[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Farbkosmetik-Einheit, insbesondere eine Mascara-Einheit,
umfassend einen Behälter für die Farbkosmetik und eine auf ein Außengewinde des Behälterhalses
aufschraubbare Schraubkappe, in welcher ein Stiel mit einem Applikator befestigt ist.
[0002] Derartige Mascara-Einheiten sind beispielsweise bekannt aus DE 197 44 181 A1, DE
42 16 525 A1 sowie DE 198 32 403.
[0003] Die DE 44 16 448 beschreibt eine technische Lösung zur exakten Positionierung der
Schraubkappe relativ zu dem Behälterhals.
[0004] Aus DE 195 08 836 ist es bekannt, eine Schraubkappe so auszugestalten, daß beim Zuschrauben
nach Erreichen der Endposition ein spürbarer und hörbarer Klick-Effekt auftritt.
[0005] Bei einer Farbkosmetikeinheit der in Betracht stehenden Art kann es sich beispielsweise
um ein Haarfärbemittel, um eine Nagellack-Einheit oder eine Mascara-Einheit handeln.
Nachfolgend wird beispielhaft im wesentlichen von einer Mascara-Einheit gesprochen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gebrauchs- und Handhabungseigenschaften
einer solchen Farbkosmetikeinheit zu verbessern, insbesondere ein optimales Öffnen
und Schließen zu erzielen, wobei gleichwohl eine kostengünstige spritz- und blastechnische
Herstellbarkeit gewährleistet sein soll.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gewinde am Behälterhals
eine Steigung von größer als 2 mm, insbesondere ca. 3 mm, aufweist, wobei das Gewinde
vorzugweise einen Gewindegang umfaßt.
[0008] Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß die Benutzerin zum Öffnen und Schließen
der Einheit nicht umgreifen muß, sondern die einmal erfaßte Schraubkappe durch eine
einzige Drehung öffnen oder schließen kann, weil eine Öffnung bereits mit einer halben
oder dreiviertel Umdrehung möglich ist. Weiterhin ermöglicht es ein derart steiles
Gewinde, den Abstand zwischen dem unteren Rand der Schraubkappe und der Schulter des
Behälters praktisch gegen Null zu bringen.
[0009] Um einen derartigen Behälter mit einem solchen steilen Gewinde formtechnisch herstellen
zu können, ist vorgesehen, daß das Gewinde im Bereich der Mittellängsebene des Behälters
entsprechend der Formtrennebene beiderseits Unterbrechungen aufweist. Vorzugweise
wird das Gewinde also durch einen Gewindegang mit zwei sich um 180° gegenüberliegenden
Unterbrechungen realisiert.
[0010] Günstigerweise ist dabei vorgesehen, daß auch - als solche an sich bekannte - Drehbegrenzungsanschläge
im Bereich dieser Unterbrechungen angeordnet sind, was es ermöglicht, für diese Drehbegrenzungsanschläge
eine optimale Formgebung vorzusehen, wobei die Herstellung trotzdem einfach ist.
[0011] Das Gewinde bzw. die Gewindeabschnitte sind vorzugsweise als asymmetrisches Trapezgewinde
ausgebildet, wobei die zur Behälter-Öffnung hin orientierte Flanke des Gewindes flacher
ist als die gegenüberliegende Flanke. Hierdurch wird ein hoher Schließdruck erzielt.
[0012] An der Innenseite des Behälterhalses kann eine Ringnut vorgesehen sein zur Aufnahme
eines Ringwulstes, der an der Außenseite einer in den Behälterhals einsetzbaren Abstreifeinrichtung
ausgebildet ist.
[0013] Erfindungsgemäß kann ein grob koextusionsgeblasener Behälter vorgesehen sein mit
einer Innenschicht aus einem Materialgemisch von LDPE und HDPE, einer Mittelschicht
aus EVOH und einer Außenschicht aus einem Materialgemisch von LDPE und HDPE. Durch
diese Materialauswahl werden optimale Barriereeigenschaften erzielt.
[0014] Grundsätzlich kann für den Behälter auch PVC (Polyvinylchlorid), PET (Polyethylenterephthalat),
Polypropylen, Polyamid und Polyethylen verwendet werden. Die Schraubkappe kann aus
Poypropylen, POM (Polyoximethylen), ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere) oder
Polyethylen bestehen. Für eine Übersteckkappe für die Schraubkappe kann das Material
Polypropylen, Polyamid, ABS und SAN (Styrol-Acrylnitril-Copolymere) angesetzt werden.
[0015] Die Wanddicke des Behälters kann zwischen 0,3 und 5,0 mm liegen. Letztlich kann noch
vorgesehen sein, daß der Innendurchmesser des Behälterhalses sich zum unteren Ende
des Behälterhalses hin konusartig verjüngt, wobei die Abstreifeinrichtung in diesen
Konus eingesetzt ist.
[0016] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Behälter aus
glasklarem Polyamid besteht. In diesem Zusammenhang können Wandstärken von 6 bis 25
mm verwendet werden, wobei durch derart hohe Wandstärken bei einem glasklaren Material
eine ganz besondere optische Anmutung erzielt wird.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Farbkosmetikeinheit in Form einer Mascara-Einheit
im geschlossenen Zustand,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch den Behälter ohne Schraubkappe,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt bzw. eine Seitenansicht von Schraubkappe, Übersteckkappe und in
die Schraubkappe eingesetztem Applikatorstiel mit Bürstchen,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Bereichs des Behälterhalses,
- Fig. 5
- eine gegenüber Fig. 4 um 90° gedrehte Seitenansicht und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch den Behälter, wobei der Bereich des Behälterhalses gegenüber der
Darstellung in Fig. 2 vergrößert gezeichnet ist.
[0018] Eine in der Zeichnung dargestellte Mascara-Einheit 1 umfaßt einen Behälter aus Kunststoff
2, der einen über eine Ringschulter 3 abgesetzten Behälterhals 4 aufweist, sowie eine
Schraubkappe 5 und eine auf die Schraubkappe aufgesteckte Übersteckkappe 6.
[0019] An die Schraubkappe 5 ist einstückig ein Applikatorstiel 7 mit einem Applikator in
Form eines Bürstchens 8 angeformt.
[0020] Die Schraubkappe 5 umfaßt ein Innengewinde 9, welches mit einem Außengewinde 10 an
der Außenseite des Behälterhalses 4 zusammenwirkt.
[0021] An der Unterseite der Schraubkappe 5 sind in an sich bekannter Weise Anschläge 11
vorgesehen, die mit Anschlägen 12 am unteren Ende des Halses 4 bzw. an der Ringschulter
3 zusammenwirken.
[0022] Der Innendurchmesser D1 des Halses 4 verjüngt sich, wie insbesondere in Fig. 6 erkennbar,
zur Innenseite des Behälters 2 hin und bildet dementsprechend einen Konus 13 aus,
in den eine Abstreifeinrichtung 14 aus einem gummiartig elastischen Material formschlüssig
eingesetzt ist. Die Abstreifeinrichtung 14 umgreift mit ihrem oberen Rand 15 den oberen
Rand des Halses 4 und wirkt in diesem Bereich dementsprechend nach Art eines Dichtringes.
An der Innenseite des Behälterhalses ist eine Ringnut 16 vorgesehen, in die ein korrespondierender
Ringwulst 17 an der Außenseite der Abstreifeinrichtung 14 zur Erzielung eines axial
festen Sitzes eingreift. Abstreiffinger 18 der Abstreifeinrichtung 14 erstrecken sich
von der Ringschulter 3 aus in Richtung auf das Innere des Behälters 2 zu.
[0023] Die Ausgestaltung des Außengewindes 10 am Hals 4 wird insbesondere aus Fig. 4 und
5 deutlich. Das Gewinde 10 umfaßt einen Gewindegang in Form eines asymmetrischen Trapezgewindes
mit einer zur Öffnung 19 an dem Hals 4 hin flacher abfallenden Flanke 20 und einer
gegenüberliegenden steileren Flanke 21.
[0024] Der eine Gewindegang des Gewindes 10 weist zwei einander gegenüberliegende Unterbrechungen
22 auf, von welchen die eine in Fig. 5 sichtbar ist. Die Unterbrechungen erstrecken
sich jeweils beiderseits der Mittellängsebene 23 entsprechend der Formteilungs-Ebene.
Die bereits erwähnten Anschläge 12 liegen, wie aus Fig. 5 erkennbar, unterhalb der
Unterbrechungen 22 im Bereich dieser Unterbrechungen seitlich versetzt zur Mittellängsebene
23.
1. Farbkosmetik-Einheit, insbesondere Mascara-Einheit (1), umfassend einen Behälter (2)
für die Farbkosmetik und eine auf ein Außengewinde (10) des Behälterhalses (4) aufschraubbare
Schraubkappe (5), an welcher ein Stiel mit einem Applikator (7) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (10) am Behälterhals (4) eine Steigung von größer als 2 mm, insbesondere
ca. 3 mm, aufweist.
2. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (10) einen Gewindegang umfaßt.
3. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (10) im Bereich der Mittellängsebene (23) des Behälters entsprechend
der Formtrennebene beiderseits Unterbrechungen (22) aufweist.
4. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (10) durch einen Gewindegang mit zwei sich um 180° gegenüberliegenden
Unterbrechungen (22) ausgebildet ist.
5. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbegrenzungsanschläge (11) für die Schraubkappe (5) im Bereich der Unterbrechungen
(22) angeordnet sind.
6. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (10) als asymmetrisches Trapezgewinde ausgebildet ist.
7. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Behälterhalses (4) eine Ringnut (16) vorgesehen ist zur Aufnahme
eines Ringwulstes (17), der an der Außenseite einer in den Behälterhals (4) einsetzbaren
Abstreifeinrichtung (14) vorgesehen ist.
8. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) als koextusionsgeblasener Behälter ausgebildet ist mit einer Innnenschicht
aus einem Materialgemisch von LDPE und HDPE, einer Mittelschicht aus EVOH und einer
Außenschicht aus einem Materialgemisch aus LDPE und HDPE.
9. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus PET oder glasklarem Polyamid besteht.
10. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke zwischen 0,3 und 5 mm liegt.
11. Farbkosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwand aus einem glasklaren Material besteht und eine Wandstärke von 6
- 25 mm aufweist.