[0001] Die Erfindung betrifft eine Notablaufvorrichtung für eine mit Wasserabläufen entwässerte
Fläche, insbesondere Flachdach, mit einer Ablauföffnung, mit einer die Höhe eines
Wasseranstaugrenzwertes zu der Fläche bestimmenden Anstaueinrichtung und mit einem
mit der Ablauföffnung in Verbindung stehenden vertikalen Ablaufrohr.
[0002] Insbesondere versiegelte und im wesentlichen ebene Flächen, auf denen sich beispielsweise
Regenwasser ansammeln kann, werden mit üblichen Wasserabläufen entwässert, die mit
Ablauföffnungen in der Fläche versehen sind. Die Wasserabläufe können sich dabei frei
in der Fläche befinden, also von allen Seiten anströmbar sein, oder an seitlichen
Begrenzungen die Fläche ausgebildet sein, beispielsweise als Attikaablauf eines Flachdaches.
Die Abführleistung der Wasserabläufe wird so dimensioniert, daß eine gewisse Anstauhöhe
des Wassers nicht überschritten werden soll. Erbringen die Wasserabläufe die geforderte
Ablaufleistung nicht, kann die Wasseranstauhöhe auf der Fläche ansteigen, wodurch
nicht nur die etwaige Begehbarkeit der Fläche beeinträchtigt werden kann sondern erhebliche
statische Probleme verursacht werden können, wenn nämlich die Fläche auf einem tragenden
Unterbau montiert ist, wie dies beispielsweise für Flachdächer und Deckflächen auf
Schiffen der Fall ist. Die Verminderung der Ablaufleistung der normalen Wasserabläufe
kann durch eine Verstopfung des Wasserabführsystems der Wasserabläufe oder aber auch
der Ablauföffnungen der Wasserabläufe oder etwaiger vorgeschalteter Gitter verursacht
sein.
[0003] Es ist daher bekannt, insbesondere zur Vermeidung statischer Probleme, Notablaufvorrichtungen
vorzusehen, die im normalen Betrieb der Entwässerung der Fläche unbenutzt bleiben
und deren Funktion nur dann einsetzt, wenn ein Wasseranstaugrenzwert überschritten
wird. Demgemäß sind die Notablaufvorrichtungen mit einer Anstaueinrichtung kombiniert,
die einen Wasseranstaugrenzwert auf der Fläche definiert. Wenn also beispielsweise
auf einem Flachdach die üblichen Wasserabläufe eine maximale Anstauhöhe von 4 cm zulassen
sollen, kann ein Wasseranstaugrenzwert für die Notablaufvorrichtung bei 5 cm festgelegt
werden. Die Notablaufvorrichtung muß dann dafür sorgen, daß durch die eigene Ablaufleistung
die Wasseranstauhöhe nicht mehr nennenswert steigt, da die statische Dimensionierung
von Flachdächern eine ausreichende statische Sicherheit nur für das durch eine Wasseranstauhöhe
von bis zu etwa 6 bis 7 cm bewirkte Gewicht gewährleistet ist. Demgemäß ist es erforderlich,
die Notablaufvorrichtung so zu dimensionieren, daß nach Erreichen des Wasseranstaugrenzwerts
keine wesentliche zusätzliche Anstauhöhe mehr entsteht. Die Notablaufvorrichtung muß
daher möglichst schlagartig eine hohe Ablaufleistung bereitstellen. Aus konstruktiven
und architektonischen Gründen soll diese hohe Ablaufleistung selbstverständlich möglichst
nicht durch überdimensionierte Ablauföffnungen und Ablaufrohre erzielt werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Problemstellung zugrunde, eine Notablaufvorrichtung
der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß eine schlagartig einsetzende hohe Entwässerungsleistung
mit normalen Durchmessern für die Ablauföffnung und das vertikale Ablaufrohr erzielt
wird.
[0005] Ausgehend von dieser Problemstellung ist erfindungsgemäß eine Notablaufvorrichtung
der eingangs erwähnten Art dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung der Ablauföffnung
ein Behälter vorgeschaltet ist, der eine Seitenwandung aufweist, die bis zu einer
Höhe, die kleiner als die Höhe der Seitenwandung ist, wenigstens eine Einlauföffnung
aufweist und oberhalb der Einlauföffnung mit einer Deckelwandung einen luftdicht abgeschlossenen
Raum bildet.
[0006] Die erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung beruht auf dem Effekt, daß beim Überschreiten
des Wasseranstaugrenzwertes die Einlauföffnung in der Seitenwandung des Behälters
durch das angestaute Wasser luftdicht verschlossen wird, so daß sich durch die Befüllung
des vertikalen Ablaufrohres in dem Behälter oberhalb der Einlauföffnung ein Unterdruck
ausbildet, der ein verstärktes Ansaugen des Wassers von der Fläche in den Behälter
- und damit in das vertikale Ablaufrohr - bewirkt. Dieser Effekt tritt ein, wenn sich
die Einlauföffnung bis maximal nur wenig über die Höhe des Wasseranstaugrenzwerts
erstreckt, so daß die erwähnte Unterdruckwirkung beim Erreichen des Wasseranstaugrenzwerts
schnell "anspringt" und für eine schlagartig hohe Wasserabführleistung sorgt, die
wesentlich höher ist als bei einem herkömmlichen Freispiegelablauf.
[0007] Die Ausnutzung einer möglichst großen Höhe der Einlauföffnung zur Gewährleistung
eines möglichst großen freien Querschnitts der Einlauföffnung kann dazu führen, daß
sich die Einlauföffnung bis etwas über die Höhe des Wasseranstaugrenzwerts erstreckt.
Die Höhe der Einlauföffnung sollte aber den Wasseranstaugrenzwert im Regelfall um
nicht mehr als etwa 1 cm überschreiten. Bevorzugt ist hingegen, daß sich die Einlauföffnung
bis in die oder unterhalb der Höhe des Wasseranstaugrenzwerts erstreckt.
[0008] Zur Gewährleistung eines möglichst großen Einlaufquerschnitts der Einlauföffnung
wird sich diese zweckmäßigerweise andererseits bis zum unteren Rand der Seitenwandung
des Behälters erstrecken. Die Einlauföffnung kann zweckmäßigerweise gleichzeitig die
Funktion eines Einlaufgitters zum Schutz gegen Kies, Laub und ähnlichen Verschmutzungen
bilden, wenn sie aus einer Vielzahl von Schlitzen gebildet ist. Die Schlitze sind
zweckmäßigerweise vertikal gerichtet.
[0009] Der Behälter kann zur Erleichterung der Befestigung des Behälters mit einem Boden
abgeschlossen sein, der unmittelbar auf der Fläche, oder aber mit einem vorzugsweise
der Anstauhöhe entsprechenden Abstand zur Fläche montierbar sein kann.
[0010] Die für das "Anspringen" der Unterdruckwirkung erforderliche Befüllung des vertikalen
Ablaufrohres wird in einer bevorzugten Ausführungsform dadurch unterstützt, daß die
Einlauföffnung trichterförmig aufgeweitet ist, wobei sie vorzugsweise einen nach radial
außen bis zur Horizontalen umgebogenen Rand aufweist.
[0011] Zweckmäßigerweise wird die Anstaueinrichtung durch die Mündungsöffnung eines Rohrstücks
gebildet, das vorzugsweise unmittelbar in das vertikale Ablaufrohr mündet. Es ist
allerdings auch denkbar, die Verbindung zu dem vertikalen Ablaufrohr über eine horizontale
Leitung, beispielsweise eine horizontale Sammelleitung für mehrere Ablauföffnungen
der Notablaufvorrichtung herzustellen.
[0012] Die Anstaueinrichtung dann als eine Art Wehr innerhalb oder außerhalb des Behälters
angeordnet sein. Ist die Notablaufeinrichtung an einem die Fläche begrenzenden Rand
angeordnet, kann ein horizontales Ablaufrohr durch den Rand hindurchgeführt werden
und eine die Anstaueinrichtung ausbildende, sich über die Fläche erhebende Stufe aufweisen.
[0013] Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1 -
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung, bei der die Höhe der
Schlitze der Einlauföffnung gleich der Höhe der Anstaueinrichtung ist
- Figur 2 -
- eine Schnittdarstellung gemäß Figur 1 für eine Ausführungsform, bei der die Höhe der
Schlitze der Einlauföffnung geringer als die Höhe der Anstaueinrichtung ist
- Figur 3 -
- eine Ausführungsform gemäß Figur 1, bei der die Höhe der Schlitze der Einlauföffnung
geringfügig größer als die Höhe der Anstaueinrichtung ist
- Figur 4 -
- eine Variante der Ausführungsform gemäß Figur 1, bei der die Anstaueinrichtung durch
eine innerhalb eines Behälters angeordnete zylindrische Wand gebildet ist
- Figur 5 -
- eine erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung mit einem Behälter, dessen Boden in Anstauhöhe
liegt und in ein die Ablauföffnung bildendes Rohrstück übergeht
- Figur 6 -
- eine Ausführungsform gemäß Figur 5, bei der der Boden des Behälters selbst mit Einlauföffnungen
versehen ist
- Figur 7 -
- einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung, die in Form eines
seitlichen Attikaablaufs ausgebildet ist und eine Anstaueinrichtung innerhalb des
Behälters aufweist
- Figur 8 -
- eine Notablaufvorrichtung analog Figur 7, bei der jedoch die Anstaueinrichtung außerhalb
des Behälters ausgebildet ist
- Figur 9 -
- eine Notablaufvorrichtung analog den Figuren 7 oder 8, bei der die Anstaueinrichtung
durch eine im horizontalen Ablaufrohr ausgebildete Stufe gebildet ist
- Figur 10 -
- einen vertikalen Schnitt durch eine Notablaufvorrichtung in Form eines seitlichen
Attikaablaufs mit einem Behälter, dessen Boden in Anstauhöhe oberhalb der Dachfläche
liegt
- Figur 11 -
- eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Figur 10.
[0014] Figur 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung,
die durch eine versiegelte Fläche 1 eines Flachdaches hindurchgeführt ist. Hierzu
ist ein vertikales Ablaufrohr 2 mit einem als Muffe 3 aufgeweiteten oberen Ende abgedichtet
in die Fläche 1 des Flachdaches eingesetzt. In die aufgeweitete Muffe 3 ragt ein Rohrstück
4 hinein, das durch eine am Rand der Muffe 3 eingesetzte ringförmige Dichtung 5 abgedichtet
mit dem Ablaufrohr 2 verbunden ist. Die Abdichtung bezieht sich dabei sowohl auf Wasserdichtheit
als auch auf eine gewisse Gasdichtheit. Das Rohrstück 4 bildet eine Ablauföffnung
6. Hierbei ist das Rohrstück 4 am oberen Ende trichterförmig aufgeweitet, indem ein
oberer Rand 7 des Rohrstücks nach radial außen umgebogen ist, so daß der Rand 7 in
die Horizontale zeigt, also parallel und mit einem dem Wasseranstaugrenzwert H entsprechenden
Abstand zur Fläche 1 liegt.
[0015] Die so gebildete, von allen Seiten anströmbare Ablauföffnung 6 ist von einem Behälter
8 umgeben, der eine zylindrische Seitenwandung 9, eine luftdicht angeschlossene Deckelwandung
10 sowie einen das Rohrstück 4 ringförmig umgebenden Boden 11 aufweist.
[0016] Der im Querschnitt kreisförmig ausgebildete Behälter 8 weist einen solchen Durchmesser
auf, daß die Seitenwandung 9 einen deutlichen Abstand zum freien Ende des umgebogenen
Randes 7 des Rohrstücks 4 aufweist.
[0017] Der Boden 11 ist mit Durchgangsöffnungen 12 versehen, durch die in der Fläche 1 verankerte
Befestigungs-Schraubbolzen 13 hindurchragen, auf die eine Mutter 14 zur Befestigung
des Behälters auf der Fläche 1 geschraubt ist.
[0018] Die Seitenwandung 9 weist eine Einlauföffnung 15 auf, die durch eine Vielzahl von
gleichmäßig auf dem Umfang der Seitenwandung 9 beabstandet angeordneten vertikalen
Schlitzen 16 gebildet ist. Die vertikalen Schlitze 16 erstrecken sich an ihrem unteren
Ende bis zum Boden 11 und an ihrem oberen Ende bis zur Höhe des in die Horizontalen
umgebogenen Randes 7 des Rohrstücks 4.
[0019] Die bei diesem Ausführungsbeispiel gewählte Höhe der Einlauföffnung 15 entspricht
dem Wasseranstaugrenzwert H, bei dem die Notablaufvorrichtung wirksam werden soll
und über den das angestaute Wasser nicht wesentlich ansteigen darf, um keine statischen
Überbelastungen zu riskieren.
[0020] Wird der Wasseranstaugrenzwert H erreicht, sind die die Einlauföffnung 15 bildenden
vertikalen Schlitze 16 durch das angestaute Wasser luftdicht verschlossen. Demzufolge
besteht in dem Behälter 10 oberhalb des Wasserspiegels ein abgeschlossener Luftraum.
Wird durch das in die Ablauföffnung 6 fließende Wasser das vertikale Ablaufrohr gefüllt,
bewirkt das in dem vertikalen Ablaufrohr 2 abfließende Wasser einen Unterdruck im
Innern des Behälters 8, der für eine starke Beschleunigung des durch die Einlauföffnung
15 in den Behälter 8 einströmenden Wassers sorgt, das über das vertikale Ablaufrohr
2 abgeführt wird und somit die Saugwirkung mit Hilfe des Unterdrucks in dem Behälter
aufrechterhält bzw. verstärkt.
[0021] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rand 7 etwas höher als
der obere Rand der Einlauföffnung 15 angeordnet. Das sich auf der Dachfläche 1 anstauende
Wasser sorgt für ein Ansteigen des Wasserspiegels innerhalb des Behälters 8. Dies
gilt wegen des Prinzips der kommunizierenden Röhren auch dann, wenn der Wasserspiegel
über die Höhe der Schlitze 16 der Einlauföffnung 15 ansteigt. Wird der durch die Höhe
der Ablauföffnung 6 bestimmte Wasseranstaugrenzwert H erreicht, ist somit der Behälter
8 mit Sicherheit luftdicht abgeschlossen, da die vertikalen Schlitze 16 der Einlauföffnung
15 mit Wasser gefüllt sind.
[0022] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Schlitze
16 der Einlauföffnung 15 etwas über die Höhe des Randes 7 hinaus. Dies ist möglich,
weil für das Befüllen des vertikalen Abflußrohrs 2 eine gewisse Überschreitung des
Wasseranstaugrenzwerts H, der in der Höhe des Randes 7 liegt, erforderlich ist. Durch
diese Erhöhung des Wasseranstauspiegels werden die Schlitze 16 luftdicht verschlossen,
so daß sie verschlossen sind, wenn die Unterdruckwirkung durch die Befüllung des vertikalen
Ablaufrohrs 2 "anspringt". Durch die dann erfolgende Ansaugung des Wassers durch die
Einlauföffnung 15 hindurch bleiben diese bis zu einer Absenkung des Wasserspiegels
unter den Wasseranstaugrenzwert verschlossen, da durch den Unterdruck der Wasserspiegel
im Innern des Behälters 8 höher liegt als außerhalb.
[0023] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Ablauföffnung 6 durch
das in die versiegelte Fläche 1 eingesetzte vertikale Ablaufrohr 2 gebildet. Der Wasseranstaugrenzwert
H entsteht bei dieser Ausführungsform durch eine innerhalb des Behälters 8 vorgesehene,
umlaufende zylindrische Wandung 17. Erst wenn der Wasserstand auf der versiegelten
Fläche 1 die Höhe der zylindrischen Wand 17 übersteigt, kann es zu einer Füllung des
vertikalen Ablaufrohrs 2 und zur Ausbildung der Unterdruckwirkung in dem oberhalb
der Einlauföffnungen 15 geschlossenen Behälters 8 kommen. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
weist oberhalb der Ablauföffnung 6 zwei sich in der Achse des vertikalen Ablaufrohrs
2 kreuzende Leitwände 18 auf, die einer Wirbelausbildung oberhalb der Ablauföffnung
6 entgegenwirken.
[0024] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Boden 11 des
Behälters 8 in der Höhe des Grenzstauwerts H oberhalb der versiegelten Fläche 1 und
weist zentral das Rohrstück 4 auf, das in das vertikale Ablaufrohr eingesetzt ist.
Über den Umfang der Seitenwandung 9 verteilt sind die die Einlauföffnung 15 bildenden
vertikalen Schlitze 16 verteilt, die hier eine wesentlich geringere Höhe aufweisen
als bei den in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Behältern 8. Der benötigte Gesamtquerschnitt
der Einlauföffnung 15 wird hier dadurch erreicht, daß der Durchmesser des Behälters
8 wesentlich größer ist als in den Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren 1 bis 4.
Der Durchmesser des Gehäuses 8 ist in diesem Ausführungsbeispiel mehr als fünfmal
so groß wie der Durchmesser des vertikalen Ablaufrohrs 2 bzw. der Ablauföffnung 6,
während der Durchmesser der in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Gehäuse 8 nur etwa
dreimal so groß ist wie der Durchmesser der Ablauföffnung 6.
[0025] Durch den wesentlich größeren Durchmesser des Gehäuses 8 in Figur 5 entsteht ein
vergleichmäßigtes Ansaugen des Wassers in den Unterdruckraum des Behälters 8. Hierdurch
wird eine deutliche Geräuschverminderung erzielt. Zusätzlich kann die Deckelwandung
10 mit einer akustischen Dämmschicht 19 versehen sein, wie dies in Figur 5 dargestellt
ist.
[0026] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 verdeutlicht, daß der Boden 11 des Behälters
8 mit Öffnungen 16' versehen sein kann, die entweder allein oder zusammen mit vertikalen
Schlitzen 16 die Einlauföffnung 15 des Behälters 8 bilden.
[0027] Die Figuren 7 bis 9 zeigen Ausführungsbeispiele für eine Notablaufvorrichtung, die
an einem Rand 20 angeordnet ist, so daß ein die Fläche 1 fortsetzendes horizontales
Ablaufrohr 21 durch den vertikal stehenden Rand 20 hindurchgeführt ist. Die Ablauföffnung
6 steht in diesem Fall also vertikal und befindet sich in einem Rohrstück 4, das zur
Durchführung durch den Rand 20 zunächst einen rechteckigen Querschnitt aufweist und
mit einem Übergangsstück 22 in einen runden Querschnitt übergeht. Über einen Krümmer
23 ist der Anschluß an das vertikale Ablaufrohr 2 hergestellt.
[0028] An das geschlossene Rohrstück 4 schließt sich der in diesem Fall rechteckige Behälter
8 an, der an seinen drei nicht zum Rand 20 zeigenden Wandungen mit den vertikalen
Schlitzen 16 zur Bildung der Einlauföffnung 15 ausgestattet ist. Innerhalb des Behälters
8 befindet sich vor dem gesamten Querschnitt des Rohrstücks 4, also der Ablauföffnung
6, ein als Wehr fungierender Kasten 7' in der Höhe des Wasseranstaugrenzwerts H, der
somit als Anstaueinrichtung fungiert. Ein Ablauf über das horizontale Ablaufrohr 21
kann daher erst stattfinden, wenn das auf der Fläche 1 stehende Wasser den Wasseranstaugrenzwert
H erreicht bzw. überschritten hat.
[0029] Bei dem in Figur 5 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich vor den Wandungen
des Behälters 8 umlaufend der Kasten 7', der außerhalb des Behälters die Funktion
der Anstaueinrichtung übernimmt.
[0030] Bei dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Übergangsstück 22 so
ausgebildet, daß sich eine von der Höhe der Fläche 1 erhebende Stufe 7'' bildet, deren
Höhe dem Wasseranstaugrenzwert H entspricht. Demgemäß übernimmt hier die Stufe 7''
die Funktion der Wasseranstaueinrichtung, da vor Erreichen des Wasseranstaugrenzwerts
H kein Wasser über das horizontale Ablaufrohr 21 und das vertikale Ablaufrohr 2 abfließen
kann.
[0031] Figur 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Notablaufvorrichtung mit einem horizontalen
Ablaufrohr 21, bei dem der Wasseranstaugrenzwert H wiederum durch einen hochgesetzten
Behälter 8 in einer den Ausführungsbeispielen gemäß Figuren 5 und 6 analogen Form
bestimmt wird. Die Einlauföffnung 15 wird hier - wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 6 - durch kleine vertikale Schlitze 16 und Öffnungen 16' im Boden 11 des Behälters
8 gebildet. Eine Wandung 24 vor dem Querschnitt des horizontalen Ablaufrohrs 21 sorgt
dafür, daß erst nach Übersteigen des Wasseranstaugrenzwerts H Wasser in das horizontale
Ablaufrohr 21 eintreten kann.
[0032] Figur 11 verdeutlicht, daß das Gehäuse 8 nicht rechteckig ausgebildet sein muß, sondern
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine in Draufsicht halbkreisförmige Kontur
aufweist.
[0033] Die erfindungsgemäße Notablaufvorrichtung sorgt für eine durch die Unterdruckwirkung
schlagartig einsetzende Abführung großer Wassermengen, so daß beim Überschreiten des
Wasseranstaugrenzwertes ein weiteres wesentliches Ansteigen des Wasserspiegels auf
der Fläche 1 um mehr als 1 oder 2 cm sicher verhinderbar ist.
1. Notablaufvorrichtung für eine mit Wasserabläufen entwässerte Fläche (1), insbesondere
Flachdach, mit einer Ablauföffnung (6), mit einer die Höhe eines Wasseranstaugrenzwertes
(H) zu der Fläche (1) bestimmenden Anstaueinrichtung (7) und mit einem mit der Ablauföffnung
(6) in Verbindung stehenden vertikalen Ablaufrohr (2), dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung der Ablauföffnung (6) ein Behälter (8) vorgeschaltet ist, der
eine Seitenwandung (9) aufweist, die bis zu einer Höhe, die kleiner als die Höhe der
Seitenwandung (9) ist, wenigstens eine Einlauföffnung (15) aufweist und oberhalb der
Einlauföffnung (15) mit einer Deckelwandung (10) einen luftdicht abgeschlossenen Raum
bildet.
2. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einlauföffnung
(15) bis in den Bereich der Höhe der Anstaueinrichtung (7) erstreckt.
3. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Einlauföffnung
(15) bis in die oder unterhalb der Höhe der Anstaueinrichtung (7) erstreckt.
4. Notablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Einlauföffnung (15) andererseits bis zum unteren Rand der Seitenwandung (9)
erstreckt.
5. Notablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einlauföffnung (15) durch eine Vielzahl von Schlitzen (16) gebildet ist.
6. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (16)
vertikal gerichtet sind.
7. Notablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter (8) zur ebenen Fläche (1) hin mit einem Boden (11) abgeschlossen ist.
8. Notablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anstaueinrichtung (7) durch den Rand (7) eines Rohrstücks (4) gebildet ist.
9. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrstück (4)
unmittelbar in das vertikale Ablaufrohr (2) mündet.
10. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand
(7) der Einlauföffnung (6) trichterförmig aufgeweitet ist.
11. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlauföffnung
(6) eine nach radial bis zur Horizontalen umgebogenen Rand (7) aufweist.
12. Notablaufvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Anstaueinrichtung (7', 7'') außerhalb des Behälters (8) befindet.
13. Notablaufvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstaueinrichtung
als sich über die Fläche (1) erhebende Stufe (7'') vor oder in einem horizontalen
Ablaufrohr (21) ausgebildet ist, das in das vertikale Ablaufrohr (2) übergeht.