[0001] Die Erfindung betrifft eine keramische Lochplatte für eine Zustellung eines Feuerungsraumes,
insbesondere zur Müll- und/oder Sondermüllverbrennung.
[0002] Eine derartige Lochplatte ist in dem DE 296 14 856 U1 beschrieben. Die Lochplatten
sind aus einem luftbeaufschlagten Hohlraum hinter den Platten luftgekühlt. Die Lochplatte
weist eine Vielzahl von Luftkanäle bildenden Löchern auf, so daß sich vor der Feuerraumseite
der Lochplatten ein Luftschleier bildet. Dieser verhindert schon aufgrund der Aerodynamik
der Luftströmungen Ablagerungen von Flugasche an der Lochplatte und damit Schlackenanbackungen.
Außerdem erfolgt durch die Vielzahl der Löcher eine das gesamte Volumen der Lochplatte
erfassende Kühlung. Die Lochplatten sind also nicht nur rückseitig oder an den Rändern
gekühlt. Dieser Kühleffekt verlängert die Haltbarkeit der Platten wesentlich.
[0003] Nach dem DE 296 14 856 U1 sind im Bereich der Ecken der Lochplatten Stufen vorgesehen,
an denen die Lochplatten befestigbar sind. Zur Befestigung vorgesehene Schrauben oder
sonstige Metallteile müssen vom Feuerungsraum zugänglich sein und korrodieren deshalb
in der Atmosphäre des Feuerungsraums schnell. Sie müssen dementsprechend oft ausgewechselt
werden. Darüber hinaus ist die Montage bzw. Demontage aufwendig.
[0004] In der DE 196 38 711 A1 ist eine Verkleidung der Innenwand eines Brennraumes mit
feuerfesten Formsteinen beschrieben, wobei jeder Formstein mit einer Ausnehmung in
eine Halterung einhängbar ist, die ein in den Brennraum ragendes Hakenteil und mindestens
ein Rohr aufweist. Für Lochplatten nach dem DE 296 14 856 U1 ist diese Halterung nicht
geeignet.
[0005] Ein Zweischichtstein zur Auskleidung eines Feuerraums einer Glasschmelzanlage ist
in der DE 195 43 430 A1 beschrieben. Am Zweischichtstein sind Ausnehmungen zur teilweisen
Aufnahme von Rohren der Wandung eines Kesselraums vorgesehen. Zur Aufhängung des Zweischichtsteins
weist er Vertiefungen auf, die schräg zur Haupterstreckungsebene verlaufen. Die Vertiefungen
dienen zum vertikalen Aufhängen des Zweischichtsteins an Haken. Jede der Vertiefungen
erstreckt sich über die gesamte Breite des Zweischichtsteins. Solche Vertiefungen
schwächen die Stabilität und sind bei Lochplatten nach dem DE 296 14 856 U1 ungeeignet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lochplatte der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
die einfach, schraubenlos montierbar ist, ohne daß deren Stabilität und Lochstruktur
wesentlich gestört wird.
[0007] Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß an jedem in der Einbaulage
vertikalen Seitenrand der Lochplatte wenigstens eine Aussparung vertieft ist, wobei
die Lochplatte zur Halterung in einem Rahmen mit den Aussparungen auf Führungsstücke
vertikaler Schenkel des Rahmens aufschiebbar ist, und daß die Grenzflächen zwischen
den Aussparungen und den Führungsstücken in einem spitzen Winkel zur Horizontalen
geneigt sind.
[0008] Die Lochplatte ist einfach dadurch zu montieren, daß sie in den Rahmen eingesetzt
wird, wobei die Führungsstücke des Rahmens in ihre Aussparungen greifen und die Aussparungen
sich aufgrund des zur Horizontalen spitzen Winkels schräg nach unten verschieben bzw.
gleiten, so daß sie unter Schwerkraftwirkung nicht von den Führungsstücken rutschen
können. Da die Aussparungen nur an den vertikalen Seitenrändern der Lochplatte vorgesehen
sind, können sie kaum zu einer Schwächung der Stabilität der Lochplatte, also auch
nicht zu einer Bruchgefahr führen. Außerdem stören die Aussparungen die Lochstruktur
der Lochplatte nicht, da sie nicht bis in den Bereich der Löcher reichen müssen.
[0009] Vorzugsweise sind die Aussparungen feuerraumseitig geschlossen, erstrecken sich also
nicht offen zur Feuerraumseite. Dadurch sind die Führungsstücke gegenüber der aggresiven
Atmosphäre des Feuerraums abgedeckt. Sie können damit wie der Rahmen aus Metall bestehen
und lassen sich somit einfach mit dem metallischen Rahmen verbinden, beispielsweise
verschweißen.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung weist die Lochplatte an ihrem oberen, horizontalen
Seitenrand eine Abschrägung auf, deren Winkel etwa dem Winkel der Grenzflächen entspricht.
Dies erleichtert bei der Montage das Einsetzen der Lochplatte in den Rahmen und bei
der Demontage das Ausheben einer einzelnen Lochplatte aus dem Lochplattenverbund.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
[0012] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen vertikalen Teilschnitt einer Zustelleinrichtung eines Feuerungsraums mit in
einen Rahmen eingesetzter Lochplatte,
- Figur 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II nach Fig.1,
- Figur 3
- die Lochplatte in perspektivischer Ansicht und
- Figur 4
- ein der Lochplatte zugeordnetes Rahmenteil, perspektivisch.
[0013] An einer nicht näher dargestellten Wandung eines Feuerungsraumes sind Träger 1 befestigt.
Die Wandung ist gegenüber dem eigentlichen Feuerungsraum 2 durch Lochplatten 3 aus
feuerfestem, keramischem Material abgedeckt, wobei zwischen den Lochplatten 3 und
der Wandung ein belüfteter Raum 4 besteht. An den Trägern 1 ist zur Halterung der
Lochplatten 3 ein kassettenförmiger Rahmen 5 aus Stahl angeordnet. Dieser weist zur
Aufnahme der Lochplatten 3 einen horizontalen, oberen Schenkel 6, einen horizontalen,
unteren Schenkel 7 und vertikale Schenkel 8,9 auf. Der obere Schenkel 6 ist dabei
der untere Schenkel für die nächstobere Lochplatte 3'. An den unteren Schenkel 7 schließt
die nächstuntere Lochplatte 3'' im Lochplattenverbund an (vgl. Fig.1). Die horizontalen
Schenkel 6,7 sind der Lochplatte 3 zugewandt mit Abwinklungen 10 versehen.
[0014] Jede der feuerfesten, keramischen Lochplatten 3 ist mit einer Vielzahl von Löchern
11 versehen, welche als Strömungskanäle zwischen dem belüfteten Raum 4 und dem Feuerungsraum
2 dienen.
[0015] An jedem der beiden im Einbauzustand vertikalen Seitenränder 12,13 der rechteckförmigen,
speziell quadratischen Lochplatte 3 ist jeweils eine Aussparung 14,15 vorgesehen.
Die Aussparungen 14,15 sind voneinander getrennt. Sie gehen also nicht ineinander
über. Die Aussparungen 14,15 erstrecken sich nicht über die gesamte Dicke D der Lochplatte
3, sondern nur über einen Teil D1 der Dicke. Sie sind damit zum Feuerraum 2 geschlossen
und zum Raum 4 hin offen.
[0016] An den vertikalen Schenkel 8,9 des Rahmens 5 sind Flacheisen als Führungsstücke 16,17
angeschweißt, die den Aussparungen 14,15 zugeordnet sind. Einander zugewandte Grenzflächen
18,19 der Aussparungen 14,15 und der Führungsstücke 16,17 sind in einem spitzen Winkel
W zur Horizontalen geneigt (vgl. Fig.1). Die Tiefe T der Aussparungen 14,15 entspricht
etwa der Dicke d der Führungsstücke 16,17 (vgl. Fig.2,3,4) derart, daß die Aussparungen
14,15 gerade über die Führungsstücke 16,17 passen. Die Aussparungen 14,15 reichen
dabei nicht bis in den Bereich der Lochplatte 3, in dem sich die rasterförmig verteilten
Löcher 11 befinden.
[0017] In zwischen benachbarten Lochplatten 3,3',3'' bestehenden Fugen und auf den Abwinklungen
10 ist keramisches Fasermaterial 20 zur Abdichtung angeordnet.
[0018] Die Lochplatte 3 weist an ihrem oberen, horizontalen Rand eine Abschrägung 20 auf,
die im Winkel W etwa parallel zu den Grenzflächen 18 bzw. 19 verläuft. Die Abschrägung
20 erstreckt sich etwa über die Teildicke D1. An die Abschrägung 20 schließt eine
Stufe 21 an, die in eine sich über die Teildicke D2 reichende Schräge 22 übergeht.
Am unteren, horizontalen Rand ist die Lochplatte 3 mit einer Stufe 23 versehen, die
im Bereich der Teildicke D1 liegt und in eine Schräge 24 übergeht.
[0019] Die Montage der Lochplatte 3 geschieht etwa folgendermaßen:
[0020] Die Lochplatte 3 wird in den Rahmen 5 eingesetzt, wobei die Aussparungen 14,15 über
die Führungsstücke 16,17 greifen. Anschließend wird die Lochplatte 3 im Winkel W schräg
nach unten verschoben. Die Abschrägung 20 ist dabei so gestaltet, daß die Lochplatte
3 nicht am oberen, horizontalen Schenkel 6 anschlägt. Die Lochplatte 3 sitzt dann
mit ihrer unteren Stufe 23 auf dem horizontalen, unteren Schenkel 7 auf. Gegen ein
Herauskippen aus dem Rahmen 5 ist sie durch die in die Aussparungen 14,15 greifenden
Führungsstücke 16,17 gesichert. Die Lochplatte 3 überragt in dieser Einbaustellung
den Rahmen 5 zum Feuerungsraum 2 hin um die Teildicke D2. Die Schräge 22 läßt sich
so gestalten, daß die zwischen benachbarten Lochplatten bestehende Fuge möglichst
schmal ist. Die Schräge 24 dient der Gewichtsreduzierung der Lochplatte 3.
[0021] Soll die Lochplatte 3 demontiert werden, dann kann dies geschehen, ohne daß benachbarte
Lochplatten 3', 3'' entfernt werden müssen. Die Lochplatte 3 wird hierfür entsprechend
dem Winkel W schräg nach oben aus dem Rahmen 5 ausgehoben.
1. Keramische Lochplatte für eine Zustellung eines Feuerungsraumes, insbesondere zur
Müll- und/oder Sondermüllverbrennung,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem in der Einbaulage vertikalen Seitenrand (12, 13) der Lochplatte (3) wenigstens
eine Aussparung (14, 15) vertieft ist, wobei die Lochplatte (3) zur Halterung in einem
Rahmen(5) mit den Aussparungen (14, 15) auf Führungsstücke (16, 17) vertikaler Schenkel
(8, 9) des Rahmens (5) aufschiebbar ist, und daß Grenzflächen (18, 19) zwischen den
Aussparungen (14, 15) und den Führungsstücken (16, 17) in einem spitzen Winkel (W)
zur Horizontalen geneigt sind.
2. Lochplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparungen (14, 15) feuerraumseitig geschlossen sind.
3. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe (T) der Aussparung (14, 15) etwa der Dicke (d) des Führungsstücks (16,
17) entspricht.
4. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparungen (14, 15) voneinander getrennt sind.
5. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jedem vertikalen Seitenrand (12, 13) der Lochplatte (3) nur eine Aussparung
(14, 15) vorgesehen ist.
6. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochplatte (3) im Einbauzustand auf einem horizontalen Schenkel (7) des Rahmens
(5) aufsitzt.
7. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochplatte (3) im Einbauzustand von den Führungsstücken (16, 17) gegen eine
horizontale Bewegung blockiert ist.
8. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochplatte (3) an ihrem oberen, horizontalen Rand eine Abschrägung (20) aufweist,
deren Winkel dem Winkel (W) der Grenzflächen (18, 19) entspricht.
9. Lochplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lochplatte (3) im Einbauzustand den Rahmen (5) zum Feuerungsraum (2) hin überragt.
10. Lochplatte nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Abschrägung (20) eine Stufe (21) anschließt, die in eine Schräge (22) übergeht.