[0001] Die Erfindung betrifft einen Schirm mit einem Stamm, mit einer Krone am oberen Ende
des Stammes, mit verschwenkbar mit der Krone verbundenen und sternförmig von der Krone
ausgehenden Tuchstreben und mit einer von den Tuchstreben getragenen Bespannung, mit
einem entlang des Stammes beweglichen Hub und mit sternförmig vom Hub ausgehenden
Stützstreben zum Aufspannen und Zusammenklappen des Schirms, wobei die Stützstreben
einerseits im Bereich des Hubs und andererseits im Bereich der Bespannung angelenkt
sind, sowie mit einer Neigevorrichtung zum Neigen eines oberen Schirmabschnitts samt
der Bespannung relativ zu einem unteren Schirmabschnitt.
[0002] Derartige Schirme sind vielfältig bekannt. Vorwiegend finden sie Einsatz als Sonnenschirme,
die in einem Bodenständer eingesteckt sind und mittels der Neigevorrichtung dem Sonnenstand
anpaßbar sind, um effektiven Schattenwurf zu gewährleisten. Eine bekannte Neigevorrichtung
teilt den Stamm unterhalb des Hubes mittels eines schrägen Schnittes durch den Stamm
in einen unteren und einen oberen Schirmabschnitt. Wird nun der obere Schirmabschnitt
um seine Längsachse - ermöglicht durch ein entsprechend ausgebildetes Gelenk entlang
der Stammachse - gedreht, neigt sich der obere Schirmabschnitt gegenüber dem unteren.
Hierbei liegen die Schnittflächen des oberen und unteren Stammabschnitts zur gleichmäßigen
Krafteinleitung möglichst plan aneinander an. Eine weitere bekannte Neigevorrichtung
umfaßt eine Nut-Zapfen-Anordnung entlang der Stammachse, wobei durch den Zapfen und
die Nut ein horizontal verlaufender Bolzen geführt ist, um den sich der obere Schirmabschnitt
drehen läßt. Zusätzlich ist eine Feststelleinrichtung für die Neigevorrichtung vorgesehen,
beispielsweise eine Spannschraube in Verlängerung des Bolzens. Eine weitere bekannte
Neigevorrichtung ist als Kugelgelenk ausgebildet mit einer Kugelpfanne in einem unteren
Stammabschnitt und einer darin abrollenden Kugel im oberen Stammabschnitt. Die bekannten
neigbaren Schirme haben weiter gemeinsam, daß der Hub beim Aufpannen über die Neigevorrichtung
geführt wird. Des weiteren müssen die Neigevorrichtungen jeweils festgesetzt werden,
um einen bestimmten Neigungswinkel einzustellen.
[0003] Nachteilig bei diesen bekannten Neigevorrichtungen ist, daß bei einer größeren Neigung
des oberen Schirmabschnitts die Kippstabilität relativ niedrig ist. Insbesondere bei
windigem Wetter hat dies mitunter fatale Konsequenzen. Des weiteren haben die bekannten
Neigungsvorrichtungen den Nachteil, daß sie teilweise umständlich zu bedienen sind
bzw. keine genügende Wetterfestigkeit aufweisen. Wenn beispielsweise die Festsetzvorrichtung
bei windigerem Wetter betätigt wird oder sich löst, kann der obere Schirmabschnitt
eine spontane Neigungsabwärtsbewegung durchführen und eine Gefahrenquelle darstellen
- abgesehen davon, daß in einem solchen Fall der Schirm erheblichen Schaden nehmen
kann.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schirm der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, daß der Schirm robuster gegen Wettereinflüsse ausgebildet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei dem Schirm der eingangs genannten Art in einem ersten Aspekt
dadurch gelöst, daß die Neigevorrichtung oberhalb des Hubs angeordnet ist und daß
die Stützstreben derart mit dem Hub verbunden sind, daß sie der Neigebewegung der
Bespannung nachfolgen können.
[0006] Die Aufgabe wird bei dem Schirm der eingangs genannten Art in einem zweiten Aspekt
dadurch gelöst, daß die Neigevorrichtung eine ortsfest gelagerte, einem ersten Schirmabschnitt
zugeordnete Schnecke mit einem Gewinde und einen in das Gewinde eingreifenden, einem
zweiten Schirmabschnitt zugeordneten und konvex zur Schnecke ausgebildeten Zahnungsabschnitt
umfaßt, und daß der zweite Schirmabschnitt vertikal zum Zahnungsverlauf des Zahnungsabschnitts
an dem ersten Schirmabschnitt um eine Schwenkachse schwenkbar angelenkt ist.
[0007] Die Vorteile der Erfindung in ihrem ersten Aspekt sind insbesondere darin zu sehen,
daß - bei gleichem Neigewinkel der Bespannung - aufgrund der hoch angeordneten Neigevorrichtung
der Schwerpunkt des Schirms relativ nahe an der Stammachse liegt. Dies verleiht dem
Schirm eine hohe Standfestigkeit auch bei windigerem Wetter. Mit einer üblichen Verschwenkung
der Stützstreben in jeweils einer Vertikalebene ist die Anordnung der Neigevorrichtung
oberhalb des Hubes jedoch nicht realisierbar. Daher sind die Stützstreben erfindungsgemäß
auf spezielle Art am Hub angelenkt. Bei einer Neigung der Bespannung in eine bestimmte
Richtung müssen sich die Stützstreben, die nicht in dieser vertikalen Neigeebene liegen,
eine Bewegungskomponente in Horizontalrichtung aufweisen, um der Bespannung nachzufolgen.
Ist die Neigevorrichtung derart ausgebildet, daß die Neigerichtung beliebig gewählt
werden kann, müssen alle Stützstreben am Hub auf die beschriebene Art angelenkt sein.
(Um eine Neigung in alle Richtungen zu erhalten, ließe sich alternativ auch der Stamm
in einer Bodenplatte um seine Längsachse drehen; in diesem Fall muß die Neigevorrichtung
lediglich in einer Vertikalebene schwenkbar ausgebildet sein.)
[0008] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Hub in jeder Lage der Bespannung
unterhalb der Neigevorrichtung angeordnet ist. Der Hub wird daher beim Aufspannen
nicht über die Neigevorrichtung geführt. Auf diese Weise wird verhindert, daß der
Hub sich beispielsweise mit der Neigevorrichtung verklemmt oder eine sonstige mechanische
Behinderung auftreten kann. Ebenfalls ermöglicht die erfinderische Konstruktion, daß
der Schirm in gewissem Maße auch in geneigtem Zustand einklappbar ist, da die Neigevorrichtung
der Abwärtsbewegung des Hubes beim Zusammenklappen nicht im Wege steht.
[0009] Vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Schirm ist weiterhin, daß die Durchgangshöhe
auch bei geneigter Bespannung relativ groß ist.
[0010] Bei einem nur in einer Vertikalebene neigbaren Schirm sind zumindest diejenigen Stützstreben,
die nicht in dieser Ebene verschwenkbar sind, zusätzlich beweglich zu lagern. Bevorzugt
geschieht dies durch hubseitige Lagerung der Stützstreben um zwei zueinander senkrecht
stehende Achsen. Eine der beiden Achsen ist die auch bei herkömmlichen Schirmen im
nichtgeneigten Zustand bekannte jeweilige Horizontalachse, um welche die jeweilige
Stützstrebe beim Auf- und Zusammenklappen des Schirmes geschwenkt wird; diese Achse
wird im folgenden zweite Achse genannt. Die andere, im folgenden erste Achse genannt,
verläuft senkrecht zu dieser zweiten Achse. In einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen
die ersten Achsen radial vom Stamm bzw. von dessen Längsachse (die mit der Hubachse
zusammenfällt).
[0011] Neben der Bewegung der Stützstreben um zwei Achsen kann die Nachführung der Stützstreben
in Richtung der geneigten Bespannung auch durch ein Kugelgelenk oder ein sonstig geeignetes
Gelenk realisiert werden. Beispiele hierfür sind oben in der Beschreibungseinleitung
gegeben.
[0012] Bei einer als besonders vorteilhaft angesehenen Weiterbildung der Erfindung sind
sternförmig an der Außenseite des Hubs Gelenkstücke derart angelenkt, daß sie jeweils
im wesentlichen um radial zur Hublängsachse verlaufende erste Achsen drehbar sind.
An jedem um eine solche Horizontalachse rotierbaren Gelenkstück ist jeweils eine Stützstrebe
- bevorzugt endseitig - angelenkt und zwar um eine zu diesen ersten Achsen jeweils
senkrechte zweite Achse.
[0013] Eine spezielle Ausführung zu obiger doppelgelenkigen Lagerung der Stützstreben sieht
vor, daß die Gelenkstücke U-förmig mit einer Basis und zwei äußeren Schenkeln ausgebildet
sind, die vorzugsweise parallel zueinander verlaufen. Die Basis ist hierbei im angelenkten
Zustand zum Hub gerichtet, wobei die zugehörige erste Achse im wesentlichen senkrecht
zur Basis und zur Hublängsachse verläuft. Die zugehörige Stützstrebe ist zwischen
den beiden Schenkeln an dem Gelenkstück angelenkt und wird vorzugsweise von den beiden
Schenkeln bei ihrer Schwenkbewegung um die zweite Achse geführt.
[0014] Wenn die Neigevorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie eine Neigung des oberen
Schirmabschnitts in jede beliebige Richtung erlaubt, müssen alle Stützstreben der
jeweiligen Neigebewegung nachfolgen können. Es bietet sich dann - in Rückgriff auf
das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel - an, alle Gelenkstücke in gleicher Weise
am Hub anzulenken und die Stützstreben auf gleiche Art an die Gelenkstücke anzulenken.
[0015] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Neigevorrichtung am Stamm
oder an der Krone angeordnet. Bei der erstgenannten Alternative befindet sich noch
ein Stück des Stammes zwischen der Neigevorrichtung und der Krone. Bei der zweiten
Alternative ist der Schwerpunkt am nächsten zum Stamm angeordnet.
[0016] Die Neigevorrichtung kann in vielfältiger Weise ausgebildet sein. Hierzu gehören
auch explizit die eingangs beschriebenen und bekannten Arten der Ausbildungsmöglichkeiten
der Neigevorrichtung, die allesamt mit Vorteil einsetzbar sind.
[0017] Im folgenden wird eine weitere erfindungsgemäße Neigevorrichtung vorgestellt, die
dem zweiten Aspekt der Erfindung entspricht. Die Vorteile der Erfindung in ihrem zweiten
Aspekt liegen darin, daß der dem zweiten Schirmabschnitt zugeordnete und konvex zur
Schnecke ausgebildete Zahnungsabschnitt mit seiner vorzugsweise in einer Vertikalebene
verlaufenden Zahnung in das Gewinde der um ihre Längsachse drehbar gelagerten Schnecke
eingreift, welche dem ersten Schirmabschnitt zugeordnet ist. Durch Drehen der Schnecke
läuft der konvexe Zahnungsabschnitt im Schneckengewinde ab und verursacht - bei entsprechender
Achsverbindung zwischen den beiden Schirmabschnitten - aufgrund seiner Konvexität
eine Neigung des oberen Schirmabschnitts.
[0018] Vorteilhaft bei der Erfindung gemäß ihrem zweiten Aspekt ist insbesondere, daß ein
einfach antreibbares, jedoch bei externem Krafteinfluß selbsthemmendes Getriebe zur
Verfügung gestellt wird. Durch Antreiben der Schnecke wird der obere Schirmabschnitt
geneigt, die Rotationsbewegung der Schnecke also in eine Schwenkbewegung des oberen
Schirmabschnitts umgesetzt. Greift ein Windstoß unter die Bespannung und will den
oberen Schirmabschnitt verschwenken, kann diese Schwenkbewegung - bei entsprechender
Lagerung und entsprechender Materialwahl für die Schnecke und den Zahnungsabschnitt
- jedoch nicht in eine Rotationsbewegung der Schnecke übertragen werden. In dieser
Richtung wirkt demnach die Kombination Schnecke-Zahnungsabschnitt als selbsthemmendes
Getriebe; die Standfestigkeit des Schirmes bleibt gewährleistet. Es ist demnach keine
zusätzliche Feststellvorrichtung nötig. Des weiteren ist mittels der erfindungsgemäßen
Neigevorrichtung ein stufenloses und präzises Einstellen des Neigungswinkels möglich.
[0019] Die soeben beschriebene Neigevorrichtung ist erfindungsgemäß auch bei Schirmen verwendbar,
bei denen die Neigevorrichtung bei aufgespanntem Schirm unterhalb des Hubes angeordnet
ist. Das allgemeine Verschwenkungsprinzip dieser beiden Konstruktionen ist hierbei
von der Lage der Neigevorrichtung unabhängig.
[0020] Vorteilhafterweise ist die Schnecke an dem unteren Schirmabschnitt vorgesehen und
damit - bis auf ihre Drehbarkeit um die dann vorzugsweise horizontale Achse - ortsfest
angeordnet. Der Zahnungsabschnitt ist in dieser Ausführungsform dem oberen Schirmabschnitt
zugeordnet. Bei der alternativen Ausführungsform ist die Schnecke dem oberen Schirmabschnitt
zugeordnet und wird beim Drehen der Schnecke mitverschwenkt.
[0021] Die Schnecke wird vorzugsweise über ein Seilzugssystem und/oder mittels eines Schraubgriffes,
der vorteilhafterweise in Verlängerung der Längsachse der Schnecke vorgesehen ist,
angetrieben. Zur leichteren Handhabbarkeit und Erreichbarkeit kann auch an beiden
Stirnseiten der Schnecke jeweils ein Schraubgriff angeordnet sein.
[0022] Die Neigevorrichtung zum Verhindern einer ungewollten weiteren Neigung des oberen
Schirmabschnitts kann - unbeschadet der zuvor genannten Vorteile ihrer Nichtnotwendigkeit
- durch eine Festsetzvorrichtung erweitert werden. Die Festsetzvorrichtung besteht
beispielsweise aus Seilen, mit denen der obere geneigte Schirmabschnitt mit dem unteren
nicht geneigten Schirmabschnitt verzurrbar ist. Alternativ oder zusätzlich ist ein
an sich bekannter Feststellhebel oder eine Feststellschraube im Bereich der Neigevorrichtung
vorgesehen, vorzugsweise in der Verlängerung der Achslager der Schwenkachse.
[0023] Vorteilhafterweise ist die Neigevorrichtung mechanisch oder elektrisch, insbesondere
durch Batterien und/oder Solarenergie, betätigbar. Bei einer mechanischen Ausführungsform
kann zweckmäßigerweise die oben genannte Schnecke über ein Seilzugsystem und/oder
einen Schraubgriff - wie beispielsweise eine handliche Flügelschraube - um ihre Längsachse
gedreht werden.
[0024] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0025] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtansicht eines aufgespannten erfindungsgemäßen Schirmes in
ungeneigter Stellung (ohne Bespannung);
- Fig. 2
- der Schirm der Fig. 1 (mit Bespannung ) mit geneigtem oberen Schirmabschnitt;
- Fig. 3
- eine perspektivische Detailansicht der Fig. 2 mit Hub, Neigevorrichtung und oberem
Schirmabschnitt;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des Hubs und zweier an ihn angelenkten Stützstreben;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht der Neigevorrichtung mit Schnecke und in diese eingreifendem Zahnungsabschnitt
(teilweise im Schnitt); und
- Fig. 6
- eine gegenüber der Fig. 5 um 90° gedrehte Seitenansicht der Neigevorrichtung (teilweise
im Schnitt).
[0026] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Schirm 1 mit einem geradlinigen Stamm 4 in einem Bodenständer
26 mit stammoberseitig angeordneten Tuchstreben 6 und Stützstreben 9. In der Fig.
2 weist der Schirm 1 eine oberseitige Bespannung 7 auf, die von den Tuchstreben 6
getragen wird, welche ihrerseits durch die Stützstreben 9 gestützt werden.
[0027] Die Tuchstreben 6 sind hierbei sternförmig um eine an der Spitze des Stammes 4 angeordnete
Krone 5 angeordnet (s. insbesondere Fig. 3) und derart an der Krone 5 mittels U-förmigen
Gelenkstücken 25 angelenkt, daß sie - in der nicht geneigten Schirmstellung der Fig.
1 - in Vertikalrichtung verschwenkbar sind. Auf diese Weise läßt sich die Bespannung
7 wie bei herkömmlichen Schirmen aufspannen und wieder einklappen. Für diesen Vorgang
ist ein Hub 8 vorgesehen, der den im Querschnitt runden Stamm 4 umschließt und entlang
diesem verschieblich angeordnet ist. Bei der Ausführungsform gemäß der Fig. 1 ist
zum Festhalten des Hubs 8 bei aufgespanntem Schirm 1 ein Seilzugsystem 28 nach dem
Flaschenzugprinzip vorgesehen (in den anderen Figuren ist der Flaschenzug nicht mehr
dargestellt, kann dort aber gleichwohl auch vorgesehen sein). Wie insbesondere der
Fig. 3 zu entnehmen ist, sind die einen Enden der Stützstreben 9 sternförmig an dem
Hub 8 gelagert; die anderen Enden der Stützstreben 9 sind an den Tuchstreben 6 ungefähr
mittig angelenkt und um die Schwenkachsen 24 in herkömmlicher Weise verschwenkbar
(s. Fig. 1 und 2).
[0028] Wie den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, ist zwischen Hub 8 und Krone 5 erfindungsgemäß
eine Neigevorrichtung 10 angeordnet, welche es erlaubt, einen Schirmabschnitt 3 oberhalb
der Neigevorrichtung 10 relativ zu einem nicht bewegten unteren Schirmabschnitt 2
zu neigen, um die Bespannung 7 beispielsweise zur Sonne kippen zu können. Damit die
Stützstreben 9 aufgrund ihrer Anlenkung einerseits an dem nicht geneigten Hub 8 und
andererseits an den mit der Bespannung 7 geneigten Tuchstreben 6 nicht bis evtl. zu
einem Bruch belastet werden, sind sie erfindungsgemäß derart am Hub 8 gelagert, daß
sie der Bewegung der Bespannung 7 nachfolgen können.
[0029] In den Fig. 3 und 4 ist eine solche Lagerung der Stützstreben 9 am Hub 8 dargestellt.
Als Verbindungsstück zwischen Hub 8 und Stützstreben 9 ist für jede Stützstrebe 9
ein Gelenkstück 32 vorgesehen, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel U-förmig
ausgebildet sind, d.h. jeweils eine Basis 33 und zwei zur Basis 33 senkrechte und
voneinander beabstandete parallele Schenkel 34 aufweisen. Die Basis 33 ist zum Hub
8 gerichtet und an diesem um eine radial zur Hublängsachse 8a verlaufende erste Achse
30 rotierbar gelagert (beispielsweise mittels einer in den Hub eingeschraubten Schraube
und Beilegscheiben). Jede Stützstrebe 9 ihrerseits ist hubseitig zwischen den beiden
Schenkeln 34 des zugehörigen Gelenkstücks 32 um eine zweite Achse 31 gelagert (beispielsweise
mittels eines Messingstiftes und einer selbstsichernden Mutter), welche senkrecht
zur ersten Achse 30 verläuft. Die Schenkel 34 übernehmen gleichzeitig eine Führungsfunktion
für die Stützstreben 9 bei ihrer Schwenkbewegung um ihre jeweilige zweite Achse 31.
Sind die beiden Schenkel 34 - bei nicht geneigter Bespannung 7 - vertikal ausgerichtet,
ist die zweite Achse 32 ihrerseits horizontal ausgerichtet und entspricht der von
herkömmlichen Schirmen bekannten hubseitigen Anlenkachse für die Stützstreben 9.
[0030] Prinzipiell müssen nur diejenigen Stützstreben 9, welche nicht in der durch die Neigungsbewegung
des oberen Schirmabschnitts 3 definierten Vertikalebene liegen, zumindest um zwei
zueinander senkrechte Achsen - wie die erste und die zweite Achse 30, 31 - gelagert
sein. Dies ist dann der Fall, wenn die Neigevorrichtung 10 derart ausgebildet ist,
daß sie nur Neigungen in einer einzigen Vertikalebene erlaubt. Aus ästhetischen Gründen
und auch um die Konstruktion einheitlich zu halten, ist jedoch auch bei solchen Schirmen
vorzugsweise vorgesehen, daß alle Gelenkstücke 32 wie oben beschrieben an den Hub
8 angelenkt sind.
[0031] Bei der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform ist bei geneigter Bespannung
7 der Winkel zwischen den einzelnen Tuchstreben 6 und dem oberhalb der Neigevorrichtung
10 angeordneten Stammabschnitt unterschiedlich zum Fall der nicht geneigten Bespannung
7. Der Grund liegt in den fest vorgegebenen Längen der Stützstreben 9 und ihren Anlenkungen
einerseits am Hub 8 und andererseits an den Tuchstreben 6. Der besagte Winkel bei
den gegenüber der ungeneigten Lage tiefer liegenden Tuchstreben 6 ist hierbei größer
als im ungeneigten Zustand der Bespannung 7; bei den höher liegenden Tuchstreben 6
liegt der Fall andersherum.
[0032] Wie die Neigevorrichtung 10 ausgebildet ist, ist prinzipiell unabhängig von ihrer
Lage in bezug auf den Hub 8. Anhand der Fig. 5 und 6 wird im folgenden eine Neigevorrichtung
10 beschrieben, die erfindungsgemäß sowohl für deren herkömmliche Anordnung unterhalb
des Hubs 8 (bei ausgeklapptem Schirm 1), als auch für deren Anordnung oberhalb des
Hubs 8 - wie in den Fig. 1 bis 4 dargestellt - geeignet ist. Bei der Neigevorrichtung
10 gemäß den Fig. 5 und 6 ist am oberen Ende des unteren Schirmabschnitts 2 eine Schnecke
11 in einem horizontalen Lager 21 vorgesehen, mittels welcher die Schnecke 11 um ihre
Längsachse 22 rotierbar ist. Die Schnecke 11 ist hierbei in einer Aussparung 20 einer
unteren Hülse 15 vorgesehen, die auf das obere Stammende des unteren Schirmabschnitts
2 aufgesetzt ist. Zu beiden Seiten der Schnecke 11 erstrecken sich zwei Schenkel 17
aufwärts, die oberseitig abgerundet sind.
[0033] Auf das Ende des Stammabschnitts des oberen Schirmabschnitts 3, das dem unteren Schirmabschnitt
2 zugewandt ist, ist eine obere Hülse 16 aufgesteckt, die endseitig einen sich um
ein Halbrund erstreckenden konvexen und in einer Vertikalebene verlaufenden Zahnungsabschnitt
13 aufweist. Die obere Hülse 16 weist zu beiden Seiten des Zahnungsabschnitts 13 seitliche
Aussparungen 19 dergestalt auf, daß die Schenkel 17 der unteren Hülse 15 den Zahnungsabschnitt
13 der oberen Hülse 16 umgreifen. Der Zahnungsabschnitt 13 greift mit wenigen Zähnen
in das Gewinde 12 der Schnecke 11 ein. Weiterhin ist der Zahnungsabschnitt 13 mit
den Schenkeln 17 über ein horizontal ausgerichtetes Lager 18 verbunden, so daß der
obere Schirmabschnitt 3 um die vom Lager 18 definierte horizontale Achse 14 relativ
zum unteren Schirmabschnitt 2 schwenkbar ist.
[0034] Der obere Schirmabschnitt 3 wird in seiner geneigten Stellung durch den Eingriff
des Zahnungsabschnitts 13 in das Schneckengewinde 12 gehalten, also im wesentlichen
aufgrund der entsprechend hohen Haftreibung zwischen diesen Teilen. Zusätzlich kann
eine Festsetzung der Neigung über beispielsweise ein Seilzugsystem oder eine Feststellschraube
vorgesehen sein. Im letzteren Fall wirkt die Feststellschraube bevorzugt auf die Schenkel
17 im Bereich des Lagers 18.
[0035] An einer Stirnseite der Schnecke 11 ist außerhalb der Hülse 15 eine Flügelschraube
23 in Verlängerung des Lagers 21 vorgesehen, mit welcher die Schnecke 11 in eine Rotationsbewegung
versetzt werden kann, so daß der obere Schirmabschnitt 3 geneigt bzw. wieder aufgerichtet
werden kann.
[0036] Alternativ kann auch ein Seilzugsystem (nicht dargestellt) verwendet werden, mit
dessen Hilfe die Schnecke 11 angetrieben wird. Hierzu ist beispielsweise ein Reibrad
oder eine Rollengruppe anstelle der Flügelschraube 23 vorgesehen.
[0037] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist die Schnecke
11 im Stammabschnitt des oberen Schirmabschnitts 3 gelagert, während der Zahnungsabschnitt
13 in dem Stammabschnitt des unteren Schirmabschnitts 2 vorgesehen ist. Bei Verschwenken
des oberen Schirmabschnitts 3 wird hierbei auch die Schnecke 11 mitverschwenkt.
[0038] Die Neigevorrichtung 10 kann auch mittels Strom - beispielsweise aus Batterien oder
aus Solarenergie - angetrieben werden.
[0039] Wenn als Sonnenschutz für den Garten oder im Gastronomiebereich eingesetzt, muß der
Schirm weitgehend wetterfest ausgebildet sein. Daher wird bevorzugt mehrfach verleimtes
Holz für den Stamm 4, für die Streben 6, 9 und den Hub 8 sowie die Krone 5 verwendet.
Besonders für die dünneren Holzteile wird bevorzugt sehr biege- und verwindungssteifes
Holz eingesetzt. Die Gelenkverbindungen, die Schnecke 11 und/oder der Zahnungsabschnitt
13 sind vorteilhafterweise aus massivem, wetterbeständigem Messing gefertigt und tragen
zur Wetterfestigkeit des erfindungsgemäßen Schirms 1 bei.
1. Schirm mit einem Stamm (4), mit einer Krone (5) am oberen Ende des Stammes (4), mit
verschwenkbar mit der Krone (5) verbundenen und sternförmig von der Krone (5) ausgehenden
Tuchstreben (6) und mit einer von den Tuchstreben (6) getragenen Bespannung (7), mit
einem entlang des Stammes (4) beweglichen Hub (8) und mit sternförmig vom Hub (8)
ausgehenden Stützstreben (9) zum Aufspannen und Zusammenklappen des Schirms (1), wobei
die Stützstreben (9) einerseits im Bereich des Hubs (8) und andererseits im Bereich
der Bespannung (7) angelenkt sind, sowie mit einer Neigevorrichtung (10) zum Neigen
eines oberen Schirmabschnitts (3) samt der Bespannung (7) relativ zu einem unteren
Schirmabschnitt (2), dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) oberhalb des Hubs (8) angeordnet ist und daß die Stützstreben
(9) derart mit dem Hub (8) verbunden sind, daß sie der Neigebewegung der Bespannung
(7) nachfolgen können.
2. Schirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Stützstreben (9), die nicht in einer durch die Neigungsbewegung
des oberen Schirmabschnitts (3) aufgespannten Vertikalebene schwenkbar sind, hubseitig
um zwei zueinander senkrecht stehende Achsen (30, 31) gelagert sind.
3. Schirm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Gelenkstücke (32) sternförmig um im wesentlichen radial zur Hublängsachse (8a)
verlaufende erste Achsen (30) drehbar an dem Hub (8) angelenkt sind und daß jeweils
eine Stützstrebe (9) an einem solchen Gelenkstück (32) um eine zu diesen ersten Achsen
(30) jeweils senkrechte zweite Achse (31) schwenkbar angelenkt ist.
4. Schirm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstücke (32) U-förmig mit einer Basis (33) und zwei im wesentlichen
zur Basis (33) senkrecht verlaufenden beabstandeten Schenkeln (34) ausgebildet sind,
wobei die Basis (33) um die jeweilige erste Achse (30) drehbar am Hub (8) und die
jeweilige Stützstrebe (9) zwischen den beiden Schenkeln (34) um die zweite Achse (31)
schwenkbar angelenkt ist.
5. Schirm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) am Stamm (4) oder an der Krone (5) angeordnet ist.
6. Schirm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Neigevorrichtung (10) derart ausgebildet ist, daß sie eine Neigung des oberen
Schirmabschnitts (3) in alle Richtungen erlaubt.
7. Schirm nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) eine einem ersten Schirmabschnitt (2) zugeordnete
Schnecke (11) mit einem Gewinde (12) und einen in das Gewinde (12) eingreifenden,
einem zweiten Schirmabschnitt (3) zugeordneten und konvex zur Schnecke (11) ausgebildeten
Zahnungsabschnitt (13) umfaßt, und daß der zweite Schirmabschnitt (3) vertikal zum
Zahnungsverlauf des Zahnungsabschnitts (13) an dem ersten Schirmabschnitt (2) um eine
Schwenkachse (14) schwenkbar angelenkt ist.
8. Schirm nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (11) an dem unteren Schirmabschnitt (2) und der Zahnungsabschnitt
(13) an dem oberen Schirmabschnitt (3) angeordnet sind.
9. Schirm nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stammabschnitte des ersten und des zweiten Schirmabschnitts (2, 3) an ihren
sich zugewandten Enden eine erste bzw. eine zweite Hülse (15, 16) aufweisen, wobei
die zweite Hülse (16) den Zahnungsabschnitt (13) und die erste Hülse (15) die Schnecke
(11) aufnimmt und die erste Hülse (15) zudem zwei seitliche Schenkel (17) aufweist,
welche den Zahnungsabschnitt (13) umgreifen, und daß die Schwenkachse (14) durch die
beiden Schenkel (17) und den Zahnungsabschnitt (13) verläuft.
10. Schirm nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (11) über ein Seilzugsystem und/oder einen Schraubgriff (18) drehbar
ist.
11. Schirm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) mechanisch oder elektrisch, insbesondere durch Batterien
und/oder Solarenergie, betätigbar ist.
12. Schirm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) mit einer Festsetzvorrichtung in einer Neigestellung
festsetzbar ist.
13. Schirm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigevorrichtung (10) durch Haftreibung in einer gewählten Neigestellung
bleibt.