[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerlegen von Baumstämmen oder Baumstammteilen
in einem Schnitt mit mehreren nicht parallelen Schnittebenen, insbesondere in einem
Quartierschnitt.
[0002] Massenschnittware wird in Sägewerken meistens mit einem Einfachschnitt oder Rundschnitt
hergestellt, d.h. der Baumstamm wird, meistens in einem Sägegatter, durch mehrere
parallele Schnitte in Längsrichtung in Bohlen zerlegt. Diese Schnittart hat den Vorteil,
daß sie sich einfach und mit einem hohen Durchsatz realisieren läßt, hat aber den
Nachteil, daß die Lage der Jahresringe in den vereinzelten Bohlen stark variiert.
Wenn eine Bohle oder ein Brett in der Nähe des Zentrums des Baumstamms herausgeschnitten
worden ist, stehen die Jahresringe zu der Bohlenebene im wesentlichen senkrecht, was
die Stabilität der Bohle erhöht. Ist dagegen die Bohle im Bereich des Randes des Baumstamms
herausgeschnitten worden, sind die Jahresringe zu der Bohlenebene im wesentlichen
parallel, was die Stabilität der Bohle herabsetzt.
[0003] Es sind verschiedene Schnittverfahren bekannt, bei denen in dem Baumstamm mehrere
Schnitte in verschiedenen Richtungen durchgeführt werden, die so gelegt sind, daß
die vereinzelten Bohlen überwiegend einen Winkel der Jahresringe zur Brettebene im
Bereich von 60° bis 90° (Edelrifts) aufweisen. Beispielhaft ist in Fig. 1 das Schnittbild
des sogenannten Spiegelschnitts gezeigt.
[0004] Besonders vorteilhaft ist in dieser Beziehung der sogenannte Quartierschnitt, dessen
Schnittbild in Fig. 2 dargestellt ist. Bei dem Quartierschnitt wird der Baumstamm
zunächst geviertelt und anschließend werden von den beiden geraden Flächen abwechselnd
Bohlen abgeschnitten. Die Zahlen an den jeweiligen Schnittlinien in der Fig. 2 geben
die Reihenfolge der Schnitte an.
[0005] Für den sogenannten Modelschnitt sind Sägestraßen bekannt, bei denen der Baumstamm
zunächst an vier Seiten abgeflacht wird und dann entlang der Sägestraße nacheinander
verschiedenen Sägestationen mit mehreren Kreis- oder Bandsägen zugeführt wird, die
eine oder mehrere Bohlen abtrennen.
[0006] Der Quartierschnitt erfordert aufeinanderfolgende Schnittebenen in dem Baumstamm,
die miteinander einen Winkel von 90° einschließen. Derartige Schnittabfolgen wurden
bislang als nicht geeignet für Sägestraßen mit mehreren aufeinanderfolgenden Sägestationen
angesehen. Daher wurde diese Schnittart bislang ausschließlich in der Art praktiziert,
daß ein Baumstamm oder ein Baumstammteil mehrfach durch ein und dieselbe Säge, in
der Regel eine Bandsäge, gefahren wurde, wobei bei jedem Durchgang eine Bohle abgetrennt
wurde und zwischen den einzelnen Durchgängen der Baumstamm um 90° gedreht wurde. Dieses

Hobelverfahren" ist relativ aufwendig und gestattet nur einen begrenzten Durchsatz.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zur
Verfügung zu stellen, die es gestattet, einen Baumstamm oder ein Baumstammteil in
kostengünstiger Weise und mit einem hohen Durchsatz so zu zerlegen, daß ein hoher
Prozentsatz an Rifthölzern erzielt wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zum Zerlegen von
Baumstämmen oder Baumstammteilen entsprechend einem Schnittmuster mit nicht parallelen
Schnittebenen, insbesondere in einem Quartierschnitt, mit einer Sägestraße, vorzugsweise
zum im wesentlichen vollständigen Zerlegen des zugeführten Baumstamms oder Baumstammteils,
mit mehreren Sägestationen jeweils zum Durchführen eines oder mehrerer Schnitte im
wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Baumstamms, die am Rand einer Fördergasse
aufeinanderfolgend angeordnet sind, wobei die Fördergasse Förderer zum Befördern des
Baumstamms oder Baumstammteils von einer Sägestation zu nächsten aufweist, welche
den Baumstamm oder das Baumstammteil den Sägestationen jeweils so zuführen, daß Schnittflächen
in dem Baumstamm oder dem Baumstammteil erzeugt werden, die einen nicht verschwindenden
Winkel zueinander aufweisen und im wesentlichen an allen, zumindest bei der Mehrzahl
der Sägestationen eine Bearbeitung des Baumstamms oder des Baumstammteils nur auf
einer Seite des Baumstamms oder Baumstammteils oder auf - vorzugsweise zwei - nicht
parallelen Seiten erfolgt.
[0009] Dabei können die Förderer der Fördergasse den Baumstamm oder das Baumstammteil den
Sägestationen so zuführen, daß die Schnittfläche in dem Baumstamm oder Baumstammteil,
die von einem ersten Teil der Sägestationen erzeugt wird, einen nicht verschwindenden
Winkel zu der Schnittfläche in dem Baumstamm oder Baumstammteil aufweist, die von
einem zweiten Teil der Sägestationen erzeugt wird.
[0010] Erfindungsgemäß ist insbesondere vorgesehen, daß die durch den ersten Teil der Sägestationen
erzeugten Schnittflächen senkrecht zu den durch den zweiten Teil der Sägestationen
erzeugten Schnittflächen liegen.
[0011] Bei konventionellen Sägestraßen ist an jeder Sägestation eine Bearbeitung des Baumstamms
oder Baumstammteils von zwei parallelen Seiten vorgesehen, so daß z.B. beim Modelschnitt
an beiden Seiten eines abgeflachten Baumstamms gleichzeitig Bretter abgeschnitten
werden. Dies hat den Vorteil eines höheren Durchsatzes, während eine einseitige Bearbeitung
a priori wegen der geringeren Verarbeitungsgeschwindigkeit als nachteilig erscheint.
Die Erfindung nimmt jedoch diesen Nachteil zugunsten gewichtiger Vorteile in Kauf.
Dadurch, daß erfindungsgemäß die Sägestationen das Baumstück nur einseitig bearbeiten
und entlang einer Sägestraße angeordnet sind, ist die Sägestraße insgesamt weniger
fehler- und wartungsanfällig, da bei Ausfall einer Säge die entsprechende Sägestation
einfach ohne Bearbeitung passiert werden kann und ihre Funktion von einer nachfolgenden
Sägestation übernommen werden kann. Bei einer einseitigen Bearbeitung kann eine Einrichtung
zum Abstellen der Sägestationen auf die Stammdicke, die bei einer zweiseitigen Bearbeitung
erforderlich ist, entfallen. Weiterhin gestattet es die erfindungsgemäße Anordnung
der Sägestraße, jeweils nur so viele Sägen in Betrieb zu halten, wie zur Bearbeitung
eines Baumstamms mit der gerade vorliegenden Dicke erforderlich sind und Sägestationen,
die nur für die Bearbeitung besonders dicker Baumstämme erforderlich sind, vorübergehend
stillzulegen bzw. zu warten. Vor allem aber gestattet die erfindungsgemäße Anordnung
die Realisierung von Schnittechniken, die mit bisherigen Sägestraßen nicht möglich
waren.
[0012] Die Förderer können Ketten- oder Rollenförderer sein. Zur diagonalen Förderung zwischen
Sägestationen können insbesondere Schraub- oder Spiralrollen vorgesehen sein. Grundsätzlich
ist auch eine Förderung durch Wagen oder Greifer denkbar.
[0013] Die Sägen einer Sägestation können insbesondere Bandsägen oder Kreissägen sein.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist jede Sägestation genau eine Kreissäge
oder Trennbandsäge auf. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß eine Sägestation
mehrere Sägen oder Sägen mit mehreren Sägeblättern aufweist, die mehrere parallele
Schnitte vornehmen. Es können auch Gruppen von aufeinanderfolgenden Sägen oder Sägestationen
vorgesehen sein, die parallele Schnittflächen in dem Baumstamm oder Baumstammteil
erzeugen.
[0015] Grundsätzlich kann ein Baumstamm oder Baumstammanteil auch gleichzeitig durch mehrere
aufeinander folgende Sägestationen bearbeitet werden, d.h. die nächste Sägestation
beginnt bereits zu sägen, bevor der Baumstamm oder das Baumstammteil die vorangehende
Station vollständig passiert hat.
[0016] Die Anzahl der Sägen in der Sägestraße ist so gewählt, daß der der Sägestraße zugeführte
Baumstamm bzw. Baumstammteil, z.B. ein Stammviertel, im wesentlichen vollständig entsprechend
dem gegebenen Schnittmuster, insbesondere dem Quartierschnitt, zerlegt wird. Dabei
ist die Anzahl der Sägestationen, die - bezogen auf den Baumstamm - in dieselbe Richtung
schneiden, für jede Schnittrichtung in der Regel größer oder gleich 2, vorzugsweise
größer als 2. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind insgesamt mindestens 6,
stärker bevorzugt mindestens 8 Sägen in der Sägestraße vorhanden, wobei die gleiche
Anzahl Sägen für jede Schnittrichtung verfügbar ist, ggf. in der Form, daß eine oder
mehrere Stationen wahlweise zugeschaltet werden können.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die von zwei aufeinanderfolgenden
Sägestationen in dem Baumstamm erzeugten Schnittflächen jeweils senkrecht zueinander
liegen.
[0018] Mit einer derartigen Anordnung wird ein Quartierschnitt erzeugt. Für eine Abwandlung
des Quartierschnitts kann auch vorgesehen sein, daß entlang einer Fördergasse mehrere
aufeinanderfolgende Gruppen von aufeinanderfolgenden Sägestationen vorgesehen sind,
wobei alle Sägen in einer Gruppe parallele Schnitte in dem Baumstamm erzeugen und
Sägen von zwei aufeinanderfolgenden Gruppen senkrecht zueinander liegende Schnitte
in dem Baumstamm erzeugen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine der Sägestraße vorgeschaltete
Einrichtung zum Vierteilen eines Baumstamms und zum Zuführen einzelner Baumstammviertel
zu der Sägestraße auf.
[0020] Durch das Vierteln des Baumstamms werden Schnittflächen erzeugt, welche die weitere
Bearbeitung im Quartierschnitt ermöglichen und die Handhabung der dadurch erzeugten
Stammviertel erleichtern. Die Einrichtung zur Viertelung besteht vorzugsweise aus
zwei Vertikal-Blockbandsägen sowie einer Einrichtung, welche der zweiten Blockbandsäge
die von der ersten Blockbandsäge erzeugten Stammhälften vereinzelt so zuführt, daß
die von der ersten Blockbandsäge erzeugte Schnittfläche in der Horizontalen liegt.
[0021] Weiterhin kann eine Einrichtung zum Drehen des Baumstamms um seine Längsachse vorgesehen
sein, welche der Einrichtung zum Vierteilen des Baumstamms in Förderrichtung vorgeschaltet
ist.
[0022] Diese Dreheinrichtung gestattet vorzugsweise ein Drehen des Baumstamms in beide Richtungen
zumindest um 45°, vorzugsweise 360°. Durch eine solche Dreheinrichtung ist es möglich,
die Schnitte der beiden nachfolgenden Blockbandsägen so zu legen, daß die vereinzelten
Stammviertel jeweils eine im wesentlichen einheitliche Holzqualität haben bzw. daß
Holz minderer Qualität im wesentlichen in einem der Stammviertel liegt.
[0023] Die Erfindung kann weiterhin vorsehen, daß zwischen zumindest einem Teil von aufeinanderfolgenden
Sägestationen in der Sägestraße eine Dreheinrichtung zum Drehen des Baumstamms oder
Baumstammteils um dessen Längsachse vorhanden ist.
[0024] Vorzugsweise wird der Baumstamm oder das Baumstammteil in einer solchen Dreheinrichtung
um 90° gedreht.
[0025] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind eine oder mehrere Dreheinrichtungen
selektiv betätigbar, so daß die Vorrichtung wahlweise derart umgestellt werden kann,
daß die entsprechenden aufeinanderfolgenden Sägestationen entweder parallele Schnitte
oder in einem Winkel zueinander stehende Schnitte in dem Baumstamm oder Baumstammteil
erzeugen.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß in der Sägestraße zu
beiden Seiten einer Fördergasse in einer alternierenden Anordnung Sägen oder Gruppen
von Sägen zum Abtrennen von Bohlen so angeordnet sind, daß auf eine Säge oder eine
Gruppe von Sägen auf einer Seite der Fördergasse eine Säge oder eine Gruppe von Sägen
auf der anderen Seite der Fördergasse folgt und daß zwischen Sägen oder Gruppen von
Sägen, die sich auf verschiedenen Seiten der Fördergasse befinden, eine Wendeeinrichtung
vorgesehen ist, welche den Baumstamm oder das Baumstammteil dreht, so daß der Baumstamm
oder das Baumstammteil der nächsten Säge mit einer solchen Orientierung zu dem Sägeblatt
zugeführt wird, daß die von der nachfolgenden Säge erzeugte Schnittfläche in einem
Winkel, vorzugsweise in einem Winkel von 90°, zu der von der vorangehenden Säge erzeugten
Schnittfläche liegt.
[0027] In einer Fortbildung ist zwischen zwei Sägen, welche sich auf verschiedenen Seiten
der Fördergasse befinden, eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Diagonalförderer
oder eine Kombination eines Längs- und eines Querförderers, vorgesehen, welche den
Baumstamm oder das Baumstammteil zu der jeweils gegenüberliegenden Seite der Fördergasse
transportiert.
[0028] Vorzugsweise ist auf der gegenüberliegenden Seite ein Anschlag vorhanden, der eine
weitere Querförderung verhindert und eine Längsförderung zuläßt. Gemäß einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung kann die Querförderung selektiv unterdrückt werden,
beispielsweise durch das Stillegen des Querförderers bei einer Kombination aus einem
Längsförderer und einem Querförderer, so daß ggf. eine auf der anderen Seite liegende
Sägestation ohne Bearbeitung passiert werden kann.
[0029] Durch eine Fördereinrichtung wie vorangehend umschrieben können Baumstämme unterschiedlichen
Durchmessers verarbeitet werden, ohne daß die Trennbandsägen neu eingestellt werden
müssen. Es kann jedoch in einer alternativen Ausführungsform vorgesehen sein, daß
die Schnittebenen der Sägen entsprechend dem Umstand, daß die Abmessungen des Baumstamms
bzw. des Baumstammteils um so kleiner werden, je mehr Schnitte durchgeführt worden
sind, in Förderrichtung zunehmend näher bei dem Zentrum der Fördergasse liegen, so
daß eine Querförderung nicht oder nur in geringem Maße erforderlich ist.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist in der Sägestraße eine erste
Gruppe von Sägestationen eine Schnittebene auf, die zu der Schnittebene der zweiten
Gruppe von Sägestationen einen nicht verschwindenden Winkel, vorzugsweise von 90°,
einschließt.
[0031] Bei dieser Ausführungsform wird der Baumstamm oder das Baumstammteil für Schnitte
in unterschiedlichen Richtungen nicht gewendet. Vielmehr sind die Sägeblätter eines
Teils der Sägestationen von vornherein anders orientiert als der Rest. Durch diese
vorgegebene Lage der Sägeblätter wird erreicht, daß in dem Baumstamm Schnitte in verschiedenen
Ebenen, insbesondere in um 90° versetzten Ebenen, ohne Wenden durchgeführt werden.
[0032] Hierbei können die Schnittebenen der Sägestationen jeweils zu der Horizontalen einen
nicht verschwindenden Winkel aufweisen und die Fördereinrichtung zwischen zwei Sägestationen
mit einer unterschiedlichen Schnittebene so eingerichtet sein, daß der Baumstamm bzw.
das Baumstammteil der nächsten Sägestation so zugeführt wird, daß beim Sägen an der
nächsten Sägestation die Kante zwischen der dort erzeugten Schnittfläche und der von
der vorangehenden Sägestation erzeugten Schnittfläche nach unten weist.
[0033] Vorzugsweise schließen die beiden Schnittebenen dabei zueinander einen Winkel von
90° und zur Horizontalen jeweils einen Winkel von 45° ein, so daß das beschnittene
Baumstück einen V-förmigen Keil bildet der nach unten weist. Durch eine Förderung
derart, daß die Kante zweier Schnittflächen nach unten weist, wird das Vereinzeln
der in einer Sägestation geschnittenen Bohlen erleichtert, da diese nach dem Sägen
dann rechts und links herunterfallen und abtransportiert werden können.
[0034] Die Fördergasse kann, muß aber nicht notwendig eine lineare Konfiguration haben,
die der Baumstamm oder das Baumstammteil einmal durchläuft. Denkbar ist auch eine
Endlosanlage mit einer Rücklaufeinrichtung, mit der das nach Bearbeitung durch mehrere
Sägestationen verbleibende Baumstück nach der letzten Sägestation, ggf. auch früher,
zu der ersten Sägestation, allgemeiner zu einer in Förderrichtung vorangehenden Station,
zurückgefördert wird.
[0035] In einer Fortbildung können zwei vorzugsweise parallele Sägestraßen wie vorangehend
beschrieben vorhanden sein, wobei eine Transfereinrichtung, in der Regel ein Querförderer,
vorgesehen ist, um den reduzierten Baumstamm bzw. das reduzierte Baumstammteil von
dem Ende der einen Sägestraße zu dem Anfang der zweiten Sägestraße zu fördern. Dadurch
wird die Gesamtlänge der Anlage reduziert, da ein am Ende der ersten Sägestraße nicht
vollständig zerlegter Baumstamm auf der zweiten Sägestraße zurückgefördert werden
kann. Im Prinzip läßt sich auf diese Weise eine Endlosanlage schaffen, auf welcher
der Baumstamm im Kreis so lange umläuft, bis er vollständig zerlegt ist.
[0036] Dabei kann insbesondere auch vorgesehen sein, daß die beiden Sägestraßen unabhängig
voneinander mit Baumstämmen bzw. Baumstammteilen beschickt werden können, so daß sie
unabhängig voneinander arbeiten können, aber bei Bedarf, etwa zur Bearbeitung von
Baumstämmen mit überdurchschnittlich großem Durchmesser oder in Fällen, in denen ein
Teil der Sägen einer Sägestraße gewartet werden muß, miteinander gekoppelt werden
können.
[0037] Besonders vorteilhaft ist die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
der Baumstamm vor dem Zuführen zu den Trennsägen, die die Bohlen vereinzeln, geviertelt
wird. Durch diese Maßnahme können die nachfolgenden Trennsägen wesentlich kleiner
und damit kostengünstiger ausgeführt werden. Das gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
praktizierte Wenden zwischen den Trennsäge wird erleichtert, da zwei Schnittflächen
zum Angreifen für eine Wendevorrichtung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gestattet
es die Viertelung des Baumstamms vor dem Auftrennen in Bohlen auch, Holzbereiche mit
unterschiedlicher Qualität von vornherein zu trennen und insbesondere das minderwertige
Druckholz von wertvolleren Holzbereichen zu trennen, so daß Bohlen mit einer einheitlichen
Holzqualität erzeugt werden.
[0038] Das Sägen im Quartierschnitt erhöht nicht zuletzt auch die Holzausbeute und damit
die Wirtschaftlichkeit eines Sägewerks.
[0039] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen.
- Fig. 1
- wurde bereits erläutert und zeigt das Schnittbild des sogenannten Spiegelschnitts.
- Fig. 2
- wurde bereits erläutert und zeigt das Schnittbild des sogenannten Quartierschnitts.
- Fig. 3
- zeigt schematisch den Aufbau eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Sägewerks.
- Fig. 4a
- stellt schematisch das Schnittbild der ersten Blockbandsäge dar.
- Fig. 4b
- stellt schematsich das Schnittbild der zweiten Blockbandsäge dar.
- Fig. 5
- zeigt schematisch die Arbeitsweise einer erfindungsgemäßen Trennbandsägenlinie.
[0040] Das Sägewerk gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Sägewerk
zum Zerlegen eines Baumstamms im Quartierschnitt und weist eine Rundholzaufgabe 1,
einen Stammreduzierer 3, einen Entrinder 5, eine Wendevorrichtung 7, eine erste Blockbandsäge
13, eine zweite Blockbandsäge 21 sowie eine Trennbandsägelinie 29 auf.
[0041] Die Rundholzaufgabe 1, der Stammreduzierer 3 und der Entrinder 5 sind in herkömmlicher
Weise ausgestaltet. In der Rundholzaufgabe werden die Stämme mit einem Portalkran
oder direkt von einem LKW aufgegeben und zu dem Stammreduzierer 3 gefördert, der stark
abholzige, d.h. stark konische Stämme auf ein zu verarbeitendes Maß reduziert. Danach
wird der ggf. reduzierte Baumstamm in dem Entrinder 5 entrindet.
[0042] Danach wird der Baumstamm zu einer Wendevorrichtung 7 geführt. Dort wird der Stamm
qualitativ beurteilt und so gedreht, daß Zonen schlechter bzw. guter Holzqualität
möglichst ausschließlich in einem der vier durch die Vertikale und Horizontale gebildeten
Quadranten liegen. In Fig. 4a und 4b ist ein Bereich schlechter Holzqualität schematisch
durch die Zone 11 angedeutet, die beispielsweise der Druckholzbereich sein kann.
[0043] Nachdem der Baumstamm nun entsprechend ausgerichtet ist, wird er über eine geeignete
Fördereinrichtung (nicht dargestellt) zu der Vertikal-Blockbandsäge 13 gefördert,
die den Baumstamm durch einen vertikalen Schnitt im wesentlichen durch das Zentrum
in zwei Stammhälften 15a und 15b aufgeteilt wird. In Fig. 4a ist die Schnittebene
mit B
1 angedeutet. Man erkennt, daß der Bereich 11 ausschließlich in der Hälfte 15a zu liegen
kommt.
[0044] Die beiden Stammhälften 15a und 15b werden nun durch einen Längsförderer 17 zu einem
Querförderer 19 gefördert, der die beiden Stammhälften vereinzelt und einer zweiten
Vertikal-Blockbandsäge 21 zuführt, wobei gleichzeitig die Stammhälften 15a und 15b
so orientiert werden, daß die Schnittfläche des vorherigen Schnitts parallel zur Horizontalen
ist. Die Blockbandsäge 21 teilt nun durch einen weiteren vertikalen Schnitt, der in
Fig. 4b mit dem Bezugszeichen B
2 angedeutet ist, jede der beiden Stammhälften 15a und 15b in zwei Stammviertel 23a
und 23b. Wie man anhand von Fig. 4b erkennen kann, liegt nun der Bereich 11 ausschließlich
in dem Stammviertel 23a. Die beiden Stammviertel 23a und 23b werden nun durch einen
weiteren Querförderer 27 wieder vereinzelt und der Trennbandsägelinie 29 zugeführt.
[0045] Die Trennbandsägelinie 29 besteht aus einer zentralen Fördergasse 31 sowie zu beiden
Seiten der Fördergasse abwechselnd angeordneten Trennbandsägen TA
1, TA
2, ... und TB
1, TB
2, ..., bei diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise 12 bis 14 Sägen. Jeweils zwischen
zwei Trennbandsägen TA
i und TB
i (i = 1, 2, ...) weist die Fördergasse 31 einen Diagonalförderer, der z.B. aus Spiralrollen
aufgebaut sein kann, auf, der das Stammviertel diagonal bis zum Anschlag der nächsten
Trennbandsäge fördert, die sich auf der gegenüberliegenden Seite der Fördergasse befindet.
Mit dem Diagonalförderer ist eine Kippeinrichtung kombiniert, welche das Stammviertel
23a oder 23b um 90° dreht, so daß die Schnittfläche des letzten Schnitts in die Horizontale
gekippt wird und die andere, hierzu senkrechte Fläche des Stammviertels in die Vertikale,
derart, daß sie durch den Diagonalförderer zur Anlage an dem Anschlag der nachfolgenden
Trennbandsäge gebracht wird. Im Bereich der Trennbandsägen TA
i und TB
i sind geeignete Führungsmittel vorgesehen, welche gewährleisten, daß die jeweilige
Trennbandsäge von dem an dem Anschlag anliegenden Stammviertel eine Bohle mit konstanter
Dicke abtrennt. Die Dicke der Bohle wird durch den Abstand des Sägeblatts von dem
Anschlag der Säge festgelegt. Die abgetrennten Bohlen fallen rechts und links der
Fördergasse 31 über Rutschen auf parallel zur Fördergasse 31 verlaufende Förderbänder
(nicht dargestellt) und werden abtransportiert. Die Anschläge der Trennbandsägen sind
mit einem geeigneten Antrieb zum Verstellen der Schnittdicke versehen.
[0046] Der Sägevorgang in der Trennsägelinie 29 ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Man
erkennt, daß das Stammviertel 23a, ausgehend von einer in Förderrichtung links liegenden
Trennbandsäge TA
i durch Kippen im Gegenuhrzeigersinn sowie eine Diagonalförderung nach rechts in die
richtige Stellung zum Beschneiden durch eine in Förderrichtung rechts liegende Trennbandsäge
TB
i gebracht wird und danach durch Diagonalförderung in die entgegengesetzte Richtung
und Drehen im Uhrzeigersinn in die richtige Position zum Bearbeiten durch eine in
Förderrichtung links liegende Trennbandsäge TA
i (i = 1, 2, ...) gebracht wird. Auf diese Weise wird abwechselnd von jeder der beiden
geraden Seiten des Stammviertels 23a bzw. 23b eine Bohle abgeschnitten, so daß das
Stammviertel gemäß dem Schnittbild der Fig. 2 durch die Trennbandsägen TA
i und TB
i im Quartierschnitt vollständig zerlegt wird.
[0047] Das dargestellte Ausführungsbeispiel kann in verschiedener Hinsicht abgewandelt werden.
Beispielsweise kann der Diagonalförderer zwischen den Sägestationen TA
i und TB
i durch die Kombination eines Längsförderers und eines Querförderers in der Fördergasse
31 ersetzt werden. Statt die Trennbandsägen TA
i und TB
i mit konstantem Abstand von der Mitte der Fördergasse 31 anzuordnen, wie dies in Fig.
3 und 5 dargestellt ist, kann auch vorgesehen sein, daß die Schnittebene der einzelnen
Trennbandsägen in Förderrichtung zunehmend näher bei dem Zentrum der Fördergasse 31
liegt, so daß bereits durch das Kippen zwischen den einzelnen Sägen das Stammviertel
im wesentlichen in die richtige Position zur Bearbeitung durch die nächste Säge gebracht
wird. Dies erfordert allerdings das individuelle Einstellen der Schnittebenen der
Bandsägen auf den jeweiligen Stammdurchmesser oder eine vorherige Bearbeitung des
Stamms bzw. der Stammviertel auf Normmaße.
[0048] Gemäß einer vorteilhaften Abwandlung sind die Trennbandsägen TA
i und TB
i so angeordnet, daß sie während des Betriebs paarweise aus der Trennbandsägenlinie
für ein Nachschärfen, Warten und dgl. entfernt werden können. Die Fördereinrichtung
führt dann das Baumviertel einfach weiter und ihre Funktion wird durch das nachfolgende
Paar von Trennbandsägen TA und TB wahrgenommen. Ebenso können für die Bearbeitung
von Baumstämmen geringeren Durchmessers einzelne Stationen, die nicht notwendigerweise
am Ende der Trennbandsägelinie liegen müssen, übersprungen werden. Zweckmäßigerweise
wird man die Trennbandsägenlinie so auslegen, daß auch Baumstämme mit überdurchschnittlich
großem Durchmesser bearbeitet werden können und dementsprechend bei Baumstämmen mit
durchschnittlichem Durchmesser immer einige der Sägen nicht benötigt werden.
[0049] Die in der vorangehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Rundholzaufgabe
- 3
- Stammreduzierer
- 5
- Entrinder
- 7
- Wendevorrichtung
- 11
- Bereich mit schlechter Holzqualität
- 13
- Vertikal-Blockbandsäge
- 15a u. 15b
- Stammhälften
- 17
- Längsförderer
- 19
- Querförderer
- 21
- Blockbandsäge
- 23a u. 23b
- Stammviertel
- 27
- Querförderer
- 29
- Trennbandsägelinie
- 31
- zentrale Förderstraße
- B1
- Schnittebene
- B2
- Schnittebene
- TAi
- Trennbandsäge
- TBi
- Trennbandsäge
1. Vorrichtung zum Zerlegen von Baumstämmen oder Baumstammteilen entsprechend einem Schnittmuster
mit nicht parallelen Schnittebenen, insbesondere in einem Quartierschnitt, mit einer
Sägestraße (29) mit mehreren Sägestationen (TAi, TBi), die am Rand einer Fördergasse (31) aufeinanderfolgend angeordnet sind, wobei die
Fördergasse (31) Förderer zum Fördern des Baumstamms oder Baumstammteils von einer
Sägestation (TAi, TBi) zur nächsten aufweist, welche den Baumstamm oder das Baumstammteil den Sägestationen
jeweils so zuführen, daß Schnittflächen in dem Baumstamm oder Baumstammteil erzeugt
werden, die einen nicht verschwindenden Winkel zueinander aufweisen, und zumindest
bei der Mehrzahl der Sägestationen eine Bearbeitung des Baumstamms oder des Baumstammteils
nur auf einer Seite oder auf nicht parallelen Seiten erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderer der Fördergasse
den Baumstamm oder das Baumstammteil den Sägestationen jeweils so zuführen, daß die
Schnittflächen in dem Baumstamm oder Baumstammteil, die von einem ersten Teil der
Sägestationen (TAi) erzeugt werden, einen nicht verschwindenden Winkel zu den Schnittflächen in dem
Baumstamm oder Baumstammteil aufweisen, die von einem zweiten Teil der Sägestationen
(TBi) erzeugt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von zwei aufeinanderfolgenden
Sägestationen (TAi, TBi) in dem Baumstamm oder Baumstammteil erzeugten Schnittflächen jeweils senkrecht zueinander
liegen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine der Sägestraße
(29) vorgeschaltete Einrichtung (13, 17, 19, 21) zum Vierteilen eines Baumstamms und
zum Zuführen einzelner Baumstammviertel zu der Sägestraße (29).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (7) zum Drehen
des Baumstamms um seine Längsachse, welche der Einrichtung (13, 17, 19, 21) zum Vierteilen
des Baumstamms in Förderrichtung vorgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
zumindest einem Teil von aufeinanderfolgenden Sägestationen (TAi, TBi) in der Sägestraße (29) eine Dreheinrichtung zum Drehen des Baumstamms oder Baumstammteils
um dessen Längsachse vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sägestraße
(29) zu beiden Seiten einer Fördergasse (31) in einer alternierenden Anordnung Sägen
(TAi, TBi) oder Gruppen von Sägen zum Abtrennen von Bohlen so angeordnet sind, daß auf eine
Säge (TAi) oder eine Gruppe von Sägen auf einer Seite der Fördergasse eine Säge (TBi) oder eine Gruppe von Sägen auf der anderen Seite der Fördergasse folgt und daß zwischen
Sägen oder Gruppen von Sägen, die sich auf verschiedenen Seiten der Fördergasse befinden,
eine Wendeeinrichtung vorgesehen ist, welche den Baumstamm oder das Baumstammteil
so drehen kann, daß der Baumstamm oder das Baumstammteil der nächsten Säge (TBi, TAi) mit einer solchen Orientierung zu dem Sägeblatt zugeführt wird, daß die von der
nachfolgenden Säge erzeugte Schnittfläche in einem Winkel zu der von der vorangehenden
Säge (TAi, TBi) erzeugten Schnittfläche liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Sägen (TAi, TBi), welche sich auf verschiedenen Seiten der Fördergasse (29) befinden, eine Fördereinrichtung
vorgesehen ist, welche den Baumstamm oder das Baumstammteil zu der jeweils gegenüberliegenden
Seite der Fördergasse transportiert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sägestraße
(29) eine erste Gruppe von Sägestationen (TAi) eine Schnittebene aufweist, die zu der Schnittebene einer zweiten Gruppe von Sägestationen
(TBi) einen nicht verschwindenden Winkel, vorzugsweise von 90°, einschließt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittebenen der Sägestationen
(TAi, TBi) jeweils zu der Horizontalen einen nicht verschwindenden Winkel aufweisen und die
Fördereinrichtung zwischen zwei Sägestationen mit einer unterschiedlichen Schnittebene
so eingerichtet ist, daß der Baumstamm bzw. das Baumstammteil der nächsten Sägestation
so zugeführt wird, daß beim Sägen an der nächsten Sägestation die Kante zwischen der
dort erzeugten Schnittfläche und der von der vorangehenden Sägestation (TAi, TBi) erzeugten Schnittfläche nach unten weist.