[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von Gegenständen (insbesondere
Geschirr) und sonstige in Küchen und Restaurationsbetrieben verwendete Gegenstände,
mit den Schritten:
a) Vorreinigen durch Besprühen mit einer Reinigerlösung,
b) Hauptreinigen,
c) Nachspülen.
[0002] Die maschinelle Reinigung von Gegenständen wie Geschirr und dergleichen ist sowohl
in privaten als auch in gewerblichen Bereichen weit verbreitet. Zur Entfernung möglichst
auch eingetrockneter, festgebackener und/oder farbstoff-, eiweiß- bzw. stärkehaltiger
Speisereste ist in der Regel der Zusatz eines oder mehrerer Reiniger zu der Waschflotte
erforderlich. Diese Reiniger sollen zusätzlich das Entstehen von Belägen (bspw. Stärke,
Gerbstoff oder Kalk) aufgrund unvollständiger Reinigung auf dem Geschirr verhindern
bzw. bereits entstandene Beläge entfernen.
[0003] Aus DE-A-37 07 366 ist ein Verfahren zur maschinellen Geschirreinigung bekannt, bei
dem das Geschirr einer Vorreinigung durch Aufsprühen einer vorzugsweise konzentrierten
Reinigerlösung unterzogen wird, die nach einer vorgegebenen Einwirkzeit in einem Hauptreinigungsbereich
durch die Waschflotte wieder abgewaschen wird. Das Aufsprühen und Einwirkenlassen
der konzentrierten Reinigerlösung soll insbesondere den Aufbau von Stärkebelägen verhindern.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine gute Reinigungswirkung bei sparsamem Reinigerverbrauch aufweist.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß im Vorreinigungsschritt die Reinigerlösung
in zwei oder mehr durch Pausen voneinander getrennten Wirkintervallen aufgesprüht
wird.
[0006] Nachfolgend werden zunächst einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
[0007] Der Begriff "Reinigerlösung" (bspw. Vor- oder Hauptreinigerlösung) bezeichnet die
tatsächlich mit dem Geschirr in Berührung gebrachte Lösung, die in der Regel durch
Verdünnen eines Reinigers mit Wasser erhalten wird. Die Reinigungslösung kann in gebrauchsfertiger
Zubereitung in einem Vorratsbehälter vorhanden sein und ohne weitere Verdünnung mit
dem Geschirr in Berührung gebracht werden, in der Regel wird jedoch die Reinigungslösung
aus einem Reiniger (i.d.R. ein Konzentrat) durch Verdünnen mit Wasser erhalten.
[0008] Der Begriff "Vorreinigen" bezeichnet einen dem Hauptreinigen vorgeschalteten Vorgang,
der nicht notwendigerweise der erste Verfahrensschritt sein muß. Im Rahmen der Erfindung
können auch weitere Vorreinigungsschritte, die in Anspruch 1 nicht definiert sind,
vorgeschaltet sein. So kann bspw. ein erster Vorreinigungsschritt (Vorspülen) zum
Entfernen grober Verunreinigungen vorgesehen sein. Ein solches Vorspülen oder Vorabräumen
findet vorteilhafterweise nur mit Wasser ohne Zusatz von Reinigungsmitteln statt.
Auch kann zu diesem Zweck gebrauchte Waschflotte aus nachfolgenden Reinigungsgängen
verwendet werden.
[0009] Der Begriff "Hauptreinigen" bezeichnet einen sich an das Vorreinigen anschließenden
Vorgang, in dem die Gegenstände (das Geschirr) von einer Waschflotte überduscht und/oder
umspült werden. Als Reiniger in dieser Waschflotte kann lediglich die im Vorreinigungsschritt
aufgesprühte Reinigerlösung, die durch die Waschflotte entsprechend verdünnt wird,
Verwendung finden. Es können jedoch auch zusätzlich andere Reiniger der Waschflotte
zudosiert werden, die übliche Bestandteile wie bspw. Tenside, Enzyme, Desinfektionsmittel
und übliche Zusatz- und Hilfsstoffe wie bspw. Lösevermittler, Entschäumer, Duftstoffe,
Farbstoffe, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel und Härtedispergatoren enthalten.
Die im Vorreinigungsschritt aufgesprühte Reinigerlösung kann ebenfalls diese genannten
Bestandteile enthalten.
[0010] Der Begriff "Nachspülen" umfaßt sämtliche sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen
anschließenden Reinigungs- und/oder Spülschritte. Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar,
daß sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen ein weiterer Hauptreinigungsschritt
mit einem anderen Reiniger anschließt. An dieses zweite Hauptreinigen schließt sich
dann das übliche Klar- und/oder Nachspülen an. In der Regel wird jedoch dem erfindungsgemäßen
Hauptreinigen unmittelbar ein Klarspülen (i.d.R. mit einem üblichen Klarspülmittel),
ggf. auch ein (weiteres) Nachspülen mit Wasser folgen. Alle diese Varianten werden
von dem in Anspruch 1 verwendeten Begriff "Nachspülen" umfaßt.
[0011] Der Begriff "Besprühen" bzw. "Aufsprühen" bedeutet ein In-Kontakt-Bringen der Reinigerlösung
mit den Gegenständen dergestalt, daß diese zumindest größtenteils von der Vorreinigerlösung
benetzt werden. Bevorzugt handelt es sich um ein feinverteiltes Aufsprühen, d.h. ein
Aufsprühen feiner Tröpfchen.
[0012] Der Begriff "Wirkintervall" bezeichnet einen Zeitabschnitt, während dem die Reinigerlösung
auf das Geschirr oder dergleichen aufgesprüht wird. Während einer Pause zwischen zwei
Wirkintervallen wird keine Reinigerlösung aufgesprüht. Während einer solchen Pause
kann entweder das Besprühen mit der Lösung vollständig unterbrochen werden, alternativ
kann das Besprühen mit einem Lösungsmittel (vorzugsweise wasser) weiter fortgesetzt
werden, wobei das während der Pausen aufgesprühte Wasser keinen oder nur noch einen
vernachlässigbar geringen Anteil darin gelösten Reinigers enthält, also keine Reinigerlösung
im Sinne der Definition des Anspruchs ist.
[0013] Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, die aufzusprühende Reinigerlösung herzustellen
durch Eindosieren eines Reinigers in einen den Sprühdüsen zugeführten Lösungsmittelstrom.
In den Pausen zwischen den Wirkintervallen wird das Eindosieren in diesen Lösungsmittelstrom
(Wasserstrom) unterbrochen. Während der Pausen wird dann nur reines oder zumindest
reinigerarmes Wasser aufgesprüht. Das Eindosieren in den Wasserstrahl geschieht mittels
einer bevorzugt als Kolbenpumpe ausgestalteten Dosierpumpe, bevorzugt in die Wasserzuleitung
zu den Sprühdüsen kurz vor den Austrittsöffnungen der Düsen. Es ist erfindungsgemäß
möglich, einen fertig konfektionierten Reiniger in den Wasserstrahl einzudosieren,
alternativ können auch mittels mehrerer Dosierpumpen mehrere Reinigerkomponenten separat
zudosiert werden, so daß die fertige Reinigerlösung erst unmittelbar vor den Sprühdüsen
in situ hergestellt wird. Auf diese Weise kann man unterschiedliche Bestandteile der
Reinigerlösung (bspw. Alkalikomponenten, Komplexbildner für Erdalkaliionen, enzymatische
Reinigerkomponenten oder dergleichen) gezielt dem tatsächlichen Bedarf entsprechend
zudosieren. Der zuzudosierende Reiniger oder dessen Komponenten liegen bevorzugt in
flüssiger, vorzugsweise konzentrierter, Form vor.
[0014] Da das Eindosieren des Reinigerkonzentrates in den Wasserstrahl bevorzugt unmittelbar
vor den Sprühöffnungen der Düsen erfolgt, führt eine Unterbrechung der Zudosierung
(ein Abschalten der Dosierpumpe) sehr schnell, in der Regel in weniger als 1s, zu
einem so starkem Abfall der Reinigerkonzentration in dem aufgesprühtem Wasser, daß
man aus technischer Sicht von einer vernachlässigbar geringen Reinigerkonzentration
sprechen kann. Im Rahmen der Erfindung spricht man von einer vernachlässigbaren geringen
Reinigerkonzentration jedenfalls dann, wenn der Gehalt der aufgesprühten Lösung an
Reiniger(konzentrat) 0,1 Gew.-% oder weniger beträgt. Anders ausgedrückt liegt im
Sinne der Erfindung eine Pause zwischen zwei Wirkintervallen jedenfalls dann vor,
wenn die Reinigerkonzentration 0,1 Gew.-% oder weniger beträgt. Abhängig von der vorgesehenen
Konzentration der aufzusprühenden Reinigerlösung wird man dies jedoch nicht als eine
feste Grenze betrachten können. Ist die Sprühlösung bspw. in den Wirkintervallen hoch
konzentriert, enthält sie bspw. 10% Reiniger, wird man im Rahmen der Erfindung bereits
dann von einer Pause zwischen zwei Wirkintervallen sprechen, wenn die Konzentration
auf weniger als 1/10, also weniger als 1% gesunken ist.
[0015] Generell soll im Rahmen der Erfindung eine Pause dann vorliegen, wenn die Reinigerkonzentration
im Sprühstrahl 1/10 oder weniger der vorgesehenen Wirkkonzentration während eines
Wirkintervalls beträgt.
[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es ferner möglich, die aufzusprühende Reinigerlösung
herzustellen durch Einbringen bzw. Eindosieren eines Reinigers in ein Lösungsmittelstrom,
nachdem dieser Lösungsmittelstrom bereits aus den Sprühdüsen ausgetreten ist. Bei
dieser Ausführungsform der Erfindung versprühen eine oder mehrere Düsen ausschließlich
Lösungsmittel, eine zweite Düse oder ein zweiter Satz von Düsen versprüht in Intervallen
ausschließlich Reiniger in einer Menge und Art und Weise, daß der versprühte Reiniger
sich mit dem Lösungsmittelsprühstrahl ausreichend mischt, um beim Auftreffen auf die
Gegenstände eine Reinigerlösung gewünschter Konzentration und gewünschter Homogenität
zu bilden. Diese Ausführungsform der Erfindung weist besondere Vorteile auf, wenn
kontinuierlich mit Lösungsmittel gesprüht werden soll und mit diesem kontinuierlichen
Lösungsmittelstrom der Reiniger intervallartig aufgebracht werden soll. Durch das
Eindosieren des Reinigers mittels geeigneter Düsen in den Sprühstrahl des Lösungsmittels
nach dessen Austritt aus der Düsenspitze erreicht man einen sehr schnellen Konzentrationsanstieg
und -abfall des Reinigers in der Reinigerlösung zu Beginn und Ende eines Wirkintervalls.
Diese Ausführungsform ist besonders bevorzugt, um sehr kurze Wirkintervalle und/oder
Pausen zwischen zwei Wirkintervallen technisch zu realisieren. Ein weiterer Vorteil
der Reinigerzufuhr über separate Düsen liegt darin, daß auf Sicherheitseinrichtungen
verzichtet werden kann, die bei einem Wasserrückschlag den Rückstrom von reinigerhaltigem
Wasser in das Wasserleitungsnetz verhindern. Denn in den Bereichen, aus denen ein
wasserrückstrom in das Leitungsnetz stattfinden könnte, findet eine Vermischung mit
Reiniger nicht statt.
[0017] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zwei getrennte Sprühdüsensysteme
vorhanden, von denen eines reines Lösungsmittel (Wasser) und das andere Reinigerlösung
in der gewünschten Anwendungskonzentration versprüht. Die Düsen dieser beiden Systeme
sind so angeordnet, daß sich die Sprühkegel des wasserversprühenden Systems und die
des reinigerlösungversprühenden Systems weitgehend überlappen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren werden diese beiden Sprühdüsensysteme alternierend betrieben. Während des
Wirkintervalles ist dasjenige System in Betrieb, das die Reinigerlösung versprüht.
Während einer Pause wird es außer Betrieb gesetzt, in der Pause sprüht das zweite
Düsensystem mit reinem Wasser. Durch das Versprühen von Reinigerlösung einerseits
und Wasser andererseits aus zwei vollständigen voneinander getrennten Systemen erreicht
man eine scharfe Trennung von Wirkintervall und Pause, am Beginn einer jeden Pause
hört das Besprühen mit Reinigerlösung schlagartig auf und setzt sofort ein Besprühen
mit reinem wasser ein, das den im vorhergehenden Wirkintervall aufgesprühten Reiniger
samt angelösten Schmutzrückständen entfernt.
[0018] Überraschenderweise wird erfindungsgemäß eine ähnlich gute Reinigungswirkung erzielt
wie im Stand der Technik gemäß EP-A-0 282 214, jedoch mit einem deutlich geringeren
Reinigungsmitteleinsatz. Erfindungsgemäß läßt man während des Vorreinigens bereits
aufgesprühte Reinigerlösung in Pausen zwischen Wirkintervallen entweder völlig ungestört
einwirken (Variante gemäß Anspruch 3) oder nutzt bei der bevorzugten Variante gemäß
Anspruch 2 in den Pausen das Aufsprühen von reinem oder jedenfalls reinigungsmittelarmem
Wasser, um den im vorhergehenden Wirkintervall aufgesprühten verbrauchten Reiniger
samt angelösten bzw. aufgequollenen Schmutzrückständen zu entfernen. Im nachfolgenden
Wirkintervall trifft dann frische Reinigerlösung auf eine "frische" Schmutzoberfläche,
die somit Schicht für Schicht abgetragen wird.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die Dauer jedes Wirkintervalls
0,5-30s, vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, weiter vorzugsweise 0,5-2s,
besonders bevorzugt 1 bis weniger als 2s.
[0020] Die Dauer der Pausen zwischen zwei Wirkintervallen kann 0,5-50s, vorzugsweise 0,5-30s,
weiter vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, besonders bevorzugt 0,5 bis
weniger als 2s betragen.
[0021] Bevorzugt ist es, daß sowohl die Dauer jedes Wirkintervalls als auch der Pausen zwischen
zwei Wirkintervallen weniger als 2s, bevorzugt etwa 1-1,5s beträgt.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer sogenannten Ein-Tank-Spülmaschine durchgeführt
werden, bei der das Geschirr während des gesamten Reinigungsvorgangs in einem Tank
verbleibt und die verschiedenen Reinigungsschritte nacheinander am selben Ort durchgeführt
werden. Besonders bevorzugt ist jedoch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Bandspülmaschine. Das Geschirr wird auf einem Förderband angeordnet und durchläuft
nacheinander die verschiedenen Zonen. Eine solche Bandspülmaschine ist dem Fachmann
geläufig und bedarf hier keiner näheren Erläuterung. Die Sprühdüsen zur Durchführung
der Vorreinigung sind bei einer solchen Maschine in Laufrichtung des Geschirrs vor
einem Hauptreinigungstank angeordnet. Vor den Sprühdüsen kann ein Vorreinigungstank
(ein sogenannter Scrapper) angeordnet sein, in dem zunächst grobe Essenreste abgespült
werden. Die gesamte Dauer des Vorreinigungsschrittes kann 5-200s, vorzugsweise 5-100s,
weiter vorzugsweise 5-50s, besonders bevorzugt 5-20s betragen.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0024] Die einzige Zeichnung zeigt schematisch eine Bandspülmaschine, bei der das erfindungsgemäße
verfahren angewendet wird.
Beispiel 1
[0025] Acht Prüfkörper aus austenitischem Edelstahl werden mit der standardisierten Prüfanschmutzung
RAMS (Rinderalbumin, Mucin, Maisstärke) versehen. Die Prüfkörper, die Testanschmutzung
und das Verfahren zur Aufbringung der Testanschmutzung auf diese Prüfkörper sind Fachleuten
geläufig und detailliert beschrieben in DIN 10510, Ausgabe 09/1996, Seite 11 und 12.
[0026] Es wurde eine 0,2%ige wäßrige Lösung eines handelsüblichen alkalischen Reinigers
für maschinelles Reinigen (neodisher ® Alka 280, Hersteller Chemische Fabrik Dr. Weigert
GmbH & Co.) hergestellt.
[0027] In einem ersten Schritt wurden die angeschmutzten Prüfkörper für einen Zeitraum von
15s in die Raumtemperatur aufweisende 0,2%ige Lösung von neodisher Alka 280 eingetaucht.
[0028] In einem zweiten Schritt wurden vier der acht Prüfkörper intermittierend mit einer
0,5%igen (alle Prozentangaben sind Gewichtsprozente) Lösung von neodisher Alka 280
besprüht. Dabei wurde diese 0,5%ige Lösung jeweils während eines Wirkintervalls von
etwa 2s aufgesprüht, an dieses Wirkintervall schloß sich eine Pause von ebenfalls
etwa 2s Dauer an, bei der ausschließlich Wasser aufgesprüht wurde (die Reinigerkonzentration
während dieser Pause betrug unter 0,05%). Den Sprühdüsen wurde kontinuierlich Wasser
zugeführt, intermittierend wurde in den Wasserstrom konzentrierte Reinigerlösung eindosiert.
Die genannten Konzentrationen von neodisher Alka 280 kurz vor dem Austritt der Sprühdüsen
wurden verifiziert durch Leitfähigkeitsmessungen. Die Gesamtdauer des Besprühens betrug
20s, in diesen 20s fanden fünf Wirkintervalle ä 2s statt, in denen ein Besprühen mit
Reinigerlösung erfolgte. Die Dosierpumpe zum Eindosieren des Reinigerkonzentrates
in den Sprühstrahl war dementsprechend während fünf Pausen ä 2s Dauer außer Betrieb.
[0029] Die übrigen vier Prüfkörper wurden zu Vergleichszwecken über einen Zeitraum von ebenfalls
20s kontinuierlich mit 0,5%iger Reinigerlösung von neodisher Alka 280 besprüht. Die
Dosierpumpe war bei diesem Vergleichsversuch während der gesamten Sprühdauer von 20s
in Betrieb, der Verbrauch an Reinigerkonzentrat dementsprechend doppelt so hoch wie
beim Verfahren gemäß der Erfindung.
[0030] In einem dritten Schritt wurden wieder sämtliche acht Prüfkörper nochmals in eine
0,2%ige Lösung von neodisher Alka 280 für einen Zeitraum von 15s eingetaucht.
[0031] Anschließend wurden die Prüfkörper durch Inaugenscheinnahme bewertet und auf verbleibende
Rückstände geprüft. Unterschiede in der Reinigungsleistung waren nicht feststellbar.
[0032] Überraschenderweise kommt es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem der Reinigerverbrauch
während des Besprühens gegenüber dem Stand Technik halbiert ist, nicht zu einer Verschlechterung
der Reinigungsleistung.
Beispiel 2
[0033] Dieses Beispiel erläutert die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer
handelsüblichen Bandspülmaschine.
[0034] Durch ein Edelstahlgehäuse 1 läuft ein Transportband 2, auf dem die zu reinigenden
Gegenstände (Geschirr oder dergleichen) angeordnet werden. Das Transportband kann,
wie im Stand der Technik bekannt, geeignete Halteeinrichtungen für die Gegenstände
aufweisen. Die Bandspülmaschine weist fünf Zonen auf, in Laufrichtung des Geschirrs
sind dies die Vorabräumung (entfernen grober Verunreinigungen), die Sprühzone, in
der das erfindungsgemäße Besprühen stattfindet, die anschließende Waschzone, eine
Nachspülzone und eine Trockenzone. Diese Zonen sind in der Zeichnung entsprechend
gekennzeichnet. Bei 3 angedeutete Vorhänge können zur Trennung einzelner Zonen voreinander
vorgesehen sein.
[0035] Die Speisung der Spülmaschine mit Wasser erfolgt über eine Leitung 1 und eine Heizung
2, die das zugeführte Wasser auf die gewünschte Temperatur aufheizt. In der Regel
wird das zugeführte Wasser auf eine Temperatur von 80 bis 85°C aufgeheizt, wenn es
nach erfolgter Nachspülung in den letzten Waschtank läuft, stellen sich dort Temperaturen
von üblicherweise 50 bis 70°C ein. Soll die Maschine bei niedrigeren Temperaturen
(bspw. zwecks Verwendung enzymatischer Reiniger) betrieben werden, vermindert man
entsprechend die Temperatur des zugeführten Wassers. Das zugeführte Wasser wird zunächst
aus den Nachspüldüsen 4 gepumpt und in der Nachspülzone zum Klarspülen verwendet.
Das benutzte Nachspülwasser fließt dann, wie bei 5 und 6 angedeutet, im Gegenstrom
zur Laufrichtung des Geschirrs in die Reinigertanks 7 und 8. Aus dem Reinigertank
7 werden die Waschdüsen 9 der Waschzone gespeist. Der Reinigertank 8 speist die Düsen
10 der Vorabräumung. Aus dem Reinigertank 8 wird das benutzte Vorabräumwasser bei
11 in die Kanalisation abgeführt oder gegebenenfalls einer Wiederaufarbeitung zugeführt.
[0036] In der Sprühzone der Maschine sind Sprühdüsen 12 angeordnet, die vorzugsweise so
ausgebildet sind, das sie im Betrieb einen feinen Sprühnebel austreten lassen und
damit das durch die Sprühzone laufende Geschirr benetzen. Die Sprühdüsen werden gespeist
von einer insgesamt mit 13 bezeichneten Wasserversorgung, die ein Absperrventil 14,
einen Wasserfeinfilter 15, einen Strömungswächter 16, einen Rohrtrenner 17, einen
Druckminderer 18 und einen elektrisch schaltbares Dreiwegeventil 19 aufweist. In der
Betriebsstellung B des Dreiwegeventils 19 wird Wasser der Zufuhrleitung 20 für die
Sprühdüsen 12 zugeführt. In der Druckentlastungsstellung A wird im System verbleibender
Druck über die Leitung 21 abgebaut, entsprechende Reste werden in den Reinigertank
7 abgegeben.
[0037] In einem Behälter 22 befindet sich Reinigerkonzentrat. ES wird mittels einer Sauglanze
23 entnommen und über eine elektrisch schaltbare (taktbare) Dosierpumpe 24 der sogenannten
Impfstelle 25 der Zufuhrleitung 20 zugeführt. Diese Impfstelle 25 liegt möglichst
dicht an der Austrittsöffnung der Sprühdüsen 12, damit ein taktweises Eindosieren
von Reinigerkonzentrat in den kontinuierlich strömenden Wasserstrahl ein entsprechendes
schnelles Ansteigen und Absinken der Reinigerkonzentration am Austritt der Sprühdüsen
12 ergibt.
[0038] Im Betrieb der Maschine durchläuft das Geschirr zunächst die Vorabräumung, bei der
es aus den Düsen 10 mit einer vorzugsweise etwa 0,2%igen Reinigerlösung (beispielsweise
neodisher Alka 280) besprüht wird. Dabei werden grobe Speisereste entfernt.
[0039] Die Geschwindigkeit des Förderbandes 2 ist so eingestellt, das die Durchlaufzeit
des Geschirrs durch die anschließende Sprühzone etwa 20s beträgt. Die Sprühdüsen 12
sprühen kontinuierlich. Die Dosierpumpe 24 wird so getaktet, das sie für Wirkintervalle
von jeweils etwa 2s Dauer Reinigerkonzentrat an der Impfstelle 25 einspeist, anschließend
folgt eine Pause von etwa 2s. Jeder die Sprühzone durchlaufende Gegenstand erfährt
daher etwa fünf Wirkintervalle und fünf Pausen. Während eines Wirkintervalls liegt
die Reinigungsmittelkonzentration im von den Düsen 12 abgegebenen Sprühstrahl bei
0,5% oder darüber, während einer Pause liegt sie bei einem Zehntel der Konzentration
während eines Wirkintervalls oder darunter.
[0040] Das in der Sprühzone mehrfach mit Reinigerlösung besprühte Geschirr tritt anschließend
in die Waschzone ein, in der die Endreinigung erfolgt. Das dort vom Geschirr abgewaschene,
aus der Sprühzone stammende Reinigungsmittel stellt im Reinigertank 7 die gewünschte
Reinigerkonzentration von beispielsweise etwa 0,2% ein. Bei Bedarf kann in den Reinigertank
7 zusätzlich Reinigungsmittel dosiert werden, es kann sich dabei um das gleiche Reinigungsmittel
handeln, wie es in der Sprühzone aufgesprüht wird, oder ein damit verträgliches anderes
Reinigungsmittel.
[0041] Die anschließende Nachspülung und Trocknung des Geschirrs erfolgt in herkömmlicher,
den Fachleuten geläufigen Art und Weise.
[0042] Alternativ kann erfindungsgemäß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen das Besprühen
mit Reinigerlösung vollständig unterbrochen werden. In diesem Fall ist hinter der
Impfstelle 25 ein zusätzliches Ventil angeordnet, mit dessen Hilfe die Sprühdüsen
12 im gewünschten Takt angesteuert werden können. In den Pausen stellen die Düsen
12 das Sprühen vollständig ein.
[0043] Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform kann im Bereich des Sprühdüsensystems
12 ein zweites, in der Zeichnung nicht dargestelltes, getrenntes Sprühdüsensystem
vorhanden sein, das zum Aufsprühen von reinem Wasser vorgesehen ist. In den Pausen
zwischen den Wirkintervallen, in denen das Besprühen mit Reinigerlösung aus dem Düsensystem
12 vollständig unterbrochen wird, wird dieses zweite Düsensystem in Betrieb gesetzt
und sprüht reines Wasser auf das Geschirr. Das Versprühen von Reinigerlösung einerseits
und Wasser andererseits aus getrennten Düsensystemen stellt sicher, daß sofort zu
Beginn einer Pause reines Wasser auf das Geschirr auftrifft und verbrauchten Reiniger
sowie angelöste Schmutzrückstände aus dem vorausgegangenen Wirkintervall abspült.
Am Ende dieser Pause trifft neu aufgesprühte Reinigerlösung dann auf eine "frische
Schmutzoberfläche", die in dem nunmehr folgenden wirkintervall angelöst werden kann.
1. Verfahren zum Reinigen von Gegenständen, mit den Schritten:
a) Vorreinigen durch Besprühen mit einer Reinigerlösung,
b) Hauptreinigen,
c) Nachspülen,
dadurch gekennzeichnet, daß in Schritt a) die Reinigerlösung in zwei oder mehr durch
Pausen voneinander getrennten Wirkintervallen aufgesprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzusprühende Reinigerlösung
hergestellt wird durch Eindosieren eines Reinigers in einen Lösungsmittelstrom und
daß in den Pausen zwischen den Wirkintervallen das Eindosieren in den Lösungsmittelstrom
unterbrochen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Eindosieren des Reinigers
in den Lösungsmittelstrom vor Austritt des Lösungsmittels aus den Sprühöffnungen der
Düsen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzusprühende Reinigerlösung
hergestellt wird durch Eindosieren eines Reinigers in den Lösungsmittelsprühstrahl
nach dessen Austritt aus den Sprühöffnungen der Düsen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Pausen zwischen den
Wirkintervallen das Besprühen mit Reinigerlösung vollständig eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Pausen zwischen den
Wirkintervallen mittels eines getrennten Düsensystems reines Lösungsmittel aufgesprüht
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
jedes Wirkintervalls 0,5-30s, vorzugsweise 0,5-10s, weiter vorzugsweise 0,5-5s, weiter
vorzugsweise 0,5-2s, besonders bevorzugt 1 bis weniger als 2s beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer
der Pausen zwischen zwei Wirkintervallen 0,5-50s, vorzugsweise 0,5-30s, weiter vorzugsweise
0,5-lOs, weiter vorzugsweise 0,5-5s, besonders bevorzugt 0,5 bis weniger als 2s beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Dauer jedes Wirkintervalls als auch der Pausen weniger als 2s, bevorzugt etwa 1-1,5s,
beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß es in einer
Bandspülmaschine durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Besprühen gemäß Schritt
a) des Anspruchs 1 zwischen einer Vorspülzone und einer anschließenden Hauptreinigungszone
erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte
Dauer des Verfahrensschritts a) in Anspruch 1 5-200s, vorzugsweise 5-100s, weiter
vorzugsweise 5-50s, besonders bevorzugt 5-20s beträgt.