[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für seilgezogene Fahrzeuge, mit
einem Fahrbahnträger für den Transport der Fahrzeuge, umfassend einen oder mehrere
Längsabschnitte, und zumindest einem Hängeseil, das in Längsrichtung des Fahrbahnträgers
verläuft, wobei zumindest ein Längsabschnitt des Fahrbahnträgers direkt oder über
Zwischenelemente am Hängeseil aufgehängt ist.
[0002] Derartige Transporteinrichtungen sind beispielsweise aus der CH 673 015, der DE 43
10 904 oder der FR 2 658 469 bekannt. Die Aufhängung des Fahrbahnträgers an einem
gesonderten Hängeseil ermöglicht dabei große Spannweiten bei kleinen Fahrbahnträgerquerschnitten.
[0003] Die Erfindung setzt sich zum Ziel, die Anfälligkeit der bekannten Transporteinrichtungen
gegenüber Seitenwind zu verringern. Dieses Ziel wird mit einer Transporteinrichtung
der einleitend genannten Art erreicht, die sich gemäß der Erfindung auszeichnet durch
zumindest ein Stabilisierungsseil, das im wesentlichen seitlich oder unterhalb des
Querschnitts des Fahrbahnträgers verläuft, wobei zumindest ein Längsabschnitt des
Fahrbahnträgers direkt oder über weitere Zwischenelemente mit dem bzw. den Stabilisierungsseil(en)
verbunden ist.
[0004] Auf diese Weise wird eine ausgezeichnete Stabilisierung der Transporteinrichtung
erreicht, was insbesondere die Seitenwindanfälligkeit verringert.
[0005] Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß ein Stabilisierungsseil vorgesehen ist, das unterhalb des Fahrbahnträgers in einer
von Fahrbahnträger und Hängeseil gebildeten Ebene verläuft. Eine alternative Ausführungsform
besteht darin, daß zwei Stabilisierungsseile vorgesehen sind, die beidseits einer
von Fahrbahnträger und Hängeseil gebildeten Ebene verlaufen, bevorzugt symmetrisch
zu dieser. Diese Variante bewirkt eine noch höhere Stabilisierung des Fahrbahnträgers.
[0006] Insbesondere kann auch vorgesehen werden, daß die beiden Stabilisierungsseile untereinander
über noch weitere Zwischenelemente verbunden sind.
[0007] Die Zwischenelemente bzw. weiteren Zwischenelemente können jeweils am gleichen Punkt
des entsprechenden Querschnitts des Fahrbahnträgers angreifen. Dies ist bei Fahrbahnträgern
mit schmalem Querschnitt vorteilhaft, erlaubt allerdings nicht den Einsatz einer Standseilbahn,
soferne es die Zwischenelemente des Hängeseiles betrifft, bzw. den Einsatz einer Hängebahn,
soferne es die Zwischenelemente des einzigen Stabilisierungsseiles betrifft. Bevorzugt
wird daher vorgesehen, daß die Zwischenelemente bzw. weiteren Zwischenelemente an
zwei Punkten eines entsprechenden Querschnitts des Fahrbahnträgers angreifen. Dies
ist besonders für Fahrbahnträger mit breitem Querschnitt vorteilhaft, wo die Zwischenelemente
bzw. weiteren Zwischenelemente nahe oder an den Seiten des Fahrbahnträgers angreifen.
[0008] In jedem Fall ist es besonders vorteilhaft, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung die Zwischenelemente bzw. weiteren Zwischenelemente gelenkig mit dem Fahrbahnträger
verbunden sind, was Verwindungen verhindert.
[0009] Besonders vorteilhaft ist, wenn der Fahrbahnträger als Profilträger, geschweißter
Träger, Rohr, Schiene od.dgl. ausgebildet ist. Die verwendeten Längsträger können
durch Querträger oder Verbände miteinander verbunden sein. Diese Fahrbahnträger weisen
einen im Vergleich zu Straßen- oder Eisenbahnbrücken geringen Querschnitt auf und
ermöglichen daher in Kombination mit einem Hängeseil große Spannweiten.
[0010] Als Fahrbahn werden beispielsweise Schienen oder Profilträger verwendet, auf denen
sich die Räder des Fahrzeuges abstützen. Die Fahrzeuge werden mittels eines oder mehrerer
Seile entlang der Fahrbahn bewegt. Dabei kann sich das Fahrzeug oberhalb (Standseilbahn)
oder unterhalb (Hängebahn) der Fahrbahn befinden. Der Antrieb der Fahrzeuge befindet
sich außerhalb der Fahrzeuge, indem das Zugseil durch eine Antriebsstation angetrieben
wird. Die Zugseile werden bei Hängebahnen vorzugsweise unterhalb des Fahrbahnträgers
angeordnet, können aber auch seitlich oder oberhalb der Fahrbahn angeordnet werden.
Bei Standseilbahnen, wo sich Fahrbahn und Fahrzeug oberhalb des Fahrbahnträgers befinden,
werden die Zugseile zweckmäßigerweise oberhalb des Fahrbahnträgers angeordnet.
[0011] Der Fahrbahnträger kann so ausgebildet sein, daß dieser mehrere Fahrbahnen trägt.
Dies hat den Vorteil, daß gleichzeitig Fahrzeuge in beiden Richtungen verkehren können.
[0012] Ebenfalls von Vorteil ist, wenn ein Teil des Fahrbahnträgers selbst zumindest eine
Fahrbahn bildet. Beispielsweise kann als Fahrbahnträger ein I-Profilträger verwendet
werden, dessen unterer Flansch als Fahrbahn für das Fahrzeug einer Hängebahn dient.
[0013] Für die Verankerung des Hängeseiles ist vorgesehen, daß dieses an zumindest einer
Stütze verankert ist, was den Vorteil der geländeunabhängigen Verankerung aufweist.
[0014] Es ist jedoch auch möglich, daß das Hängeseil über zumindest eine Stütze geführt
und in einer Verankerung befestigt ist. Selbstverständlich kann je nach den Gegebenheiten
des Geländes das Hängeseil auch beispielsweise direkt im Berghang an einer Verankerung
befestigt werden.
[0015] Ferner besteht auch die Möglichkeit, daß weitere Teilstrecken des Fahrbahnträgers
auf andere Weise abgestützt werden, beispielsweise mit Schrägseilen, die in einer
Verankerung, wie etwa einer Stütze, befestigt sind. Diese Art der Aufhängug eines
Fahrbahnträgers eignet sich im Vergleich zur Aufhängug mittels Hängeseilen nur für
geringere Stützabstände, da hier die Schrägseile direkt am Fahrbahnträger angreifen.
Eine Kombination der verschiedenen Anordnungen, auch mit konventionellen Transporteinrichtungen,
beispielsweise mit direkt durch Stützen abgestützten Fahrbahnträgern, kann sich je
nach den Gegebenheiten des Geländes als vorteilhaft erweisen.
[0016] Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 7 beispielhaft und schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Transporteinrichtung mit einem Hängeseil,
Fig. 2 zeigt den entsprechenden Querschnitt zu Fig. 1 für eine einfache Aufhängung
des Fahrbahnträgers am Hängeseil,
Fig. 3 zeigt den entsprechenden Querschnitt zu Fig. 1 für eine zweifache Aufhängung
des Fahrbahnträgers am Hängeseil,
Fig. 4 zeigt den entsprechenden Querschnitt zu Fig. 1 für eine zweifache Aufhängung
des Fahrbahnträgers mit zwei auf dem Fahrbahnträger befestigten Fahrbahnen,
Fig. 5 zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Transporteinrichtung mit einer überhöhten
Fahrbahn,
Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine Transporteinrichtung mit Stabilisierungsseilen
und
Fig. 7 zeigt den entsprechenden Querschnitt zu Fig. 6.
[0017] In Fig. 1 ist ein Fahrbahnträger 3 gezeigt, der über als Verbindungsseile 4 ausgebildete
Zwischenelemente, die in bestimmten Abständen angeordnet sind, mit dem Hängeseil 1
verbunden ist. Das Hängeseil 1 wird an Stützen 2 verankert oder über diese zu Verankerungen
weitergeführt und hängt zwischen den Stützen 2 entsprechend durch. Der Fahrbahnträger
3 und damit die Fahrbahn ist hier annähernd eben ausgebildet. Diese kann jedoch auch
mit einer geringen Steigung ausgebildet werden. In Feldmitte zwischen zwei Stützen
2 des Hängeseiles 1 kann der Fahrbahnträger 3 auch direkt ohne Verbindungsseile 4
an das Hängeseil 1 befestigt werden. Das Fahrzeug 5 wird durch das Zugseil 6 entlang
der Fahrbahn des Fahrbahnträgers 3 bewegt.
[0018] Fig. 2 zeigt einen Fahrbahnträger 3 in Form eines I-Profilträgers, der gleichzeitig
als Fahrbahn für das vom Seil 6 gezogene Fahrzeug 5 dient. Die Verbindungsseile 4
greifen hier jeweils nur an einem Punkt des Querschnittes des Fahrbahnträgers 3 an.
[0019] In Fig. 3 ist ein Fahrbahnträger 3 dargestellt, der als Fahrbahn zwei I-Profilträger
9 aufweist. Das Fahrzeug 5 bewegt sich mit Hilfe des Seiles 6 über sein Fahrwerk längs
der Fahrbahn fort. Hier greifen zwei Verbindungsseile 4 jeweils nahe den seitlichen
Enden des Querschnittes des Fahrbahnträgers 3 symmetrisch zur strichliert dargestellten
Längsmittelebene an. Diese Anordnung eignet sich auch für Standseilbahnen.
[0020] In Fig. 4 ist ein Fahrbahnträger 3 dargestellt, der als Fahrbahn drei I-Profilträger
9 aufweist, so daß zwei Fahrzeuge 5 gleichzeitig den Fahrbahnträger 3 befahren können.
Auch hier greifen zwei Verbindungsseile 4 jeweils nahe den seitlichen Enden des Querschnittes
des Fahrbahnträgers 3 symmetrisch zur strichliert dargestellten Längsmittelebene an.
[0021] Fig. 5 zeigt eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Aufhängung, bei der der Fahrbahnträger
3 von der Waagrechten 10 abweichend überhöht ausgeführt ist und somit eine geringe
Steigung bzw. ein geringes Gefälle aufweist. Damit wird einerseits eine bessere Stabilität
erreicht und anderseits wird für die Fahrzeuge eine annähernd ebene Durchfahrt durch
das Feld erzielt. Der Fahrbahnträger 3 ist in der Feldmitte direkt und links und rechts
davon mittels Verbindungsseilen 4 am Hängeseil 1 befestigt, wobei das Hängeseil an
oder über Stützen 2 verankert ist.
[0022] Zur besseren Windstabilität können, wie in Fig. 6 dargestellt, gekrümmte Stabilisierungsseile
7, 7' angeordnet werden, welche über Zwischenelemente 8, 8' mit dem Fahrbahnträger
3 verbunden und an den oder über die Stützen 2 verankert sind.
[0023] Fig. 7 zeigt einen möglichen Querschnitt zu Fig. 6. Das Hängeseil 1 trägt über die
Verbindungsseile 4, die nahe den beiden Seiten des Fahrbahnträgers 3 angreifen, den
Fahrbahnträger 3, an dem drei Profilträger 9 angebracht sind, die zwei Fahrbahnen
analog zu Fig. 4 bilden. Zwei Stabilisierungsseile 7, 7' sind seitlich etwas unterhalb
des Fahrbahnträgers 3 angeordnet und mittels Verbindungsseilen 8, 8' mit dem Fahrbahnträger
3 verbunden. Durch die Spannung der Stabilisierungsseile 7, 7', die symmetrisch zur
strichliert dargestellten Längsmittelebene angeordnet sind, wird die Lage des Fahrbahnträgers
3 bei Wind, insbesondere Seitenwind, stabilisiert.
1. Transporteinrichtung für seilgezogene Fahrzeuge, mit einem Fahrbahnträger (3) für
den Transport der Fahrzeuge (5), umfassend einen oder mehrere Längsabschnitte, und
zumindest einem Hängeseil (1), das in Längsrichtung des Fahrbahnträgers (3) verläuft,
wobei zumindest ein Längsabschnitt des Fahrbahnträgers (3) direkt oder über Zwischenelemente
(4) am Hängeseil (1) aufgehängt ist,
gekennzeichnet durch zumindest ein Stabilisierungsseil (7, 7'), das im wesentlichen
seitlich oder unterhalb des Querschnitts des Fahrbahnträgers (3) verläuft,
wobei zumindest ein Längsabschnitt des Fahrbahnträgers (3) direkt oder über weitere
Zwischenelemente (8, 8') mit dem bzw. den Stabilisierungsseil(en) (7, 7') verbunden
ist.
2. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stabilisierungsseil
vorgesehen ist, das unterhalb des Fahrbahnträgers (3) in einer von Fahrbahnträger
(3) und Hängeseil (1) gebildeten Ebene verläuft.
3. Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stabilisierungsseile
(8, 8') vorgesehen sind, die beidseits einer von Fahrbahnträger (3) und Hängeseil
(1) gebildeten Ebene verlaufen, bevorzugt symmetrisch zu dieser.
4. Transporteinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Stabilisierungsseile
(8, 8') untereinander über noch weitere Zwischenelemente verbunden sind.
5. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenelemente (4) bzw. weiteren Zwischenelemente (8, 8') Seile oder Zugstäbe
sind.
6. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenelemente (4) bzw. weiteren Zwischenelemente (8, 8') an zwei Punkten eines
entsprechenden Querschnitts des Fahrbahnträgers (3) angreifen.
7. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenelemente (4) bzw. weiteren Zwischenelemente (8, 8') gelenkig mit dem Fahrbahnträger
(3) verbunden sind.
8. Transporteinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fahrbahnträger (3) als Profilträger, geschweißter Träger, Rohr, Schiene od.dgl.
ausgebildet ist.