(19)
(11) EP 1 040 785 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.2000  Patentblatt  2000/40

(21) Anmeldenummer: 99106626.7

(22) Anmeldetag:  31.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47L 15/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Chemische Fabrik Dr. Weigert
D-20539 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Staffeldt, Jürgen, Dr.
    21423 Winsen/Luhe (DE)
  • Kamer, Markus
    21029 Hamburg (DE)
  • Preugschas, Michael
    22045 Hamburg (DE)
  • Hoch, Detlev
    21720 Grünendeich (DE)

(74) Vertreter: Glawe, Delfs, Moll & Partner 
Patentanwälte Postfach 26 01 62
80058 München
80058 München (DE)

   


(54) Verfahren zum Reinigen von Gegenständen


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Gegenständen (insbesondere Geschirr), mit den Schritten:

a) Vorreinigen durch Besprühen mit einer Reinigerlösung,

b) Hauptreinigen,

c) Nachspülen,

dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt a) die Reinigerlösung in zwei oder mehr durch Pausen voneinander getrennten Wirkintervallen aufgesprüht wird.
Das intervallartige Aufsprühen während des Vorreinigers bewirkt eine gute Reinigungsleistung bei sparsamen Reinigerverbrauch.




Beschreibung


[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Gegenständen (insbesondere Geschirr) und sonstige in Küchen und Restaurationsbetrieben verwendete Gegenstände, mit den Schritten:

a) Vorreinigen durch Besprühen mit einer Reinigerlösung,

b) Hauptreinigen,

c) Nachspülen.



[0002] Die maschinelle Reinigung von Gegenständen wie Geschirr und dergleichen ist sowohl in privaten als auch in gewerblichen Bereichen weit verbreitet. Zur Entfernung möglichst auch eingetrockneter, festgebackener und/oder farbstoff-, eiweiß- bzw. stärkehaltiger Speisereste ist in der Regel der Zusatz eines oder mehrerer Reiniger zu der Waschflotte erforderlich. Diese Reiniger sollen zusätzlich das Entstehen von Belägen (bspw. Stärke, Gerbstoff oder Kalk) aufgrund unvollständiger Reinigung auf dem Geschirr verhindern bzw. bereits entstandene Beläge entfernen.

[0003] Aus DE-A-37 07 366 ist ein Verfahren zur maschinellen Geschirreinigung bekannt, bei dem das Geschirr einer Vorreinigung durch Aufsprühen einer vorzugsweise konzentrierten Reinigerlösung unterzogen wird, die nach einer vorgegebenen Einwirkzeit in einem Hauptreinigungsbereich durch die Waschflotte wieder abgewaschen wird. Das Aufsprühen und Einwirkenlassen der konzentrierten Reinigerlösung soll insbesondere den Aufbau von Stärkebelägen verhindern.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine gute Reinigungswirkung bei sparsamem Reinigerverbrauch aufweist.

[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß im Vorreinigungsschritt die Reinigerlösung in zwei oder mehr durch Pausen voneinander getrennten Wirkintervallen aufgesprüht wird.

[0006] Nachfolgend werden zunächst einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.

[0007] Der Begriff "Reinigerlösung" (bspw. Vor- oder Hauptreinigerlösung) bezeichnet die tatsächlich mit dem Geschirr in Berührung gebrachte Lösung, die in der Regel durch Verdünnen eines Reinigers mit Wasser erhalten wird. Die Reinigungslösung kann in gebrauchsfertiger Zubereitung in einem Vorratsbehälter vorhanden sein und ohne weitere Verdünnung mit dem Geschirr in Berührung gebracht werden, in der Regel wird jedoch die Reinigungslösung aus einem Reiniger (i.d.R. ein Konzentrat) durch Verdünnen mit Wasser erhalten.

[0008] Der Begriff "Vorreinigen" bezeichnet einen dem Hauptreinigen vorgeschalteten Vorgang, der nicht notwendigerweise der erste Verfahrensschritt sein muß. Im Rahmen der Erfindung können auch weitere Vorreinigungsschritte, die in Anspruch 1 nicht definiert sind, vorgeschaltet sein. So kann bspw. ein erster Vorreinigungsschritt (Vorspülen) zum Entfernen grober Verunreinigungen vorgesehen sein. Ein solches Vorspülen oder Vorabräumen findet vorteilhafterweise nur mit Wasser ohne Zusatz von Reinigungsmitteln statt. Auch kann zu diesem Zweck gebrauchte Waschflotte aus nachfolgenden Reinigungsgängen verwendet werden.

[0009] Der Begriff "Hauptreinigen" bezeichnet einen sich an das Vorreinigen anschließenden Vorgang, in dem die Gegenstände (das Geschirr) von einer Waschflotte überduscht und/oder umspült werden. Als Reiniger in dieser Waschflotte kann lediglich die im Vorreinigungsschritt aufgesprühte Reinigerlösung, die durch die Waschflotte entsprechend verdünnt wird, Verwendung finden. Es können jedoch auch zusätzlich andere Reiniger der Waschflotte zudosiert werden, die übliche Bestandteile wie bspw. Tenside, Enzyme, Desinfektionsmittel und übliche Zusatz- und Hilfsstoffe wie bspw. Lösevermittler, Entschäumer, Duftstoffe, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel und Härtedispergatoren enthalten. Die im Vorreinigungsschritt aufgesprühte Reinigerlösung kann ebenfalls diese genannten Bestandteile enthalten.

[0010] Der Begriff "Nachspülen" umfaßt sämtliche sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen anschließenden Reinigungs- und/oder Spülschritte. Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar, daß sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen ein weiterer Hauptreinigungsschritt mit einem anderen Reiniger anschließt. An dieses zweite Hauptreinigen schließt sich dann das übliche Klar- und/oder Nachspülen an. In der Regel wird jedoch dem erfindungsgemäßen Hauptreinigen unmittelbar ein Klarspülen (i.d.R. mit einem üblichen Klarspülmittel), ggf. auch ein (weiteres) Nachspülen mit Wasser folgen. Alle diese Varianten werden von dem in Anspruch 1 verwendeten Begriff "Nachspülen" umfaßt.

[0011] Der Begriff "Besprühen" bzw. "Aufsprühen" bedeutet ein In-Kontakt-Bringen der Reinigerlösung mit den Gegenständen dergestalt, daß diese zumindest größtenteils von der Vorreinigerlösung benetzt werden. Bevorzugt handelt es sich um ein feinverteiltes Aufsprühen, d.h. ein Aufsprühen feiner Tröpfchen.

[0012] Der Begriff "Wirkintervall" bezeichnet einen Zeitabschnitt, während dem die Reinigerlösung auf das Geschirr oder dergleichen aufgesprüht wird. Während einer Pause zwischen zwei Wirkintervallen wird keine Reinigerlösung aufgesprüht. Während einer solchen Pause kann entweder das Besprühen mit der Lösung vollständig unterbrochen werden, alternativ kann das Besprühen mit einem Lösungsmittel (vorzugsweise wasser) weiter fortgesetzt werden, wobei das während der Pausen aufgesprühte Wasser keinen oder nur noch einen vernachlässigbar geringen Anteil darin gelösten Reinigers enthält, also keine Reinigerlösung im Sinne der Definition des Anspruchs ist.

[0013] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, die aufzusprühende Reinigerlösung herzustellen durch Eindosieren eines Reinigers in einen den Sprühdüsen zugeführten Lösungsmittelstrom. In den Pausen zwischen den Wirkintervallen wird das Eindosieren in diesen Lösungsmittelstrom (Wasserstrom) unterbrochen. Während der Pausen wird dann nur reines oder zumindest reinigerarmes Wasser aufgesprüht. Das Eindosieren in den Wasserstrahl geschieht mittels einer bevorzugt als Kolbenpumpe ausgestalteten Dosierpumpe, bevorzugt in die Wasserzuleitung zu den Sprühdüsen kurz vor den Austrittsöffnungen der Düsen. Es ist erfindungsgemäß möglich, einen fertig konfektionierten Reiniger in den Wasserstrahl einzudosieren, alternativ können auch mittels mehrerer Dosierpumpen mehrere Reinigerkomponenten separat zudosiert werden, so daß die fertige Reinigerlösung erst unmittelbar vor den Sprühdüsen in situ hergestellt wird. Auf diese Weise kann man unterschiedliche Bestandteile der Reinigerlösung (bspw. Alkalikomponenten, Komplexbildner für Erdalkaliionen, enzymatische Reinigerkomponenten oder dergleichen) gezielt dem tatsächlichen Bedarf entsprechend zudosieren. Der zuzudosierende Reiniger oder dessen Komponenten liegen bevorzugt in flüssiger, vorzugsweise konzentrierter, Form vor.

[0014] Da das Eindosieren des Reinigerkonzentrates in den Wasserstrahl bevorzugt unmittelbar vor den Sprühöffnungen der Düsen erfolgt, führt eine Unterbrechung der Zudosierung (ein Abschalten der Dosierpumpe) sehr schnell, in der Regel in weniger als 1s, zu einem so starkem Abfall der Reinigerkonzentration in dem aufgesprühtem Wasser, daß man aus technischer Sicht von einer vernachlässigbar geringen Reinigerkonzentration sprechen kann. Im Rahmen der Erfindung spricht man von einer vernachlässigbaren geringen Reinigerkonzentration jedenfalls dann, wenn der Gehalt der aufgesprühten Lösung an Reiniger(konzentrat) 0,1 Gew.-% oder weniger beträgt. Anders ausgedrückt liegt im Sinne der Erfindung eine Pause zwischen zwei Wirkintervallen jedenfalls dann vor, wenn die Reinigerkonzentration 0,1 Gew.-% oder weniger beträgt. Abhängig von der vorgesehenen Konzentration der aufzusprühenden Reinigerlösung wird man dies jedoch nicht als eine feste Grenze betrachten können. Ist die Sprühlösung bspw. in den Wirkintervallen hoch konzentriert, enthält sie bspw. 10% Reiniger, wird man im Rahmen der Erfindung bereits dann von einer Pause zwischen zwei Wirkintervallen sprechen, wenn die Konzentration auf weniger als 1/10, also weniger als 1% gesunken ist.

[0015] Generell soll im Rahmen der Erfindung eine Pause dann vorliegen, wenn die Reinigerkonzentration im Sprühstrahl 1/10 oder weniger der vorgesehenen Wirkkonzentration während eines Wirkintervalls beträgt.

[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es ferner möglich, die aufzusprühende Reinigerlösung herzustellen durch Einbringen bzw. Eindosieren eines Reinigers in ein Lösungsmittelstrom, nachdem dieser Lösungsmittelstrom bereits aus den Sprühdüsen ausgetreten ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung versprühen eine oder mehrere Düsen ausschließlich Lösungsmittel, eine zweite Düse oder ein zweiter Satz von Düsen versprüht in Intervallen ausschließlich Reiniger in einer Menge und Art und Weise, daß der versprühte Reiniger sich mit dem Lösungsmittelsprühstrahl ausreichend mischt, um beim Auftreffen auf die Gegenstände eine Reinigerlösung gewünschter Konzentration und gewünschter Homogenität zu bilden. Diese Ausführungsform der Erfindung weist besondere Vorteile auf, wenn kontinuierlich mit Lösungsmittel gesprüht werden soll und mit diesem kontinuierlichen Lösungsmittelstrom der Reiniger intervallartig aufgebracht werden soll. Durch das Eindosieren des Reinigers mittels geeigneter Düsen in den Sprühstrahl des Lösungsmittels nach dessen Austritt aus der Düsenspitze erreicht man einen sehr schnellen Konzentrationsanstieg und -abfall des Reinigers in der Reinigerlösung zu Beginn und Ende eines Wirkintervalls. Diese Ausführungsform ist besonders bevorzugt, um sehr kurze Wirkintervalle und/oder Pausen zwischen zwei Wirkintervallen technisch zu realisieren. Ein weiterer Vorteil der Reinigerzufuhr über separate Düsen liegt darin, daß auf Sicherheitseinrichtungen verzichtet werden kann, die bei einem Wasserrückschlag den Rückstrom von reinigerhaltigem Wasser in das Wasserleitungsnetz verhindern. Denn in den Bereichen, aus denen ein wasserrückstrom in das Leitungsnetz stattfinden könnte, findet eine Vermischung mit Reiniger nicht statt.

[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwei getrennte Sprühdüsensysteme vorhanden, von denen eines reines Lösungsmittel (Wasser) und das andere Reinigerlösung in der gewünschten Anwendungskonzentration versprüht. Die Düsen dieser beiden Systeme sind so angeordnet, daß sich die Sprühkegel des wasserversprühenden Systems und die des reinigerlösungversprühenden Systems weitgehend überlappen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden diese beiden Sprühdüsensysteme alternierend betrieben. Während des Wirkintervalles ist dasjenige System in Betrieb, das die Reinigerlösung versprüht. Während einer Pause wird es außer Betrieb gesetzt, in der Pause sprüht das zweite Düsensystem mit reinem Wasser. Durch das Versprühen von Reinigerlösung einerseits und Wasser andererseits aus zwei vollständigen voneinander getrennten Systemen erreicht man eine scharfe Trennung von Wirkintervall und Pause, am Beginn einer jeden Pause hört das Besprühen mit Reinigerlösung schlagartig auf und setzt sofort ein Besprühen mit reinem wasser ein, das den im vorhergehenden Wirkintervall aufgesprühten Reiniger samt angelösten Schmutzrückständen entfernt.

[0018] Überraschenderweise wird erfindungsgemäß eine ähnlich gute Reinigungswirkung erzielt wie im Stand der Technik gemäß EP-A-0 282 214, jedoch mit einem deutlich geringeren Reinigungsmitteleinsatz. Erfindungsgemäß läßt man während des Vorreinigens bereits aufgesprühte Reinigerlösung in Pausen zwischen Wirkintervallen entweder völlig ungestört einwirken (Variante gemäß Anspruch 3) oder nutzt bei der bevorzugten Variante gemäß Anspruch 2 in den Pausen das Aufsprühen von reinem oder jedenfalls reinigungsmittelarmem Wasser, um den im vorhergehenden Wirkintervall aufgesprühten verbrauchten Reiniger samt angelösten bzw. aufgequollenen Schmutzrückständen zu entfernen. Im nachfolgenden Wirkintervall trifft dann frische Reinigerlösung auf eine "frische" Schmutzoberfläche, die somit Schicht für Schicht abgetragen wird.

[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die Dauer jedes Wirkintervalls 0,5-30s, vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, weiter vorzugsweise 0,5-2s, besonders bevorzugt 1 bis weniger als 2s.

[0020] Die Dauer der Pausen zwischen zwei Wirkintervallen kann 0,5-50s, vorzugsweise 0,5-30s, weiter vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, besonders bevorzugt 0,5 bis weniger als 2s betragen.

[0021] Bevorzugt ist es, daß sowohl die Dauer jedes Wirkintervalls als auch der Pausen zwischen zwei Wirkintervallen weniger als 2s, bevorzugt etwa 1-1,5s beträgt.

[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer sogenannten Ein-Tank-Spülmaschine durchgeführt werden, bei der das Geschirr während des gesamten Reinigungsvorgangs in einem Tank verbleibt und die verschiedenen Reinigungsschritte nacheinander am selben Ort durchgeführt werden. Besonders bevorzugt ist jedoch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Bandspülmaschine. Das Geschirr wird auf einem Förderband angeordnet und durchläuft nacheinander die verschiedenen Zonen. Eine solche Bandspülmaschine ist dem Fachmann geläufig und bedarf hier keiner näheren Erläuterung. Die Sprühdüsen zur Durchführung der Vorreinigung sind bei einer solchen Maschine in Laufrichtung des Geschirrs vor einem Hauptreinigungstank angeordnet. Vor den Sprühdüsen kann ein Vorreinigungstank (ein sogenannter Scrapper) angeordnet sein, in dem zunächst grobe Essenreste abgespült werden. Die gesamte Dauer des Vorreinigungsschrittes kann 5-200s, vorzugsweise 5-100s, weiter vorzugsweise 5-50s, besonders bevorzugt 5-20s betragen.

[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.

[0024] Die einzige Zeichnung zeigt schematisch eine Bandspülmaschine, bei der das erfindungsgemäße verfahren angewendet wird.

Beispiel 1



[0025] Acht Prüfkörper aus austenitischem Edelstahl werden mit der standardisierten Prüfanschmutzung RAMS (Rinderalbumin, Mucin, Maisstärke) versehen. Die Prüfkörper, die Testanschmutzung und das Verfahren zur Aufbringung der Testanschmutzung auf diese Prüfkörper sind Fachleuten geläufig und detailliert beschrieben in DIN 10510, Ausgabe 09/1996, Seite 11 und 12.

[0026] Es wurde eine 0,2%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen alkalischen Reinigers für maschinelles Reinigen (neodisher ® Alka 280, Hersteller Chemische Fabrik Dr. Weigert GmbH & Co.) hergestellt.

[0027] In einem ersten Schritt wurden die angeschmutzten Prüfkörper für einen Zeitraum von 15s in die Raumtemperatur aufweisende 0,2%ige Lösung von neodisher Alka 280 eingetaucht.

[0028] In einem zweiten Schritt wurden vier der acht Prüfkörper intermittierend mit einer 0,5%igen (alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente) Lösung von neodisher Alka 280 besprüht. Dabei wurde diese 0,5%ige Lösung jeweils während eines Wirkintervalls von etwa 2s aufgesprüht, an dieses Wirkintervall schloß sich eine Pause von ebenfalls etwa 2s Dauer an, bei der ausschließlich Wasser aufgesprüht wurde (die Reinigerkonzentration während dieser Pause betrug unter 0,05%). Den Sprühdüsen wurde kontinuierlich Wasser zugeführt, intermittierend wurde in den Wasserstrom konzentrierte Reinigerlösung eindosiert. Die genannten Konzentrationen von neodisher Alka 280 kurz vor dem Austritt der Sprühdüsen wurden verifiziert durch Leitfähigkeitsmessungen. Die Gesamtdauer des Besprühens betrug 20s, in diesen 20s fanden fünf Wirkintervalle ä 2s statt, in denen ein Besprühen mit Reinigerlösung erfolgte. Die Dosierpumpe zum Eindosieren des Reinigerkonzentrates in den Sprühstrahl war dementsprechend während fünf Pausen ä 2s Dauer außer Betrieb.

[0029] Die übrigen vier Prüfkörper wurden zu Vergleichszwecken über einen Zeitraum von ebenfalls 20s kontinuierlich mit 0,5%iger Reinigerlösung von neodisher Alka 280 besprüht. Die Dosierpumpe war bei diesem Vergleichsversuch während der gesamten Sprühdauer von 20s in Betrieb, der Verbrauch an Reinigerkonzentrat dementsprechend doppelt so hoch wie beim Verfahren gemäß der Erfindung.

[0030] In einem dritten Schritt wurden wieder sämtliche acht Prüfkörper nochmals in eine 0,2%ige Lösung von neodisher Alka 280 für einen Zeitraum von 15s eingetaucht.

[0031] Anschließend wurden die Prüfkörper durch Inaugenscheinnahme bewertet und auf verbleibende Rückstände geprüft. Unterschiede in der Reinigungsleistung waren nicht feststellbar.

[0032] Überraschenderweise kommt es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem der Reinigerverbrauch während des Besprühens gegenüber dem Stand Technik halbiert ist, nicht zu einer Verschlechterung der Reinigungsleistung.

Beispiel 2



[0033] Dieses Beispiel erläutert die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer handelsüblichen Bandspülmaschine.

[0034] Durch ein Edelstahlgehäuse 1 läuft ein Transportband 2, auf dem die zu reinigenden Gegenstände (Geschirr oder dergleichen) angeordnet werden. Das Transportband kann, wie im Stand der Technik bekannt, geeignete Halteeinrichtungen für die Gegenstände aufweisen. Die Bandspülmaschine weist fünf Zonen auf, in Laufrichtung des Geschirrs sind dies die Vorabräumung (entfernen grober Verunreinigungen), die Sprühzone, in der das erfindungsgemäße Besprühen stattfindet, die anschließende Waschzone, eine Nachspülzone und eine Trockenzone. Diese Zonen sind in der Zeichnung entsprechend gekennzeichnet. Bei 3 angedeutete Vorhänge können zur Trennung einzelner Zonen voreinander vorgesehen sein.

[0035] Die Speisung der Spülmaschine mit Wasser erfolgt über eine Leitung 1 und eine Heizung 2, die das zugeführte Wasser auf die gewünschte Temperatur aufheizt. In der Regel wird das zugeführte Wasser auf eine Temperatur von 80 bis 85°C aufgeheizt, wenn es nach erfolgter Nachspülung in den letzten Waschtank läuft, stellen sich dort Temperaturen von üblicherweise 50 bis 70°C ein. Soll die Maschine bei niedrigeren Temperaturen (bspw. zwecks Verwendung enzymatischer Reiniger) betrieben werden, vermindert man entsprechend die Temperatur des zugeführten Wassers. Das zugeführte Wasser wird zunächst aus den Nachspüldüsen 4 gepumpt und in der Nachspülzone zum Klarspülen verwendet. Das benutzte Nachspülwasser fließt dann, wie bei 5 und 6 angedeutet, im Gegenstrom zur Laufrichtung des Geschirrs in die Reinigertanks 7 und 8. Aus dem Reinigertank 7 werden die Waschdüsen 9 der Waschzone gespeist. Der Reinigertank 8 speist die Düsen 10 der Vorabräumung. Aus dem Reinigertank 8 wird das benutzte Vorabräumwasser bei 11 in die Kanalisation abgeführt oder gegebenenfalls einer Wiederaufarbeitung zugeführt.

[0036] In der Sprühzone der Maschine sind Sprühdüsen 12 angeordnet, die vorzugsweise so ausgebildet sind, das sie im Betrieb einen feinen Sprühnebel austreten lassen und damit das durch die Sprühzone laufende Geschirr benetzen. Die Sprühdüsen werden gespeist von einer insgesamt mit 13 bezeichneten Wasserversorgung, die ein Absperrventil 14, einen Wasserfeinfilter 15, einen Strömungswächter 16, einen Rohrtrenner 17, einen Druckminderer 18 und einen elektrisch schaltbares Dreiwegeventil 19 aufweist. In der Betriebsstellung B des Dreiwegeventils 19 wird Wasser der Zufuhrleitung 20 für die Sprühdüsen 12 zugeführt. In der Druckentlastungsstellung A wird im System verbleibender Druck über die Leitung 21 abgebaut, entsprechende Reste werden in den Reinigertank 7 abgegeben.

[0037] In einem Behälter 22 befindet sich Reinigerkonzentrat. ES wird mittels einer Sauglanze 23 entnommen und über eine elektrisch schaltbare (taktbare) Dosierpumpe 24 der sogenannten Impfstelle 25 der Zufuhrleitung 20 zugeführt. Diese Impfstelle 25 liegt möglichst dicht an der Austrittsöffnung der Sprühdüsen 12, damit ein taktweises Eindosieren von Reinigerkonzentrat in den kontinuierlich strömenden Wasserstrahl ein entsprechendes schnelles Ansteigen und Absinken der Reinigerkonzentration am Austritt der Sprühdüsen 12 ergibt.

[0038] Im Betrieb der Maschine durchläuft das Geschirr zunächst die Vorabräumung, bei der es aus den Düsen 10 mit einer vorzugsweise etwa 0,2%igen Reinigerlösung (beispielsweise neodisher Alka 280) besprüht wird. Dabei werden grobe Speisereste entfernt.

[0039] Die Geschwindigkeit des Förderbandes 2 ist so eingestellt, das die Durchlaufzeit des Geschirrs durch die anschließende Sprühzone etwa 20s beträgt. Die Sprühdüsen 12 sprühen kontinuierlich. Die Dosierpumpe 24 wird so getaktet, das sie für Wirkintervalle von jeweils etwa 2s Dauer Reinigerkonzentrat an der Impfstelle 25 einspeist, anschließend folgt eine Pause von etwa 2s. Jeder die Sprühzone durchlaufende Gegenstand erfährt daher etwa fünf Wirkintervalle und fünf Pausen. Während eines Wirkintervalls liegt die Reinigungsmittelkonzentration im von den Düsen 12 abgegebenen Sprühstrahl bei 0,5% oder darüber, während einer Pause liegt sie bei einem Zehntel der Konzentration während eines Wirkintervalls oder darunter.

[0040] Das in der Sprühzone mehrfach mit Reinigerlösung besprühte Geschirr tritt anschließend in die Waschzone ein, in der die Endreinigung erfolgt. Das dort vom Geschirr abgewaschene, aus der Sprühzone stammende Reinigungsmittel stellt im Reinigertank 7 die gewünschte Reinigerkonzentration von beispielsweise etwa 0,2% ein. Bei Bedarf kann in den Reinigertank 7 zusätzlich Reinigungsmittel dosiert werden, es kann sich dabei um das gleiche Reinigungsmittel handeln, wie es in der Sprühzone aufgesprüht wird, oder ein damit verträgliches anderes Reinigungsmittel.

[0041] Die anschließende Nachspülung und Trocknung des Geschirrs erfolgt in herkömmlicher, den Fachleuten geläufigen Art und Weise.

[0042] Alternativ kann erfindungsgemäß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen das Besprühen mit Reinigerlösung vollständig unterbrochen werden. In diesem Fall ist hinter der Impfstelle 25 ein zusätzliches Ventil angeordnet, mit dessen Hilfe die Sprühdüsen 12 im gewünschten Takt angesteuert werden können. In den Pausen stellen die Düsen 12 das Sprühen vollständig ein.

[0043] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform kann im Bereich des Sprühdüsensystems 12 ein zweites, in der Zeichnung nicht dargestelltes, getrenntes Sprühdüsensystem vorhanden sein, das zum Aufsprühen von reinem Wasser vorgesehen ist. In den Pausen zwischen den Wirkintervallen, in denen das Besprühen mit Reinigerlösung aus dem Düsensystem 12 vollständig unterbrochen wird, wird dieses zweite Düsensystem in Betrieb gesetzt und sprüht reines Wasser auf das Geschirr. Das Versprühen von Reinigerlösung einerseits und Wasser andererseits aus getrennten Düsensystemen stellt sicher, daß sofort zu Beginn einer Pause reines Wasser auf das Geschirr auftrifft und verbrauchten Reiniger sowie angelöste Schmutzrückstände aus dem vorausgegangenen Wirkintervall abspült. Am Ende dieser Pause trifft neu aufgesprühte Reinigerlösung dann auf eine "frische Schmutzoberfläche", die in dem nunmehr folgenden wirkintervall angelöst werden kann.


Ansprüche

1. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen, mit den Schritten:

a) Vorreinigen durch Besprühen mit einer Reinigerlösung,

b) Hauptreinigen,

c) Nachspülen,

dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt a) die Reinigerlösung in zwei oder mehr durch Pausen voneinander getrennten Wirkintervallen aufgesprüht wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzusprühende Reinigerlösung hergestellt wird durch Eindosieren eines Reinigers in einen Lösungsmittelstrom und daß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen das Eindosieren in den Lösungsmittelstrom unterbrochen wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindosieren des Reinigers in den Lösungsmittelstrom vor Austritt des Lösungsmittels aus den Sprühöffnungen der Düsen erfolgt.
 
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzusprühende Reinigerlösung hergestellt wird durch Eindosieren eines Reinigers in den Lösungsmittelsprühstrahl nach dessen Austritt aus den Sprühöffnungen der Düsen.
 
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen das Besprühen mit Reinigerlösung vollständig eingestellt wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen mittels eines getrennten Düsensystems reines Lösungsmittel aufgesprüht wird.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer jedes Wirkintervalls 0,5-30s, vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, weiter vorzugsweise 0,5-2s, besonders bevorzugt 1 bis weniger als 2s beträgt.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der Pausen zwischen zwei Wirkintervallen 0,5-50s, vorzugsweise 0,5-30s, weiter vorzugsweise 0,5-lOs, weiter vorzugsweise 0,5-5s, besonders bevorzugt 0,5 bis weniger als 2s beträgt.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Dauer jedes Wirkintervalls als auch der Pausen weniger als 2s, bevorzugt etwa 1-1,5s, beträgt.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer Bandspülmaschine durchgeführt wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Besprühen gemäß Schritt a) des Anspruchs 1 zwischen einer Vorspülzone und einer anschließenden Hauptreinigungszone erfolgt.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Dauer des Verfahrensschritts a) in Anspruch 1 5-200s, vorzugsweise 5-100s, weiter vorzugsweise 5-50s, besonders bevorzugt 5-20s beträgt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht