[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß, insbesondere Möbelschloß mit einem Betätigungsgriff,
der über eine zwischen einer eingekuppelten und einer ausgekuppelten Stellung schaltbare,
elektromechanische Kupplungsvorrichtung mit einem Betätigungsglied verbindbar ist,
das mit einer zwischen einer Offen- und einer Schließstellung bewegbaren Riegelmechanik
im Eingriff steht.
[0002] Gewöhnlich befinden sich die Riegelmechanik und gegebenenfalls auch eine federbelastete
Falle bei Schlössern nach dem Stand der Technik in einem in die Tür eingelassenen
oder auf deren Innenseite aufgeschraubten Schloßgehäuse. Die Riegelmechanik umfaßt
ein Sperrelement (z.B. einen Sperriegel, eine oder mehrere Sperrstangen oder dergleichen),
das mittels eines Betätigungsgliedes bewegbar ist, das ein Schlüssel, der Schließbart
eines Zylinderschlosses oder auch ein einfacher Vierkant sein kann, der seinerseits
mittels eines Betätigungsgriffes in Form einer Klinke oder eines Drehgriffes bewegbar
ist.
[0003] Ein Schloß der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Gattung ist aus der WO 96
23 120 A1 bekannt. Es umfaßt eine elektromagnetische Kupplungsvorrichtung, die aus
einem elektrischen Spindelmotor besteht, der eine Spindel verschiebt, die ihrerseits
über eine Schraubendruckfeder auf einen Stift wirkt. Diese Anordnung ist achsparallel
zu einem Vierkant als Betätigungsglied für die Riegelmechanik in dem Betätigungsgriff
untergebracht, der seinerseits auf diesem Vierkant drehbar gelagert ist. In der entkuppelten
Stellung ist der mit dem Spindelmotor in Wirkverbindung stehende Stift so weit zurückgezogen,
daß keine Wirkverbindung zwischen dem Betätigungsgriff und einem Querstift des Vierkants
besteht. In der eingekuppelten Stellung hat hingegen der Spindelmotor diesen Stift
so weit vorgeschoben, daß er bei Drehung des Betätigungsgriffes an den Querstift des
Vierkants anschlägt und diesen in Bewegungsrichtung mitnimmt. Somit muß die gesamte
Betätigungskraft über den vorgeschobenen Stift übertragen werden. Dieser wird auf
Scherung beansprucht, ist entsprechend massiv ausgebildet, hat aber nur eine kurze
Lagerbüchse, die stets unsymmetrisch belastet wird. Die Verschleißbeanspruchung ist
entsprechend hoch. Es besteht auch das Risiko, daß der Stift verkantet und seine axiale
Verschiebung schwergängig wird. Konstruktionsbedingt hat der Betätigungsgriff bei
einem Wechsel der Drehrichtung im eingekuppelten Zustand zudem einen Leerweg von 180°.
Ferner benötigt der Elektromotor beim Wechsel des Kupplungszustandes erhebliche elektrische
Energie, so daß bei Versorgung aus einer Batterie deren Lebensdauer entsprechend kurz
ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Schloß der einleitend angegebenen
Gattung die Kraftübertragung konstruktiv günstiger zu gestalten.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein in dem Betätigungsgriff angeordnetes
Getriebe gelöst, in das die elektromechanische Kupplungsvorrichtung integriert ist,
die das Getriebe zwischen einer ausgekuppelten Freilaufstellung und einer eingekuppelten,
kraftübertragenden Stellung schaltet.
[0006] Bei dem Schloß nach der Erfindung ist also das Getriebe in dem Betätigungsgriff,
kinematisch gesehen jedoch zwischen dem Betätigungsgriff und dem Betätigungsglied
der Riegelmechanik, angeordnet. Dies erlaubt die unveränderte Verwendung zahlreicher
bekannter Bauformen von Schlössern, insbesondere Möbelschlössern, bei denen das die
Riegelmechanik enthaltende Schloßgehäuse, dessen Betätigungsglied und der Betätigungsgriff
getrennte Bauteile sind, die erst bei der Montage gungsgriff getrennte Bauteile sind,
die erst bei der Montage zusammengesetzt werden.
[0007] Vorzugsweise umfaßt das Getriebe ein Antriebsritzel, das kraftschlüssig mit dem Betätigungsgriff
verbunden ist und über die Kupplungsvorrichtung mit einem Abtriebsritzel verbindbar
ist, das seinerseits kraftschlüssig mit dem Betätigungsglied verbunden ist (Anspruch
2).
[0008] Die Kupplungsvorrichtung kann über eine elektronische Steuereinheit schaltbar sein
(Anspruch 3).
[0009] Die Kupplungsvorrichtung und die elektronische Steuereinheit können aus einer Batterie
gespeist sind (Anspruch 4).
[0010] Die Batterie ist zweckmäßig ebenfalls in dem Betätigungsgriff untergebracht (Anspruch
5).
[0011] Bei der elektronische Steuereinheit kann es sich insbesondere um einen Sender/Empfänger
handeln, der zum Beispiel mit einem als Schlüssel konfigurierten Transponder kommuniziert
(Anspruch 6).
[0012] Der Betätigungsgriff, das Getriebe und der Sender/Empfänger können eine mechanische
Baugruppe bilden, die mit der Riegelmechanik nur über das Betätigungsglied verbunden
ist (Anspruch 7).
[0013] Das Betätigungsglied für die Riegelmechanik kann als mit der Abtriebseite des Getriebes
formschlüssig verbundener, an dem Getriebe fliegend gelagerter Vierkant ausgebildet
sein (Anspruch 8). Hierdurch ist ein einfacher, toleranzunempfindlicher Einbau des
Schlosses möglich.
[0014] Die mechanische Baugruppe kann als Zylinder ausgebildet sein, dessen Mantel aus einer
den Betätigungsgriff bildenders bevorzugten Ausführungsform besteht das Schloß lediglich
aus drei Baugruppen, nämlich dem die Riegelmechanik enthaltenden Schloßgehäuse, dem
das Getriebe, den Sender/ Empfänger und den Batterieraum umschließenden Drehgriff
und dem die kinematische Verbindung dieser beiden Baugruppen herstellenden Betätigungsglied,
z.B. in Form des bereits genannten Vierkants.
[0015] In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform kann die drehbare Hülse abziehbar ausgebildet
sein und nach dem Abziehen den Zugang zu dem Batterieraum freigeben (Anspruch 10).
Hierzu kann die Hülse mit den von ihr umschlossenen, weiteren Teilen der Baugruppe
im Gebrauchszustand z.B. bajonettartig verriegelt sein.
[0016] Die Abnehmbarkeit des Betätigungsgriffes wird erleichtert, wenn dieser über Mitnehmer
mit der Antriebsseite des Getriebes verbunden ist (Anspruch 11).
[0017] Eine platzsparende Ausführungsform des vorgeschlagenen Schlosses zeichnet sich dadurch
aus, daß das Getriebe nach Art eines Stirnradgetriebes ausgebildet ist (Anspruch 12).
[0018] Insbesondere kann das Getriebe ausgebildet sein, wie im einzelnen im Anspruch 13
angegeben.
[0019] Zweckmäßig ist der Kupplungsstein über die Ankerstange des Ankers eines Elektromagneten
betätigbar (Anspruch 14).
[0020] Nach einer Weiterbildung dieser Ausführungsform kann zur Senkung des Verbrauches
an elektrischer Energie zum Schalten der Kupplungsvorrichtung der Elektromagnet zusätzlich
einen Permanentmagneten enthalten, der im stromlosen Zustand des Elektromagenten auf
dessen Anker eine in Einkuppelrichtung wirkende Kraft ausübt (Anspruch 15). Ein kurzer
elektrischer Impuls genügt daher, um den Anker in die Einkuppelstellung Impuls genügt
daher, um den Anker in die Einkuppelstellung zu bringen.
[0021] Die Schaltsicherheit der Kupplungsvorrichtung in Einkuppelrichtung wird erhöht, wenn
die Ankerstange auf den Kupplungsstein über eine Schraubendruckfeder wirkt (Anspruch
16).
[0022] Beim Schalten in Auskuppelrichtung läßt sich sowohl elektrische Energie sparen als
auch die Schaltsicherheit erhöhen, wenn die Ankerstange mittels einer weiteren Feder
in Auskuppelrichtung belastet ist (Anspruch 17). Diese weitere Feder wird dann beim
Schalten in Einkuppelrichtung komprimiert und wirkt somit als Energiespeicher, der
sowohl das Schalten in Auskuppelrichtung unterstützt als auch den Anker gegen die
Wirkung des Permanentmagneten auch bei Stoß- oder Schlageinwirkung auf das Schloß
sicher in der dem ausgekuppelten Zustand entsprechenden Lage hält.
[0023] Der Einsparung elektrischer Energie dient auch, wenn die elektrische Steuereinheit
nach jedem Empfang eines Autorisierungssignals nur einen kurzen Stromimpuls zum Schalten
der Kupplungsvorrichtung abgibt und dabei das Vorzeichen des Stromimpulses sich von
Mal zu Mal umkehrt (Anspruch 18). Diese Vorzeichenumkehr des Stromimpulses kann durch
eine einfache, dem Fachmann bekannte Steuerlogik erzielt werden.
[0024] In der Ausführungsform mit einem Sender/Empfänger als elektronischer Steuereinheit
ist die Antenne des Sender/Empfängers zweckmäßig unter einer die freie Stirnfläche
der Betätigungsseite des Schlosses abdeckenden Kunststoffscheibe angeordnet (Anspruch
19).
[0025] Ebenfalls zur Energieeinsparung dient ein Taster zur Aktivierung des Sender/Empfängers
(Anspruch 20). Bevor der Taster gedrückt wird, ist der Sender/Empfänger stromlos.
[0026] Im Rahmen der Erfindung verwendbare Sender/Empfänger, die mit einem als Schlüssel
dienenden Transponder kommunizieren, sind nach Aufbau und Funktion dem Fachmann bekannt
und bedürfen daher keiner näheren Erläuterung.
[0027] In der Zeichnung ist ein Schloß nach der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
schematisch dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- das Schloß im eingebauten Zustand,
- Fig. 2
- die den Betätigungsgriff, das Getriebe einschließlich Kupplungsvorrichtung und den
Sender/ Empfänger umfassende mechanische Baugruppe im Längsschnitt sowie den Betätigungsvierkant,
- Fig. 3
- die Teile der Baugruppe in Fig. 2 in Explosionsdarstellung, jedoch weitgehend ohne
die beweglichen Getriebeteile und die Kupplungsvorrichtung, und
- Fig. 4
- die wichtigsten Teile des Getriebes einschließlich Kupplungsvorrichtung in Explosionsdarstellung.
[0028] Figur 1 zeigt das in eine nur angedeutete Tür T, z.B. eine Büroschranktür, eingebaute
Schloß. Es besteht im wesentlichen aus einer auf der Türaußenseite angeordneten Baugruppe
A, die auch den Betätigungsgriff in Form einer drehbaren Hülse umfaßt und mittels
von der Innenseite der Tür T her eingedrehte Schrauben S befestigt ist, einem Betätigungsvierkant
B und einem auf der Innenseite der Tür angeordneten und mit dieser verschraubten Schloßgehäuse
C, das die über den Vierkant B betätigbare Riegelmechanik mit dem Riegel R enthält.
[0029] Die Baugruppe A umfaßt, wie aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlich ist, ein zylindrisches
Getriebegehäuse 1, das mit einem Getriebeboden 2 und über eine Schraube 3 mit einem
Deckelring 4 verbunden ist. Der Deckelring 4 trägt einen Kunststoffzylinder 5 mit
einem Kunststoffdeckel 6 und einer Deckelfolie 7 aus Kunststoff. Alle vorgenannten
Teile sind miteinander verschraubt und in geeigneter Weise, z.B. durch Paßstifte,
gegeneinander verdrehgesichert.
[0030] Auf dem Kunststoffzylinder 5 und dem Kunststoffdeckel 6 sitzt eine Lagerhülse 8,
die gemäß Fig. 3 Bajonettschlitze 8a zur Drehverriegelung auf dem Kunststoffdeckel
6 hat, der hierzu Bajonettzapfen 6a aufweist. Auf der Lagerhülse 8 ist eine Drehhülse
9 gelagert, die nach Lösen der Bajonettverriegelung und Abziehen der Lagerhülse 8
ihrerseits abziehbar ist. Die Drehhülse 9 dient zur Betätigung des Vierkants B und
damit des Riegeis R. Hierzu weist die Drehhülse 9 an ihrem von der Lagerhülse 8 abgewandten
Ende innenseitig Mitnehmernuten 9a auf, in die Mitnehmer 10a eines innenverzahnten
Antriebszahnkranzes 10 eingreifen, der zwischen dem Getriebegehäuse 1 und dessen Deckelring
4 drehbar gelagert ist. Mit der Verzahnung des Antriebszahnkranzes 10 kämmt ein innenliegendes
Antriebsritzel 11, das in einer Ausnehmung des Getriebegehäuses 1 gelagert ist. In
der gleichen Ausnehmung des Getriebegehäuses 1 und achsgleich zu dem Antriebsritzel
11 ist ein Abtriebsritzel 12 gelagert, das mit einem innenverzahnten Abtriebszahnkranz
13 kämmt, das ebenfalls in dem Getriebegehäuse 1 gelagert ist und in seiner Stirnseite
eine profilierte Ausnehmung hat, in die der Vierkant B formschlüssig einsetzbar und
durch einen kurzen L-Schenkel Ba an seinem angetriebenen Ende fliegend, jedoch verliersicher
gehalten ist.
[0031] Sowohl das Antriebsritzel 11 als auch das Abtriebsritzel 12 haben achsgleiche Ausnehmungen
11a bzw. 12a mit Sechskantinnenprofil. In dem Antriebsritzel 11 und koaxial zu diesem
befindet sich ein Kupplungsstein 15 mit Sechskantaußenprofil 15a, der aus der in Fig.
2 gezeichneten, ausgekuppelten Stellung gegen die Wirkung einer sich in einer Bohrung
des Abtriebsritzels 12 abstützenden, ersten Schraubendruckfeder 16 in die profilgleiche
Ausnehmung des Abtriebsritzels 12 soweit verschiebbar ist, daß das Antriebsritzel
11 und das Abtriebsritzel 12 drehfest miteinander gekuppelt sind. In dieser eingekuppelten
Stellung bewirkt eine Drehung der Drehhülse 9 eine gleichsinnige Drehung des Vierkants
B.
[0032] Zur Verschiebung des Kupplungssteins 15 aus seiner ausgekuppelten in seine eingekuppelte
Stellung dient ein Elektromagnet 20, der in dem Kunststoffzylinder 5 angeordnet ist.
Würde der Elektromagnet 20 dauererregt und zum Umschalten zwischen dem eingekuppelten
und dem ausgekuppelten Zustand lediglich die Stromfluß- und damit die Erregungsrichtung
umgekehrt, so könnte man die kupplungsseitige Ankerstange 21 des Ankers des Elektromagneten
20 unmittelbar auf den Kupplungsstein 15 wirken lassen. Da das Schloß autark sein
soll und deshalb über Batterien 30, 31, die in einer Ausnehmung 5a (vgl. Fig. 3) des
Kunststoffzylinders 5 untergebracht sind, versorgt wird, ist eine mechanische Konstruktion
erforderlich, die sowohl zum Einkuppeln als auch zum Auskuppeln nur jeweils einen
kurzen Stromimpuls an den Elektromagneten 20 erfordert, um dessen Anker und damit
die Ankerstange 21 sicher in die jeweilige Endlage zu bringen. Hierzu enthält der
Elektromagnet zusätzlich einen Permanentmagneten (nicht sichtbar), der bestrebt ist,
den Anker in seine der Einkuppelrichtung entsprechende (linksseitige) Endlage zu bringen.
Dann muß jedoch gewährleistet sein, daß der Anker trotz der Wirkung des Permanentmagneten
in seiner dem ausgekuppelten Zustand entsprechenden (rechtsseitigen) Endlage bleibt
bis ein Impuls zum Umschalten in den eingekuppelten Zustand eintrifft. Dies gewährleistet
eine kegelförmig gewickelte Schraubendruckfeder oder kurz eine Kegelfeder 22, die
sich an ihrem einen Ende gegen den Deckelring 4 des Getriebes abstützt und mit ihrem
anderen Ende gegen eine auf der Ankerstange 21 sitzende Scheibe 23 anliegt, die die
Kraft der Feder 22 über einen Sicherungsring 24 auf die Ankerstange 21 überträgt.
Erhält nun der Elektromagnet 20 einen Stromimpuls, der die Ankerstange 21 in Einkuppelrichtung
verschiebt, also nach links, so wird hierbei die Kegelfeder 22 komprimiert. Nach dem
Verschwinden des Impulses verbleibt die Ankerstange 21 infolge der Wirkung des genannten
Permanentmagneten in der erreichten, linksseitigen Endlage. Erhält der Elektromagnet
20 einen nächsten Impuls in Auskuppelrichtung und verschiebt sich damit sein Anker
einschließlich der Ankerstange 21 nach rechts, so wird diese Bewegung durch teilweise
Entspannung der Kegelfeder 22 unterstützt. Die verbleibende Vorspannung der Kegelfeder
22 hält die Ankerstange 21 und damit den Anker sicher in der rechtsseitigen Endstellung.
[0033] Erhält der Elektromagnet 20 einen Impuls zum Schalten in Einkuppelrichtung, so sind
zwei Fälle zu unterscheiden. Im ersten Fall fluchten (zufällig) die Sechskantinnenprofile
der Ausnehmungen 11a und 12a des Antriebsritzels 11 und des Abtriebsritzels 12. Die
Ankerstange 21 verschiebt dann über die Kette 24, 25, 26 den Kupplungsstein 15 ohne
wesentliche Kompression der zweiten Schraubendruckfeder 25 gegen die Wirkung der ersten
Schraubendruckfeder 16 so weit nach links, daß die beiden Ritzel 11, 12 kraftschlüssig
miteinander gekuppelt sind. Im zweiten Fall fluchten die Sechskantinnenprofile der
Ausnehmungen des Antriebsritzels 11 und des Abtriebsritzels 12 nicht. Der Kupplungsstein
15 kann daher nicht in die Ausnehmung 12a des Abtriebsritzels 12 eintreten. Der Anker
des Elektromagneten 20 kann deshalb seine linksseitige Endlage nicht erreichen. Er
würde nach dem Verschwinden des Impulses durch teilweise Entspannung der Kegelfeder
22 in seine rechtsseitige Ausgangsstellung zurückgetrieben, so daß kein Kupplungsvorgang
zustande gekommen wäre. Um dies zu vermeiden, stützt sich auf der Scheibe 24 das eine
Ende einer zweiten Schraubendruckfeder 25 ab, deren anderes Ende gegen einen Bund
einer auf der Ankerstange 21 sitzenden Schiebehülse 26 anliegt. Bei einem Impuls in
Einkuppelrichtung und bei in dem gezeichneten, ausgekuppelten Zustand (angenommen)
blockiertem Kupplungsstein wird nun die zweite Schraubendruckfeder 25 komprimiert
und die Ankerstange 21 durch den Permanentmagneten in dieser linksseitige Endlage
gehalten. Sobald anschließend die Drehhülse 9 soweit verdreht wird, daß die Profilierungen
der Ausnehmungen des Antriebsritzels 11 mit denen des Abtriebsritzels 12 fluchten,
kann sich die zweite Schraubendruckfeder 25 entspannen und schiebt dabei den Kupplungsstein
15 gegen die Kraft der ersten Schraubendruckfeder 16 in die eingekuppelte Stellung.
Die erste Schraubendruckfeder 16 vermag allerdings die Kegelfeder 22 und deren oben
erläuterte Funktion nicht zu ersetzen, denn obwohl die erste Schraubendruckfeder 16
in der gleichen Richtung wie die Kegelfeder 22 wirkt, kann sie nach einem Impuls in
Auskuppelrichtung die Bewegung der Ankerstange 21 erst dann unterstützen, wenn auf
die Drehhülse 9 (von Hand) kein Drehmoment mehr ausgeübt wird.
[0034] Die Schaltimpulse für den Elektromagneten 20 werden von einem Sender/Empfänger erzeugt,
der mit einem Transponder als berührungslosem Schlüssel kommuniziert. Die Schaltungstechnik
ist an sich bekannt und bedarf daher keiner Erläuterung. Der Sender/Empfänger umfaßt
zwei Platinen 50, 51, von denen die Platine 50 mit den angedeuteten Bauelementen 50a
zwischen den Deckelring 4 des Getriebes und den Kunststoffzylinder 5 eingespannt ist,
während die Platine 51 mit den angedeuteten Bauelementen 51a zwischen den Kunststoff
zylinder 5 und den Deckel 6 der Baugruppe A eingespannt ist. Unter der Deckelfolie
7 liegt die ebenfalls nur angedeutete Antenne in Form einer Drahtspule 52. Auf der
Platine 51 sitzt auch ein im Schnitt der Figur 2 nicht sichtbarer Taster, der durch
Drücken der elastischen Deckelfolie 7 im Bereich eines Symbols 7a (vgl. Fig. 3) betätigt
wird und den Sender/Empfänger in den aktivierten Zustand bringt. Eine grüne und eine
rote LED, die ebenfalls auf der Platine 51 angeordnet sind, signalisieren dann über
entsprechende Fenster 7b und 7c in der Deckelfolie 7 und dem Deckel 6 den Zustand
des Schlosses (Riegel offen oder Riegel zu), den Ablauf des Schließ- oder Öffnungsvorganges
und gegebenenfalls weitere, mit der Programmierung der Transponder zusammenhängende
oder einen notwendigen Wechsel der Batterien anzeigende Zustände. Optional könnte
auch eine mechanische Signalisierung der Stellung der Kupplungsvorrichtung vorgesehen
werden, uzw. durch die in Figur 2 dargestellte, stiftförmige Ankerverlängerung 21b,
deren z.B. rote Stirnfläche im ausgekuppelten Zustand durch ein transparentes Fenster
6b des Deckels 6 und 7d der Deckelfolie 7 sichtbar wäre, während das Fenster bei der
eingekuppelten Lage entsprechender Stellung des Ankers von außen betrachtet dunkel
oder schwarz wirken würde.
1. Schloß, insbesondere Möbelschloß, mit einem Betätigungsgriff (9), der über eine zwischen
einer eingekuppelten und einer ausgekuppelten Stellung schaltbare, elektromechanische
Kupplungsvorrichtung (15, 16, 20, 21) mit einem Betätigungsglied (B) verbindbar ist,
das mit einer zwischen einer Offen- und einer Schließstellung bewegbaren Riegelmechanik
im Eingriff steht, gekennzeichnet durch ein in dem Betätigungsgriff (9) angeordnetes Getriebe (10, 11, 12, 13), in das die
elektromechanische Kupplungsvorrichtung (15, 16, 20, 21) integriert ist, die das Getriebe
zwischen einer ausgekuppelten Freilaufstellung und einer eingekuppelten, kraftübertragenden
Stellung schaltet.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichntet, daß das Getriebe (10, 11, 12, 13)
ein Antriebsritzel (11) umfaßt, das kraftschlüssig mit dem Betätigungsgriff (9) verbunden
ist und über die Kupplungsvorrichtung (15, 16, 20, 21) mit einem Abtriebsritzel (12)
verbindbar ist, das seinerseits kraftschlüssig mit dem Betätigungsglied (B) verbunden
ist.
3. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsvorrichtung
über eine elektronische Steuereinheit schaltbar ist.
4. Schloß nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsvorrichtung
und die elektronische Steuereinheit aus einer Batterie (30, 31) gespeist sind.
5. Schloß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterie in dem Betätigungsgriff
(9) untergebracht ist.
6. Schloß nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
ein Sender/Empfänger (50, 51) ist.
7. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsgriff
(9) und das Getriebe (10, 11, 12, 13) eine mechanische Baugruppe (A) bilden, die mit
der Riegelmechanik nur über das Betätigungsglied (B) verbunden ist.
8. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
für die Riegelmechanik als mit der Abtriebsseite (13) des Getriebes formschlüssig
verbundener, an dem Getriebe fliegend gelagerter Vierkant (B) ausgebildet ist.
9. Schloß nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Baugruppe
(A) als Zylinder ausgebildet ist, dessen Mantel aus einer den Betätigungsgriff bildenden,
drehbaren Hülse (9) besteht.
10. Schloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Hülse (9) abziehbar
ausgebildet ist und nach dem Abziehen den Zugang zu dem Batterieraum (5a) freigibt.
11. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsgriff
(9) über Mitnehmer (9a) mit der Antriebsseite (10) des Getriebes verbunden ist.
12. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(10, 11, 12, 13) nach Art eines Stirnradgetriebes ausgebildet ist.
13. Schloß nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsritzel
(11) des Getriebes mit einem innenverzahnten Antriebszahnkranz (10), kämmt, daß koaxial
zu dem Antriebaritzel (11) ein mit diesem drehtest verbundener, axial verschiebbarer
Kupplungsstein (15) angeordnet ist, daß das Abtriebsritzel (12) achsgleich zu dem
Antriebsritzel (11) angeordnet ist und eine Ausnehmung (12a) zur formschlüssigen Aufnahme
des Kupplungssteins (15) und einer letzteren in Richtung des Antriebsritzels (11)
belastenden Feder (16) hat, und daß mit dem Abtriebsritzel (12) ein innenverzahnter
Abtriebszahnkranz (13) kämmt, der kraftschlüssig mit dem Betätigungsglied (B) verbunden
ist.
14. Schloß nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsstein (15) über
die Ankerstange (21) des Ankers eines Elektromagneten (20) betätigbar ist.
15. Schloß nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (20) zusätzlich
einen Permanentmagneten enthält, der im stromlosen Zustand des Elektromagneten auf
dessen Anker eine in Einkuppelrichtung wirkende Kraft ausübt.
16. Schloß nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerstange (21)
auf den Kupplungsstein (15) über eine Schraubendruckfeder (25) wirkt.
17. Schloß nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerstange (21) mittels
einer weiteren Feder (22) in Auskuppelrichtung belastet ist.
18. Schloß nach einem der Ansprüche 3 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische
Steuereinheit (50, 51) nach jedem Empfang eines Autorisierungssignals nur einen kurzen
Stromimpuls zum Schalten der Kupplungsvorrichtung (20, 21, 15) abgibt und daß das
Vorzeichen des Stromimpulses sich von Mal zu Mal umkehrt.
19. Schloß nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Antenne
(52) des Sender/Empfängers (50, 51) unter einer die freie Stirnfläche der Betätigungsseite
des Schlosses abdeckenden Kunststoffscheibe (6, 7) angeordnet ist.
20. Schloß nach einem der Ansprüche 6 bis 19, gekennzeichnet durch einen Taster zur Aktivierung
des Senders/Empfängers (50, 51).