(19)
(11) EP 1 036 900 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.2000  Patentblatt  2000/38

(21) Anmeldenummer: 99105031.1

(22) Anmeldetag:  22.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05B 9/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.03.1999 DE 29903692 U

(71) Anmelder: Schlosssicherungen Gera GmbH
07548 Gera (DE)

(72) Erfinder:
  • Riesel, Michael
    07570 Weida (DE)
  • Hecht, Rosemarie
    07549 Gera (DE)

(74) Vertreter: Weidelt, Manfred, Dipl.-Ing.(FH) 
Patentanwalt, Ruckdeschelstrasse 17
07551 Gera
07551 Gera (DE)

   


(54) "Systembaukasten für Schliesszylinder mit profiliertem senkrechtem Schlüsselkanal und einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen"


(57) Die Erfindung betrifft einen Systembaukasten für Schließzylinder mit profiliertem senkrechtem Schlüsselkanal und einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen, Dieser gestattet, alle möglichen Längenkombinationen mit einer möglichst geringen Anzahl unterschiedlicher Gehäuseteile herzustellen. Die erfinderische Lösung beinhaltet, daß das Zylindergehäuse aus zwei separaten Gehäusehälften (13 und 14) zusammengesetzt ist. Diese Gehäusehälften sind mittels eines auf der Achse der Stiftbohrungen liegenden Verbindungselementes (12) zusammenhaltbar angeordnet. Die Lage beider Gehäusehälften (13 und 14) ist ab 40 mm Länge durch zwei weitere Stifte fixiert, die in zusätzlich in die Gehäusehälften (13 und 14) eingebrachte Stiftbohrungen einpreßbar sind. Die Länge und Anzahl der Gehäusehälften (13 und 14) sind beliebig wählbar. Der Systembaukasten enthält Endstücke ohne Stiftbohrungen in beliebiger Länge ohne Schließfunktionen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft die Gestaltung von Schließzylindern mit profiliertem senkrechtem Schlüsselkanal und einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen.

[0002] Schließzylinder dieser Art bestehen aus einem Zylindergehäuse mit unterschiedlich langen, in fester Stufung wählbaren Seiten - Außenseite und Innenseite -. Im Zylindergehäuse befinden sich Zylinderkerne, die genau auf die entsprechenden Längen der Außen- bzw. Innenseite abgestimmt sind.

[0003] Die Längen der Außenseite und Innenseite eines Schließzylinders werden vom Anwender entsprechend der Türflügeldicke und gegebenenfalls der Beschlagdicke ausgewählt. Dabei wird ein bündiges Abschließen des Schließzylinders angestrebt. Das heißt, der Schließzylinder sollte über die angriffsseitige Türflügeloberfläche bzw. über die Beschlagoberfläche weder vorstehen noch zurückliegen. Ist dies nicht möglich, darf der Schließzylinder maximal 3 mm gegenüber der Türflügeloberfläche oder Schutzbeschlagoberfläche vor- oder zurückstehen. Um diese Forderung erfüllen zu können, werden Schließzylinder in unterschiedlichen Längenkombinationen von Außenseite und Innenseite gefertigt.

[0004] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Systembaukasten für Schließzylinder mit profiliertem senkrechtem Schlüsselkanal und einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen zu entwickeln, welcher erlaubt, alle möglichen Längenkombinationen mit einer möglichst geringen Anzahl unterschiedlicher Gehäuseteile herzustellen.

[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Schutzanspruches gelöst.

[0006] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt.

[0007] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1
die Prinzipskizze eines herkömmlichen Schließzylinders
Fig. 2
die Prinzipskizze eines in eine Tür eingebauten Schließzylinders
Fig. 3
Prinzipskizzen von Schließzylindervarianten mit unterschiedlichen Längenkombinationen von Außenseite 2 und Innenseite 3
Fig. 4
Prinzipskizze eines aus vorderer Gehäusehälfte 13 und hinterer Gehäusehälfte 14 mittels Verbindungselement 12 zusammengesetzten Schließzylinders
Fig. 5
den Schnitt durch einen Schließzylinder nach Fig. 4
Fig. 6
die Zusammenstellung einer vorderen Gehäusehälfte 13 mit einer hinteren Gehäusehälfte 14
Fig. 7
einen Systembaukasten aus fünf verschieden langen, beliebig kombinierbaren Gehäusehälften 13 und 14


[0008] Die Fig. 1 zeigt einen herkömmlichen Schließzylinder. Er besteht aus einem Zylinderhäuse 1 mit einer kurzen Außenseite 2 und langen Innenseite 3. Passend zu den Längen der Außen- bzw. Innenseite enthält der Schließzylinder einen kurzen äußeren Zylinderkern 4 und einen langen inneren Zylinderkern 5. In der mittleren Aussparung des Zylindergehäuses 1 befindet sich der Schließbart 18. In den Stiftbohrungen 6 des Zylindergehäuses 1 sitzen die Kernstifte 7, Gehäusestifte 8 und Stiftfedern 9. Verschlossen werden die Stiftbohrungen durch Rändelstifte 10.

[0009] In Fig. 2 ist ein eingebauter Schließzylinder nach Fig. 1 dargestellt. Die Vorderkante des Zylindergehäuses 1 schließt mit der Oberfläche des am Türflügel 19 befestigten Schutzbeschlages 11 ab.

[0010] Fig. 3 zeigt die Vielfalt der möglichen Längenvarianten an einem Schließzylinder, wobei die Längen der Außenseiten 2 zu den Längen der Innenseite 3 im Verhältnis zum Schließbart 18 variabel sind. Die Fig. 3a bis 3d beinhalten zum Beispiel die Varianten der Außenseite 2 zur Innenseite 3 in den Maßen 30 zu 65, 26 zu 60, 45 zu 55 und 40 zu 50.

[0011] Fig. 4 stellt einen Schließzylinder dar, der mittels eines Verbindungselementes 12 aus zwei separaten Gehäusehälften - vordere Gehäusehälfte 13 gemäß der Außenseite 2 und hintere Gehäusehälfte 14 gemäß der Innenseite 3 - zusammengesetzt ist.

[0012] Fig. 5 zeigt den Schnitt durch einen Schließzylinder nach Fig. 4. Im dem Schließbart 18 zugewandten Teil der vorderen Gehäusehälfte 13 und hinteren Gehäusehälfte 14 befindet sich jeweils eine Ausnehmung 15, welche in der Ebene der Stiftbohrungen 6 liegt und das Verbindungselement 12 aufnimmt.

[0013] In der vorderen Gehäusehälfte 13 sind mittels der Rändelstifte 10 nicht nur. wie im herkömmlichen Schließzylinder die Bohrungen mit den Kernstiften 7, Gehäusestiften 8 und Stiftfedern 9 verschlossen, die Rändelstifte 10 sichern außerdem die Lage des Verbindungselementes 12 zur vorderen Gehäusehälfte 13. Im dem Schließbart 18 zugewandten Teil der hinteren Gehäusehälfte 14 sind mit der Ausnehmung 15 zwei zusätzliche Stiftbohrungen 16 eingebracht. In diesen sichern zwei weitere Stifte 17 die Lage des Verbindungselementes 12 zur hinteren Gehäusehälfte 14.

[0014] In Fig. 6 ist eine vordere Gehäusehälfte 13 gemäß der Außenseite 2, z. B. der Länge 30 mm, einer hinteren Gehäusehälfte 14 gemäß der Innenseite 3, z. B. der Länge 60 mm, zugeordnet.

[0015] Fig. 7 zeigt einen derartigen Systembaukasten. Er besteht aus fünf Gehäusehälften, verwendbar als vordere Gehäusehälfte 13 oder als hintere Gehäusehälfte 14. Durch beliebige Kombination der Anordnung dieser Gehäusehälften sind eine Vielzahl verschiedener Zylindergehäuse 1 gegeben. Diese Kombinationen sind in den Fig. 7a bis 7e dargestellt.

[0016] In herkömmlichen Schließzylindern werden zweiseitige Zylindergehäuse 1 mit gleich oder unterschiedlich langen Außenseiten 2 bzw. Innenseiten 3 verwendet.

[0017] Die Längen der Außen- und Innenseiten 2 und 3 bestimmen sich aus der Dicke des Türflügels 19 und gegebenenfalls aus der Dicke des Schutzbeschlages 11. Dabei wird ein bündiges Abschließen des Zylindergehäuses 1 des Schließzylinders angestrebt. Das Zylindergehäuse 1 sollte über die angriffsseitige Oberfläche des Türflügels 19 bzw. über die Oberfläche des Schutzbeschlages 11 weder vorstehen noch zurückliegen. Da die Längen der Außenseite 2 und Innenseite 3 des Schließzylinders nicht stufenlos wählbar sind. ist das nicht immer gegeben. Für diesen Fall darf das Zylindergehäuse 1 maximal 3 mm gegenüber der Oberfläche des Türflügels 19 oder der Oberfläche des Schutzbeschlages 11 vor- oder zurückstehen. Demzufolge werden Schließzylinder in unterschiedlichen Längenkombinationen - Außenseite 2 zu Innenseite 3 - erhalten. Bedingt durch die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten von Außenseite 2 und Innenseite 3 werden dabei sehr viele verschiedene Zylindergehäuse 1 benötigt. Bei einer Vorlage von 10 möglichen Längen für Außenseite 2 bzw. Innenseite 3 - z. B. 10, 26, 30, 35, 40, 45, 50, 55, 60, 65 - ergeben sich 97 unterschiedliche Zylinderhäuse 1. Die Herstellung und Lagerhaltung dieser vielen verschiedenen Zylindergehäuse 1 ist mit sehr hohen Kosten verbunden.

[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Systembaukasten wird das Zylindergehäuse 1 des Schließzylinders aus zwei separaten Gehäusehälften 13 und 14 und einem Verbindungselement 12 gebildet. Die Gehäusehälften 13 und 14 werden in unterschiedlichen Längen bereitgestellt und können beliebig miteinander kombiniert werden. Ausgehend von oben genanntem Beispiel benötigt man für die Herstellung von 97 verschieden langen Schließzylindern nicht mehr 97 verschiedene Zylindergehäuse 1, sondern lediglich 10 unterschiedlich lange Gehäusehälften 13 bzw. 14. Das Verbindungselement 12 hält die Gehäusehälften 13 und 14 zusammen. Die Lagesicherung des Verbindungselementes 12 zu den Gehäusehälften 13 und 14 erfolgt mittels straff eingepreßter Stifte. Bei Gehäusehälften bis 35 mm Länge werden dafür ein Teil der Rändelstifte 10 verwendet. die dem Verschließen der Stiftbohrungen 6 dienen. In Gehäusehälften. länger als 35 mm. werden im dem Schließbart 18 zugewandten Teil der Gehäusehälfte zusätzliche Stiftbohrungen 16 eingebracht. In diesen erfolgt mittels weiterer Stifte 17 die Lagesicherung des Verbindungselementes 12. Zusätzlich zu den Gehäusehälften 13 bzw. 14, welche Kernstifte 7, Gehäusestifte 8 und Stiftfedern 9 enthalten und somit einen Code tragen, enthält der Systembaukasten nicht dargestellte Endstücke in verschiedenen Längen. Diese Endstücke enthalten keine Stiftbohrungen 6 und können an Türen eingesetzt werden, wo einseitig oder beidseitig keine Schließfunktion benötigt wird.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen



[0019] 
1
Zylindergehäuse
2
Außenseite
3
Innenseite
4
äußerer Zylinderkern
5
innerer Zylinderkern
6
Stiftbohrungen
7
Kernstifte
8
Gehäusestifte
9
Stiftfedern
10
Rändelstifte
11
Schutzbeschlag
12
Verbindungselement
13
vordere Gehäusehälfte
14
hintere Gehäusehälfte
15
Ausnehmung für Verbindungselement
16
zusätzliche Stiftbohrungen
17
weitere Stifte
18
Schließbart
19
Türflügel



Ansprüche

1. Systembaukasten für Schließzylinder mit profiliertem senkrechtem Schlüsselkanal und einreihig angeordneten Stiftzuhaltungen, dadurch gekennzeichnet , daß

- das Zylindergehäuse (1) aus zwei separaten Gehäusehälften (13 und 14) zusammengesetzt ist,

- diese beiden Gehäusehälften (13 und 14) mittels eines auf der Achse der Stiftbohrungen (6) liegenden Verbindungselementes (12) zusammenhaltbar sind,

- die Lage des Verbindungselementes (12) mit Hilfe der Rändelstifte (10) fixiert ist, wobei die Stiftbohrungen (6) mit den Kernstiften (7), Gehäusestiften (8) und Stiftfedern (9) mittels der Rändelstifte (10) verschließbar sind,

- die Lage beider Gehäusehälften (13 bzw. 14) ab 40 mm Länge durch zwei weitere Stifte (17) fixiert ist, welche in zusätzlich in die Gehäusehälfte (13 bzw. 14) eingebrachte Stiftbohrungen (16) einpreßbar sind,

- die Länge und Anzahl der Gehäusehälften (13 und 14) beliebig wählbar ist,

- dieser Systembaukasten Endstücke ohne Stiftbohrungen (6) in beliebiger Länge ohne Schließfunktion enthält.


 




Zeichnung
















Recherchenbericht