[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragtasche, beispielsweise aus kunststoffbeschichtetem
Papier, mit rechteckigem Boden und mit von diesem zu einer Öffnung aufragender Vorder-
und Rückwand, die insbesondere durch faltbare Seitenwände verbunden sind, sowie mit
zwei parallel geführten Tragbändern, die mit ihren jeweiligen Enden am Boden, sowie
- nach Durchsetzen von Führungen an der Rückwand nächst der Tragtaschenöffnung - an
der Vorderwand, bzw. diese übergreifend, am Boden festgelegt sind.
[0002] Neben den Plastiksäcken etwa vom Typ "Kinderhemdchen" sind meist für höhere Ansprüche
Tragtaschen aus reißfestem Papier mit Henkel oder - insbesondere im Modebereich als
elegante, imagebildende Werbeträger - auch solche mit Kordel als Handgriffe bekannt.
[0003] In der AT 1900 U ist eine solche Tragtasche beschrieben, die als Handgriffe zwei
parallele Tragbänder aufweist, welche die Tragtaschenöffnung übergreifen und durch
Führungen, wie Schlitze oder Laschen in oder auf der Rückwand, nächst der Tragtaschenöffnung,
gezogen sind und lose zum Tragtaschenboden führen, wo sie befestigt sind. Diese Tragtasche
kann an den Tragbändern wie an Henkeln in der Art einer Einkauftasche getragen werden,
sie kann aber auch geschultert werden und ähnlich einem Rucksack am Rücken transportiert
werden. Die Ausführung wurde aus reißfestem Papier aber auch aus Stoff realisiert.
[0004] Die Erfindung geht von einer solchen multifunktionellen Tragtasche aus und zielt
darauf ab, einerseits die Herstellung zu vereinfachen und anderseits den Nutzen weiter
zu steigern. Dies wird dadurch erreicht, dass am Boden und in der Rückwand und gegebenenfalls
in der Vorderwand jeweils im gleichen Abstand zu der Bodenkante mit Rückwand und gegebenenfalls
Vorderwand Stanzöffnungen vorgesehen sind, dass nächst der Tragtaschenöffnung in der
Vorder- und der Rückwand jeweils in gleichen Abständen zur Kante der Tragtaschenöffnung
Stanzöffnungen angeordnet sind und dass je ein Tragband, insbesondere eine Kordel,
durch eine Stanzöffnung am Boden, eine bodennahe Stanzöffnung in der Rückwand und,
diese außen übergreifend, durch eine Stanzöffnung nächst der Tragtaschenöffnung in
der Rückwand, sowie nach Übergreifen der Tragtaschenöffnung, durch eine Stanzöffnung
in der Vorderwand durchgezogen und gegebenenfalls längs der Vorderwand durch eine
bodennahe Stanzöffnung in der Vorderwand sowie durch eine Stanzöffnung im Boden weitergeführt
ist und dass jede Kordel an den Enden durch Knoten oder dergleichen gegen vollständiges
Herausziehen gesichert ist. Das Tragband oder die Kordel kann also von der Tragtaschenöffnung
ausgehend, diese überspannend, über die Rückwand oder allenfalls auch über die Rückwand
und die Vorderwand der Tragtasche, außen zum Tragtaschenboden geführt sein. In jedem
Fall können Tragband oder Kordel sowohl über der Tragtaschenöffnung zu Henkeln herausgezogen
als auch über die Rückwand (oder Vorderwand) der Tragtasche zu Schultergurten vorgezogen
werden. Das Besondere liegt nun gegenüber dem Stand der Technik darin, dass bei der
Herstellung bloß vier Löcher in die flachgelegte Tragtasche gestanzt und eine Kordel
durch diese durchgezogen und an den Enden mit Knoten versehen werden muss. Der Herstellungsvorgang
wird, bedingt durch die spezielle Ausführungsform, somit wesentlich vereinfacht und
kann ohne Nähen oder Kleben bzw. Heißsiegeln erfolgen. Zugleich ergibt sich gegenüber
dem Stand der Technik ein weiterer Vorteil, der darin liegt, dass durch das Festziehen
zweier nebeneinander liegender Kordelenden und durch Verknüpfen derselben die Öffnung
der Tragtasche zugezogen werden kann und so der Inhalt der Tragtasche gegen Herausfallen
gesichert ist. Insbesondere beim Abstellen der Tragtasche im Kofferraum (oder Gepäcksraum)
eines Fahrzeuges kann sich die Tragtasche nicht entleeren, selbst dann nicht, wenn
sie umfällt. Das Verknoten der beiden parallelen Kordeln an den öffnungsseitigen oder
bodenseitigen Kordelenden ist sehr einfach und z.B. mittels einer Masche möglich,
die leicht wieder geöffnet werden kann.
[0005] Es ist zweckmäßig, wenn eine Versteifungseinlage, z.B. aus Karton, wie an sich bekannt,
für den Boden vorgesehen ist, die einstückig in einen längs der in Bodennähe gelochten
Rückwand anliegenden Falzstreifen übergeht und wenn die Versteifungseinlage einschließlich
des Falzstreifens deckungsgleich mit den Stanzöffnungen der Tragtasche liegende Stanzöffnungen
aufweist. Diese Versteifungseinlage hat doppelte Funktion, denn sie stabilisiert nicht
nur die Tragtasche, sondern verstärkt auch die bodenseitigen Stanzöffnungen für die
Kordel gegen ein Ausreißen derselben. Die in ihre Position gebrachte Versteifungseinlage
(Karton, Kunststofflamelle) wird in einem Arbeitsgang zusammen mit der Tragtasche
selbst gelocht. Die Versteifungseinlage kann als einfacher Rechteckstreifen oder als
solcher mit zusätzlichen längsseitig anschließenden, abgewinkelten Falzstreifen ausgebildet
sein, die den Boden gewissermaßen U-förmig verstärken. Wenn die Kordel vom Boden über
die Öffnung und auf der anderen Seite wieder zum Boden geführt wird, dann werden der
Boden und die Vorder- und Rückwand bodenseitig links und rechts gelocht.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels beschreiben. Fig.
1 zeigt eine Schrägansicht einer Tragtasche gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt
der Fig. 1 in der Ebene der Stanzlöcher für eine der Kordeln und Fig. 3 einen Querschnitt
durch eine flach zusammengefaltete Tragtasche während des Stanzvorganges für Löcher
für zwei Kordeln oder Bänder.
[0007] Gemäß Fig. 1 umfasst eine beispielsweise aus kunststoffbeschichtetem Papier hergestellte
Tragtasche zwei parallel zueinander liegende Wände, nämlich eine Vorderwand 1 und
eine Rückwand 2, die durch einfaltbare Seitenwände 3, 4 und einen um 90° nach links
und nach rechts umklappbaren Boden 5 verbunden sind. Der für die Lagerhaltung aber
auch für die Endfertigung der Tragtasche umgeklappte Boden 5 ist im Zusammenhang mit
Fig. 3 in der Flachstellung sichtbar.
[0008] Die Tragtasche weist gemäß Fig. 2 sowohl am Boden eine Verstärkungseinlage 6 auf,
die in längsseitig anschließende, hochklappbare Falzstreifen 7, 8 übergeht. Auch die
Öffnung der Tragtasche ist an der Vorder- und Rückwand 1, 2 verstärkt.
[0009] Wie Fig. 1 und 2 zeigen, sind zwei Kordeln 9, 10 durch Stanzöffnungen 11, 12 und
13, 14 bzw. 15, 16 und 17, 18 geführt und jeweils an den Enden durch einen Knoten
oder dergleichen gegen vollständiges Herausziehen gesichert. Fig. 3 zeigt, dass das
Stanzen der Stanzöffnungen 11 bis 18 in einem Arbeitsgang ohne besondere Einrichtungen
rasch und kostengünstig erfolgen kann. Eine Tragtasche wird flachgelegt (so wie sie
angeliefert wird) und am bodenseitigen Ende im umgeklappten Boden, einschließlich
der anschließenden Rückwand, durch und durch (also auch mit der Versteifungseinlage
6 und ihrem umgeschlagenen Falzstreifen 7) gelocht. Eine ebensolche Lochung erfolgt
nächst dem Öffnungsbereich in der Rückwand 2 und in der Vorderwand 1. Es wird eine
Kordel 9 bzw. 10 nach Stanzen der Löcher durchgezogen und durch Knoten an den Enden
gesichert.
[0010] Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, kann man die Kordeln 9, 10 aus der Öffnung zu Henkeln
herausziehen und die Tragtasche in der Art einer Einkaufstasche tragen oder man zieht
die Kordeln 9, 10 über der Rückwand 2 heraus, schließt dadurch die Öffnung der Tragtasche
(diese wird zusammengezogen) und schultert die Tragtasche einseitig bzw. in der Art
eines Rücksackes.
[0011] Wenn man die Enden der Kordeln 9 und 10 am Boden oder neben der Öffnung zusammenführt,
zusammenzieht und verknotet, dann schließt sich die Öffnung der Tragtasche und der
Inhalt kann nicht herausfallen.
[0012] In Fig. 2 ist eine symmetrische Lochung im Bodenbereich (Boden 5 und Rückwand 2 sowie
Vorderwand 1) vorgesehen. Die Kordel 9' (strichliert) ist eine Verlängerung der Kordel
9 und unterhalb des Bodens 5 durch einen Knoten gesichert. Die Kordel 9 ist durch
die kreisförmigen Stanzlöcher 14, 13, 12 und 11 sowie als Kordel 9' dann durch die
Stanzlöcher 19 und 20 geführt und neuerlich durch einen Knoten gesichert. Durch dieses
Herumführen der kräftigen Kordeln 9 (bzw. 10) um die Tragtasche wird eine Verstärkung
der Tragtasche erreicht.
1. Tragtasche, beispielsweise aus kunststoffbeschichtetem Papier, mit rechteckigem Boden
und mit von diesem zu einer Öffnung aufragenden Vorder- und Rückwand, die insbesondere
durch faltbare Seitenwände verbunden sind, sowie mit zwei parallel geführten Tragbändern,
die mit ihren jeweiligen Enden am Boden, sowie - nach Durchsetzen von Führungen an
der Rückwand nächst der Tragtaschenöffnung - an der Vorderwand, bzw. diese übergreifend,
am Boden festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden (5) und in der Rückwand (2) und gegebenenfalls in der Vorderwand (1)
jeweils im gleichen Abstand zu der Bodenkante mit Rückwand (2) und gegebenenfalls
Vorderwand (1) Stanzöffnungen (13, 14, 17, 18, 19, 20) vorgesehen sind, dass nächst
der Tragtaschenöffnung in der Vorder- und der Rückwand (1, 2) jeweils in gleichen
Abständen zur Kante der Tragtaschenöffnung Stanzöffnungen (11, 12, 15, 16) angeordnet
sind und dass je ein Tragband, insbesondere eine Kordel (9, 10), durch eine Stanzöffnung
(14, 18) am Boden (5), eine bodennahe Stanzöffnung (13, 17) in der Rückwand (2) und,
diese außen übergreifend, durch eine Stanzöffnung (12, 16) nächst der Tragtaschenöffnung
in der Rückwand (2) sowie nach Übergreifen der Tragtaschenöffnung durch eine Stanzöffnung
(11, 15) in der Vorderwand (1) durchgezogen und gegebenenfalls längs der Vorderwand
(1) durch eine bodennahe Stanzöffnung (19) in der Vorderwand (1) sowie durch eine
Stanzöffnung (20) im Boden (5) weitergeführt ist und dass jede Kordel (9, 10) an den
Enden durch Knoten oder dergleichen gegen vollständiges Herausziehen gesichert ist.
2. Tragtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Versteifungseinlage (6), z.B. aus Karton, wie an sich bekannt, für den
Boden (5) vorgesehen ist, die einstückig in einen längs der in Bodennähe gelochten
Rückwand (2) anliegenden Falzstreifen (7) übergeht und dass die Versteifungseinlage
(6) einschließlich des Falzstreifens (7) deckungsgleich mit den Stanzöffnungen (13,
14, 17, 18) der Tragtasche liegende Stanzöffnungen aufweist.
3. Tragtasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Versteifungseinlage (6), z.B. aus Karton, wie an sich bekannt, für den
Boden (5) vorgesehen ist, die an ihren beiden Längskanten in Falzstreifen (7, 8) übergeht,
die an der Vorderwand (1) und der Rückwand (2) anliegen und dass die Versteifungseinlage
(6) einschließlich der Falzstreifen (7, 8) deckungsgleich mit den Stanzöffnungen (13,
14, 17, 18, 19, 20) der Tragtasche liegende Stanzöffnungen aufweist.