[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Endlosherstellung eines
First- und Gratabdeckungsstreifens aus einem Streifen aus plastisch verformbaren Material
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 oder 9.
[0002] Derartige First- und Gratabdeckungsstreifen werden auf eine First- oder Gratlatte
eines Daches aufgelegt und beispielsweise durch Nageln, Schrauben oder Tackern befestigt.
Der First- und Gratabdeckungsstreifen steht seitlich über die First- oder Gratlatte
vor, er liegt auf seitlich an die First- oder Gratlatte anschließenden Dacheindeckungsplatten
auf. Firstziegel werden über dem First- und Gratabdeckungsstreifen verlegt. Der First-
und Gratabdeckungsstreifen dient dazu, ein Unterdachentlüftung von Traufe zu First
gemäß den Vorschriften der DIN 4108 Abs. 3 sicherzustellen und unter die Firstziegel
eindringendes Wasser seitlich auf die Dacheindeckungsplatten abzuleiten.
[0003] Eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines First- und Gratabdeckungsstreifens
ist bekannt aus der DE 197 29 504. Die bekannte Vorrichtung weist zwei Formwalzen
mit zwei ineinandergreifenden und miteinander kämmenden Wellenprofulen auf, deren
Wellen quer, d. h. achsparallel verlaufen. Ein Streifen aus plastisch verformbaren
Material, insbesondere aus Metall (Blechstreifen) wird beispielsweise von einer Haspel
abgezogen und zwischen den beiden Formwalzen durchgeführt. Die Formwalzen formen den
Streifen um, sie versehen ihn mit einer Wellung mit quer zum Streifen verlaufenden
Wellen, wobei das Umformen ein Biegen ist. Die Wellung dient dazu, unter die Firstziegel
eindringendes Wasser zur Seite auf die Dacheindeckungsplatten abzuleiten. Desweiteren
bilden die Wellen Strömungskanäle für einen durch Wind verursachten Luftstrom zwischen
den Firstziegeln und dem First- und Gratabdeckungsstreifen hindurch. Die Wellung hat
auch den Zweck, daß der First- und Gratabdeckungsstreifen an Wellungen der Dacheindeckungsplatten,
auf die er mit seinem Seitenbereich aufgelegt wird, anform- und anpaßbar ist. Zur
Anpassung an die Dicke des Streifens ist ein Abstand der beiden Formwalzen von einander
einstellbar.
[0004] Nach der Wellung des First- und Gratabdeckungsstreifens werden in den Wellenbergen
der Wellung Lüftungsöffnungen angebracht. Die Lüftungsöffnungen ermöglichen einen
Luftaustritt von unter dem Dach befindlicher Luft und somit eine Entlüftung des Unterdachbereiches.
Der Luftaustritt erfolgt aufgrund einer thermischen, nach oben gerichteten Luftströmung
und/oder aufgrund einer Sogwirkung, die die durch Wind verursachte Luftströmung quer
zum First oder Grat des Daches zwischen den Firstziegeln und dem First- und Gratabdeckungsstreifen
hindurch ausübt. Durch die Anbringung der Lüftungsöffnungen in den Wellenbergen wird
vermieden, daß in den Wellentälern des First- und Gratabdeckungsstreifen seitlich
ablaufendes Wasser in die Lüftungsöffnungen gelangt. Bei der bekannten Vorrichtung
und mit dem bekannten Verfahren werden die Lüftungsöffnungen spanend durch Sägen,
Fräsen oder Räumen im Gegen- und/oder Gleichlauf in den Wellenbergen des Streifens
angebracht. Dies hat den Nachteil, daß die aus dem Streifen herausgetrennten Späne
als Abfall anfallen, der von der Bearbeitungsstelle abgeführt und entsorgt werden
muß und dabei Kosten durch Lagerung, Handhabung und Transport verursacht.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen,
das die Herstellung der Lüftungsöffnungen mit voller Funktionsfähigkeit und mit verringerter
Abfallmenge, idealerweise ohne Abfall ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 9 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein umlaufendes Schneidwerkzeug auf, das in
Laufrichtung des zu bearbeitenden Streifens hinter den Formwalzen angeordnet ist,
und das synchron mit den Formwalzen mitläuft. Das Schneidwerkzeug weist erhabene Schneidelemente
auf, die von seinem Umfang abstehen und die in Umfangsrichtung einen Abstand voneinander
aufweisen, der dem Abstand der Wellenberge des First- und Gratabdeckungssteifens entspricht.
Der gewellte First- und Gratabdeckungsstreifen wird über den Umfang des Schneidwerkzeugs
geführt, dessen Schneidelemente Einschnitte in den Wellenbergen des First- und Gratabdeckungsstreifens
anbringen. Durch die Einschnitte entstehen idealerweise keine Späne oder sonstiger
Materialabfall, zumindest ist eine Abfallmenge verringert. Es wird vorzugsweise kein
Material oder eine nur geringe Materialmenge von dem Streifen abgetrennt. Der First-
und Gratabdeckungsstreifen wird so an dem Schneidwerkzeug entlanggeführt, daß die
Schneidelemente von einer Innen- oder konkaven Seite der Wellenberge durch den First-
und Gratabdeckungsstreifen hindurchtreten und Schnittränder der Einschnitte vom Schneidwerkzeug
weg umformen. Durch das Umformen der Schnittränder werden die Einschnitte aufgeweitet,
so daß Lüftungsöffnungen mit einer Luftdurchtrittsfläche entstehen. Desweiteren bilden
die umgeformten Schnittränder einen die Lüftungsöffnungen umgebenden Kragen, der die
Lüftungsöffnungen umgibt und von einer konvexen Seite der Wellenberge des First- und
Gratabdeckungsstreifens absteht. Der Kragen steht bei auf der First- oder Gratlatte
angebrachte First- und Gratabdeckungsstreifen nach oben ab bzw. der Kragen bestimmt,
welche Seite die Oberseite des First- und Gratabdeckungsstreifens ist. Die zu die
Lüftungsöffnungen umgebenden Krägen umgeformte Schnittränder schützen die Lüftungsöffnungen
des First- und Gratabdeckungsstreifen gegen das Eindringen von Wasser insbesondere
auch bei Schlagregen und gegen durch Wind unter die Firstziegel eingetriebenen Schnee.
Desweiteren erzeugen die Krägen eine Strömungsverwirbelung der durch Wind verursachten
Luftströmung zwischen den Firstziegeln und dem First- und Gratabdeckungsstreifen.
Die Strömungsverwirbelungen erhöhen die Sogwirkung des Luftstroms und verbessern damit
die Entlüftung des Dachinnenraums.
[0007] Das Schneidwerkzeug der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann beispielsweise scheibenförmig
ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Schneidwerkzeug als Schneidwalze mit nebeneinander
und mit in Umfangsrichtung der Schneidwalze hintereinander angeordneten Schneidelementen
ausgebildet, wobei die Schneidwalze aus scheibenförmigen Schneidwerkzeugen zusammengesetzt
sein kann, die insbesondere drehfest nebeneinander auf eine gemeinsame Welle aufgesetzt
und ggf. mit zwischengelegten Distanzscheiben in einem axialen Abstand voneinander
gehalten sind. Der Abstand der Schneidelemente in Umfangsrichtung entspricht dem Abstand
der Wellenberge des First- und Gratabdeckungsstreifens voneinander. Durch die Anordnung
von Schneidelementen nebeneinander wird ein Lüftungsquerschnitt pro Länge der Fläche
des First- und Gratabdeckungsstreifens vergrößert, wodurch sich problemlos die Vorschriften
der DIN 4108 Absatz 3 erfüllen lassen.
[0008] Die Wellung kann mit quer oder mit schräg zu einer Querrichtung des First- und Gratabdeckungsstreifens
verlaufenden Wellen ausgebildet sein. Dies ist mit von Längsrand zu Längsrand verlaufenden
Wellen gemeint. Die Wellen müssen nicht durchgehend von Längsrand zu Längsrand des
First- und Gratabdeckungsstreifens ausgebildet sein, sie können beispielsweise von
längs verlaufenden Biegesicken unterbrochen werden.
[0009] Die Schneidelemente des Schneidwerkzeugs der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind vorzugsweise
als Schneidzähne ausgebildet, die vom Umfang des Schneidwerkzeugs abstehen. Die Schneidzähne
können beispielsweise pyramiden-,prismen bzw. dach- oder kegelförmig sein. Durch die
Ausbildung der Schneidelemente als Schneidzähne läßt sich wie gewünscht erreichen,
daß der First- und Gratabdeckungsstreifen zunächst eingeschnitten und durch Weiterdrehung
des Schneidwerkzeugs und Weiterbewegung des First- und Gratabdeckungsstreifens Schnittränder
zu die Lüftungsöffnungen umgebenden Kragen umgeformt werden.
[0010] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ein dem Schneidwerkzeug
zugeordnetes, umlaufendes Gegenwerkzeug auf, welches eine Auflage für den First- und
Gratabdeckungsstreifen beim Einschneiden und beim Umformen der Schnittränder bildet.
Das Gegenwerkzeug weist Vertiefungen in seinem Umfang auf, in welche die Schneidelemente
des Schneidwerkzeugs beim Schneiden eingreifen. Die Vertiefungen im Gegenwerkzeug
können komplementär zu den Schneidelementen ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich,
die Vertiefungen als querverlaufende oder umlaufende Nuten oder Rillen auszubilden.
Nuten oder Rillen vereinfachen und verbilligen die Herstellung des Gegenwerkzeugs
und das Gegenwerkzeug weist trotzdem eine ausreichende Auflage für den First- und
Gratabdeckungsstreifen beim Einschneiden und beim Umformen der Schnittränder auf.
[0011] Der Abstand des Gegenwerkzeugs vom Schneidwerkzeug ist einstellbar. Die Abstandseinstellung
dient zum einen zur Anpassung an die Dicke des First- und Gratabdeckungsstreifens
und zum anderen zur Einstellung der Größe der Luftdurchtrittsfläche der Lüftungsöffnungen.
[0012] Um den First- und Gratabdeckungsstreifen beiderseits der First- oder Gratlatte einer
Dachschräge entsprechend abkanten zu können, sind bei einer Ausgestaltung der Erfindung
zwei Formwalzen vorgesehen, die mindestens zwei mit Abstand nebeneinander angeordnete,
umlaufende Sickenformprofile aufweisen. Diese beiden Formwalzen versehen den First-
und Gratabdeckungsstreifen mit in seiner Längsrichtung verlaufenden Biegesicken. Zur
Anpassung an unterschiedlich breite First- oder Gratlatten können bei Ausgestaltungen
der Erfindung mehr als zwei Sickenformprofile bzw. Biegesicken vorgesehen werden.
Die Sickenformprofile können an den die Wellenprofile aufweisenden Formwalzen oder
auch an separaten Formwalzen ausgebildet sein.
[0013] Die Schneidelemente sind erfindungsgemäß mit Abstand von Längsrändern des First-
und Gratabdeckungsstreifens am Schneidwerkzeug angeordnet, der First- und Gratabdeckungsstreifen
wird erfindungsgemäß nur mit Abstand von seinen Längsrändern mit den die Lüftungsöffnungen
bildenden Einschnitten versehen. In einem an die Längsränder anschließenden Seitenbereich
bleibt der First- und Gratabdeckungsstreifen ohne Einschnitte oder Öffnungen. Dies
hat den Zweck, daß der First- und Gratabdeckungsstreifen in dem Bereich, der seitlich
unter den Firstziegeln vorsteht und auf den Regen fallen kann, keine Öffnungen aufweist.
In einem sich in Längsrichtung erstreckenden Mittelbereich, mit dem der First- und
Gratabdeckungsstreifen auf der First- oder Gratlatte aufliegt, kann der First- und
Gratabdeckungsstreifen ebenfalls ohne Lüftungsöffnungen bleiben.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in schematisierter und vereinfachter Darstellung;
und
- Figur 2
- eine Einzelheitvergrößerung aus Figur 1.
[0015] Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Endlosherstellung
eines gewellten, Lüftungsöffnungen aufweisenden First- und Gratabdeckungsstreifens
30 aus einem Streifen 28 aus plastisch verformbaren Material weist zwei Walzenpaare
auf, nämlich zwei Formwalzen 12, sowie eine Schneidwalze 22, die mit einer Gegenwalze
16 zusammenwirkt. Die Schneidwalze 22 bildet ein umlaufendes Schneidwerkzeug und die
Gegenwalze 16 ein umlaufendes Gegenwerkzeug der Vorrichtung 10.
[0016] Die beiden Formwalzen 12 weisen Wellenprofile 18 auf, deren ebenfalls mit 18 bezeichnete
Wellen achsparallel verlaufen. Die Wellenprofile 18 der beiden Formwalzen 12 kämmen
miteinander. Die Wellen 18 sind unterbrochen von umlaufenden Sickenformprofilen 20,
die in einer der Formwalzen 12 als im Querschnitt eckige oder gerundete Nuten und
in der anderen Formwalze 12 als Rippen mit komplementärem Querschnitt ausgebildet
sind. Die Sickenformprofile 20 der beiden Formwalzen 12 greifen ineinander und wirken
zusammen. Es sind insgesamt vier Sickenformprofile 20 an jeder Formwalze 12 ausgebildet.
Es befinden sich zwei Sickenformprofile 20 links und zwei Sickenformprofile 20 rechts
einer Mitte in axialer Richtung der Formwalzen 12, wobei die Sickenformprofile 20
links und rechts der Mitte der Formwalzen 12 denselben Abstand von der Mitte der Formwalzen
12 aufweisen. Die beiden Sickenformprofile 20 links und ebenso die beiden Sickenformprofile
20 rechts der Mitte der Formwalzen 12 sind in geringem Abstand voneinander angeordnet.
[0017] Ein Achsabstand der beiden Formwalzen 12 ist zur Anpassung an die Dicke des zu bearbeitenden
Streifens 28 einstellbar.
[0018] In einer Durchlaufrichtung hinter den Formwalzen 12 sind die Schneidwalze 22 und
die Gegenwalze 16 angeordnet. Die Schneidwalze 22 weist zwei Sätze von Schneidscheiben
14 auf, die drehfest und nebeneinander auf die Schneidwalze 22 aufgesetzt sind. Die
Schneidscheiben 14 weisen Schneidzähne 24 an ihrem Umfang auf Die Schneidzähne 24
sind dach- bzw. prismenförmig mit zwei trapezförmigen und zwei dreieckigen Außenflächen.
Die Trapezflächen sind in Umfangsrichtung, die dreieckigen Flächen quer zur Umfangsrichtung
der Schneidscheiben 14 angeordnet. Ein gemeinsamer Rand der beiden Trapezflächen bildet
eine in Umfangsrichtung der Schneidscheiben 14 verlaufende Schneide der Schneidzähne
24. Die Schneidzähne 24 sind ohne Versatz in Umfangsrichtung nebeneinander am Umfang
der Schneidwalze 14 angeordnet. Die Schneidwalze 22 mit den Schneidzähnen 24 kann
auch einstückig hergestellt sein.
[0019] Die beiden Gruppen von Schneidscheiben 14 sind seitlich außerhalb der Sickenformprofile
20 angeordnet, die Schneidscheiben 14 schließen mit geringem Abstand seitlich außen
an die Sickenformprofile 20 an. Die Schneidscheiben 14 nehmen in axialer Richtung
einen kleineren Bereich ein, als es einer axialen Länge der Formwalzen 12 entspricht,
d. h. die Wellenprofile 18 der Formwalzen 12 stehen seitlich über die Schneidscheiben
14 über.
[0020] Die Gegenwalze 16 weist Vertiefungen in Form umlaufender, im Querschnitt trapezförmiger
Nuten 26 auf, in welche die Schneidzähne 24 der Schneidscheiben 14 bzw. der Schneidwalze
22 eingreifen. Ein Achsabstand der Schneidwalze 22 von der Gegenwalze 16 ist einstellbar.
Die Gegenwalze 16 bildet eine Auflage beim noch zu beschreibenden Einschneiden eines
Streifens 28 aus plastisch verformbaren Material.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
aus einem Streifen 28 aus plastisch verformbaren Material ein gewellter, Lüftungsöffnungen
aufweisender First- und Gratabdeckungsstreifen 30 hergestellt. Als plastisch verformbares
Material wird im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Metallstreifen 28 beispielsweise
aus Aluminium, Kupfer, Blei oder Zink verwendet. Der Metallstreifen 28 wird beispielsweise
von einer nicht dargestellten Haspel abgewickelt und in der Darstellung von Figur
1 von hinten der Vorrichtung 10 zugeführt. Die Herstellung verläuft endlos im Durchlauf.
Der Metallstreifen 28 wird zunächst zwischen den beiden Formwalzen 12 durchgeführt,
deren Wellenprofile 18 miteinander kämmen. Die Formwalzen 12 formen den Metallstreifen
28 um, sie biegen ihn zu einem Wellenprofil 32, dessen ebenfalls mit 32 bezeichnete
Wellen quer zum Metallstreifen 28 von dessen einem zu dessen anderem Längsrand verlaufen.
Die Wellen 32 sind lediglich unterbrochen von in Längsrichtung des Metallstreifen
28 durchlaufenden Biegesicken 34, die von den Sickenformprofilen 20 der Formwalzen
12 geformt werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel formen die vier Sickenformprofile
20 der beiden Formwalzen 12 vier Biegesicken 34 in den Metallstreifen 28. Es können
davon abweichend mit einer entsprechenden Anzahl Sickenformprofllen 20 eine andere
Zahl (beispielsweise zwei oder sechs) Biegesicken 34 geformt werden. Ein in Längsrichtung
des First- und Gratabdeckungsstreifens 30 verlaufender Mittelbereich 36 des Metallstreifens
28 zwischen den Biegesicken 34 ist zum Auflegen des aus dem Metallstreifen 28 hergestellten
First- und Gratabdeckungsstreifens 30 auf einer nicht dargestellten First- oder Gratlatte
vorgesehen. An den Biegesicken 34 läßt sich der First- und Gratabdeckungsstreifen
30 an oberen Seitenkanten der First- und Gratlatte zur Anpassung an Dachschrägen abwinkeln.
Dabei ermöglichen die insgesamt vier (zwei, sechs) Biegesicken 34 die problemlose
Anpassung des First- und Gratabdeckungsstreifens 30 an unterschiedlich breite First-
oder Gratlatten.
[0022] Nach Durchlaufen der Formwalzen 12 läuft der von den Formwalzen 12 gewählte Metallstreifen
28 zwischen der Schneidwalze 22 und der Gegenwalze 16 hindurch. Dabei liegt der Metallstreifen
28 auf einem Umfang der Gegenwalze 16 auf. Die Schneidzähne 24 der Schneidwalze 22
weisen in Umfangrichtung denselben Abstand voneinander auf wie die Wellen 18 der Formwalzen
12 und somit wie die von den Formwalzen 12 gebogenen Wellen 32 des Metallstreifens
28. Die Schneidzähne 24 richten die Wellen 32 des Metallstreifens 28 zunächst so aus,
daß die Schneidzähne 24 in die konkaven Seiten von Wellenbergen der Wellen 32 des
Metallstreifens 28 eingreifen. Die Schneiden der Schneidzähne 24 schneiden den Metallstreifen
28 an den Wellenbergen von der konkaven- oder Innenseite her ein und formen Schnittränder
der Einschnitte 38 zu die Einschnitte 38 umgebenden Kragen um, welche von der konvexen
Seite der Wellenberge des Metallstreifens 28 abstehen. Beim Umformen der Schnittränder
zu den Kragen weiten die Schneidzähne 24 die Einschnitte 38 zu Lüftungsöffnungen auf,
die in Figur 1 lediglich als Einschnitte 38 dargestellt sind. Beim Einschneiden und
Umformen der Schnittränder zu die Lüftungsöffnungen umgebenden Kragen wird der Metallstreifen
28 von der Gegenwalze 16 abgestützt, die Kragen werden in die umlaufenden Nuten 26
der Gegenwalze 16 hineinverformt. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel befindet sich
die Schneidwalze 22 oben und die Gegenwalze 16 unten, d. h. die Kragen der Lüftungsöffnungen
38 werden nach unten bzw. nach außen vom Metallstreifen 28 abstehend umgeformt. Die
Seite, auf der die Kragen abstehen, bildet am fertigen First- und Gratabdeckungsstreifen
30 die Oberseite, d. h. der First- und Gratabdeckungsstreifen 30 soll so verlegt werden,
daß die umgeformten Kragen nach oben stehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich also die Oberseite des First- und Gratabdeckungsstreifen 30 bei seiner
Herstellung in der Vorrichtung 10 unten.
[0023] Nachdem der First- und Gratabdeckungsstreifen 30 die Vorrichtung 10 durchlaufen hat,
wird er zu einer nicht dargestellten Rolle aufgerollt und beispielsweise nach einigen
Metern abgeschnitten.
[0024] Nach dem Durchlauf des Metallstreifens 28 durch die Schneidwalze 22 und die Gegenwalze
16 können in nicht dargestellter Weise wie in der EP 890 687 A2 offenbart, längsverlaufende
Klebstreifen mit Klebedüsen zwischen den Lüftungsöffnungen und den Längsrändern des
First- und Gratabdeckungsstreifens 30 aufgetragen und mit Abdeckbändern abgedeckt
werden. Solche Klebstreifen dienen der Befestigung des First- und Gratabdeckungsstreifens
30 auf Dacheindeckungsplatten.
[0025] Die Lüftungsöffnungen 38 befinden sich ausschließlich in den Wellenbergen der Wellen
32 des First- und Gratabdeckungsstreifens 30, wobei sich die Wellenberge in Figur
1 unten befinden, da der First- und Gratabdeckungsstreifen 30 mit nach unten gewendeter
Oberseite hergestellt wird.
[0026] Die Schneiden 24 der Schneidwalze 22 bewegen sich mit derselben Geschwindigkeit wie
der Metallstreifen 28, es findet also keine Relativbewegung beim Einschneiden und
beim Umformen der Schnittränder zwischen den Schneidzähnen 24 und dem Metallstreifen
28 in Längs- oder Querrichtung des Metallstreifens 28 statt. Die Schneidzähne 24 bewegen
sich während des Einschneidens und Umformens der Schnittränder im wesentlichen nur
senkrecht zur Ebene des Metallstreifens 28 durch den Metallstreifen 28 hindurch und
wieder zurück aus dem Metallstreifen 28 heraus. Die Schneidzähne 24 durchdringen die
in der Zeichnung nach unten gerichteten Wellenberge des First- und Gratabdeckungsstreifens
30 von einer innen- oder konkaven Seite der Wellenberge her, die Schnittränder werden
zu von der konvexen Seite der Wellenberge abstehenden, die zu Lüftungsöffnungen aufgeweiteten
Einschnitte 38 umschließende Krägen umgeformt.
[0027] Der Antrieb der Walzen 12, 16, 22 der Vorrichtung 10 ist mit einem gemeinsamen, nicht
dargestellten Elektromotor vorgesehen, der die Walzen 12, 16, 22 über Zahnradgetriebe
oder Kettenantriebe (nicht dargestellt) antreibt. Die Walzen 12, 16, 22 haben alle
denselben (Nenn-) Durchmesser und werden mit derselben Drehzahl angetrieben. Durch
den Zahnrad- oder Kettenantrieb sind sie mechanisch synchronisiert. Denkbar wäre es
auch, den Metallstreifen 28 in Durchlaufrichtung hinter der Schneidwalze 22 und der
Gegenwalze 16 mit Antriebswalzen, die eine den Formwalzen 12 entsprechende Wellung
aufweisen, durch die Vorrichtung 10 durchzuziehen und die dargestellten Walzen 12,
16, 22 nicht anzutreiben (nicht dargestellt). Die Synchronisation der Schneidwalze
22 mit den Formwalzen 12 erfolgt in diesem Fall über die Wellung 32 des Metallstreifen
28.
[0028] Die Einschnitte 38 befinden sich in einem in Längsrichtung des First- und Gratabdeckungsstreifens
30 verlaufenden Lüftungsbereich 40. Dieser Lüftungsbereich 40 befindet sich seitlich
außerhalb der Biegesicken 34, an die er unmittelbar anschließt. Der Lüftungsbereich
40 endet mit Abstand vom Längsrand des First- und Gratabdeckungsstreifens 30. Der
First- und Gratabdeckungsstreifen 30 weist einen in Längsrichtung verlaufenden Seitenstreifen
42 seitlich außerhalb des Lüftungsbereichs 40 auf, der keinerlei Einschnitte oder
Lüftungsöffnungen aufweist.
1. Vorrichtung zur Endlosherstetlung eines gewellten, Lüftungsöffnungen aufweisenden
First- und Gratabdeckungsstreifens aus einem Streifen aus plastisch verformbaren Material,
wobei die Vorrichtung zwei Formwalzen aufweist, die miteinander kämmende Wellenprofile,
deren Wellen von einem Längsrand zu einem anderen Längsrand des Streifens verlaufen,
aufweist und wobei der Streifen zwischen den beiden Formwalzen durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) ein umlaufendes Schneidwerkzeug (22) aufweist, das in Laufrichtung
des Streifens (28) hinter den Formwalzen (12) angeordnet ist, das synchron mit den
Formwalzen (12) mitläuft und das erhabene Schneidelemente (24) an seinem Umfang aufweist,
die den Streifen (28) an Wellenbergen einschneiden und Schnittränder vom Schneidwerkzeug
(22) weg umformen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (22) als Schneidwalze (22) mit neben- und hintereinander
angeordneten Schneidelementen (24) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidwerkzeug (22) Schneidzähne (24) als Schneidelemente aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidzähne (24) pyramiden-, prismen- oder kegelförmig sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (10) ein umlaufendes Gegenwerkzeug (16) für das Schneidwerkzeug
(22) aufweist, wobei der Streifen (28) zwischen dem Gegenwerkzeug (16) und dem Schneidwerkzeug
(14) durchgeführt wird, und daß das Gegenwerkzeug (16) Vertiefungen (26) in seinem
Umfang aufweist, in welche die Schneidelemente (24) des Schneidwerkzeugs (22) beim
Einschneiden des Streifens (28) eingreifen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abstand des Schneidwerkzeugs (22) vom Gegenwerkzeug (16) verstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Formwalzen (12) mindestens zwei mit Abstand nebeneinander angeordnete, umlaufende
Sickenformprofile (20) aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente (24) beiderseits und mit Abstand von einer Längsmitte und
mit Abstand von Längsrändern des Streifens (28) angeordnet sind.
9. Verfahren zur Endlosherstellung eines First- und Gratabdeckungsstreifens aus einem
Streifen aus plastisch verformbarem Material, wobei der Streifen durch Umformen mit
einer Wellung mit von einem Längsrand zu einem anderen Längsrand des Streifens verlaufenden
Wellen versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Umformen Einschnitte (38) an Wellenbergen des Streifens (28, 30) angebracht
und Schnittränder der Einschnitte (38) vom Streifen (28, 30) nach außen abstehend
umgeformt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformen und/oder das Einschneiden im Durchlauf erfolgen.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Umformen durch Biegen erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellung (32) über die gesamte Breite des Streifens (28, 30) erfolgt, und
daß die Einschnitte (38) ausschließlich in Lüftungsbereichen des Streifens (28, 30)
angebracht werden, die in Längsrichtung des Streifens (28, 30) verlaufen und die beiderseits
einer Längsmitte und mit Abstand von Längsrändern des Streifens (28, 30) angeordnet
sind.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen (28, 30) durch Umformen mit mindestens zwei in Längsrichtung des
Streifens (28) verlaufenden Biegesicken (34) versehen wird, die beiderseits und mit
Abstand von der Längsmitte des Streifens (28, 30) angeordnet sind.