[0001] Die Erfindung betrifft einen Verteiler zum Verbinden von Aktoren und/oder Sensoren
mit Anschlüssen für die Aktoren und/oder Sensoren sowie einer Elektronik für die Versorgung
der Aktoren und/oder Sensoren und die Weiterleitung der Aktoren-Sensoren-Signale.
Derartige Verteiler sind in ihrem grundsätzlichen Aufbau bekannt (EP 0 695 468 B1).
Die bislang bekannten Verteiler sind für den Servicefall problematisch. Wenn Schäden
auftreten, betrifft dies im Regelfall die empfindlichere Elektronik. Bei den bislang
bekannten Verteilern sind im Servicefall entweder mühevolle Montagearbeiten erforderlich,
bei denen auch die sogenannte passive Verkabelung der eigentlichen Sensor-Aktor-Installation
gelöst werden muß oder man muß in noch ungünstigerer Weise den gesamten Verteiler
auswechseln. Die Problematik vergrößert sich dabei noch erheblich, wenn derartige
Verteiler auf eine Schutzart von IP 65 und größer ausgelegt werden müssen, d. h. die
damit verbundenen abdichtenden Vergußmassen vorhanden sind.
[0002] Ein typischer Einsatzbereich derartiger Verteiler ist die Verbindung der Aktoren
und/oder Sensoren mit einem Bussystem, insbesondere mit entsprechenden Formleitungskabeln.
[0003] Es ist bei einfachen Aufnahmevorrichtungen für derartige Formleitungskabel bekannt
(DE 298 18 052 U1), daß in der Vorrichtung Kabeleinführungsöffnungen mit neutralem
Querschnitt vorgesehen sind und für jede der Kabeleinführungen jeweils ein Kabelhalter
mit adaptiertem Querschnitt vorgesehen ist, der jeweils unter Beibehaltung der jeweiligen
Polseite für das Profilkabel in um 180° wendbarer Weise einzusetzen ist. Auf diese
Weise können die Formleitungskabel unter Beibehaltung der Polarität in unterschiedlichen
Richtungen in die Aufnahmevorrichtung eingeführt werden. In bestimmten Anwendungsfällen
führt dies zu einer Erleichterung der Installationsarbeiten in Bezug auf die Kabelführung.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verteiler der gattungsgemäßen
Art zu schaffen, der bei Gewährleistung einer hohen Schutzart besonders servicefreundlich
ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Lösung besteht im wesentlichen darin, daß der Verteiler ein
erstes Bauteil mit den Anschlüssen zum Verbinden der Aktoren und/oder Sensoren sowie
ein zweites, gesondertes Bauteil mit der Elektronik aufweist und die Bauteile mechanisch
und elektrisch lösbar miteinander verbindbar sind. Dank dieser Ausgestaltung kann
im Fall eines Schadens an der Elektronik das Elektronikbauteil als reines Serviceteil
problemlos ausgewechselt werden, während das erste Bauteil mit der passiven Verkabelung
der eigentlichen Sensor-Aktor-Installation erhalten bleibt und damit auch die passive
Verkabelung stehen bleibt. Dank dieser Bauweise des Verteilers können auch die ihn
bildenden Bauteile jeweils für sich genommen problemlos in einer hohen Schutzart,
insbesondere in einer Schutzart größer als IP 65, beispielsweise IP 67, ausgeführt
werden.
[0006] Dieser grundsätzliche Aufbau eines Verteilers führt in weiterer besonders zweckmäßiger
Ausgestaltung auch problemlos zu einer bausatzartigen Ausgestaltung eines derartigen
Verteilers dergestalt, daß für ein erstes Bauteil mit der passiven Verkabelung mehrere
unterschiedlich ausgelegte Elektronikbauteile bausatzartig vorgesehen sind.
[0007] Diese Ausgestaltung führt ferner zu einer weiteren besonders zweckmäßigen Ausführung
dahingehend, daß Verteiler zur Verbindung mit einem Bussystem in dem ersten Bauteil
eine querschnittsneutrale Aufnahme für die Formleitungskabel haben, in die ein querschnittsadaptiertes
Kabelkanalteil für mindestens zwei Formleitungskabel um 180° versetzbar einsetzbar
ist und dann zwei Elektronikbauteile unterschiedlicher Polarität vorgesehen sind.
Die Möglichkeit der Zuführung der Formleitungskabel aus unterschiedlichen Richtungen
nunmehr mit Polaritätswechsel ergibt insoweit neue Kabelverlegemöglichkeiten und damit
neue Montagemöglichkeiten aufeinanderfolgender derartiger Verteiler innerhalb eines
Systems, die in zahlreichen Anwendungsfällen besonders installationsfreundlich sind.
Es wird dabei ausgenutzt, daß systembedingt sowieso mehrere unterschiedlich ausgelegte
Elektronikbauteile vorgesehen sind und sich im Rahmen eines derartigen Bausatzes problemlos
Elektronikbauteile unterschiedlicher Polarität ausgestalten lassen.
[0008] Weiter bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Verteiler gemäß der Erfindung in sprengbildlicher Darstellung,
- Figur 2
- einen montierten Verteiler gemäß der Erfindung im Längsschnitt,
- Figur 3
- eine Einzelheit des Verteilers nach Figur 2,
- Figur 4
- eine Einzelheit entsprechend Figur 2 bei einem weiteren Verteiler gemäß der Erfindung.
[0011] Der Verteiler setzt sich aus mehreren Bauteilen zusammen. Er beinhaltet ein erstes
Bauteil 1 mit der eigentlichen Aktor-Sensor-Installation und deren passiver Verkabelung.
In dem ersten Bauteil 1 sind diverse Anschlüsse 2 in Form von Buchsen vorgesehen,
in die die Stecker der zu den Aktoren und/oder Sensoren führenden Kabel eingesteckt
werden können. In dem ersten Bauteil 1 stehen die Anschlüsse 2 in elektrisch leitender
Verbindung mit einer Leiterplatte 3, deren Leiterbahnen zu einer Gruppe von Kontaktstiften
4 führen. Die Leiterplatte 3 im ersten, passiven Bauteil 1 ist im übrigen nur mit
einigen Leuchtdioden und Widerständen bestückt.
[0012] Das Bauteil 1 ist in der Schutzart IP 67 ausgeführt. Ein dementsprechender Verlauf
einer Vergußmasse 5 ist in Figur 2 illustriert.
[0013] Der Verteiler beinhaltet in seinem grundsätzlichen Aufbau ein zweites, gesondertes
Bauteil 6, das die Elektronik für die Versorgung der Aktoren und/oder Sensoren und
die Weiterleitung der Aktoren-Sensoren-Signale beinhaltet. Dieses zweite Elektronikbauteil
6 ist elektrisch und mechanisch lösbar und damit auswechselbar mit dem ersten passiven
Bauteil 1 verbunden. Im dem Elektronikbauteil 6 befindet sich eine Leiterplatte 7,
die je nach dem entsprechenden Anwendungsfall mit entsprechenden Elektronikbauelementen
8 bestückt ist und ferner mit einer der Kontaktstiftgruppe 4 des passiven Bauteiles
1 entsprechend konfigurierten Buchse 9 bestückt ist, so daß bei der Montage der beiden
Bauteile über die Kontaktstifte 4 und die Buchse 9 ihre elektrische Verbindung durch
Steckung hergestellt wird. Zur mechanischen Verbindung sind Befestigungsschrauben
10 vorgesehen, mit denen das Elektronikbauteil 6 auf dem ersten passiven Bauteil 1
festgeschraubt werden kann.
[0014] Dank dieses grundsätzlichen Aufbaus ist das Elektronikbauteil 6 ein reines Serviceteil,
das im Fall des Schadens an der Elektronik problemlos ausgewechselt werden kann. Die
passive Verkabelung im Bauteil 1 bleibt dabei stehen. Das erste Bauteil 1 eignet sich
insbesondere zur Montage an einer Maschine bzw. an einem Maschinen- oder Apparategestell.
Beim Auswechseln des Elektronikbauteils 6 kann dieses direkt

von oben" vom ersten Bauteil abgeschraubt werden. Es ist somit nicht mehr notwendig,
das erste Bauteil 1 aufwendig von der Maschine zu lösen, das erste Bauteil 1 kann
vielmehr in seiner Montagestellung an der Maschine verbleiben.
[0015] Unter Beibehaltung des vorstehend geschilderten Aufbauprinzipes für einen derartigen
Verteiler können mehrere Elektronikbauteile vorgesehen werden, die bezüglich der Weiterleitungsfunktion
der Elektronik unterschiedlich gestaltet sind. Es kann sich dabei um Kabelanschlüsse
aller Art aber auch Steckanschlüsse für weitere Module oder dergleichen handeln.
[0016] Es versteht sich, daß auch die auswechselbaren Elektronikbauteile in der entsprechenden
Schutzart, beispielsweise IP 67, auszuführen sind. Im übrigen wird auch eine entsprechend
dichte Steckverbindungsart bei den Anschlüssen 2 für die Kabel zu den Aktoren und/oder
Sensoren vorgesehen.
[0017] Ein typisches Anwendungsgebiet für derartige Verteiler ist die Verbindung der Aktoren
und/oder Sensoren mit einem Bussystem, insbesondere die Verbindung mit Formleitungskabeln.
Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen beziehen sich auf eine solche
Ausführung.
[0018] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist für diesen Anwendungsfall in dem ersten
passiven Bauteil 1 eine bezüglich der Formleitungskabel 11 querschnittsneutrale Aufnahme
12 vorgesehen. In diese kann ein im Ausführungsbeispiel bezüglich zweier Formleitungskabel
11 querschnittsadaptiertes Kabelkanalstück 13 eingesetzt werden, das dann die beiden
Formleitungskabel 11 in einer vorgegebenen Raumlage aufnimmt. Bei einem derartigen
Anwendungsfall ist die Leiterplatte 7 des Elektronikbauteiles 6 mit einer Anzahl von
Kontaktstiften 14 bestückt, die in einer dem Einsatzzweck entsprechenden Anzahl und
Raumlage vorgesehen sind und die bei der Montage des Bauteiles 1 und des Bauteiles
6 funktionsgerecht die entsprechenden Leiter in den Formleitungskabeln 11 isolationsdurchdringend
kontaktieren.
[0019] Das Kabelkanalstück 13 hat eine Durchtrittsöffnung für die Kontaktstifte 4 und die
Buchse 9.
[0020] Das Kabelkanalstück 13 kann um 180° versetzt in der querschnittsneutralen Aufnahme
12 des Bauteiles 1 eingesetzt werden, so daß die Formleitungskabel 11 dem Verteiler
in unterschiedlicher Richtung zugeführt werden können. Bei dieser Ausgestaltung eines
Kabelkanalstückes für sämtliche vorgesehene Formleitungskabel führt die Umsetzung
um 180° zu einer Polatitätsvertauschung bezüglich der Lage der Formleitungskabel 11
im Kabelkanalstück 13. Dies ergibt sich aus einem Vergleich der Figuren 3 und 4 aus
der jeweils unterschiedlichen Lage der kleinen seitlichen Formelemente 11a an den
Formleitungskabeln 11. Bei dem bausatzartig ausgelegten Verteiler sind von daher Elektronikbauteile
entsprechend unterschiedlicher Polarität vorgesehen. Die Figur 6 zeigt in entsprechendem
Teilausschnitt ein Elektronikbauteil 6a mit im Verhältnis zum Elektronikbauteil 6
nach Figur 3 inverser Polarität.
[0021] Im Rahmen des Verteilerbausatzes können weitere je nach Einsatzzweck bezüglich ihrer
Bestückung unterschiedlich ausgelegte Elektronikbauteile vorgesehen sein.
1. Verteiler zum Verbinden von Aktoren und/oder Sensoren, mit Anschlüssen (2) für die
Aktoren und/oder Sensoren sowie einer Elektronik (8) für die Versorgung der Aktoren
und/oder Sensoren und die Weiterleitung der Aktoren-Sensoren-Signale, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteiler ein erstes Bauteil (1) mit den Anschlüssen (2) zum Verbinden der
Aktoren und/oder Sensoren und ein zweites gesondertes Bauteil (6) mit der Elektronik
(8) aufweist und die Bauteile (1 und 6) mechanisch und elektrisch lösbar miteinander
verbindbar sind.
2. Verteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bausatzartig mehrere unterschiedlich ausgelegte Elektronikbauteile (6, 6a) vorgesehen
sind.
3. Verteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle Bauteile (1, 6, 6a) in einer Schutzart größer als IP 65 ausgeführt sind.
4. Verteiler nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Bauteil (1) eine querschnittsneutrale Aufnahme (12) für Formleitungskabel
(11) vorgesehen ist, in die ein für mindestens zwei Formleitungskabel (11) querschnittsadaptiertes
Kabelkanalstück (13) um 180° versetzbar einsetzbar ist und zwei Elektronikbauteile
(6, 6a) unterschiedlicher Polarität vorgesehen sind.
5. Verteiler nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Bauteil (1) die Anschlüsse (2) elektrisch leitend mit einer Leiterplatte
(3) verbunden sind, die ihrerseits mit einem Satz von Kontaktstiften (4) bestückt
ist, für die eine entsprechend ausgelegte Buchse (9) mit der Leiterplatte (7) des
Elektronikbauteiles (6, 6a) zwecks elektrischer Steckverbindung vorgesehen ist.
6. Verteiler nach den Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kabelkanalstück (13) eine Durchtrittsöffnung für die Kontaktstifte (4)
und die Buchse (9) vorgesehen ist.
7. Verteiler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterplatte (7) des Elektronikbauteiles (6, 6a) mit Kontaktstiften (14)
für die isolationsdurchdringende Kontaktierung der Formleitungskabel (11) bestückt
ist.
8. Verteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bauteil (1) zur direkten Montage an einer Maschine und/oder einem
Maschinen- und/oder Apparategestell ausgelegt ist, so daß ein Auswechseln des Elektronikbauteils
(6) ohne ein Lösen des ersten Bauteils (1) aus seiner Montagestellung realisierbar
ist.