[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Schließanlage nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei diesen Schließanlagen, die zur Sicherung von Zutrittselementen, wie Türen und
dgl., bei Fahrzeugen und anderen Objekten dienen, erzeugen Schließsteuermittel ver-
und entriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle für die jeweilige Schließeinheit in
Abhängigkeit davon, ob sie über zugehörige Erkennungssenoren ein berechtigendes Authentikationselement
in einem Erfassungsbereich derselben feststellen. Es erfolgt keine aktive Authentikationselementbetätigung
durch den Benutzer, dieser braucht das Authentikationselement lediglich mitzuführen
und in den Erfassungsbereich eines Erkennungssensors zu bringen. Das Authentikationselement
besteht z.B. aus einer Chipkarte, und die Erkennung erfolgt typischerweise durch eine
drahtlose Kommunikation zwischen den Schließsteuermitteln und dem Authentikationselement,
wobei der Kommunikationsvorgang auch die Prüfung umfaßt, ob das Authentikationselement
individuell für das betreffende Objekt gültig ist. Der Erfassungsbereich wird häufig
vom Fangbereich einer Antenneneinheit definiert, über welche die Schließsteuermittel
das Vorhandensein eines Authentikationselementes abtasten und die Kommunikationsvorgänge
mit diesem durchführen. Derartige Systeme sind insbesondere als Fahrzeugschließanlagen
gebräuchlich und werden auch als Keyless-Go-Systeme bezeichnet.
[0003] Von herkömmlichen, in modernen Fahrzeugen eingebauten Keyless-Go-Systemen ist es
bekannt, daß die von den Schließsteuermitteln erzeugten Schließsteuerbefehle Freigabe-
bzw. Sperrbefehle sind, die ein Ver- oder Entriegeln der Schließeinheit freigeben
oder sperren. Nur im entriegelten Schließzustand können die Fahrzeugtüren bzw. der
Heckdeckel geöffnet werden. Das Verriegeln und Entriegeln selbst erfolgt durch Betätigung
eines vorzugsweise fahrzeugseitig angeordneten Betätigungselementes, z.B. in Form
eines Öffnungskontaktes und/oder eines Schließtasters an der Außenseite der Fahrzeugtüren
bzw. des Heckdeckels, wobei der Beginn dieser Betätigung gleichzeitig den Kommunikationsvorgang
zur Authentikationsprüfung auslöst. Die vom Benutzer an sich durch diese Betätigung
angeforderte Schließfunktion verzögert sich um die Dauer des Authentikationsvorgangs.
Die Verwendung eines Annäherungssensors zur rechtzeitigen Vorerkennung eines solchen
benutzerseitigen Schließbetätigungswunsches kann diese Verzögerung verringern oder
ganz beseitigen, jedoch auf Kosten des hierfür erforderlichen Aufwandes. Ein System
dieser Art ist in der nicht vorveröffentlichten, älteren deutschen Patentanmeldung
Nr. 198 39 355 beschrieben.
[0004] Die Patentschrift DE 195 42 441 C2 offenbart eine Antennenvorrichtung für ein Diebstahlschutzsystem
eines Kraftfahrzeuges mit verschiedenen Antenneneinheiten, von denen je eine an den
vorderen Fahrzeugtüren und an einem Heckdeckel angeordnet sein kann und deren außenseitiger
Teil des Antennenfangbereichs einen Erfassungsbereich definiert, innerhalb dem ein
außenseitig an das Fahrzeug herangeführter, als Authentikationselement fungierender
Transponder erkannt und auf Berechtigung abgefragt werden kann. Bei Erkennen eines
berechtigenden Transponders wird ein Freigabesignal beispielsweise zum Entriegeln
der Türen oder zum Entschärfen einer elektronischen Wegfahrsperre erzeugt.
[0005] Des weiteren ist es bekannt, daß bei elektronischen Fahrzeugschließanlagen, insbesondere
auch Keyless-Go-Systemen, bei Bedarf der Abstand eines nutzerseitig mitgeführten Authentikationselementes
vom Fahrzeug durch eine Entfernungssensorik bestimmt werden kann. Dies wird z.B. bei
einer in der Patentschrift DE 44 09 167 C1 beschriebenen Fahrzeugschließanlage durch
eine Laufzeitmessung von Ultraschall- oder UHF-Signalen ausgeführt.
[0006] Aus der Offenlegungsschrift EP 0 629 758 A1 ist ein z.B. als elektronische Schließanlage
auslegbares System zur Fernsteuerung fahrzeugseitiger Einheiten, z.B. Türschließeinheiten,
mit nutzerseitig mitführbarem Authentikationselement bekannt, über das der Fahrzeugnutzer
einen jeweiligen Ansteuervorgang aktivieren kann. Der fahrzeugseitige Systemteil ist
dabei durch Vorgabe unterschiedlicher Signalstärkeschwellen in der Lage, anhand des
vom Authentikationselement empfangenen Signals während eines Kommunikationsvorgangs
festzustellen, in welcher von mehreren vorgebbaren Entfernungszonen sich das Authentikationselement
vom Fahrzeug entfernt befindet. Je nachdem, in welcher Entfernungszone sich das Authentikationselement
befindet, werden unterschiedliche, zugeordnete Steuerungsfunktionen ausgelöst.
[0007] Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer elektronischen
Schließanlage der eingangs genannten Art, d.h. in Form eines Keyless-Go-Systems, zugrunde,
die ohne merkliche Verzögerung für den Benutzer zuverlässig und/oder flexibel ein
von ihm gewünschtes Ver- oder Entriegeln einer Schließeinheit ermöglicht und mit relativ
wenigen, vom Benutzer zu betätigenden Betätigungselementen auskommt.
[0008] Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung einer elektronischen Schließanlage
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2. Bei dieser Schließanlage beinhalten die
Schließsteuermittel eine Authentikationselement-Entfernungssensorik, mit der die Entfernung
eines Authentikationselementes vom zu sichernden Objekt, wie einem Fahrzeug, bestimmt
werden kann, wenn sich das Authentikationselement innerhalb der Außenerfassungszone
eines Erkennungssensors befindet. Es versteht sich, daß die Entfernungssensorik mit
den Erkennungssensoren zu einer Authentikationselement-Detektoreinheit zusammengefaßt
sein kann. In Abhängigkeit von der solchermaßen bestimmten Entfernung des Authentikationselementes
zum Objekt erzeugen die Schließsteuermittel unterschiedliche Schließsteuerbefehle.
[0009] Die erfindungsgemäße Systemauslegung erlaubt die Wahl unterschiedlicher erzeugter
Schließsteuerbefehle je nach Position des Authentikationselementes innerhalb der jeweiligen
Außenerfassungszone. Durch diese Berücksichtigung der Entfernung des Authentikationselementes
zum Objekt lassen sich die Schließsteuerbefehle stets derart rechtzeitig erzeugen,
daß sich keine Komforteinbußen für den Benutzer durch spürbare Verzögerungszeiten
beim Ausführen gewünschter Schließfunktionen ergeben. Von Vorteil ist diesbezüglich
vor allem auch, daß die Schließsteuermittel den Schließsteuerbefehl selbsttätig nach
Erkennen eines berechtigenden Authentikationselementes erzeugen und damit nicht erst
auf irgendeine Bedienelementbetätigung durch den Benutzer hin. Insbesondere können
entriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle bei Annäherung des Benutzers an das Objekt
schon frühzeitig vor dem Zeitpunkt erzeugt werden, zu dem der Benutzer das Objekt
erreicht und ein Bedienelement zum Öffnen eines Zutrittselementes, wie einer Tür oder
dgl., betätigt. Die erzeugten verriegelungs- und entriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehle
können hierbei je nach Systemauslegung bloße Freigabe- und Sperrsignale sein, die
ein anderweitig auszulösendes Verriegeln oder Entriegeln der jeweiligen Schließeinheit
freigeben oder blockieren, oder sie können die Ver- und Entriegelungssteuersignale
selbst bilden, die bewirken, daß die betreffende Schließeinheit ihren verriegelten
bzw. entriegelten Zustand einnimmt.
[0010] Bei der Schließanlage nach Anspruch 1 ist eine Aufteilung der jeweiligen Außenerfassungszone
eines Erkennungssensors wenigstens in eine objektnähere und eine objektfernere Entfernungszone
vorgesehen, zwischen denen die Entfernungssensorik unterscheiden kann, d.h. sie erkennt,
ob ein in der Außenerfassungszone erkanntes Authentikationselement in der objektnäheren
oder in der objektferneren Entfernungszone liegt. Die Art des von den Schließsteuermitteln
erzeugten Schließsteuerbefehls wird dann abhängig davon gewählt, ob sich das Authentikationselement
in der objektnäheren oder der objektferneren Entfernungszone befindet. Da somit die
Entfernungsbestimmung auf die relativ einfache Feststellung reduziert ist, in welcher
der beiden Entfernungszonen einer Außenerfassungszone sich das Authentikationselement
befindet, genügt eine entsprechend einfache Entfernungssensorik, die dies leistet,
ohne daß sie eine hochgenaue Positionsbestimmung ermöglichen muß.
[0011] Der Übergangsbereich zwischen objektnäherer und objektfernerer Entfernungszone bildet
hierbei einen Hysteresebereich, d.h. die Änderung des erzeugten Schließsteuerbefehls
erfolgt beim Übergang von der objektnäheren zur objektferneren Entfernungszone in
einer größeren Entfernung als umgekehrt beim Übergang von der objektferneren zur objektnäheren
Entfernungszone. Dies beugt der Erzeugung undefinierter ver- und entriegelungsbezogener
Schließsteuerbefehle vor, wenn sich ein berechtigendes Authentikationselement in diesem
Grenzbereich befindet.
[0012] Bei der Schließanlage nach Anspruch 2 mit mehreren Schließeinheiten, denen je ein
Erkennungssensor zugeordnet ist, besteht eine Wahlmöglichkeit für die Zuordnung der
Schließeinheiten zu den sie jeweils beeinflussenden Außenerfassungszonen. So kann
z.B. bei Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes in einer der Außenerfassungszonen
ein Schließsteuerbefehl nur für die zu dieser Außenerfassungszone gehörige Schließeinheit
oder auch für weitere, beispielsweise alle übrigen Schließeinheiten erzeugt werden.
Dies erhöht die Flexibilität des Systems und erlaubt z.B. eine Kombination einer Zentralverriegelungsfunktion
mit einer Einzelansteuerung von Schließeinheiten.
[0013] In weiterer Ausgestaltung dieser Systemauslegung sind gemäß Anspruch 3 den objektnäheren
Entfernungszonen entriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle und den objektferneren
Entfernungszonen verriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle zugeordnet. Dies hat den
Effekt, daß im Entriegelungssinn wirkende Schließsteuerbefehle erst erzeugt werden,
wenn sich der Benutzer mit dem mitgeführten Authentikationselement schon relativ nah
am Objekt befindet, wenngleich nicht unbedingt schon in Berührkontaktnähe, während
verriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle, die auf die Schließeinheiten im Verriegelungssinn
wirken, in einer etwas weiteren Entfernung des Authentikationselementes vom Objekt
erzeugt werden. So kann automatisch dafür gesorgt werden, daß das Objekt für den berechtigten
Benutzer zugänglich ist, wenn er sich bei diesem befindet, und andererseits die Schließeinheiten
und damit die Schließanlage insgesamt ihren gegen Zutritt sichernden Verriegelungszustand
einnehmen, wenn sich der berechtigte Benutzer vom Objekt entfernt.
[0014] Bei einer nach Anspruch 4 weitergebildeten Schließanlage bilden die von den Schließsteuermitteln
selbsttätig erzeugten Schließsteuerbefehle nicht bloße Freigabe- oder Sperrsignale
zum Freigeben oder Sperren einer Ver- oder Entriegelung einer Schließeinheit, sondern
die diese Ver- und Entriegelung bewirkenden Verriegelungs- und Entriegelungsbefehle
selbst. Durch diese je nach Entfernung eines erkannten Authentikationselementes zum
Objekt und vorzugsweise zusätzlich abhängig vom momentanen Schließzustand der Schließanlage
selbsttätig bewirkte Ver- und Entriegelung der jeweiligen Schließeinheit erübrigt
sich das Anordnen von diesbezüglichen, vom Benutzer zu betätigenden Verriegelungs-
und/oder Entriegelungs-Betätigungselementen.
[0015] Eine nach Anspruch 5 weitergebildete Schließanlage beinhaltet automatische Wiederverriegelungsmittel,
die dafür sorgen, daß auf die Erzeugung eines im Entriegelungssinn wirkenden Schließsteuerbefehls
hin nach Ablauf einer vorgebbaren Wartezeit ein im Verriegelungssinn wirkender Schließsteuerbefehl
generiert und damit die betreffende Schließeinheit wieder in einen gegen Entriegeln
gesicherten Zustand versetzt wird, wenn während der Wartezeit kein Öffnungsvorgang
des zugehörigen Zutrittselementes erfolgt ist und sich nach Ablauf der Wartezeit kein
berechtigendes Authentikationselement mehr in einem zu entriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehlen
gehörigen Bereich der Außenerfassungszonen, d.h. nicht mehr in einer Entriegelungsentfernung,
befindet.
[0016] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben.
Die einzige Figur zeigt eine Draufsicht auf ein Automobil mit schematisch wiedergegebenen
Außenerfassungszonen von Authentikationselement-Erkennungssensoren einer elektronischen
Fahrzeugschließanlage.
[0017] In der Figur ist schematisch von oben ein Automobil 1 mit einer als Keyless-Go-System
ausgelegten Schließanlage dargestellt. Die Schließanlage beinhaltet in herkömmlicher,
nicht näher gezeigter Weise je eine Schließeinheit an den vier Fahrzeugtüren 2, 3,
4, 5 und an einem Heckdeckel 6. In ebenfalls herkömmlicher, nicht näher gezeigter
Weise sind den Schließeinheiten geeignete Schließsteuermittel zugeordnet, welche die
benötigten Schließsteuerbefehle erzeugen, um die verschiedenen Schließeinheiten zwischen
einem verriegelten Zustand, in welchem sie das Öffnen des zugehörigen Zutrittselementes,
d.h. einer der Türen 2 bis 5 bzw. des Heckdeckels 6, sperren, und einem entriegelten
Zustand umzuschalten, in welchem sie das Zutrittselement bei Betätigen eines entsprechenden
Öffnungsbedienelementes, wie eines Türgriffs oder Heckdeckelöffnungsknopfs, durch
den Benutzer freigeben. Der oder die zutrittsberechtigten Fahrzeugnutzer tragen ein
entsprechend fahrzeugspezifisch codiertes Authentikationselement mit sich, z.B. in
Form einer Chipkarte. Dessen Berechtigung für das Fahrzeug wird durch einen Authentikationsvorgang
mit drahtloser Datenkommunikation zwischen den fahrzeugseitigen Schließsteuermitteln
und dem Authentikationselement geprüft, z.B. über eine Funkstrecke im Frequenzband
um 24GHz.
[0018] Gemäß der Keyless-Go-Bedienphilosophie erfolgt eine Authentikationskommunikation
der Schließsteuermittel mit einem Authentikationselement ohne weitere Betätigung desselben,
wenn sich dieses innerhalb eines vorgebbaren Erfassungsbereichs von zu diesem Zweck
vorgesehenen Erkennungssensoren der Schließsteuermittel befindet, von denen im betrachteten
Beispiel je ein Erkennungssensor einer Schließeinheit zugeordnet ist. Die Authentikationselement-Erkennungssensoren
sind ebenfalls von herkömmlichem Aufbau und beinhalten typischerweise je eine im Bereich
der zugeordneten Schließeinheit angeordnete Antenneneinheit, deren sogenannter Fangbereich
den Erfassungsbereich bildet und über die von den Schließsteuermitteln ein den Erfassungsbereich
abdeckendes Abfragesignal abgestrahlt und bei erkanntem Authentikationselement die
Authentikationskommunikation mit diesem durchgeführt wird.
[0019] Üblicherweise erstreckt sich der Erfassungsbereich dieser Erkennungssensoren sowohl
mit einer Innenerfassungszone in einem Teil des Fahrzeuginnenraums als auch in Form
einer Außenerfassungszone vom Fahrzeug bis zu einer gewissen Reichweite nach außen.
Dabei können unterschiedliche Schließsteuerbefehle in Abhängigkeit davon vorgesehen
sein, ob ein berechtigendes Authentikationselement im Fahrzeuginnenraum oder im Fahrzeugaußenraum
erkannt wird. Vorliegend ist nur das Verhalten der Schließanlage bei Erkennung eines
Authentikationselementes im Fahrzeugaußenraum von Interesse.
[0020] Im betrachteten Beispiel werden von den fünf Erkennungssensoren an den vier Fahrzeugtüren
2 bis 5 und am Heckdeckel 6 fünf zugehörige Außenerfassungszonen 7, 8, 9, 10, 11 definiert,
die im wesentlichen überlappungsfrei sind. In der schematischen figürlichen Darstellung
ist die Überlappungsfreiheit durch vier schwarz markierte Trennstreifen 12, 13, 14,
15 veranschaulicht. Ein ebenfalls schwarz markierter Bereich 16 vor dem Fahrzeug 1
bleibt gleichfalls unempfindlich gegen etwa dort befindliche Authentikationselemente.
[0021] Charakteristischerweise ist jede Außenerfassungszone 7 bis 11 in eine innere, fahrzeugnähere
Entfernungszone 7a bis 11a und eine äußere, fahrzeugfernere Entfernungszone 7b bis
11b aufgeteilt.
[0022] Im Grenzbereich überlappen sich innere und äußere Entfernungszone, so daß keine unerwünschten
Totzonen auftreten, und bilden einen jeweiligen Hysterese-Übergangsbereich 7c bis
11c.
[0023] Darauf abgestimmt ist in den Schließsteuermitteln eine Authentikationselement-Entfernungssensorik
vorgesehen, mit der eine Bestimmung der Entfernung eines erkannten Authentikationselementes
vom Fahrzeug 1 jedenfalls insoweit erfolgt, daß die Schließsteuermittel feststellen
können, ob sich das von einem der Erkennungssensoren in seiner zugehörigen Außenerfassungszone
erkannte Authentikationselement in der inneren oder in der äußeren Entfernungszone
befindet. Die Entfernungssensorik kann hierzu von einem beliebigen herkömmlichen Typ
sein, worauf hier deshalb nicht näher eingegangen werden braucht.
[0024] Die Schließsteuermittel erzeugen dann bei Vorliegen eines berechtigenden Authentikationselementes
Schließsteuerbefehle unter anderem in Abhängigkeit davon, ob sich das erkannte Authentikationselement
in einer der inneren Entfernungszonen 7a bis 11a oder einer der äußeren Entfernungszonen
7b bis 11b befindet. Bevorzugt sind die Schließsteuerbefehle dabei bereits die zum
Umschalten der betreffenden Schließeinheit zwischen ihrem verriegelten und ihrem entriegelten
Zustand erforderlichen Verriegelungs- und Entriegelungssteuerbefehle selbst und nicht
nur Freigabe- oder Sperrsignale zum Freigeben bzw. Sperren einer solchen Umschaltung
in den verriegelten oder entriegelten Zustand. Mit anderen Worten sind die Schließsteuermittel
in der Lage, bei erkanntem berechtigendem Authentikationselement selbsttätig eine
Verriegelung oder Entriegelung einer oder mehrerer bzw. aller Schließeinheiten zu
bewirken, ohne daß der Benutzer hierzu ein diesbezügliches Bedienelement betätigen
muß.
[0025] Der Kommunikationsablauf zwischen den Schließsteuermitteln und einem jeweiligen Authentikationselement
zwecks Erkennung eines solchen, Bestimmung von dessen Entfernung und Prüfung von dessen
Berechtigung beinhaltet vorzugsweise zunächst ein zyklisches Senden eines abfragenden
Trägersignals durch die Schließsteuermittel über die Erkennungssensoren und ein ebenfalls
zyklisches Wecken, d.h. Aktivieren, des jeweiligen Authentikationselementes. Befindet
sich ein gewecktes Authentikationselement im vom Trägersignal abgedeckten Erfassungsbereich
einer der Erkennungssensoren, so empfängt es das Trägersignal und gibt ein Antwortsignal
zurück. Die Schließsteuermittel erkennen daraus, daß und in welcher der Außenerfassungszonen
7 bis 11 ein Authentikationselement vorliegt und ermitteln dann durch ihre Entfernungssensorik,
ob sich das Authentikationselement in der betreffenden inneren Entfernungszone 7a
bis 11a oder äußeren Entfernungszone 7b bis 11b befindet. Gleichzeitig prüfen sie
durch eine Authentikationskommunikation die Berechtigung des Authentikationselementes
für das betreffende Fahrzeug 1. Wird das Authentikationselement als berechtigt erkannt,
erzeugen die Schließsteuermittel denjenigen Verriegelungs- oder Entriegelungs-Schließsteuerbefehl,
der zu der Entfernungszone gehört, in der das berechtigende Authentikationselement
erkannt wurde.
[0026] Die Schließsteuerlogik, d.h. die Festlegung, welcher Schließsteuerbefehl abhängig
vom momentanen Schließzustand der Schließeinheiten und abhängig davon, in welcher
Entfernungszone welcher Außenerfassungszone ein berechtigendes Authentikationselement
erkannt wurde, läßt sich variabel und auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt
wählen. Stellvertretend für weitere Realisierungsmöglichkeiten wird nachfolgend ein
Schließlogikbeispiel angegeben.
[0027] Bei diesem Beispiel ist vorgesehen, den inneren, direkt an die Fahrzeugzutrittselemente
angrenzenden Entfernungszonen 7a bis 11a die Erzeugung von Entriegelungsbefehlen und
den äußeren Entfernungszonen 7b bis 11b die Erzeugung von Verriegelungsbefehlen zuzuordnen,
d.h. bei Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes in einer inneren
Entfernungszone eine Entriegelung einer oder mehrerer Schließeinheiten und bei Erkennung
eines berechtigenden Authentikationselementes in einer äußeren Entfernungszone eine
Verriegelung einer oder mehrerer Schließeinheiten vorzunehmen.
[0028] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, durch einen Verriegelungs-Schließsteuerbefehl
sämtliche Schließeinheiten in ihren verriegelten Zustand zu versetzen, wenn sie sich
noch nicht in diesem befinden, für das Entriegeln hingegen wählbar eine globale oder
selektive Entriegelung zu ermöglichen. Bei der globalen Entriegelung werden bei Erzeugung
eines Entriegelungs-Schließsteuerbefehls sämtliche Schließeinheiten in den entriegelten
Zustand versetzt, während in der Betriebsart mit selektiver Entriegelung durch den
jeweils erzeugten Entriegelungsbefehl nur diejenige Schließeinheit in ihren entriegelten
Zustand versetzt wird, die zu derjenigen inneren Entfernungszone gehört, in welcher
das berechtigende Authentikationselement erkannt wurde. Zur Umschaltung zwischen diesen
beiden Entriegelungs-Betriebsarten ist ein vorzugsweise am jeweiligen Authentikationselement
angeordnetes Voreinstell-Bedienelement vorgesehen.
[0029] Ein undefiniertes Ver- und Entriegeln von Schließeinheiten im Fall, daß sich ein
berechtigendes Authentikationselement im Grenzbereich 7c bis 11c zwischen einer der
inneren Entfernungszonen 7a bis 11a und einer der äußeren Entfernungszonen 7b bis
11b befindet, wird durch Bereitstellen einer Hysterese vermieden. Diese ist dadurch
realisiert, daß sich jeweils die innere Entfernungszone 7a bis 11a vom Fahrzeug nach
außen über die fahrzeugzugewandte Begrenzungslinie der äußeren Entfernungszone 7b
bis 11b hinaus erstreckt und immer erst dann ein Schließsteuerbefehl erzeugt wird,
wenn ein berechtigendes Authentikationselement den dadurch gebildeten Hysterese-Überlappungsbereich
7c bis 11c verläßt, und nicht schon dann, wenn es in diesen eintritt. Mit anderen
Worten bleiben die Schließeinheiten bei sich von außen dem Fahrzeug näherndem Authentikationselement
so lange verriegelt, bis das berechtigende Authentikationselement den jeweiligen Hysterese-Überlappungsbereich
7c bis 11c zum Fahrzeug hin verlassen hat, d.h. vollständig nach innen aus der äußeren
Entfernungszone 7b bis 11b herausgetreten ist. Analog bleibt bei sich vom Fahrzeug
1 entfernendem Authentikationselement wenigstens die zugehörige Schließeinheit so
lange entriegelt, bis das Authentikationselement den zugehörigen Hysterese-Überlappungsbereich
7c bis 11c vom Fahrzeug weg verlassen hat, d.h. vollständig nach außen aus der inneren
Entfernungszone 7a bis 11a herausgetreten ist.
[0030] Als weitere Funktionalität ist eine automatische Wiederverriegelung vorgesehen. Diese
besteht darin, daß von den Schließsteuermitteln eine zuvor aufgrund der Erkennung
eines berechtigenden Authentikationselementes in einer inneren Entfernungszone 7a
bis 11a in ihren entriegelten Zustand gesetzte Schließeinheit automatisch nach einer
vorgebbaren Wartezeit wieder in ihren verriegelten Zustand geschaltet wird, wenn dann
kein berechtigendes Authentikationselement mehr in der inneren Entfernungszone vorliegt
und während der Wartezeit kein Öffnen des betreffenden Zutrittselementes erfolgt ist.
[0031] Es versteht sich, daß neben dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel weitere Realisierungen
der erfindungsgemäßen Schließanlage möglich sind. So kann statt der erwähnten Betriebsweisen
mit globaler Ent- und Verriegelung und selektiver Entriegelung jede beliebige, gewünschte
Zuordnung von Entfernungszonen zu Schließeinheiten vorgesehen sein, die bei Auftreten
eines berechtigenden Authentikationselementes in der betreffenden Entfernungszone
ver- oder entriegelt werden. Des weiteren versteht sich, daß die erfindungsgemäße
Schließanlage nicht nur zur Sicherung von Fahrzeugen, sondern auch von beliebigen
anderen Objekten, auch stationären Objekten, verwendbar ist, bei denen ein oder mehrere
Zutrittselemente durch ver- und entriegelbare Schließeinheiten gesichert werden.
1. Elektronische Schließanlage, insbesondere für ein Fahrzeug, mit
- einer oder mehreren, jeweils an einem zu sichernden Öffnungselement eines Objektes
(1) angeordneten, ver- und entriegelbaren Schließeinheiten,
- wenigstens einem nutzerseitig mitführbaren Authentikationselement und
- Schließsteuermitteln mit wenigstens einem objektseitigen Authentikationselement-Erkennungssensor
mit vorgegebenem Erfassungsbereich, der objektaußenseitig eine Außenerfassungszone
(7 bis 11) abdeckt, wobei die Schließsteuermittel verschiedene verriegelungs- und/oder
entriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle für die jeweilige Schließeinheit in Abhängigkeit
davon erzeugen, ob und in welcher Außenerfassungszone sie ein berechtigendes Authentikationselement
feststellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Schließsteuermittel eine Authentikationselement-Entfernungssensorik aufweisen,
die zur Bestimmung der Entfernung eines erkannten Authentikationselementes vom Objekt
(1) für die Feststellung eingerichtet ist, ob sich ein in einer jeweiligen Außenerfassungszone
(7 bis 11) erkanntes Authentikationselement in einer objektnäheren Entfernungszone
(7a bis 11a) oder einer objektferneren Entfernungszone (7b bis 11b) der betreffenden
Außenerfassungszone befindet, und für die jeweilige Schließeinheit unterschiedliche
Schließsteuerbefehle selbsttätig auf die Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes
hin in Abhängigkeit davon erzeugen, ob sich das erkannte Authentikationselement in
der objektnäheren oder der objektferneren Entfernungszone befindet, und
- sich die objektfernere Entfernungszone (7b bis 11b) und die objektnähere Entfernungszone
(7a bis 11a) einer jeweiligen Außenerfassungszone (7 bis 11) in einem Übergangsbereich
überlappen, für den eine Hysterese der Schließsteuerbefehlserzeugung vorgesehen ist,
bei der die Schließsteuermittel einen Schließsteuerbefehl erst bei Austritt eines
berechtigenden Authentikationselementes aus dem Überlappungsbereich und nicht schon
bei Eintritt in denselben erzeugen.
2. Elektronische Schließanlage, insbesondere nach Anspruch 1, mit
- einer oder mehreren, jeweils an einem zu sichernden Öffnungselement eines Objektes
(1) angeordneten, ver- und entriegelbaren Schließeinheiten,
- wenigstens einem nutzerseitig mitführbaren Authentikationselement und
- Schließsteuermitteln mit wenigstens einem objektseitigen Authentikationselement-Erkennungssensor
mit vorgegebenem Erfassungsbereich, der objektaußenseitig eine Außenerfassungszone
(7 bis 11) abdeckt, wobei die Schließsteuermittel verschiedene verriegelungs- und/oder
entriegelungsbezogene Schließsteuerbefehle für die jeweilige Schließeinheit in Abhängigkeit
davon erzeugen, ob und in welcher Außenerfassungszone sie ein berechtigendes Authentikationselement
feststellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Schließsteuermittel eine Authentikationselement-Entfernungssenscrik zur Bestimmung
der Entfernung eines erkannten Authentikationselementes vom Objekt (1) aufweisen und
für die jeweilige Schließeinheit unterschiedliche Schließsteuerbefehle selbsttätig
auf die Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes hin in Abhängigkeit
davon erzeugen, in welcher Entfernung zum Objekt sich das erkannte berechtigende Authentikationselement
innerhalb der betreffenden Außenerfassungszone (7 bis 11) befindet, und
- wenigstens zwei wählbare Betriebsarten vorgesehen sind, in denen die Schließsteuermittel
bei Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes in einer der Außenerfassungszonen
(7 bis 11) Schließsteuerbefehle für unterschiedliche Sätze von davon beeinflußten
Schließeinheiten erzeugen.
3. Elektronische Schließanlage nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schließsteuermittel bei Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes
in einer objektnäheren Entfernungszone (7a bis 11a) einen entriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehl
und bei Erkennung eines berechtigenden Authentikationselementes in einer objektferneren
Entfernungszone (7b bis 11b) einen verriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehl erzeugen.
4. Elektronische Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die verriegelungs- und entriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehle Verriegelungs-
und Entriegelungsbefehle darstellen, welche die jeweilige Schließeinheit in ihren
verriegelten oder entriegelten Zustand setzen.
5. Elektronische Schließanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schließsteuermittel automatische Wiederverriegelungsmittel umfassen, die auf die
Erzeugung eines entriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehls hin nach Ablauf einer
vorgebbaren Wartezeit selbsttätig einen zugehörigen verriegelungsbezogenen Schließsteuerbefehl
erzeugen, wenn bis dahin kein Öffnungsvorgang des die betreffende Schließeinheit enthaltenden
Zutrittselementes des Objektes (1) erfolgt ist und sich dann kein berechtigendes Authentikationselement
mehr in der betreffenden Außenerfassungszone befindet.