[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung einer Starteinrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Starteinrichtungen für Verbrennungsmotoren wird der Startwunsch des Fahrers in
der Regel über das Schließen eines elektrischen Kontaktes, beispielsweise einem Schalter,
der Starteinrichtung mitgeteilt. Zur Vermeidung einer unbeabsichtigten Bewegung des
Fahrzeugs sind bereits Vorrichtungen bekannt, die ein Starten nur dann ermöglichen,
wenn beispielsweise das Kupplungspedal gedrückt ist. In diesem Zusammenhang und zum
weiteren Umfeld wird auf die WO 94/15808 und JP 09042005 A hingewiesen. In diesen
Veröffentlichungen sind Vorrichtungen beschrieben, die ein unbeabsichtigtes Wegfahren
verhindern, indem sie einen Motorstart nur bei bestimmten Fahrzeugbetriebsbedingungen,
wie dem Betätigen eines Kupplungspedals, erlauben.
[0003] Die vorliegende Erfindung ist demgegenüber auf eine neuere Art von Starteinrichtungen
für Kraftfahrzeuge gerichtet. Bei diesen Starteinrichtungen werden elektrische Maschinen
verwendet, die sowohl als Anlasser als auch als Generator betrieben werden. Als Beispiel
sei auf die mittlerweile bekannten Kurbelwellen-Starter-Generatoren hingewiesen. Diese
elektrischen Maschinen sind über einen Wechselrichter mit einem Stromversorgungsnetz
verbunden, an welchem wiederum Verbraucher und Batterien angeschlossen sind. Als Verbraucher
kann beispielsweise ein elektrischer Ventiltrieb vorgesehen sein, der bereits beim
Startvorgang funktionssicher betrieben werden muß. Bei einem solchen elektrischen
Ventiltrieb, aber auch bei anderen Verbrauchern, muß eine ausreichende elektrische
Energie bereits beim Startvorgang sichergestellt werden. Zu diesem Zweck wird eine
Steuereinheit verwendet, die in bestimmten zeitlichen Abständen auch bei einem nicht
in Betrieb befindlichen Fahrzeug aktivierbar ist und den elektrischen Zustand des
Bordnetzes überprüft. Bei einer solchen automatisch erfolgenden Aktivierung der Steuereinheit
muß es jedoch vollständig ausgeschlossen sein, daß die auch als Anlasser dienende
elektrische Maschine unbeabsichtigt betrieben wird und beispielsweise bei eingelegten
Gang das Fahrzeug in Bewegung setzt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, daß eine solche unbeabsichtigte Bewegung ausgeschlossen
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Demgemäß ist eine zusätzliche Steuerung vorgesehen, die den Wechselrichter in Abhängigkeit
von Fahrzeugbetriebsinformationen aktiviert oder deaktiviert. Die Verknüpfung der
Fahrzeugbetriebsinformationen sowie die Freigabe oder Sperrung des Wechselrichters
kann über Software erfolgen. Die meiste Sicherheit bringt jedoch eine Hardware-Schaltung
in Form eines Treibers. Der Wechselrichter, welcher die Verbindung zwischen dem Bordnetz
und der elektrischen Maschine herstellt, wird also nur dann aktiviert, wenn dies die
Fahrzeugbetriebsinformationen zulassen.
[0007] Als Fahrzeugbetriebsinformationen können vorzugsweise ein Drehzahlsignal des Motors
und ein Kupplungsbetätigungssignal verwendet werden. In diesem Falle ist die zusätzliche
Steuerung derart ausgebildet, daß der Wechselrichter nur dann auf aktiv gesetzt ist,
wenn entweder die Kupplung betätigt oder die Drehzahl einen bestimmten Wert überschreitet.
Mit dieser Ausgestaltung ist sichergestellt, daß die als Anlasser tätig werdende elektrische
Maschine nur bei einem durchgetretenem Kupplungspedal gestartet werden kann. Zudem
ist ein Weiterbetrieb der elektrischen Maschine auch ohne Kupplungsbetätigung möglich,
wenn eine bestimmte Drehzahl des Motors erreicht oder überschritten ist.
[0008] Natürlich können anstatt des Kupplungsbetätigungssignals auch andere Signale verwendet
werden, beispielsweise ein P/N-Signal eines automatischen Getriebes. Das Signal muß
lediglich sicherstellen, daß der Antriebsstrang des Fahrzeugs unterbrochen ist, so
daß beim Starten eine Fortbewegung des Fahrzeugs in jedem Fall unterbunden wird.
[0009] Eine einfache Ausführungsform der Erfindung wird mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- ein schematisches Blockdiagramm einer Starteinrichtung mit Verbrauchern und
- Fig. 2
- eine konkrete Ausgestaltung einer zusätzlichen Steuerung aus Fig. 1 in Form eines
schematischen Blockdiagramms.
[0010] In Fig. 1 ist in schematischer Weise eine Starteinrichtung mit einer Steuereinheit
10 dargestellt, welche einen Wechselrichter 14, einen DC/DC-Wandler 22, eine Zentraleinheit
30 und eine zusätzliche Steuerung 40 umfaßt. Der Wechselrichter 14 ist mit einem Asynchronmotor
12 verbunden, der sowohl als Anlasser als auch als Generator betrieben werden kann.
Der von der Asynchronmaschine 12 im Generatorbetrieb gelieferte Strom oder der von
dieser im Anlasserbetrieb benötigte Strom wird über den Wechselrichter 14 in einen
Gleichstrom umgewandelt und in ein Bordnetz eingespeist bzw. von diesem entnommen.
[0011] Das Bordnetz besteht im vorliegenden Fall aus einem Netzteil 16 mit einer Netzspannung
von 42 V, die direkt an einer 36 V-Batterie 20 sowie an einem Verbraucher anliegt.
Dieser Verbraucher ist im vorliegenden Fall ein elektrischer Ventiltrieb 18.
[0012] Zusätzlich ist ein 12 V-Bordnetz 24 vorgesehen, das von dem 42 V-Bordnetz über den
DC/DC-Wandler 22 versorgt wird. An dem 12 V-Bordnetz 24 sind vorliegend eine 12 V-Batterie
26 sowie andere Verbraucher 28 angeschlossen.
[0013] Über einen lokalen CAN-Bus 34 ist die zentrale Einheit 30 und der elektronische Ventiltrieb
18 mit einer digitalen Motorelektronik DME 36 verbunden. Die digitale Motorelektronik
36 ist ferner mit einem weiteren CAN-Bussystem in Verbindung und erhält ferner Signale
von der Klemme 50 sowie von einer Diagnoseleitung.
[0014] Die zentrale Recheneinheit 30 bekommt von der digitalen Motorelektronik 36 ihre Befehle.
Zusätzlich werden Informationen über den CAN-Bus 32 eingelesen. Weitere Eingangsinformationen
der zentralen Recheneinheit 30 sind ein Wecksignal W, ein Ladesignal L, ein Spannungssignal
der 36 V-Batterie U
36V sowie ein Temperatursignal von der 36 V-Batterie T
36V.
[0015] Die zentrale Steuerung 30 beaufschlagt den Wechselrichter 14, genauer eine Treiberschaltung
15 des Wechselrichters 14 und veranlaßt einen entsprechend den Eingangsgrößen geforderten
Betrieb der Asynchronmaschine 12.
[0016] Über das Wecksignal W wird die zentrale Steuerung 30 auch bei einem nicht in Betrieb
befindlichem Fahrzeug zeitweise automatisch aktiviert (geweckt).
[0017] Alternativ kann das Wecksignal auch innerhalb der zentralen Steuerung 30 generiert
werden.
[0018] Mit dem Wecksignal hat es folgende Bewandtnis: Bereits beim Start müssen die elektrischen
Ventiltriebe funktionssicher mit elektrischem Strom versorgt werden. Zu diesem Zweck
muß bereits beim Start die geforderte Leistung verfügbar sein. Die zentrale Recheneinheit
30 überprüft nun auch bei abgestelltem Fahrzeug in bestimmten zeitlichen Abständen
die 42 V Bordnetzspannung, um zu erkennen, ob die für einen Startfall benötigte Leistung/Spannung
von der 36 V-Batterie 20 auch zur Verfügung gestellt werden kann. Ist dies nicht der
Fall, so wird die 36 V-Batterie 20 aus der 12 V-Batterie 26 über den DC/DC-Wandler
22 geladen.
[0019] Bei einem solchen Weckvorgang muß jedoch auf jeden Fall verhindert werden, daß sich
das Fahrzeug durch einen Betrieb der Asynchronmaschine 12 im Anlassermodus und bei
eingelegtem Gang bewegt. Um dies zu verhindern, ist eine separate Steuerung 40 vorgesehen,
die als Eingangssignal das Drehzahlsignal n des Motors und ein Kupplungssignal KS
erhält. Entsprechend diesen Eingangsgrößen generiert die Steuerung 40 ein Signal und
schickt dieses an die Treiberschaltung 15 des Wechselrichters 14, welcher dadurch
in einen aktiven oder einen deaktiven Zustand versetzt wird.
[0020] Eine konkrete Ausführungsform der zusätzlichen Steuerung 40 ist in dem Blockdiagramm
in Fig. 2 dargestellt. In einem Ast dieser Steuerung wird das Drehzahlsignal n des
Motors über einen Frequenz-Spannungswandler in eine Spannung umgewandelt. Diese Spannung
wird an einen Schwellwertkomperator 52 angelegt, der dann ein Signal erzeugt, wenn
die Spannung U einen vorgegebenen Wert überschreitet. Das daraus resultierende Signal
wird in einer Einheit 54 in eine 0/1 -Information umgewandelt und an ein UND -Gatter
58 weitergegeben.
[0021] Im zweiten Ast wandelt die Einheit 56 entsprechend der Betätigung des Kupplungsschalters
KS das daran anliegende Signal ebenfalls in ein logisches 0/1-Signal um und gibt dieses
ebenfalls an das UND-Gatter 58 weiter.
[0022] Das UND-Gatter 58 gibt nur dann ein Aktivierungssignal an die Treiberschaltung 15
des Wechselrichters 14 ab, wenn sowohl die Kupplung betätigt ist als auch die Motordrehzahl
n einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet. Der Wechselrichter 14 wird vorliegend
dann blockiert, wenn an der Treiberschaltung eine 1 anliegt (1 = WR ->blockiert).
[0023] Mit dieser konstruktiven Ausgestaltung wird ein Betrieb der elektrischen Maschine
bei einer automatischen Aktivierung der zentralen Recheneinheit 30 durch das Wecksignal
W wirkungsvoll vermieden. Eine Betätigung der Asynchronmaschine 12 aus dem Stand kann
somit lediglich bei Betätigung des Kupplungsschalters erfolgen. Erst wenn die Motordrehzahl
dann einen bestimmten Schwellwert überschritten hat, kann die Asynchronmaschine auch
ohne Betätigen des Kupplungsschalters weiterbetrieben werden.
1. Vorrichtung zur Überwachung einer Starteinrichtung in einem Kraftfahrzeug mit einer
als Anlasser und Generator dienenden elektrischen Maschine (12), einem Wechselrichter
(14), zum Wandeln des in der elektrischen Maschine (12) erzeugten oder benötigten
Stromes, und einer Steuereinheit (30) zum Steuern des Betriebs der aus der elektrischen
Maschine (12) und dem Wechselrichter (14) bestehenden Einheit in Abhängigkeit von
Eingangssignalen (W, L, U, T), wobei die Steuereinheit (30) auch bei nicht in Betrieb
befindlichem Fahrzeug in zeitlichen Abständen aktivierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche Steuerung (40) vorgesehen ist, die den Wechselrichter (15) in
Abhängigkeit von Fahrzeugbetriebsinformationen (KS, n) aktiviert oder deaktiviert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Steuerung (40) als Eingangsgröße ein Drehzahlsignal des Motors
(n) und ein Getriebesignal erhält und derart ausgebildet ist, daß der Wechselrichter
(14) dann aktiv gesetzt ist, wenn entweder der Antriebsstrang bezüglich einer Drehmomentübertragung
unterbrochen ist oder die Motordrehzahl einen bestimmten Wert überschreitet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Getriebesignal ein Kupplungsbetätigungssignal (KS) oder ein P/N-Signal eines
Automatikgetriebes dient.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wechselrichter (15) einen von der zusätzlichen Steuerung (40) beaufschlagten
Treiber zur Aktivierung oder Deaktivierung aufweist.