[0001] Die Erfindung betrifft eine sprachgesteuerte Einrichtung mit einer Sprachsteuerungsvorrichtung,
die umfaßt: ein Mikrofon, ein Spracherkennungsmodul sowie einen Schlüsselwortspeicher.
[0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der DE 40 27 491 C2 mit festen werkseitig vorbelegten
Schlüsselworten bekannt.
[0003] Um bei dieser bekannten sprachgesteuerten Einrichtung eine Bedienbarkeit für eine
Mehrzahl von Benutzern zu gewährleisten, muß die Lautähnlichkeitsprüfung zwischen
dem vom Benutzer gesprochenen Wort und einem im Schlüsselwortspeicher abgelegten Schlüsselwort
mit großer Übereinstimmungstoleranz erfolgen. Diese Einrichtungen erlauben es nicht,
durch eigene Festlegung bestimmter Schlüsselworte und/oder auch Stimmerkennung bestimmte
Personen ausschließlich zu autorisieren. Eine derartige Autorisierung erfolgt bei
der DE 40 27 491 C2 mittels eines zusätzlich vom Benutzer mitgeführten Transponders,
der einen Datenaustausch mit der Sprachsteuerungsvorrichtung durchführt. Das Erfordernis
eines derartigen Transponders hat mehrere Nachteile: So darf der Transponder vom Benutzer
nicht vergessen werden, benötigt eine autarke Stromversorgung und verteuert die Herstellungskosten
der sprachgesteuerten Einrichtung.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine sprachgesteuerten Einrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß die Sprachsteuerung an einen
Benutzer individuell anpaßbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schlüsselwortspeicher
wiederbeschreibbar ist und daß die Sprachsteuerungsvorrichtung eine Aufnahmevorrichtung
zur Aufnahme von Schlüsselwortsequenzen aufweist, die ihrerseits ein Aufnahmemikrofon,
eine Schlüsselwort-Wiedergabeeinheit, ein Bedienfeld und eine Anzeigeeinheit aufweist.
[0006] Mit einer derartigen Aufnahmevorrichtung ist die individuelle Aufnahme von Schlüsselworten
möglich. Diese Lösung ist zwar in der Regel teurer als bei einer werkseitigen Vorbelegung
der Schlüsselworte, bringt aber eine erhöhte sicherheit der erfindungsgemäßen sprachgesteuerten
Einrichtung mit sich, da der Benutzer nur ihm bekannte Schlüsselworte aufsprechen
kann und zusätzlich das Spracherkennungsmodul der Sprachsteuerungsvorrichtung so ausgelegt
werden kann, daß neben der Schlüsselworterkennung auch eine Stimmerkennung stattfindet.
[0007] Die Sprachsteuerungsvorrichtung kann mit der Aufnahmevorrichtung ein in die sprachgesteuerte
Einrichtung eingebautes integriertes elektronisches Bauelement bilden. Dabei kann
auf bekannte und in der Regel auf Mikrochips integrierbare Komponenten zurückgegriffen
werden. Die Sprachsteuerungsvorrichtung hat dann nur einen geringen Platzbedarf und
ist relativ kostengünstig.
[0008] Die Aufnahmevorrichtung kann alternativ ein mit der Sprachsteuerungsvorrichtung steckbar
verbundenes Bauelement sein. Dadurch ist es möglich, eine Aufnahmevorrichtung für
eine Mehrzahl von Sprachsteuerungsvorrichtungen zu verwenden. Dies ist bei größeren
Anlagen, bei denen viele gleichartige sprachgesteuerte Einrichtungen vorliegen, ein
Kostenvorteil. Die Aufnahmevorrichtung wird dabei zentral zugänglich aufbewahrt, so
daß sie einer Mehrzahl von Benutzern zur Aufnahme von Schlüsselworten zugänglich ist.
[0009] Bevorzugt weist die sprachgesteuerte Einrichtung eine mit der Sprachsteuerungsvorrichtung
verbundene Stromversorgungseinheit mit mindestens einer Solarzelle und mindestens
einem Akkumulator auf. Dadurch ist eine vom Stromnetz unabhängige Stromversorgung
der sprachgesteuerten Einrichtung möglich. Aufwendige Strominstallationen, d.h. der
Anschluß an ein Stromnetz, entfallen.
[0010] Die sprachgesteuerte Einrichtung kann ein Gehäuse, mindestens eine durch eine Zugangstür
oder -klappe verschließbare Zugangsöffnung und eine Verriegelungseinrichtung für die
Zugangstür oder -klappe aufweisen, wobei die Verriegelungseinrichtung durch die Sprachsteuerungsvorrichtung
gesteuert ist. Die Sprachsteuerung gewährleistet dabei, daß nur autorisierte Personen,
d.h. Personen, die Kenntnis von den Schlüsselworten haben bzw. deren Stimme erkannt
wird, die sprachgesteuerte Einrichtung öffnen können. Ein mechanischer Schlüssel ist
nicht erforderlich. Das Ver- bzw. Entriegeln kann ohne manuelle Tätigkeit des Benutzers
erfolgen. Es ist dann z.B. durch Sprechen eines bestimmten Schlüsselwortes möglich,
die sprachgesteuerte Einrichtung nur für eine bestimmte Zeitdauer zu ver- bzw. entriegeln.
Dies ist z.B. bei einer vorrübergehenden Abwesenheit des Benutzers vorteilhaft. Auch
kann die Sprachsteuerungsvorrichtung so ausgelegt sein, daß ein Öffnen der erfindungsgemäßen
sprachgesteuerten Einrichtung nach einer entsprechenden Spracheingabe nur zu bestimmten
Tageszeiten erfolgen kann. Derartige Sonderfunktionen können durch die Sprachsteuerungsvorrichtung
auf einfache Weise wieder gelöscht bzw. geändert werden.
[0011] Die Verriegelungseinrichtung kann zusätzlich manuell betätigbar sein. Bei einem Ausfall
der sprachgesteuerten Verriegelungseinrichtung ist somit als Notbehelf eine mechanische
Ver- bzw. Entriegelung möglich. Auch kann auf diese Weise vorübergehend die "Schlüsselgewalt"
auf andere Personen übertragen werden, ohne daß später neue Schlüsselworte eingegeben
werden müssen.
[0012] Die sprachgesteuerte Einrichtung kann ein Briefkasten sein. Bei bekannten Briefkästen
ist in der Regel die Entnahmetür, d.h. eine der Zugangsöffnungen, mit einer durch
einen Schlüssel und ein Schloß gebildeten Verriegelungseinrichtung manuell ver- bzw.
entriegelbar. Ein Nachteil einer derartigen Verriegelungseinrichtung ist, daß zum
Öffnen des Briefkastens immer der passende Schlüssel notwendig ist. Wird dieser vom
Benutzer vergessen, ist der Briefkasten nicht zu öffnen, so daß eingeworfene Sendungen
nicht entnommen werden können. Andere manuelle Verriegelungseinrichtungen, die keines
Schlüssels bedürfen, z.B. ein einfacher Riegel, können auch von nicht autorisierten
Personen geöffnet werden, was gerade bei einem Briefkasten unerwünscht ist. Generell
haben die bei Briefkästen bekannten manuell zu betätigenden Verriegelungseinrichtungen
den Nachteil, daß sie bei ungünstigen Verhältnissen, z.B. einem dunklen Hausflur,
nur sehr unbequem zu bedienen sind. Diese Nachteile werden durch den erfindungsgemäßen
sprachgesteuerten Briefkasten beseitigt, da die Öffnung mindestens der Zugangstür
des Briefkastens nur durch eine dazu autorisierte Person auf möglichst bequeme Weise
erfolgen kann.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert; es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Briefkastens mit sprachgesteuert ver- und entriegelbarer
Einwurfklappe- und Entnahmetür;
- Figur 2
- ein Blockschaltbild der Sprachsteuerungsvorrichtung des Briefkastens, wobei die Verriegelungseinrichtung
der Einwurfklappe- bzw. der Entnahmetür detaillierter im Schnitt dargestellt ist;
und
- Figur 3
- eine Ansicht einer abgewandelten Entnahmetür eines sprachgesteuert ver- und entriegelbaren
Briefkastens.
[0014] Ein sprachgesteuert ver- und entriegelbarer Briefkasten ist in der perspektivischen
Darstellung der Figur 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Der Briefkasten
1, der ein im wesentlichen kastenförmiges Gehäuse 2 aus Metallblech umfaßt, ist zum
Einsetzen in eine in Figur 1 nicht dargestellte Gebäudewand vorgesehen.
[0015] Zum Einwerfen von Post- und sonstigen Wurfsendungen in den Briefkasten 1 weist dieser
eine in einer vorderen Gehäusewand 2a des Gehäuses 2 angeordnete Einwurfklappe 3 auf.
Diese ist in Figur 1 in einer aufgeklappten Position dargestellt, in der sie gegenüber
der geschlossenen Position um ein nicht dargestelltes Scharnier des Briefkastens 1
verschwenkt ist.
[0016] Zur Entnahme von in den Briefkasten 1 eingeworfenen Sendungen weist dieser in einer
hinteren Gehäusewand 2b des Gehäuses 2 als weitere Zugangsöffnung eine Entnahmetür
4 auf. Diese ist in der perspektivischen Darstellung der Figur 1 verdeckt und daher
gestrichelt dargestellt. Die Entnahmetür 4 läßt sich analog zur Einwurfklappe 3 um
ein nicht dargestelltes Scharnier des Briefkastens 1 verschwenken und damit öffnen.
[0017] Sowohl die Einwurfklappe 3 als auch die Entnahmetür 4 weisen eine gleichartig aufgebaute
sprachgesteuerte Verriegelungseinrichtung 5 auf (vgl. Fig. 2). Nachfolgend werden
mit dem Index "a" die zur Verriegelungeinrichtung 5a der Einwurfklappe 3 gehörenden
Bauteile und mit dem Index "b" die zur Verriegelungseinrichtung 5b der Entnahmetür
4 gehörenden Bauteile bezeichnet. Der Index wird weggelassen, wenn auf beide Verriegelungseinrichtungen
5a und 5b verwiesen wird oder wenn die Zuordnung des Bauteils zur jeweiligen Verriegelungseinrichtung
5a bzw. 5b eindeutig ist.
[0018] Die Verriegelungseinrichtung 5a der Einwurfklappe 3 ist im Blockschaltbild der Figur
2 detaillierter dargestellt und wird nachfolgend beschrieben:
[0019] Sie umfaßt einen Riegel 6a, der in der Darstellung der Figur 2 in der Schließstellung
gezeigt ist. Zur Illustration sind in der Figur 1 die normalerweise nicht sichtbaren
Riegel 6a, 6b der Verriegelungseinrichtungen 5a, 5b der Einwurfklappe 3 sowie der
Entnahmetür 4 gestrichelt dargestellt, wobei der Riegel 6a der Einwurfklappe 3 dabei
in der Entriegelungsposition steht und der Riegel 6b der Entnahmetür 4 in der Verriegelungsposition.
[0020] Wie der Figur 1 weiterhin zu entnehmen ist, hat der Riegel 6 einen im wesentlichen
runden Grundkörper 7 mit einer radial über den Umfang des Grundkörpers 7 hinausstehenden
Schließnase 8.
[0021] Wie in Figur 2 gezeigt, greift in der Verriegelungsposition die Schließnase 8a des
Riegels 6a in eine die Schließnase 8a aufnehmende Nut 9 ein, die längs einer seitlichen
Außenkante 10 der Einwurfklappe 3 ausgebildet ist.
[0022] Der Riegel 6a ist zwischen der Verriegelungs- und der Entriegelungsposition um eine
Achse senkrecht zur Front- bzw. Rückseite des Briefkastens 1 drehbar. Dazu weist der
Riegel 6a eine Bohrung 11 auf, mit der er auf eine Welle 12 eines elektromagnetisch
ansteuerbaren Drehglieds 13 drehfest gesteckt ist. Das Drehglied 13 ist an der Innenseite
der vorderen Gehäusewand 2a des Briefkastens 1 in nicht näher dargestellter Weise
angebracht.
[0023] Das Drehglied 13 ist über eine Steuerleitung 16a mittels einer im Briefkasten 1 angeordneten
Sprachsteuerungsvorrichtung 14, die noch beschrieben wird, zum Ver- bzw. Entriegeln
des Riegels 6a ansteuerbar.
[0024] In den Ruhepositionen des Riegels 6a, d.h. in der Verriegelungsposition (vgl. Fig.
2) oder in der Entriegelungsposition (vgl. Fig. 1) fließt kein Strom durch den Elektromagneten
des Drehglieds 13. Es versteht sich, daß durch entsprechende Vorkehrungen, z.B. mechanische
Anschläge, erreicht wird, daß der Riegel 6a in seinen Endpositionen sicher gehalten
wird.
[0025] Zum Ent- bzw. Verriegeln des Riegels 6a wird der Elektromagnet des Drehglieds 13
durch einen Stromfluß in der Steuerleitung 16a aktiviert und das Drehglied 13 verdreht
dann den Riegel 6a in seine Entriegelungs- bzw. Verriegelungsposition.
[0026] An eine Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17, die die zentrale Baueinheit der Sprachsteuerungsvorrichtung
14 ist, ist ein Mikrofon 18 angeschlossen, über das eine Spracheingabe, d.h. eine
Eingabe von Lauten, Worten oder Wortsequenzen, von der Außenseite des Briefkastens
1 her möglich ist. Ferner ist die Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17 mit einem wiederbeschreibbaren
Schlüsselwortspeicher 19 verbunden. In die Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17 ist
ein Spracherkennungsmodul 35 integriert.
[0027] Zur Belegung des Schlüsselwortspeichers 19 mit Schlüsselworten ist die Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 über eine Steckkupplung 20 mit einer Aufnahmevorrichtung 21 zur Lautaufnahme von
Schlüsselworten lösbar verbunden.
[0028] Das zentrale Bauteil der Aufnahmevorrichtung 21 ist eine Aufnahme-Zentraleinheit
36. An diese sind ein Aufnahmemikrofon 22 und zur Wiedergabe aufgenommener Schlüsselworte
ein Lautsprecher 23 angeschlossen. Die von der Aufnahme-Zentraleinheit 36 aufgenommenen
Schlüsselworte können in einem mit der Aufnahme-Zentraleinheit 36 verbundenen Zwischenspeicher
24 gespeichert werden. Zur Kontrolle der Betriebsart der Aufnahmevorrichtung 21 (z.B.
Aufnehmen, Wiedergeben der Schlüsselworte usw.) hat die Aufnahme-Zentraleinheit 36
ein Bedienfeld 25 mit mehreren nicht dargestellten Bedientasten. Die jeweilige Betriebsart
der Aufnahme-Zentraleinheit 36 läßt sich über ein in diese integriertes Display 27
ablesen.
[0029] Die Stromversorgung der Sprachsteuerungsvorrichtung 14 erfolgt über einen mit der
Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17 verbundenen Akkumulator 26, der über eine Ladeelektronik
37 von einer Solarzelleneinheit 32 gespeist wird. Dazu ist die Solarzelleneinheit
32 an einer dem Tageslicht zugänglichen Außenfläche des Briefkastens 1, z.B. an der
vorderen Gehäusewand 2a, angebracht.
[0030] Die Funktion des sprachgesteuert ver- und entriegelbaren Briefkastens 1 ist wie folgt:
[0031] Über die der Aufnahmevorrichtung 21, die zunächst von der Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 getrennt ist (d.h. Steckkupplung 20 gelöst) kann ein Benutzer über das Aufnahmemikrofon
22 Schlüsselworte eingeben. Mittels des Bedienfelds 25 wird die jeweilige Betriebsart
der Aufnahmevorrichtung 21 vorgewählt. Zusätzlich erfolgt über das Bedienfeld 25 die
Zuweisung der Ver- bzw. Entriegelungsfunktion, die mit dem jeweiligen Schlüsselwort
initiiert werden soll. Die aufgenommenen Schlüsselworte können zur Überprüfung über
den Lautsprecher 23 wiedergegeben werden.
[0032] Zusätzlich erfolgt mit der Aufnahmevorrichtung 21 eine Überprüfung der Reproduzierbarkeit
der Funktionsinitiierung durch ein vorgegebenes Schlüsselwort (Lautähnlichkeitsüberprüfung).
Die Aufnahme-Zentraleinheit 36 weist dazu ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Spracherkennungsmodul auf. Wird die Aufnahme-Zentraleinheit 36 über das Bedienfeld
25 in die Betriebsart "Reproduzieren" gestellt, kann der Benutzer ein Vergleichswort,
das einem schon im Zwischenspeicher 24 abgelegtes Schlüsselwort entsprechen soll,
in das Aufnahmemikrofon 22 sprechen. Das Spracherkennungsmodul der Aufnahme-Zentraleinheit
36 überprüft die Lautähnlichkeit des gesprochenen Vergleichsworts mit den im Zwischenspeicher
24 abgelegten Schlüsselworten.
[0033] Die Lautähnlichkeitsüberprüfung erfolgt durch zeitabhängige Analyse des Frequenzspektrums
des vom Benutzer gesprochenen Vergleichsworts. Ist die Übereinstimmung dieses zeitabhängigen
Frequenzspektrums mit dem eines der abgespeicherten Schlüsselworte besser als ein
vorgegebener Grenzwert, wird über das in die Aufnahme-Zentraleinheit 36 integrierte
Display 27 eine erfolgreiche Reproduzierbarkeit der mit dem Schlüsselwort zu initilerenden
Funktion angezeigt. Andernfalls erfolgt über das Display 27 eine Fehlermeldung.
[0034] Der Benutzer kann dann entscheiden, ob er zur Verbesserung der Lautähnlichkeit über
das Aufnahmemikrofon 22 einen neuen Versuch macht, das betreffende Vergleichswort
nochmals einzugeben (z.B. wenn das Vergleichswort undeutlich oder hastig gesprochen
war), oder ob er das im Zwischenspeicher 24 abgelegte dazu gehörende Schlüsselwort
neu abspeichert (z.B. wenn schon das Schlüsselwort nicht deutlich gesprochen war oder
sich die Stimme des Benutzers, z.B. durch Heiserkeit, im Frequenzspektrum verändert
hat). Alternativ kann auch der Grenzwert, der die Übereinstimmungstoleranz bei der
Lautähnlichkeitsüberprüfung vorgibt, am Sprachmodul der Aufnahmeeinrichtung neu eingestellt
werden. Dabei ist es erforderlich, die gleiche Grenzwerteinstellung auch an der Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 vorzunehmen, um ein gleiches Verhalten beider Einrichtungen bei der Lautähnlichkeitsüberprüfung
sicherzustellen.
[0035] Über das Bedienfeld 25 mit Schlüsselworten belegbare Funktionen sind insbesondere:
Das dauerhafte Ver- bzw. Entriegeln der Einwurfklappe 3;
das zeitweise Ver- bzw. Entriegeln der Einwurfklappe 3;
das dauerhafte Ver- bzw. Entriegeln der Entnahmetür 4; und
das zeitweise Ver- bzw. Entriegeln der Entnahmetür 4.
[0036] Nach erfolgreicher Lautähnlichkeitsüberprüfung der Schlüsselworte wird die Aufnahme-Zentraleinheit
36 über die Steckkupplung 20 mit der Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17 verbunden.
Über das Bedienfeld 25 wird nun die Belegung des Schlüsselwortspeichers 19 der Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 mit den im Zwischenspeicher 24 abgelegten Schlüsselworten ausgelöst. Nach erfolgter
Belegung ist die Sprachsteuerung-Zentraleinheit 17 durch das in diese integriertes
Spracherkennungsmodul 35, das baugleich zu demjenigen der Aufnahmeeinrichtung 21 ist,
in der Lage, anhand von in das Mikrofon 18 gesprochenen Worten die gleiche Schlüsselwort-Funktionszuweisung
durchzuführen wie die Aufnahme-Zentraleinheit 36. Die Aufnahme-Zentraleinheit 36 kann
dann abgesteckt werden und der sprachgesteuert ver- bzw. entriegelbare Briefkasten
ist einsatzbereit.
[0037] Folgende Verwendungsmöglichkeiten des sprachgesteuert ver- und entriegelbaren Briefkastens
sind dann möglich:
[0038] Statt einer Ver- bzw. Entriegelung der Entnahmetür 4 mit einem Schlüssel kann die
Entnahmetür 4 des sprachgesteuerten Briefkastens 1 über Schlüsselworte ver- bzw. entriegelt
werden. Dazu spricht der Benutzer in das Mikrofon 18 das Vergleichswort zu dem Schlüsselwort,
dessen Funktion vorher mit Hilfe der Aufnahmeeinrichtung 21 zugewiesen wurde, z.B.
"Entnahmetür auf!". Die Entsprechung des gesprochene Vergleichsworts mit dem im Schlüsselwortspeicher
19 abgelegten Schlüsselwort wird über das Spracherkennungsmodul in der Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 wie oben beschrieben überprüft. Liegt die Entsprechung vor, steuert die Sprachsteuerung
Zentraleinheit 17 über die Steuerleitung 16b das Drehglied 13 der Verriegelungseinrichtung
5b der Entnahmeklappe 4 an. Der Riegel 6b, der vorher in der Verriegelungsposition
war, wird dann um 90° in die Entriegelungsposition verdreht. Die Entnahmetür 4 kann
dann geöffnet werden.
[0039] Durch die Belegung der Funktion "Entnahmetür zeitweise entriegeln" mit einem passenden
Schlüsselwort (z.B. "Entnahme!" wird erzielt, daß die Entnahmetür 4 nur eine vorbestimmte
Zeitspanne entriegelt ist. Dies erspart das zusätzliche Sprechen eines Verriegelungs-Schlüsselwortes.
Die Sprachsteuerungs-Zentraleinheit 17 weist hierzu einen geeigneten Zeitgeber (nicht
dargestellt auf), der eine vorbestimmte Zeitspanne nach dem Entriegeln über die Steuerleitung
16b die erneute Verriegelung bewirkt.
[0040] Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des sprachsteuerbaren Briefkastens 1 ist das
sprachgesteuerte Verschließen der Einwurfklappe 3, z.B. bei längerer Abwesenheit des
Benutzers. Dies erfolgt analog zur obigen Entriegelungssteuerung der Entnahmetür 4
durch Sprechen eines Vergleichsworts, das einem anderen Schlüsselwort entspricht (z.B.
"Einwurfklappe zu permanent! "), in das Mikrofon 18. Entsprechend der so initiierten
permanenten Verriegelungsfunktion der Einwurfklappe 4 aktiviert die Sprachsteuerungs-Zentraleinheit
17 die Verriegelungsleitung der Steuerleitung 16a und bringt somit den Riegel 6a in
der in Figur 2 gezeigten Verriegelungsposition. Ein Öffnen der Einwurfklappe 3 des
sprachgesteuerten Briefkastens 1 ist dann so lange nicht möglich, bis durch das Sprechen
eines weiteren Vergleichswortes zu einem abgespeicherten Schlüsselwort in das Mikrofon
18 (z.B. "Einwurfklappe auf!") der Riegel 6a wieder in die Entriegelungsposition gestellt
wird.
[0041] Analog zum oben beschriebenen zeitweisen Entriegeln ist im Rahmen einer derartigen
Anwendung natürlich auch ein zeitweises Verriegeln der Einwurfklappe 3 mit einem entsprechend
vorgegebenen Schlüsselwort einstellbar.
[0042] Figur 3 zeigt einen abgewandelten sprachgesteuerten Briefkasten 101. Bauelemente,
die denjenigen der Figuren 1 und 2 entsprechen, sind mit um 100 erhöhten Bezugszeichen
versehen und werden nicht nochmals im einzelnen beschrieben.
[0043] In der Figur 3 ist die hintere Gehäusewand 102b des sprachgesteuerten Briefkastens
101 mit einer Entnahmetür 104 gezeigt. Analog zum Briefkasten 1 weist der Briefkasten
101 Verriegelungseinrichtungen für die Einwurfklappe und die Entnahmetür 104 auf,
wobei in Figur 3 der normalerweise nicht sichtbare Riegel 106b der Verriegelungseinrichtung
für die Entnahmetür 104 gestrichelt dargestellt ist.
[0044] Zusätzlich weist die Entnahmetür 104 des Briefkastens 101 einen Schließzylinder 130
auf, der zu einem Schloß gehört, mit dem die Entnahmetür 104 mittels eines Schlüssels
ver- bzw. entriegelt werden kann.
[0045] Soll die Entnahmetür 104 durch einen autorisierten Benutzer (d.h. einen Benutzer,
der im Besitz eines Schlüssels ist) geöffnet werden, obwohl der Riegel 106b durch
die Sprachsteuerungsvorrichtung 14 verschlossen ist, kann dies manuell erfolgen.
[0046] Eine derartiges manuell betätigbares Schloß kann natürlich auch für die Einwurfklappe
3 vorgesehen sein.
[0047] Eine derartige Möglichkeit zur manuellen Ver- bzw. Entriegelung wird z.B. eingesetzt,
wenn der Benutzer das Schlüsselwort vergessen hat oder durch Ausfall des Versorgungsstromes
eine sprachgesteuerte Ver- bzw. Entriegelung nicht möglich ist.
[0048] Das Spracherkennungsmodul 35 kann eine Reihe alternativer Empfindlichkeitseinstellungen
hinsichtlich des Grenzwerts der Übereinstimmung bei der Lautähnlichkeitsüberprüfung
der Schlüsselworte haben. Dabei kann der Schwerpunkt der Empfindlichkeit, mit der
über die Lautähnlichkeitsüberprüfung die Reproduzierbarkeit der Auslösung einer Funktion
durch eine Spracheingabe bestimmt wird, auf der zeitlichen Abfolge der Spracheingabe
(Wortsteuerung) oder dem eingegebenen Frequenzspektrum (Stimmsteuerung) liegen. Durch
eine schwerpunktmäßige Wortsteuerung kann erreicht werden, daß mehrere Benutzer, die
die Schlüsselworte kennen, den Briefkasten 1 bzw. 101 steuern können. Bei einer schwerpunktmäßigen
Stimmsteuerung hingegen ist in der Regel nur ein einziger Benutzer zur Sprachsteuerung
des Briefkastens 1 bzw. 101 autorisiert.
[0049] Es versteht sich, daß anstelle der Stromversorgung der Sprachsteuerungsvorrichtung
14 über die Solarzelleinheit 32 und den Akkumulator 26 jede andere Form der Energieversorgung
möglich ist. Alternativ kann die Stromversorgung z.B. über eine auswechselbare Batterie
oder eine vom Stromnetz des Gebäudes, an dem der Briefkasten 1 angebracht ist, abgeleitete
Stromversorgung erfolgen.
[0050] Weiterhin ist klar, daß jede andere Art bekannter Verriegelungseinrichtungen eingesetzt
werden kann, die durch ein Stellglied ver- bzw. entriegelt werden kann.
[0051] In Fällen, in denen auf eine Wiederbeschreibbarkeit des Schlüsselwortspeichers verzichtet
wird, kann dieser ein ROM-Speicher sein. Dieser kann werkseitig mit Schlüsselworten
vorbelegt sein, so daß in diesen Fällen eine individuelle Aufnahmeprozedur von Schlüsselworten
durch den Benutzer unnötig ist.
1. Sprachgesteuerte Einrichtung mit einer Sprachsteuerungsvorrichtung, die umfaßt: ein
Mikrofon, ein Spracherkennungsmodul sowie einen Schlüsselwortspeicher,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlüsselwortspeicher (19) wiederbeschreibbar ist und daß die Sprachsteuerungsvorrichtung
(14) eine Aufnahmevorrichtung (21) zur Aufnahme von Schlüsselwortsequenzen aufweist,
die ihrerseits ein Aufnahmemikrofon (22), eine Schlüsselwort-Wiedergabeeinheit (23),
ein Bedienfeld (25) und eine Anzeigeeinheit (27) aufweist.
2. Sprachgesteuerte Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprachsteuerungsvorrichtung
(14) mit der Aufnahmevorrichtung (21) ein in die sprachgesteuerte Einrichtung (1)
eingebautes integriertes elektronisches Bauelement bildet.
3. Sprachgesteuerte Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmevorrichtung (21) ein mit der Sprachsteuerungsvorrichtung (14) steckbar verbundenes
Bauelement ist.
4. Sprachgesteuerte Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine mit der Sprachsteuerungsvorrichtung (14) verbundenen Stromversorgungseinheit
mit mindestens einer Solarzelle (32) und mindestens einem Akkumulator (26).
5. Sprachgesteuerte Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein Gehäuse (2), mindestens eine durch eine Zugangstür oder -klappe (3) verschließbaren
Zugangsöffnung und eine Verriegelungseinrichtung (5) für die Zugangstür oder -klappe
(3), wobei die Verriegelungseinrichtung (5) durch die Sprachsteuerungsvorrichtung
(14) gesteuert ist.
6. Sprachgesteuerte Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung
(5) zusätzlich manuell betätigbar ist.
7. Sprachgesteuerte Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Briefkasten (1) ausgeführt ist.