[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrolytischen Behandlung von Wasser
bzw. wässrigen Lösungen, insbesondere für die Verhinderung von unerwünschten Kalkausfällungen
aus dem Wasser, mit mindestens zwei räumlich voneinander beabstandeten Elektroden,
die im Betriebszustand auf unterschiedlichen elektrischen Potentialen gehalten werden,
wobei die Potentialdifferenz mindestens so groß gewählt ist, daß eine Elektrolyse
von Wasser zwischen den Elektroden erfolgt, mit einer Schüttung von an ihrem Platz
fixierten Kohlenstoffpartikeln, in die elektrolytisch beständige Stromzuführungen
hineinragen, über welche Elektrolysestrom in die Elektroden eingeleitet wird, und
mit einem Diaphragma aus nichtleitendem Material, welches für die wässrige Lösung
und den elektrischen Strom durchlässig ist, nicht jedoch für die Kohlenstoffpartikel
der Schüttung.
[0002] Eine derart aufgebaute Elektrolysevorrichtung ist aus der US-A 3,915,822 bekannt.
Die dort beschriebene elektrochemische Vorrichtung ist allerdings nicht zur Verhinderung
von Härteausfällungen aus Wasser, sondern zur Rückgewinnung von Metallen aus wässrigen
Lösungen ausgelegt.
[0003] Bei der Elektrolyse von Wasser bzw. wässrigen Lösungen besteht eines der Hauptprobleme
darin, daß die als Anode geschaltete Elektrode einem sehr starken elektrolytischen
und/oder chemischen Angriff ausgesetzt wird. Durch die positive Ladung erhöht sich
die Neigung von metallischen Anodenwerkstoffen in der Regel dramatisch, als positiv
geladene Metallionen in Lösung zu gehen.
[0004] Hinzu kommt, daß sich an der Anode sowohl Sauerstoffradikale, als auch H+-Ionen bilden,
die den Anodenwerkstoff angreifen können. Daher kommen nur wenige Werkstoffe wie z.
B. platiniertes Titan oder Graphit als Anodenmaterial in Frage.
[0005] Inertelektroden, die Edelmetalle beinhalten, sind naturgemäß ausgesprochen kostspielig
und die aktive Anodenfläche wird dementsprechend so klein wie möglich gehalten, was
wiederum den elektrischen Widerstand der Elektrolysezelle vergrößert. Graphitelektroden
sind zwar wesentlich kostengünstiger, sie lassen sich aber mit vernünftigem Aufwand
nur als Stab- oder Plattenmaterial herstellen. Komplexe oder großflächige Anodenformen
würden wiederum zu einem erheblichen Aufwand führen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Elektrolysevorrichtung
der eingangs beschriebenen Art mit möglichst einfachen Mitteln dahingehend weiterzubilden,
daß beliebige Geometrien hinsichtlich der äußeren Form der Anode leicht herstellbar
sind, und daß eine größere Werkstoffauswahl, insbesondere im Hinblick auf unterschiedliche
Dichten und Porengrößen zur zielgenauen Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse
der Elektrolysevorrichtung zur Auswahl stehen.
[0007] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe auf ebenso einfache wie kostengünstige
Weise dadurch, daß mindestens eine Anode vorgesehen ist, die aus einer Stromzuführung,
der Schüttung von Kohlenstoffpartikeln, in welche die Stromzuführung hineinragt, sowie
dem die Schüttung umgebenden Diaphragma aufgebaut ist, daß das Diaphragma so ausgebildet
ist, daß es die äußere Form der Anode, deren räumlichen Lage, sowie deren Abstand
zur nächstgelegenen Kathode bestimmt, daß zwischen dem Diaphragma und der nächstgelegenen
Kathode keine Kohlenstoffpartikel angeordnet sind, und daß das Diaphragma aus einem
Sinterwerkstoff aus Kunststoff besteht, dessen Poren kleiner als die Korngröße der
für die Anodenschüttung verwendeten Kohlenstoffpartikel sind.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann nun über die Form des Diaphragmas die
äußere Form der Anode - insbesondere die der Kathode zugewandte Seite - gewählt werden,
wobei man gleichzeitig durch die Eigenschaft der Kohlepartikelschüttung sehr günstige
Anodeneigenschaften erhält. Vorteilhaft sind z. B. die sehr große Anodenoberfläche,
die sich als Summe der Oberflächen aller Einzelpartikel ergibt, eine Reduzierung der
Grenzflächeneffekte durch Verringerung von Konzentrationsgefällen und ein verbessertes
Ablöseverhalten der sich bildenden Gasbläschen aufgrund der körnigen und scharfkantigen
Struktur der Kohlenstoffpartikel.
[0009] Außerdem können Anode und Kathode ohne Kurzschlußrisiko in sehr enger räumlicher
Nachbarschaft angeordnet werden, wodurch der elektrische Widerstand zwischen Anode
und Kathode besonders gering gehalten werden kann. Dabei erweist es sich weiterhin
als vorteilhaft, daß der verwendete KunststoffSinterwerkstoff in sich steif und in
einer festen dreidimensionalen Form mit Hilfe eines entsprechend angepaßten Sinterwerkzeuges
in beliebigen Geometrien (Rohre, Hohlkegel, Stufenkegel, Hohlzylinder usw.) hergestellt
werden kann. Für Variationen von Dichten, Porengrößen und anderen Materialeigenschaften
steht eine riesige Auswahl von sinterfähigen Kunststoffen zur Verfügung.
[0010] In der oben zitierten US-A 3, 915, 822 wird im übrigen keinerlei Hinweis darauf gegeben,
daß mit dem verwendeten Diaphragma die äußere Form einer Elektrolyseanode und deren
räumliche Lage zur Kathode gezielt und definiert bestimmt werden soll. Mit den dort
vorgeschlagenen isolierenden Netzen als Diaphragma ist dies auch aus den oben genannten
Gründen nicht oder nur bedingt möglich.
[0011] In JP 9253652 A, Referat aus Patent Abstracts of Japan, ist zwar eine Vorrichtung
zur elektrolytischen Behandlung von wässrigen Lösungen mit einer Anode und einer Kathode
offenbart, jedoch weist diese bekannte Elektrolysezelle keine Schüttung von Kohlenstoffpartikeln
auf. Insbesondere sind die dort wahlweise (alterniv zu Ferriten) eingesetzten Kohlenstoffpartikel
keinesfalls an ihrem Platz fixiert, wie dies bei der Schüttung in der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Fall ist, sondern es handelt sich um eine Schwebebettvorrichtung.
[0012] Die Anode besteht bei dieser bekannten Vorrichtung lediglich aus einem an einem Ende
konisch zulaufenden Zylinder, der von strömendem Wasser umgeben ist, in welchem fein
verteilte Partikel in der Schwebe gehalten werden sollen. Bei dieser Vorrichtung wird
einerseits die extrem lockere Ansammlung von Partikeln zwangsweise durchströmt, was
auch erforderlich ist, um das Schwebebett aufrechtzuerhalten. Es handelt sich also
gerade nicht um eine Schüttung im üblichen Sinne, wo die geschütteten Partikel an
ihrem Platz im wesentlichen fixiert sind. Andererseits ergeben sich durch diese gravierenden
strukturellen Unterschiede auch völlig andere Effekte und es werden auch andere Ziele
als bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verfolgt: Von der Oberfläche der konisch
zulaufenden Anode wird nämlich bei der bekannten Vorrichtung Ladung an zufällig vorbeiströmende
und die Oberfläche der Anode berührende Partikel abgegeben, die ihrerseits durch Kollision
mit anderen Partikeln ihre Ladung sozusagen von Partikel zu Partikel weiterreichen.
Ein erheblicher Stromfluß kann in einem solchen Schwebebett nicht zustandekommen,
im Gegenteil ergibt sich ein extrem hoher elektrischer Widerstand, da die einzelnen
Partikel von dem sie umgebenden Wasser jeweils isoliert sind und lediglich dann Ladung
weitergeben, wenn sie auf andere Partikel treffen.
[0013] Die Festbettschüttung von an ihrem Platz fixierten Kohlenstoffpartikeln bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hingegen hat einen äußerst geringen internen elektrischen Widerstand,
so daß problemlos ein erheblicher Stromfluß innerhalb der Anode, die von der Feststoffschüttung
gebildet wird, erfolgen kann. Die Anode
besteht nämlich erfindungsgemäß aus der Festbettschüttung, einer in die Schüttung hineinragenden
Stromzuführung sowie den die Anode umgebenden Wänden einschließlich des Diaphragmas
als formgebenden Teilen der Anode.
[0014] Im Gegensatz zu der bekannten Vorrichtung nach JP 9253652 A erfolgt keine zwangsweise
Durchströmung der Festbettschüttung, sondern höchstens ein Anströmen der im Randbereich
beim Diaphragma positionierten Partikel. Außerdem werden die Kohlenstoffpartikel der
Festbettschüttung keinesfalls transportiert sondern bleiben im wesentlichen lagefixiert
mit engem Körperkontakt zu benachbarten Partikeln, so daß aufgrund der ständigen Berührung
vieler Feststoffoberflächen ein hoher Stromfluß ohne großen elektrischen Widerstand
innerhalb der Schüttung als durchgängige Stromverbindung möglich wird.
[0015] Eine weitere Elektrolyseeinrichtung zur Erzeugung von Trinkwasser ist bekannt aus
der JP 53-88665 A. Dabei ist eine gesinterte Membran vorgesehen, die einen Elektrolysetank
in zwei Hälften trennt. Eine Schüttung von Kohlenstoffpartikeln enthält die bekannte
Vorrichtung nicht.
[0016] Aus der EP 723 936 A2 ist ebenfalls eine Vorrichtung zur Elektrolyse von Wasser bekannt,
bei der eine zusammengesetzte Elektrode vorgesehen ist, die aus mehreren Platten aufgebaut
ist, welche von außen nach innen aus elektrisch leitendem Material, aus elektrisch
nicht leitendem Material sowie im Kern aus einem porösen Diaphragma bestehen. Eine
Schüttung aus Kohlenstoffpartikeln ist nicht vorgesehen.
[0017] Die DE 30 14 887 A1 schließlich beschreibt eine Elektrolyseeinrichtung, bei der eine
Elektrolysezelle durch eine Membran in eine Anodenkammer und eine Kathodenkammer aufgeteilt
wird. Die Membran soll vorzugsweise eine Platte aus Zypressenholz sein, kann jedoch
auch aus synthetischen Materialien aufgebaut sein. In
beiden Kammern der Elektrolysezelle ist jeweils eine Mischung aus leitfähigen und nicht
leitfähigen Partikeln vorgesehen, wobei die leitfähigen Partikel auch Kohlenstoff-Partikel
umfassen können. Damit soll eine Bipolarität der stromleitenden Partikel und damit
das gleichzeitige Auftreten von Oxidations- und Reduktionsreaktionen an doppelpolarisierten
Partikeln vermieden werden. Die mit dieser Struktur beabsichtigten Wirkmechanismen
sind also deutlich von denen der erfindungsgemäßen Vorrichtung verschieden. Auch ist
bei der bekannten Elektrolysiereinrichtung keine Anode vorgesehen, die einen speziellen
Aufbau wie bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufweist. Außerdem ist die Mischung
aus leitenden und nicht leitenden Partikeln auch im Raum zwischen dem Diaphragma und
der als Kathode wirkenden Elektrode der bekannten Elektrolysiereinrichtung angeordnet.
Schließlich ist auch nicht andeutungsweise offenbart, daß mit Hilfe des Diaphragmas
und der zunächst verformbaren Kohlenstoffschüttung die äußere Form der Anode, deren
räumliche Lage sowie deren Abstand zur nächstgelegenen Kathode bestimmt werden kann.
[0018] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der der mittlere
Abstand zwischen dem Diaphragma und der nächstgelegenen Kathode kleiner als 50 mm
ist, vorzugsweise zwischen 1 mm und 10 mm.
[0019] Bei Ausführungsformen der Erfindung kann die Stromzuführung für die Einleitung des
elektrischen Stromes in die Kohlenstoff-Anodenschüttung ebenfalls aus Kohlenstoff,
insbesondere aus Graphit bestehen. Derartige Graphitelektroden sind handelsüblich,
preiswert und vor allem elektrolysebeständig.
[0020] Bei anderen Ausführungsformen besteht die Stromzuführung für die Einleitung des elektrischen
Stromes in die Anodenschüttung aus Metall.
[0021] Vorzugsweise besteht bei Weiterbildungen dieser Ausführungsformen die Stromzuführung
aus mit Edelmetall und/oder Edelmetalloxid überzogenem Titan, um eine besonders hohe
Beständigkeit gegen die Elektrolyse zu erreichen.
[0022] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
enthält die Anode eine Aktivkohleschüttung. Die Anodenschüttung kann aber auch Graphitpartikel
enthalten, was die elektrische Leitfähigkeit erhöht.
[0023] Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei
der die Schüttungsdichte der Kohlenstoffpartikel zwischen 200 und 750 g/l, vorzugsweise
400 bis 600 g/l beträgt.
[0024] Bevorzugt weisen die Kohlenstoffpartikel der Anodenschüttung eine Korngröße zwischen
0,1 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 mm auf.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
das Diaphragma aus feinporigem Polyethylen-sintermaterial hergestellt, dessen Poren
kleiner als die Korngröße der für die Anodenschüttung verwendeten Kohlepartikel sind.
[0026] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß das Diaphragma eine Dicke von 0,5 bis 50 mm, vorzugsweise
zwischen 1 und 5 mm aufweist.
[0027] Eine vorteilhafte räumliche Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, daß das Diaphragma als zylindrische Hülse ausgebildet ist, die mit
der Kohleschüttung der Anode gefüllt und von der Kathode umgeben ist.
[0028] Alternativ kann bei einer weiteren Ausführungsform das Diaphragma und eine das Diaphragma
umgebende äußere Wand einen Ringspalt einschließen, der mit der Kohleschüttung der
Anode befüllt ist, und das Diaphragma die Kathode ringförmig umschließen.
[0029] Ganz besonders bevorzugt ist dabei eine Weiterbildung dieser Ausführungsform, bei
der die Kathode bürstenförmig, insbesondere mit sternförmig radial abstehenden Borsten
ausgebildet ist. Eine derartige bürstenförmige Anordnung an sich ist in der (nachveröffentlichten)
deutschen Patentanmeldung mit dem amtlichen Aktenzeichen 198 52 956. 2-41 ausführlich
beschrieben.
[0030] Ganz besonders bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der das Diaphragma gleichzeitig
als Abstandhalter und Isolator zwischen der Anode, insbesondere dem Schüttungsmaterial,
und der Kathode fungiert.
[0031] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0032] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig.2
- einen schematischen Horizontalschnitt durch eine weitere Ausführungsform, bei der
eine stabförmige Anode zylindermantelförmig von der Kathode umgeben ist;
- Fig.3
- eine Ausführungsform, bei der eine stabförmige Kathode von der erfindungsgemäß ausgebildeten
Anode ringförmig umgeben ist; und
- Fig.4
- wie Fig.3, aber mit bürstenförmiger Kathode.
Beispiel 1:
[0033] Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 1 dargestellt.
Eine Kathode 1 ist gegenüber einem Diaphragma 5 angeordnet, das eine als Anode 3 wirkende
Schüttung von Kohlepartikeln, zusammen mit einer zweiten Wand 4 - die vorzugsweise
die Außenwand eines Elektrolysebehälters bildet - an ihrem Platz fixiert. Der Elektrolysestrom
wird hierbei über eine elektrolytisch beständige, vorzugsweise metallene Stromzuführung
2 bestehend z. B. aus platiniertem Titan in die Anode 3 (Kohlenstoffpartikelschüttung)
eingeleitet.
Beispiel 2:
[0034] Eine besonders einfache und kostengünstige Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei
ist die Anode 3' aus einer Kohlenstoffpartikelschüttung vom Diaphragma 5' zylindermantelförmig
umgeben und die metallene Stromzuführung 2' entspricht der im Beispiel 1 beschriebenen.
Die Kathode 1' ist um die Anode 3' bzw. das Diaphragma 5' herumgeführt, bevorzugt
herumgewickelt und besonders bevorzugt mit direktem Kontakt um das hülsenförmige Diaphragma
5' herumgewickelt, so daß der räumliche Abstand zwischen Anode 3' und Kathode 1' sich
auf die Dicke des Diaphragmas 5' reduziert, wodurch der elektrische Widerstand der
Elektrolysezelle, die von der Behälterwand 4' umschlossen wird, minimiert werden kann.
Beispiel 3:
[0035] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform ist in Fig. 3 dargestellt. Hier ist eine
im wesentlichen stabförmige Kathode 1' ' von dem Diaphragma 5' ' umhüllt, welches
mit der Behälterwand 4'' die Anode 3'' mit ihrer Kohlepartikelschüttung in einem ringspaltförmigen
Hohlzylinder aufnimmt. Der elektrische Strom wird über die Stromzuführung 2 ' ' wie
in Beispiel 1 zugeleitet. Der besondere Vorteil dieser Anordnung liegt in der nahezu
beliebig vergrößerbaren Anodenoberfläche bei gleichzeitig äußerst geringen Anodenkosten.
Beispiel 4:
[0036] Ganz besonders bevorzugt ist jedoch die in Beispiel 3 beschriebene Anordnung in Verbindung
mit einer Kathode 1' ' ' in der Form einer zylindrischen Bürste, wie sie in Fig. 4
angedeutet ist. Hierdurch lassen sich optimale Anoden- und Kathodenoberflächen und
- oberflächenstrukturen äußerst kostengünstig herstellen.
Beispiel 5:
[0037] Besonders bevorzugt wird als Diaphragma 5, 5', 5 ' ', 5 ' ' ' ein feinporiges Polyethylen-Sintermaterial
verwendet, dessen Poren kleiner als die Korngröße der für die Anodenschüttung verwendeten
Kohlepartikel sind.
Beispiel 6:
[0038] Die Korngröße der für die Anodenschüttung verwendeten Kohlepartikel liegt bevorzugt
zwischen 0,1 und 10 mm, besonders bevorzugt zwischen 0,5 und 2 mm Durchmesser.
1. Vorrichtung zur elektrolytischen Behandlung von Wasser bzw. wässrigen Lösungen, insbesondere
für die Verhinderung von unerwünschten Kalkausfällungen aus dem Wasser, mit mindestens
zwei räumlich voneinander beabstandeten Elektroden, die im Betriebszustand auf unterschiedlichen
elektrischen Potentialen gehalten werden, wobei die Potentialdifferenz mindestens
so groß gewählt ist, daß eine Elektrolyse von Wasser zwischen den Elektroden erfolgt,
mit einer Schüttung von an ihrem Platz fixierten Kohlenstoffpartikeln, in die elektrolytisch
beständige Stromzuführungen (2; 2'; 2 ' '; 2 ' ' ' ) hineinragen, über welche Elektrolysestrom
in die Elektroden eingeleitet wird, und mit einem Diaphragma (5; 5 ' ; 5 ' ' ; 5 '
' ' ) aus nichtleitendem Material, welches für die wässrige Lösung und den elektrischen
Strom durchlässig ist, nicht jedoch für die Kohlenstoffpartikel der Schüttung,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Anode (3; 3 ' ; 3 ' ' ; 3 ' ' ') vorgesehen ist, die aus einer
Stromzuführung (2 ; 2 ' ; 2 ' ' ; 2 ' ' ' ), der Schüttung von Kohlenstoffpartikeln,
in welche die Stromzuführung hineinragt, sowie dem die Schüttung umgebenden Diaphragma
(5; 5'; 5''; 5''') aufgebaut ist, daß das Diaphragma (5; 5'; 5''; 5''') so ausgebildet
ist, daß es die äußere Form der Anode (3; 3'; 3''; 3'''), deren räumlichen Lage, sowie
deren Abstand zur nächstgelegenen Kathode (1; 1'; 1''; 1''') bestimmt, daß zwischen
dem Diaphragma (5; 5'; 5'';5''') und der nächstgelegenen Kathode (1; 1'; 1''; 1''')
keine Kohlenstoffpartikel angeordnet sind, und daß das Diaphragma (5; 5'; 5' '; 5'
' ') aus einem Sinterwerkstoff aus Kunststoff besteht, dessen Poren kleiner als die
Korngröße der für die Anodenschüttung verwendeten Kohlestoffpartikel sind.
2. vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Abstand zwischen
dem Diaphragma (5; 5'; 5''; 5''') und der nächstgelegenen Kathode (1; 1'; 1''; 1''')
kleiner als 50 mm ist, vorzugsweise zwischen 1 mm und 10 mm.
3. vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromzuführung
(2; 2'; 2''; 2''') für die Einleitung des elektrischen Stromes in die Anodenschüttung
aus mit Edelmetall und/oder Edelmetalloxid überzogenem Titan besteht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode (3; 3'; 3''; 3''') eine Aktivkohleschüttung enthält.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttungsdichte der Kohlenstoffpartikel zwischen 200 und 750 g/l, vorzugsweise 400
bis 600 g/l beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kohlenstoffpartikel der Anodenschüttung eine Korngröße zwischen 0,1 und 10 mm, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 2 mm aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diaphragma (5; 5'; 5''; 5''') eine Dicke zwischen 0,5 und 50 mm, vorzugsweise von
1 bis 5 mm aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diaphragma (5; 5'; 5''; 5''') aus feinporigem Polyethylen-Sintermaterial hergestellt
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diaphragma (5') als zylindrische Hälse ausgebildet ist, die mit der Kohleschüttung
der Anode (3') gefüllt und von der Kathode (1') umgeben ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragma
(5' '; 5' ') und eine das Diaphragma (5''; 5''') umgebende äußere Wand (4''; 4''')
einen Ringspalt einschließen, der mit der Kohleschüttung der Anode (3''; 3''') befüllt
ist, und daß das Diaphragma (5''; 5''') die Kathode (1''; 1''') ringförmig umschließt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (1''') bürstenförmig,
insbesondere mit sternförmig radial abstehenden Borsten ausgebildet ist.