[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bodenreinigung nach Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei Bodenpflegegeräten werden in der Regel starr ins oder am Gehäuse integrierte
Griffe verwendet. Bei verschwenkbaren Griffen würde man zunächst an eine Befestigung
mit einer gesonderten und vor allem durch besondere Maßnahmen fixierten Achse denken.
Ein auf diese Weise befestigter Griff wäre allerdings montage- und kostenaufwendig.
[0003] Aus der DB 197 03 014 A1 ist ein Naß- Trockensauger bekannt, an dessen Gehäuse ein
schwenkbarer Griff angebracht ist, der zwei Zapfen aufweist, die in korrespondierende
Ausnehmungen eingreifen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Bodenreinigung mit einem verschwenkbaren
Griff anzugeben, wobei der Griff einfach, schnell und kostengünstig montierbar ist
und mindestens in Tragestellung eine besonders sichere Verbindung mit der Vorrichtung
gewährleistet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0006] Nach Maßgabe der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Herstellung der Schwenkverbindung
zwei in korrespondierende Ausnehmungen eingreifende, am Griff befindliche Zapfen vorgesehen
sind. Damit kann auf das Vorsehen einer Steckachse verzichtet werden. Die vorgeschlagene
Anbringung des Griffs ermöglicht eine einfache Montage. Es müssen lediglich die Zapfen
mit den Ausnehmungen in Eingriff gebracht werden.
[0007] Vorteilhafterweise ist/sind ein erster und/oder ein zweiter Zapfen nach Art eines
Rohrstutzens ausgebildet. Dies spart Material und somit Gewicht.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist am Rand mindestens eines Achszapfens
eine in axiale Richtung vorspringende nockenartige Erhebung vorgesehen. Am Gehäuse
kann eine erste Ausnehmung zur Aufnahme des ersten Zapfens und eine zweite Ausnehmung
zur Aufnahme des zweiten Zapfens vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise ist an der ersten
und/oder zweiten Ausnehmung jeweils eine Rastfeder vorgesehen. Die vorgenannten Merkmale
ermöglichen eine besonders einfache Montage des Griffs. Er kann in einer geeigneten
Stellung einfach am Gehäuse verrastet werden.
[0009] Für die

Schnapp- oder Rastmontage" darf die Länge der Achse nur geringfügig größer sein als
die lichte Breite der Achsaufnehmung in die die Achse eingeschnappt werden soll, so
daß unter Ausnutzung der Elastizität des Materials das Einschnappen gerade noch möglich
wird. Der Nachteil einer solchen Rastverbindung besteht darin, daß die Gegenlagerfläche
der Achsaufnehmung relativ klein ist, so daß der Griff beim Tragen leicht wieder ausschnappen
kann, wenn der zu tragende Gegenstand, wie bei einem Staubsauger, ein relativ hohes
Gewicht aufweist.
[0010] Deshalb ist nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung vorgesehen,
daß der Griff in einer ersten Stellung mit einem ersten axialen Spiel und in einer
zweiten Stellung mit einem zweiten axialen Spiel in bezug zum Gehäuse bewegbar sein
kann, wobei das zweite axiale Spiel kleiner als das erste axiale Spiel ist. Dadurch
ist eine einfache Montage des Griffs in der ersten Stellung möglich. In der zweiten
Stellung, z.B. einer Tragestellung, wird er dennoch sicher am Gehäuse gehalten.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist in einer der Ausnehmungen ein zur nockenartigen
Erhebung korrespondierendes Widerlager vorgesehen. Die nockenartige Erhebung ist zweckmäßigerweise
derart angebracht, dass sie beim Bewegen des Griffs von der ersten in die zweite Stellung
auf das Widerlager aufläuft, so dass der Griff axial in Richtung der zweiten Ausnehmung
verschoben wird. So kann beim Stellen des Griffs in die zweite Stellung das axiale
Spiel auf einfache Weise automatisch verringert werden.
[0012] Der Griff ist vorteilhafterweise einstückig aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt.
Das senkt weiter die Herstellungskosten. Das Gehäuse kann selbstverständlich auch
aus mehreren schalenartigen aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellten Gehäuseteilen
zusammengestzt sein. In diesem Fall ist der Griff an einem der Gehäuseteile angebracht.
[0013] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Gehäusedeckel, wobei der Griff in einer ersten Stellung
sich befindet,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht des Gehäusedeckeis gemäß Fig. 1, wobei der Griff in
einer zweiten Stellung sich befindet
- Fig. 3
- eine Teilquerschnittsansicht des Griffs in zweiter Stellung und
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht eines Abschnittes des Griffs zweiter Stellung.
[0014] In Fig. 1 ist an einer oberen Gehäusehalbschale 1 eines Staubsaugers ein Griff 2
angebracht. Der Griff 2 befindet sich hier in einer ersten - eingeklappten - Stellung
S1 (Ruhestellung). In Fig. 2 befindet sich der Griff 2 in einer zweiten - ausgeklappten
- Stellung S2 (Tragestellung).
[0015] Wie am besten aus den Fig. 3 und 4 hervorgeht, weist der vorzugsweise aus spritzgegossenem
Kunststoff hergestellte Griff 2 einen ersten Zapfen 3 und einen zweiten Zapfen 4 auf.
Der erste 3 und der zweite Zapfen 4 sind hier in Form eines Rohrstutzens ausgebildet.
Der erste Zapfen 3 weist am Rand eine axial vorspringende nockenartige Erhebung 3a
auf. Der zweite Zapfen 4 ist an seinem Rand zumindest abschnittsweise mit einer Abschrägung
AS versehen.
[0016] An der Gehäusehalbschale 1 sind eine erste Rastfeder 5 und eine zweite Rastfeder
6 angebracht. Die erste 5 und die zweite Rastfeder 6 begrenzen eine erste Ausnehmung
A1 bzw. eine zweite Ausnehmung A2, in welche der erste 3 und der zweite Zapfen 4 eingreifen.
[0017] Die erste 5 und die zweite Rastfeder 6 sind zweckmäßigerweise zusammen mit der Gehäusehalbschale
1 in einstückiger Ausbildung aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt. Die Rastfedern
5, 6 sind elastisch. Der Begriff

Rastfedern" ist dabei so zu verstehen, daß einerseits gesonderte Federelemente in
die Gehäuseschale eingebracht werden können, die für sich ein eigenständiges Funktionsteil
bilden und z.B. auch aus einem anderen Material als die Gehäuseschale bestehen können.
Die

Rastfedern" können aber auch als spezielle Ausprägung der Gehäuseschale ausgeführt
sein, d.h. mit der Gehäuseschale in einem Vorgang mitgespritzt werden. Schließlich,
aber nicht letztlich, können die

Rastfedern" lediglich darin bestehen, daß ein Teil oder die gesamte Gehäuseschale
elastisch wirkt oder anders gesagt, daß ohne gesonderte weitere Vorkehrungen, lediglich
die gesamte Elastizität der Gehäuseschale ausgenutzt wird um die Griffachsen einschnappen
zu können.
[0018] Wie am besten aus Fig. 4 - bei der der Übersichtlichkeit halber nur der untere Griffteil
gezeigt ist - ersichtlich ist, weist die nockenartige Erhebung 3a schräge Flanken
auf. Wenn der Griff 2 in der zweiten Stellung S2 steht, liegt die nockenartige Erhebung
3a an einem an der ersten Rastfeder 5 angebrachten Widerlager 7 an. Das Wiederlager
kann selbstverständlich auch die Wand der entsprechenden Achsbuchse bzw. Achsaufnehmung
sein.
[0019] Die Funktion der Vorrichtung ist folgende:
[0020] Zur Montage des Griffs 2 wird dieser in eine Stellung gebracht, die im wesentlichen
der ersten Stellung S1, jedenfalls aber nicht der Tragestellung, entspricht. Es wird
zunächst der erste Zapfen 3 in Eingriff mit der korrespondierenden Ausnehmung A1 gebracht.
In dieser Stellung liegt die nockenartige Erhebung 3a des ersten Zapfens 3 nicht am
Widerlager 7 an. Der erste Zapfen kann dabei länger sein als der zweite Zapfen. Dann
wird der zweite Zapfen 4 gegen die korrespondierende Rastfeder 6 gedrückt. Infolgedessen
werden sowohl die erste 5 als auch die zweite Rastfeder 6 auseinandergedrückt, so
daß schließlich der zweite Zapfen in die Ausnehmungen A2 einrastet. Die Anlaufschräge
AS sorgt dabei für ein leichteres Einschnappen. In der ersten Stellung S1 sind die
Zapfen 3, 4 mit einem Spiel SP1 zwischen den beiden Rastfedern 5, 6 aufgenommen.
[0021] Wenn der Griff 2 um etwa 90 Grad in die zweite Stellung S2, d.h. in die Trageposition,
verschwenkt wird, kommt die nockenartige Erhebung 3a mit dem Widerlager 7 in Berührung.
Der Griff 2 wird axial in Richtung der zweiten Ausnehmung A2 verschoben. Da der erste
Achszapfen 3 relativ lang ist, liegt er aber noch mit einer ausreichenden Länge am
durch die Rastfeder bzw. durch die Achsaufnehmung A1 gebildeten Gegenlager an.
[0022] Der erste Zapfen 3 und der zweite Zapfen 4 liegen bei der gezeigten Ausführungsform
unmittelbar an der ersten 5 und der zweiten Rastfeder 6 bzw. an den Achsbuchsen an.
In der zweiten Stellung S2 ist ein zweites Spiel SP2 gleich null. Die Zapfen 3, 4
hintergreifen in der zweiten Stellung S2 die Rastfedern 5, 6 vollständig. So ist in
der zweiten Stellung S2, der Tragestellung, ein sicherer Halt des Griffs 2 am Bodenpflegegerät
gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Gehäusehalbschale
- 2
- Griff
- 3
- erster Zapfen
- 3a
- nockenartige Erhebung
- 4
- zweiter Zapfen
- 5
- erste Rastfeder
- 6
- zweite Rastfeder
- 7
- Widerlager
- S1
- erste Stellung
- S2
- zweite Stellung
- A1
- erste Ausnehmung
- A2
- zweite Ausnehmung
- AS
- Abschrägung
- SP1
- erstes Spiel
- SP2
- zweites Spiel
1. Vorrichtung zur Bodenreinigung, insbesondere Staubsauger, bei dem an einem Gehäuse
schwenkbar ein Griff (2) angebracht ist, wobei zur Herstellung der Schwenkverbindung
zwei in korrespondierende Ausnehmungen eingreifende Zapfen (3,4) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkverbindung je nach Stellung (S1, S2) unterschiedliche
axiale Spiele aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei ein erster (3) und/oder ein zweiter Zapfen (4)
nach Art eines Rohrstutzens ausgebildet ist/sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei am Rand mindestens einer
der Zapfen (3,4) eine in axiale Richtung vorspringende nockenartige Erhebung (3a)
vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei am Gehäuse eine erste Ausnehmung
(A1) zur Aufnahme des ersten Zapfens (3) und eine zweite Ausnehmung (A2)zur Aufnahme
des zweiten Zapfens (4) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der ersten und/oder
zweiten Ausnehmung (A1,A2) jeweils eine Rastfeder (5,6) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Griff (2) in einer
ersten Stellung (S1) mit einem ersten axialen Spiel (SP1) und in einer zweiten Stellung
(S2) mit einem zweiten axialen Spiel (SP2) in bezug zum Gehäuse bewegbar ist, wobei
das zweite axiale Spiel (SP2) kleiner als das erste axiale Spiel (SP1) ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einer der Ausnehmungen
(A1,A2) ein zur nockenartigen Erhebung (3a) korrespondierendes Widerlager (7) vorgesehen
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die nockenartige Erhebung
(3a) derart angebracht ist, dass sie beim Bewegen des Griffs (2) von der ersten in
die zweite Stellung (S1, S2) auf das Widerlager (7) aufläuft, so dass der Griff (2)
axial in Richtung der zweiten Ausnehmung (A2) verschoben wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Griff (2) einstückig
aus spritzgegossenem Kunststoff hergestellt ist.