen; die Elektronik
ist betriebsbereit.
[0023] Zweckmäßig ist das innere Ende 24 mit einem Deckel 39 verschlossen, so daß das Innengehäuse
13 als vom Handgriff 1 getrenntes Modul als Leitungssucher genutzt werden kann.
[0024] Da über den Handgriff 1 oft große Kräfte in das Werkzeug eingeleitet werden, ist
es zweckmäßig, das Griffgehäuse 7 mit dem Sockel 10 und der Manschette 2 einteilig
aus widerstandsfähigem Kunststoff, Metall oder einer Leichtmetallegierung zu gestalten.
Bei einem Metallgehäuse ist zudem sichergestellt, daß die im Griffgehäuse 7 liegende
Elektronik gegen Störstrahlungen geschützt liegt. Das Innengehäuse 13 hingegen ist
zweckmäßig aus Kunststoff gestaltet, insbesondere das nasenförmige Ende 16, da Kunststoff
die Wirkung der Sensoren 21 nicht beeinträchtigt.
[0025] Das Innengehäuse 13 ist zusammen mit dem Leitungssucher 20, d.h. der Sensorik 21,
der Elektronik 22, der akustischen Anzeige in Form eines Summers 23 und der Spannungsquelle
25, als Einschubmodul gestaltet. Um eine sichere Fixierung des Einschubmoduls am Griffgehäuse
7 zu gewährleisten, sind auf der Höhe der kleinen Halbachse des elliptischen Querschnittes
Rastzungen 30 vorgesehen, die in entsprechende Rastaufnahmen des Griffgehäuses 7 eingreifen
und somit das Einschubmodul mit dem Griffgehäuse 7 unverlierbar verbinden.
[0026] Durch entsprechende Gestaltung der elektrischen Verbindung zwischen der Spannungsquelle
25 und der Elektronik 22 kann das Einschubmodul auch so ausgebildet werden, daß es
bei Entnahme aus dem Griffgehäuse 18 betriebsbereit ist und getrennt vom Handgriff
1 verwendet werden kann.
1. Leitungssucher zum Orten von Leitungen in einer Wand, insbesondere zum Orten von Wasserleitungen,
elektrischen Leitungen oder dgl., bestehend aus einer Sensorik (21) und einer die
Signale der Sensorik (21) auswertenden Elektronik (22) zur Ansteuerung einer Anzeige
(23), sowie einer Spannungsquelle (25) zur elektrischen Leistungsversorgung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (21), die Elektronik (22) und die Anzeige
(23) in einem dem Werkzeug benachbarten vorderen Handgriff (1) einer Werkzeugmaschine
integriert sind.
2. Leitungssucher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (25) eine im Handgriff (1) angeordnete
Batterie, vorzugsweise ein Akku-Pack, ist.
3. Leitungssucher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (21), die Elektronik (22) und die Spannungsquelle
(25) in einem rohrförmigen Gehäuseabschnitt des Handgriffes (1) aufgenommen sind.
4. Leitungssucher nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (21) am freien Ende (11) des Handgriffes
(1) angeordnet ist und die Elektronik (22) vorzugsweise benachbart zur Sensorik (21)
liegt.
5. Leitungssucher nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (21) in einem nasenförmigen Gehäusevorsprung
(18) des freien Endes (16) des Handgriffes (1) angeordnet ist, wobei vorzugsweise
sich der Vorsprung (18) im wesentlichen parallel zur Richtung der Längsmittelachse
(6) einer Klemmschelle (2) erstreckt, die am anderen Ende (3) des Handgriffes (1)
vorgesehen ist.
6. Leitungssucher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorik (21), die Elektronik (22) und die Spannungsquelle
(25) innerhalb eines Innengehäuses (13) des Handgriffes (1) angeordnet sind und das
Innengehäuse (13) von einem äußeren Griffgehäuse (7) umgeben ist, wobei vorzugsweise
das Innengehäuse (13) am Griffgehäuse (7) anliegt.
7. Leitungssucher nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innengehäuse (13) als axial in das Griffgehäuse (7)
einschiebbares Modul ausgebildet ist.
8. Leitungssucher nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das innere Ende (24) des Innengehäuses (13) zur Aufnahme
einer Spannungsquelle (25) zu öffnen ist.
9. Leitungssucher nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das als Modul ausgebildete Innengehäuse (13) über Rastzungen
(30) am Griffgehäuse (7) unverlierbar gesichert ist.
10. Leitungssucher nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige (23) eine akustische und/oder optische Anzeige
ist.