[0001] Die Erfindung betrifft einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine mit
betriebsmäßig umlaufenden Greifern, welche die verarbeiteten Bogen in einer Förderrichtung
an eine Bogenbremse übergeben.
[0002] Die Druckschrift DE 44 35 988 A1 offenbart mit veränderlicher Geschwindigkeit umlaufende
Saugvorrichtungen, welche die mittels der umlaufenden Greifer transportierten Bogen
jeweils in einem der nachlaufenden Kante benachbarten Bereich der Bogen in einem Zeitpunkt
erfassen, in welchem die Geschwindigkeit der Saugvorrichtungen mit der Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Druckmaschine übereinstimmt. Im Anschluß hieran geben die Greifer den jeweiligen
von den Saugvorrichtungen erfaßten Bogen frei und die Saugvorrichtungen werden auf
eine verminderte Umlaufgeschwindigkeit abgebremst, mit welcher sie ihrerseits die
Bogen schließlich zur Bildung eines Stapels freigeben.
[0003] Dieser Prozeß läuft nur dann störungsfrei ab, wenn insbesondere dafür gesorgt ist,
daß der von den Saugvorrichtungen zu erfassende, der nachfolgenden Kante der Bogen
benachbarte Bereich eines jeweiligen Bogens insbesondere in dem Zeitpunkt, in welchem
die Saugvorrichtungen jeweils einen solchen Bereich erfassen sollen, weitestgehend
flatterfrei geführt ist.
[0004] Eine flatterfreie Führung bedruckter Bogen in einem Ausleger ist auch im Hinblick
auf die Vermeidung eines Verschmierens des auf die Bogen aufgebrachten Druckbildes
eine wichtige Voraussetzung zur Erzielung einwandfreier Druckprodukte. Aus dem Stand
der Technik sind Anstrengungen zur Schaffung dieser Voraussetzung insbesondere der
Druckschrift DE 42 39 561 A1 entnehmbar. In dieser wird vorgeschlagen, peitschenartige
Bewegungen der Bogenhinterkante dadurch zu vermeiden, daß eine parallel zu der Bahn,
entlang welcher die Greifer einen jeweiligen Bogen unter Zwangsführung der in Förderrichtung
vorauseilenden Kante des jeweiligen Bogens transportieren, angeordnete Leitfläche
vorgesehen ist, welche in der Förderrichtung der Greifer kontinuierlich mit Bogenfördergeschwindigkeit
bewegbar ist, wobei die Leitfläche mittels einer Saugbandanordnung gebildet ist, welche
einen der nacheilenden Kante eines jeweiligen Bogens benachbarten Bereich desselben
unter Ansaugung dieses Bereiches festhält, so daß ein jeweiliger Bogen nicht nur im
Bereich seiner vorauseilenden Kante sondern quasi auch im Bereich seiner nacheilenden
Kante zwangsgeführt ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten Ausleger derart
auszugestalten, daß eine sichere Übernahme der Bogen seitens der Bogenbremse gewährleistet
ist.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind an den bezüglich der Förderrichtung seitlichen Rändern
der Bogen wirksame Bogenführungen vorgesehen, welche die Bogen während deren Übergabe
an die Bogenbremse führen.
[0007] Hiermit wird selbst bei relativ hohen Verarbeitungsgeschwindigkeiten ein weitestgehend
ruhiger Lauf der Bogen in einem Wegabschnitt erzielt, in welchem diese von der Bogenbremse
erfaßt werden sollen. Insbesondere kann mit der solchermaßen ausgebildeten Vorrichtung
gezielt ein der nachlaufenden Kante eines jeweiligen Bogens benachbarter Bereich desselben
mittels der Bogenbremse sicher erfaßt werden. Die Vorrichtung ist somit insbesondere
zum Abbremsen beidseitig bedruckter Bogen geeignet und erübrigt dabei eine derartige
Einstellung der Bogenbremse, daß diese beidseitig bedruckte Bogen innerhalb in Förderrichtung
verlaufender unbedruckter Korridore erfaßt.
[0008] Vor Erreichen der Bogenbremse werden insbesondere beidseitig bedruckte Bogen zur
Vermeidung des Abschmierens üblicherweise über ein zwischen diesem und einer Bogenleitfläche
gebildetes Luftkissen geführt, wobei die Greifer eine dem Verlauf der Bogenleitfläche
folgende Greiferbahn durchfahren. Dabei wird dieses Luftkissen durch vielgestaltige
Anordnung von Blas- bzw. Saugdüsen in der Bogenleitfläche bevorzugt so ausgebildet,
daß sich ein ruhiger Lauf der Bogen über der Bogenleitfläche ergibt. Das genannte
Luftkissen bildet aber auch insbesondere im Bereich der Bogenbremse eine Strömung
aus, die bei herkömmlichen Auslegern ein Anlegen des jeweiligen Bogens an Bremselemente
der Bogenbremse wie beispielsweise Saugwalzen, Saugräder oder endlose einen Saugkasten
bestreichende Bänder oder Schnüre erschweren. Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
eines Auslegers wird auch dieser Nachteil beseitigt.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Bogenführungen die seitlichen
Ränder der Bogen abstützende Führungsflächen umfassen, an welche die seitlichen Ränder
der Bogen andrückbar sind.
[0010] Gemäß einer ersten Variante dessen sind die seitlichen Ränder der Bogen bevorzugt
unter der Wirkung einer an den Bogen bestehenden Druckdifferenz an die Führungsflächen
andrückbar, während gemäß einer zweiten Variante die seitlichen Ränder der Bogen mittels
getakteter Niederhalter an die Führungsflächen andrückbar sind. Bei beiden Varianten
stehen die Führungsflächen gemäß einer ersten Ausgestaltung bevorzugt still, während
sie gemäß einer zweiten Ausgestaltung bevorzugt mittels betriebsmäßig in Förderrichtung
laufender Trume umlaufender Bänder gebildet sind.
[0011] Für sämtliche Varianten und Ausgestaltungen ist überdies bevorzugt vorgesehen, daß
die Bogenführungen an den gegenseitigen Abstand der seitlichen Ränder der Bogen anpaßbar
sind.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert, welche
in ihrer Gesamtheit die wesentlichen Merkmale der Erfindung anhand unterschiedlicher
Ausgestaltungen derselben wiedergeben.
[0013] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- von einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine in schematischer Darstellung einen Abschnitt,
der einen Ausleger mit einer Bogenbremse umfaßt,
- Fig. 2
- in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf einen die Bogenbremse umfassenden
Bereich gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine Ausgestaltung in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1,
- Fig. 4a
- einen Schnitt entlang einer der Linie IV in Fig. 2 entsprechenden Linie für den Fall
einer Ausbildung von betriebsmäßig stillstehenden Führungsflächen,
- Fig. 4b
- einen Schnitt entlang einer der Linie IV in Fig. 2 entsprechenden Linie für den Fall
einer Ausbildung von Führungsflächen an umlaufenden Bändern oder dergleichen.
[0014] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, folgt ein Ausleger 1 auf eine letzte Verarbeitungsstation
einer Druckmaschine. Eine solche Verarbeitungsstation kann ein Druckwerk oder ein
Nachbehandlungswerk sein, wie beispielsweise ein Lackwerk. Im vorliegenden Beispiel
handelt es sich bei der letzten Verarbeitungsstation um ein im Offsetverfahren arbeitendes
Druckwerk 2 mit einem Druckzylinder 2.1. Dieser führt einen jeweiligen Bogen 3 in
einer mittels des Drehrichtungspfeiles 5 angedeuteten Verarbeitungsrichtung durch
einen Druckspalt zwischen dem Druckzylinder 2.1 und einem damit zusammenarbeitenden
Gummituchzylinder 2.2 und übergibt ihn anschließend an einen Kettenförderer 4 unter
Öffnen von am Druckzylinder 2.1 angeordneten, zum Erfassen des Bogens 3 an einem Greiferrand
am vorauseilenden Ende des Bogens vorgesehenen Greifern. Der Kettenförderer 4 umfaßt
zwei Förderketten 6, von welchen eine jeweilige entlang einer jeweiligen Seitenwand
des Kettenauslegers 1 betriebsmäßig umläuft. Eine jeweilige Förderkette 6 umschlingt
je eines von zwei synchron angetriebenen Antriebskettenrädern 7, deren Drehachsen
miteinander fluchten und ist im vorliegenden Beispiel über je ein gegenüber den Antriebskettenrädern
7 stromabwärts bezüglich der Verarbeitungsrichtung befindliches Umlenkkettenrad 8
geführt. Zwischen den beiden Förderketten 6 erstrecken sich von diesen getragene Greifersysteme
9 mit Greifern 9.1, welche Lücken zwischen den am Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifern
durchfahren und dabei einen jeweiligen Bogen 3 unter Erfassen des genannten Greiferrandes
am vorauseilenden Ende des Bogens 3 unmittelbar vor dem Öffnen der am Druckzylinder
2.1 angeordneten Greifer übernehmen, ihn über eine Bogenleitvorrichtung 10 hinweg
zu einer Bogenbremse 11 transportieren und sich dort zur Übergabe des Bogens 3 an
die Bogenbremse 11 öffnen. Diese vermittelt den Bogen eine gegenüber der Verarbeitungsgeschwindigkeit
verringerte Ablagegeschwindigkeit und gibt sie nach Erreichen derselben ihrerseits
frei, so daß ein jeweiliger nunmehr verlangsamter Bogen 3 schließlich auf Vorderkantenanschläge
12 auftrifft und unter Ausrichtung an diesen und an diesen gegenüberliegenden Hinterkantenanschlägen
13 gemeinsam mit vorausgegangenen und/oder nachfolgenden Bogen 3 einen Stapel 14 bildet,
der mittels eines Hubwerkes in dem Maße absenkbar ist, wie der Stapel 14 anwächst.
Von dem Hubwerk sind in Fig. 1 lediglich eine den Stapel 14 tragende Plattform 15
und diese tragende, strichpunktiert angedeutete Hubketten 16 wiedergegeben.
[0015] Die Förderketten 6 sind entlang ihrer Wege zwischen den Antriebskettenrädern 7 einerseits
und den Umlenkkettenrädern 8 andererseits mittels Kettenführungsschienen geführt,
welche somit die Kettenbahnen der Kettentrume bestimmen. Im vorliegenden Beispiel
werden die Bogen 3 von dem in Fig. 1 unteren Kettentrum transportiert. Dem von diesem
durchlaufenen Abschnitt der Kettenbahn folgt eine diesem zugewandte, an der Bogenleitvorrichtung
10 ausgebildete Bogenleitfläche 17. Zwischen dieser und dem jeweils darüber hinweggeführten
Bogen 3 ist bevorzugt betriebsmäßig ein Tragluftpolster ausgebildet. Hierzu ist die
Bogenleitvorrichtung 10 mit in die Bogenleitfläche 17 mündenden Blasluftdüsen ausgestattet,
von welchen in Fig. 1 lediglich eine repräsentativ für deren Gesamtheit, und in symbolischer
Darstellung in Form des Stutzens 18 wiedergegeben ist.
[0016] Um ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 3 im Stapel 14 zu verhindern,
sind auf dem Weg der Bogen 3 von den Antriebskettenrädern 7 zur Bogenbremse 11 ein
Trockner 19 und eine Bestäubungsvorrichtung 20 vorgesehen.
[0017] Zur Vermeidung einer übermäßigen Erwärmung der Bogenleitfläche 17 durch den Trockner
19 ist in die Bogenleitvorrichtung 10 ein Kühlmittelkreislauf integriert, der in Fig.
1 symbolisch durch einen Einlaßstutzen 21 und einen Auslaßstutzen 22 an einer der
Bogenleitfläche 17 zugeordneten Kühlmittelwanne 23 angedeutet ist.
[0018] Auf eine Darstellung der genannten Kettenführungsschienen ist in Fig. 1 verzichtet.
Der Verlauf derselben im vorliegenden Beispiel ist jedoch aus jenem der Kettentrume
erkennbar.
[0019] Der in Fig. 2 wiedergegebenen schematischen Draufsicht auf einen die Bogenbremse
11 umfassenden Bereich des Auslegers ist eine bevorzugte gegenseitige Zuordnung von
einerseits der Bogenbremse 11 und andererseits von Bogenführungen 24 entnehmbar. Im
dargestellten Beispiel sind die Bogenführungen 24 gebildet mittels Führungsflächen
24.1 und getakteter Niederhalter 24.2, die hier in Form von Rollen ausgebildet sind.
Die Niederhalter 24.2 drücken in einer Arbeitsposition derselben die seitlichen Ränder
eines jeweiligen Bogens 2 an die Führungsflächen 24.1 an und werden vorübergehend
in eine von den Führungsflächen 24.1 entfernte Ausweichposition verbracht, wenn eine
vorauseilende Kante eines jeweiligen Bogens 3 den Ort passiert, in welchem sich die
Niederhalter 24.2 in ihrer Arbeitsposition befinden, d. h. die Niederhalter 24.2 sind
getaktet und weichen den Greifersystemen 9 aus. Ein hierzu geeigneter Mechanismus
ist aus Fig. 3 ersichtlich, auf welche noch näher eingegangen wird.
[0020] Die Bogenbremse 11 umfaßt in der dargestellten Ausgestaltung nach Fig. 1 drei synchron
umlaufende endlose Bremsbänder 11.1, 11.2 und 11.3, an welchen jeweils wenigstens
ein Nocken 11.1', 11.2' und 11,3' ausgebildet ist, der über wenigstens eine ein jeweiliges
der Bremsbänder 11.1, 11.2, 11.3 durchsetzende Bohrung im Takt der aufeinanderfolgenden
Bogen mit einem hier nicht dargestellten Unterdruckerzeuger in Verbindung steht. Zur
weitergehenden Erläuterung dieser Bogenbremse 11 wird auf die Druckschrift DE 44 35
988 verwiesen.
[0021] Die Bogen 3 bewegen sich in der mittels des Pfeiles 25 angegebenen Föderrichtung
auf die Bogenbremse 11 zu und die Bremsbänder 11.1, 11.2 und 11.3 werden mittels eines
Motors 27 synchron mit derart veränderlicher Geschwindigkeit angetrieben, daß in einem
Betriebszustand die Nocken 11.1', 11.2', 11.3' der Unterseite eines der Bogen 3 im
Bereich von dessen nachlaufendem druckfreien Rand gegenüberstehen und dieselbe Geschwindigkeit
aufweisen wie die umlaufenden Greifer 9.1. In diesem Betriebszustand übernehmen die
Nocken 11.1', 11.2', 11.3' den Bogen 3 und die Greifer 9.1 geben diesen frei. Insbesondere
in diesem Betriebszustand ist der jeweilige Bogen 3 an dessen seitlichen Rändern mittels
der Bogenführungen 24 geführt. Dies ist bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 2 dadurch
realisiert, daß die Niederhalter 24.2 den Bogen 3 an die Führungsflächen 24.1 andrücken.
Dabei sind die Niederhalter 24.2 derart plaziert, daß ein jeweiliger Bogen die Niederhalter
24.2 wieder verlassen hat, wenn die Nocken 11.1', 11.2', 11.3' nach erfolgter Übernahme
des jeweiligen Bogens 3 auf eine Ablagegeschwindigkeit verzögert werden.
[0022] Bei der Ausgestaltung nach Fig. 2 ist im übrigen eine jeweilige Führungsfläche 24.1
mittels je eines betriebsmäßig mit der Geschwindigkeit der umlaufenden Greifer 9.1
in der dem Pfeil 25 entsprechenden Förderrichtung laufenden Trumes je eines umlaufenden
Bandes 24.3 gebildet, während bei einem zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
eine jeweilige Führungsfläche mittels einer Mantelfläche einer dem jeweiligen Niederhalter
24.2 gegenüberstehenden gegebenenfalls frei drehbaren Rolle gebildet ist.
[0023] Die von einem jeweiligen Band 24.3 umschlungenen Rollen 24.4 und ein diese antreibender
Motor 26 werden auf nicht dargestellte Weise von einem jeweiligen Schlitten getragen,
der quer zu der mittels des Pfeiles 25 angegebenen Förderrichtung verlagerbar ist,
so daß die Bogenführungen 24 an den gegenseitigen Abstand der seitlichen Ränder der
Bogen 3 anpaßbar sind. Dies ist in Fig. 2 angedeutet durch eine mit durchgehenden
Linien wiedergegebene Stellung der Bogenführungen 24 bei Verarbeitung von Bogen 3
mit maximalem Format und eine mit unterbrochenen Linien wiedergegebene Stellung der
Bogenführungen 24 bei Verarbeitung von Bogen 3 mit minimalem Format.
[0024] Die Niederhalter 24.2 umfassen bei einer bevorzugten Ausgestaltung frei drehbare
Rollen, mittels welcher die seitlichen Ränder der Bogen 3 an diese abstützende Führungsflächen
24.1 angedrückt werden.
[0025] In Fig. 3 ist der oben genannte Betriebszustand dargestellt, in welchem ein Bogen
3 am nachlaufenden druckfreien Rand desselben seitens der Nocken 11.1', 11.2' und
11.3' übernommen ist. Dieser Betriebszustand wird erreicht, nachdem die den Greifern
9.1 zunächst ausgewichenen Niederhalter 4.2 wieder ihre Arbeitsposition eingenommen
haben, in welcher sie die seitlichen Ränder des Bogens 3 an die Führungsflächen 24.1
andrücken. Letztere liegen bevorzugt auf einem etwas tieferen Niveau als die Oberseiten
der im genannten Betriebszustand befindlichen Nocken 11.1', 11.2'. Mit dieser Maßnahme
wird eine sichere Übergabe des Bogens 3 an die Nocken 11.1', 11.2', 11.3' weiter begünstigt.
In Fig. 3 ist auch ein Ausführungsbeispiel für einen bereits erwähnten Mechanismus
dargestellt, mit Hilfe dessen die Niederhalter 24.2 den in Fig. 3 nicht dargestellten
Greifern 9.1 ausweichen und anschließend wieder ihre Arbeitsposition einnehmen, in
welcher die Niederhalter 24.2 den jeweiligen Bogen 3 an die Führungsflächen 24.1 andrücken.
[0026] Ein jeweils bevorzugt als Rolle ausgebildeter Niederhalter 24.2 ist an einem Ende
eines jeweiligen einen Kurvenfolger 28 umfassenden und im vorliegenden Beispiel zweiarmigen
Hebels 29 um eine in der Arbeitsposition der Niederhalter horizontale und quer zur
Förderrichtung - siehe Pfeil 25 in Fig. 2 - orientierte Achse 3 drehbar aufgenommen.
Der Hebel 29 ist in einer quer zur Förderrichtung (Pfeil 25 gemäß Fig. 2) senkrechten
Ebene schwenkbar und mittels einer Feder 30 unter einer gewissen Vorspannung in der
Arbeitsposition gehalten. Der Kurvenfolger 28 ist ebenfalls bevorzugt als frei drehbar
gelagerte Rolle ausgebildet und an eine rotierende Steuerkurve 31 angestellt, welche
unter Verschwenkung des Hebels 29 den Niederhalter 24.2 immer dann vorübergehend aus
dessen Arbeitsposition in dessen Ausweichposition verlagert, wenn die Greifer den
Ort passieren, in welchem die Niederhalter 24.2 ihre Arbeitsposition einnehmen.
[0027] Die in Fig. 4a dargestellte Ausgestaltung sieht feststehende Führungsflächen 24.1'
vor, welche hier entsprechend der vorliegenden Schnittdarstellung senkrecht zur Figurenebene
verlaufen. Für diese Führungsflächen 24.1' gilt in gleicher Weise, wie für die Führungsflächen
24.1 gemäß Fig. 2, daß sie sich bezüglich der Förderrichtung stromabwärts in einen
Bereich erstrecken, in welchem stromaufwärts gelegene Abschnitte der zwischen den
Führungsflächen 24.1' gelegenen Bremsbänder 11.1, 11.2, 11.3 angeordnet sind, so daß
die Bogenführungen 24.' bzw. 24 ihre bestimmungsgemäße Funktion auch sicher erfüllen,
nämlich einen jeweiligen Bogen 3 während dessen Übergabe an die Bogenbremse 11 an
den bezüglich der Förderrichtung seitlichen Rändern der Bogen 3 zu führen.
[0028] Bei einer Ausgestaltung mit an feststehenden Saugleisten 24.7 ausgebildeten Führungsflächen
24.1' gemäß Fig. 4a kann diese Funktion zwar auch mit Niederhaltern, beispielsweise
mit solchen der oben erläuterten Art und Arbeitsweise, erfüllt werden; im dargestellten
Beispiel der Fig. 4a ist jedoch das Andrücken des jeweiligen Bogens 3 an die Führungsflächen
24.1' mittels einer am jeweiligen Bogen 3 wirksamen Druckdifferenz realisiert Hierzu
ist in eine jeweilige Führungsfläche 24.1' ein dem jeweiligen seitlichen Rand der
Bogen 3 gegenüberliegender Kanal 24.5 eingearbeitet, der sich in Förderrichtung im
wesentlichen entlang der Führungsfläche 24.1' erstreckt und in welchen bevorzugt an
seinem bezüglich der Förderrichtung stromabwärts gelegenen Ende eine mit einem Unterdruckerzeuger
32 verbindbare Saugöffnung 24.6 mündet. Die damit an einem mittels eines Greifersystems
9 über die Führungsfläche 24.1' gezogenen Bogen 3 erzeugbare Druckdifferenz zwischen
Ober- und Unterseite des Bogens 3 drückt letzteren an die Führungsfläche 24.1' an.
[0029] Zur sicheren Gewährleistung des Andrückens der seitlichen Ränder der Bogen 3 an die
einem jeweiligen dieser Ränder zugeordnete Führungsfläche 24.1' überragt letztere
die gegenüber der Führungsfläche 24.1' stromaufwärts gelegene Bogenleitfläche 17 um
einen gewissen Betrag h. Ebenso wie die Führungsflächen 24 liegt auch, wie in Fig.
4a erkennbar, die Führungsfläche 24. 1' andererseits jedoch noch unterhalb jenes Niveaus,
welches die Nocken 11.1', 11.2', 11.3' der Bremsbänder 11.1, 11.2, 11.3 einnehmen,
wenn sie sich mit den umlaufenden Bremsbändern 11.1, 11.2, 11.3 in Förderrichtung
bewegen.
[0030] Die in Fig. 4b dargestellte Ausgestaltung sieht eine Bogenführung 24'' vor, bei welcher
wiederum Führungsflächen 24.1'' mittels betriebsmäßig in Förderrichtung laufender
Trume endloser umlaufender Bänder 24.3' gebildet sind. Dabei bestreichen die in Förderrichtung
laufenden Trume analog zu den Saugleisten 24.7 gemäß Fig. 4a ausgebildete Saugleisten
24.7' und sie sind mit Bohrungen 24.8 versehen, die mit einem dem Kanal 24.5 gemäß
Fig. 4a entsprechenden Kanal 24.5' kommunizieren, der an den Unterdruckerzeuger 32
anschließbar ist, so daß an der Unterseite eines seitlichen Randes eines seitens der
Greifer 9.1 eines der Greifersysteme 9 über das in Förderrichtung laufende Trum gezogenen
Bogens 3 ein Unterdruck aufbaubar ist, welcher somit zwischen Ober- und Unterseite
des Bogens 3 eine Druckdifferenz erzeugt, die den Bogen 3 an die Führungsfläche 24.1''
andrückt. Die genannte Druckdifferenz am jeweiligen Bogen 3 wird dabei bevorzugt mindestens
so lange aufrechterhalten, bis dieser Bogen 3 an dessen nachlaufendem druckfreien
Rand seitens der Nocken 11.1', 11.2', 11.3' erfaßt ist. Diese Druckdifferenz kann
aber darüber hinaus aufrechterhalten werden, bis der seitens der Nocken 11.1', 11.2',
11.3' erfaßte Bogen 3 seitens entsprechender Greife 9.1 freigegeben wird, um anschließend
mittels der Bogenbremse 11 auf eine Ablagegeschwindigkeit verzögert zu werden. Eine
somit im Rhythmus der aufeinanderfolgenden Bogen getaktete Wirkung der Druckdifferenz
am jeweiligen der Bogen 3 wird bevorzugt dadurch realisiert, daß der Kanal 24.5' betriebsmäßig
ununterbrochen mit dem Unterdruckerzeuger 32 in Verbindung steht und sich stromabwärts
bis zu einem Punkt erstreckt, in welchem die Bremswirkung der Bogenbremse 11 wirksam
wird. Entsprechendes gilt im übrigen auch für den Kanal 24.5 der Ausgestaltung gemäß
Fig. 4a, wobei die Kanäle 24.5 und 24.5' bevorzugt derartige Querschnitte aufweisen,
daß sie für einen jeweiligen darin herrschenden Saugluftstrom als Drosselstrecken
wirken.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Ausleger
- 2
- Druckwerk
- 2.1
- Druckzylinder
- 2.2
- Gummituchzylinder
- 3
- Bogen
- 4
- Kettenförderer
- 5
- Drehrichtungspfeil
- 6
- Förderkette
- 7
- Antriebskettenrad
- 8
- Umlenkkettenrad
- 9
- Greifersystem
- 9.1
- Greifer
- 10
- Bogenleitvorrichtung
- 11
- Bremsstation
- 11.1; 11.2; 11.3
- Bremsband
- 11.1', 11.2'; 11.3'
- Nocken
- 12
- Vorderkantenanschlag
- 13
- Hinterkantenanschlag
- 14
- Stapel
- 15
- Plattform
- 16
- Hubkette
- 17
- Bogenleitfläche
- 18
- Stutzen
- 19
- Trockner
- 20
- Bestäubungsvorrichtung
- 21
- Einlaßstutzen
- 22
- Auslaßstutzen
- 23
- Kühlmittelwanne
- 24, 24', 24''
- Bogenführung
- 24.1; 24.1'; 24.1''
- Führungsfläche
- 24.2
- Niederhalter
- 24.3; 24.3'
- endloses Band
- 24.4
- Rolle
- 24.5 ; 24.5'
- Kanal
- 24.6
- Saugöffnung
- 24.7; 24.7'
- Saugleiste
- 24.8
- Bohrung
- 26
- Motor
- 27
- Motor
- 28
- Kurvenfolger
- 29
- Hebel
- 30
- Feder
- 31
- Steuerkurve
- 32
- Unterdruckerzeuger
1. Ausleger einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine mit betriebsmäßig umlaufenden Greifern
(9.1), welche die verarbeiteten Bogen (3) in einer Förderrichtung (25) an eine Bogenbremse
(11) übergeben,
dadurch gekennzeichnet
daß an den bezüglich der Förderrichtung (25) seitlichen Rändern der Bogen (3) wirksame
Bogenführungen (24, 24', 24'') vorgesehen sind, welche die Bogen (3) während deren
Übergabe an die Bogenbremse (11) führen.
2. Ausleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Bogenführungen (24; 24'; 24'') die seitlichen Ränder der Bogen (3) abstützende
Führungsflächen (24.1; 24.1'; 24.1'') umfassen, an welche die seitlichen Ränder der
Bogen (3) andrückbar sind.
3. Ausleger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die seitlichen Ränder der Bogen (3) unter der Wirkung einer an den Bogen (3) bestehenden
Druckdifferenz an die Führungsflächen (24.1'; 24.1'') andrückbar sind.
4. Ausleger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die seitlichen Ränder der Bogen (3) mittels getakteter Niederhalter (24.2) an
die Führungsflächen (24.1) andrückbar sind.
5. Ausleger nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet
daß die Führungsflächen (24.1') betriebsmäßig still stehen.
6. Ausleger nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet
daß die Führungsflächen (24.1; 24.1'') mittels betriebsmäßig in Förderrichtung (25)
laufender Trume umlaufender Bänder (24.3; 24.3') gebildet sind.
7. Ausleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Bogenführungen (24; 24'; 24') an den gegenseitigen Abstand der seitlichen
Ränder der Bogen (3) anpaßbar sind.