(19)
(11) EP 1 041 298 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.2000  Patentblatt  2000/40

(21) Anmeldenummer: 00106819.6

(22) Anmeldetag:  30.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F16B 12/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.04.1999 DE 19915119
21.10.1999 DE 19950746

(71) Anmelder: KARL SIMON GmbH & Co. KG
D-78733 Aichhalden (DE)

(72) Erfinder:
  • Bantle, Ulrich
    72186 Empfingen (DE)

(74) Vertreter: Fleck, Hermann-Josef, Dr.-Ing. 
Klingengasse 2
71665 Vaihingen/Enz
71665 Vaihingen/Enz (DE)

   


(54) Montageeelement, insbesondere für den Möbelbau


(57) Die Erfindung betrifft ein Montageelement, insbesondere für den Möbelbau, das in eine Bohrung (51) eines Werkstückes (50) einsetzbar und darin festlegbar ist. Aus Gründen der Montagevereinfachung ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass es eine Befestigungshülse (20) und einen Verbindungszapfen (10) umfasst, wobei die Befestigungshülse wenigstens zwei auslenkbare Halteschenkel (21) aufweist, und in die Bohrung des Werkstückes einsteckbar ist, dass die Befestigungshülse eine Aufnahme für den Verbindungszapfen aufweist, und dass an den Verbindungszapfen ein Beschlagteil (40) einstückig angekoppelt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Montageelement, insbesondere für den Möbelbau, das in eine Bohrung eines Werkstückes einsetzbar und darin festlegbar ist.

[0002] Gerade im Möbelbau werden die verschiedenartigsten Montageelemente zum Verbinden von Möbelteilen oder zum Anbringen von Beschlagteilen an einem Möbelteil benötigt. Dabei ist die Bohrung im Möbelteil oft als Sacklochbohrung ausgebildet und das Montageelement ist zweiteilig, wobei ein Teil in die Bohrung des Möbelteils eingesetzt und darin festgelegt ist. Das in das Möbelteil eingesetzte Teil ist dabei i.d.R. topfartig ausgebildet und hält alleine durch Pass- oder Presssitz in der Bohrung des Möbelteiles.

[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung ein Montageelement zu schaffen, mit dem sich Beschlagteile auf einfache Weise montieren lassen.

[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Montageelement eine Befestigungshülse und einen Verbindungszapfen umfasst, wobei die Befestigungshülse wenigstens zwei auslenkbare Halteschenkel aufweist, und in die Bohrung des Werkstückes einsteckbar ist, dass die Befestigungshülse eine Aufnahme für den Verbindungszapfen aufweist, und dass an den Verbindungszapfen ein Beschlagteil einstöckig angekoppelt ist. Der Verbindungszapfen kann in die bereits in der Bohrung des Werkstückes befindliche Befestigungshülse eingeschoben werden. Hierdurch lässt sich über den Verbindungszapfen und die Befestigungshülse eine Anbindung an das Werkstück erreichen. Da das Beschlagteil einstückig an den Verbindungszapfen angekoppelt ist, kann auf separate Befestigungselemente und Befestigungsschritte zum Anbinden des Beschlagteiles verzichtet werden.

[0005] Um den Halt zwischen der Befestigungshülse und der Innenwandung der Bohrung des Werkstückes zu verbessern, können die Halteschenkel der Befestigungshülse im Bereich ihrer Außenseiten mit Zahnungen versehen sein. Die Zahnungen graben sich beim Einschieben des Verbindungszapfens in die Innenwandung der Bohrung ein und stellen so einen Formschluss her.

[0006] Damit das Einschieben des Verbindungszapfens in die Befestigungshülse mit möglichst geringem Kraftaufwand vonstatten gehen kann, ist es gemäss einer Erfindungsausgestaltung vorgesehen, dass der Verbindungszapfen eine glatte Gleitfläche aufweist, die auf einer ebenfalls glatten Innenwandung der Befestigungshülse beim Einschieben des Verbindungszapfens in die Befestigungshülse abgleitet.

[0007] Eine weitere Verminderung der Reibwirkung zwischen dem Verbindungszapfen und der Befestigungshülse kann dadurch erreicht werden, dass die Gleitfläche des Verbindungszapfens und die Innenwandung der Befestigungshülse in geeigneter Materialpaarung ausgewählt sind.

[0008] Eine feste Verbindung zwischen dem Verbindungszapfen und der Befestigungshülse lässt sich dann erreichen, wenn vorgesehen ist, dass die Befestigungshülse im Bereich der Halteschenkel Rastelemente aufweist, die in der Einschlagstellung in eine umlaufende Rastnut des Verbindungszapfens einrasten.

[0009] Der Montageaufwand lässt sich erheblich reduzieren, wenn vorgesehen ist, dass der Verbindungzapfen in der Aufnahme der Befestigungshülse in einer vorbereiteten Vorsteck-Position gehalten ist.

[0010] Dabei kann ein Montageelement insbesondere dergestalt sein, dass der Verbindungszapfen einen Anschlag aufweist, der in der Vorsteck-Position an einem Absatz der Befestigungshülse anliegt und an diesem in Richtung der Einschubbewegung des Verbindungszapfens in die Befestigungshülse anliegt, und dass der Verbindungszapfen und/oder die Befestigungshülse eine Auslösevorrichtung aufweist, mittels der die Verbindung zwischen dem Verbindungszapfen und der Befestigungshülse aufhebbar ist. Insbesondere kann die Verbindung zwischen der Befestigungshülse und dem Verbindunszapfen formschlüssig ausgebildet sein. Bei dieser Ausgestaltung ist verhindert, dass der Verbindungszapfen unbeabsichtigt in die Befestigungshülse eingeschoben werden kann. Die Auslösevorrichtung stellt sicher, dass der Verbindungszapfen erst im gewünschten Augenblick freigegeben wird.

[0011] Eine mögliche Erfindungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass die Befestigungshülse im Bereich des dem vorgesteckten Verbindungszapfen abgekehrten freien Ende wenigstens zwei abgeteilte Halteschenkel aufweist, die in der Vorsteck-Position auseinandergespreizt sind, und dass die Halteschenkel im Bereich ihrer freien Enden mit einer Auflaufschräge versehen sind. Wenn die Befestigungshülse in die Bohrung des Werkstückes eingefügt wird, so gleiten die Auflaufschrägen beispielsweise am Bohrungseintritt auf, wodurch die Halteschenkel aufeinanderzubewegt werden. Diese Verstellung der Halteschenkel kann dann genutzt werden, um die Verbindung zwischen dem Anschlag des Verbindungszapfens und dem Absatz der Befestigungshülse aufzuheben.

[0012] Wenn vorgesehen ist, dass die Befestigungshülse ein Spannelement aufweist, das die Befestigungshülse mit ihrem Absatz gegen den Anschlag des Verbindungszapfens verspannt, dann wird eine weitere Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Lösen der Verbindung zwischen Verbindungszapfen und Befestigungshülse geboten.

[0013] Hierbei kann das Montageelement auch inbesondere dergestalt sein, dass die Befestigungshülse zumindest bereichsweise mit einem Längsschlitz versehen ist, dass der Längsschlitz mittels des Spannelementes überbrückt ist, und dass das Spannelement quer zur Längserstreckung des Längsschlitzes dehn- oder verstellbar ist. Das Spannelement kann dabei einteilig mit der Befestigungshülse verbunden, beispielsweise angespritzt sein.

[0014] Eine bevorzugte Erfindungsausgestaltung sieht vor, dass der Verbindungszapfen bei aufgehobener formschlüssiger Verbindung zwischen Verbindungszapfen und Befestigungshülse (Absatz des Verbindungszapfens und Anschlag der Befestigungshülse) an einer Formfläche der Befestigungshülse gehalten ist, wobei die an der Formfläche erzeugte Haltekraft grösser ist, als die zum Einsetzen der Befestigungshülse in die Bohrung des Werkstückes erforderliche Fügekraft. Diese Massnahme stellt sicher, dass der Verbindungszapfen nicht in die Befestigungshülse eingedrückt werden kann, bevor diese vollständig in die Bohrung des Werkstückes eingesetzt ist.

[0015] Ein mögliches erfindungsgemässes Montageelement kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Befestigungshülse an ihrem dem Befestigungsteil zugewandten Endbereich ein Federelement aufweist, das gegen eine Anlagefläche des Befestigungsteiles in Achsrichtung des eingedrückten Verbindungszapfen verspannt ist. Das Federelement gleicht ein eventuell zwischen Verbindungszapfen und Befestigungshülse vorhandenes Spiel aus.

[0016] Wenn vorgesehen ist, dass die Befestigungshülse einen Passbund aufweist, dessen Aussendurchmesser gegenüber dem Innendurchmesser der Bohrung ein Übermass aufweist, dass die Befestigungshülse im Bereich ihres Passbundes an der Bohrung radial nach innen verformbar ist, und dass der in der Aufnahme der Befestigungshülse eingesteckte Verbindungszapfen im Bereich des Passbundes infolge der Verformung der Befestigungshülse geklemmt gehalten ist, so wird eine wackelfreie Verspannung des Verbindungszapfens möglich.

[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Auführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Verbindungszapfen in Seitenansicht und im Schnitt,
Fig. 2
eine Befestigungshülse in Seitenansicht, und
Fig. 3
eine Baueinheit bestehend aus Befestigungshülse, Verbindungszapfen und einem an den Verbindungszapfen angeformtes Beschlagteil in Seitenansicht und im Teilschnitt


[0018] In der Fig. 1 ist ein Verbindungszapfen 10 gezeigt, der als rotations-symmetrisches Bauteil (beispielsweise als Spritzgussteil) gefertigt ist. Der Verbindungszapfen 10 ist einstückig an ein Beschlagteil 40 angeformt. Das Beschlagteil 40 kann ein Griff, ein Möbelschloss, ein Drehstangenverschluss etc. sein. An dem dem Beschlagteil 40 zugewandten Endbereich besitzt der Verbindungszapfen 10 ein zylindrisches Endstück 19, das in einem umlaufenden Bund 18 übergeleitet ist. Der Bund 18 ist gegenüber dem Endstück 19 unter Bildung eines Absatzes durchmesserveringert ausgebildet. An den Bund 18 schliesst sich eine, ebenfalls durchmesserveringerte Stufe 17 an. Die Stufe 17 ist in eine Gleitfläche 16 übergeleitet. Die Gleitfläche 16 läuft an ihrem, dem Beschlagteil 40 abgewandten Ende in einer Rastnut 15 aus. Die Rastnut 15 besitzt einen Anschlag 14, der direkt an die Gleitfäche 16 angeschlossen ist. Die von dem Anschlag 14 gebildete Anschlagfläche steht im rechten Winkel oder annähernd im rechten Winkel zu der Gleitfläche 16. Auf der dem Anschlag 14 gegenüberliegenden Seite der Rastnut 15 ist eine steile Rastflanke 13 vorgesehen. Im Anschluss an die Rastflanke 13 weist der Verbindungszapfen 10 ein zylindrisches oder leicht konisches Auflager 12 auf. Dieses geht in eine Auslenkschräge 11 über. Die Auslenkschräge 11 bildet den Abschluss des Verbindungszapfens 10.

[0019] Der Verbindungszapfen 10 kann in eine Befestigungshülse 20 eingeführt werden, die im Einzelnen in der Fig. 2 dargestellt ist. Die Befestigungshülse 20 kann aus einem Kunststoffteil (beispiels-weise einem Spritzgussteil) gefertigt sein.

[0020] Die Befestigungshülse 20 gemäss Fig. 2 weist einen in Längsrichtung verlaufenden Längsschlitz 34 auf. Dieser Längsschlitz 34 erstreckt sich über die gesamte Höhe der Befestigungshülse 20 und ist lediglich in einem Teilbereich mittels eines Spannelementes 29 überbrückt. Das Spannelement 29 ist bandartig ausgebildet und einstückig an die Befestigungshülse angespritzt. Neben dem Längsschlitz 34 besitzt die Befestigungshülse 20 noch wenigstens einen weiteren Längsschlitz, so dass von der Befestigunghülse 20 Haltefedern 21 abgeteilt sind. Die Haltefedern 21 sind an ihrer Außenseite mit einer Zahnung 22 versehen. Die Zahnung 22 läuft an dem in der Fig. 2 untenliegenden Ende der Befestigungshülse 20 in einer zur Mittellängsachse der Befestigungshülse 20 geneigten Auflaufschräge 35 aus. An dem oberen Ende der Befestigungshülse 20 ist ein Passbund 23 vorgesehen. Der Passbund 23 verläuft, entsprechend der Unterteilung, die durch die Längsschlitze 34 bewirkt ist, segmentartig ringförmig um die Mittellängsachse der Befestigungshülse 20. An den Passbund 23 schliesst sich ein Auflageflansch 24 an. Dieser Auflageflansch 24 ist gegenüber dem Passbund 23 durchmesservergrössert. Am freien Ende der Befestigungshülse 20 schliesst sich ein Federelement 25 an den Auflageflansch 24 an. Das Federelement 25 steht über den Auflageflansch 24 vor und läuft ebenso wie der Passbund 23 und die Mittellängsachse der Befestigungshülse 20 um.

[0021] Die Befestigungshülse 20 umschliesst eine Aufnahme, in die der Verbindungszapfen 10 eingesteckt werden kann, wie dies später noch näher erläutert wird. Diese Aufnahme wird im Wesentlichen von den Haltefedern 21 gebildet. Im Bereich der freien Enden der Haltefedern 21 sind Rastelemente 26 gebildet. Diese Rastelemente 26 gehen, der Aufnahme der Befestigungshülse 20 zugekehrt, in eine Flanke 27 über, die gegenüber der Mittellängsachse der Befestigungshülse 20 geneigt ist. An die Flanke 28 schliesst sich eine Innenwandung 28 an, die über eine Formfläche 30 in eine durchmesservergrösserte Pressfläche 31 übergeht. Die Pressfläche 31 geht in einen Absatz 32 über. Zwischen der Pressfläche 31 und dem Absatz 32 ist ein schroffer Übergang gebildet.

[0022] Der Absatz 32 schliesst mit einer Erweiterung 33 ab, die als Einführhilfe für den Verbindungszapfen 10 dient.

[0023] Zum Fügen des Montageelementes wird der Verbindungszapfen 10 in die Befestigungshülse 20 eingeschoben. Dabei gleitet die Auslenkschräge 11 auf die Erweiterung 33 und den Absatz 32 auf. Aufgrund der Geometrieverhältnisse wird die lichte Weite des Längsschlitzes 34 im Bereich der Auflaufschräge 35 dann verkleinert. Dementsprechend vergrössert sich die lichte Weite des Längsschlitzes 34 im Bereich des Auflageflansches 24. Wenn der Verbindungszapfen 10 nun weiter in die Befestigungshülse 20 eingeschoben wird, dann wird das Spannelement 29 quer zur Längserstreckung der Befestigungshülse 20 gedehnt. Die Dehnung erfolgt dabei zumindest teilweise federelastisch. Wenn das Spannelement 29 in den Bereich der Rastnut 15 gelangt, so wirkt sich die Federelastizität derart aus, dass die Halteschenkel 21 im Bereich der Auflaufschräge 35 der Befestigungshülse 20 auseinanderklappen. Dementsprechend klappt die Befestigungshülse im Bereich des Auflageflansches 24 radial nach innen, wodurch sich der Absatz 32 der Befestigungshülse 20 in die Rastnut 15 einschiebt. Wenn der Verbindungszapfen 10 weiterbewegt wird, so gleitet der Absatz 32 über Schrägflächen der Rastnut 15 gegen den Anschlag 14. Der Anschlag 14 behindert zusammen mit dem Absatz 32 die weitere Einsetzbewegung des Verbindungszapfens 10 in die Befestigungshülse 20. Somit ist eine Vorsteckposition erreicht. In dieser Vorsteckposition, Verspannt das Spannelement 29 aufgrund seiner federelastischen Ausbildung den Absatz 32 gegenüber dem Anschlag 14. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Halteschenkel 21 nicht unbeabsichtigt aufeinanderzubewegt werden können, wodurch letztendlich die von dem Absatz 32 und dem Anschlag 14 gebildete formschlüssige Verbindung aufgehoben werden würde.

[0024] Wie die Fig. 3 weiter erkennen lässt, ist an dem Verbindungszapfen 10 ein Beschlagteil 40, beispielsweise ein Möbelbeschlagteil festgemacht. Das Beschlagteil 40 weist einen auskragenden Flansch 41 auf.

[0025] Die aus Beschlagteil 40 (mit Verbindungszapfen 10) und Befestigungshülse 20 bestehende Einheit kann an ein Werkstück 50 befestigt werden, wie dies die Fig. 3 veranschaulicht. Das Werkstück 50 ist mit einer Bohrung, vorliegend einer Sacklochbohrung 51 versehen. Zur Montage des Beschlagteiles 40 wird die Befestigungshülse 20 in die Sacklochbohrung 51 eingesetzt. Dabei gleiten zunächst die Auflaufschrägen 35 der Befestigungshülse 20 an dem Bohrungtritt der Sacklochbohrung 51 auf. Beim Aufgleiten der Auflaufschrägen 35 werden die Halteschenkel 21 radial nach innen ausgelenkt. Infolge dieser Auslenkung hebt sich die formschlüssige Verbindung ( Absatz 32 - Anschlag 14) zwischen dem Verbindungszapfen 10 und der Befestigungshülse 20 auf.

[0026] Die Befestigungshülse 20 kann nun kontinuierlich in die Sacklochbohrung 51 eingesetzt werden, wobei die Zahnung 22 der Befestigungshülse 20 an der Innenwandung der Sacklochbohrung 51 vorbeigeführt wird. Die erforderliche Fügekraft hierzu wird beispielsweise über das Befestigungsteil 40 eingeleitet. Damit nun verhindert ist, dass der Verbindungszapfen 10 in die Befestigungshülse 20 eingeschoben wird, bevor diese vollständig in die Sacklochbohrung 51 eingesteckt ist, wird der Verbindungszapfen 10 mittels der Auslenkschräge 11 an der geneigten Formfläche 30 der Befestigungshülse 20 gehalten. Die an der Formfläche 30 erzeugte Haltekraft ist dabei grösser als die zum Fügen der Befestigungshülse 20 in die Sacklochbohrung 51 erforderliche Fügekraft. Wenn nun die Befestigungshülse 20 vollständig in die Sacklochbohrung 51 eingesteckt ist, so legt sich der Auflageflansch 24 im Bereich um den Bohrungseintritt der Sacklochbohrung 51 auf die Oberseite des Werkstückes 50 auf. Nun kann die Fügekraft erhöht werden, so dass sich der Verbindungszapfen 10 über die Formfläche 30 hinwegschiebt. Beim Einschieben des Verbindungszapfens 10 werden nun die Halteschenkel 21 radial nach außen verspreizt. Dies wird im Einzelnen dadurch bewirkt, dass die Gleitfläche 16 auf die Innenwandung 28 der Befestigungshülse 20 aufläuft. Die Zahnung 22 kann dabei ein Stück weit in die Oberfläche der Innenwandung der Sacklochbohrung 51 eindringen und sich hier widerhakenartig verkrallen. Wenn der Verbindungszapfen 10 mit seiner Auflaufschräge 11 an der Innenwandung 28 der Befestigungshülse 20 vorbeigeführt ist, gelangt er in Eingriff mit der Flanke 27. Dann werden die Halteschenkel 21 im Bereich ihrer freien Enden um einen virtuellen Drehpunkt nach außen geschwenkt. Der virtuelle Drehpunkt ist dabei in etwa in Höhe des ersten Zahnes der Zahnung 22 angeordnet. Nachdem das Außenlager 12 des Verbindungszapfens 10 die Rastelemente 26 der Halteschenkel 21 passiert hat, schnappen diese Rastelemente 26 in die Rastnut 15 ein. Gleichzeitig legen sich die Stirnseiten der Halteschenkel 21, die in etwa rechtwinklig zur Mittellängsachse der Befestigungshülse 20 stehen, an die steilen Rastflanken 13 des Verbindungszapfens 10 an. Damit wird dann verhindert, dass der Verbindungszapfens 10 aus der Aufnahme der Befestigungshülse 20 herausgezogen werden kann, wodurch eine feste Anbindung des Beschlagteiles 40 an dem Werkstück 50 möglich wird.

[0027] Um ein eventuelles Spiel auszugleichen, das im Bereich der Rastnut 15 zwischen dem Verbindungszapfen 10 und der Befestigungshülse 20 auftritt, legt sich das Federelement 25 an der Anlagefläche 44 des Befestigungsteiles 40 an. Damit wird das Befestigungsteil 40 in Achsrichtung des Verbindungszapfens 10 gegenüber dem Werkstück 50 verspannt.

[0028] Die Befestigungshülse 20 weist im Bereich ihres Passbundes 23 einen Außendurchmesser auf, der geringfügig grösser gewählt ist, als der Innendurchmesser der Sacklochbohrung 51. Beispielsweise kann die Sacklochbohrung 51 ein Durchmessermass von 8mm, der Passbund 23 ein Durchmessermass von 8,1-8,2mm aufweisen. Aufgrund dieser masslichen Auslegung wird der Passbund 23 bei gefügter Befestigungshülse 20 radial nach innen verformt. Diese radiale Verformung bewirkt, dass der Passbund 23 an dem Bund 18 des Verbindungszapfens 10 angepresst wird. Über diese Verpressung wird eine wackelfreie Verspannung des Verbindungszapfens 10 bewirkt.

[0029] Es hat sich gezeigt, dass die Erstreckung des Rastelementes 26 in Richtung der Mittellängsachse des Verbindungszapfens 10 abhängig vom verwendeten Kunststoff mindestens 0,2 mm bis 1 mm betragen muss, damit eine ausreichende Abschersicherheit gegeben ist.


Ansprüche

1. Montageelement, insbesondere für den Möbelbau, das in einer Bohrung eines Werkstückes einsetzbar und darin festlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,

dass es eine Befestigungshülse (20) und einen Verbindungszapfen (10) umfasst, wobei die Befestigungshülse (20) wenigstens zwei auslenkbare Halteschenkel (21) aufweist, und in die Bohrung (51) des Werkstückes (50) einsteckbar ist,

dass die Befestigungshülse (20) eine Aufnahme für den Verbindungszapfen (10) aufweist, und

dass an den Verbindungszapfen (10) ein Beschlagteil (40) einstückig angekoppelt ist.


 
2. Montageelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) im Bereich der Außenseiten der Halteschenkel (21) Zahnungen (22) aufweist.


 
3. Montageelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

dass der Verbindungszapfen (10) eine glatte Gleitfläche (16) aufweist, die auf einer ebenfalls glatten Innenwandung (28) der Befestigungshülse (20) beim Einschieben des Verbindungszapfens (10) in die Befestigungshülse (20) abgleitet.


 
4. Montageelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) im Bereich der Halteschenkel (21) Rastelemente (26) aufweist, die in der Endmontagestellung in eine umlaufende Rastnut (15) des Verbindungszapfens (10) einrasten.


 
5. Montageelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,

dass der Verbindungzapfen (10) in der Aufnahme der Befestigungshülse (20) in einer vorbereiteten Vorsteck-Position gehalten ist.


 
6. Montageelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,

dass der Verbindungszapfen (10) einen Anschlag (14) aufweist, der in der Vorsteck-Position an einem Absatz (32) der Befestigungshülse (32) anliegt und an diesem in Richtung der Einschubbewegung des Verbindungszapfens (10) in die Befestigungshülse (20) anliegt, und

dass der Verbindungszapfen (10) und/oder die Befestigungshülse (20) eine Auslösevorrichtung (35, 29) aufweist, mittels der die Verbindung zwischen dem Verbindungszapfen (10) und der Befestigungshülse (20) aufhebbar ist.


 
7. Montageelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) im Bereich des dem vorgesteckten Verbindungszapfen (10) abgekehrten freien Ende wenigstens zwei abgeteilte Halteschenkel (21) aufweist, die in der Vorsteck-Position auseinandergespreizt sind, und

dass die Halteschenkel (21) im Bereich ihrer freien Enden mit einer Auflaufschräge (35) versehen sind.


 
8. Montageelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) ein Spannelement (29) aufweist, das die Befestigungshülse (20) mit ihrem Absatz (32) gegen den Anschlag (14) des Verbindungszapfens (10) verspannt.


 
9. Montageelement nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) zumindest bereichsweise mit einem Längsschlitz (34) versehen ist,

dass der Längsschlitz (34) mittels des Spannelementes (29) überbrückt ist, und

dass das Spannelement (29) quer zur Längserstreckung des Längsschlitzes dehn- oder verstellbar ist.


 
10. Montageelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass der Verbindungszapfen (10) bei aufgehobener formschlüssiger Verbindung zwischen Verbindungszapfen (10) und Befestigungshülse (20) an einer Formfläche (30) der Befestigungshülse (20) gehalten ist,
wobei die an der Formfläche (30) erzeugte Haltekraft grösser ist, als die zum Einsetzen der Befestigungshülse (20) in die Bohrung (51) des Werkstückes (50) erforderliche Fügekraft.


 
11. Montageelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) an ihrem dem Befestigungsteil (40) zugewandten Endbereich ein Federelement (25) aufweist, das gegen eine Anlagefläche (44) des Befestigungsteiles (40) in Achsrichtung des eingedrückten Verbindungszapfen (10) verspannt ist.


 
12. Montageelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungshülse (20) einen Passbund (23) aufweist, dessen Außendurchmesser gegenüber dem Innendurchmesser der Bohrung (51) ein Übermass aufweist,

dass die Befestigungshülse (20) im Bereich ihres Passbundes (23) an der Bohrung (51) radial nach innen verformbar ist, und

dass der in der Aufnahme der Befestigungshülse (20) eingesteckte Verbindungszapfen (10) im Bereich des Passbundes (23) infolge der Verformung der Befestigungshülse (20) geklemmt gehalten ist.


 




Zeichnung