Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiterfolie mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
[0002] Leiterfolien aus einem elastisch verformbaren, nichtleitenden Trägerfolienband mit
in Längsrichtung des Trägerfolienbandes verlaufenden, nach außen isolierten Leiterbahnen
werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen eingesetzt, um verschiedene elektrische/elektronische
Bauelemente miteinander zu verbinden. Die Leiterfolien bestehen aus einer Trägerfolie
aus beispielsweise Polyimid, auf die dünne Leiterbahnen aus Kupfer aufgebracht sind,
die mit einem Isolierstoff abgedeckt sind, beispielsweise einer weiteren Isolierfolie
oder einem Isolierlack. An den Enden der bandförmigen Leiterfolie können Kontaktierungsvorrichtungen
angeordnet werden, welche oft als Lötaugen ausgebildet sind und mit Steckerstiften
von elektrischen oder elektronischen Baugruppen verlötet werden. Derartige Leiterfolien
sind beispielsweise aus der DE 197 19 238 C1 bekannt. Die Leiterfolien sind elastisch
verformbar und somit relativ unempfindlich gegenüber Vibrationen und Schüttelbelastungen.
[0003] Nachteilig ist jedoch, daß die bekannten Leiterfolien biegeschlaff sind, so daß es
nicht möglich ist, den Leiterfolien durch manuelles oder maschinelles Biegen eine
dauerhafte zwei- oder dreidimensionale Form zu geben. Dieser Nachteil erschwert die
Montage der Leiterfolie in elektrischen Geräten, da die biegeschlaffe Leiterfolie
während der Montage ständig festgehalten werden muß und gegebenenfalls Befestigungsmittel
notwendig sind, um die Leiterfolie an Gehäusewänden oder Halterahmen von elektrischen
Geräten festzulegen.
Vorteile der Erfindung
[0004] Durch die erfindungsgemäße Leiterfolie mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 werden diese Nachteil vermieden. Vorteilhaft weist die Leiterfolie wenigstens ein
auf ein Trägerfolienband der Leiterfolie isoliert von den Leiterbahnen aufgebrachtes
und sich in Längsrichtung des Trägerfolienbandes erstreckendes, bleibend verformbares
Formgebungselement auf. Das Formgebungselement kann in einfacher und preiswerter Weise
an der Trägerfolie angeordnet werden und ermöglicht es vorteilhaft, der Leiterfolie
eine dauerhafte zwei- oder dreidimensionale Form zu geben. Unter

dauerhaft" ist hierbei zu verstehen, daß sich die zwei- oder dreidimensionale Form
der Leiterfolie beim Transport oder der Montage nicht von allein verändert, aber durch
ein erneutes manuelles oder maschinelles Verbiegen des Formgebungselementes dennoch
wieder geändert werden kann. Besonders vorteilhaft ist, daß durch die aus dem Formgebungselement
resultierende Biegesteifheit der Leiterfolie die manuelle und maschinelle Verarbeitung
der Leiterfolien stark vereinfacht wird. Der bekannte Herstellungsprozeß der Leiterfolien
muß vorteilhaft nur geringfügig abgeändert werden. Da das Formgebungselement in Längsrichtung
des Trägerfolienbandes in gleicher Richtung wie die Leiterbahnen verläuft, kann die
Leiterfolie vorteilhaft in Längsrichtung aufgerollt werden. Je nach Bedarf können
dann verschieden lange Stücke von der Rolle abgeschnitten und weiterverarbeitet werden.
Beim Auf- oder Abrollen ist zwar ein gewisser Widerstand zu überwinden, der daraus
resultiert, daß das Formgebungselement gekrümmt oder gestreckt wird, dies ist aber
in Anbetracht der oben beschriebenen Vorteile durchaus hinnehmbar.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsbeispiele und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den
Merkmalen der Unteransprüche enthalten.
[0006] Besonders einfach ist es, das wenigstens eine Formgebungselement aus Metall zu fertigen.
Beispielsweise kann das Formgebungselement ein einzelner in Längsrichtung des Trägerfolienbandes
verlaufender Metalldraht sein, der als Einlegeteil in die Leiterfolie eingebracht
oder auf das Trägerfolienband aufgeklebt wird, wodurch die Herstellung der Leiterfolie
nur etwas aufwendiger wird. Der Metalldraht kann aus sehr preiswertem Material gefertigt
sein und erhöht die Herstellungskosten der Leiterfolie nur geringfügig. Durch manuelles
oder maschinelles Verbiegen des in der Leiterfolie angeordneten Metalldrahtes kann
die Leiterfolie in sehr einfacher Weise in eine dauerhafte Form gebracht werden und
die Montage der Leiterfolie beispielsweise im Gerätegehäuse eines elektronischen Steuergerätes
stark erleichtert werden. Vorteilhaft können zwei parallel zueinander in Längsrichtung
des Trägerfolienbandes verlaufende Metalldrähte an der Leiterfolie angeordnet sein.
Dadurch wird es besonders leicht, der Leiterfolie eine dreidimensionale Form zu geben.
[0007] Das Formgebungselement kann aber auch eine auf das Trägerfolienband aufgebrachte
Metallfolie sein, deren Dicke hinreichend groß ist, um eine dauerhafte Verformbarkeit
der Leiterfolie zu ermöglichen.
Zeichnungen
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1. einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Leiterfolie,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Leiterfolie aus Fig. 1,
Fig. 3 bis Fig. 6 weitere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Leiterfolie,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer in eine zweidimensionale Form gebogenen
erfindungsgemäßen Leiterfolie,
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer in eine dreidimensionale Form gebogenen
erfindungsgemäßen Leiterfolie.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0009] In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Leiterfolie
dargestellt. Die Leiterfolie 1 umfaßt ein Trägerfolienband 2 aus einem elektrisch
isolierenden und elastisch verformbaren Material, wie beispielsweise Polyimid. Auf
dem Trägerfolienband 2 sind Leiterbahnen 3 hergestellt, die im wesentlichen parallel
zueinander in Längsrichtung des Trägerfolienbandes 2 verlaufen. Die Leiterbahnen 3
sind aus Kupfer mit einer Dicke von beispielsweise 40 µm oder weniger in an sich bekannter
Weise hergestellt. Dabei wird zunächst Kupfer in einem Fotoprozeß strukturiert auf
dem Trägerfolienband abgeschieden und anschließend galvanisch verstärkt. Je dünner
die Kupferstrukturen sind, desto preiswerter kann die Leiterfolie gefertigt werden.
Wie in Fig. 1 weiterhin zu erkennen ist, sind die Leiterbahnen 3 durch einen auf das
Trägerfolienband 2 aufgebrachten Schutzüberzug bzw. eine Isolationsschicht 5 nach
außen isoliert. Dies kann beispielsweise eine weitere Isolierfolie, eine geeigneter
Deckauftrag oder ein Isolierspray sein. In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf einen Abschnitt
des Trägerfolienbandes 2 aus Fig. 1 dargestellt. Neben den Leiterbahnen 3 ist ein
parallel zu den Leiterbahnen in Längsrichtung des Trägerfolienbandes verlaufendes
Formgebungselement 4 auf das Trägerfolienband 2 aufgebracht, welches in diesem Ausführungsbeispiel
als ein in der Mitte der Leiterfolie verlaufender Metalldraht mit kreisförmigen Querschnitt
ausgestaltet ist. Der Metalldraht 4 ist von den Leiterbahnen 3 durch die Isolationsschicht
5 isoliert und kann beispielsweise ein preiswerter Kupferdraht mit einem Durchmesser
von einem Millimeter sein. Der Durchmesser des Metalldrahtes sollte mindestens so
groß sein, daß eine dauerhafte Verformung der Leiterfolie 1 durch Verbiegen des Drahtes
realisiert werden kann. Aber auch andere Materialen und Ausgestaltungen des Formgebungselementes
4 sind denkbar. Da das wenigstens eine Formgebungselement 4 anders als die Leiterbahnen
3 nicht als elektrischer Leiter ausgelegt sein muß, ist es beispielsweise auch möglich
das Formgebungselement 4 aus einem plastisch verformbaren Kunststoff zu fertigen.
Fig. 7 zeigt die Leiterfolie 1 aus Fig. 1 nach dem die Leiterfolie 1 in eine gewünschte
zweidimensionale Form gebogen wurde. Diese Form kann beispielsweise einer bestimmten
Gehäusekontur eines elektrischen Gerätes angepaßt sein. Durch den Metalldraht 4 behält
die Leiterfolie 1 diese Formgebung dauerhaft bei, wodurch die Montage der Leiterfolie
1 in dem elektrischen Gerät an schwer zugänglichen Stellen erleichtert wird. Die Enden
der Leiterfolie 1 in Fig. 7 können mit Lötaugen oder anderen nicht dargestellten Kontaktierungsmitteln
versehen sein.
[0010] In der Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Leiterfolie
1 dargestellt. Im Unterschied zur Fig. 1 ist das Formgebungselement hier auf der den
Leiterbahnen 3 gegenüberliegenden Seite des Trägerfolienbandes 2 mit
- einem Kleber 8 auf das Trägerfolienband aufgeklebt. Das Formgebungselement 4 weist
hier einen annähernd halbkreisförmigen Querschnitt auf.
[0011] In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Leiterbahnen 3 auf
der Oberseite des Trägerfolienbandes 2 durch eine weitere Polyimidschicht 6 nach außen
isoliert sind. Auf der Unterseite des Trägerfolienbandes 2 sind in einem Abstand voneinander
zwei Metalldrähte 4 über eine elasitisch verformbare weitere Isolierschicht 7 angeordnet,
die ebenfalls als Polyimidschicht ausgebildet sein kann. Durch die beiden Metalldrähte
4 wird insbesondere eine dreidimensionale Formgebung der Leiterfolie 1 erleichtert,
wie in Fig. 8 beispielhaft dargestellt ist.
[0012] In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem das Formgebungselement 4 durch
eine auf die Unterseite des Trägerfolienbandes 2 über eine Kleberschicht 10 aufgebrachte
Metallschicht 4 mit einer Dicke von 100 µm ausgebildet ist. Durch die Metallschicht
4 wird eine plastische Verformbarkeit der Leiterfolie 2 um zwei zueinander senkrechte
in der Ebene der Trägerfolie 2 verlaufende Achsen erreicht.
[0013] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel bei dem das Formgebungselement 4 auf
der Oberseite des Trägerfolienbandes 2 neben den Leiterbahnen 3 angeordnet ist und
von einer isolierenden Polyimidschicht 6 abgedeckt wird. Das sich in Längsrichtung
des Trägerfolienbandes 2 erstreckende Formgebungselement 4 weist in diesem Ausführungsbeispiel
einen trapezförmigen Querschnitt auf.
[0014] Darüber hinaus sind weitere Ausgestaltungen und Anordnungen möglich, wobei das Formgebungselement,
wie in Fig. 1 dargestellt, entweder vollständig in Isolierstoff eingebettet oder wie
in Fig. 5 an einer Seite nicht mit Isolierstoff bedeckt ist.
1. Leiterfolie zur leitenden Verbindung von elektrischen/ elektronischen Baukomponenten,
umfassend ein elastisch verformbares, nichtleitendes Trägerfolienband (2), auf dem
mehrere nebeneinander in Längsrichtung des Trägerfolienbandes (2) verlaufende, nach
außen isolierte Leiterbahnen (3) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterfolie (1) wenigstens ein in Längsrichtung des Trägerfolienbandes (2)
verlaufendes, von den Leiterbahnen (3) elektrisch isoliertes und bleibend verformbares
Formgebungselement (4) aufweist.
2. Leiterfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Formgebungselement
(4) aus Metall besteht.
3. Leiterfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Formgebungselement (4)
ein einzelner in Längsrichtung des Trägerfolienbandes (2) verlaufender Metalldraht
vorgesehen ist.
4. Leiterfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel zueinander
in Längsrichtung des Trägerfolienbandes (2) verlaufende Metalldrähte (4) als Formgebungselemente
vorgesehen sind.
5. Leiterfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Formgebungselement
(4) eine auf das Trägerfolienband aufgebrachte Metallfolie ist.
6. Leiterfolie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
wenigstens eine Formgebungselement (4) auf das Trägerfolienband (2) aufgeklebt ist.
7. Leiterfolie nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiterfolie (1) eine durch Verbiegen des wengistens einen Formgebungselementes (4)
erzeugte zweidimensionale oder dreidimensionale Struktur aufweist. (Fig. 7, Fig. 8)