[0001] Die Erfindung betrifft ein Deckengliedertor mit einem Torblatt aus mehreren in Bewegungsrichtung
aufeinanderfolgenden, aneinander angelenkten Paneelen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Derartige Deckengliedertore werden nicht nur für Hallentore, sondern in verstärktem
Maße auch für Garagentore verwendet, weil sie gegenüber anderen überkopf bewegbaren
Toren hinsichtlich ihres Raumbedarfs beim Übergang zwischen Schließstellung und Offenstellung
keinen nennenswerten Raum im Gebäudeinneren benötigen und hinsichtlich der benötigten
Sturzhöhe oberhalb der zu schließenden Toröffnung weniger anspruchsvoll als ein Rolltor,
aber anspruchsvoller als ein Kipp- oder Schwingtor sind, welches letzteres beim Übergang
zwischen den Endstellungen Platz innerhalb und ggf. auch außerhalb der Toröffnung
benötigt.
[0002] Die WO 97/23700 A2 zeigt ein Deckengliedertor nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Nachteilig benötigt dieses jedoch einen großen Bauraum seitlich neben den Paneelen,
der nach außen durch eine Zarge abgedeckt wird. Ein Schwingtor benötigt einen seitlich
neben dem Tor geringeren Bauraum.
[0003] Da zunehmend der Wunsch besteht, alte Schwingtore in vorhandenen Garagen durch Deckengliedertore
zu ersetzen, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Bauraum seitlich neben
den Paneelen des Deckengliedertores zu minimieren. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Ausbildung eines Deckengliedertors mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0004] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 8 beschrieben.
[0005] Aus Sicherheitsgründen ist es bei Deckengliedertoren üblich, an jeder Torseite wenigstens
zwei Seile, die unabhängig voneinander die Entlastungsfunktion übernehmen können,
zu verwenden. Beim Bruch eines Seils dient das zweite Seil als Fangseil. Eine Anordnung
der zusammengehörenden Seile einer Torseite hintereinander am Festlegepunkt des unteren
Paneels bringt den Vorteil, daß die Seile so dicht wie möglich neben den Laufschienen
angeordnet sein können, ohne daß die Gefahr des Schleifens der Seile an den Laufschienen
besteht. Dadurch kann vorteilhaft der Bauraum seitlich neben den Paneelen und damit
die Breite der Zarge reduziert werden. Eine weitere Reduzierung der Baubreite wird
dadurch erzielt, daß die Enden der Seile lediglich verdickt ausgebildet sind und in
ein sich quer zur Paneelerstreckung erstreckendes Langloch am Festlegepunkt des unteren
Paneels eingehängt werden. Die Verdickung der Enden der Seile kann vorteilhaft durch
den Einsatz von Quetschklemmen hergestellt werden. Wenn die Seile quer zur Paneelerstreckung
schwenkbar mittels eines Schwenkgelenks am Festlegepunkt des unteren Paneels befestigt
sind, wird nicht nur erreicht, daß sich die Zugrichtung der Seile gegenüber dem Schwenkwinkel
des unteren Paneels einstellen kann. Es wird vorteilhaft auch erreicht, daß unterschiedliche
Längen der nebeneinanderliegenden Seile in einfacher Weise ausgeglichen werden können.
Beim Anbinden der mit einem verdickten Ende ausgebildeten Seile in einer Langlochaufnahme
ist es von Vorteil, wenn das Langloch in einer von der Arbeitsposition der Seile entfernten
Stelle eine Einführöffnung aufweist, deren Querschnitt gleich oder größer ist als
die Dicke des Endes des Seils. Zum Anbinden der Seile an den Anlenkpunkt des unteren
Paneels ist es dann nur erforderlich, das entlastete Seilende durch die Einführöffnung
zu schieben und im Längsschlitz bis in die Arbeitsposition zu verschwenken oder zu
verschieben. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung von mehreren Entlastungsseilen
pro Seite eines Deckengliedertores besteht darin, die anderen Enden der zusammengehörenden
Seile einer Torseite miteinander zu verbinden. Dadurch wird erreicht, daß die Einzelseile
mit einer geringen Längentoleranz zueinander hergestellt werden können. Dieses bedingt
jedoch eine Arbeitsfolge, in der erst die einzelnen Enden der zusammengehörenden Seile
mit der jeweiligen Einzelaufhängung versehen werden und dann die hier fixierten Seile
am anderen Ende miteinander zusammen verbunden werden.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Ansicht der Anbindung und Führung an der Unterkante des unteren Paneels,
- Fig. 2
- eine Draufsicht an die Anlenkung und Führung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung der Anbindung der Entlastungsseile entsprechend Fig.
1 und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Fig. 3.
[0007] Das Deckengliedertor mit einem Torblatt aus mehreren in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgend
aneinandergelenkten Paneelen ist dem Fachmann bekannt und wird daher nicht näher beschrieben.
Das gleiche gilt für die Anordnung der Rollen und der Laufschienen, ebenso wie der
Gewichtsausgleichseinrichtung.
[0008] Die Fig. 1 und 2 zeigen daher lediglich die Anbindung und Führung des unteren Paneels
1 im unteren Kantenbereich 2. Hier ist mittels Schrauben 3 ein Befestigungs- und Führungswinkel
4 angebracht. Dieser Befestigungs- und Führungswinkel 4 trägt nahe dem Paneel nach
außen ragend eine Rolle 5, die in einer Laufschiene 6 geführt ist, welche bauseits
fest montiert ist. Über Rolle 5 und Laufschiene 6 wird somit das Paneel 1 bezüglich
seiner Bewegung beim Öffnen oder Schließen des Tores geführt.
[0009] Der Befestigungs- und Führungswinkel 4 weist ein Ende 7 auf, das nach außen in Richtung
zum Paneel 1 hin zurückgebogen ist. Durch eine Bohrung am Ende 7 des Befestigungs-
und Führungswinkels 4 ist ein Bolzen 8 geschoben, der einen Schwenkhaken 9 trägt,
an welchem wiederum die Seile 10, 11 der Gewichtsentlastungseinrichtung befestigt
sind.
[0010] Die Fig. 3 und 4 zeigen Einzelheiten der Ausbildung des Schwenkhakens 9 und der mit
ihm zusammenwirkenden Bauteile. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, verläuft die Achse
12 des Bolzens 8 und damit die Schwenkachse des Schwenkhakens 9 parallel zur Paneelerstreckung
13. Dadurch ist der Schwenkhaken 9 und sind die an ihm befestigten Seile 10, 11 quer
zur Paneelerstreckung schwenkbar. Des weiteren ist aus Fig. 2 zu erkennen, daß die
Seile 10, 11 quer zur Paneelerstreckung hintereinander liegen. Der Bolzen 8 weist
einen Bolzenkopf 14 und eine Fixiernut 15 auf. Er wird so durch den Schwenkhaken 9
und das Ende 7 des Befestigungs- und Führungswinkels 4 gesteckt, daß der Bolzenkopf
14 von außen anliegt und die dem anderen Ende des Bolzens 8 naheliegende Fixiernut
15 nach innen ragt. Die Fixierung des Bolzens 8 erfolgt über eine Unterlegscheibe
16 und eine Spannklemme 17. Durch die vorbeschriebene Einbauweise des Bolzens wird
erreicht, daß die Spannklemme 17 geschützt im zurückgebogenen Innenbereich des Befestigungs-
und Führungswinkels 4 liegt. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß die Spannklemme
17 nicht mehr so leicht durch das Auffahren auf einen auf dem Boden der Garage liegenden
Gegenstand aus der Fixiernut 15 herausgeschoben werden kann.
[0011] Der Schwenkhaken 9 ist als mehrfach gebogenes Blech-, Stanz- und Biegeteil, vorzugsweise
aus Stahl, hergestellt. Andere Formen und Werkstoffe zur Herstellung des Schwenkhakens
9 sind denkbar. Im Ausführungsbeispiel weist der Schwenkhaken 9 zwei C-förmige kongruente
Schenkel 18,19 auf, die einen Abstand zueinander aufweisen, der geringfügig größer
ist als der Durchmesser der Seile 10, 11. Einen Ends sind die Schenkel 18, 19 durch
einen einteilig mit ihnen hergestellten Rücken 20 miteinander verbunden. Die andernendige
Verbindung und Fixierung des Abstands der Schenkel 18, 19 zueinander erfolgt über
den Bolzen 8 und dem zwischenliegenden Ende 7 des Befestigungs- und Führungswinkels
4. Von daher bildet der vorbeschriebene Abstand zwischen den Schenkeln 18, 19 des
Schwenkhakens 9 einen Längsschlitz. Etwa zentrisch im Längssteg der Schenkel 18, 19
des Schwenkhakens 9 sind die Schenkel 18, 19 mit Ausbauchungen 21, 22 ausgebildet.
Diese Ausbauchungen 21, 22 bilden eine sich quer zur Zugrichtung des Schwenkhakens
9 erstreckende Einführöffnung 23.
[0012] Auf die Enden der Seile 10, 11 sind Quetschklemmen 24, 25 aufgeschoben und mit dem
jeweiligen Seil 10, 11 kraft- und formschlüssig verquetscht. Die Verbindung zwischen
Quetschklemme 24, 25 und Seil 10, 11 kann eine Kraft übertragen, die größer ist als
die maximale Zugkraft des jeweiligen Seiles 10, 11. Der Querschnitt der Einführöffnung
23 ist geringfügig größer als der Querschnitt einer Quetschklemme 24, 25. Zur Montage
der Enden der Seile 10, 11 werden diese gegenüber dem unteren Paneel 1 entlastet.
Der Schwenkhaken 9 wird entgegen der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Arbeitsposition
um 90° verschwenkt, so daß die Einführöffnung 23 in Seilrichtung liegt. Danach werden
nacheinander die Quetschklemmen 24, 25 der Seile 10, 11 durch die Einführöffnung 23
in den Innenraum des C-förmig ausgebildeten Schwenkhakens 9 eingeführt, um abschließend
im Abstandsbereich zwischen den Schenkeln 18, 19 des Schwenkhakens 9 bis in die in
den Fig. 1 bis 3 dargestellte Arbeitsposition der Seile verschwenkt zu werden. In
dieser Arbeitsposition liegen die Enden der Seile 10, 11 und damit die Quetschklemmen
24, 25 nahe dem Rücken 20 des Schwenkhakens 9.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1.
- Paneel
- 2.
- Kantenbereich
- 3.
- Schraube
- 4.
- Befestigungs- und Führungswinkel
- 5.
- Rolle
- 6.
- Laufschiene
- 7.
- Ende
- 8.
- Bolzen
- 9.
- Schwenkhaken
- 10.
- Seil
- 11.
- Seil
- 12.
- Achse
- 13.
- Paneelerstreckung
- 14.
- Bolzenkopf
- 15.
- Fixiernut
- 16.
- Unterlegscheibe
- 17.
- Spannklemme
- 18.
- Schenkel
- 19.
- Schenkel
- 20.
- Rücken
- 21.
- Ausbauchung
- 22.
- Ausbauchung
- 23.
- Einführöffnung
- 24.
- Quetschklemme
- 25.
- Quetschklemme
1. Deckengliedertor mit einem Torblatt aus mehreren in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgend
aneinander angelenkten Paneelen (1), die mit seitlich angeordneten Rollen (5) in sich
vertikal und nach Bogenübergängen horizontal erstreckenden ersten seitlichen Laufschienen
(6) geführt sind, mit Ausnahme des in Schließstellung obersten Paneels, das mit seinen
in dieser Stellung im Oberkantenbereich angebrachten Rollen in zweiten Laufschienen
geführt wird, die - bis auf einen der Toröffnung zugewandten gegebenenfalls abgesenkten
und dann abgewinkelten Abschnitt - parallel und oberhalb der zugewandten horizontalen
Abschnitte der ersten Laufschienen (6) angeordnet sind, und mit vorzugsweise beidseitig
angeordneten Gewichtsausgleichseinrichtungen in Gestalt sich etwa horizontal erstreckender
elastisch dehnbarer Zugmittel, die einen Endes in einem der Toröffnung abgewandten
Gebäudebereich festgelegt und anderen, der Toröffnung zugewandten Endes mit Umlenkrollen
verbunden sind, über welche wenigstens zwei Seile (10, 11), die einen Endes ortsfest
gehalten sind, umschlingend, im toröffnungsabgewandten Bereich etwa parallel zu den
horizontal verlaufenden Schienen angeordnet sind und toröffnungsnah über weitere Umlenkrollen
umgelenkt zu Festlegepunkten beiderseits im unteren Kantenbereich (2) des im Schließzustand
untersten Paneels (1) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammengehörenden Seile (10, 11) einer Torseite am Festlegepunkt des untersten
Paneels (1) quer zur Paneelerstreckung (13) hintereinanderliegend befestigt sind.
2. Deckengliedertor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Festlegepunkt des untersten Paneels (1) angreifenden Enden der Seile (10,
11) verdickt ausgebildet sind und in ein sich quer zur Paneelerstreckung (13) erstreckendes
Langloch eingehängt werden.
3. Deckengliedertor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verdickung der Enden der Seile (10, 11) Quetschklemmen (24, 25) aufgesetzt
und mit den Seilen (10, 11) verquetscht werden.
4. Deckengliedertor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (10, 11) quer zur Paneelerstreckung (13) schwenkbar mittels eines Schwenkgelenks
am Festlegepunkt des untersten Paneels (1) befestigt sind.
5. Deckengliedertor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (10, 11) mit ihrem verdickten Ende in den Längsschlitz eines schwenkbar
am untersten Paneel (1) angebrachten Schwenkhakens (9) eingreifen.
6. Deckengliedertor nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch an einer von der Arbeitsposition der Seile (10, 11) entfernten Stelle
eine Einführöffnung (23) aufweist, deren Querschnitt gleich oder größer ist als die
Dicke eines Endes der Seile (10, 11).
7. Deckengliedertor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Enden der zusammengehörenden Seile (10, 11) einer Torseite miteinander
verbunden sind.
8. Deckengliedertor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Enden der zusammengehörenden Seile (10, 11) über beide Seile (10,
11) umgreifende Quetschschellen miteinander verbunden sind.