[0001] Die Erfindung betrifft kleine und kleinste Mikrophone, die an der Kleidung oder oft
sogar direkt am Körper, beispielsweise im Haar, getragen werden. Diese Mikrophone
weisen zumeist eine, seltener aber zwei oder mehr Membranen auf, die zumeist über
Ausnehmung im Mantel des zylinderförmigen Mikrophons sitzen. Durch diese Bauweise
wird zwischen einer Stirn- und einer Bodenplatte und dem Mantel mit den Öffnungen,
die von den Membranen abgedeckt werden, ein innerer Hohlraum geschaffen, der für die
akustischen Eigenschaften des Mikrophons notwendig und wesentlich ist.
[0002] Wesentlich für diesen inneren Hohlraum ist es, einen Druck aufzuweisen, der möglichst
genau dem statischen Umgebungsdruck entspricht, um die Membranen in der Ruhelage in
einer vorbestimmten und genau definierten Lage und in einem ebenso definierten Spannungszustand
zu halten.
[0003] Um dieses Ziel zu erreichen, hat man bisher meistens im Bereich der Membranenhalterung,
oder auch in den Membranen direkt, kleine Öffnungen vorgesehen, durch die ein solcher
Druckausgleich erfolgen konnte.
[0004] Durch die speziellen Verwendungen, denen diese Mikrophone unterworfen werden, kommt
es aber immer wieder dazu, daß Feuchtigkeit durch diese Öffnungen in den inneren Hohlraum
gelangt und dort kondensiert und zu Problemen für die Membrane und die anderen Bauteile
führt. Man muß dabei ja bedenken, daß diese Mikrophone, beispielsweise während Gesangsauftritten
oder Theater- oder Musicalvorführungen von den Schauspielern direkt auf der Haut oder
im Haar getragen werden, sodaß sie diesbezüglich weit stärkeren Anfechtungen ausgesetzt
sind als übliche Mikrophone. Man erkennt dies auch daran, daß die durchschnittliche
Lebensdauer derartiger Mikrophone im Theaterbetrieb bei kaum einem Monat liegt, wodurch
auch ein starkes wirtschaftliches Interesse daran gegeben ist, diese Probleme zu lösen.
[0005] Es ist dabei zu bedenken, daß sowohl die Länge als auch der Durchmesser des fertig
montierten Mikrophones nur wenige Millimeter beträgt.
[0006] Dies bezweckt die vorliegende Erfindung und schlägt zu diesem Zwecke vor, den inneren
Hohlraum mittels eines Bauteiles hoher akustischer Impedanz mit einem Ausgleichshohlraum
zu verbinden, der gegenüber der Umgebung durch eine schlappe Membran feuchtigkeitsdicht
abgeschlossen ist.
[0007] Durch diese Maßnahme erreicht man einen vollständigen Abschluß des Mikrophoninneren
nach außen. Weiters erreicht man durch den Bauteil mit hoher akustischer Impedanz,
der im vorliegenden Fall ähnlich wie ein Tiefpassfilter arbeitet, daß die akustischen
Eigenschaften des inneren Hohlraumes und damit des gesamten Mikrophons sich nicht
ändern, da bei den im Betrieb aufzunehmenden Frequenzen durch die hohe Impedanz des
Verbindungsbauteiles dieser Bauteil wie eine geschlossene Wand wirkt.
[0008] Schließlich erreicht man durch das Ausgleichsvolumen und die schlappe Membran, daß
der Umgebungsdruck diese Membrane so weit deformiert, daß im Inneren des Mikrophons
stets der statische Umgebungsdruck herrscht.
[0009] Als Bauteil hoher akustischer Impedanz wird bevorzugt ein Druckausgleichsröhrchen
mit einem Innendurchmesser im Bereich von etwa 70 um und einer Länge von 3 bis 4 mm
verwendet, doch ist es auch denkbar, eine Art Stoppel aus offenporigem Schaumstoff
oder ähnlichem zu verwenden, wenn auch das Röhrchen vom akustischen Standpunkt her
bevorzugt wird.
[0010] Die schlappe Abschlußmembran muß eigentlich nur feuchtigkeitsundurchlässig und möglichst
schlapp sein, d.h. ohne Vorspannung ausgebildet und eingebaut sein und dient nur dazu,
das Ausgleichsvolumen gegenüber der Umgebung abzutrennen und zu schützen.
[0011] Es können für die erfindungsgemäß verwendeten neuen Bauteile, die im Gebiet der Elektroakustik
üblichen bisher verwendeten Materialien verwendet werden, so für die schlappe Membran
beispielsweise Polycarbonat, Polyurethan, Gummi oder Elastomere, aber auch Metallfolien
und für das Röhrchen korrosionsbeständige Materialien wie z.Bsp. Neusilber, korrosionsbeständigen
Stahl (Nirosta) oder Kunststoff.
[0012] Der Aufbau des Mikrophons ist in der Zeichnung nur soweit dargestellt und wird im
folgenden nur soweit beschrieben, wie es für das Verständnis der Erfindung notwendig
ist. Die anderen, dem Stand der Technik entsprechenden Bauteile sind dem Fachmann
bekannt und bedürfen daher keiner Erläuterung.
[0013] In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt. Die einzige Figur zeigt
einen Axialschnitt durch ein stark vergrößertes erfindungsgemäßes Mikrophon. Zur lIlustrierung
der Größe des Mikrophons soll darauf hingewiesen werden, daß seine Länge L etwa 7
mm und sein größter Durchmesser D etwa 4,5 mm beträgt.
[0014] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht eines einer Gesamtheit mit 1 bezeichnetes
Mikrophon im wesentlichen aus einem Gehäuse 2 und zwei Membranen 33'. Diese Membranen
sind am Umfang von Öffnungen im Gehäuse dicht montiert, sodaß ein innerer Hohlraum
7 gebildet wird, der allseits entweder von den Membranen 33' oder dem Gehäuse 1 umhüllt
ist.
[0015] Erfindungsgemäß ist nun, beim dargestellten Ausführungsbeispiel in der Stirnfläche
9 des Gehäuses 2, ein Druckausgleichröhrchen 4 angeordnet, das zufolge seiner Abmessungen
und seines Materials eine hohe akustische Impedanz aufweist, sodaß es als Tiefpassfilter
wirkt. Dadurch wird sichergestellt, daß die Schwingungen der Membranen 33', die ja
im hörbaren Frequenzbereich übertragen werden sollen, zu hochfrequent sind, um eine
merkliche pulsierende Strömung von Luft aus dem inneren Hohlraum 7 durch das Röhrchen
4 zu einem Ausgleichshohlraum 8 zu bewirken.
[0016] Der Ausgleichshohlraum 8, wird im gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine Vertiefung
in der Frontplatte 9 des Gehäuses 2 gebildet und ist durch eine schlappe Schutzmembran
6 gegenüber der Umgebung dicht abgeschlossen. Um die Schutzmembran 6 mechanisch zu
schützen ist ein ringförmiger Bauteil 10 auf der Stirnplatte 9 vorgesehen, der bevorzugterweise
auch als Befestigungsmittel für die schlappe Schutzmembran 6 dient.
[0017] Das Druckausgleichröhrchen 4 wird bevorzugt mittels eines Isolators 5 in der Stirnplatte
9 gehalten, um so schwingungstechnisch und akustisch neutral zu sein und die akustischen
Eigenschaften des Mikrophons möglichst wenig zu beeinflussen.
[0018] Wenn nun in der Umgebung 11 des Mikrophons eine Änderung des Luftdrucks erfolgt,
so deformiert sich die schlappe Schutzmembran 6 analog dazu, beispielsweise bei einer
Erhöhung des Luftdruckes deformiert sie sich in Richtung zum inneren Hohlraum 7 hin,
solange, bis durch die Verkleinerung des gesamten Volumens des inneren Hohlraums 7
und des Ausgleichvolumens 8 wieder Gleichgewicht herrscht.
[0019] Da die schlappe Schutzmembran 6 einer solchen Deformation möglichst keinen elastischen
Widerstand entgegensetzt, erfolgt dieser Druckausgleich im wesentlichen ohne die eigentlichen
Membranen 33' zu deformieren oder ihre Vorspannung zu ändern.
[0020] Auf diese Weise erreicht man die eingangs genannten Ziele und schafft ein Mikrophon,
bei dem ein Feuchtigkeitszutritt ohne Zerstörung oder zumindest Beschädigung eines
Bauteils praktisch ausgeschlossen ist.
[0021] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann verschiedentlich abgewandelt werden. So kann die erfindungsgemäße
Lösung auch bei Mikrophonen mit nur einer Membran angewandt werden, es muß kein Röhrchen
verwendet werden, sondern es kann, wie weiter oben erwähnt, ein anderer Bauteil hoher
akustischer Impedanz verwendet werden, wobei gegebenenfalls auch eine Kombination
eines solchen, beispielsweise schwammartigen Bauteils und eines kürzeren Röhrchens
verwendet werden kann.
[0022] Schließlich ist es auch nicht notwendig, das Ausgleichsvolumen 8 auf der Stirnseite
des Mikrophons anzuordnen, es ist auch denkbar, dies auf der Seite des Sockels des
Mikrophons anzuordnen, wenn es gelingt an dieser Stelle, an der ja auch die elektrischen
Signalleitungen geführt werden, genügend Raum zur Verfügung zu stellen. Wenn dies
gelingt, wäre eine solche Anordnung im Sockelbereich wegen der mechanisch geschützteren
Lage durchaus anzustreben.
1. Klein-Mikrophon (1), das an der Kleidung oder direkt am Körper, beispielsweise im
Haar, getragen wird, mit einer Stirnplatte (9) und einer Bodenplatte (2) und einem
dazwischen angeordneten Mantel (3) mit zumindest einer Öffnung, die von jeweils einer
Membran (3',3") abgedeckt wird, wodurch im Inneren des Mikrophons ein innerer Hohlraum
(7) geschaffen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Hohlraum (7) mittels eines
Bauteiles hoher akustischer Impedanz mit einem Ausgleichshohlraum (8) verbunden ist,
der gegenüber der Umgebung (11) durch eine schlappe Membran (6) feuchtigkeitsdicht
abgeschlossen ist.
2. Mikrophon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil hoher akustischer
Impedanz ein Röhrchen (4) ist.
3. Mikrophon nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (4) einen Innendurchmesser
von etwa 70 µm und einer Länge von 3 bis 4 mm aufweist.
4. Mikrophon nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (4) aus
nicht-korrodierenden Materialien wie rostfreiem Stahl, Neusilber oder Kunststoff besteht.
5. Mikrophon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bauteil hoher akustischer
Impedanz aus offenporigem Schaumstoff besteht.
6. Mikrophon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schlappe Membran (6) aus
Polycarbonat, Polyurethan, Gummi oder Elastomer oder einer Metallfolie besteht.
7. Mikrophon nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
schlappe Membran (6) durch einen Ring (10) an der Stirnplatte (9) befestigt ist.