[0001] Die Erfindung betrifft einen Zuschnitt für eine flüssigkeitsdichte, geschlossene
Packung, insbesondere Getränkepackung, mit jeweils wenigstens einer Kopf- und einer
Bodenfläche sowie Seitenwänden, wobei die Boden- und/oder Kopffläche aus zwei zueinander
geneigten Teilflächen bestehen, eine daraus hergestellte Packung sowie ein Verfahren
zu ihrer Herstellung.
[0002] Packungen, insbesondere Getränkepackungen, sind in vielfacher Ausfertigung bekannt
und werden beispielsweise auf dem Gebiet der Flüssigkeitsverpackungen im Zusammenhang
mit Kalt-, Kalt-Steril-, Heiß- und aseptischer Füllung verwendet. Dabei haben die
verwendeten Packungen meist eine quaderförmige Form, die eine für den Transport solcher
Packungen günstige, kompakte Stapelung ermöglicht.
[0003] Aus der DE 44 09 947 C2 ist eine quaderförmige Flachgiebelpackung bekannt, die eine
rechteckige Kopf- und eine rechteckige Bodenfläche sowie rechteckige Seitenwände aufweist.
Eine derartige Flachgiebelpackung wird in der Regel aus einem rechteckigen Zuschnitt
hergestellt. Hierzu wird der rechteckige Zuschnitt entlang später die Kanten der Flachgiebelpackung
bildenden Linien gerillt. Anschließend wird der gerillte Zuschnitt mittels einer Längsnaht
zu einem Mantel zusammengefügt. Der Mantel wird in einem sog. "Aufdorn"-Prozeß zu
einem rechteckigen Querschnitt aufgefaltet und an seinem einen Ende unter Bildung
der rechteckigen Bodenfläche mit einer Bodennaht zu einer oben offenen Faltschachtelpackung
versiegelt. Anschließend wird die oben offene Faltschachtelpackung befüllt und mit
einer Kopfnaht versehen. Die Kopfnaht und die beim Umfalten des Packungsgiebels entstehenden
Ohren der Packung werden anschließend so umgelegt, daß eine rechteckige, weitestgehend
ebene Kopffläche gebildet wird.
[0004] Bei einer derart hergestellten quaderförmigen Flachgiebelpackung hat es sich gezeigt,
daß diese Packung mit rechteckigem Querschnitt je nach Größe der Packungen vom Verbraucher
schwer zu handhaben ist. Der rechteckige Querschnitt der Packung entspricht nicht
dem vom Verbraucher aufgrund der natürlichen Greifhaltung der Hand bevorzugten runden
Querschnitt. So kann die Packung nur teilweise von der Hand umfaßt werden und beispielsweise
nur an den Kanten oder an Teilen der Seitenwände vom Benutzer gehalten werden. Dies
ist insbesondere bei feuchten Seitenwänden von Nachteil.
[0005] Aus der DE 1 215 576 C ist eine im wesentlichen quaderförmige Packung bekannt, bei
der unter Beibehaltung der ebenen, rechteckigförmigen Kopf- und Bodenfläche die Seitenwände
derart ausgestaltet sind, daß sie zu den Packungslängskanten hin abgewinkelte Teilflächen
aufweisen. Durch diese abgewinkelten Teilflächen stoßen die einzelnen Seitenwände
nicht im rechten Winkel aufeinander, sondern weisen einen durch die Teilflächen abgeflachten
Übergang auf. Zwar weist diese Packung durch ihre abgeflachten Kante eine besser greifbare
Form auf, jedoch sind derartige Packungen nur mittels aufwendiger Herstellungsverfahren
produzierbar, die sich wesentlich von denen zur Herstellung einer quaderförmigen Flachgiebelpackung
bekannten Verfahren unterscheiden.
[0006] Die EP 0 277 673 A1 beschreibt eine weitere Packung, die ebenfalls unter Beibehaltung
der ebenen, rechteckigen Kopf- und Bodenflächen einen besser zu umgreifenden Querschnitt
aufweist. Bei dieser bekannten Packung ist vorgesehen, daß anstelle der rechtwinkligen
Packungskante eine weitere Kantenfläche gebildet wird, die zu den angrenzenden Seitenwände
einen stumpfen Winkel bildet. Auch diese Packung muß mit zu den herkömmlichen Herstellungsverfahren
einer quaderförmigen Flachgiebelpackung unterschiedlichen Verfahrensschritten hergestellt
werden.
[0007] Aus der GB 511 330 ist eine Packung bekannt, die aus einem Mantel besteht, dessen
obere und untere Öffnung mittels einer Blechklammer verschlossen wird und die im Bodenbereich
um die Höhe der Blechklammer eingedrückt wird, so daß im Bodenbereich ein sechseckiger
Packungsquerschnitt entsteht.
[0008] Aus der US-PS 48 48 589 ist ein Vielzweckbehälter bekannt, der flach zusammengelegt
ist und vom Benutzer zu einer offenen Packung mit rechteckigem oder sechseckigem Querschnitt
aufgefaltet werden kann. Diese Packung wird jedoch nicht flüssigkeitsdicht verschlossen.
[0009] Die US-PS 50 48 749 beschreibt u.a. eine Packung mit sechseckigem Querschnitt, welche
jedoch zwei abstehende Längsnähte zur Verbindung der beiden Packungshälften aufweist.
[0010] Schließlich ist aus den eingetragenen Unterlagen des deutschen Gebrauchsmusters G
87 09 873 ein Faltbehälter bekannt, der im unbenutzten Zustand flach zusammengelegt
ist, vor Gebrauch aufgefaltet ist und sich mit einem Deckel Verschließen läßt. Diese
Packung beschreibt ausschließlich einen Faltbehälter, ausweislich der Beschreibung
soll auf "Kleben, Plomben, Nieten oder ähnliches" verzichtet werden.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte
Packung und das entsprechende Verfahren zur Herstellung einer solchen Packung so auszugestalten
und weiterzubilden, daß die Packung einfach zu greifen und in ihrer Gesamtheit besser
handhabbar ist. Weiterhin ist erwünscht, daß die Packung mit einem dem zur Herstellung
einer quaderförmigen Flachgiebelpackung bekannten Verfahren ähnlichen Herstellungsverfahren
produziert werden kann.
[0012] Hinsichtlich der Packung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Oberflächen der
Kopf- und Bodenfläche jeweils zwei zueinander geneigte Teilflächen aufweisen und der
horizontale Querschnitt der Packung polygon ist.
[0013] Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch die folgenden Verfahrensschritte
gelöst:
- Rillen des Zuschnitts,
- Rillen des Zuschnitts
- Vorfalten des gerillten Zuschnitts entlang der Rillen,
- Zusammenfügen des Zuschnitts zu einem Mantel unter Bildung einer Längsnaht,
- Auffalten und Aufschieben des Mantels auf einen sechseckigen Dorn,
- Verschließen des bodenseitigen Endes des Mantels mit einer Bodennaht zu einer sechseckigen,
an der Kopfseite offenen Packung,
- Befüllen der sechseckigen Packung,
- Verschließen der sechseckigen Packung an der Kopfseite mit einer Kopfnaht und
- Niederdrücken der Kopfseite der Packung entlang einer senkrecht zur Kopfnaht stehenden
Linie und gleichzeitiges Ansiegeln der Packungsohren.
[0014] Die Packung aus dem erfindungsgemäßen Zuschnitt ist besonders vorteilhaft, weil die
Packung einen sechseckigen Querschnitt aufweist. Es hat sich gezeigt, daß Packungen
einfacher zu handhaben sind, je mehr sich ihr Querschnitt einem kreisförmigen Querschnitt
annähert. Dies ist dadurch bedingt, daß die natürliche Greifhaltung der Hand ebenfalls
einer im wesentlichen runden Wölbung entspricht. Dieser natürlichen Greifhaltung kommt
der sechseckige Querschnitt der erfindungsgemäßen Packung entgegen.
[0015] Für die Herstellung einer sechseckigen Packung ist der aus der Herstellung quaderförmiger
Flachgiebelpackungen bekannte Dorn mit einem sechseckigen Querschnitt ausgestattet,
so daß er auch den Mantel zu einem sechseckigen Querschnitt auffaltet. Die sich an
den "Aufdorn"-Prozeß anschließenden Verfahrensschritte finden dann bereits an einer
Packung mit sechseckigem Querschnitt statt. Dies bietet den Vorteil, daß beim Befüllen
der Packung das für eine sechseckige Packung maximal mögliche Füllungsvolumen eingefüllt
werden kann.
[0016] Für die Herstellung einer solchen Packung ist es besonders zweckmäßig, daß der aus
der Herstellung einer quaderförmigen Flachgiebelpackung bekannte Zuschnitt erfindungsgemäß
mittels sechs Längskantenrillen in sieben Paneele unterteilt wird. Die Einteilung
in sieben Paneele ermöglicht es, daß beim Zusammenfügen des Zuschnitts zu einem Mantel
zwei der Paneele des Zuschnitts ein mit einer Längsnaht versehenes Paneel des Mantels
bilden. Die somit vorhandenen sechs Paneele des Mantels bilden nach dem Umformen der
Packung teilweise die sechs Seitenwände der Packung. Durch diese Anordnung liegt die
Längsnaht bei der transportbedingten Stapelung der Mäntel immer mittig im Stapel,
um zu verhindern, daß der Stapel durch die Stärke der Längsnaht an der einen Seite
größer ist, als an der anderen Seite. Sonst wären die flach hintereinanderliegenden
Mäntel bei späteren Arbeitsprozessen schlecht zu greifen, da die Gefahr bestünde,
daß sie aufgrund ihrer schiefen Anordnung aus dem Greifelement herausfallen würden.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer lediglich ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer aus einem erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellten
Packung nach einem ersten Verfahren,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Längsseite der Packung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Stirnseite der Packung nach Fig. 1 und
- Fig. 4
- einen Zuschnitt zur Herstellung der Packung nach Fig. 1.
[0018] Fig. 1 zeigt eine aus einem erfindungsgemäßen Zuschnitt hergestellte Packung 1 mit
einer Kopffläche 2, einer die Stirnseite bildenden Seitenwand 3 sowie Längswände bildende
Seitenwände 4 und 5. Die Kopffläche 2 ist in zwei zueinander geneigten Teilflächen
6 und 7 geteilt. Die Teilfläche 6 setzt sich aus den Flächendreiecken 8 und 9, den
Flächenrechtecken 10 und 11 sowie einem Teil der Kopfnaht 12 zusammen. Die Teilfläche
7 setzt sich spiegelbildlich aus den gleichen Elementen zusammen. Ferner ist in der
perspektivischen Darstellung der Fig. 1 ein Ohr 13 des umgefalteten Teils des Packungsgiebels
dargestellt.
[0019] In Fig. 2 ist die rückwärtige Längsseite der in der Fig. 1 perspektivisch dargestellten
erfindungsgemäßen Packung 1 dargestellt. Gezeigt sind eine weitere, eine Längswand
bildende Seitenwand 14 sowie eine aus Teilseitenwänden 15A und 15B bestehende Längswand
15. Die Teilseitenwände 15A und 15B sind mittels einer Längsnaht 16 verbunden.
[0020] In Fig. 3 ist die zur perspektivischen Darstellung in Fig. 1 rückwärtige Stirnseite
der Packung 1 dargestellt, die eine die Querseite der Packung bildende Seitenwand
17 und das zweite Ohr 18 des umgefalteten Packungsgiebels zeigt. Auch ist die Bodennaht
gut erkennbar.
[0021] Während in Fig. 1 nur die obere rechtwinklig zur Kopfnaht 12 verlaufende Linie 20
der Kopffläche 2 erkennbar ist, geht aus den Fig. 2 und 3 auch die entsprechende Linie
21, die rechtwinklig zur Bodennaht 19 verläuft und die Bodenfläche 32 unterteilt,
deutlich hervor.
[0022] In Fig. 4 ist ein zur Herstellung einer Packung 1 verwendbarer erfindungsgemäßer
Zuschnitt 40 dargestellt.
[0023] Der Zuschnitt 40 ist durch sechs Längsrillen 41, 42, 43, 44, 45, 46 in sieben Paneele
41, 42, 43, 44, 45, 46 unterteilt. Der Übersichtlichkeit halber sind nur die wesentlichen
Teilflächen des Zuschnitts 40 mit Bezugszeichen versehen. Dies sind insbesondere die
Seitenwände 48, 49, 50, 51, 52, die Teilseitenwände 47A, 47B und die Kopfflächen bildenden
Flächensegmente 53 und Teilflächensegmente 54A, 54B.
[0024] Ferner sind in Fig. 4 beispielhaft für die Seitenfläche 49 eine Kopfquerrille 59
und eine Bodenquerrille 60 dargestellt, die ebenso an der Seitenfläche 52 verwirklicht
sind. Von den die Faltung der Bodenfläche und der Kopffläche 2 unterstützenden Schrägrillen
sind zur besseren Übersicht nur die Schrägrillen 55, 56, 57, 58 mit Bezugszeichen
versehen.
[0025] Im folgenden wird das Herstellungsverfahren einer Packung 1 aus dem erfindungsgemäßen
Zuschnitt beschrieben. Zuerst wird der Zuschnitt 40 entlang der in der Fig. 4 dargestellten
Linien unter Bildung von sieben Paneelen 41, 42, 43, 44, 45, 46 gerillt. Anschließend
wird er zumindestens entlang der Längsrillen Paneele vorgefaltet. Nach dem Vorfalten
wird er entlang der freien Außenkanten der beiden äußeren Paneele unter Bildung einer
Längsnaht 16 zu einem Mantel zusammengefügt. Nach diesem Zusammenfügen bilden die
Paneele 47A und 47B des Zuschnitts 40 eines der sechs Paneele 47 des Mantels. Zusätzlich
werden durch das Zusammenfügen die Teilflächensegmente 54A und 54B zu einer Kopfteilfläche
zusammengefügt.
[0026] Nach dem Zusammenfügen des Zuschnitts 40 zu einem Mantel wird der Mantel gegebenenfalls
entlang seiner Rillen vorgefaltet. Dieses Vorfalten bewirkt, daß der Mantel bei dem
späteren "Aufdorn"-Prozeß, in dem er zu einem sechseckigen Querschnitt aufgefaltet
wird, die gewünschte Form leichter annimmt. Für den "Aufdorn"-Prozeß ist, in der Füllmaschine
vorgefaltet, ein nicht gezeigter sechseckiger Dorn vorgesehen, der dem Mantel die
gewünschte Form gibt. Bei dem "Aufdorn"-Prozeß wird das bodenseitige Ende des Mantels
mit einer Bodennaht 19 unter Bildung der Bodenfläche 32 zu einer sechseckigen, an
der Kopfseite offenen Packung 1 umgeformt und versiegelt. Anschließend wird die sechseckige
Packung 1 vom Dorn abgezogen und befüllt. Nach dem Befüllen wird die sechseckige Packung
1 unter Bildung durch die Kopfnaht 12 an den Kopfteilflächen 6, 7 versiegelt.
[0027] Danach wird die Packung 1 entlang einer senkrecht zur Kopfnaht 12 stehenden Linie
20, die die spätere Kerbe der Kopffläche 2 bildet, niedergehalten. Gleichzeitig werden
die nach dem Siegeln der Kopfnaht 12 abstehenden Packungsohren 13, 18 um die Kopfquerrille
59 umgelegt und an die die Stirnseiten der Packung 1 bildenden Seitenwände 49 bzw.
52 angeklebt.
[0028] Durch das gleichzeitige Niederdrücken der Kerbe entlang Linie 20 und das Ansiegeln
der Packungsohren 13, 18 entsteht in der Kopffläche R der Packung 1 eine Spannung,
die die Packung 1 zuverlässig in ihrer sechseckigen Form hält.
1. Zuschnitt für eine flüssigkeitsdichte, geschlossene Packung, insbesondere Getränkepackung,
mit jeweils wenigstens einer Kopf- und einer Bodenfläche sowie Seitenwänden, wobei
die Boden- und/oder Kopffläche aus zwei zueinander geneigten Teilflächen bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt mittels sechs Längskantenrillen (41, 42, 43, 44, 45, 46) in sieben
Paneele (47A, 47B, 48, 49, 50, 51, 52) unterteilt ist, daß die Kopffläche (2) und
Bodenfläche (32) der geschlossenen Packung (1) entlang einer die Kopfnaht (12) bzw.
Bodennaht (19) mittig teilenden, rechtwinklig zur Kopfnaht (12) bzw. Bodennaht (19)
verlaufenden Linie (20 bzw. 21) eingedrückt ist und daß der horizontale Querschnitt
der geschlossenen Packung (1) sechseckig ist.
2. Packung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mit einer Längsnaht (16) aus dem Zuschnitt zusammengefügten Mantel
zwei der Paneele (47A, 47B) ein mit der Längsnaht (16) versehenes Paneel des Mantels
bilden.
3. Verfahren zur Herstellung einer Packung nach Anspruch 1 oder 2, mit den folgenden
Verfahrensschritten:
- Rillen des Zuschnitts (40),
- Vorfalten des gerillten Zuschnitts (40) entlang der Rillen (41, 42, 43, 44, 45,
46),
- Zusammenfügen des Zuschnitts (40) zu einem Mantel unter Bildung einer Längsnaht,
- Auffalten und Aufschieben des Mantels auf einen sechseckigen Dorn,
- Verschließen des bodenseitigen Endes des Mantels mit einer Bodennaht zu einer sechseckigen,
an der Kopfseite offenen Packung,
- Befüllen der sechseckigen Packung,
- Verschließen der sechseckigen Packung an der Kopfseite mit einer Kopfnaht und
- Niederdrücken der Kopfseite der Packung entlang einer senkrecht zur Kopfnaht stehenden
Linie und gleichzeitiges Ansiegeln der Packungsohren (13, 18).
4. Packung, insbesondere Getränkepackung, hergestellt aus einem Zuschnitt nach Anspruch
1 oder 2.