[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Einfeuchtung einer rotierenden Flachdruckform
über eine die Flachdruckform indirekt einfeuchtende Farbauftragswalze und eine an
dieser anliegende Verbindungswalze, an welcher eine die Flachdruckform einfeuchtende
Feuchtauftragswalze anliegt, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung bezieht
sich weiterhin auf ein Feuchtwerk einer Flachdruckmaschine, mit einer ersten Feuchtwerkswalze,
welche ausschließlich an einer Feuchtauftragswalze anliegt, nach dem Oberbegriff von
Anspruch 7.
[0002] Es sind zwei grundsätzliche Möglichkeiten zur Einfeuchtung von Flachdruckformen bekannt,
das ist einerseits der direkte Auftrag des puren Feuchtmittels über eine Feuchtauftragswalze
und andererseits der indirekte Auftrag des Feuchtmittels in Form einer Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion
über eine Feuchtauftragswalze oder eine Farbauftragswalze.
[0003] Moderne Offsetdruckmaschinen weisen Farb- und Feuchtwerke auf, bei deren gekoppelten
Betrieb das Feuchtmittel teilweise indirekt über eine Feuchtauftragswalze und teilweise
indirekt über eine der Feuchtauftragswalze in Zylinderdrehrichtung des Druckformzylinders
unmittelbar nachfolgende Farbauftragswalze auf die Druckform aufgetragen wird und
die Feuchtauftragswalze eine Feuchtmittel-Druckfarbe-Emulsion auf die Druckform aufträgt.
Der indirekte Feuchtmittelauftrag wird durch eine die Farbauftragswalze mit der Feuchtauftragswalze
koppelnde Verbindungswalze ermöglicht.
[0004] Beispielsweise ist ein Feucht-Farbwerk einer solchen Offset-Druckmaschine in dem
DE 87 16 847 U1 beschrieben. Das Feucht-Farbwerk weist zur indirekten Einfeuchtung
eine Farbauftragswalze und eine Feuchtauftragswalze auf Eine Farb-Reibwalze bildet
eine der Farbauftragswalze und der Feuchtauftragswalze zwischengeordnete Verbindungswalze.
Zur Art des rotativen Antriebes einer ausschließlich an der Feuchtauftragswalze anliegenden
Feuchtwalze, das heißt ob diese z. B. über Friktion von der Feuchtauftragswalze angetrieben
wird, und zur Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragswalze wird in dem Gebrauchsmuster
keine Aussage getroffen. Nachteilig an diesem FeuchtFarbwerk ist, daß die damit eingefeuchtete
Druckform, insbesondere beim Bedrucken fusseliger Bedruckstoffe, vergleichsweise häufig
gewaschen werden muß, weil sich infolge eines fehlenden Abrollschlupfes zwischen der
Feuchtauftragswalze und der Druckform sogenannte Butzen im Druckbild verursachende
freie Papierfasern auf der Druckform absetzen. Das häufige Waschen führt bei Druckaufträgen
hoher Auflage zu Druckunterbrechungen, welche jedes Mal mit Wiederanfahrmakulatur
verbunden sind.
[0005] Ein in der DE 31 46 223 C2 beschriebenes Feucht- und Farbwerk ist ein weiteres Beispiel
für die Ausbildung derartiger Offset-Druckmaschinen. Mit diesem Feucht- und Farbwerk
läßt sich das zuvor beschriebene Problem nicht lösen, weil sich die hier ungewöhnlicherweise
als Farbauftragswalze bezeichnete Feuchtauftragswalze mit Platten zylinderumfangsgeschwindigkeit
drehen muß, wie dies in der Patentschrift ausdrücklich betont wird.
[0006] In dem DE 93 05 742 U1 ist ferner ein Feuchtwerk für Offset-Druckmaschinen beschrieben,
dessen Auftragswalze zwar mit einer Differenzgeschwindigkeit zu einem Plattenzylinder
antreibbar ist, jedoch nicht an einer Verbindungswalze anliegt, so daß sich dieses
Feuchtwerk nur zur direkten Feuchtung über die Auftragswalze und nicht zur indirekten
Feuchtung nutzen läßt. Auf der Auftragswalze bildet sich durch Farbabnahme von der
Druckform eine Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion.
[0007] Zur Erzielung einer guten Druckqualität ist nicht nur ein schablonierfreies Einfärben
sondern auch ein schablonierfreies Einfeuchten der Druckform anzustreben. Insbesondere
bei die Druckform indirekt einfeuchtenden Feuchtwerken bestehen diesbezüglich höchste
Anforderungen. Durch eine ausschließlich auf der Feuchtauftragswalze abrollende Feuchtwerkswalze
kann man bei der Konstruktion von Feuchtwerken diesen Anforderungen entsprechen.
[0008] Ein in dem DE 91 10 345 beschriebenes Feuchtwerk erfüllt die Anforderungen hinsichtlich
eines schablonierfreien Feuchtmittelauftrages nur bei reiner Direktfeuchtung. Bei
dieser Feuchtwerksschaltung liegt eine Feuchtauftragswalze an einer über ihren Achsschenkel
über Zahnräder und somit formschlüssig angetriebene Feuchtreibwalze an und ist von
einer nächstliegenden Farbwerkswalze getrennt. Ungünstig an diesem Feuchtwerk ist,
daß eine Feuchtwerksschaltung für die indirekte Feuchtung eines Plattenzylinders nicht
vorgesehen ist. Die Anstellung der Feuchtauftragswalze an die nächstliegende Farbwerkswalze
dient entweder zur Nutzung der Feuchtauftragswalze als ausschließlich Druckfarbe auf
den Plattenzylinder auftragende Auftragswalze oder als Waschschaltung. Zudem ist eine
Anstellung der Feuchtauftragswalze an die nächstliegende Farbwerkswalze konstruktiv
bedingt zwangsweise mit einer Abstellung der Feuchtauftragswalze von der gestellfest
in einem Seitengestell gelagerten Feuchtreibwalze verbunden, so daß eine schablonierfreie
indirekte Feuchtung mit diesem Feuchtwerk auch aus diesem Grund nicht möglich ist.
[0009] In der DE 29 02 228 C2 sind ferner ein Farbwerk und ein Feuchtwerk beschrieben, bei
denen sich eine Farbwerkswalze bei indirekter Feuchtung mit einer etwa der Oberflächengeschwindigkeit
des Plattenzylinders entsprechenden Oberflächengeschwindigkeit dreht und die Oberflächengeschwindigkeit
einer anliegenden Feuchtauftragswalze diktiert, welche somit ohne Schlupf auf dem
Plattenzylinder abrollt. Nur bei von der Farbzuführung getrennter reiner Direktfeuchtung
läuft die Feuchtauftragswalze mit einer Umfangsgeschwindigkeit um, welche etwa 10
% über oder unter der Umfangsgeschwindigkeit des Plattenzylinders liegt. Sehr nachteilig
an diesem Feuchtwerk ist, daß bei diesem keine den Feuchtmittelfilm auf der Feuchtauftragswalze
glättende und dazu ausschließlich an dieser Feuchtauftragswalze anliegende Feuchtwerkswalze
vorgesehen ist. Einer das Feuchtmittel von einer Wasserkastenwalze auf die Feuchtauftragswalze
übertragenden Feuchtwerkswalze fehlt die zur wirksamen Verhinderung eines Schablonierens
erforderliche konstruktive Voraussetzung, welche das Anliegen nur an der Feuchtauftragswalze
ist.
[0010] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur makulaturreduzierten indirekten
Einfeuchtung einer Flachdruckform anzugeben und ein die Flachdruckform praktisch schablonierfrei
einfeuchtendes Feuchtwerk zu schaffen, mit welchem sich das Verfahren durchführen
läßt.
[0011] Die gestellte Aufgabe wird durch ein Feuchtungsverfahren mit den Merkmalen des Anspruches
1 und durch ein Feuchtwerk mit den Merkmalen des Anspruches 7 gelöst.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Einfeuchtung einer rotierenden Flachdruckform
über eine die Flachdruckform indirekt einfeuchtende Farbauftragswalze und eine dabei
an letzterer anliegende Verbindungswalze, an welcher eine die Flachdruckform einfeuchtende
Feuchtauftragswalze anliegt, zeichnet sich dadurch aus, daß die Feuchtauftragswalze
bei der Einfeuchtung mit von der Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform abweichender
Umfangsgeschwindigkeit rotiert.
[0013] Durch die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Umfangsgeschwindigkeiten der Flachdruckform
und der Feuchtauftragswalze werden Butzen im Druckbild verursachende freie Papierfasern
und dergleichen durch die Feuchtauftragswalze von der Flachdruckform abgenommen, so
daß die Flachdruckform nur noch selten gewaschen werden muß und somit vorteilhafterweise
Wiederanfahrmakulatur vermieden wird. Der Reinigungseffekt ist bei einem gleichzeitigen
Auftrag einer Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion durch die Farbauftragswalze auf die
Flachdruckform gegeben. Dazu ist die Verbindungswalze sowohl mit der Farbauftragswalze
als auch mit der Feuchtauftragswalze in umfangsseitigem Abrollkontakt, so daß das
Feuchtmittel von der Feuchtauftragswalze über die Verbindungswalze auf die Farbauftragswalze
gefördert wird und sich mit auf der Farbauftragswalze befindlicher Druckfarbe zu einem
für das Drucken optimalen Druckfarbe-Feuchtmittel-Gemisch vermengt. Dabei kann auch
über die Feuchtauftragswalze eine indirekte Einfeuchtung der Flachdruckform erfolgen,
indem ein Teil der auf der Farbauftragswalze befindlichen Druckfarbe über die Verbindungswalze
auf die Feuchtauftragswalze gelangt und zusammen mit dem auf der Feuchtauftragswalze
befindlichen Feuchtmittel ebenfalls eine Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion bildet.
In der Regel wird in einem solchen Fall der Druckfarbeanteil der auf der Farbauftragswalze
befindlichen Emulsion größer sein als der Druckfarbeanteil der auf der Feuchtauftragswalze
befindlichen Emulsion.
[0014] Eine das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaft weiterbildende Verfahrensausgestaltung
zeichnet sich dadurch aus, daß eine erste Feuchtwerkswalze bei der Einfeuchtung nur
an der Feuchtauftragswalze und sonst an keiner anderen Walze anliegt und dadurch im
Gegensatz zu einer an zwei Walzen anliegenden Übertragungswalze besonders gut in der
Lage ist, das Feuchtmittel in die auf die Feuchtauftragswalze gelangte Druckfarbe
einzuarbeiten und den Feuchtmittelfilm in Umfangsrichtung zu glätten.
[0015] Eine weitere Verfahrensausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß durch eine seitliche
Oszillation der ersten Feuchtwerkswalze eine Glättung des Feuchtmittelfilmes in deren
Axialrichtung erfolgt. Auf diese Weise wird ein sogenanntes axiales Schablonieren
sehr sicher vermieden und erfolgt eine besonders gründliche Vermengung der auf die
Feuchtauftragswalze gelangten Druckfarbe mit dem darauf befindlichen Feuchtmittel
zu einer druckgerechten Emulsion.
[0016] Eine weitere Verfahrensausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß neben der bereits
erwähnten ersten Feuchtwerkswalze noch eine weitere Feuchtwerkswalze zur Vergleichmäßigung
des auf der Feuchtauftragswalze befindlichen Feuchtmittelfilmes auf der Feuchtwerkswalze
abrollt. Diese zusätzliche zweite Feuchtwerkswalze ist, genauso wie die erste Feuchtwerkswalze,
keine Ubertragungswalze, sondern liegt nur an einer einzigen Walze, nämlich der Feuchtauftragswalze,
an. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Nutzung des Farbwerkes, zu welchem die Farbauftragswalze
gehört, als ein sogenanntes Kurzfarbwerk, erhöhte Anforderungen an das Einarbeiten
des Feuchtmittels in die auf der Feuchtauftragswalze befindliche Druckfarbe bestehen.
Im sogenannten Kurzfarbwerksbetrieb werden zur Einfärbung der Flachdruckform nicht
alle der insgesamt vorhandenen Farbauftragswalzen des Farbwerkes eingesetzt. Beispielsweise
wird nur eine Farbauftragswalze oder werden nur zwei Farbauftragswalzen von insgesamt
vorhandenen vier Farbauftragswalzen eingesetzt. Gegenüber einem sogenannten Normalfarbwerksbetrieb
des Farbwerkes, bei welchem sämtliche vorhandene Farbauftragswalzen zur Einfärbung
genutzt werden, verschieben sich somit die von den Auftragswalzen aufgetragenen prozentualen
Druckfarbeanteile. Mit anderen Worten gesagt, wird im Kurzfarbwerksbetrieb von der
Feuchtauftragswalze ein höherer Anteil, bezogen auf die insgesamt aufgetragene Druckfarbe,
als im Normalfarbwerksbetrieb aufgetragen. Den somit auch erhöhten Anforderungen hinsichtlich
des Feuchtmittelauftrages durch die Feuchtauftragswalze im Kurzfarbwerksbetrieb kann
durch zwei ausschließlich auf der Feuchtauftragswalze abrollende Feuchtwerkswalzen
besonders gut entsprochen werden. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß der Einsatz zweier
ausschließlich auf der Feuchtauftragswalze abrollender Feuchtwerkswalzen nicht nur
im Kurzfarbwerksbetrieb sondern auch im Normalfarbwerksbetrieb und nicht nur bei indirekter
Einfeuchtung der Flachdruckform über die Farbauftragswalze sondern auch bei reiner
Direkteinfeuchtung der Flachdruckform über die Feuchtauftragswalze zweckmäßig ist.
Deshalb ist es günstig, daß bei einer Trennung des Feuchtwerks vom Farbwerk, beispielsweise
durch eine Abstandsstellung der Feuchtauftragswalze zur Verbindungswalze, während
der direkten Einfeuchtung der Flachdruckform ausschließlich über die Feuchtauftragswalze,
sowohl die erste Feuchtwerkswalze als auch die zweite Feuchtwerkswalze in Anlage an
der Feuchtauftragswalze verbleibt.
[0017] Eine weitere Verfahrenausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß zur axialen Glättung
des auf der Feuchtauftragswalze befindlichen Feuchtmittelfilmes die zweite Feuchtwerkswalze
seitlich oszilliert. In manchen Anwendungsfällen kann zwar die erste Feuchtwerkswalze
in Axialrichtung stillstehen, während die zweite Feuchtwerkswalze axial changiert,
vorzugsweise changieren jedoch sowohl die erste Feuchtwerkswalze als auch die zweite
Feuchtwerkswalze gleichzeitig in Axialrichtung. Das sogenannte Axialschablonieren
wird auf diese Weise absolut sicher vermieden.
[0018] Eine weitere Verfahrensausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß die Feuchtauftragswalze
nicht in ihrer Axialrichtung changiert. In manchen Anwendungsfällen kann die Feuchtauftragswalze
zwar axial changieren, wobei diese Oszillation über axiale Friktionsmitnahme von der
axial changierenden ersten Feuchtwerkswalze und/oder der axial changierenden zweiten
Feuchtwerkswalze angetrieben sein kann. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei in Axialrichtung
stillstehender Feuchtauftragswalze und zumindest einer auf dieser abrollenden und
dabei oszillierenden Feuchtreiberwalze ein günstiger Feuchtmittelauftrag auf die Flachdruckform
gegeben ist. Der Einsatz von zwei auf der in Axialrichtung stillstehenden Feuchtauftragswalze
abrollenden und dabei oszillierenden Feuchtreiberwalzen bewirkt eine hohe Stabilität
des Feuchtmittelauftrages auf die Flachdruckform auch bei durch Störgrößen wie z.
B. Druckunterbrechungen zwischenzeitlich veränderten Druckbedingungen.
[0019] Das erfindungsgemäße Feuchtwerk einer Flachdruckmaschine, mit einer Feuchtwerkswalze,
welche ausschließlich an einer Feuchtauftragswalze anliegt, zeichnet sich dadurch
aus, daß die Feuchtauftragswalze mittels einer Verstelleinrichtung aus einer Abstandsstellung
in eine Anlagestellung an eine Verbindungswalze verlagerbar ist und daß die Feuchtwerkswalze
von einem Rotationsantrieb formschlüssig antreibbar ist und bei in der Anlagestellung
befindlicher Feuchtauftragswalze an letzterer anliegt.
[0020] Dieses Feuchtwerk ist besonders gut zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet. Bei der indirekten Einfeuchtung einer Flachdruckform bewirkt die nur auf
der Feuchtauftragswalze und sonst auf keiner anderen Walze abrollende Feuchtwalze
eine Vergleichmäßigung des Feuchtmittelfilmes, so daß ein Schablonieren weitgehend
vermieden wird. Die Feuchtauftragswalze befindet sich bei dieser indirekten Einfeuchtung
in Abrollkontakt zur Verbindungswalze, so daß das Feuchtmittel von der Feuchtauftragswalze
über die Verbindungswalze in das Farbwerk gelangt. An der Verbindungswalze liegt dabei
neben der Feuchtauftragswalze auch eine Farbwerkswalze an, welche vorzugsweise die
zur indirekten Einfeuchtung der Flachdruckform dienende Farbauftragswalze ist. Soll
das Feuchtwerk ausschließlich zur direkten Einfeuchtung der Flachdruckform genutzt
werden, ist es möglich, die Feuchtauftragswalze mittels der Verstelleinrichtung von
der Verbindungswalze abzustellen, so daß aus dem Feuchtwerk kein Feuchtmittel mehr
über die Verbindungswalze in das Farbwerk fließt.
[0021] Durch den Antrieb der Feuchtwerkswalze mittels des Rotationsantriebes ergeben sich
vorteilhafte konstruktive Ausführungsformen des Feuchtwerkes. Beispielsweise kann
neben der Feuchtwerkswalze auch zugleich die Feuchtauftragswalze von dem Rotationsantrieb
angetrieben werden. Dazu kann der Rotationsantrieb die Feuchtwerkswalze über ein Getriebe
rotativ antreiben, wobei die Feuchtwerkswalze die Feuchtauftragswalze ausschließlich
über Friktionsmitnahme rotativ antreibt. Dazu kann die Umfangsmantelfläche der Feuchtwerkswalze
aufgerauht sein und beispielsweise mit näpfchenförmigen Vertiefungen und/oder kalottenförmigen
Erhebungen versehen sein. Die Feuchtauftragswalze hat in diesem Fall eine weiche und
beispielsweise aus Gummi bestehende Umfangsmantelfläche. Eine zweite Variante des
gemeinsamen Antriebes der Feuchtwerkswalze und der Feuchtauftragswalze durch den Rotationsantrieb
besteht darin, daß nicht nur die Feuchtwerkswalze über ein Getriebe sondern auch die
Feuchtauftragswalze über ein Getriebe vom Rotationsantrieb angetrieben wird. Vorzugsweise
ist ein drehfest mit der Feuchtauftragswalze verbundenes und koaxial zu dieser angeordnetes
Zahnrad in kämmenden Eingriff mit einem drehfest mit der Feuchtwerkswalze verbundenen
und koaxial zu letzterer angeordneten weiteren Zahnrad, welches auf einer vom Rotationsantrieb
angetriebenen Achse sitzt oder sich in kämmenden Eingriff mit einem vom Rotationsantrieb
angetriebenen dritten Zahnrad befindet.
[0022] Der die Feuchtwerkswatze rotativ antreibende Rotationsantrieb kann bei allen genannten
Antriebsvarianten der Feuchtauftragswalze, d. h. über Friktionsmitnahme oder mittels
eines Getriebes, ein die Flachdruckform rotativ antreibender elektromotorischer Rotationsantrieb
der Flachdruckmaschine oder ein zu diesem zusätzlicher elektromotorischer Einzelantrieb
des Feuchtwerks sein. Im erstgenannten Fall ist der Rotationsantrieb ein Elektromotor,
welcher über ein Getriebe den Druckformzylinder rotiert, welcher die mit dem Feuchtwerk
einzufeuchtende Flachdruckform trägt. Dieser Elektromotor kann beispielsweise ein
mehrere Druckwerke der Flachdruckmaschine zugleich rotativ antreibender Hauptantrieb
der Flachdruckmaschine sein. Im zweitgenannten Fall weist die Flachdruckmaschine neben
dem Elektromotor zum Antreiben des Druckformzylinders mit der Flachdruckform noch
einen weiteren Elektromotor auf, mittels welchem die Feuchtwerkswalze formschlüssig
antreibbar ist und auch die Feuchtauftragswalze antreibbar ist. Mittels einer elektronischen
Steuereinrichtung kann der Einzelantrieb in Abstimmung zum den Druckformzylinder antreibenden
Rotationsantrieb ansteuerbar und beispielsweise bei einer Veränderung der Druckgeschwindigkeit
der Richtung der Veränderung, d. h. einer Erhöhung oder Absenkung, entsprechend nachgeführt
sein. Zusätzlich zu dieser zum Rotationsantrieb der Flachdruckform abgestimmten Ansteuerung
des Einzelantriebes des Feuchtwerkswalze kann dieser mittels der elektronischen Steuereinrichtung
unabhängig vom Rotationsantrieb der Flachdruckform ansteuerbar sein. Beispielsweise
können an der elektronischen Steuereinrichtung Prozentualwerte einstellbar oder programmierbar
sein, die auf die Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform bezogen sind und welche
die Geschwindigkeitsdifferenz der Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragswalze und
der Feuchtwerkswalze zur Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform beschreiben.
[0023] Eine das erfindungsgemäße Feuchtwerk weiterbildende vorteilhafte Ausführungsform
zeichnet sich dadurch aus, daß die Verstelleinrichtung derart ausgebildet ist, daß
bei der Anstellung der Feuchtauftragswalze an die Verbindungswalze eine gleichzeitige
Verlagerung der Feuchtwerkswalze gewährleistet ist, so daß deren umfangsseitiger Kontakt
zur Feuchtauftragswalze nicht verlorengeht. Ebenso ist die Feuchtwerkswalze bei der
Abstellung der Feuchtauftragswalze von der Verbindungswalze in permanenter Anlage
an der Feuchtauftragswalze mit letzterer mitführbar. Es gehören aber auch Feuchtwerke
in den Bereich der Erfindung, deren Verstelleinrichtung derart ausgebildet ist, daß
zuerst eine Verlagerung der Feuchtauftragswalze aus deren Abstandsstellung zur Verbindungswalze
in deren Anlagestellung an der Verbindungswalze und nachfolgend eine Anstellung der
Feuchtwerkswalze an die Feuchtauftragswalze erfolgt, wobei sich die Feuchtauftragswalze
bei der Verlagerung aus der Abstandsstellung in die Anlagestellung an der Verbindungswalze
zeitweise von der Feuchtwerkswalze löst. Die Feuchtwerkswalze ist in diesem Fall der
Verlagerung der Feuchtauftragswalze nachfolgend der Feuchtauftragswalze nachführbar.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß es günstiger ist, die Feuchtauftragswalze und die
Feuchtwerkswalze als eine Einheit zu verlagern. Dies kann vorteilhafterweise während
des Einfeuchtens der rotierenden Flachdruckform mittels des Feuchtwerkes erfolgen,
so daß bei laufender Feuchtung eine Umstellung der Flachdruckmaschine von einer rein
direkten Einfeuchtung über die Feuchtauftragswalze bei vom Feuchtwerk entkoppeltem
Farbwerk in eine indirekte Feuchtung über die Farbauftragswalze bei über die Verbindungswalze
mit dem Feuchtwerk verbundenem Farbwerk möglich ist. Bei während der Verlagerung permanent
in Anlage an der Feuchtauftragswalze gehaltener Feuchtwerkswalze werden somit Schablonierstreifen
vermieden, welche in manchen Fällen durch ein nachfolgendes Aufsetzen der Feuchtwerkswalze
auf die bereits in der Anlagestellung befindliche Feuchtauftragswalze zu befürchten
wären.
[0024] Eine weitere Ausführungsform des Feuchtwerkes zeichnet sich dadurch aus, daß neben
der bereits erwähnten ersten Feuchtwerkswalze des Feuchtwerkes dieses noch eine zweite
Feuchtwerkswalze umfaßt, welche ebenso wie die erste Feuchtwerkswalze nur an der Feuchtauftragswalze
und sonst an keiner anderen Walze anliegt. Ein derart ausgebildetes Feuchtwerk ist
insbesondere zur Durchführung von einer das eifindungsgemäße Verfahren weiterbildenden
und in diesem Zusammenhang bereits beschriebenen Verfahrensausgestaltung geeignet.
[0025] Eine weitere Ausführungsform des Feuchtwerks zeichnet sich dadurch aus, daß zur Anstellung
der Feuchtauftragswalze an die Verbindungswalze die Feuchtauftragswalze, die erste
Feuchtwerkswalze und die zweite Feuchtwerkswalze mittels der Verstelleinrichtung gleichzeitig
verlagerbar sind, ohne daß der umfangsseitige Kontakt der ersten Feuchtwerkswalze
zur Feuchtauftragswalze und der zweiten Feuchtwerkswalze zur Feuchtauftragswalze bei
der Verlagerung verlorengeht. Diese Variante ist besonders bei Ankoppelung des Feuchtwerkes
an das Farbwerk bei laufender Einfeuchtung der Flachdruckform durch das Feuchtwerk
vorteilhaft, weil mit einem solcherart ausgebildeten Feuchtwerk sowohl durch die erste
Feuchtwerkswalze verursachte etwaige Aufsetzstreifen als auch durch die zweite Feuchtwerkswafze
verursachte etwaige Aufsetzstreifen auf der Feuchtauftragswalze sicher vermieden werden.
Die Feuchtauftragswalze, die erste Feuchtwerkswalze und die zweite Feuchtwerkswalze
können in einem gemeinsamen, z. B. lagerplattenförmigen Walzenträger jeweils drehbar
gelagert sein, wobei durch Verstellung des Walzenträgers, beispielsweise durch ein
Schwenken des Walzenträgers, die Feuchtauftragswalze aus der Abstellstellung in die
Antagestellung an der Verbindungswalze stellbar ist und der Walzenträger die erste
Feuchtwerkswalze im Dauerkontakt zur Feuchtauftragswalze und die zweite Feuchtwerkswalze
ebenfalls im Dauerkontakt zur Feuchtauftragswalze hält. In manchen Anwendungsfällen
ist auch ein der Verlagerung der Feuchtauftragswalze aus Abstellstellung in die Anlagestellung
an der Verbindungswalze nachfolgendes Anstellen der ersten Feuchtwerkswalze und/oder
der zweiten Feuchtwerkswalze an die bereits in die Anlagestellung verstellte Feuchtauftragswalze
möglich.
[0026] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die Verstelleinrichtung
aus einem Exzenterlager besteht. Zusätzlich kann die Verstelleinrichtung einen fernsteuerbaren
Stellantrieb umfassen, mittels welchem das Exzenterlager zur Verlagerung der Feuchtauftragswalze
an die Verbindungswalze und zur Abstellung der Feuchtauftragswalze von der Verbindungswalze
verdrehbar ist. Das Exzenterlager beansprucht wenig Bauraum und ist beispielsweise
in der konstruktiv einfachen Ausführung als Exzenterbüchse kostengünstig herstellbar.
[0027] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß die auf der Flachdruckform
und auf der Verbindungswalze abrollende Feuchtauftragswalze bei der Einfeuchtung der
Flachdruckform mit von der Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform abweichender
Umfangsgeschwindigkeit vom Rotationsantrieb antreibbar ist. Ein somit zwischen der
Flachdruckform und der Feuchtauftragswalze wirksamer Abrollschlupf bewirkt eine Reinigung
der Flachdruckform, indem fusselige Papierfasern durch die Feuchtauftragswalze von
der Flachdruckform abgenommen werden. Dies ist bei über die Verbindungswalze mit dem
Farbwerk verbundenem Feuchtwerk möglich, so daß diese Druckformreinigung während der
indirekten Einfeuchtung der Flachdruckform über die Farbauftragswalze, welche dazu
über die Verbindungswalze mit Feuchtmittel aus dem Feuchtwerk versorgt wird, erfolgt.
Vorzugsweise ergibt sich der Schlupf dadurch, daß der Rotationsantrieb die Feuchtauftragswalze
mit einer relativ zur Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform geringeren Umfangsgeschwindigkeit
antreibt. Wie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnt,
kann die Feuchtauftragswalze vom Rotationsantrieb über ein formschlüssiges Getriebe
antreibbar sein. Wie ebenfalls bereits erwähnt, kann die Feuchtauftragswalze mittels
Friktionsmitnahme durch die erste Feuchtwerkswalze antreibbar sein, welche dazu wiederum
vom Rotationsantrieb über ein formschlüssiges Getriebe antreibbar sein kann.
[0028] Das Verfahren ist vorzugsweise für die Einfeuchtung einer im Offsetdruckverfahren
druckenden Flachdruckform geeignet und kann auch zur Einfeuchtung einer im direkten
Flachdruck (Dilitho) druckenden Flachdruckform verwandt werden. Die Flachdruckmaschine
kann eine Dilitho-Rotationsdruckmaschine sein und ist vorzugsweise eine Offset-Rotationsdruckmaschine,
mittels welcher eine Bedruckstoffbahn oder Bedruckstoffbögen bedruckbar sind.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles mit
Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
[0030] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- Eine Offset-Rotationsdruckmaschine mit mehreren gleichartig aufgebauten Druckwerken,
denen jeweils ein Farbwerk und ein Feuchtwerk zugeordnet ist,
- Fig. 2
- das eine Flachdruckform direkt einfeuchtende Feuchtwerk,
- Fig. 3
- das die Flachdruckform sowohl über die Feuchtauftragswalze als auch über eine Farbauftragswalze
mit einer Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion indirekt einfeuchtende Feuchtwerk und
- Fig. 4
- eine mit der Fig. 2 korrespondierende Seitenansicht des Feuchtwerkes, in welcher eine
Verstelleinrichtung zur gemeinsamen Verlagerung einer Feuchtauftragswalze und einer
Feuchtwerkswalze detailliert dargestellt ist.
[0031] In Fig. 1 ist eine als Bogenoffset-Rotationsdruckmaschine ausgebildete Flachdruckmaschine
8 mit mindestens einem Druckwerk 13 dargestellt. Das Druckwerk 13 besteht aus einem
Druckformzylinder 14 mit darauf aufgespannter Flachdruckform 1, einem bedruckstofführenden
Gegendruckzylinder 16 sowie einen das Druckfarbebild von der Flachdruckform 1 auf
den Bedruckstoff übertragenden Gummituchzylinder 15. Zur Einfärbung der Flachdruckform
1 ist dieser ein als Heberfarbwerk ausgebildetes Farbwerk 42 mit einer die Flachdruckform
1 bei jeder Druckformrotation zuerst einfärbenden Farbauftragswalze 2 und drei weiteren,
der Farbauftragswalze in Zylinderrotationsrichtung nachgeordneten Farbauftragswalzen
zugeordnet. Zur Einfeuchtung der Flachdruckform 1 ist dieser ein Feuchtwerk 7 zugeordnet,
welches sich wahlweise mit dem Farbwerk 42 verbinden oder von diesem trennen läßt.
Bei mit dem Farbwerk 42 verbundenem Feuchtwerk 7 strömt das Feuchtmittel vom Feuchtwerk
7 über die Farbauftragswalze 2 auf die Flachdruckform 1. Der Rotationsantrieb 11 ist
ein Elektromotor und treibt über ein aus miteinander in Eingriff stehenden Zahnrädern
bestehendes Getriebe 17 die Zylinder 14, 15 und 16 zum Drucken und bei der Einfeuchtung
rotativ an.
[0032] Wie in den Fig. 2 und 4 zu sehen ist, besteht das Feuchtwerk 7 aus einem wannenförmigen
Feuchtmittelbehälter 23, in welchen eine Tauchwalze 22 eintaucht, die das Feuchtwasser
aus dem Feuchtmittelbehälter 23 schöpft und an eine mit ihr in Abrollkontakt stehende
Übertragungswalze 21 abgibt. Die Übertragungswalze 21 ist drehbar in einem um die
Rotationsachse der Tauchwalze 22 schwenkbaren Walzenträger 45 gelagert. Die Walzen
21 und 22 sind über ein Zahnradgetriebe 20 miteinander und mit dem als ein Elektromotor
ausgebildeten Rotationsantrieb 12 antriebsmäßig verbunden. Die Übertragungswalze 21
überträgt den auf ihr befindlichen Feuchtwasserfilm auf eine Feuchtauftragswalze 4.
Die Feuchtauftragswalze 4 befindet sich in ihrer an einer Flachdruckform 1 anliegenden
Stellung und trägt das von der Übertragungswalze 21 übernommene Feuchtmittel auf die
Flachdruckform 1 auf Im Rotationsrichtungssinn der Feuchtauftragswalze 4 gesehen liegen
in ständigem Kontakt an dieser dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze mit der Übertragungswalze
21 folgend und dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze 4 mit der Flachdruckform 1
vorangehend eine erste Feuchtwerkswalze 5 und dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze
4 mit der Flachdruckform 1 nachfolgend und dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze
4 mit der Übertragungswalze 21 vorangehend eine zweite Feuchtwerkswalze 6 an.
[0033] Ein als ein Elektromotor ausgebildeter Rotationsantrieb 10 treibt über ein Zahnradgetriebe
18.1, 18.2 die erste Feuchtwerkswalze 5 an. Der Rotationsantrieb 10 treibt auch die
Feuchtauftragswalze 4 an. Diesbezüglich sind in der Fig. 4 zwei Antriebsvarianten
in einem Bild dargestellt. Ein formschlüssiger Antrieb der Feuchtauftragswalze 4 durch
den Rotationsantrieb 10 kann dadurch bewirkt sein, daß der Rotationsantrieb 10 die
Feuchtauftragswalze 4 über ein Zahnradgetriebe 18.3, 18.4 antreibt. Das Zahnradgetriebe
18.3, 18.4 kann beispielsweise aus einem mit der ersten Feuchtwerkswalze 5 drehfest
verbundenen und zu dieser koaxial angeordneten Zahnrad 18.3 bestehen, welches mit
einem Zahnrad 18.4 im kämmenden Eingriff ist, das koaxial zur Feuchtauftragswalze
4 angeordnet und mit dieser drehtest verbunden ist. Der Antrieb der Feuchtauftragswalze
4 durch den Rotationsantrieb 10 kann auch dadurch bewirkt sein, daß der Rotationsantrieb
10 über das Zahnradgetriebe 18.1, 18.2 die erste Feuchtwerkswalze 5 antreibt und letztere
über umfangsseitige Friktionsmitnahme die Feuchtauftragswalze 4 reibschlüssig antreibt.
In diesem Fall kann das Zahnradgetriebe 18.3, 18.4 entfallen.
[0034] In Fig. 2 symbolisieren drei der Flachdruckform, 1 zugeordnete und dicht beieinanderliegende
Pfeile, daß die Flachdruckform 1 mit einer vergleichsweise hohen Umfangsgeschwindigkeit
rotiert. Mittels zweier jeweils den Walzen 4 und 5 zugeordneter Pfeile ist angedeutet,
daß die Walzen 4 und 5 mit der gleichen Umfangsgeschwindigkeit zueinander rotieren,
welche nur geringfügig langsamer als die Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform
1 ist. Jeweils ein den Walzen 21 und 22 zugeordneter Pfeil besagt, daß auch die Walzen
21 und 22 mit zueinander derselben Umfangsgeschwindigkeit rotieren, welche jedoch
wesentlich geringer als die Umfangsgeschwindigkeit der Feuchtauftragswalze 4 ist.
Die zwischen den Walzen 4 und 21 bestehende Geschwindigkeitsdifferenz ist mittels
der den Rotationsantrieb 12 ansteuernden elektronischen Steuereinrichtung 40 zur genauen
Dosierung der in der Berührungsstelle von der Walze 21 auf die Walze 4 übertragenen
Feuchtmittelmenge regulierbar.
[0035] Die Steuereinrichtung 40 steuert die Rotationsantriebe 10 und 12 zueinander abgestimmt
und in Abhängigkeit vom Rotationsantrieb 11, so daß die Rotationsantriebe 10 und 12
bei einer einer Druckgeschwindigkeitsänderung entsprechenden Erhöhung oder Verringerung
der Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform 1 dem Antrieb 11 in die entsprechende
Geschwindigkeitsverstellrichtung folgend nachsteuerbar sind.
[0036] Bei einer nicht näher dargestellten weiteren Ausführungsform sind die Rotationsantriebe
10 und 11 nicht zwei verschiedene Elektromotoren sondern ein und derselbe Elektromotor.
[0037] Zudem steuert bei der dargestellten Ausführungsform die Steuereinrichtung 40 einen
zu einer Verstelleinrichtung 9 gehörigen Stellantrieb 24 an, welcher ein druckfluidbeaufschlagbarer
Hubkolbenzylinder und beispielsweise ein Pneumatikzylinder ist. Die Verstelleinrichtung
9 ermöglicht eine Verstellung der Feuchtauftragswalze 4 aus der in Fig. 2 gezeigten,
von einer Verbindungswalze 3 zum Farbwerk 42 abgestellten Stellung 4.1 in eine in
der Fig. 3 gezeigte, an der Verbindungswalze 3 angestellte Stellung 4.2 sowie aus
der Stellung 4.2 wieder zurück in die Stellung 4.1. Die Verbindungswalze 3 braucht
zur Koppelung des Feuchtwerks 7 an das Farbwerk 42 nicht verlagert werden und kann
in einem orts- bzw.gestellfesten Drehlager gelagert sein.
[0038] Zur Durchführung dieser Verlagerungen ist ein zur Verstelleinrichtung 9 zugehöriges
und als eine erste Exzenterbüchse 27 ausgebildetes Exzenterlager mittels des Stellantriebes
24 um seine Mittelachse 36 verdrehbar. Das Exzenterlager 27 trägt einen als eine verstellbare
Lagerplatte ausgebildeten Walzenträger 25, in welchem ein Walzenzapfen 31 der Feuchtauftragswalze
4 drehbar gelagert und durch welchen ein Achszapfen 32 der ersten Feuchtwerkswalze
5 hindurchgeführt ist. Das erste Exzenterlager 27 trägt ein ebenfalls als Exzenterbüchse
ausgebildetes zweites Exzenterlager 28, welches manuell um seine Mittelachse 37 verdrehbar
ist.
[0039] Am Exzenterlager 28 ist koaxial zu diesem ein Schneckenrad 29 befestigt, welches
mit einer drehbar im Walzenträger 25 gelagerten Schnecke 30 kämmt. Mittels eines in
die Schnecke 30 ein- oder aufsteckbaren Werkzeuges ist letztere und somit das Exzenterlager
28 verdrehbar. Das Exzenterlager 27 kann in einer Seitenwand 41 mittels einer Wälzkörper-
oder Gleitlagerung um seine Mittelachse 36 drehbar gelagert sein. Mittels solcher
Drehlagerungen können auch die Walzen 4 und 5 sowie das Exzenterlager 28 drehbar gelagert
sein. Die Exzentrizität e
27 beschreibt das Maß, um welches die Mittelachse 35 der ersten Feuchtwerkswalze 5 zur
Mittelachse 36 des Exzenterlagers 27 versetzt ist. Die auf seine Mittelachse 36 bezogene
Exzentrizität e
27 des Exzenterlagers 27 ist so groß, daß eine Verdrehung des Exzenterlagers 27 um einen
bestimmten Drehwinkel eine gemeinsame Verlagerung der Walzen 4 und 5 um den Betrag
des Walzenabstandes Wje nach Drehrichtungssinn der Verdrehung des Exzenterlagers 27
zur Verbindungswalze 3 hin oder weg bewirkt. Beispielsweise kann die Exzentrizität
e
27 ca. 15 mm betragen. Eine den Walzenzapfen 32 drehbar aufnehmende Bohrung durchdringt
das Exzenterlager 27 und dessen buchsenförmigen Absatz 33, welcher zur Mittelachse
36 somit ebenfalls um die Exzentrizität e
27 versetzt ist. Das Exzenterlager 28 weist eine zu dessen Mittelachse 37 um die Exzentrizität
e
28 versetzte Bohrung auf, in welche der Buchsenabsatz 33 drehbar eingesteckt ist.
[0040] Bei anderen, nicht näher dargestellten Ausführungsformen kann ein am Exzenterlager
28 angebrachter oder ausgeformter Buchsenabsatz 33 drehbar in das Exzenterlager 27
eingesteckt sein. Auch kann eine die Exzenterlager 27 und 28 drehgelenkig miteinander
verbindende Buchse anstelle des Buchsenabsatzes 33 sowohl in das Exzenterlager 27
als auch in das Exzenterlager 28 eingesteckt sein.
[0041] Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Maß der Exzentrizität e
28 wesentlich geringer als das Maß der Exzentrizität e
27 und kann beispielsweise ca. 2 mm betragen. Eine Verdrehung des Exzenterlagers 28
mittels des Schneckengetriebes 29, 30 um die Mittelachse 37 bewirkt je nach Drehrichtungssinn
der Verdrehung eine Vergrößerung oder eine Verringerung des Achsenabstandes A der
Walzen 4 und 5 zueinander, so daß die Stärke der Gegeneinanderpressung der Walzen
4 und 5 einstellbar ist. Die Variation des Achsenabstandes A wird je nach Drehrichtungssinn
des Exzenterlagers 28 durch eine Verlagerung der Feuchtauftragswalze 4 zur ersten
Feuchtwerkswalze 5 hin oder von dieser weg bzw. durch eine Verlagerung des Walzenträgers
25 relativ zur Mittelachse 35 bewirkt. Die Einstellung des Achsenabstandes A erfolgt
innerhalb eines Einstellbereiches, in welchem der zwischen den Walzen 4 und 5 vorhandene
Anpreßdruck hinreichend groß zur rotativen Friktionsmitnahme der Walze 4 durch die
Walze 5 ist oder in welchem die Zahnräder 18.3 und 18.4 miteinander in wirksamem Eingriff
bleiben.
[0042] Ähnliches gilt für das koaxial zur ersten Feuchtwerkswalze 5 angeordnete und mit
dieser drehfest verbundene Zahnrad 18.2. Das Zahnrad 18.2 bleibt bei jeder den Walzenabstand
W herstellenden oder aufhebenden gemeinsamen Verlagerung der ersten Feuchtwerkswalze
5 mit der Feuchtauftragswalze 4 in ständigem wirksamem Eingriff mit dem das Zahnrad
18.2 antreibenden Zahnrad 18.1.
[0043] Der Stellantrieb 24 ist vorzugsweise ein durch Druckfluidbeaufschlagung einer Kolbenvorderfläche
ausfahrbarer und durch Druckfluidbeaufschlagung einer Kolbenrückfläche einfahrbarer
doppeltwirkender Hubkolbenzylinder, dessen Kolbenstange am Exzenterlager 27 exzentrisch
angelenkt ist. Der die Rotation der ersten Feuchtwerkswalze 5 antreibende Rotationsantrieb
10, welcher, wie bereits beschrieben, ein vom Rotationsantrieb 11 der Flachdruckform
1 separater Elektromotor oder der Rotationsantrieb 11 selbst sein kann, ist über ein
weiteres Zahnradgetriebe 19 mit einem Changierantrieb 39 zur axialen Oszillation der
ersten Feuchtwerkswalze 5 antriebsmäßig gekoppelt. Beispielsweise kann der in Fig.
4 schematisch dargestellte Changierantrieb 39 ein vom Rotationsantrieb 10 angetriebenes
Kurbelgetriebe sein, welches über eine an einem Walzenzapfen der ersten Feuchtwerkswalze
5 angreifende schwingende Mitnehmerrolle der rotierenden ersten Feuchtwerkswalze 5
eine axiale Reiberhubbewegung aufzwingt.
[0044] In zwischen dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze 4 zur Verbindungswalze 3 und
dem Kontaktpunkt der Feuchtauftragswalze 4 zur Übertragungswalze 21 liegendem Umfangsbereich
liegt eine zweite Feuchtwerkswalze 6 in ständigem Kontakt an der Feuchtauftragswalze
4 an. Die zweite Feuchtwerkswalze 6 ist eine sogenannte Reiterwalze, welche zugleich
als eine axial oszillierende Reiberwalze ausgebildet ist. Die zweite Feuchtwerkswalze
6 ist drehbar in einem gesteilfestem Walzenträger 26 gelagert. Die zweite Feuchtwerkswalze
6 ist den Verlagerungen der Feuchtauftragswalze 4 in deren Stellungen 4.1 und 4.2
nachführbar, indem die Walzenachse der zweiten Feuchtwerkswalze 6 in einer Ausgleichsbewegungen
der zweiten Feuchtwerkswalze 6 ermöglichenden Führung im Walzenträger 26 geführt ist.
Eine hierzu bevorzugte Linearführung kann beispielsweise aus einem runden Nutstein
bestehen, welcher einen Walzenzapfen der zweiten Feuchtwerkswalze 6 , wie gezeigt
als Buchse zumindest teilweise umschließt oder der als Rolle koaxial zum Walzenzapfen
befestigt sein kann. Der Nutstein 37 ist in einer Nut oder einem Schlitz des Walzenträgers
26 geführt und an einer Koppel 44 befestigt. Eine solche in den Fig. 2 und 3 schematisch
angedeutete und nicht näher bezeichnete Führung ist beidseitig der zweiten Feuchtwerkswalze
6 angeordnet.
[0045] Die Feuchtauftragswalze 4 und die zweite Feuchtwerkswalze 6 sind drehbar in Koppel
44 gelagert. Durch eine nicht näher dargestellte Justiereinrichtung, z. B. eine Schraube,
ist der Achsabstand und damit die Preßstreifenbreite der Walzen 4 und 6 durch Verstellung
der zweiten Feuchtwerkswalze 6 einstellbar.
[0046] Alternativ zur gezeigten Ausführungsform kann die zweite Feuchtwerkswalze 6 der Verlagerung
der Feuchtauftragswalze 4 schwenkbeweglich folgend vom Walzenträger 26 gehalten werden.
[0047] In der Fig. 4 ist dargestellt, daß die zweite Feuchtwerkswalze 26 einen in den Walzenkörper
integrierten sogenannten inneren Changierantrieb 38 aufweist, welcher ein die rotative
Bewegung der zweiten Feuchtwerkswalze 6 zusätzlich in eine axiale Oszillation formschlüssig
umsetzendes Getriebe ist. Der Changierantrieb 38 kann beispielsweise ein Kurvengetriebe
sein. Die axiale Oszillation der zweiten Feuchtwerkswalze 6 wird vom Rotationsantrieb
10 über die die zweite Feuchtwerkswalze 6 reibschlüssig rotativ antreibende Feuchtauftragswalze
4 bewirkt.
[0048] Weiterhin ist in der Fig. 4 die Lagerung der Walzen 4 und 5 auf der sogenannten Antriebsseite
der Druckmaschinen dargestellt. Auf der dieser gegenüberliegenden, nicht dargestellten
sogenannten Bedienseite der Druckmaschine 8 sind die Walzen 4 und 5 in einem im wesentlichen
dem Walzenträger 25 entsprechenden weiteren Walzenträger und in den Exzenterlagern
27 und 28 im wesentlichen entsprechenden weiteren Exzenterlagern gelagert Die gezeigte
antriebsseitige Verstelleinrichtung 9 kann über ein Synchronisationsgetriebe mit der
nicht gezeigten bedienseitigen Verstelleinrichtung gekoppelt sein, so daß beide Verstelleinrichtungen
gleichzeitig durch den Stellantrieb 24 verdrehbar sind. Im einfachsten Fall kann das
Exzenterlager 27 mit dem zu diesen, bezogen auf eine Vertikalachse, spiegelbildlich
ausgebildeten bedienseitigen Exzenterlager durch eine zur Mittelachse 36 der Exzenterlager
exzentrische und an beiden Exzenterlagern befestigte Verbindungsstange verbunden sein,
so daß ein Verkanten der Walzen 4 und 5 bei deren Verlagerung ausgeschlossen ist.
[0049] Vorteilhaft an der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Vorrichtung ist nicht nur,
daß die Feuchtauftragswalze 4 bei der Einfeuchtung der Flachdruckform 1 mit von der
Umfangsgeschwindigkeit der Flachdruckform 1 abweichender Umfangsgeschwindigkeit rotiert
und somit auf der Flachdruckform 1 befindliche Verunreinigungen von dieser abnimmt.
Es ist ebenso vorteilhaft, daß die erste Feuchtwerkswalze 5 vom Rotationsantrieb 10
bei der Einfeuchtung formschlüssig angetrieben und die ersten Feuchtwerkswalze 5 an
der Feuchtauftragswalze 4 anliegt, wenn letztere an der Verbindungswalze 3 anliegt.
Somit eröffnet sich die Möglichkeit, auch im mit dem Farbwerk 42 gekoppelten Betrieb
des Feuchtwerkes 7 das auf der Feuchtauftragswalze 4 befindliche Feuchtmittel zu vergleichmäßigen.
Zudem ist ein rotativer Antrieb der Feuchtauftragswalze 4 sowohl in deren Stellung
4.1 als auch in deren Stellung 4.2 über Friktionsmitnahme durch die erste Feuchtwerkswalze
5 möglich.
[0050] Bei dem dargestellten Feuchtwerk 7 ist es nicht mehr unbedingt erforderlich, daß
die Feuchtauftragswalze 4 bei der Einfeuchtung der Flachdruckform 1 in axialer Richtung
oszilliert. Es hat sich gezeigt, daß sich in vielen Fällen mit einer axial nicht bewegten
Feuchtauftragswalze 4 eine gleichmäßigere Einfeuchtung erzielen läßt, als dies bei
einer axial oszillierenden Feuchtauftragswalze der Fall ist. Dadurch, daß die Walzen
4 und 5 durch den Walzenträger 25 in konstantem Umfangskontakt zueinander gehalten
werden und die Verstelleinrichtung 9 eine Verlagerung bei permanenter Beibehaltung
des mittels der im wesentlichen aus dem Exzenterlager 28 bestehenden Justiereinrichtung
eingestellten Achsenabstandes A gewährleistet, ist der sogenannte Preßstreifen der
Walzen 4 und 5 absolut stabil. Der Preßstreifen ist eine sich entlang der Berührungslinie
zwischen den Walzen 4 und 5 erstreckende umfangsseitige Abflachung der vergleichsweise
weichen und beispielsweise außenseitig gummierten Feuchtauftragswalze 4.
[0051] Die erste Feuchtwerkswalze 5 ist vergleichsweise hart und beispielsweise metallen
und hat vorzugsweise eine rauhe oder eine mit groben Erhöhungen und/oder Vertiefungen
strukturierte Umfangsoberfläche, welche verchromt ist. Im Gegensatz zu bekannten Feuchtwerken
(DE 91 10 345) kann auf der ersten Feuchtwerkswalze 5 befindliche Druckfarbe nicht
an dieser antrocknen, beispielsweise, wenn das Feuchtwerk 7 von der in der Fig. 2
gezeigten Betriebsart

direkte Feuchtung'' in die in Fig. 3 gezeigte Betriebsart

indirekte Feuchtung" umgeschaltet bzw. mit dem Farbwerk 42 gekoppelt wird. Diese Umschaltung
ist bei dem gezeigten Feuchtwerk 7 nicht nur im Stillstand sondern auch bei laufender
Druckmaschine 8 möglich. Die Stelleinrichtung 9, der verlagerbare Walzenträger 25
und der Walzenträger 26 gewährleisten, daß die Feuchtwerkswalzen 5 und 6 sowohl bei
an die Flachdruckform 1 angestellter Feuchtauftragswalze 4 als auch bei von der Flachdruckform
1 abgestellter Feuchtauftragswalze 4 und somit im permanenten Kontakt an der Feuchtauftragswalze
4 anliegen.
[0052] Ein weiterer Vorteil gegenüber dem aus dem Stand der Technik bekannten und oben erwähnten
Feuchtwerk besteht darin, daß beim dargestellten Feuchtwerk 7 die ausschließlich an
der Feuchtauftragswalze 4 anliegende erste Feuchtwerkswalze 5 mittels einer dem Farbwerk
42 zugeordneter Reinigungseinrichtung 43 mitgewaschen werden kann. Die Reinigungseinrichtung
43 umfaßt eine z. B. als Sprührohr ausgebildete Reinigungsflüssigkeitszufuhr auf eine
Walze des Farbwerkes 42 und eine an eine Walze des Farbwerkes 42 anstellbare Rakel
mit einer die von der Walze abgeschabte Druckfarbe auffangenden Rakelwanne. Zur Reinigung
des Feuchtwerkes 7 ist der umfangsseitige Kontakt zwischen den Walzen 4 und 21 aufhebbar
und wird die Feuchtauftragswalze 4 in deren Stellung 4.2 an die Verbindungswalze 3
angestellt, so daß die mittels der Reinigungseinrichtung 43 in das Farbwerk 42 eingebrachte
Reinigungsflüssigkeit über die rotierende Verbindungswalze 3 auf die rotierende Feuchtauftragswalze
4 gelangt und von letzterer somit auf die Feuchtwerkswalzen 5 und 6, welche somit
von der Reinigungseinrichtung 43 mitgereinigt werden und nicht manuell vom Drucker
gereinigt werden brauchen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0053]
- 1
- Flachdruckform
- 2
- Farbauftragswalze
- 3
- Verbindungswalze
- 4
- Feuchtauftragswalze
- 4.1
- Abstandsstellung
- 4.2
- Anlagestellung
- 5, 6
- Feuchtwerkswalze
- 7
- Feuchtwerk
- 8
- Flachdruckmaschine
- 9
- Verstelleinrichtung
- 10, 11,12
- Rotationsantrieb
- 13
- Druckwerk
- 14
- Druckformzylinder
- 15
- Gummituchzylinder
- 16
- Gegendruckzylinder
- 17
- Zahnradgetriebe
- 18.1, 18.2, 18.3, 18.4
- Zahnrad
- 19, 20
- Zahnradgetriebe
- 21
- Übertragungswalze
- 22
- Tauchwalze
- 23
- Feuchtmittelbehälter
- 24
- Stellantrieb
- 25, 26
- Walzenträger
- 27, 28
- Exzenterlager
- 29
- Schneckenrad
- 30
- Schnecke
- 31, 32
- Walzenzapfen
- 33
- Buchsenabsatz
- 34 bis 37
- Mittelachse
- 38, 39
- Changierantrieb
- 40
- Steuereinrichtung
- 41
- Seitenwand
- 42
- Farbwerk
- 43
- Reinigungseinrichtung
- 44
- Koppel
- 45
- Walzenträger
- A
- Achsenabstand
- W
- Walzenabstand
- e27, e28
- Exzentrizität
1. Verfahren zur Einfeuchtung einer rotierenden Flachdruckform (1) über eine die Flachdruckform
(1) indirekt einfeuchtende Farbauftragswalze (2) und eine an dieser anliegende Verbindungswalze
(3), an welcher eine die Flachdruckform (1) einfeuchtende Feuchtauftragswalze (4)
anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtauftragswalze (4) bei der Einfeuchtung mit von der Umfangsgeschwindigkeit
der Flachdruckform (1) abweichender Umfangsgeschwindigkeit rotiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ausschließlich auf der Feuchtauftragswalze (4) abrollende erste Feuchtwerkswalze
(5) einen auf der Feuchtauftragswalze (4) befindlichen Feuchtmittelfilm in Umfangsrichtung
vergleichmäßigt.
3. Verfahren nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Feuchtwerkswalze (5) axial changiert und dadurch den Feuchtmittelfilm
in Axialrichtung vergleichmäßigt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3
dadurch gekennzeichnet,
daß eine ausschließlich auf der Feuchtauftragswalze (4) abrollende zweite Feuchtwerkswalze
(6) den Feuchtmittelfilm in Umfangsrichtung vergleichmäßigt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Feuchtwerkswalze (6) axial changiert und dadurch den Feuchtmittelfilm
in Axialrichtung vergleichmäßigt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtauftragswalze (4) in Axialrichtung stillsteht.
7. Feuchtwerk (7) einer Flachdruckmaschine (8), mit einer ersten Feuchtwerkswalze (5),
welche ausschließlich an einer Feuchtauftragswalze (4) anliegt, insbesondere zur Durchführung
des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtauftragswalze (4) mittels einer Verstelleinrichtung (9) aus einer Abstandstellung
(4.1) in eine Anlagestellung (4.2) an eine Verbindungswalze (3) verlagerbar ist und
daß die erste Feuchtwerkswalze (5) von einem Rotationsantrieb (10) formschlüssig antreibbar
ist und bei in der Anlagestellung (4.2) befindlicher Feuchtauftragswalze (4) an letzterer
anliegt.
8. Feuchtwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtauftragswalze (4) und die erste Feuchtwerkswalze (5) mittels der Verstelleinrichtung
(9) gemeinsam verlagerbar sind, so daß die Feuchtauftragswalze (4) aus der Abstandstellung
(4.1) in die Anlagestellung (4.2) an die Verbindungswalze (3) verlagerbar und die
erste Feuchtwerkswalze (5) dabei in permanenter Anlage an der Feuchtauftragswalze
(4) mitführbar ist.
9. Feuchtwerk nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zweite Feuchtwerkswalze (6) ausschließlich an der Feuchtauftragswalze (4)
anliegt.
10. Feuchtwerk nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feuchtauftragswalze (4) die erste Feuchtwerkswalze (5) und die zweite Feuchtwerkswalze
(6) mittels der Verstelleinrichtung (9) gemeinsam verlagerbar sind, so daß die Feuchtauftragswalze
(4) aus der Abstandstellung (4.1) in die Anlagestellung (4.2) an die Verbindungswalze
(3) verlagerbar und sowohl die erste Feuchtwerkswalze (5) als auch die zweite Feuchtwerkswalze
(6) dabei in permanenter Anlage an der Feuchtauftragswalze (4) mitführbar sind.
11. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtung (9) ein Exzenterlager umfaßt.
12. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Anlagestellung (4.2) an der Verbindungswalze (3) anliegende Feuchtauftragswalze
(4) mit Schlupf relativ zu einer Flachdruckform (1) auf dieser abrollend vom Rotationsantrieb
(10) antreibbar ist.
13. Flachdruckmaschine (8), insbesondere Offset-Rotationsdruckmaschine, mit mindestens
einem nach einem der Ansprüche 7 bis 12 ausgebildeten Feuchtwerk (7).