[0001] Aus EP 0 639 454 B1 ist eine Vorrichtung mit einem zurückziehbaren Haken zum Halten
einer Druckplatte auf einem Tragzylinder in einer Rotationsdruckmaschine sowie eine
Rotationsdruckmaschine mit einer derartigen Vorrichtung bekannt geworden.
[0002] Die Vorrichtung zum Halten einer Druckplatte auf einem Tragzylinder an einer Rotationsdruckmaschine
befindet sich an einem Tragzylinder mit einer äußeren zur Drehachse des Tragzylinders
zylindrischen Umfangsfläche und wenigstens einer inneren Längsbohrung, die in der
äußeren Umfangsfläche mittels eines Längsschlitzes mündet. In der Längsbohrung sind
Mittel zum Zurückhalten, insbesondere eines hinteren Endteiles der Druckplatte in
dem Schlitz, die im übrigen bezüglich des Tragzylinders mit einem vorderen Rand bezüglich
eines vorgegebenen Drehsinns des Tragzylinders um seine Drehachse gehalten ist, vorgesehen,
indem die Platte in aufgewickeltem Zustand auf der äußeren Umfangsfläche des Tragzylinders
gespannt ist. Ferner sind hakenbildende Mittel mit wenigstens einem radial zur Drehachse
des Tragzylinders äußeren und entgegen der Drehrichtung weisenden Haken ausgebildet.
Ferner sind Mittel zum Betätigen der hakenbildenden Mittel vorgesehen, die wenigstens
teilweise in der Bohrung des Tragzylinders angeordnet sind und geeignet sind, den
Haken in gesteuerter Weise hin und her zu bewegen. Zwischen einer in bezug auf den
Drehsinns des Tragzylinders vorderen Endposition zum Ermöglichen des Einhakens oder
Aushakens der hinteren Endfalte an dem Haken und einer in bezug auf den Drehsinn des
Tragzylinders hinteren Endposition, um auf die hintere auf den Haken gehakte Endfalte
eine Zugkraft entgegen dem Drehsinn des Tragzylinders auszuüben, wobei der Haken dann
in das Innere des Schlitzes bezüglich der äußeren Umfangsfläche des Tragzylinders
zurückgezogen ist. Die hakenbildenden Mittel sind ferner in den Schlitz eingelassen
und der Haken steht in der vorderen Endposition über die äußere Umfangsfläche des
Tragzylinders über. Die Betätigungsmittel sind geeignet, während der Bewegung von
der vorderen Endposition zu der hinteren Endposition das Zurückziehen des Hakens in
den Schlitz und während der Bewegung von der hinteren Endposition zu der vorderen
Endposition das Vorspringen des Hakens bezüglich der äußeren Umfangsfläche des Tragzylinders
zu veranlassen. Die hakenbildenden Mittel umfassen mindestens ein längsgerichtetes
Blatt, das einen ersten bezüglich der Drehachse des Tragzylinders radial inneren Endbereich
aufweist, der mit einer Spannstange im Inneren der Bohrung fest verbunden ist und
einen zweiten längsgerichteten Endbereich, der sich bezüglich der Drehachse des Tragzylinders
radial außerhalb befindet und der den Haken bildet, und das Blatt zwischen seinem
ersten Endbereich und seinem zweiten Endbereich elastisch verformt.
[0003] Aus EP 0 678 383 A1 ist eine Vorrichtung zum Wechsel von Druckformen an Rotationsdruckmaschinen
bekannt. Beide Enden einer Druckform sind im Kanal eines Druckformzylinders aufgenommen,
wobei die Oberfläche der Druckform um den Druckformzylinder herumgewunden ist. Gemäß
dieser Lösung ist eine eine derzeit auf dem Druckformzylinder befindliche Druckform
A aufnehmende Einrichtung vorgesehen, die die auf dem Druckformzylinder befindliche
Druckform A aufnimmt, nachdem diese von den Spanneinrichtungen des Druckformzylinders
freigegeben ist sowie eine Einrichtung zur Zufuhr einer neuen Druckform B, welche
eine neu aufzubringende Druckform an den Druckformzylinder herantransportiert. Die
hier offenbarte Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß in einem geringen Abstand
von der Mantelfläche des Druckformzylinders horizontal bewegbare Halteelemente einer
Vorderkante einer zuzuführenden Druckform fixieren, bis ferngesteuerte anstellbare
schwenkbare Haltemittel die Vorderkante der zuzuführenden Druckform B an die Mantelfläche
des Druckformzylinders anstellen.
[0004] EP 0 734 859 A1 bezieht sich auf eine Einrichtung zum Wechseln von Druckformen. Eine
schwenkbare Druckformladeeinheit umfaßt sowohl ein Druckformzuführ- als auch ein Druckformentfernungsfach.
Die Druckformladeeinheit ist sowohl in einer Arbeitsposition an den Kanal eines Druckformzylinders
mit Klemmeinrichtungen als auch in eine Ladeposition schwenkbar, in der die Druckformladeeinheit
aus der Arbeitsposition zurückgezogen ist. Die in eine vertikale Ladeposition schwenkbare
Druckformladeeinheit ist an ein Halteelement anschwenkbar, an welchem ein Einlaufbereich
für eine vom Druckformzylinder abzunehmende Druckform und Fördereinrichtungen für
eine auf den Druckformzylinder aufzubringende Druckform vorgesehen sind.
[0005] EP 0 741 021 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Verbindung von Halteelemente mit einer
Traverse eines Druckformzylinders. Die Vorrichtung erlaubt das Fixieren einer biegsamen
Druckform auf dem Umfang des Druckformzylinders einer Rotationsdruckmaschine, wobei
die Vorderkante der biegsamen Druckform eine Vorderkante eines Kanals des Druckformzylinders
übergreift und die Hinterkante der biegsamen Druckform durch mindestens ein an der
Traverse betätigbar anordnenbares federndes Halteelement fixierbar ist, welches an
dem dem Umfang zugewandten Ende einen hakenförmigen Vorsprung aufweist und ist dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere nebeneinander anordnenbare Halteelemente an der Traverse
mit Arretierungen formschlüssig verriegelbar sind. Die Halteelemente können in Führungen
an der Traverse vertikal eingeführt werden.
[0006] Die Vorrichtung ist anwendbar bei der Montage von Druckformen ohne Werkzeug.
[0007] Ausgehend vom skizzierten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das Aufziehen einer endlichen Druckplatte auf einen Druckformzylinder von Hand oder
mittels automatischer Druckformzuführeinrichtungen zu erleichtern bzw. zu verbessern.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung zum
Halten einer Druckform am Umfang eines Druckformzylinders federnd gelagerte Halteelemente
vorgesehen sind, die an einer Spannwelle individuell gelagert sind, die bei Betätigung
der Spannwelle die Hinterkante einer Druckform mit Spiel hintergreifen.
[0009] Die mit dieser Lösung einhergehenden Vorteile erlauben es, Druckformen sowohl manuell
als auch mittels automatischer Druckformzuführeinrichtungen wesentlich leichter aufzuziehen,
da das Spiel zwischen Federelementen, die die Druckformhinterkante untergreifen, beim
Aufziehvorgang der Druckform Relativbewegungen der Druckform zur Zylindermantelfläche
zuläßt, bevor die Spanneinrichtung betätigt wird und die Druckform gespannt wird.
Mittels des vorgesehenen Spiels lassen sich Ungenauigkeiten bei der Druckformherstellung
einfach kompensieren, ohne daß beispielsweise eine neue Druckform hergestellt werden
müßte, sollten die Kanten nicht exakt abgewinkelt sein.
[0010] In weiterer Ausgestaltung des der Erfindung zugrundeliegenden Gedankens, sind die
Federelemente mittels individueller Abstützstifte, von denen je einer einem Federelement
zugeordnet ist, im Kanal der Spannwelle abgestützt. Diese Lösung läßt die Verwendung
von Druckformen zu, deren Hinterkante nicht exakt gefertigt wurde, da die individuellen
Federelemente sich Unregelmäßigkeiten an der Druckformhinterkante leichter anpassen
können als sich beispielsweise durchgehend über die gesamte Breite erstreckende Federelemente.
Durch das Hinausragen der Enden der Federelemente über die Oberfläche der Spannwelle
kann den Federelementen eine hohe Elastizität verliehen werden; dies wird noch dadurch
unterstützt, daß die Federelemente in eine sich in axialer Richtung am Druckformzylinder
erstreckende Ausnehmung im Bereich des Spannkanals eintauchen und somit die Hinterkante
der aufzuziehenden Druckform über einen größeren Bereich von der Unterseite aus untergreifen,
so daß diese auf den Umfang des Druckformzylinders relativ beweglich bleibt, ohne
den Spannbereich des Federelementes zu verlassen.
[0011] Bei Betätigung einer die Spannwelle verdrehenden Stelleinheit, die an der Stirnseite
des Zylinders vorgesehen sein kann, wird die Hinterkante der Druckform in Richtung
auf eine Nase an der Vorderkante des Spannkanals des Druckformzylinders bewegt. Dadurch
verkleinert sich der druckfreie Raum erheblich, die Platte ist auf der Oberfläche
des Druckformzylinders in optimaler Position fixiert.
[0012] Die Stellbewegung der Stelleinheit, beispielsweise als pneumatischer Schnellzylinder
mit Schnellentlüftung ausgebildet, wird mittels eines Stellhebels auf den Spannwellenansatz
übertragen. Der Spannhebel ist von einem Bügel umschlossen; der Bügel kann auch dazu
dienen, die Stellbewegung des Spannhebels zu begrenzen.
[0013] Die Spannwelle, an der die einzelnen Federelemente gelagert sind, ist in drei Lagerungspunkten,
ausgebildet als sich ringförmig erstreckende Flächen, im Druckformzylinder gelagert,
an beiden Stirnseiten des Zylinders sowie mittig, so daß eine leichtgängige Betätigung
der Spannwelle gewährleistet ist. Über seitliche Öffnungen, am Zylinder, kann die
Spannwelle komplett aus dem Druckformzylinder seitlich herausgezogen werden.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich besonders vorteilhaft in Druckformzylindern
von Rotationsdruckmaschinen verwenden, seien es Bogen- oder Rollenrotationsdruckmaschinen.
Der geringe verbleibenden nicht druckende Bereich am Spannkanal spart den Druckereien
erhebliche Kosten an Papier ein.
[0015] Anhand einer Zeichnung sei die Erfindung nachstehend detaillierter erläutert:
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Längserstreckung einer in perspektivischer Darstellung gezeigten Spannwelle mit
drei Lagerungsstegen,
- Fig. 2
- eine Explosionszeichnung der Spannwelle in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- ein Querschnitt durch die Spannwelle,
- Fig. 4
- die perspektivische Seitenansicht einer Zylinderstirnfläche,
- Fig. 5
- die Draufsicht auf eine Zylinderstirnfläche mit drei Querschnittsdarstellungen längs
der Spannwelle,
- Fig. 6
- ein Detail der den Spannkanal begrenzenden Flächen, und
- Fig. 7
- die in den Spannkanal eingehängten Vorder- und Hinterkante einer Druckform.
[0017] In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist die Längserstreckung einer in perspektivischer
Ansicht wiedergegebenen Spannwelle mit drei Lagerungsstegen A, B, C wiedergegeben.
[0018] An der Spannwelle 1 sind zwei äußere Lagerungsstege A, B vorgesehen sowie ein mittlerer
Lagerungssteg C. Der mittlere Lagerungssteg C teilt die Spannwelle 1 in zwei Abschnitte,
wobei die beiden Abschnitte gleich lang sind. Die Spannwelle 1 wird entlang der axialen
Erstreckung von einer Ausnehmung durchzogen, in der einzelne, nebeneinander an der
Spannwelle 1 montierte Federelemente 2 vorgesehen sind. Diese Federelemente 2 sind
aus Klarheitsgründen in der perspektivischen Ansicht gemäß Fig. 1 fortgelassen.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Explosionszeichnung der Spannwelle in perspektivischer Darstellung.
[0020] Die Spannwelle 1 umfaßt eine sich in axialer Richtung erstreckende Ausnehmung, hier
nicht näher dargestellt, in die einzelne Federelemente 2 eingelassen sind. Die Federelemente
2 umfassen sowohl Längsschlitze D als auch sich vertikal erstreckende Langlöcher,
mit denen die Federelemente 2 mittels steifer, in der Ausnehmung befestigte Abstützstifte
3 in der Ausnehmung des Druckformzylinders arretiert werden können. Dazu sind die
Federelemente 2 an den Abstützstiften 3 mit Schrauben 5 befestigt, die mit einem Kragenansatz
6 versehen sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel der Spannwelle 1 sind acht Federelemente
2 nebeneinanderliegend angeordnet in den Kanal 19 des Druckformzylinders 20 eingelassen,
wobei die die Federelemente 2 abstützenden Abstützstifte 3 von der sich axial erstreckenden
Ausnehmung aufgenommen sind.
[0021] Die Spannwelle 1 ist an ihren endseitigen Stirnseiten A, B mit Spannansätzen 8, auch
als Torsionsstangen bezeichnet, versehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Spannansatz mit quadratischem Profil ausgebildet sind. Dreieckförmige Profile
oder Mehrkeilprofile, die eine formschlüssige Verbindung mit einem ansetzbaren Spannwerkzeug
oder einem pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Spannwerkzeug ermöglichen, sind
ebenfalls denkbar. Der in Fig. 2 dargestellte Lagerungssteg A wird von einer mit einer
Öffnung versehenem Lagerschild 7 umschlossen, der auf einer Ausnehmung der Stirnseite
des Druckformzylinders 1 befestigt werden kann.
[0022] Der aus dem Lagerungssteg A der Spannwelle 1 herausragende Spannansatz 8 ist von
einer Öffnung im Stellhebel 10 umschlossen. Zur Begrenzung der Bewegung des Stellhebels
10 und zur Rückmeldung der Spannungsposition der Spannwelle 1, ist der Stellhebel
10 von einem Bügel 14 umfaßt, der seitlich an der Stirnseite des Druckformzylinders
verschraubt werden kann. Während der Steilhebel 10 an seinem unteren Ende mit einem
Stellzylinder 11 über zwei Schrauben 13 verbunden ist, ist an seinem oberen Ende ein
Anstellelement 15 vorgesehen, welches mit einer Feder 24 versehen ist, so daß über
den an der Oberseite des Handstellelementes 15 vorgesehenen Ansatz eine manuelle Verstellung
des Stellhebels 10 und damit der Spannwelle 1 möglich bleibt. Der Ansatz für das Werkzeug
am oberen Teil des Handstellelementes 15 kann beispielsweise als Steckschlüsselansatz
ausgeführt sein - sei es als Vierkant-, Sechskant- oder Mehrkeilprofil.
[0023] Der am unteren Ende vorgesehene, über ein Joch mit dem unteren Teil des Stellhebels
10 an der Zylinderstirnseite gelagerte Stellzylinder 11 ist mit einer Schnellentlüftung
12 versehen, so daß dessen Betätigung sehr schnell erfolgen kann. Die Betätigungszeit
für die Bewegung der Spannwelle 1 kann somit auf ein Minimum reduziert werden.
[0024] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Spannwelle 1 in einem etwas vergrößertem
Maßstab.
[0025] Die Spannwelle 1 ist in ihrer axialen Erstreckung mit einer Ausnehmung versehen,
in welche die Abstützstifte 3 eingelassen sind, an denen die Federelemente 2 aufgenommen
werden. Die einzelnen Abstützstifte 3 werden gemäß Fig. 3 von Schrauben 5 durchsetzt,
die mit einem Kragenelement 6 versehen sind. Die Schrauben 5 erstrecken sich in ein
Gewinde, das im Inneren der Spannwelle 1 ausgebildet ist. Mittels der Schraube 5 und
des Kragens 6 sind die Federelemente 2 mit dem Abstützstift 3 verbunden. Mit der Achse
der Spannwelle 1 fluchtend, ist mittig an dieser ein Spannansatz 8 ausgebildet, in
der Ausführung gemäß Fig. 3 als Vierkant.
[0026] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Draufsicht auf eine Zylinderstirnfläche des Druckformzylinders.
[0027] Gemäß der Draufsicht ist an der Stirnfläche 21 eine den Zylinderzapfen 22 umgebende
Ausnehmung geschaffen, die mittels einzelner abnehmbarer Abdeckungen gegen Verunreinigung
geschützt werden kann. In den Zylinder 20, dessen Umfangsfläche teilweise weggeschnitten
ist, sind die Federelemente 2 eingelassen, mit denen die Hinterkante 18 der Druckform
16 gehalten wird. Zur Darstellung der unter den abnehmbaren Segmenten angeordneten
Komponenten der Spanneinrichtung sind die Abdeckungen entfernt. Die Abdeckungen können
an den stiftförmig vorstehenden Bolzen befestigt werden.
[0028] Am Zylinderzapfen 22 ist das Lagerschild 7 aufgenommen, von welchem der Lagersteg
A der Spannwelle 1 umschlossen wird. Zwischen Lagerschild 7 und dem Aufsatz 9 ist
der obere Hebelarm des Stellhebels 10 dargestellt, der - hier verdeckt durch den Aufsatz
9 - den Spannwellenansatz 8 umschließt. Davorliegend ist die Kupplung 23 dargestellt.
Der Stellhebel 10 erstreckt sich entlang der Stirnseite 21 des Druckformzylinders
20, wobei die den Stellhebel 10 betätigende Stelleinheit 11 im unteren Bereich der
Stirnseite 21 angeflanscht ist. Die beispielsweise als pneumatischer Stellzylinder
ausgeführte Stelleinheit 11 kann mit einer Schnellentlüftung 12 versehen sein, so
daß sich die Stellzeiten drastisch verkürzen lassen.
[0029] An der Kupplung 9 ist der Werkzeugansatz 19 für eine manuelle Betätigungseinrichtung
vorgesehen, vergleiche auch Fig. 5. Mittels eines Werkzeuges läßt sich ein unterhalb
des Ansatzpunktes 15 vorgesehener Bolzen verdrehen, der durch eine Feder 24 vorgespannt
ist, mit der der Spannwellenansatz und der Stellhebel 10 betätigbar ist.
[0030] Fig. 5 zeigt die Seitenansicht der Druckformzylinderstirnfläche 21 sowie im Detail
drei Querschnitte durch die Spannwellenlagerung.
[0031] Der Stellhebel 10 ist an seinem unteren Ende mit der Stelleinheit 11 verbunden und
umfaßt mit seinem oberen Ende - wie bereits oben dargelegt - den Spannwellenansatz
8 der Spannwelle 1. Der Stellhebel 10 ist von einem Bügel 14 umschlossen, mit der
der Stellweg begrenzt wird. In der Draufsicht auf die Stirnfläche 21 des Druckformzylinders
20 ist der Kupplung 23 montiert, der sich auf einen Absatz oberhalb des Zapfens 22
des Druckformzylinders 20 befindet. In der Zeichenebene gemäß Fig. 5 vor dem Kupplung
23 liegend, ist der Aufsatz 9 dargestellt, welcher die Kupplung 23 partiell verdeckt.
[0032] Das Detail gemäß Fig. 5 oben links zeigt die Ansicht des Stellhebels 10 bei entfernter
Kupplung 23 oberhalb des Zylinderzapfens 22. Der Stellhebel 10 umschließt den Spannwellenansatz
8 und umfaßt eine unterhalb des Entriegelungselementes 15 liegende Feder 24, die das
Entriegelungselement 15 umschließt. Durch Verdrehen des Entriegelungselementes 15
kann bei Druckabfall in der pneumatischen Stelleinheit 11, welche durchaus ein handelsüblicher
Pneumatikzylinder sein kann, eine Betätigung der Spannwelle 1 gewährleistet werden.
Im danebenliegenden Detail der Fig. 5 ist der Stellhebel 10 entfernt, wodurch das
Lagerschild 7 sichtbar ist. In diesem ist ein Lagersteg A der Spannwelle 1 aufgenommen
und kann mittels des Schmiernippeis mit einer Fettfüllung oder dergleichen versehen
werden, um dessen leichte Bewegbarkeit zu gewährleisten. Nach Demontage des Lagerschildes
7 von der Zylinderstirnfläche 21 kann die Spannwelle 1 seitlich aus der Bohrung im
Druckwerkzylinder 20 entnommen werden, ohne daß sie zuvor demontiert werden müßte.
An der Spannwelle 1 können die Federelemente 2, die Abstützstifte 3 sowie die Verschraubungen
5 verbleiben.
[0033] In den Darstellungen gemäß der Figuren 6 und 7 ist die Geometrie des Spannkanales
detaillierter wiedergegeben.
[0034] Fig. 6 zeigt den Kanal 19 im Druckformzylinder 20 in vergrößertem Maßstab. Der Kanal
19 wird von einer linken Kanalseitenwand 19.1 sowie einer gegenüberliegenden Kanalseitenwand
19.2 begrenzt, in welchen eine Ausnehmung F eingelassen ist. Der sich zwischen den
gegenüberliegenden Kanten der Kanalseitenwände 19.1, 19.2 des Kanales 19 ergebende
druckfreie Raum G beträgt wenige Millimeter. Von der Innenfläche 26 der Zylinderbohrung
erstreckt sich der Spannkanal 19 trapezförmig nach außen.
[0035] Wie in Fig. 7 dargestellt, kann der obere Teil des Federelementes 2 in die Ausnehmung
F eintauchen und untergreift den hinteren Bereich einer Druckform 16 innerhalb eines
Bereiches L, wie in Fig. 7 angedeutet. Dadurch verbleibt während es Aufziehvorganges
der Druckform 16 genügend Spiel T im Kanal 19, um ein korrektes Einführen der Druckformhinterkante
18 in den Kanal 19 zu gewährleisten. Auch wenn der abgewinkelte Bereich der Druckformhinterkante
18 zu kurz oder unregelmäßig oder schrägverlaufend ausgebildet ist, vermögen die individuell
an der Spannwelle 1 befestigten Federelemente 2 einzelne Bereiche der Hinterkante
zuverlässig zu ergreifen und nach erfolgter Betätigung der Stelleinheit 11 auch zu
spannen. Beim Spannvorgang erfolgt eine Bewegung der Druckformhinterkante 18 auf die
Druckformvorderkante 17 zu, die über den Radius R der Kanalseitenwand 19.1 des Kanales
19 eingehangen ist. Wir die Spannwelle 1 verdreht, passen sich die individuell gelagerten
Federelemente 2 jeweils der Kontur der Druckformhinterkante 18 an und spannen diese.
Durch das Eintauchen der oberen Abschnitte der Federelemente 2 in die Ausnehmung F,
J läßt sich ein Spiel T zwischen der die Ausnehmung F, J begrenzenden Fläche und der
Druckformhinterkante 18 erzeugen, welche die korrekte Befestigung auch weniger exakt
gefertigter Druckformen 16 im Kanal 19 gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0036]
- A
- Lagersteg
- B
- Lagersteg
- C
- mittlere Lagerung
- D
- Längsöffnung
- E
- Federanstellung
- F
- Oberfläche
- G
- druckfreier Raum
- H
- Planfläche
- I
- Planfläche
- J
- Planfläche
- K
- zylindrische Fläche
- R
- Radius
- T
- Spiel
- L
- Ergreifungsbereich
- 1
- Spannwelle
- 2
- Federelement
- 3
- Abstützstift
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Schraube
- 6
- Kragen
- 7
- Lagerschild
- 8
- Spannwelle
- 9
- Kupplung
- 10
- Stellhebel
- 11
- Stellzylinder
- 12
- Schnellentlüftung
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Bügel
- 15
- Entriegelungselement
- 16
- Druckform
- 17
- Vorderkante
- 18
- Hinterkante
- 19
- Kanal
- 19.1
- Kanalseitenwand
- 19.2
- Kanalseitenwand
- 20
- Zylinder
- 21
- Stirnfläche, seitlich
- 22
- Zapfen
- 23
- Kupplung
- 24
- Feder
- 25
- Außenfläche/Spannwelle
- 26
- Innenfläche/Druckformzylinderbohrung
1. Vorrichtung zum Halten einer Druckform am Umfang eines Druckformzylinders, wobei die
Vorderkante der Druckform eine Vorderkante eines sich entlang der Umfangsfläche des
Zylinders erstreckenden Spannkanals übergreift und die Hinterkante der biegsamen Druckform
durch mindestens ein an einer Spannwelle befestigtes, federndes Halteelement fixierbar
ist, wobei einzelne federnde Halteelemente nebeneinander angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Spannwelle (1) individuell gelagerte Federelemente (2)
befestigt sind, die bei Betätigung der Spannwelle (1) die Hinterkante (18) einer Druckform
(16) mit Spiel (T) hintergreifen.
2. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federelemente (2) mittels individueller Abstützstifte (3) im Kanal der Spannwelle
(1) abgestützt sind.
3. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federelemente (2) mit einem wesentlichen Abschnitt ihrer Länge über die Umfangsfläche
(25) der Spannwelle (1) hinausragen.
4. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine Hinterkante (18) der Druckform (16) untergreifende Ende des Federelementes
(2) in einer Ausnehmung (F, J) in einer Kanalseitenwand (19.2) des Kanals (19) im
Druckformzylinder (20) eintaucht.
5. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Hinterkante (18) der Druckform (16) hintergreifende Ende des Federelementes
(2) die Hinterkante (18) in Richtung des Radius (R) der Kanalseitenwand (19.1) spannt.
6. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannwelle (1) über ein Spannwellenansatz (8) mittels eines an der Stirnfläche
(21) des Druckformzylinders (20) gelagerten Stelleinheit betätigt wird.
7. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels eines Bügels (14, 15) die Bewegung des Stellhebels (10) begrenzbar ist.
8. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Stirnseite (21) des Druckformzylinders (20) eine Stelleinheit (11) gelagert
ist, mit welcher die Spannwelle (1) betätigbar ist.
9. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannwelle (1) mit drei Lagerstegen (A, B, C) in einer Bohrung des Druckformzylinders
(20) aufgenommen ist.
10. Vorrichtung zum Halten einer Druckform gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannwelle (1) nach Demontage eines von Lagerschilden (7, 23) komplett aus dem
Druckformzylinder (20) entnehmbar ist.
11. Druckformzylinder mit einer Vorrichtung zum Halten einer Druckform, wobei die Vorderkante
der Druckiform eine Vorderkante eines sich entlang der Umfangsfläche des Zylinders
erstreckenden Spannkanales übergreift und die Hinterkante der biegsamen Druckform
durch mindestens ein an einer Spannwelle befestigtes, federndes Halteelement fixierbar
ist, wobei einzelne federnde Halteelemente nebeneinander angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Spannwelle (1) individuell gelagerte Federelemente (2)
befestigbar sind, die bei Betätigung der Spannwelle (1) die Hinterkante (18) einer
Druckform (16) mit Spiel (T) hintergreifen.
12. Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zum Halten einer Druckform
am Umfang eines Druckformzylinders, wobei die Vorderkante der Druckform eine Vorderkante
eines sich entlang der Umfangsfläche des Zylinders erstreckenden Spannelementes übergreift
und die Hinterkante der biegsamen Druckform durch mindestens ein an einer Spannwelle
befestigtes, federndes Halteelement fixierbar ist, wobei einzelne federnde Halteelemente
nebeneinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spannwelle (1) individuell
gelagerte Federelemente (2) befestigbar sind, die bei Betätigung der Spannwelle (1)
die Hinterkante (18) einer Druckform (16) mit Spiel (T) hintergreifen.
13. Druckwerk einer Rotationsdruckmaschine mit einem Druckformzylinder, der eine Vorrichtung
zum Halten einer Druckform am Umfang eines Druckformzylinders enthält, wobei die Vorderkante
der Druckform eine Vorderkante eines sich entlang der Umfangsfläche des Zylinders
erstreckenden Spannelementes übergreift und die Hinterkante der biegsamen Druckform
durch mindestens ein an einer Spannwelle befestigtes, federndes Halteelement fixierbar
ist, wobei einzelne federnde Halteelemente nebeneinander angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Spannwelle (1) individuell gelagerte Federelemente (2)
befestigbar sind, die bei Betätigung der Spannwelle (1) der Hinterkante (18) einer
Druckform (16) mit Spiel (T) hintergreifen.