(57) Die Erfindung betrifft eine Oberfläche für Maschinenteile in Druckmaschinen, die
mit Farbe und/oder Wasser in Berührung kommen und dadurch farbverschmutzen können
und/oder bei denen die Gefahr der Verschmutzung durch Schmutzpartikel besteht.
Die Aufgabe der Erfindung, eine Oberfläche für Maschinenteile in Druckmaschinen zu
schaffen, die Schmutz jeder Art, wie beispielsweise Farbe, Papierstaub u.ä. selbständig
abweist, wird dadurch gelöst, dass die Leitelemente für die Bogenführung eine Oberfläche
aufweist, die aus einer mit Selbstreinigungsfähigkeit bestehenden Beschichtung besteht,
die eine mikrostrukturierte Oberfläche aufweist.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Oberfläche für Maschinenteile in Druckmaschinen, die
mit Farbe und/oder Wasser in Berührung kommen und dadurch farbverschmutzen können
und/oder bei denen die Gefahr der Verschmutzung durch Schmutzpartikel besteht.
[0002] Die Oberfläche findet beispielsweise Anwendung an Bogenführungszylindern einschließlich
Druckzylindern sowie Leitelementen für die Bogenführung (Leitblech) sowie in Nähe
des Bogenführungsweges liegende Maschinenelemente wie Traversen, Druckan- und -abstellwelle
u.a., an denen der frisch bedruckte Bogen abschmieren kann.
[0003] An Druckzylindern nach der Wendeeinrichtung in umstellbaren Schön- und Widerdruckmaschinen
hat es verschiedene Versuche gegeben, um die Oberfläche der Zylinder farbstoßend zu
machen.
[0004] Bekannt ist, einen Zylinder mit einem Aluminiumblech zu überziehen, das gekörnt,
anodisiert, sandgeblasen oder in anderer Weise behandelt worden ist, um eine Oberflächenrauhigkeit
zu erzielen; dies allein hat aber das Verschmieren und die Farbübertragung nicht beseitigt.
Man hat ferner solche Zylinder mit einem Bogen überzogen, der aus einem Papierträger
besteht, der mit Klebstoff bedeckt ist, in welchen Meine Glasperlen oder -kugeln eingebettet
sind. Auch hiermit sind aber keine vollständig befriedigenden Ergebnisse erzielt worden,
weil das Schmieren und die Farbübertragung nicht restlos beseitigt wurden und es sich
außerdem zeigte, dass die Glasperlen oder -kugeln von ihrem Papierträger gelöst werden
und dann den Druck beeinträchtigen; hierdurch werden zusätzliche Stillsetzungen zwecks
Säuberung der Druckpresse erforderlich.
[0005] Ferner ist schon vorgeschlagen worden, bei Druckmaschinen diejenigen Teile derselben,
die mit einer gerade bedruckten Seite des Bogens oder der Bahn in Berührung kommen,
aus amalgamierbarem Metall herzustellen oder aber mit einem Überzug aus amalgamierbarem
Metall zu versehen. Die letztgenannte Ausbildung trägt der Tatsache Rechnung, dass
das Amalgam eines Metalls eine geringere Festigkeit aufweist als das reine Metall.
Hierdurch wird die Werkstoffauswahl für die mit frisch gedruckten Bogen in Berührung
kommenden Maschinenteile stark eingeschränkt; außerdem ist das Amalgamieren ein recht
kostspieliges Verfahren. Infolge der geringeren Festigkeit des Metallamalgams ist
der Verschleiß der betreffenden Teile außerdem ziemlich hoch. Trotz alledem bringt
auch diese Maßnahme nicht den erstrebten Erfolg einer praktisch vollständigen Ausschaltung
des Farbverschmierens und der Farbübertragung.
[0006] Aus der Druckschrift DE 42 11 881 C2 ist ein Verfahren zum elektrochemischen Aufbringen
einer strukturierten Oberfläche bekannt. Gemäß dieser Druckschrift werden Maschinenteile,
beispielsweise ein Feuchtreibzylinder, mit einer strukturierten Oberflächenschicht
aus Chrom versehen.
[0007] Aus der Druckschrift DE 12 58 873 ist ein Druckzylinder bekannt, der mit einer rauhen
Chromschicht versehen ist, die eine farbabstoßende Wirkung aufweist.
[0008] Nachteilig an allen der genannten Oberflächen ist, dass nach vielen Betriebsstunden
auch infolge der üblichen Schmutzpartikel in der Druckmaschine ein Aufbau von Schmutz
und Farbe auf die Oberfläche nicht auszuschließen ist und die Oberfläche gesäubert
werden muss. Ausgehend von den Nachteilen aus dem Stand der Technik ist es Aufgabe
der Erfindung, eine Oberfläche für Maschinenteile in Druckmaschinen zu schaffen, die
Schmutz jeder Art, wie beispielsweise Farbe, Papierstaub u.ä. selbstständig abweist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des 1. Anspruchs gelöst.
[0010] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass eine sich selbstreinigende mikrostrukturierte
Oberfläche auf Maschinenteilen in Druckmaschinen die gestellt Aufgabe lösen kann.
[0011] Anhand eines Ausführungsbeispieles soll nachfolgend die Erfindung näher beschrieben
werden.
[0012] Als Maschinenteile, die eine sich selbstreinigende mikrostrukturierte Oberfläche
aufweisen, kommen beispielsweise Zylinder (gewölbte Oberfläche), Leiteinrichtungen
mit gekrümmter oder gerader Oberfläche in Betracht.
[0013] Neu und erfindungswesentlich ist die Anwendung der Oberfläche für Maschinenteile
in Druckmaschinen. Die Oberfläche ist strukturiert. Die Struktur der Oberfläche weist
einen Abstand von 5 bis 50 µm und eine Höhe von 5 bis 20 µm auf. In Abkehr von der
herrschenden Lehre, dass glatte Oberflächen Grundlage einer sauberen Oberfläche sind,
gewährleistet diese Struktur in Verbindung mit dem aufgetragenen Material die Herabsetzung
der Adhäsionskräfte zwischen Oberfläche und Schmutzteilchen.
Als Beispiel für das Material der Oberfläche kommt beispielsweise Ormocer-Lack in
Betracht, der durch Tauchen oder durch Spritzen auf die Maschinenteile aufgebracht
wird.
[0014] Nach einer anderen Variante ist es auch möglich, die Oberfläche mittels Plasma zu
beschichten und anschließend mit Ormocer-Flüssigkeit zu tränken.
Die Oberfläche weist hydrophobe und oleophobe Eigenschaften auf, so dass nicht nur
Wasser, sondern auch ölhaltige Stoffe, wie beispielsweise Farben und/oder Schmutz
abgewiesen werden.
1. Oberfläche für Maschinenteile in Druckmaschinen, beispielsweise Bogenführungszylinder,
Leitelemente für die Bogenführung u.a., die mit Farbe und/oder Wasser und/oder Schmutzpartikeln
in Berührung kommen, wobei die Oberfläche
- aus einer mit Selbstreinigungsfähigkeit bestehenden Beschichtung besteht, die eine
mikrostrukturierte Oberfläche aufweist.
2. Oberfläche nach Anspruch 1, wobei die Struktur der Oberfläche einen Abstand von 5
bis 50 µm und eine Höhe von 5 bis 20 µm aufweist.
3. Oberfläche nach Anspruch 1, wobei die Maschinenteile mit einem Ormocer-Lack beschichtet
sind.
4. Oberfläche nach Anspruch 1 und 3, wobei der Ormocer-Lack durch Spritzen auf das Maschinenteil
aufgebracht wird.
5. Oberfläche nach Anspruch 1 und 3, wobei der Ormocer-Lack durch Tauchen auf das Maschinenteil
aufgebracht wird.
6. Oberfläche nach Anspruch 1, wobei die Oberflächenschicht plasmabeschichtet ist und
mit Ormocer-Flüssigkeit getränkt ist.
7. Oberfläche nach Anspruch 1, wobei die Beschichtung hydrophobe und oleophobe Eigenschaften
aufweisen.