[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zum Naßklassieren von Feststoffpartikel
aufweisenden Substanzen.
[0002] Naßklassiereinrichtungen in der Form einer Zentrifuge mit einem stationären Außengehäuse,
einer im Außengehäuse angeordneten Schleudertrommel, einer Welle zum Rotierenlassen
der Schleudertrommel, einer Reinigungsvorrichtung und entsprechenden Zu- und Abführeinrichtungen
ist bekannt. Sie findet beispielsweise zur Abtrennung des Grobanteils von Pulvern,
wie Titandioxid, Verwendung. Heutzutage finden immer mehr ultrafeine Materialien mit
einer Partikelgröße zwischen 0,1-5 µm Verwendung. Derartige Partikelgrößen können
zwar durch Feinmahlen von Rohsubstanzen erzielt werden, jedoch ist dies mit relativ
hohen Betriebskosten verbunden, da hierzu sehr viel Energie verbraucht wird und Kühlsysteme
benötigt werden. Darüber hinaus ist eine relativ starke Kontamination der Substanz
vorhanden, und es wird ein großer Anteil von Partikeln mit Untergröße erzeugt. Solche
Probleme treten bei Klassierzentrifugen nicht auf. Hierbei wird der Feststoff (Pulver)
mit einer Flüssigkeit (überlicherweise Wasser) in einem Vormischtank vermischt, um
eine Suspension zu erhalten. Die Suspension wird, falls erforderlich, in einem nachfolgenden
Verdünnungstank verdünnt und dann in die als Zentrifuge ausgebildete Naßklassiereinrichtung
eingeführt. Innerhalb der rotierenden Schleudertrommel werden die schwereren und gröberen
Partikel schneller als die leichteren und feineren der Suspension radial nach außen
gegen die Trommelwand geführt, wo sie sich als Sediment absetzen. Das Sediment wird
in Reinigungsphasen der Naßklassiereinrichtung von der Trommelwand gelöst, wobei hierzu,
je nach Ausführungsform, Reinigungsflüssigkeiten, mechanische Reinigungseinrichtungen,
wie Messer etc., eingesetzt werden. Das in der Reinigungsflüssigkeit redispergierte
Sediment wird schließlich aus der Schleudertrommel abgeführt und beispielsweise einer
getrennt angeordneten Kugelmühle zugeführt, in der der Grobanteil der redispergierten
Suspension gemahlen wird. Die aufbereitete Suspension kann dann erneut in das System
eingeführt werden, beispielsweise dem Vormischtank zugeführt werden.
[0003] Die klassierte Suspension wird während dem Klassiervorgang kontinuierlich von der
Naßklassiereinrichtung abgezogen und der weiteren Verwendung zugeführt.
[0004] Eine solche Naßklassieranlage benötigt somit einen Vormischtank (Dispergiereinheit)
zum Herstellen der zu klassierenden Suspension, die eigentliche Klassiereinheit (Zentrifuge)
und einen Speicherbehälter zur Aufnahme der klassierten Suspension, wobei diese Teile
über entsprechende Zu- und Ableitungen miteinander verbunden sind.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zum Naßklassieren
der angegebenen Art zu schaffen, die sich durch einen besonders kompakten Aufbau auszeichnet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anlage der angegebenen Art gelöst,
die durch die nachfolgenden Bestandteile gekennzeichnet ist:
eine Dispergier- und Klassiereinheit mit einer Dispergiervorrichtung und einer Schleudertrommel,
eine Beschickungseinheit zur Einführung der Feststoffpartikel aufweisenden Substanz
in die Dispergier- und Klassiereinheit,
einen Ansatzbehälter für die Flüssigkeit zum Dispergieren und die durch Dispergieren
hergestellte, zu klassierende Suspension,
ein Zu- und Abführsystem zwischen Ansatzbehälter und Dispergier- und Klassiereinheit
für die Dispergierflüssigkeit und die zu klassierende Suspension,
ein Abführsystem für den abgetrennten Grobanteil von der Dispergier- und Klassiereinheit,
einen Speicherbehälter für die klassierte Suspension und ein Abführsystem für die
klassierte Suspension von der Dispergier- und Klassiereinheit zum Speicherbehälter.
[0007] Die erfindungsgemäß ausgebildete Anlage zeichnet sich dadurch aus, daß sie besonders
kompakt ausgebildet ist, d.h. besonders wenig Teile umfaßt. Dies beruht darauf, daß
die Klassiereinheit (Zentrifuge) gleichzeitig als Dispergiereinheit verwendet wird.
Eine getrennte Dispergiereinheit (Vormischbehälter) wie beim Stand der Technik entfällt
somit. Ein Ansatzbehälter dient sowohl zur Aufnahme der Flüssigkeit zum Dispergieren
als auch zur Aufnahme der durch Dispergieren hergestellten, zu klassierenden Suspension.
Die klassierte Suspension wird von der Dispergier- und Klassiereinheit in einen Speicherbehälter
zur weiteren Verwendung geführt.
[0008] Die Anlage funktioniert derart, daß anfangs mit der Beschickungseinheit die Feststoffpartikel
aufweisende Substanz, insbesondere pulverförmige Substanz, und aus dem Ansatzbehälter
die Dispergierflüssigkeit in die Dispergier- und Klassiereinheit eingeführt werden.
In dieser Dispergierphase befindet sich die Dispergiervorrichtung in Tätigkeit. Nach
Beendigung der Dispergierphase, während der die Schleudertrommel im allgemeinen mit
einer relativ niedrigen Drehzahl läuft, erfolgt die Klassierphase, bei der die Schleudertrommel
mit der erhöhten Klassierdrehzahl läuft. Hierbei sammelt sich der Grobanteil bzw.
das Grobagglomerat in den Feststoff-Fangräumen der Schleudertrommel, und die fertige,
d.h. klassierte Suspension verläßt die Trommel gebrauchsfertig und wird in den Speicherbehälter
für die klassierte Suspension eingeführt und dort gespeichert. In der nachfolgenden
Reinigungsphase der Dispergier- und Klassiereinheit, die beispielsweise beginnt, wenn
50 Vol.-% der Feststoff-Fangräume mit Grobagglomeraten gefüllt sind, erfolgt eine
Redispergierung, gemäß der das Sediment aus den Fangräumen gelöst und wieder in Flüssigkeit
dispergiert wird, die als Reinigungsflüssigkeit normalerweise zugegeben wird. Das
Lösen des Sedimentes erfolgt dabei vorzugsweise über die vorgesehene Dispergiervorrichtung,
die in der Reinigungsphase als mechanische Ablösevorrichtung für den Sedimentkuchen,
beispielsweise in der Form von Dispergiermessern, wirkt. In dieser Reinigungsphase
wird so lange gearbeitet, bis die Feststoff-Fangräume gereinigt sind und die Dispergiermesser
in der Nähe der Trommelwandung stehen. Das aufgelöste Sediment (redispergierte Suspension)
verläßt die Dispergier- und Klassiereinheit als pumpfähige Suspension und kann nach
entsprechender Aufbereitung (Mahlen des Grobanteils) wieder in das System eingeführt
werden.
[0009] Vorzugsweise ermöglicht das Zu- und Abführsystem zwischen Ansatzbehälter und Dispergier-
und Klassiereinheit eine Führung der Dispergierflüssigkeit und der zu klassierenden
Suspension im Kreislauf. Diese Ausführungsform ermöglicht, daß in der Dispergierphase
während der Beschickung der Dispergier- und Klassiereinrichtung mit der pulverförmigen
Substanz die Dispergierflüssigkeit zwischen Ansatzbehälter und Dispergier- und Klassiereinheit
im Kreislauf geführt wird und auch nach Beendigung der Beschickung mit der pulverförmigen
Substanz über einen gewissen Zeitraum eine Umwälzung durchgeführt wird. Nach Beendigung
der Dispergierphase, wenn eine gewünschte Suspension (Slurry) vorliegt, kann ebenfalls
die zu klassierende Suspension zwischen Ansatzbehälter und Dispergier- und Klassiereinheit
im Kreislauf gefahren werden. Zur Umwälzung sind geeignete Pumpeinrichtungen vorgesehen.
[0010] Um feststellen zu können, ob die klassierte Suspension den gewünschten Klassierungsgrad
erreicht hat, weist die Anlage zweckmäßigerweise einen in das Abführsystem für die
klassierte Suspension eingeschalteten Überwachungsfilter auf. Die während des Klassierens
als Zentrifugalpumpe arbeitende Dispergier- und Klassiereinheit fördert die klassierte
Suspension unter Druck durch den Überwachungsfilter, wobei die klassierte und gefilterte
Suspension im Speichertank gelagert wird. Im Speichertank selbst wird die gelagerte
Suspension zweckmäßigerweise mit Hilfe einer Rührvorrichtung in Bewegung gehalten.
[0011] Wie bereits erwähnt, wird in der Reinigungsphase der Sedimentkuchen (abgetrennte
Grobanteil) aus den FeststoffFangräumen gelöst und durch Reinigungsflüssigkeitszufuhr
wieder in eine pumpfähige Suspension überführt, die in einem geeigneten Speichertank
aufgefangen wird. Die Anlage weist vorzugsweise eine Mahleinheit für den abgetrennten
Grobanteil auf, in die das redispergierte Sediment eingeführt wird. Die Mahleinheit
kann als separate Mahleinheit oder als in die Dispergier- und Klassiereinheit integrierte
Mahleinheit ausgebildet sein. Es kann sich hierbei beispielsweise um eine Kugelmühle
handeln. In ihr wird der abgetrennte Grobanteil auf die gewünschte Feinheit gemahlen.
Die so erzeugte Feinsuspension kann wieder dem Ansatzbehälter zugeführt und beim nächsten
Neuansatz wieder verwendet werden.
[0012] Die Beschickungseinheit weist zweckmäßigerweise einen mittels Hebezeug bedienbaren
Big-Bag auf. Dieser Big-Bag nimmt das zu klassierende pulverförmige Material auf.
Er wird beim Beschicken mittels Hebezeug in die Entleerungsposition gebracht, abgesetzt
und an eine Dosiervorrichtung angeschlossen. Die Dosiervorrichtung wird dann gestartet,
so daß die Entleerung des Big-Bags vollautomatisch erfolgt und die pulverförmige Substanz,
beispielsweise feinpulvriges Titandioxid, kontinuierlich dem Prozeß zugeführt wird.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung weist die Anlage eine Prüfeinheit für die Qualität
der zu klassierenden und/oder klassierten Suspension auf. Dies hat den Vorteil, daß
direkt innerhalb der Anlage geprüft werden kann, ob die Suspension die entsprechende
Qualität besitzt. Hierzu müssen keine umständlichen Labormessungen durchgeführt werden.
So kann beispielsweise mit Hilfe der Prüfeinheit, so lange die durch Dispergieren
erzeugte Suspension oder aber auch die klassierte Suspension im Kreislauf gefahren
wird, stichprobenhaft untersucht werden, ob die Suspensionen den entsprechenden Qualitätsgrad
besitzen. Beispielsweise kann beim Dispergieren ein Grobfiltertest durchgeführt werden,
während in bezug auf die klassierte Suspension ein Feinfiltertest durchgeführt werden
kann.
[0014] In manchen Fällen kann die Anlage auch einen Zwischenbehäl ter zur Lagerung der klassierten
Suspension vor dem Speicherbehälter aufweisen.
[0015] Besondere Vorteile in bezug auf eine kompakte Ausbildung werden mit einer Anlage
erreicht, bei der die Dispergier- und Klassiereinheit, die Beschickungseinheit, die
Mahleinheit, der Überwachungsfilter und die Prüfeinheit in einem gemeinsamen Gehäuse
untergebracht sind. Es wird auf diese Weise eine kompakte Einheit mit integrierten
Bestandteilen erreicht, wobei zusätzlich lediglich noch der Ansatzbehälter und der
Speicherbehälter - abgesehen von den üblichen Rohrleitungen, Pumpeinrichtungen, Ventilen,
Instrumenten etc. - vorgesehen sein müssen. Die Anlage ist sehr gut für eine automatische
Überwachung geeignet.
[0016] Wie vorstehend beschrieben, ist die erfindungsgemäße Anlage so ausgelegt, daß hiermit
sowohl dispergiert als auch klassiert werden kann. Die in der Dispergier- und Klassiereinheit
vorgesehene Dispergiervorrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie gleichzeitig
als mechanische Reinigungseinrichtung in der Reinigungsphase verwendet werden kann.
Dies schließt jedoch nicht aus, daß beide Vorrichtungen voneinander getrennt sein
und beispielsweise in der jeweiligen Phase in die Einheit eingefahren und nach Beendigung
dieser Phase aus der Einheit herausgefahren werden können.
[0017] Generell schließt die Erfindung nicht aus, daß die hier beschriebene Anlage ausschließlich
zum Klassieren verwendet wird, wobei im Ansatzbehälter bereits eine entsprechende
zu klassierende Suspension vorliegt oder dort erzeugt wird. In diesem Fall arbeitet
die Dispergier- und Klassiereinheit als reine Klassierzentrifuge, und die Dispergiervorrichtung
arbeitet als reine mechanische Reinigungsvorrichtung.
[0018] Sinn und Zweck der Anlage ist es jedoch, den Dispergiervorgang und den Klassiervorgang
in einer einzigen kompakten Einheit durchzuführen, um die Anzahl der erforderlichen
Bestandteile zu reduzieren und eine besonders kompakte Bauweise der Einheit zu ermöglichen.
Diesbezüglich können natürlich auch zusätzliche Einrichtungen innerhalb des gemeinsamen
Gehäuses untergebracht sein, beispielsweise der Speichertank für die den Grobanteil
enthaltende Suspension, der Antrieb für die Dispergier- und Klassiereinheit, die Dosiervorrichtung
etc.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit
der Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung des
Aufbaus einer Anlage zum Naßklassieren von pulverförmigen Substanzen.
[0020] Die Anlage besitzt eine Gehäuse 3, das zur Aufnahme der meisten Bestandteile der
Anlage dient. Ferner hat die Anlage einen Ansatzbehälter 25 und einen Speicherbehälter
31 sowie entsprechende Rohrleitungen, Pumpen, Ventile, Instrumente etc., wobei der
größte Teil dieser Bestandteile ebenfalls im Gehäuse 3 untergebracht ist.
[0021] Im Gehäuse 3 befindet sich eine kombinierte Dispergier- und Klassiereinheit 12, die
ein stationäres Außengehäuse sowie eine vertikal im Außengehäuse angeordnete Schleudertrommel
11 aufweist. Die Schleudertrommel wird über einen Motor und eine senkrechte Welle
angetrieben. Von oben ragt in die Schleudertrommel 11 hinein eine kombinierte Dispergier-
und Reinigungsvorrichtung 8, die in die Trommel hinein und aus dieser wieder heraus
bewegbar ist.
[0022] Zur Beschickung der Dispergier- und Klassiereinheit 12 mit zu klassierender pulverförmiger
Substanz ist eine Beschickungseinheit vorgesehen, die einen Big-Bag 2 und eine Dosiervorrichtung
4 umfaßt. Der Big-Bag 2 kann mit Hilfe eines Hebezeuges 1 in die entsprechende Entleerungsposition
gebracht, dort abgesetzt und angeschlossen werden. Die Entleerung des Big-Bags 2 kann
nach dem Anschließen der Dosiervorrichtung 4 vollautomatisch erfolgen, wobei im vorliegenden
Beispiel feinpulvriges Titandioxid kontinuierlich in die Dispergier- und Klassiereinheit
12 eingegeben wird.
[0023] In einem Ansatzbehälter 25 befindet sich Wasser, das mittels einer Pumpe 27 über
eine Rohrleitung 35 in die Dispergier- und Klassiereinheit 12 gepumpt wird. Das in
der Rohrleitung 35 angeordnete Ventil 26 ist dabei geöffnet. In dieser Phase befindet
sich die Dispergiervorrichtung 8 innerhalb der Schleudertrommel 11 in Drehung, wobei
die Messer in die Kammern ragen. Ferner rotiert die Schleudertrommel 11. Über eine
Leitung 36 wird die in der Dispergier- und Klassiereinheit 12 gebildete Suspension
aus der Einheit abgezogen und wieder in den Ansatzbehälter 25 eingeführt. Dabei befindet
sich ein Rührer 37 im Ansatzbehälter in Betrieb. Die Flüssigkeit bzw. die gebildete
Suspension wird somit zwischen Dispergier- und Klassiereinheit 12 und dem Ansatzbehälter
25 im Kreislauf geführt.
[0024] Wie vorstehend erwähnt, wird dabei der Big-Bag 2 kontinuierlich entleert und in die
umgewälzte Flüssigkeit (Wasser) eindispergiert. Der Rührer 37 im Ansatzbehälter 25
rotiert dabei mit einer bestimmten Drehzahl. Die Schleudertrommel 11 arbeitet während
des Eindispergierens mit einer reduzierten Drehzahl. Das Ventil 19 ist hierbei geschlossen,
und die später erläuterte Überlaufschälvorrichtung 6 ist aus dem Trommelarbeitsraum
herausgeschwenkt, während die Dispergiervorrichtung 8 eingeschwenkt ist. Das Ventil
17 ist geöffnet.
[0025] Die Antriebseinrichtung für den Rührer 37 ist mit 24 bezeichnet. Ein parallel zum
Ventil 26 geschaltetes Ventil trägt die Bezeichnung 29, während eine parallel zur
Pumpe 27 geschaltete Pumpe die Bezeichnung 28 trägt.
[0026] Wenn die umgewälzte zu klassierende Suspension die gewünschte Qualität erreicht hat,
was über eine Prüfeinheit festgestellt wird, wie nachfolgend beschrieben, wird die
Schleudertrommel 11 auf die vorgewählte Klassierdrehzahl eingestellt. Beim Erreichen
dieser Drehzahl schwenkt die Überlaufschälvorrichtung 6 in den Trommelarbeitsraum
ein. Das Ventil 19 für die klassierte Suspension öffnet. Das Ventil 16, dessen Funktion
später erläutert wird, bleibt geschlossen, während das Ventil 17 ebenfalls offen ist.
[0027] Die sich im Ansatzbehälter 25 befindende zu klassierende Suspension wird mit Hilfe
der Pumpe 28 über die Rohrleitung 35 bei geöffnetem Ventil 29 der Dispergier- und
Klassiereinheit 12 zugeführt. Der Klassiervorgang läuft nun vollautomatisch, bis die
vorgewählte Klassierzeit abgelaufen ist.
[0028] Während sich der Grobanteil (Grobagglomerate und Feststoffpartikel) in den Feststoff-Fangräumen
der Schleudertrommel ansammelt, strömt die Suspension durch die einzelnen Klassierkammern
und verläßt die Schleudertrommel 11 gebrauchsfertig im Bereich des oberen Trommelrandes
über die Vorrichtung 6 und die Leitung 38 bei geöffnetem Ventil 22. Die klassierte
Suspension wird dann unter Druck durch den Überwachungsfilter 5 geführt und gelangt
über die Rohrleitung 40 bei geöffnetem Ventil 9 in den Speicherbehälter 31. Im Vorratsbehälter
31 befindet sich ein Rührer 41, der einen zugehörigen Antrieb 30 aufweist. Durch den
Rührer 41 wird die gespeicherte Suspension in Bewegung gehalten. Die Abgabe der klassierten
Suspension erfolgt mittels einstellbarer Pumpe 33 bei geöffnetem Ventil 32. Aus Sicherheitsgründen
ist eine parallel geschaltete Pumpe vorgesehen.
[0029] Im Gehäuse 3 befinden sich des weiteren ein Speichertank 13 für die den Grobanteil
enthaltende Suspension und eine Kugelmühle 15. Nach Beendigung der Klassierphase,
wenn beispielsweise 50 Vol.-% der Feststoff-Fangräume mit Grobagglomeraten oder Feststoffpartikeln
gefüllt sind, beginnt die Reinigungsphase. Hierzu wird das Ventil 19 geschlossen.
Das Ventil 17 schließt ebenfalls und das Ventil 16 wird geöffnet. Die Dispergiervorrichtung
8, die als mechanische Reinigungsvorrichtung dient, wird in die Schleudertrommel eingefahren.
Es wird kontinuierlich Reinigungsflüssigkeit zugegeben. Dabei wird so lange gearbeitet,
bis die Feststoff-Fangräume gereinigt sind und die Messer der Dispergiervorrichtung
8 in der Nähe der Trommelwandung stehen. Das aufgelöste Sediment verläßt die Dispergier-
und Klassiereinheit 12 als pumpfähige Suspension und wird im Speicherbehälter 13 aufgefangen.
[0030] Zum Abschluß wird die Trommel 11 zum Stillstand gebracht, so daß auch die Restflüssigkeit
das System verlassen kann. Anschließend wird eine eingestellte Flüssigkeitsmenge zum
Reinigen bei eingeschwenkten Dispergiermessern und drehender Trommel durch die Dispergier-
und Klassiereinheit in den Ansatzbehälter 25 gefahren. Hierbei ist das Ventil 17 geöffnet,
während das Ventil 16 geschlossen ist.
[0031] Das im Speicherbehälter 13 gesammelte redispergierte Sediment wird mit Hilfe einer
Pumpe 14 der Mühle 15 (Kugelmühle) zugeführt. In ihr wird der in der Schleudertrommel
abgetrennte Grobanteil auf die gewünschte Feinheit gemahlen. Die so erzeugte Feinsuspension
wird dem Ansatzbehälter 25 zugeführt und beim nächsten Neuansatz wieder verwendet.
[0032] Im Gehäuse 3 befindet sich ferner eine Prüfeinheit 10, mit der vor Ort geprüft werden
kann, ob beim Dispergieren und/oder beim Klassieren der entsprechende Qualitätsgrad
erreicht ist. Dabei wird beim Dispergieren so lange im Kreislauf gefahren, bis der
Grobfiltertest der Prüfeinheit bestanden ist. Hiernach kann mit dem Klassieren begonnen
werden. Wenn der Feinfiltertest der Prüfeinheit bestanden ist, kann mit dem Abziehen
der klassierten Suspension begonnen werden.
[0033] Die erfindungsgemäß ausgebildete Anlage stellt somit ein Höchstmaß an Kompaktheit,
Flexibilität und Kontrollmöglichkeit (ohne Zeitverlust, ohne Behälterverunreinigung)
zur Verfügung. Die Anlage kann vollautomatisch gefahren werden, und der Personalaufwand
ist gering.
[0034] Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, daß insbesondere bei feinpulvrigen Produkten
durch den beim Dispergieren erzeugten Unterdruck Staub mit eingesaugt und dispergiert
wird, so daß nur eine geringe Umweltbelastung entsteht.
1. Anlage zum Naßklassieren von pulverförmigen Substanzen, gekennzeichnet durch die nachfolgenden
Bestandteile:
eine Dispergier- und Klassiereinheit (12) mit einer Dispergiervorrichtung (8) und
einer Schleudertrommel (11),
eine Beschickungseinheit zur Einführung der pulverförmigen Substanz in die Dispergier-
und Klassiereinheit (12),
einen Ansatzbehälter (25) für die Flüssigkeit zum Dispergieren und die durch Dispergieren
hergestellte, zu klassierende Suspension,
ein Zu- und Abführsystem zwischen Ansatzbehälter (25) und Dispergier- und Klassiereinheit
(12) für die Dispergierflüssigkeit und die zu klassierende Suspension,
ein Abführsystem für den abgetrennten Grobanteil von der Dispergier- und Klassiereinheit
(12), einen Speicherbehälter (31) für die klassierte Suspension und
ein Abführsystem für die klassierte Suspension von der Dispergier- und Klassiereinheit
(12) zum Speicherbehälter (31).
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zu- und Abführsystem zwischen
Ansatzbehälter (25) und Dispergier- und Klassiereinheit (12) eine Führung der Dispergierflüssigkeit
und der zu klassierenden Suspension im Kreislauf ermöglicht.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen in das Abführsystem
für die klassierte Suspension eingeschalteten Überwachungsfilter (5) aufweist.
4. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Mahleinheit (15) für den abgetrennten Grobanteil aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einrichtung zur Rückführung
des gemahlenen Grobanteils in den Ansatzbehälter (25) umfaßt.
6. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickungseinheit
einen mittels Hebezeug (1) bedienbaren Big-Bag (2) aufweist.
7. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Prüfeinheit (10) für die Qualität der zu klassierenden und/oder klassierten Suspension
aufweist.
8. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
Zwischenbehälter zur Lagerung der klassierten Suspension vor dem Speicherbehälter
aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispergier-
und Klassiereinheit. (12), die Beschickungseinheit, die Mahleinheit (15), der Überwachungsfilter
(5) und die Prüfeinheit (10) in einem gemeinsamen Gehäuse (3) untergebracht sind.