[0001] Die Erfindung betrifft eine zentralverriegelungsanlage für ein Kraftfahrzeug, mit
einem elektronischen Steuergerät, ferner mit zumindest einem von dem Steuergerät elektrisch
ansteuerbaren Kraftfahrzeugtürverschluß mit Drehfalle, Sperrklinke und wenigstens
einem zentralverriegelungshebel mit zentralverriegelungsantrieb, und mit einer oder
mehreren Identifizierungseinrichtung(en), z. B. Chip- oder Magnetkarte(n), wobei der
Kraftfahrzeugtürverschluß bei Betätigung eines zugehörigen Türaußengriffs nach Überprüfung
der Identifizierungseinrichtung und Freigabe durch das Steuergerät motorisch geöffnet
wird, und wobei zur motorischen Öffnung des KraftfahrzeugtürverschlusseS der Zentralverriegelungsantrieb
(über den Zentralverriegelungshebel) die Sperrklinke zur Freigabe der Drehfalle mittelbar
oder unmittelbar betätigt. Regelmäßig sind mehrere Kraftfahrzeugtürverschlüsse verwirklicht,
und zwar an den Seitentüren, Hecktüren, am Kofferraumdeckel sowie gegebenenfalls Tankdeckel.
- Grundsätzlich kann es sich bei der Identifizierungseinrichtung um eine Fernbedienung,
eine Chip- oder Magnetkarte oder dergleichen Zugangskontrollvorrichtung handeln, auch
um einen Schlüssel. Bei dem Schlüssel kann es sich um einen herkömmlichen Autotürschlüssel,
auch mit Bart, für einen üblichen Schließzylinder handeln.
[0002] Es ist eine Zentralverriegelungsanlage durch die EP 0 896 118 A1 bekannt geworden,
bei welcher an einem Auslösehebel eine Teilkontur vorgesehen ist, die mit einem Zapfen
bzw. Stift der Sperrklinke zusammenwirkt. Diese beiden Bauteile wirken als Öffnungshilfe
zusammen, welche beim Empfang eines Entriegelungssignals die Sperrklinke in eine Offen-Position
überführt. Durch die gewählte Geometrie ist ein relativ starker Motor erforderlich,
so daß hierdurch der grundsätzliche Vorteil eines einzigen Antriebes teilweise wieder
zunichte gemacht wird.
[0003] Darüber hinaus ist eine Zentralverriegelungsanlage durch die DE-OS 195 30 726 bekannt
geworden. In diesem Zusammenhang ist die Sperrklinke einerseits mittels eines ersten
elektrisch ansteuerbaren Stellelementes und andererseits mittels eines Innenbetätigungshebels
aushebbar. Dabei wirkt der Innenbetätigungshebel über einen mittels eines zweiten
elektrisch ansteuerbaren Stellelementes ein- und ausrückbaren Kupplungshebel in eingerückter
Position des Kupplungshebels mechanisch auf die Sperrklinke. Dementsprechend wird
grundsätzlich eine sogenannte Servoöffnung, d. h. eine automatische (motorische) Auslösung
der Sperrklinke angesprochen. - Bei der vorgenannten Lehre kommt als Identifizierungseinrichtung
eine Fernbedienung zum Einsatz.
[0004] Kfz-Schlösser mit der Möglichkeit der vorgenannten Servoöffnung sind aufgrund ihrer
äußerst schnellen Reaktion und dem hiermit verbundenen Automatismus der automatischen
Öffnung der Sperrklinke ideal für sogenannte "Keylessentry-systeme", d. h. einen Zugang
zum Kraftfahrzeug ohne Schlüssel, geeignet. Derartige "Keyless-entry-Systeme" arbeiten
so, daß ein Fahrzeugbenutzer die Identifizierungseinrichtung bei sich trägt und bei
Betätigung des Türaußengriffs ein Dialog zwischen dem Kraftfahrzeug bzw. dem zugehörigen
Steuergerät und der vorgenannten Einrichtung stattfindet. Sollte der Fahrzeugbenutzer
die erforderliche Berechtigung zum Öffnen des Kraftfahrzeuges besitzen, sendet das
elektronische Steuergerät entsprechende Signale an den zumindest einen Kraftfahrzeugtürverschluß,
welcher motorisch, gleichsam automatisch, (mittels der Stellelemente nach DE-OS 195
30 726) geöffnet wird. Jedenfalls erfordern derartige Einlaß- bzw. Einsteigvorgänge
äußerst geringe Kommunikations- und/oder Reaktionszeiten, die nur bei motorischer
Öffnung des Kraftfahrzeugtürverschlusses bzw. durch Servoöffnung darstellbar sind.
[0005] Generell sind die bekannten Kfz-Schlösser mit dem Nachteil behaftet, daß durch den
Verzicht auf mechanische Redundanz aus wirtschaftlichen Gründen eine einwandfreie
Funktion nur dann gegeben ist, solange das elektrische Bordnetz des Kraftfahrzeuges
einwandfrei funktioniert. Folglich kann eine ununterbrochene Funktionsweise nur durch
ein redundantes Bordnetz gewährleistet werden. Dies ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Aus diesem Grund weisen die bekannten Kfz-Schlösser alle erforderlichen mechanischen
Funktionen auf und sind zusätzlich mit der beschriebenen Servoöffnung ausgerüstet.
Dies zieht erhöhte Kosten und vergrößertes Gewicht nach sich. Im übrigen führt dies
auch zu großer Komplexität der Kraftfahrzeugtürverschlüsse. Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine gattungsgemäße Zentralverriegelungsanlage
so weiter zu bilden, daß unter Darstellung sämtlicher mechanischen Funktionen eine
Servoöffnung möglich ist, und zwar bei geringem Aufwand, niedrigen Kosten und gegenüber
vorbekannten Formen vermindertem Gewicht.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einer Zentralverriegelungsanlage
für Kraftfahrzeuge des eingangs beschriebenen Aufbaus vor, daß der Zentralverriegelungshebel
einen mit dem Türaußengriff verbundenen Außenbetätigungshebel mit einem Auslösehebel
zur Betätigung der Sperrklinke in seine Entriegelungsstellung kuppelt und in seiner
Verriegelungsstellung entkuppelt, wobei der Zentralverriegelungshebel bei betätigtem
Türaußengriff und Freigabe durch das Steuergerät von der Verriegelungsstellung in
die Entriegelungsstellung unter gleichzeitigem Verschwenken des Auslösehebels in eine
die Drehfalle freigebende Position überführbar ist, und wobei zur Kupplung von Außenbetätigungshebel
und Auslösehebel eine im Zentralverriegelungshebel sowie im Auslösehebel geführte
Kulisse oder ein auf einer Achse des Zentralverriegelungshebels drehend und verschiebbar
angeordneter Kupplungshebel verwirklicht ist. - Folglich übernimmt der ohnehin vorhandene
Zentralverriegelungshebel (inklusive Zentralverriegelungsantrieb) mittelbar oder unmittelbar,
d. h. gegebenenfalls unter Rückgriff auf ein geeignetes Hebelwerk, bei betätigtem
Türaußengriff die beschriebene Servoöffnung. Dem Zentralverriegelungsantrieb kommt
also eine Zusatzfunktion (neben dem obligatorischen Verriegeln sämtlicher Kraftfahrzeugtürverschlüsse)
zu, nämlich die motorische, gleichsam automatische, öffnende Betätigung der Sperrklinke.
Folglich können eigener Motor und zugehöriges Getriebe für die Betätigung der Sperrklinke
entfallen, wobei anstelle der Ansteuerung dieser Bauelemente durch das Steuergerät
die Zentralverriegelungsanlage, d. h. der Zentralverriegelungsantrieb mit Zentralverriegelungshebel,
angesteuert werden.
[0008] Darüber hinaus übernimmt der Zentralverriegelungshebel gleichsam eine Kupplungsfunktion,
und zwar zwischen Außenbetätigungshebel und Auslösehebel zur Betätigung der Sperrklinke.
Bei betätigtem Türaußengriff und Freigabe durch das Steuergerät (nach Überprüfung
der Identifizierungseinrichtung) schwenkt der Zentralverriegelungshebel von der Verriegelungsstellung
in die Entriegelungsstellung unter gleichzeitigem Verschwenken des Auslösehebels in
eine die Drehfalle freigebende Position. D. h. der Zentralverriegelungshebel vollführt
- ausgehend von seiner Verriegelungsstellung - eine Schwenkbewegung in seine Entriegelungsstellung,
und zwar für den Fall, daß ein berechtigter Fahrzeugbenutzer Zugang zum Kraftfahrzeug
begehrt.
[0009] Dies wird nach Überprüfung der Identifizierungseinrichtung und Freigabe durch das
Steuergerät dergestalt bewerkstelligt, daß das Steuergerät in diesem Fall den Zentralverriegelungshebel
über den Zentralverriegelungsantrieb entsprechend ansteuert. Gleichzeitig wird von
dem Zentralverriegelungshebel der Auslösehebel praktisch mitgenommen, so daß er in
eine die Drehfalle freigebende Position gelangt.
[0010] Nach bevorzugter Ausgestaltung weist der Zentralverriegelungsantrieb einen regelmäßig
reversierenden Elektromotor mit angeschlossenem Schneckenrad auf. Dieses Schneckenrad
greift zur Drehung einer Abtriebsscheibe in diese ein. Die vorgenannte Abtriebsscheibe
kann zumindest einen Exzenterstift besitzen, wobei dieser Exzenterstift zur Verschwenkung
des Zentralverriegelungshebels in eine korrespondierende Gabelausnehmung (im Zentralverriegelungshebel)
mit beidseitigen Anschlagflächen eingreift. Selbstverständlich ist in üblicher Weise
auch eine Verschwenkung des Zentralverriegelungshebels rein mechanisch möglich, nämlich
über einen Innenverriegelungshebel sowie einen Außenverriegelungshebel. Dies wird
mit Bezug auf die Figurenbeschreibung näher erläutert.
[0011] Für den Fall, daß auf eine Kulisse als gleichsam Kupplung zwischen Außenbetätigungshebel
und Auslösehebel zurückgegriffen wird, weist diese Kulisse bevorzugt ein zwischen
Zentralverriegelungshebel und in Frontansicht darunter befindlichem Auslösehebel angeordnetes
Blatt mit Zapfen auf. Dieser Zapfen ist einerseits in einem Langloch des Zentralverriegelungshebels,
andererseits in einem Langloch des Auslösehebels geführt.
[0012] Der Außenbetätigungshebel ist regelmäßig als um eine Achse drehbar gelagerter Zweiarmhebel
mit an den Türaußengriff angeschlossenem Betätigungshebelarm und Auslösehebelarm ausgeführt.
Vorzugsweise dient der Auslösehebelarm im Zuge der Einnahme der Entriegelungsstellung
des Zentralverriegelungshebels zur geführten Verschwenkung des Auslösehebels, und
zwar unter Zwischenschaltung der Kulisse oder des Kupplungshebels. Hierzu bildet der
vorgenannte Auslösehebelarm in Verriegelungsstellung des Zentralverriegelungshebels
sowie bei betätigtem Türaußengriff und Freigabe durch das Steuergerät mit einer Kante
eine Führung für die Kulisse bzw. deren Zapfen oder den Kupplungshebel. Auf diese
Weise gleitet der Zapfen oder der Kupplungshebel hieran, d. h. an der Führung, im
Zuge der Betätigung des Zentralverriegelungshebels (in seine Entriegelungsstellung)
entlang. Gleichzeitig wird der Auslösehebel in die Entriegelungsstellung (der Drehfalle)
verschwenkt.
[0013] Im Ergebnis wird im Rahmen der Erfindung die Zentralverriegelung bzw. der Zentralverriegelungsantrieb
nebst Zentralverriegelungshebel gleichsam für eine Zusatzfunktion herangezogen, nämlich
zur Servoöffnung des jeweiligen Kraftfahrzeugtürverschlusses an den Seitentüren, Hecktüren,
Kofferraumdeckel, Tankklappe usw.. Dies gelingt bei einfachem Aufbau und geringem
Gewicht, weil ein zusätzlicher Antrieb mit Getriebe zur Servoöffnung - wie er in der
DE-OS 195 30 726 beschrieben wird - ausdrücklich nicht erforderlich ist. Mit Blick
auf die EP 0 896 118 kann mit einem schwächeren und damit leichteren und kostengünstigeren
Antrieb gearbeitet werden, weil der beschriebene Zapfen der Kulisse einen relativ
großen Weg entlang der Kante des Auslösehebelarms zurücklegt. Im übrigen ist durch
die beschriebene Ausgestaltung - im Gegensatz zu der vorveröffentlichten europäischen
Lehre - eine definierte und einwandfreie Führung der Kulisse gewährleistet, wobei
Verkantungen, Fehlfunktionen usw. ausgeschlossen werden können.
[0014] Jedenfalls lassen sich nicht nur Vorteile hinsichtlich der Funktion sondern auch
mit Blick auf die Prouktions- und Herstellungskosten geltend machen, weil nicht nur
zusätzliche Aggregate entfallen und die erforderlichen Antriebe kostengünstig ausgestaltet
sind, sondern darüber hinaus auch der Zusammenbau, der Einbau und die Wartung vereinfacht
sind.
[0015] Die Überprüfung der Identifizierungseinrichtung seitens des Steuergerätes mag dabei
so erfolgen, daß das Steuergerät mit dem jeweils elektrisch ansteuerbaren Kraftfahrzeugtürverschluß
für jede Kraftfahrzeugtür über elektrische Steuerleitungen verbunden ist, die als
serieller Einleitungsbus ausgeführt sein können. Dabei werden die über diesen Bus
gesendeten seriellen Steuersignale seitens des Steuergerätes in entsprechende Steuerströme
für den Zentralverriegelungsantrieb umgewandelt. Zu diesem Zweck können ein Multiplexer
im Steuergerät sowie ein Demultiplexer mit Steuer- und Treiberschaltkreis in jedem
Kraftfahrzeugtürverschluß vorgesehen werden, wie dies grundsätzlich in der bereits
genannten deutschen Offenlegungsschrift 195 30 726 beschrieben ist.
[0016] Zur Überprüfung der Identifizierungseinrichtung wird ein Abgleich zwischen im Steuergerät
abgespeicherten Identitätscodewörtern und von der Identifizierungseinrichtung übermittelten
abzufragenden Identitätscodewörtern vorgenommen, wie dies in dem betreffenden Dokument
im Detail beschrieben ist. Hierauf wird ausdrücklich Bezug genommen. Dies setzt eine
aktive Identifizierungseinrichtung im Sinne einer Fernbedienung voraus. - Selbstverständlich
kann diese Identifizierungseinrichtung auch passiv ausgeführt sein, wie dies grundsätzlich
in der deutschen Patentschrift 197 01 077 beschrieben ist. Auch sogenannte Magnet-
oder Chipkartenlesesysteme sind an dieser Stelle denkbar.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Zentralverriegelungsanlage,
- Fig. 2
- eine Schließelementschale mit Drehfalle und Sperrklinke,
- Fig. 3 bis 5
- die in Frontansicht über der Schließelementschale naci. Fig. 2 angeordnete Hebelelementschale
mit integrierter Zentralverriegelung in verschiedenen Funktionsstellungen und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch die Fig. 3 entlang der Linie A-A.
[0018] In den Figuren ist eine Zentralverriegelungsanlage für ein Kraftfahrzeug gezeigt.
Diese ist entsprechend der schematischen Darstellung in Fig. 1 mit einem elektronischen
Steuergerät 1 sowie von dem Steuergerät 1 elektrisch ansteuerbaren Kraftfahrzeugtürverschlüssen
2 ausgerüstet. Nach dem Ausführungsbeispiel sind vier Kraftfahrzeugtürverschlüsse
2 für jede Kraftfahrzeugtür eines viertürigen Kraftfahrzeuges dargestellt. Die Verbindung
des elektronischen Steuergerätes 1 mit den Kraftfahrzeugtürverschlüssen 2 erfolgt
über elektrische Steuerleitungen 3 zur Ansteuerung der Kraftfahrzeugtürverschlüsse
2 mittels des Steuergerätes 1. Vorliegend sind die elektrischen Steuerleitungen 3
als serieller Einleitungsbus 3 ausgeführt, wobei jeder Kraftfahrzeugtürverschluß 2
zumindest einen Steuer- und Treiberschaltkreis 4 zur Ansteuerung des Zentralverriegelungsantriebes
5 aufweist. Selbstverständlich können auch weitere Aggregate im Kraftfahrzeugtürverschluß
2 von dem jeweiligen Steuer- und Treiberschaltkreis 4 beaufschlagt werden. Schließlich
ist in der Schemadarstellung noch eine Identifizierungseinrichtung 6 zu erkennen,
welche mit Hilfe des Steuergerätes 1 auf Berechtigung des Benutzers hin überprüft
wird. Bei dieser Identifizierungseinrichtung 6 kann es sich um eine Fernbedienung,
eine Chip- oder Magnetkarte oder dergleichen Zugangskontrollvorrichtung handeln. Selbstverständlich
ist grundsätzlich auch ein Schlüssel denkbar.
[0019] Ausweislich der Fig. 2 weist jeder Kraftfahrzeugtürverschluß 2 eine Drehfalle 7 sowie
eine zugehörige Sperrklinke 8 auf. Drehfalle 7 und Sperrklinke 8 sind in einer Schließelementschale
9 angeordnet. Diese Schließelementschale 9 ist in Frontansicht unterhalb der in den
Fig. 3 bis 5 dargestellten Hebelelementschale 10 angeordnet. Die Hebelelementschale
10 ist ausweislich der Fig. 6 mittels eines Deckels 11 verschlossen. An diesem Deckel
11 sind ein Innenverriegelungshebel 12 und ein Innenbetätigungshebel 13 gelagert.
[0020] Zum grundsätzlichen Aufbau gehört entsprechend den Fig. 3 bis 5 ferner ein Zentralverriegelungshebel
14, welcher mit dem Zentralverriegelungsantrieb 5 zusammenwirkt. Dieser Zentralverriegelungsantrieb
5 setzt sich aus einem reversierenden Elektromotor 5a mit angeschlossener Motorwelle
5b sowie Schneckenrad 5c zusammen und ist im oberen Teil der Schließelementschale
10 angeordnet. Eine Drehbewegung der Motorwelle 5b wird über das Schneckenrad 5c in
reversierende Drehbewegungen eines Abtriebsrades 15 umgewandelt. Dies ist durch einen
Doppelpfeil angedeutet. Die Abtriebsscheibe 15 ist im Ausführungsbeispiel mit zwei
Exzenterstiften 16 ausgerüstet. Die Exzenterstifte 16 greifen zur Verschwenkung des
Zentralverriegelungshebels 14 in eine korrespondierende Gabelausnehmung 17 mit beidseitigen
Anschlagflächen 18 ein. In Fig. 3 ist durchgezogen die Stellung des Zentralverriegelungshebels
14 in Entriegelungsposition gezeigt. In dieser Stellung schlägt ein Exzenterstift
16 an der zugehörigen (rechten) Anschlagfläche 18 an, wodurch die Abtriebsscheibe
15 und damit der Elektromotor 5a gestoppt werden. wie dies allgemein bekannt ist und
im Stand der Technik bereits beschrieben wurde.
[0021] Die in Fig. 4 gezeigte Verriegelungsstellung des Zentralverriegelungshebels 14 wird
mittels des Zentralverriegelungsantriebes 5 so eingenommen, daß - ausgehend von der
Entriegelungsstellung - die Abtriebsscheibe 15 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht
wird, so daß der in Fig. 3 linke Exzenterstift 16 in die Gabelausnehmung 17 eingreift
und den Zentralverriegelungshebel 14 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dies geschieht
solange, bis der in Fig. 3 rechte Exzenterstift 16 an der linken Anschlagfläche 18
anschlägt und auf diese Weise den Elektromotor 5a stoppt.
[0022] Neben der vorbeschriebenen Überführung des Zentralverriegelungshebels 14 in die verschiedenen
Stellungen ist auch eine Verschwenkung mit Hilfe des Innenverriegelungshebels 12 sowie
eines Außenverriegelungshebels 19 möglich. Zu diesem Zweck greift beispielsweise der
Außenverriegelungshebel 19 mit einer Nase 20 in eine Verschwenköffnung 21 des Zentralverriegelunyshebels
14 ein.
[0023] Darüber hinaus lassen die Fig. 3 bis 5 einen Außenbetätigungshebel 22 erkennen, welcher
mit einem nicht dargestellten Türaußengriff zusammenwirkt. Bei dem Außenbetätigungshebel
22 handelt es sich um einen Zweiarmhebel mit an den Türaußengriff angeschlossenen
Betätigungshebelarm 22a und Auslösehebelarm 22b. Jedenfalls führt eine Betätigung
des Türaußengriffs zu einer Verschwenkung des Außenbetätigungshebels 22 um seine Achse
23, und zwar in Pfeilrichtung. Schließlich gehört zum grundsätzlichen Aufbau ein Auslösehebel
24, welcher um eine Achse 25 schwenkbar gelagert ist und mit einer Nase 26 einen Ausleger
27 der (in Frontansicht darunter befindlichen) Sperrklinke 8 zu deren Öffnung betätigt
(vgl. auch Fig. 2). Die Achse 25, die (Dreh-)Achse 23 und eine Achse 28 für den Zentralverriegelungshebel
14, die Drehfalle 7 sowie den oberhalb des Zentralverriegelungshebels 14 angeordneten
Außenverriegelungshebel 19 sind jeweils parallel zueinander angeordnet. Dies gilt
auch für die Achse der Abtriebsscheibe 15.
[0024] Zur Kupplung von Außenbetätigungshebel 22 und Auslösehebel 24 ist eine mittels des
Zentralverriegelungshebels 14 und des Auslösehebels 24 geführte Kulisse 29, 30 vorgesehen.
Alternativ hierzu kann auch ein auf der Achse 28 des Zentralverriegelungshebels 14
drehbar und verschiebbar angeordneter Kupplungshebel verwirklicht sein, welcher jedoch
nicht dargestellt ist. Die Kulisse 29, 30 weist ein zwischen Zentralverriegelungshebel
14 und in Frontansicht darunter befindlichem Auslösehebel 24 angeordnetes Blatt 29
mit das Blatt 29 beidseitig durchdringendem Zapfen 30 auf. Der Zapfen 30 ist einerseits
in einem Langloch 31 des Zentralverriegelungshebels 14, andererseits in einem Langloch
32 des Auslösehebeis 24 geführt.
[0025] Die Funktionsweise ist wie folgt: Der jeweils dargestellte Kraftfahrzeugtürverschluß
2 läßt sich bei Betätigung eines zugehörigen Türaußengriffs nach Überprüfung der Identifizierungseinrichtung
6 und Freigabe durch das Steuergerät 1 motorisch öffnen. Zu dieser motorischen Öffnung
des Kraftfahrzeugtürverschlusses 2 betätigt der Zentralverriegelungsantrieb 5 über
den Zentralverriegelungshebel 14 die Sperrklinke 8 zur Freigabe der Drehfalle 7 mittelbar
oder unmittelbar. Im einzelnen kuppelt der Zentralverriegelungshebel 14 den mit dem
Türaußengriff verbundenen Außenbetätigungshebel 22 mit dem Auslösehebel 24 in seiner
Entriegelungsstellung (vgl. Fig. 3). Eine Entkupplung erfolgt in der Verriegelungsstellung
des Zentralverriegelungshebels 14 (vgl. Fig. 4). Bei betätigtem Türaußengriff und
Freigabe durch das Steuergerät 1 wird der Zentralverriegelungshebel 14 - ausgehend
von der Verriegelungsstellung in Fig. 4 - in die Entriegelungsstellung entsprechend
der Darstellung in Fig. 5 überführt. Dies erfolgt unter gleichzeitigem Verschwenken
des Auslösehebels 24 in eine die Drehfalle 7 freigebende Position.
[0026] Die Drehfalle 7 wird in üblicher Weise durch die Sperrklinke 8 in ihrer geschlossenen
Position gehalten. Dann ist der Kraftfahrzeugtürverschluß und die zugehörige Kraftfahrzeugtür
geschlossen. Um den Kraftfahrzeugtürverschluß bzw. die Tür zu öffnen, muß die Sperrklinke
8 so verschwenkt werden, daß sich die Drehfalle 7 (federunterstützt) drehen kann und
somit einen nicht dargestellten Schließkolben freigibt. Das Verschwenken der Sperrklinke
8 erfolgt durch den Auslösehebel 24, welcher seinerseits durch den Innenbetätigungshebel
13 oder durch den Außenbetätigungshebel 22 über die Kulisse 29, 30 beaufschlagt wird.
[0027] Wird der Außenbetätigungshebel 22 in Pfeilrichtung betätigt, so wird die Pulisse
29, 30 von ihrer in Fig. 3 dargestellten Position A in die Stellung B (strichpunktiert)
überführt, und zwar bei in Entriegelungsstellung befindlichem Zentralverriegelungshebel
14. Gleichzeitig wird der Auslösehebel 24 entgegen dem Uhrzeigersinn um seine Drehachse
25 verschwenkt und drückt hierdurch mit der Nase 26 auf den Ausleger 27 der Sperrklinke
8, so daß die Drehfalle 7 freigegeben wird.
[0028] Wenn der Zentralverriegelungshebel 14 in seine Verriegelungsstellung (vgl. Fig. 4)
mittels der Abtriebsscheibe 15 überführt wird, erfolgt eine Verschwenkung des Zentralverriegelungshebels
14 um die Achse 28 und zwar im Uhrzeigersinn. Gleichzeitig bewegt sich das Langloch
31 in die in Fig. 4 gezeigte Stellung. Außerdem bewegt sich die Kulisse 29, 30 in
die Position C. In dieser Stellung kann die Kulisse 29, 30 durch den Außenbetätigungshebel
22 nicht mehr bewegt werden, weil der Betätigungshebelarm 22b des Außenbetätigungshebels
22 den Zapfen 30 nicht mehr erfassen kann. Folglich läßt sich der Kraftfahrzeugtürverschluß
2 in Verriegelunysstellung des Zentralverriegelungshebels 14 nicht mehr öffnen, wie
dies vernünftig und auch gewünscht ist.
[0029] Die Servoöffnung bei betätigtem Außenbetätigungshebel 22 und Freigabe durch das Steuergerät
1 wird wie folgt durchgeführt. Die Kulisse 29, 30 befindet sich in der Position C
(vgl. Fig. 4) und der Außenbetätigungshebel 22 ist in die gezeigte Stellung um die
Drehachse 23 im Uhrzeigersinn verschwenkt worden. Hierdurch nimmt eine Kante 33 am
Betätigungshebelarm 22 die in Fig. 5 gezeigte Stellung ein. Diese Kante 33 bildet
eine Führung für die Kulisse 29, 30 bzw. den Zapfen 30 oder den nicht dargestellten
alternativen Kupplungshebel.
[0030] Jedenfalls gleitet der Zapfen 30 und damit die Kulisse 29, 30 an der Kante 33 entlang,
sobald der Zentralverriegelungshebel 14 betätigt wird (Übergang in die Entriegelungsstellung),
und zwar ausgelöst durch die Freigabe des Steuergerätes 1, welches den Zentralverriegelungsantrieb
5 entsprechend beaufschlagt. Gleichzeitig wird der Auslösehebel 24 verschwenkt, und
zwar entgegen dem Uhrzeigersinn um die Achse 25. Am Ende der Bewegung des Zentralverriegelungshebels
14 befindet sich die Kulisse 29, 30 wieder in der Stellung B, welche zur Offenstellung
des Auslösehebels 24 korrespondiert (vgl. Fig. 3). Gleichzeitig mit der Verschwenkung
des Auslösehebeis 24 entgegen dem Uhrzeigersinn wird durch dessen Nase 26 in Verbindung
mit dem Ausleger 27 die Sperrklinke 8 ausgelöst und damit die Drehfalle 7 freigegeben.
Folglich dient der Auslösehebelarm 22 im Zuge der Einnahme der Entriegelungsstellung
des Zentralverriegelungshebels 14 zur Verschwenkung des Auslösehebeis 24 unter Zwischenschaltung
der Kulisse 29, 30 oder des nicht dargestellten Kuppplungshebels.
1. Zentralverriegelungsanlage für ein Kraftfahrzeug, mit
- einem elektronischen Steuergerät (1),
- zumindest einem von dem Steuergerät (1) elektrisch ansteuerbaren Kraftfahrzeugtürverschluß
(2) mit Drehfalle (7), Sperrklinke (8), und wenigstens einem Zentralverriegelungshebel
(14) mit Zentralverriegelungsantrieb (5), und mit
- einer Identifizierungseinrichtung (6),
wobei der Kraftfahrzeugtürverschluß (2) bei Betätigung eines zugehörigen Türaußengriffs
nach Überprüfung der Identifizierungseinrichtung (6) und Freigabe durch das Steuergerät
(1) motorisch geöffnet wird, und
wobei zur motorischen Öffnung des Kraftfahrzeugtürverschlusses (2) der Zentralverriegelungsantrieb
(5) die Sperrklinke (8) zur Freigabe der Drehfalle (7) mittelbar oder unmittelbar
betätigt.
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Zentralverriegelunghebel (14) einen mit dem Türaußengriff verbundenen Außenbetätigungshebel
(22) mit einem Auslösehebel (24) zur Betätigung der Sperrklinke (8) in seiner Entriegelungsstellung
kuppelt und in seiner Verriegelungsstellung entkuppelt, wobei
- der Zentralverriegelunyshebel (14) bei betätigtem Türaußengriff und Freigabe durch
das Steuergerät (1) von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung unter
gleichzeitigem Verschwenken des Auslösehebels (24) in eine die Drehfalle (7) freigebende
Position überführbar ist,, und wobei
- zur Kupplung von Außenbetätigungshebel (22) und Auslösehebel (24) eine im Zentralverriegelungshebel
(14) sowie im Auslösehebel (24) geführte Kulisse (29, 30) oder ein auf einer Achse
(28) des Zentralverriegelungshebels (14) drehend und verschiebbar angeordneter Kupplungshebel
verwirklicht ist.
2. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralverriegelungsantrieb
(5) einen Elektromotor (5a) mit angeschlossenem Schneckenrad (5c) zur Drehung einer
Abtriebsscheibe (15) mit zumindest einem Exzenterstift (16) aufweist, wobei der Exzenterstift
(16) zur Verschwenkung des Zentralverriegelungshebels (14) in eine korrespondierende
Gabelausnehmung (17) mit beidseitigen Anschlagflächen (18) eingreift.
3. Zentralverriegelungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kulisse (29, 30) ein zwischen dem Zentralverriegelungshebel (14) und dem in Frontansicht
darunter befindlichen Auslösehebel (24) angeordnetes Blatt (29) mit Zapfen (30) aufweist,
wobei der Zapfen (30) einerseits in einem Langloch (31) des Zentralverriegelungshebels
(14), andererseits in einem Langloch (32) des Auslösehebels (22) geführt ist.
4. Zentralverriegelungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenbetätigungshebel (22) als um eine Achse (23) drehbar gelagerter Zweiarmhebel
mit an den Türaußengriff angeschlossenem Betätigungshebelarm (22a) und Auslösehebelarm
(22b) ausgebildet ist.
5. Zentralverriegelungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslösehebelarm (22b) im Zuge der Einnahme der Entriegelungsstellung des Zentralverriegelungshebels
(14) bei betätigtem Türaußengriff und Freigabe durch das Steuergerät (1) zur geführten
Verschwenkung des Auslösehebels (24) unter Zwischenschaltung der Kulisse (29, 30)
oder des Kupplungshebels dient und hierzu in Verriegelungsstellung des Zentralverriegelungshebels
(14) mit einer Kante (33) eine Führung für die Kulisse (29, 30) bzw. den Zapfen (30)
oder den Kupplungshebel bildet, welcher hieran im Zuge der Betätigung des Zentralverriegelungshebels
(14) unter gleichzeitigem Verschwenken des Auslösehebels (24) in die Offenstellung
entlanggleitet.