[0001] Betankungssystem für Tankanlagen mit einer oder mehrerer Tankzuleitungen zu je einen
Tank und einer in die Tankzuleitungen zur Durchflussregelung eingesetzten Blende,
wobei das Betankungssystem vor den Blenden eine Siebeinrichtung aufweist und alle
Tankzuleitungen von einer Reihenleitung abzweigen.
[0002] Derartige Tankanlagen werden heute vielfach als Lager für Heizöl genutzt. In der
Regel sind dabei mehrere Heizöltanks zu einer Tankbatterie zusammengefasst. Eine Tankbatterie
verfügt wenigstens über eine Füllleitung und über eine Entlüftungsleitung. Von der
Fülleitung zweigen zu jedem einzelnen Tank Tankzuleitungen ab, durch die das Heizöl
von oben in den Tank fließt. Ebenso ist die Entlüftungsleitung mit jedem der Tanks
verbunden. Das Heizöl wird von außen aus einem Tanklastkraftwagen in die Füllleitung
eingespeist. Das Heizöl fließt dann drucklos in die einzelnen Tanks. Dabei müssen
diese einzelnen Tanks gleichmäßig mit Heizöl befüllt werden. Dazu sind in der Regel
in den jeweiligen Tankzuleitungen der Tanks Blenden vorgesehen. Die durch das in den
Tank eintretende Öl verdrängte Luft entweicht über die Entlüftungsleitung aus den
Tankbatterien.
[0003] Bevor das Heizöl in die Tanks fließt, passiert es in den Tankzuleitungen Siebe, die
in dem Heizöl enthaltene Feststoffe aus dem Heizöl herausfiltern. Die Lochgröße der
Siebe muss dabei so klein sein, dass dennoch durch sie hindurchtretende Feststoffe
nicht die Blenden verstopfen. Ein einwandfreier Durchtritt des Heizöls durch die Blenden
muss gewährleistet sein, denn sich vor einer Blende ansammelnde Feststoffe können
einen Pfropfen bilden, der die Tankzuleitung oder auch die Befüllungsleitung verstopft.
Dadurch werden die Tanks einer Tankbatterie in unterschiedlichem Maße befüllt. Bei
Unachtsamkeit des Betankers können dann einzelne Tanks überlaufen, während andere
leer bleiben.
[0004] Bei Betankungsanlagen ist bei Blenden mit einen Durchmesser von unter 10 mm ein Sieb
vor der Blende vorgeschrieben. Bei einer einreihigen Aufstellung der Tanks ist in
der Regel in jede Abzweigung einer Tankzuleitung ein Sieb eingesetzt. Bei einer mehrreihigen
Aufstellung in Tankbatterien findet man zumindest ein Sieb in jeder Abzweigung der
einzelnen Reihenleitung. Das heißt sowohl bei einreihiger als auch bei mehrreihiger
Aufstellung sind mehrere Siebe eingesetzt. Die Montage der einzelnen Siebe ist nicht
nur zeitaufwendig und verursacht somit Kosten, auch die Siebe selbst sind, gerade
bei einer größeren Tankbatterie, ein Kostenfaktor. Darüber hinaus ist auch die Wartung
im späteren Betrieb recht mühsam. Sind Siebe verstopft, müssen diese mühsam in jeder
Leitung ausgewechselt werden.
[0005] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein möglichst kostengünstigen und technisch
einfaches Filtersystem zum Heraussieben von Feststoffen aus dem Heizöl bereitzustellen.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass entweder in der Reihenleitung vor allen abzweigenden
Tankzuleitungen ein Sieb eingesetzt ist, oder mehrere Reihenleitungen von einer Sammelleitung
abzweigen, wobei in der Sammelleitung vor allen abzweigenden Reihenleitungen das Sieb
eingebaut ist, dass das Sieb eine Maschenweite hat, welche kleiner ist als der minimale
Blendendurchmesser, dass die freie Durchtrittsfläche des Siebes groß ist gegenüber
der Fläche des Siebes, und dass das Sieb die einzige Siebeinrichtung ist.
[0007] Nach der Erfindung wird statt der dezentralen Siebe in jeder Tankzuleitung bzw. Reihenleitung
nun ein zentrales Sieb in der Reihen- bzw. Sammelleitung eingesetzt. Das zentrale
Sieb muss sich vor den Abzweigungen der Tankzuleitungen befinden, damit das in jeden
Tank fließende Heizöl gefiltert wird. Dieses zentrale Sieb ist einfach zu montieren
und auch ein Auswechseln oder Reinigen des Siebes erfordert wesentlich geringeren
Arbeitsaufwand. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Strömungswiderstand des Siebes.
Wegen des Strömungswiderstandes der bisher bekannten Siebe war die Verwendung eines
zentralen Siebes nicht möglich.
[0008] Eine weitere Erfindung ist ein Anschlussstück für eine Sammel- oder Reihenleitung
eines bereits beschriebenen Betankungssystems. Dieses Anschlussstück dient dem Verbinden
einer Sammel- oder einer Reihenleitung mit einer weiterführenden Leitung. Es ist weiter
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Querschnitt des Anschlussstückes ein Sieb eingesetzt
ist. Dieses Sieb hat eine Maschenweite, welche kleiner ist als der minimale Blendendurchmesser
einer in dem Betankungssystem verwendeten Blende. Außerdem ist die freie Durchtrittsfläche
groß gegenüber der Fläche des Siebes. Erfindungsgemäß kann die Durchtrittsfläche des
Siebes 90 % der Fläche des Siebes betragen. Gemäß der Erfindung hat das Sieb vorteilhaft
ein Siebgitter aus rechtwinklig gekreuzten Drähten, die einen Durchmesser von 0,5
mm und einen Abstand von 3 mm aufweisen. Dadurch ist gewährleistet, dass das Sieb
einen geringstmöglichen Strömungswiderstand aufweist.
[0009] Das Sieb kann erfindungsgemäß mittels eines Schnappmechanismus in der Befüllungsleitung
verrastet sein.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
- Fig. 1
- ein Betankungssystem mit einer Sammelleitung und einer Reihenleitung,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Sammelleitung gemäß der Linie II-II aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Siebes,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch das Sieb gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Siebes gemäß Fig. 3 und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Tankbatterie mit einem Betankungssystem.
[0011] Die Draufsicht in Fig. 1 zeigt ein Betankungssystem, bei dem das Heizöl zunächst
durch eine Sammelleitung 6 fließt, bevor es in die von der Sammelleitung 6 abzweigenden
Reihenleitungen 7 eintritt. Bevor die erste Reihenleitung 7 von der Sammelleitung
6 abzweigt, passiert das Heizöl in einem Anschlussstück 61 der Sammelleitung eine
Rohrverschraubung 3, die mit einem Sieb 4 zum Ausfiltern von Feststoffen aus dem Heizöl
ausgestattet ist. Dieses Sieb 4 ist ein zentrales Sieb, das sich vor allen abzweigenden
Reihenleitungen in der Sammelleitung befindet. An der Rohrverschraubung 3 ist die
Sammelleitung in einem ringförmigen Abschnitt eingeschnürt. Diese Einschnürung 11
greift in eine umlaufende Nut 10 des Siebes 4 ein. Somit wird das Sieb 4 in der Sammelleitung
6 gehalten. Zwischen der ersten Abzweigung der Reihenleitung 7 und einer zweiten Abzweigung
einer Reihenleitung befindet sich eine weitere Rohrverschraubung 3. Auch in den Reihenleitungen
7 selbst sind Rohrverschraubungen 3 eingesetzt. Die Sammelleitung ist an ihrem Ende
mit einem Leitungsabschluss 5 verschlossen. Die hintere der beiden Reihenleitungen
7 ist nur bis zur ersten Rohrverschraubung dargestellt, während die zweite Reihenleitung
nach einer Abzweigung der Tankzuleitungen 8 mit einem Leitungsabschluss abgeschlossen
ist.
[0012] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Sammelleitung 6 des Betankungssystems. In diesem
Schnitt ist die Rohrverschraubung und das Anschlussstück 61 sowie das in der Rohrverschraubung
eingesetzte Sieb 4 dargestellt.
[0013] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass die freie Siebdurchtrittsfläche mindestens 90 %
des Siebes ausmacht. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Drähte des
Siebgitters einen Durchmesser von 0,5 mm haben und die Maschenweite 9 mm
2 beträgt.
[0014] Aus Fig. 4 und aus Fig. 5 ist der Aufbau des Siebes und die Befestigungsvorrichtung
(Nut 10) des Siebes zur Befestigung an der Sammelleitung 6 ersichtlich. Das Siebgitter
12 ist in einer Hülse gehalten. Diese Hülse ist auf der dem Siebgitter abgewandten
Seite geschlitzt. Dem geschlitzte Bereich der Hülse ist außen mit einer umlaufenden
Nut 10 versehen. Das Sieb kann nun durch Einschieben der Hülse in die Sammelleitung
6 einfach montiert werden. Dazu wird das Sieb 4 in die Sammelleitung 6 oder genauer
in das Anschlussstück 61 eingesetzt und soweit eingeschoben, bis die Nut 10 des Siebes
4 in der Einschnürung 11. der Sammelleitung 6 einrastet. Um das Einrasten zu erleichtern,
ist die Hülse 13 des Siebes 4 an ihrem geschlitzten Ende außen angeschrägt.
[0015] In Fig. 6 ist eine Tankbatterie mit einem Betankungssystem in einer Draufsicht dargestellt.
Die Tankbatterie weist sechs in einem Rechteck angeordnete Heizöltanks 16 auf. Diese
sind über drei Leitungssysteme des Betankungssystems miteinander verbunden, nämlich
den Reihen- bzw. Sammelleitungen 6, 7, den Entlüftungsleitungen 14 und den Entnahmeleitungen
15. Die Reihen- bzw. Sammelleitungen 6, 7 sind aus mehreren Rohrabschnitten zusammengesetzt,
die mittels der Rohrverschraubungen 3 miteinander verbunden sind. In der in Befüllungsrichtung
ersten Rohrverschraubung ist ein zentrales Sieb 4 verrastet.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- - Sieb (dezentral)
- 2
- - Sieb (dezentral)
- 3
- - Rohrverschraubung
- 4
- - Sieb (zentral)
- 5
- - Leitungsabschluss
- 6
- - Sammelleitung
- 61
- - Anschlussstück
- 7
- - Reihenleitung
- 8
- - Abzweigung der Tankzuleitung
- 9
- - Masche
- 10
- - Nut
- 11
- - Einschnürung
- 12
- - Siebdrähte/Siebgitter
- 13
- - Hülse
- 14
- - Entlüftungsleitung
- 15
- - Entnahmeleitung
- 16
- - Heizöltank
1. Betankungssystem für Tankanlagen mit einer oder mehrerer Tankzuleitungen (8) zu je
einem Tank (16) und einer in die Tankzuleitungen (8) zur Durchflussregelung eingesetzten
Blende, wobei das Betankungssystem vor den Blenden eine Siebeinrichtung aufweist und
alle Tankzuleitungen (8) von einer Reihenleitung (7) abzweigen,
dadurch gekennzeichnet, dass
entweder in der Reihenleitung (7) vor allen abzweigenden Tankzuleitungen ein Sieb
(4) eingesetzt ist, oder mehrere Reihenleitungen (7) von einer Sammelleitung (6) abzweigen,
wobei in der Sammelleitung (6) vor allen abzweigenden Reihenleitungen (7) das Sieb
(4) eingebaut ist, dass das Sieb (4) eine Maschenweite hat, welche kleiner ist als
der minimale Blendendurchmesser, dass die freie Durchtrittsfläche des Siebes (4) groß
ist gegenüber der Fläche des Siebes, und dass das Sieb (4) die einzige Siebeinrichtung
ist.
2. Betankungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchtrittsfläche
des Siebes (4) 90 % der Fläche des Siebes (4) beträgt.
3. Betankungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein siebgitter
(12) des Siebes (4) aus rechtwinklig gekreuzten Drähten besteht, die einen Durchmesser
von 0,5 mm und einen Abstand von 3 mm aufweisen.
4. Betankungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Sieb (4) mittels eines Schnappmechanismus in der Reihenleitung (7) verrastet ist.
5. Anschlußstück für eine Sammel- oder Reihenleitung (6, 7) eines Betankungssystems nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlußstück (71, 61)
Mittel zum Verbinden einer weiterführenden Leitung und einer Sammelleitung (6) oder
einer Reihenleitung (7) des Betankungssystems aufweist, dass in den Querschnitt des
Anschlußstückes ein Sieb (4) eingesetzt ist, welches ein Maschenweite hat, welche
kleiner ist als der minimale Blendendurchmesser einer in dem Betankungssystem verwendeten
Blende, und dass die freie Durchtrittsfläche des Siebes groß ist gegenüber der Fläche
des Siebes.