[0001] Die Erfindung betrifft eine zum Ausschneiden von Werkstücken aus einer Folie ausgebildete
Schneidpresse, welche einen Pressentisch mit einem darüber geführten Band hat, das
durch zwei jeweils an einer Seite des Pressentisches angeordnete Umlenkwalzen umlaufend
geführt ist und auf das die Folie zum Ausführen der Ausschnitte mittels eines Schneidwerkzeugs
im Bereich des Pressentisches aufliegt.
[0002] Schneidpressen der vorstehenden Art werden beispielsweise dazu benutzt, um aus Bitumenfolien
Schalldämmteile auszuschneiden, welche auf Karosserieteile von Kraftfahrzeugen geklebt
werden. Üblicherweise haben solche Schneidpressen nebeneinander mehrere Schneidwerkzeuge.
Das Band dient zum Transport der Folie unter die Schneidwerkzeuge und zum anschließenden
Weitertransport. Es besteht meist aus Gummi oder einem gummiartigen Kunststoff. Zum
Ausschneiden der Schalldämmteile schneidet das jeweilige Schneidwerkzeug jeweils während
eines kurzfristigen Stillstandes des Bandes durch die auf dem Band aufliegende Folie
hindurch bis auf das Band. Dabei ist nicht zu vermeiden, dass mit jedem Schnitt auch
das die Folie abstützende Band zumindest geringfügig beschädigt wird. Ähnlich wie
früher durch Fahrzeuge mit Spikes auf Fahrbahnen bilden sich hierdurch in dem umlaufenden
Band Spuren, die relativ rasch so tief in das Band hineinführen, dass es erneuert
werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Schneidpresse der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass ihr umlaufend getaktetes Band eine möglichst große Haltbarkeit
aufweist.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schneidpresse Mittel
zum Verschieben des Bandes quer zu einer Umlaufrichtung aufweist.
[0005] Bei einer solchen Schneidpresse kann man durch seitliches Verschieben des Bandes
erreichen, dass die Schneidwerkzeuge nicht immer in denselben Bereich des Bandes gelangen,
so dass sich die durch die Schneidwerkzeuge hervorgerufenen Beschädigungen des Schneidbandes
über seine gesamte Breite verteilen. Hierdurch erhöht sich die Lebensdauer solcher
Bänder von bisher wenigen Wochen auf mehrere Monate.
[0006] Das Band kann auf sehr unterschiedliche Weise auf den Umlenkwalzen relativ zu den
Schneidwerkzeugen verschoben werden. Besonders wenig konstruktiven Aufwand ist zum
Schaffen der Verschiebemöglichkeit erforderlich, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung die Mittel zum Verschieben des Bandes durch eine Lagerhöhenverstellung
eines Lagers einer Umlenkwalze gebildet sind. Durch eine solche Lagerhöhenverstellung
erreicht man, dass sich das Band bei seiner Umlaufbewegung von selbst zu einer Seite
hin verlagert.
[0007] Die erforderlichen, sehr geringen Stellbewegungen lassen sich feinfühlig und mit
wenig Kraftaufwand erreichen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung
die Lagerhöhenverstellung einen von einer Spindel verfahrbaren Keil hat, auf welchem
ein Lager der Umlenkwalze abgestützt ist.
[0008] Eine andere, vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das Band
aus Stahl besteht. Ein solches Band hat eine besonders große Haltbarkeit und führt
dazu, dass das Entstehen von Stanzgrat an den Werkstücken durch Verformungen des Bandes
vermieden wird. Ein solcher Stanzgrat kann dazu führen, dass beim Verbauen der Werkstücke
Material abbröckelt, das beim späteren Lackieren der mit dem Material versehenen Teile
stört, indem sich durch das Material Verunreinigungen in der Lackschicht bilden. Weiterhin
ist mit einem Band aus Stahl zuverlässiger zu erreichen, dass die Werkstücke beim
Schneidhub vollständig vom Schneidgitter getrennt werden.
[0009] Wenn die Folie, aus der in der Schneidpresse die Werkstücke ausgeschnitten werden,
aus bituminösem Material besteht, dann haften die Werkstücke genau wie die gesamte
Folie relativ fest auf dem Band, so dass vor allem das Entfernen der Werkstücke von
dem Band zu Schwierigkeiten führt. Man hat zwar schon daran gedacht, zur Verminderung
der Haftkräfte auf das Band eine Trennflüssigkeit zu sprühen, jedoch führen diese
dazu, dass beim späteren Verkleben der Werkstücke mit Karosserieteilen aufgrund der
von ihnen auf genommenen Flüssigkeit Dampfblasen entstehen, die zu einer unvollkommenen
Verklebung führen. Überraschenderweise lässt sich die Haftkraft der Folie und der
Werkstücke wirkungsvoll vermindern, ohne dass unerwünscht viel Feuchtigkeit auf das
Band gelangt, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung das Band mit einer
Bandkühlung zur Kühlung bis unterhalb des Taupunktes der umgebenden Luft versehen
ist. Eine solche Bandkühlung ist grundsätzlich bei allen Schneidpressen mit einem
umlaufenden Stahlband vorteilhaft, bei denen das Problem des unerwünscht starken Haftens
des zu schneidenden Gutes besteht.
[0010] Die Bandkühlung könnte beispielsweise durch einen Kühler verwirklicht werden, über
den das unterhalb des Pressentisches zurücklaufende Trum des Bandes geführt wird.
Besonders einfach ist die Bandkühlung zu verwirklichen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung die Bandkühlung in einer der Umlenkwalzen vorgesehen ist.
[0011] Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon stark schematisch in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer Schneidpresse nach der Erfindung,
- Fig.2
- eine Draufsicht auf einen unteren Bereich der Schneidpresse.
[0012] Die Figur 1 zeigt einen Pressentisch 1, über den ein Band 2 aus Stahl führt, welches
endlos ausgebildet ist, durch zwei spurleistenlose Umlenkwalzen 3, 4 gespannt gehalten
wird und in eine getaktete Umlaufbewegung versetzbar ist. Oberhalb des Bandes 2 ist
eine bandförmige Folie 5 aus bituminösem Material dargestellt, welche durch Walzen
6, 7, 8 von oben her in Kontakt mit dem Band 2 gebracht wird. Jeweils während eines
kurzen Stillstandes des Bandes 2 und der Folie 5 bewegt sich ein Schneidwerkzeug 9
von oben her in die Folie 5 hinein bis auf das Band 2 und schneidet dabei ein Werkstück
aus der Folie 5.
[0013] Die Umlenkwalzen 3, 4 sind durch Lager 10, 11 jeweils an jeder Seite gelagert. Wichtig
für die Erfindung ist eine Lagerhöhenverstellung 12, die ausschließlich am Lager 11
vorgesehen ist. Diese Lagerhöhenverstellung 12 hat einen Keil 13, auf welchem sich
das Lager 11 abstützt. Der Keil 13 ist durch Antrieb einer Spindel 14 mittels eines
Stellmotors 15 mehr oder weniger in waagerechter Richtung zu verstellen. Aufgrund
seiner Keilfläche wird dadurch das Lager 11 mehr oder weniger angehoben oder abgesenkt,
was zur Folge hat, dass das Band 2 aus der in Figur 2 gezeigten mittleren Stellung
mehr oder weniger zur einen oder anderen Seite der Umlenkwalzen 3, 4 hin läuft, also
eine Querverlagerung des Bandes 2 erfolgt.
[0014] Zu erkennen ist in Figur 1 desweiteren in der Umlenkwalze 3 eine Bandkühlung 16,
die durch von einem Kühlmedium durchflossene Rohre 17 gebildet ist. Diese Bandkühlung
16 ist so ausgelegt, dass es zu einer Kondensation von Feuchtigkeit aus der Luft auf
das Band 2 kommt. Dadurch haftet die Folie 5 weniger stark auf dem Band 2.
[0015] Die Figur 2 verdeutlicht, dass die Umlenkwalzen 3, 4 länger sind als das Band 2 breit
ist. Dadurch hat das Band 2 die Möglichkeit, sich durch die Wirkung der Lagerhöhenverstellung
12 seitlich zur einen oder anderen Seite hin auf den Umlenkwalzen 3, 4 zu verschieben.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Pressentisch
- 2
- Band
- 3
- Umlenkwalze
- 4
- Umlenkwalze
- 5
- Folie
- 6
- Walze
- 7
- Walze
- 8
- Walze
- 9
- Schneidwerkzeug
- 10
- Lager
- 11
- Lager
- 12
- Lagerhöhenverstellung
- 13
- Keil
- 14
- Spindel
- 15
- Stellmotor
- 16
- Bandkühlung
- 17
- Rohr
1. Zum Ausschneiden von Werkstücken aus einer Folie (5) ausgebildete Schneidpresse, welche
einen Pressentisch (1) mit einem darüber geführten Band (2) hat, das durch zwei jeweils
an einer Seite des Pressentisches (1) angeordnete Umlenkwalzen (3, 4) umlaufend geführt
ist und auf das die Folie (5) zum Ausführen der Ausschnitte mittels eines Schneidwerkzeugs
(9) im Bereich des Pressentisches (1) aufliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidpresse Mittel zum Verschieben des Bandes (2) quer zu einer Umlaufrichtung
aufweist.
2. Schneidpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Verschieben des Bandes (2) durch eine Lagerhöhenverstellung
(12) eines Lagers (11) einer Umlenkwalze (4) gebildet sind.
3. Schneidpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerhöhenverstellung (12) einen von einer Spindel (14) verfahrbaren Keil
(13) hat, auf welchem ein Lager (11) der Umlenkwalze (4) abgestützt ist.
4. Schneidpresse nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (2) aus Stahl besteht.
5. Schneidpresse nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (2) mit einer Bandkühlung (16) zur Kühlung bis unterhalb des Taupunktes
der umgebenden Luft versehen ist.
6. Schneidpresse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandkühlung (16) in einer der Umlenkwalzen (3, 4) vorgesehen ist.