[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbanduhr mit einem Uhrengehäuse und einem Armband,
sowie mit einem das Uhrengehäuse mindestens teilweise umgebenden Teil, in dem das
Uhrengehäuse gelagert ist und an dem das Armband befestigt ist.
[0002] Es sind verschiedene Massnahmen bekannt, mit denen Armbanduhren vor Beschädigungen
oder Störungen durch Erschütterungen geschützt werden. Die am weitesten verbreitete
dieser Massnahmen besteht darin, das Uhrwerk mittels elastischer Elemente im Uhrengehäuse
zu lagern. Bei Armbanduhren dieser Gattung, bei denen sich die stossdämpfenden Elemente
im Inneren des Uhrengehäuses befinden, hat der Benutzer keine Möglichkeit, die Existenz
dieser Elemente von aussen zu erkennen. Auch ist bei dieser Art von Armbanduhren das
Uhrengehäuses selbst mitsamt seinen äusseren Teilen, insbesondere dem Uhrenglas, durch
die genannten Massnahmen nicht gegen Schläge geschützt.
[0003] Es sind auch Armbanduhren bekannt, bei denen das Armband nicht unmittelbar am Uhrengehäuse
befestigt ist, sondern an einem das Uhrengehäuse mindestens teilweise umgebenden Teil.
Eine solche Armbanduhr ist in der Schweizer Patentschrift CH 657 245 beschrieben.
Bei dieser Armbanduhr sind zwischen dem Armband und dem Uhrengehäuse elastische Elemente
vorhanden. Die Aufgabe dieser elastischen Elemente besteht aber darin, das Auswechseln
des Armbandes ohne Werkzeuge zu ermöglichen. Die elastische Verformung dieser Elemente
ist also darauf beschränkt, ein leichtes Auswechseln des Armbandes ohne Werkzeuge
zu ermöglichen und dient in keiner Weise dem Schutz der Armbanduhr vor Schlägen.
[0004] Die europäische Patentanmeldung EP 0 294 320 betrifft eine Armbanduhr mit einem insbesondere
aus Metall bestehenden Armband, das eine Öffnung aufweist, in der das Uhrengehäuse
auswechselbar aufgenommen ist. Das Armband ist mit einem auswechselbaren Stoffüberzug
versehen und es ist die Aufgabe dieser Erfindung, dass der Benutzer selbst die Uhr
ohne Werkzeuge zwecks Austausches des Stoffüberzuges vom Armband entfernen und wieder
daran befestigen kann. Auch bei dieser Armbanduhr geht es darum, das Auswechseln des
Armbandes leicht und ohne Werkzeuge zu ermöglichen. Eine Beweglichkeit des montierten
Uhrengehäuses gegenüber dem Armband ist nicht vorgesehen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des vorstehend
erwähnten Standes der Technik zu vermeiden und eine Armbanduhr vorzuschlagen, bei
der nicht nur das Uhrwerk, sondern auch das Uhrengehäuse mit allen seinen äusseren
Teilen gegen Schläge geschützt ist und bei der die Funktion der stossdämpfenden Elemente
von aussen sichtbar und/oder spürbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Armbanduhr der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass zwischen dem Uhrengehäuse und dem Teil mindestens ein Federelement angeordnet
ist, derart, dass das Uhrengehäuse gegenüber dem Teil entgegen der Kraft des Federelementes
beweglich ist.
[0007] Die Vorteile dieser erfindungsgemässen Armbanduhr sind insbesondere darin zu sehen,
dass nicht nur das Uhrwerk, sondern auch das Uhrengehäuse und alle fest damit verbundenen
Teilen wie beispielsweise eine gegebenenfalls vorhandene Lunette gegen Schläge geschützt
sind, dass die Funktion der stossdämpfenden Elemente von aussen sichtbar und/oder
spürbar ist und dass zum Anbringen des mindestens einen Federelementes kein Eingriff
in das Innere des Uhrengehäuses erforderlich ist.
[0008] Besondere Ausführungsarten dieser erfindungsgemässen Armbanduhr sind in den abhängigen
Ansprüchen umschrieben.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Querschnitt eines Teils eines ersten Ausführungsbeispiels einer
erfindungsgemässen Armbanduhr,
- Figur 2
- eine Ansicht entsprechend Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels,
- Figur 3
- eine Ansicht entsprechend Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen
Armbanduhr und
- Figur 4
- eine Ansicht ähnlich wie Figur 1 mit alternativen Federelementen.
[0010] Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt durch den Randbereich einer Armbanduhr.
Das Uhrengehäuse 1 ist oben durch ein Uhrenglas 2 und unten durch einen Gehäuseboden
3 verschlossen, wobei der Gehäuseboden durch Schrauben 4 am Uhrengehäuse befestigt
ist. Selbstverständlich kann der Gehäuseboden auch als normaler Schraubboden gestaltet
sein, wie er beispielsweise in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Auf der Oberseite
des Gehäuses ist eine sogenannte Lunette 5 angeordnet, welche das Uhrenglas 2 vor
Schlägen schützt und einen dekorativen Effekt hat. Eine weitere Funktion der Lunette
kann darin bestehen, dass sie Markierungen aufweist, die beispielsweise zum Merken
eines bestimmten Zeitabschnitts dienen. Dazu ist die Lunette vorzugsweise drehbar
mit dem Uhrengehäuse 1 verbunden.
[0011] Der das Uhrengehäuse wenigstens teilweise umgebende Teil ist in diesem Ausführungsbeispiel
als Ring 6 ausgebildet. Das Armband ist in bekannter Weise am Ring 6 befestigt und
in der Figur nicht dargestellt. Der Ring 6 umgibt das Uhrengehäuse so, dass zwischen
diesen beiden Teilen sowohl radiale als auch axiale Bewegungen möglich sind. Die Bewegungen
des Uhrengehäuses 1 gegenüber dem Ring 6 sind in radialer Richtung durch das Spiel
zwischen diesen beiden Teilen begrenzt. Die Bewegungen des Uhrengehäuses 1 gegenüber
dem Ring 6 in axialer Richtung werden dadurch begrenzt, dass das Uhrengehäuse oben
radial über die lichte Weite des Ringes 6 hinaus ragt. Auf der Unterseite des Uhrengehäuses
1 steht der Gehäuseboden 3 radial über die lichte Weite des Ringes hinaus und bildet
mit dem Ring 6 unter Zwischenlage einer elastischen Scheibe 14, zum Beispiel aus Gummi,
einen Anschlag. Ein erster O-Ring 10 ist so zwischen Uhrengehäuse und Ring angeordnet,
dass er das Uhrengehäuse bezüglich des Ringes nach oben gegen den genannten Anschlag
drückt. Ein zweiter O-Ring 11 zentriert das Uhrengehäuse im Ring. Die beiden O-Ringe
10 und 11, wie auch die Scheibe 14, bestehen aus einem weichen Material wie Gummi,
Moosgummi oder einem weichen, gegebenenfalls geschäumten Kunststoff. Die O-Ringe 10
und 11 sind so dimensioniert, dass sich das Uhrengehäuse 1 und der Ring 6 unter der
Einwirkung von Schlägen nicht direkt berühren können.
[0012] Diese Anordnung erlaubt es dem Uhrengehäuse 1, äusseren Kräften, insbesondere Schlägen
auszuweichen, indem es sich in bezug auf den Ring 6 bewegt. Diese Bewegungen können
radial und/oder axial gerichtet sein, umfassen also auch Kippbewegungen, die durch
eine einseitig auf das Uhrengehäuse ausgeübte Kraft verursacht werden können. Ist
die genannte Kraft nicht mehr vorhanden, kehrt das Uhrengehäuse unter der elastischen
Wirkung der O-Ringe 10 und 11 wieder in die in Figur 1 dargestellte Ausgangslage zurück.
Durch dieses elastische Nachgeben wird einerseits das Risiko mechanischer Beschädigungen
durch Schläge, die auf das Uhrengehäuse einwirken, reduziert. Andererseits werden
Schläge auf den Ring oder das Armband, aber auch Erschütterungen des Armes des Benutzers
nur gedämpft an das Uhrengehäuse weitergegeben, wodurch Beschleunigungen des Uhrwerkes
bedeutend verringert werden.
[0013] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsart weist das Uhrengehäuse 1 keine Lunette
auf, ragt aber wie beim Beispiel nach Figur 1 oben radial über den Ring 6 hinaus.
Die federnden Elemente haben hier die Gestalt eines Federringes 12 mit rundem Querschnitt
und eines Federringes 13 mit rechtekkigem Querschnitt. Der Federring 12 greift in
eine im Ring 6 vorgesehene Ringnut ein und stützt sich an einem am Uhrengehäuse vorgesehenen
Vorsprung ab. Der Federring 12 ist nicht genau kreisringförmig, sondern hat eine Polygon-
oder Wellenform, so dass durch den Federring das radiale Spiel zwischen dem Uhrengehäuse
1 und dem Ring 6 aufgehoben ist und das Uhrengehäuse entgegen der Federkraft des Federringes
12 im Ring 6 radial bewegbar ist. Der Federring 13 hat, in axialer Richtung gesehen,
eine kreisringförmige Gestalt, ist aber nicht eben, sondern wellenförmig ausgebildet,
so dass durch den Federring 13 das axiale Spiel zwischen dem Uhrengehäuse 1 und dem
Ring 6 aufgehoben ist und das Uhrengehäuse entgegen der Federkraft des Federringes
13 im Ring 6 axial bewegbar ist.
[0014] Bei der Ausführungsart nach Figur 3 ist der das Uhrengehäuse wenigstens teilweise
umgebende Teil als Schale 7 ausgebildet, die aus einem Ring 8 und einem Boden 9 besteht.
Die Federelemente sind wie bei der Ausführungsart nach Figur 1 durch O-Ringe 10 und
11 gebildet. Bei dieser Ausführungsart ist kein Anschlag dargestellt, der die Bewegung
des Uhrengehäuses nach oben begrenzt. Selbstverständlich kann aber bei Bedarf ein
solcher Anschlag vorgesehen werden und dieser kann beispielsweise wie bei der Ausführungsart
nach Figur 2 als Federring 12 ausgebildet sein, der in einer im Ring 8 vorgesehenen
Ringnut ruht und einen am Uhrengehäuse vorgesehenen Ringwulst hintergreift.
[0015] Bei der Ausführungsart nach Figur 4 ist das Uhrengehäuse 1 ähnlich ausgebildet wie
bei der Ausführungsart gemäss Figur 1. Insbesondere hat auch dieses Uhrengehäuse 1
einen mit Schrauben 4 befestigten Gehäuseboden 3, der das Uhrengehäuse 1 radial überragt.
Als Federelemente sind hier folgende Teile vorgesehen. Ein O-Ring 11 federt , wie
bei den Ausführungsarten nach den Figuren 1 und 3, die Bewegungen des Uhrengehäuses
in radialer Richtung ab. Eine Scheibe 15, welche wie die Scheibe 14 in Figur 1 aus
einem weichen, gummielastischen Material besteht, bildet einen Anschlag für die in
der Figur nach unten gerichteten Axialbewegungen des Uhrengehäuses. Die entgegengerichteten
Axialbewegungen werden bei diesem Ausführungsbeispiel durch ein Federelement aufgenommen,
das aus einer Schraubenfeder 16 besteht, die durch einen Stift 17 beaufschlagt ist.
Solche Federelemente, die in einer Büchse untergebracht sind, sind unter dem Namen
"Capofix" bekannt. Mehrere, beispielsweise drei solcher Federelemente können am Umfang
des Ringes 6 verteilt in dafür vorgesehene Bohrungen eingesetzt sein. Natürlich können
die Federelemente 16, 17 auch so eingebaut sein, dass der Stift 17 nach oben gerichtet
ist und am Rand des Uhrengehäuses 1 ansteht.
1. Armbanduhr mit einem Uhrengehäuse und einem Armband, sowie mit einem das Uhrengehäuse
(1) mindestens teilweise umgebenden Teil (6), in dem das Uhrengehäuse gelagert ist
und an dem das Armband befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Uhrengehäuse
(1) und dem Teil (6) mindestens ein Federelement (10, 11, 12, 13, 14, 15, 16) angeordnet
ist, derart, dass das Uhrengehäuse gegenüber dem Teil entgegen der Kraft des Federelementes
beweglich ist.
2. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der das Uhrengehäuse (1)
mindestens teilweise umgebende Teil als Ring (6) ausgebildet ist.
3. Armbanduhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der das Uhrengehäuse (1)
mindestens teilweise umgebende Teil als Schale (7) ausgebildet ist.
4. Armbanduhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
mindestens eine Federelement als Ring aus einem gummielastischen Material, beispielsweise
als O-Ring (10, 11) ausgebildet ist.
5. Armbanduhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
mindestens eine Federelement als Federring (12, 13) ausgebildet ist.
6. Armbanduhr nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
mindestens eine Federelement als Schraubenfeder (16) ausgebildet ist.